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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 13, 1918)
Z , S mt s. I tiAM flJIv4: lt. I uuwiu nuu löiiuuiiiuiL Roman von (23. Fortsetzung.) Gustav (sellentin sah ihn noch wan Un und stürzen, weiter aber nichts. In der Ueberi!ung lief r den Revolver fallen und sprang, den Hui fest in die Stirn drückend, über die Stniße hin weg in den gegenüberliegenden Haus gang hinein. ES war ihm, ls ob Je mand dinier idm schrieen hätte :-Lal tet ihn! oder: Dort läuft er! oder WehnlicheS. Er war in einer so lops losen Bestürzung, daß er nicht genau hätte zu sagen gewuht, waS in diesem Augenblick um ihn her passirte. Er sah sein Opfer fallen und lief fort. Weiter wußte r von der ganzen Sache nichts. Als er auf der anderen Seite des Nachbarhauses wieder die Haupt ftraße betreten wollte, zögerte er un willkürlich. Er hatte das Gefühl, als ob r beim Heraustreten gefaßt und unier dem wüsten Halloh der Menge fortgeschleift werden würde. Hinter ihm blieb eS still. Entweder hatten ihn fein Verfolger in der Dunkelheit verloren, oder sich im Hause verirrt. Sie konnten aber jede Secunde wieder seine Spur finden und da fein. Er mußte also vorwärts auf die Straße hinaus. Das alles schoß ihm wie der Blitz durch daS Hirn. Im nächsten Moment stand er schon draußen auf der Straße und ging ruhig weiter. Das wunderte ihn fast. Er war also glücklich ent kommen und in Sicherheit! Denn wer wollte ihn denn nun in der nach Tau senden zählenden Menge der in der Hauptstraße hin und her hastenden Leute herausfinden? Um nicht den Anschein der Flucht oder der Eile zu erwecken, blieb er ruhig vor einem Schaufenster stehen. Zufällig hing in diesem Schaufenster ein Spiegel, auö dem ihm unvermuthet fein Gesicht zu rückfiel. Unwillkürlich ging er weiter. Er sah fürchterlich auS und konnte fei nen eigenen Anblick nicht ertragen. Wie kam es nur. daß ihm die übrigen nicht feine That gleich auf dem Gesicht ab lesen konnten? In demselben Augen blicke lief ein Schutzmann in Uniform an ihm, vorüber. Wahrscheinlich war er auf der Suche nach dem Mörder. Aber er hatte eZ offenbar viel zu eilig, als daß er ihn hätte finden können. Dann ging Gustav Sellentin weiter, was sollte er nun thun? ' Sein Rachegefühl war befriedigt, sein Gegner todt, wenigstens glaubte Gustav Sellentin. daß er todt sei, weil er ihn hatte fallen sehen. Was aber ze schah nun mit dem Mörder ?i Er mußte fort! Das war sein erster Gedanke. Nur daS wohin war ihm ein Räthsel. Nach Blendheim? Warum nicht gar. Dort würde man ihn am allerersten greifen. Und wenn das auch nicht der Fall war, was sollte er denn in Blendheim? Zusehen, wie man ihn zum Bettler machte? Nein, das war vorbei, vorbei für immer. Aber wohin? Wohin? Er wußte, wie die Sache jetzt stand, das Licht des Ta ges. das ihn beschien, fürchten, sich in irgend einen obscuren verlorenen Win kel verkriechen. Wenn er nur inen fand, der verborgen und sicher (genug für ihn war. Und selbst dann, wenn I auch für längere Zeit, für immer ge lang, feinen Verfolgern zu entfliehen, welche Existenz stand ihm selbst dann bevor? Von seiner Baarschaft konnte er wohl noch einen Monat, wenn er sehr sparsam mrt vielleicht auch zwei leben. Und WaS kam dann? Würde er diesen fürchterlichen und entsetzlichen Zustand, in dem r sich befand, auch nur zwei Tage aushalten? In dem Augenblick, als er zielte und schoß, war es ihm gewesen, als ob Sternfeld ihn fest angesehen und mit dem Schirm hatte nach seiner Waffe schlagen wollen. Dazu war es ja nicht gekommen, aber der Blick seines Opfers verfolgte ihn wie ein böser Geist. Im mer sah er wieder den Mann vor sich, wie er halb erstaunt, halb drohend und erschrocken ihn fest: ansah. Gustav Sellentin war davon überzeugt, daß ihn der -Blick wahnsinnig machen mußte, wenn er ihn nicht wieder aus dem Gedächtniß los wurde. Es war ine fortwährende seelische Qual, der sein Kopf und seine Nerven nicht ge wachsen