' 4 JL -,UlWtl!(-ft'. ' TagNche Omaha inuim 1 v Der Seist in Plauderei von Tie Technik ist keia unScdingi Vor. recht des Menschen. Wir kennen Tie. die bei der Herstellung ihrer Bauten eine Kunstfertigkeit entwickeln, die weit über die technischen Fähigkeiten mancher mit oen oilerstamm hinausgeht, Ma denke nur an die kunstvoll geflochtenen Nester mancher Vögel oder an die nicht minder sinnreichen Nestbauten mancher Fische, bei denen der Baustoff von klei nen, mit zäher Schlcimschicht umgebenen Luftblasen gebildet wird. Sogar Werk zeuge in primitiver Form kennt die Tier, weit. Äenutzen doch die großen Affen, orten häufig einen Stab- als Stütze, einen Stein oder eine Kokosnuß als Wurfwaffe. Bisweilen ist diese Technik des Tierreiches direkt vorbildlich für den Menschen gewesen. . Tragen doch heute noch jene gewaltigen Betriebe, m denen Tausend von elektrisch bewegten Cvm dcln allerlei Fasern zu Garn verdrillen. tragen doch jene modernen Spinnereien inen Namen, der direkt auf ein kunstfer tige! Insekt hindeutet. Aber alle diese Technik deö Tierreiches ist auf eine? be stimmten Stufe stchengeblieben und wird rein instinktiv ausgeübt. Erst der Mensch hat den Geist in die Technik ge bracht und dadurch den technischen Fort. schritt ermöglicht. Bor neue Ausgaben tKstcllt, zu deren Bewältigung die alten Mittel nicht mehr ausreichten, hat er es stets verstanden, neue Löstingm zu sin den, neue Wege zu schreiten. Bisweilen finden wir Böller und Zei ten.' da die Technik stagniert, Zeiten, da man das alte, einmal Erlernte rein in stinktiv weiter übt. ohne zu neuen schöd ftrischcn Ideen fähig zu sein. Eine solche Periode ist z. B. die äußerlich so glänzend Epoche des ägyptischen Pyra midenbaueS. Die technische Kenntnisse waren damals noch recht primitiv. Man hatte es noch nicht gelernt, einen Bogen zu wölben und auf diese Weise große Entfernungen sicher zu überbrücken. Man kannte nur die einfache Schichtung von Steinen, und man übte diese unter . dem Aufwand enormer Mittel beim Py ramidenbau und schuf auf diese Weise Denkmäler, die Jahrzehntausende über dauern werden. Aber diese Pyramide gleichen sich wie die Nester der Weber Vögel. Der Fortschritt fehlt. Der erste jener uralten Baumeister, . der auf die Idee kam, aus keilförmigen Stcinstücke einen Bogen zu wölben, hat die Aautcchnik mehr gefördert als die Konige Chesbs und Ramses. Die alten Assyrer haben weniger prunkvolle Bau ten hinterlassen als die Acgypter, aber zhre Werke zeigen allenthaNen b.n Geist ' des Fortschrittes und die Anwendung neuer Mittel und Methoden. Ss hat man z. B. dort einen gut erhaltenen . Tunnel in Backsteinmauerwerk unter einem Flußlaufe gefunden. Noch heute ist die Untcriunnelung von Flüssen ein ziemlich riskantes Unternehmen, bei dem mit den allcrneucfien Mitteln, insbeson tat mit der Caisson und Preßlufttech nik gearbeitet werden muH. Jene aUen ' Baumeister besaßen auch nicht im nt f,T.iteftca die nötigen Erfahrungen, Kenntnisse und Maschinen, um unter einem wasserführenden Flusse solch eine Tunnel zu errichten. Und dennoch ha ben sie ihre Aufgabe gelöst, haben sie in geradezu verblüffend klarer Weise erle digt. Sie haben den Fluß an jener Stelle einfach im weiten Bogen abgele tet. Das war eine eiligst vollzogene Ar beit, denn die Tausende von Baufklaven konnten schneÄ ein neues Flußbett gra ben. Nu aber lag das alte