waren. Seine Nerven waren jetzt schon überreizt. Er konnte sinnen, wie r wollte, und Hinblicken, wo er wollt, er sah keinen Ausweg, keine Rettung, keine Zukunft, und waS ihm im grauenhaften, unzewiffen Tuntel c!s seine Zukunft erschien, das war zu gräßlich, als daß er hätte daran glau ben mögen. Immer näher und näher kam ihm der Todeszedanke. der Ge danke an den Selbstmord, an fein ige neS Ende. Das Glück von Blend heim" forderte, wie bk alten sagenhaf ten, gefräßigen Ungeheuer, immer reue Opfer. Eben war es Tirector um seld und nun war es der Gutsbesitzzr Sellentin selbst, der in den unersättli eben Schlund hinabgezogen wurde. DaS war ein schönes Glück", das lockend und lachend, höhnisch und hä misch die Menschen wahnsinnig machte und einen nach dem andern in d Grube stieß. Man hätte die neue Un-4,i-n?Kmuna nickt .ho? Gluck", fondern den .Fluch von Llendheim' rennen sollen. Oder war et lln:erneymunz Nck unsckuldia. und hatten dieMen scheu sie erst zu dem gemacht, waS sie linen nun kurve k . . fMf -"k - ? IM1aSIa4 T Woldemar Urban. t l DaS Leben auf den Straßen, durch die er ging, rstarb allmälig. Müde, abgehetzt, geängstet stand er plötzlich auf der Jannowitzbrllcke still, ohne daß er gewußt hatte, wie er dahin kam. Er fah den dunkeln quirlenden und pl'ät fchernden Fluß unter sich, der im Mi derfchein der Uferlaternen unheimlich brodelnd und gurgelnd dahinfloß. Er lief wieder fort, weiter auf seiner Lei densstraße. furchtsam und ängstlich, als ob er davor erschrecke, daß er in der Verzweiflung der Verfolgung vielleicht doch sich über das Gitter schwang und hinab in di Fluth sprang. Wieder lief er in den Straßen umher, un schlüssig, was er thun solle, ein wahnZ Bild deS bösen Gewissens, und nach etwa einer halben Stunde stand er wieder auf der Brücke. Da? passirte ihm in dieser Nacht dreimal. Es war. als ob ihn ine geheimnißvolle Macht wie an den Haaren nach der ver wünschten Brücke hingezogen hätte. Er lief immer im Kreis herum, so sehr er sich auch Mühe gab. das zu vermeiden, und kam infolge dessen immer wieder auf denselben Punkt, als ob darin ein Fingerzeig des Schicksals läge. Mußt er wirklich da hinunter? In den kalten, schmutzigen, unheimlich fin ern ftlufc. in das nasse Erab? DaS beste wäre eS wohl gewesen. Dann war es mit :nem mal aus uns vor K't. Aber nock schaudert er zurück. Diese letzte, große Brutalität gegen die Natur duntte ihm voq gar zu grag lich. So trua er sein Elend weiter. Aber auch die Angst, daß man ihn greifen und fangen könnte, steigerte sich von Minute zu Minute. Dieser Jubel und diesesHohngelächter. wenn eS in Llend heim hieß: Man hat den Gustav Sel- lentin in Berlin als Meucyelmorver ausaeariffen und wird ihn wobl um Tode verurtheilen. Die Aufregung. vt Procedur seiest nein: yjas er trug r nicht. Alles nur das nicht. Er konnte vor Müdiakeit kaum nock gehen und stehen. In einer einsamen Straße, durch die er lies, say er von weitem noch ine einzelne Laterne, und als er näher kam, erkannte er. daß es eine von den vielen cacyiilappen war, die ibre Gäste bis um Zwei Ubr in der Nackt bebakten dürfen, dann aber wei ter schicken mußten. Es konnte kaum Mitternacht fein. Er hatte also eine Stunde oder Zwei nock da drinnen schlafen können. Aber auf der Treppe, di m das ellerlolai suyne, fanden zwei Leute, an denen er hätte vorbei neben müssen. Er zöaerte. daS zu thun und hörte dabei unwillkürlich das VeZpraq, das die oeiven iuyr:en. Was? fragte der eine erschrocken oder doch überrascht, am hellen, lichten Tag? Kurz nach sechs Uhr; auf offener Strake. mitten unter Tausenden von Leuten. Der Mann muß verrückt ge ween sein. Sie haben ihn nicht? Rein! Die Sckukleute sind au Hunderten aufgeboten. Eeheimpolizi ften haben alles umstellt und die ganze Gegend abgesucht. Und Nichts gefunden? Nichts. Und der andere ist todt? (& weis? nicht. Man trua ibn kür todt fort. Morgen früh werden wir's ja in der Zeitung lefen. Wird sich hübsch machen. Der Mord in dr Friedrichstraße", oder ähnlich, und die guten eruner pltZvurger werven die fcünde über dem Kovf zusammen- schlagen und tverden sagen, daß man 1 - w cm. r. X . . r.; .r? ja in cen oruzu iiucni u uis , dem Heizen von Berlin. Muß doch ein rabiater Kerl gewesen sein. Da soll man noch einmal etwas von uns saaen. wenn wir einmal ein bischen frech mit dem Brecheisen operi ren. Da sind wir ja die reinen Wai senkinder dagegen. Damit gingen die beiden Manner, die eben aus dem Lokal herauskam, weiter, die Straße entlang. Gustav Sellentin fühlte plötzlich inen heftigen Frost, der ihn fo durchschüttelt, daß seine Zähne klappernd aneinanderschlu gen. Er wußte nun schon, wo er war. Das war einer von den berüchtigten Verbrecherkellern, von denen er immer in den Zeitungen gelesen und geglaubt hatt, die Leute hätten sich diese Schauergeschichten aus denJingern ge zogen. Nun stand er davor. Er war auf feiner richtigen Straße. Ta ge hörte er hin. Sogar die gelernten Spitzbuben entsetzten sich vor sein?r That und waren gegen ihn die reinen Waisenkinder"! . Gern wäre er wieder weiter gegan gen, aber es war unmöglich! Er wäre zusammengebrochen. So stieg er'denn die Stufen hinunter, Schritt für Schritt, immer tiefer und tiefer. Er hatte fo etwas wie eine Ahnung, als ob er in eine Falle gegangen wäre, welche die Berliner Polizei gut kennt und eben für das Gelichter seinesGlei chen aufstellt. Aber Fieber und Ent kräftung verwischten und verwirrten schon seine Gedanken und machten ihn immer unempfindlich? für das, was um ihn her vorging. TaZ Lokal, in das Gustav trat, war ein mäßig großer Raum, in dem ge rode so viel Tische und Stühle unter gebracht waren, als überhaupt möglich wer. Dem Einaanz gegenüber stand ein Art Buffct oder Ausschank. in dem der Wirth mit seinen Gläsern und Tassen hantirte. hinter dem Büffet be fand sich eine Tbür. die gerade offen stand. Gustav Sellentin sah. daß sie in inen finstern Raum führte, der. so viel er bemerken konnte, mit allerhand Borräihen deS Wirthes. Fässern und Flaschen. Eigarrcnkisten, einer kleinen Leiter. Aufwaschkübeln. Scheuerlap pen. Besen und ähnlichem Hausrath angefüllt war. DaS ist wahrscheinlich ein Versteck oder ein zweiter Slusaang für den Nothfall, dachte Gustav Sellentin. der für derartig Lokalbeschaffenheitcn ein gewisses Interesse hatte. Es waren etwa zwanzig oder einige zwanzig Personen im Lokal. Als Gustav Sellentin bleich und verstört in das Lokal hincinstolperte. -nachte das einen Eindruck, wie wenn sich etwa ein Fremder an einenStamm tisch oder in eineGesellschaft indrängt, di gewohnt ist, unter sich zu sein. Man hob den Kopf neugierig in die Höh und schaute den Fremden verstohlen in, d! Gespräche verstummten und an ihre Stelle trat ein leises Flüstern und lalbunterdrücktes Fragen und Tu ichein, auS dem man nur einzelne ,orte und abgerissene Sätze verneh :v.tn konnte. Wie? fragte Jemand, der nicht recht oerstanden hatte. Weiß nicht, antwortete ein anderer zchselzuckend, indem er prüfend nach Sellentin hinsah, habe ihn ni gesehen. Muß ein schwerer Junge sein. Sieht oerflucht verpetzt aus, fügte ein Dritter flüsternd kjinju. Ein Neuer, meinte lakonisch ein Vierter. Gustav Sellentin hörte nichts davon. Schwer und massig ließ er sich auf :inen Stuhl fallen, der in der Nähe des Eingangs an einem Tische stand, stützte den Kopf auf beide Hände und sah stier und starr vor sich hin. Was wünschen Sie? fragte ihn das Wdchen, das zur Bedienung derGäste ;a war. Erschrocken fuhr Sellentin aus sei nem dumpfen Brüten auf. Geben Sie mir etwas Heißes. Kaf fee oder Grog, was Sie haben, sagte ir. Mich friert entsetzlich. Das Mädchen sah ihn prüfend an. Das Glas Grog kostet fünfzig Pfennig, sagte s vorsichtig. Sellentin schien nicht gleich zu be greifen, was das heißen sollte, und das Mädchen fuhr erläuternd fort: Es wird hier vorausbezahlt. Ach so! erwiderte Sellentin und legte das Geld auf den Tisch. So weit war