Bett trocken, und man konnte in aller Bequemlichkeit inen Kanal für den Tunnel aushcben und diesen mauern. Tann würd der Kanal zugeschüttet, der Fluß wieder in fein altes Bett geleitet, und die Nachwelt hatte Gelegenheit, sich den Kops über das Kunststück zu zerbrechen. Das Mittclalier zeigte nicht allzuviel deS technischen FortschrittsgeiftcS. Man entwickelte di Wolbekunft zu einer be sonders hohen Blüte, und in den Spitz bogen der gotische Kirche sowie in den Moscheen des Islams finden wir Bogen und Gewölbekonstruktionen, die durch ihre Kühnheii noch heute verblüffen. Jhrcn Höhepunkt erreicht diese Periode wohl mit der Erbauung der PeterZkirche in Rom, deren Kuppel di größte durch Steinwölbung bezwungne Weite darstel len dürfte. Aber cI sind nicht immer die gewaltigsten Bauwerke, die den tcchni schca Fortschritt verkörpern. Das gilt nicht nur von den Pyramiden des Alter tums, sondern auch von den Kirchen deS Mittclalters. Erst die Neuzeit bringt uns wieder eine Fülle neuer und vcr bluffender Lösungen für mannigfache Probleme und Aufgaben. Betrachten wir den Brückenbau. Er rreicht zur Zeit der Gewölbetechnik eine nhebliche Höhe. Aber die Weite, die ein Gewölb überspannen konnte, war schließlich beschränkt. Mag mußte da her Brückenpfeiler in großer Zahl an wenden. Ferner benötigte das Gewölbe bei seiner Erbauung ein sogenanntes Leergerüst. Man mußte den geplanten Bogen erst in kräftiger, tragsähiaer Holz Zimmerung darstellen. Tarauf wurde dann der Bogen gemauert, und erst denn der Mörtel obgebundc hatte, konnte man des Leergerüst fortnehmen, erst dann trug die ionstrultioa sich selbst. T neue Zeit brachte größere Aufgaben: über breite, reifende Ströme, ja direkt LSkk StremschneLe. die olles Lebendige, das in ibr Brnich kam, in Tod und Ber l:ilta hineinzogen, sollten Brücken ge beut werden. Alle alten Mittel versag, len. Ab ein Kinderspielzevg, der Pa ri'rdrsche. brachte Hilfe. Bei günstigem t:r,lt wurde er emporgelassen und f:r:l:e sicher über die Siromfchnelle rhin. Schon erreichte er das andere Uf.r, und nun band man an die Schnur pitlmU Drahtseil. Auch das wurde i.ber den Strom gezogen, und man stand c:n anderen Flußüfer so tief, daß man ti erzreifen konnte. Sehnte Hände f-'.i'rs i.t. An dem ffinni Drahtseil :!( iv. '(;;t; 5" ; ;!,r;Httji;'-'-!'i--r '!!; w'.i;(jii.fr,!j ?.,,i ,,s,,,,,,,,,,s.q,,,,, Mi h.!liit tiMli i,L;lil 'iMtli llükii hdlili ilR liXilli li'jhui 'Hit' X. der HecöniK. tyans VsmmZk. wurde ein stärkeres über den Fluß gezo gen und an diesem wieder ein kräftiges Brückenkabel: die erste Verbindung war uoer oem Avgrunde yergeste. Bald rollte ein Schwebekarren an diesem Ka bei über den Strom, und geschickt Hand werter spannten jene gewaltigen Stahl drahtkabel und hingen die Brückenbahn auf, über die heute schwere Lokomotiven über den Strudel des Niagara dahinrol len. So schlug man die großen Hänge brücken über Ströme und Meeresarme. Aber an anderer Stelle wurde anderes verlangt. Ueber den Firih of Forlh sollte an Stelle des schwankenden Kabels ein schweres eisernes Fachwcrk führen. Sonst pflegte man auch für derartige Brücken ein Leergerüst aufzubauen. Im Firth vf Forth hätte man für solch Ge. rüst ungezählte Millionen ausgeben rniif sen. Die moderne Technik fand Mittel, um dies zu vermeiden. Man errichtete die eisernen Brückcntürme zu schwindeln der Höhe und baute