es also mit ihm gekom men, grübelte er dann weiter für sich hin. "Es wird hier vorausbezahlt! Das Wort sagte alles, so kurz es auch war. Man traute ihm nicht mehr fünfzig Pfennig zu. oder das Mäd chen fürchtet vielleicht, daß im nächsten Augenblick ein Schutzmann in das Lo kal eintrat und ihre fünfzig Pfennige mitsammt dem Gast fortführt Gott weiß wohin? Auf Nimmcrwie dersehen! Er seufzte tief auf und stiert stumpfsinnig vor sich hin, indem er wieder den Kopf schwer in beide Hände stützte. Dabei fiel ihm eine junge Frau in's Auge, die auf derBanl mit ihren beiden Kindern fchlief. Zu erst schien er überrascht und erschreckt. Dann murmelte er leise: Käthchen! Gleichzeitig sah er sich aber flüchtig um, ob ihn Jemand gehört hab. Das schien nicht der Fall zu sein und er grll belte wieder darüber nach, welcher tückische Kobold ihm vorgegaukelt habe, daß die dort schlafende Frau Käthchen Werner fei, oder doch Ähnlichkeit mit ihr habe. Mußte zu all seinem Elend und Unglück auch noch die Erinnerung an das kommen, was hätte sein kön nen? Mußte auch noch die Reue, das Gift der Seele, ibn heimsuchen? Wenn er Käthchen Werner damals geheirathet hätt, wie glücklich und zu frieden könnte r jetzt mit ihr und sei- nen Kindern auf seinem Hofe sitzen! Wenn er nun dabei auch etwas in Äb hängigkcit, wi man sagt, unter den Pantoffel gerathen wär, würde das ein Unglück, würde das für ihn nicht vielmehr ein Glück gewesen sein? Käth chen liebt ihn damals wirklich und aufrichtig, und es wäre ihr deshalb auch wohl gelungen, fein unglückliches Temperament zu zügeln und ihn von den Wegen zurückzuhalten, die ihn in's Elend führten und führen mußten. Es wäre ihr gelungen. Er war davon überzeugt. Aber er war wie ein stößi ger Stier blind und toll gegen sein Glück angerannt und hatte es vernich tet. Nun saß er hier, .wo man vor ausbezahlt", und bald würd er ver muthlich noch wo ganz anders sitzen, wo es nicht mit fünfzig Pfennigen ab gemacht war. sondern wo es sich darum handelte, u die ganze Leben brechnung glatt zu machen. Und vielleicht war es auch mit dem Zuchthaus noch nicht ub gemacht! Vielleicht (Fortsetzung folgt.) Zweierlei. Lebemann (zum zukünftigen Sch-oiegervater): Ach, glauben S mir, ich bin nicht leicht sinnig, sehen Sie, ährnd ich Jt nen da meine Verpflichtungen eilige steh. läuft mir der Schweiß nur so herunter! Schwiegervater: Unö mir wird dabei eiskalt. PassendeZLegat. unn sammln: Was meinen Sie, welchem Institut soll ich meine Gemäldezall rie hinterlassen, wenn ich sterbe?" Maler: ,Äm besten dem Blmdeninsti. tut." Etwa lUnt für Mittler. Wa da v. St..Ttpattkment bei In uern iidcr lkindererzikhung denkt. In einer vom Ber. Staatendepar tement deS Innern im Mai veroffent lichten Flugschrift wird Folgendes ausgeführt: Selbst in den sparsamsten Fami lien wird für törichte, nichtige Spiel fachen mehr Geld weggeworfen, als sich Eltern klarmachen. An. Stelle der familiären 5 Cent-Tüte .Ccmdy", die v:ele Kinoer vom Land. auf einem Wege in die Stadt erwarten, würde eine Schachtel Buntstifte ein genuß reiches Spielzeug für Tage hinaus sein. Die billige, grell angezogene 25 Eent-Puppe, die nach einem Tage be reits in Stücke geht, kostet so viel wie fünf Pfund Töpferton, aus dem sich zahlreiche Stücke Spi.'Igeschlrr her stellen lassen, und die als Bildungs Mittel für Hand und Verstand von unberechenbarem Wert sind. Wenn die Mutter bei einer Fahrt in die Stadt der Versuchung widerstehen kann, bloß um den Kindern doch was mitzubringen", ein schlecht' her gestelltes Wollschaf zu kaufen, das in der ersten halben Stunde, in der das Kind damit spielt, feine Beine ver liert. wenn sie die, besuchende Tante zu überreden vermag, doch ihr das Geld zu geben, das sie eigentlich zum Ankauf von Candy", so schädlich für Magen und Zähne, verwenden wollte, oder sonstige unnütze Gcschen ke auf diese Weise verhindern könnte, dann würde sie bald Geld genug ha oen, einen Schatz von nützlichen, für die Erziehung wertvollen Spielsachen zu kaufen, der für alle die Jahre der Entwicklung der Kinder ausreichen würde. Tie Bunistifle. ' Farbige Stift tonen fünf Cent die Schachtel. Für inen weiteren Nickel kann eine ganze Menge Packpapier vom Kaufmann erworben werden, das in große quadratische Stücke ge schnitten, ein vorzügliches Zeichen und Malpapier für .Künstler" von drei bis vier Jahren abgibt. Man kann ihnen zeigen, wie man durch Umziehen des Bodens oder der Oeffnung eines Trinkglases oder ei nes kleinen Tellers Kreise .machen kann, durch Umziehen eines Holz blocks, eckige Figuren u. s. w. Diese Figuren bunt zu malen, ist ein löst lich es Vergnügen für die Kinder. Die ganze Tätigkeit ist eine gute Vorbe reitung der Kinder fürs schreiben. Aber noch mehr. Diese bunt ausge malten Figuren können auch ausge- schnitten werden. Dazu gebe man den Kindern scheren mit abgerundeten Enden (für 10 Cents zu kaufen). So ergibt sich eine weitere Uebung für die Hand. Allgemein herrscht die An- licht, daß Kinder unter suns fahren noch nicht imstande sind, mit Scheren umzugehen, ein großer Irrtum, wo von man sich ba.d durch Augenschein überzeugen kann. Tie Äciserfarbcn. Sobald die Kmöer älter werden, gehe man von Buntstiften zu Wasser- sarden über, von denen ein Kasten zehn Cent tostet. Ein Farbenta,ten ist nach dem Modeuiermachs das BeZchästigungSmittel, welches die ami langnen dauernde esriedigung ge währt. Seine Verwendungsfahigtett ist geradezu unerlchopftich.ie Zwirn rollen, mit welchen die Kinder so gern spielen, können mit Wasserfar' ven bemalt werden und geben dann vorzügliches Material zu glänzenden Halsketten. Alle die cusier, welche die Kinder bisher mit Buntstift be malt haben, können jetzt mit neuem Vergnügen mit Wasserfarben ausge malt werden. Alle Jeu,a,rlsien mn großflächigen Bildern können ausge malt werden. Wenn inner tmas ermutigt werden, gehen sie gewöhnlich dazu über, selbst große Zeichnungen auf Packpapier zu entwerfen und bunt zu malen. Papierpuppcn, aus Mode magazinen ausgeschnitten und von oen Kindern bunt bemalt, tosten nicht nur nichts, sondern bilden auch eine ausgezeichnete Uebung für Auge und Hand. Jede Mutter sollte daran oenten, daß ein Kind, welches viel Uebung in der Behandlung von Blei stist und Pinsel hatte, einen gewalti gen Vorsprung vor andern hat, wenn Schulzeit beginnt und das Lesen uns Schreiben seinen Anfang nimmt. Wenn das Kind vier Jahre alt gewe tn ist, sollte sich die Mutter bejon der Mühe geben, seine Finger mit Zeichnen und Malen zu üben. Neben bei gesagt, niemals kleine, winzige Bilder; das ermüdet und schwächt die Augen. Ein Buch für Mütter. Schließlich kann eine Mutter aus dem Lande vielleicht den besten Ge brauch von dem Gelde, das sie durch Sparsamkeit bei .Candy" und dürf tigen Spielsachen erübrigt hat, dazu verwenden, sich ein paar gute Bücher zu kaufen, die ihr wertvolle Winke für ihr Amt als Mutter geben. Eine Hausfrau denkt nicht daran, ohne Kochbuch auszukommen. Warum sollte sie meinen, sie könne alle die mannigfachen Einzelheiten beherrschen oder erfinden, die notig sind, ein Kino zu erziehen? Es wäre wirklich wün schenswert, wenn auf dem Kücheare- gal neben dem Kochbuch ein oder zwei gute Lücher zu Anleitung für Müt ter ständen, die sie herunternehmen und ,n denen e lesen konnte, wenn jtige Mission. eine ruhige Zeit in oer Küche einge treten ist. oder wenn sie daraus war tet, daß das Wasser kochen ober bei Ofen heiß werden soll. Ein solches Buch z. B. kostet ihr nur eine Post marke und gibt ihr beim sorgfältigen Studieren unzahlige Winke und Rat schlüge. Es ist ein Katalog irgend einer der Firma, welche mit Kinder gartenmaterial handeln, wie z. B. The Milton Bradleg Co., Spring field, Mass., und E Steiger & Co.. 49 Murray Str.. New tyoxl Viele der Mütter auf. dem Lande wissen nichts von dem Material, das ein: solche Firma verkauft. Sie würden überrascht sein, daß hier wertvcUes Material zur