dann zu beiden Sei ten in wagerechter Richtung kühn in die freie Luft hinaus. Jedes 'Feld des ge wältigen Fachwcrkes mußte, sobald 'es eben fertig geworden war. die schwere Last der Baukräne aufnehmen, die so fort wieder bis an die äußerste Spitze vorrückten, um das nächstfolgende Jach werk in Angriff zu nehmen. So hat man von zwei Brückenpfeilern nach je zwei Seiten hin Eiscnkonstruktionen in die Luft hinau?gc!ralt, deren jede größer ist als der Eiffelturm. Zwischen beiden Pfeilern, einige 80 Meter über dem Mee rcsspiegel und 200 Meter von jedem Pfeiler entfernt, trafen die Fachwerke von beiden Seiten auf Len Zentimeter j genau zusammen, so daß das letzte Ver bindungsfcld ohne weiteres eingesetzt er den konnte Wenn heute die See im Sturms todt und die Schiffe auf dem Firty of Forth schwer zu kämpfen ha ben, fahren die Schnellzüge sicher über dem Mcensarm dahin, und die Reisen den m erleuchteten und oehaolich durch wärmten Eoupö merken es kaum, daß in der Tiefe unter ihnen der Tod wohnt. Tie Rüstung ist im Bauwesen von je. her eine geld und zeitraubende Sache, im Grunde eigentlich ein notwendiges Uebel gewesen. Die Neuzeit hat es recht gut verstanden, sich melir und mehr da von frei zu machen. So ziemlich ohne lkglichc Rüstung werden heute die tno. en Fabrikschornstrine errichtet. Man mauert sie von innen herauf und hängt. sobald die Mauer über Bruithoh gekom men ist. eine runde, hölzerne Plattform ein. Tiefe wird nun einfach in dem alei che Maße mit in die Höhe genommen. in dem der Bau des Schornsteins fort schreitet. In das Mauerwerk selbst wer den dabei von innen ode? außen sofort Steigeisen mit eingemauert, so daß such keine Leiter mehr notwendig ist, um den Schornstein zu erklimmen. Besonders kostspielig wurde die Rü ftung bei den Bauten in Naturhaustein. Hier mußte sie derartig stark konstruiert werden,.;, daß. sie die schweren, oft über 50 Zentner wiegenden Blöcke sicher tra gea konnte. Beifpiel?wzise wurde die gebundene Rüstung für den Bau .des Berliner Toms besonders statisch berech net und hat eine ziemliche Menge Gold gekostet. In neuester Zeit hat man es gelernt, mit einfachen Mitteln Säulen kräne aufzustellen, die die ganze Fläche der Gebaudefront oestreichen können und den einzelnen Werkstein vom Erdboden her sofort bis zu demjenigen Punkt, an dem er vermauert wird, schaffen, so daß das Gerüst feine Last überhaupt nicht zu tragen bekommt. Daher kann man eine leichte, billige Rüstung wählen, die nur das Gewicht der Arbeiter und ihrer Ge rätschaften aufzunehmen hat. Auch für schwere Eisenkonstruktionen war die Rüstung lange Zeit hindurch ein notwendiges, der recht teures Uebel. Man denke zum Beispiel an die großen Gasometerhäuser der Gasanstalten. Das kreisförmige Mauerwerk pflegt eine schwere Kuppel in eisernem Fachmerk zu tragen. Hier spart man die Rüstung in einfachster Weise. Sobald das Mauer werk etwa zwei bis drei Fuß über die Erdoberfläche geführt ist, montiert man in aller Gemütsruhe die ganze eiserne Kuppel und kommt dabei mit sehr we nigen Gerüstböcken aus. Nun führt man das Mauerwerk weiter und schraubt die ganze eiserne Kuppel mit Hilfe von Topf schrauben oder hydraulischen Pressen in dem gleichen Maße mit in die Höhe, in dem das Mauerwerk ansteigt. Eine zeitraubende und langwierige Arbeit pflegte auch das Anstreichen von Gebäuden, Eisenkonstruktionen und der gleichen zu sein. Als einmal anläßlich der Chicagoer Weltausstellung große Eile not tat und wenige Tage vor der Eröff nung daö Hauptgebäude noch keinerlei Anstrich aufwies, half sich die Aussiel lungsleitung in drastischer Weise: sie' sprengte die Farbe mit einer großen An zahl von Feuerspritzen über die Gebäude flächen aus und vollendete in wenigen Stunden eine Arbeit, die sonst Tage und Woche in Anspruch genommen hätte. Seit jener Zeit hat dieses Mittel in der Technik Eingang gefunden, die pneuma tischen Farbenspritzer werden heut viel fach angewandt und dürften dielleicht in absehbarer Zeit den Anstrich mit dem Pinsel völlig verdrängen. In Amerika hat auch eine eigenartige Methode der Tammaufichüttung ihren Ursprung. Eine solche Tammaufschüt hing in schmllfließend'm Wasser ist eine sehr heikle Sache. Nur allzu häufig wird der Strom ellkS eingeschüttete Ma terial mit sich fortreißen, bevor es noch recht Gelegenheit gesunden hat. sich zu setzen. Nun sind ober gerade in den Stromschnellea oberhalb der Niagarasälle solche Dammschüttungen notwendig. Tort zweigen vom Strom die vielen klei ? Kanäle ab. die das Wasser zu den Kraftanlagen fuhren, und es ist notwen d:g, unterhalb eines jeden derartigen Ka ticles eines kurze Damm in den Strom hkNauZMbauen. damit sich das Wasser Man geht gewiß nicht fehl, wenn man es in erster Linie feinem seltsamen Le benSwege zuschreibt, daß der dieser Tage verstorbene berühmte österreichische Volks, dichter Peter Roseggcr einet der populärsten Dichter Teutschlands ge worden ist. denn wir haben es ja vor ein paar Jahren an dem Ainbrostus Rummel wieder sehen können, welches Interesse man den sogenannten Natur dichter 'entgegenbringt. Aber bei No scgger kam noch etwas anderes dazu: man hatte es in der Tot mit einem starken Talente zu tun. das wirtlich ' Neues zu sagen hatte, das eine neue Welt eröffnete, die des österreichischen Landvolkes, speziell des stcirischen Ge oirgsvauern. Bon diesem wußte man bis zu Ro ftggcr sehr wenig. Wohl gab es in Oesterreich eine stattliche Anzahl' von Dialeltdichtern. die von den Bauern, ihrem Leben und Treiben, ihrem Leid und ihrer Freude sangen, aber ihre Na. men drangen oft nicht einmal über die Grenzen der engsten Heimat hinaus, und ihre Lieder fanden häufig keine andere js2 d.MKf.JC.tSir:. n ui um t;uiiuajtinuc cciurcuung. Auch August Silberstcin, der erste Er zayiei von Dorfgeschichten aus den ostr nichischen Alpen, war damals noch nig bekannt, und zudem steckte iit seinen Gestalten etwas von dem idealisierenden Zuge Auerdachs. Der Naturbursche 9i Ikgger aver. nur mit notdürftigster Bil dungsfracht beladen, brachte aus einmal ecyics, unversaiichteZ UJoIlstum, r stellte die Leute dar. wie sie leibten und lebten, wie er sie bis vor kurzem, da 'er selbst als ihresgleichen unter ihnen gelebt hätte, gesehen und beobachtet hatte. Frisch und ungekünstelt klangen seine Lieder (Zi ther und Hackbrett"), besonders die im heimischen Dialekte, echt volkstümlicher, umor durchpulste seine Schwanke, und sie Klizzcn und kleinen Geschichten wa. ren von wirksamster Naturtreue, wenn auch in Stil und Anlag: noch etwas un bcholsen. Tie Borbilder, an denen er sich schulte, waren ja selbst ?anz kunst. lose, nämlich die Geschichten ans Volks- kalcnvern; in höhere Sphären führten ihn erst Silberfteins und vor allem Stifters Werke. Ein toller