Kindererziehung zu Preisen angeboten wird, die es weit billiger macht, als die Dutzendsxiel waren in den Verkaujsläden. Wettet würden sie sehen, daß sie selbst keine Ausbildung nötig habcn, um selbst von solchen Gebrauch zu machen, die eigentlich für Klassengebrauch be stimmt sind. Auf letzter llmschlagleite solcher Kataloge ist eine Liste sehr bil liger Bücher für Müt.er, die genaue Anweisung für Ausschneiden aus Papier, Modellieren und Zeichnen ge den. Wert des Landtedcnö. Aber die große chonheit und der große Wert des Landlebens sur ein ttind ist em zu uiiiiasselioes -nhnrni, als daß eS in einer beschirmen Llizzc wie dieser mehr als nur er wkhiU werdtN kann. Der grvße Wert dcS Landlebens iiegt IN der engen Äk rühruug mit der alur und aken Ac len von aturoorgangei,. Doch selbst hierbei hat das kleinere Kind die Hilfe der Mutler notwendig, um zu verstehen und richtig auszusuhren, denn ohne solche Hilse wuroe es viel Zeit durch Irrwege und Irrtümer verlieren. Ist das Kino noch so klein, baß es höchstens solche alur Vorgänge seyen und beobachten kann, dann wird die Mutlec in erster Li nie dafür sorgen, daß eS eine Gele zenheit bekomm:, sie zu sehen, das es ,ieht, wie die Pferde getränkt, du Kühe gemolken, die Hühner gesüttcrl, der Garten bepflanzi, die Butter ge macht, das Waschen besorgt, das Heu gemäht wird usw. Sobald es im stände ist. zu verstehen, wird sie ein fache, faßbare Erklärungen über diese wichtigen Vorgänge geben. Sobald oer kleine Kerl aoer start genug ist. um an den Tätigkeiten teilzuneomen, wird sie ihren Geist und ihre Ersin dungskraft gebrauchen, um Wege zu finden, damit er emen wirklichen An teil' an der Familienarbeit nimmt. Natürlich wird so ein kleiner Gerne- groß am Anfang mehr eine iiajl als eine Hilse sein, und niemand wer ter als die Mutler wird die Geduld haben, seine stümperhaften Ve:u che, an der Arbeit der Erwachsenen teilzunehmen, zu ertragen und zu acy ten. hr werden jedoch diese Stumpe- reien etwas unschätzbar Köstliches sein und von ihr als notwendig für feine Entwicklung geachtet werüen. Dat um wird sie auch mit großer Sorg fält darüber wachen, den kleinen An- anaer nicht i,u enlmuligen. ocnn neben der erwähnten Uebung für die Hand, die Mutter eines Landkindes so darauf sieht, daß ihre Kinder nicht um das durch ihre Geburt erworbene Necht, an den Vorrechlen des Land- lebens teilzunehmen, oelrogen wer den, dann mag sie über die gesund heitliche. glückliche und moralische Entwicklung ihres Kindes beruhigt sein. Die mentcdliche Stimme kann am Nordpol eine Meile weit gehört werden. Von wem? 3 E a t o n t o w n. N. 3., wurde der 17 Jan alte Wm. Brown, von Red Bank, von dem Au- tomobit des Brooklyner Eoangellste Reo. Geo. Brown umgerannt und er lag kurz daraus seinen Verletzungen. Der Evangelist hielt nicht an uno fuhr schleunigst davon. Die Nabrunasmittkl-Ad- ministration in San Antonio, Tex.. hat beschlossen, um ein Verderben der in den Prioat-Gärten gezogenen Ge müse und Früchte zu , vermeiden, ei- nen .Siegesmartt zu tablteren, aus dem Konsumenten direkt bei den Pro- duzenten ihre Einkäufe besorgen kön nen. Wie raicb heutzutage die Mäd chen wachsen die Röcke werden ihnen bald zu kurz. Die Verurteilung eines reudenialirers" in St. Louis zu zwei Jahren Arbeitshaus ist entschie. den ein guter Ansang, cun aber weiter gehen und ein paar Auto rascr ins Zuchthaus schicken! Bei Vedford. N. , wurde der Sträfling Samuel Costello, der früher am Tage aus dem Wingdale Gefängnis entsprungen war. wieder eingefangen und nach Sing Sing ge bracht. Der Erie Kanal in Ve trieb I Und da sagt man immer, es gibt keine Wunder mehr! Darum. Dichter: Warum liefien Sie gestern bei der Premiere meines Stückes im letzten Akt die drei Pistolenschüsse weg?" Direktor: .Weil Jlir Stück seinen Schutz Pulver wert ist!" Körpcrfport nd Todeefälle. Obwohl dies ein fast alltägliches Kapitel im Sommer wie auch im W:u ter geworden ist, so sind doch bei ei nem