Schaffensdrang kennzeich. net djese erste Tichterperiode Rofeggers, es war ein unaufhörliches Drauflos dichten und -fabulieren, ohne bestimmte Richtung, ohne bestimmt.'s Ziel: heute ein Lied, morgen eine realistische Dors- geschichte. udermoran sogar ine roman nicye ?iiiiergc,azicizie. dann wieder ein Schwank u. f. w. Um Stoff zu solchen Arbeiten brauchte der Autor nicht ber legen zu sem. denn er lag ,a zuhauf um imi ouM'vreüel. uns das sinnig g? führte Notizbuch bewahrte einen reichen an ihm aufstaut und mit gehöriger Kraft m den anal eindringt. Jede gewöhn liche Methode der Dammschüttung würde hier glatt versagen. Die Amerikaner helfen sich m folgender Weise: sie errich ten am User an der Stelle, an der der Damm ansetzen soll, aus massivem Beton einen Irastlgen Turm, der so hoch wird. wie der Tamm lang werden soll, und eine ganz gehörige Breite und Ticke be. sitzt. Nachdem der vollendet ist, kippen sie lyn durch geschickte teilweise Entziehung des Fundamentes derartig um, daß er zum Fluß hinfallen mutz, und mit einem Scblage ist jetzt aus dem Turm ein Wamm geworden, der allen berechtigten Aniprucyen genügt. Wir haben bisher vornehmlich die Falltechnik betrachtet, und in der Tat bietet gerade sie eine Fülle verblüffender neuer Methoden. Man braucht nur an die moderne Tunncltechnik zu denken, die ja eigentlich erst zehn Jahre alt ist. Man braucht nur an die Errichtung der Va riftr Untcrgrundbahnhöfe zu erinnern. bei denen der ganze Bahnhof fix und fer tig uf einem Platz in Eisen montiert wurde und dann durch Abgraben des darunter liegenden Bodens um twa sechs bis sieben Stockmerke in die Tiefe der senkt wurde. Dann kam wieder Erde über den Bahnhof, das Pflaster wurde erneuert, und heute rollen die Wagen über den Platz, als ob dort niemals ein derartiger Bau existiert hätte. Wie er sichtlich, ließen sich die Beispiele gerade aus der Bautcchnil zu Dutzenden und zu Hunderten häufen. Aber auch die ande ren Gebiete der Technik sind nicht arm an solchen neuen Wegen und neuen Me ihoden. Man braucht nur das Mannes manv-Walperfahren zu erwähnen, jene sinnreiche Methode, aus massivem Rund eisen Röhren zu walzen, die nach einer Erklärung deö verstorbenen Reuleaux da xin besieht, daß einer Eisenstance im kal teg Zustande das Fell über die Ohren ge- iogtn wird. Gerade bei der Berarbei mä der Werkstoffe finden sich noch mehr derartige Neuerungen. Da werden ziem lich harte Metalle, wie Blei und Kupfer. zu Röhren und Stangen gespritzt, wie man dies sonst wo nur mit weichem Teig zu tun pflegt. Freilich tritt dabei n die Stelle der Nudelspritze ine riefen Hastige hydraulisch Presse. Was un sere Vorväter noch aus dem vollen Guß schneiden oder bohren mußten, das wird etzt aus einfachen Bleche aezoaen und gestanzt. Die uralte Schmiedetechnik ist heute eine Wissenschaft geworden, der zahlreiche Tempel in der Form gewa'ii ger Hüttenwerke errichtet wurden. Wo früher unüberwindliche Schwierigkeiten bestanden, da verfügt man heute gewöhn lich über ein Dutzend anwendbarer Me tdoden. Immer und immer wieder ist es dem menschlichen Geiste gelungen, die widerstrebende Natur zu überlisten und. wenn es aus die eine Weise nicht ging. plljlich auf einem ganz anderen Wege zum Ziele zu kommen. Ti dabei ange wandten unstann? sin nicht uninte ressant und zeugen für den menschlichen Scharfsinn. 'ff?'lMtj ,,,! !,,,,,, !'M'!k tss's'M'!Il!!'?k!!iI ff'Wrt'HliiWmttira HU, 4 1 .-''!,!,,:.., Ä j.i iLiX um umiui m, i ml .fciii! ! -' - i Ueter Wojegger. 2h,5 seinem Leben und wirken.' von Aarl Vkenenstein. Schatz zu gelegentlicher Verarbeitung auf. Diese unausgesetzte Studien führten Rosegger jedoch immer tiefer in daö Volkstum in. Zu der naive Freude an seinen mannigfaltigen Erscheinungen gesellte sich mit der Zeit ein immer tiefer eindringendes Verständnis und die Er kenntnis. daß da in der Alltäglichkeit Kulturprobleme verborgen lagen, wie sie vrauszen die sogenannte .große Welt auch nicht anders hatte. Der Dichter, ,n, wie oer slurmische Bogengang der Zeit selbst in die verlassensten Winkel des Gebirges feine Brandung warf, und wie sich auch hier langsam, fast unmerk lich Wandlungen anbahnten, die das alte Bollstum unauffällig, ober auch unaufhaltsam zu vernichten drohten. Diese Dinge standen dem damals jungen wßti flrivig riiqi in oouer laryeil Vor der Seele, aber er ahnte sie. und die riebe zu dem bedrohten Bolkstum schlug feste Wurzeln in ihm. Rosegger hat zeitlebens, wie er selbst in srlnen autobiographischen Schriften. . ft an rvi j . u v. j . j. . ,2ccin Weuieven , gesteht, aus Büchern nur sehr wenig gelernt; seine Lehrmeister waren die Natur und das Leben selbst. Das hat nun seine Bov teile und seine Nachteile. Wir modernen Menschen können M Buches nicht mehr entraten. Unser Le. ben hat sich so kompliziert, daß es dem einzelnen Menschen unmöglich ist, auf' gründ eigener Anschauung einen Ueber. blick über das Ganze zu gewinne. Wer unsere Zeit in ihren treibenden Ideen und Tendenzen kennen, wer mitraten und mittaten will, der ist zum großen Teil auf das Buch angewiesen. Freilich hat man in dieser Richtung vielfach übertrieben, indem man alles auS den Büchern und nichts aus eigener An schauung lernen wollte, und esist daraus jene übel beleumdete Siudieistuben und Bureauweisheit entstanden, die bei be stem Wollen oft so kümmerliche Resultate erreicht. Auch zeitigt das Bücherstudium jene Richtung, die da glaubt, im Leben sei mit dem rechnenden Verstände der Logik alles ausgerichtet, und daher jene oft so bedeutungsvollen Jmponderabi lien übersieht, die das Gefühl in die Wagschale wirft. Bon dieser Einseitigkeit ist Rosegger naturgemäß frei geblieben. Seine Kennt, nis des Lebens wurzelt im festen Boden eigener Anschauung; was er weiß, hat er nicht nur selbst geseken. sondern auch gefühlt, seine Welianschiiuna ist dalr kein Gebäude von Thesen und Maxime, die auf dem Wege der Abstraktion ge wonnen wurden, sondern ein natürliches Produkt seiner Entwicklung. Das ist nun entschieden ein Vorzug für den Dichter. Sein Werk, aus einer aus sol chem Wege gewonnenen Weltanschauung heraus geboren, hat Immer den Reiz der Unmitielbarkeit und Natürlichkeit, Aber auch der Nachteil darf nicht verschwiegen werden. Er besteht darin, daß bei dem verhältnismäßig kleinen Gebiet, das ein Mensch auf dem Wege eigener Anschau ung auszuschöpfen imstande ist. notwen diq eine EinseitigZeit folgen muß. die olles und jedes auS einem Gesichts- winke! ,u begreifen und zu beurteilen sucht. Rosegger ist dieser Einseitigkeit nicht entgangen. Ohne desweaen reak kionär zu sein, ohne eS an dem guten Willen fehlen zu lassen, zu begreifen und gerecht zu fein, hat er doch manchen Er scheinungen unserer Zeit gegenüber nicht den richtigen