großen Teil deS Publikums noch irrige Vorstellungen über die verglei chungSweise Zahl der Todesopfer deS körperlichen oder athletischen Sports in feinen verschiedenen beliebten For men verbreitet. Eö scheint an der Zeit, dieser Frage mit Hilfe statisti scher Ausweise etwas näher zu tre ten. Vollständige amtliche Zahlen hier über sind noch nicht gesammelt oder veröffentlicht worden. Aber Dr. Ro bert E. Coughlin hat zehn Jahre hindurch eine möglichst erschöpfende Untersuchung .diesbezüglich betrieben und alle amerikanischen Fällt, über welche er Auskunft finden konnte, ge sammelt. Er hat unlängst die vor läufigen Ergebnisse seiner Forschung im .New Sjork Medical Journal" vorgeführt. 943 pötzliche Todesfälle auf den Feldern des athletischen Sports in den Ver. Staaten hat der Doktor in dem genannten Zeitraum ermittelt; wahrscheinlich kommt die volle Zahl einem tausend noch näher. Und es wird für viele überraschend, ja ver v'lüffend sein, das verehrte amerika Nische Nationalspiel, das Baseball, als die tötlichste dec athletischen Sports-Tätigkeiten bezeichnet zu sin den. Na fowas!" würde der Berliner ausrufen. Bisher hatte wohl ziem- lich allgemein der Eindruck vorge herrscht, daß das Baseball einer bei gesundesten Sports sei, und der we nig beidenswerte Preis der Tötlich seit" vielmehr dem Fußball-Tpiel oder dem Auiomobil-Wettrennen zu- komme. Doch Dr. Coughlin weiß ganz genau, wovon er spricht. .Ge fund" mag das Baseball wohl sein; aber es ist auch verhältnismäßig rech' gefährlich, und diejenigen, welche das Leben eines Angehörigen zu beklagen haben, dursten über den gesunden Charakter ihre eigene Meinung he- gen. Unter jenen 943 Todesfällen tragt scher Art kamen nicht weniger als 284 auf die Rechnung des Baseball-Spie-les. welches damit obenan in der List: steht! Ten zweiten Rang als Sen- scnmanns-Ernte nahm das Fußbaä- piel mit 213 Fallen ein. Erst als drittes folgten die Auto-Wettrennen mit 128 Todesfällen. Den vierten Rang nahm das Boxen mit 103 Fallen ein. 77 Zwcirad und Mo-torrad-Fahrer verloren ihr Leben,' ferner L4 Jockeys; 15 Ringkämpfer kamen bei der Ausübung dieses Zports um, und 14 Personen sogar beim Golfspicl. 9 wurden beim Ke- geln getötet. Die er Gedanlcngana wird dann noch bezüglich , der einzelnen Jahre weiter verfolgt. Es ist ein trüdseli ges Register; aber am bedauerlichsten erscheint es doch, daß daS in allen Klassen der amerikanischen Beoölke runa soviel gespielte Baseball weni- ger harmlos ist, als fein Ruf! Immer schlimmer. Ta im ackkelmten Jahrhundert in den vornehmen Salons viel Theater gespielt wurde, bildete na türlich auch die Theaterkritik ein beliebtes Gesprächsthema. Der Ko mödieiischreiber La habeaussiere unterbielt sich nun einmal in einer Gesellschast mit einem dieser Thea! terliebhaber, der von einer Tilet tantenvorslellung berichtete, die we nige Tage zuvor m einem anderen Salon siattgesunden hatte. Eine wabre Kankatur, die e o mödie." iaate er. .Die Person, welche die große Kokette spielte, war einfach lächerlich." So?" entgegnete La Chabeauf- siere. ehr interessant t s war nämlich meine Frau." O verflirt l denkt der andere und verbessert sich: ?,ch meinte naturlich nicht die Kokette, sondern die Liebhaberin." ,O bitte sehr, bemühen Sie sich nicht! Tie Liebhaberin war meine Tochter!" Ter Kritiker kam noch mehr in Verlegenheit und sagte rasch: .Was sckwabe ich auch nur heute! Ich wollte ja gar nicht von den Damen reden, sondern von dem Serrn. der die erste Rolle spielte. Ter war aber geradezu scheußlich!" T- Komödiendichter lächelte und oerö!.ugte sich. Ich bin Ihnen, sagte er, .für Ihre ehrliche Kritik sehr verbunden. Tie erste Rolle habe ich nämlich selbst gespielt." Ta verlor der Kritiker, der im mer wieder hereinsiel, den Kopf, und er widersprach seinem Urteil mit den Worten: Nun ja. Sie haben ganz gut gespielt. Ich wollte damit sagen, infe daS Stück selber unter aller ütitit war." .Ach so. daS Stück?" fragte La Chabeausnere kühl. .Nun, das war von mir!" Schlau. Dorfwirt (vor dessen Hause sich ein laufender Brun- nen mit sehr gutem Wasser befindet, beim Herannahen von Touristen!: .Schnell. Kathi. stopf das Brunnen rohr zu, sonst saufen die Stadtleut' wiedec lauter Wasser und tehr'n bei unß net ein. S p ü n r . ES naht die Zeit der Stroh- witwcr, die dein Namen ihre ma chen: sie fangen leicht Feuer. Einer offiziellen Statistik zusolge können 11 Prozent der Be völkerung von Massachusetts weder englisch lesen noch schreiben. Wir nähern uns so nach und nach wieder den Hundtagn ... ime .Telirwus musicai coineoy wird bereits irgendwo angekündigt. Trotzdem gemeldet wird, Sau die Zareilfamilie nun nach der Schweiz reisen darr, glauben wie nicht, daß sich der Bundesrat über die Errichtung von Ehreupsorleii den Kops zerbricht ... Nachdem jetzt die .eriiia Fried Pvtatoes" von den Lpeljetar- len verschwunden sind, bleiben uns dennoch alle die Germs in dem übn gen genießbaren Kohl, um uns daS Möcheii Xelien zu gesährden. Glaube kann uns allein über das kleinliche tägliche x,cbcn und ir dische Treiben erheben, der ceele eine Richtung auss höhere geben uns aus (Äcge,iitauöe uiiö Dcen, die al lein Wert und Wichtigleit yadeu. Nach der .Republik" wer den in Deulschlano nur diejenigen , jungen eule in modernen plaazen unterrichtet, die jür den Ausland dienst bestimmt sind. Auch Uiuuis senhcit wirkt zuweilen imponierend- durch ihre Grenzenlosigkeit! Die Geschworenen, weiche einem Mann sür den Verlust emeS FuseS $iW,lM) zusprachen, und ei ner Frau für den Verlust eines Gal ten nur $25,UuU gaben, verfuhren damit durchaus logisch .... Ein Gatte ist leichter zu ersegen. Zehn junge Leute, die sich am Sonntag in Straßenbahnwagen in New )ork "rüpelhaft benahmen, sind zu je Buße oder fünf Ta gen Haft verurteilt worden Leider kann derartiges Gefindcl ge wöhnlich das Geld auslreiben. Seitdem es einen halben Wochenlohn nimmt, um einen or dentlichen Kalvsdraleu kaufen zu können, haben alle Trohungen dec cbensmiltelverwaltuiig über di Lejchräntuiig des Weizeniiiöhllon jumÄ leine schrecken sur uns mehr. Jetzt ist die Zeit. Fliegen totzusalagen Laut den Be - rechnungen eines Statistikers wird eine Fliege, die vor dem 1, Junr . Eier legt, am 28. September 4,Lö2. 564,L72.000.iM.000 Nachkonniien haben Es kann jedoch auch eine weniger sein. Die Regierung hol schon feil Uebernahme der Eisenbahnen viele wünschenswerte Verbesserungen unS Abschaffungen zuwege gebracht. aber der PullmanPotter, der solan ge blind bleibt, bis er gehörig .ge tippt" worden ist, ersreut sich noch immer seines Taseins. D a s i ch d e r H a ß der deutschen Kulturveniichter in unserem Lande sogar auf die Bretzel erstreckt, hat ein Bretzel-Fabrikant sich veranlaßt ge uhlt. den Nachweis zu lie ern, dasz dieses Backwert nicht deutschen Ur- sprungs ist, sondern zuerst von Mön chen in einem italienischen Kloster hergestellt wurde, dann seinen Weg. über die Alpen nahm und sich in Deutschland einbürgerte. Gewährst du ein Plätzchen zum Sit- zen mir kaum, Schaff' ich mir zum Liegen genü genden Raum. Für die Liebe, für den Tod Gibt es gar kein Machtgebot. Was nützt der gesunde Menschenver stand, Wenn ihn ein kranker Wille bannt. Ter Teufel mengt in unsre Sachen Sich minder, als es Menschen machen. Du fällst keine Eiche Mit einem Streiche. Wie auch das Wetter, verlasse ' Niemals die breite Straße! Lebensdauer. Wer ist so alt, daß ihm der Tod nicht doch Vielleicht ein Jahr zu leben noch vergönnte? Wer gar so jung, daß er bestimmt nicht heut, Trotz seiner Jugend, plötzlich sterben könnte? Heuchelei. Gar manche zum Kusse Hunde er flehen. Die abgehackt sie gerne sähen. Der Kahlköpfige. Oi,. kel (am Schosstall vorübergehend): .Grausam, daZ Schaf bei dieser Köl ke zu scheren!" Ter kleine Neffe (nach einer Weiie nachdenklich): .Onkel, Tu bist doch eigentlich noch schlimmer daran; dm, Schaf wächst die Wolle doch wunuy sten? wieder!"