Betrachlunasstandpunkt m Wonnen. Roseggers Ideal ist daS einsacke, e. sunde. auf Arbeit und patriarchalischen Verhältnissen beruhende Bolkstum. Hier findet er die Wurzeln staatlicker. mora lisch und intellektueller Kraft, und die sen Wurzeln ihren Nährboden, die freie Scholle, zu erhalten, erkennt er deshalb auch ls Forderung von höchster Wich tigkeit. .Aus der Scholle sprießt Kraft für die ganze Welt und Seaen kür den. der si berührt!" sagt der Held des Ro manö Erdsegen". und diese Worte könnte Rosegger eiaentlich allen seinen Schriften als Motto voransetzen. Ge rade in seinen besten Schriften, von denen neben dem genannten Roman noch die beiden Werke: .Das ewiae Licht" und ,Jakob der Letzte". Nosegaers reifst und tiefste Schöpfung, hervorgehoben seien, schildert r den unheilvollen Einfluß der modernen Ideen auf daS Landvolk. Ein fachheit. Genügsamkeit. Liebe zur Arbeit. Nächstenliebe. Frohsinn. Humor. Natür lickkeit. Moral und Glauben schwinden. und in düsteren Farben sieht er die Zu kunft vor sich. Unter Bauern aufgewach sen und jetzt noch viel mit ihnen verkeh rend. weiß er genau, wo sie der Schuh drückt, weiß, daß nicht nur die hohen Steuerlasten deS modernen Staates, der Militarismus und der Zug zur Groß stadt die Ursache bäuerlichen Verfalles sind, sondern daß auch innere Ursachen vorhanden sind: steigender Lurus. Ge nuß und Gewinnsucht, reaktionäre Ver bohrtheit. Mit diesen sozialen Verhält nissen hat sich Rosegger nicht nur dichte- risch. sondern auch mehr theoretisch (in seinen Bergpredigten") auseinanderge setzt. Neben dem sozialen ist es besonders daö religiöse Moment, dem Noskggr ein Hauptaugenmerk zuwendet. Die Reli gion spielt im Leben des Bauern eine große Roll, in Sonderheit in dem des österreichische Gebirgsbauern. Wie oft sieht er sich durch die Wut der Elemente um den Lohn mugedeller Arbeit g? bracht, und sin Leben müßte ein wig?s Zittern und Bangen sein, wenn er nicht se,n Hoffen und Vertrauen auf den Schutz überirdisch? Mächte setzen könnte. Gott und die Heiligen sich günstig g sinnt zu machen oder zu erhalten, ist da her sein ifrigstes Bestreben, und darum !t er, der treueste. ftommii Sohn ferner Kirche, darum unternimmt er Wallfahr im ,hm,i'ii ;:r; -tf 3:;. ... MMt m mmm!. MMJ tUHtiUt fcinttUJJi LiMUM i -' ten und Prozessionen, darum betet nd opfert er. Die Religion ist auch fast daö einzige, was seinen Geist über den Alltag hinaushebt, der Prunk des katho lifchen Kultus meist sein einzig ästhetl scher Genuß. So ist die Religion dem Bauern Bedur nis. ja Gewohnheit ge worden, und weil sie auch letzteres ist. fg hat sich auch mancher Schlendrian ein gestellt, wie vollständig gedankenlos ueoung religiöser löebrauche und Llp. pengevci. o,cgger yane nicyi unier oen Auspi zien des österreichischen Liberalismus feine literarische Lausbahn antreten müssen, wenn nicht auch er in erster Li nie die Schwächen deS Klerus und der im Bolke allgemein verbreiteten Reli. gionsübuna auss Korn genommen hätte, Mit viel Witz und Humor, aber ande rerscits auch wieder mit Ernst und Eifer rückte er ihnen zu Leibe, und manches rressiiche Wort wurde von ihm gcfpro wen, manch gut sitzender Hieb ausgeteilt, Xu stetige wach ende Erkenntnis von der Wichtigkeit der Religion für die drei. tn Massen deS Volkes hat ihn aber von dieser negativen Betatigunq seiner reli. giöfen Gesinnung abgebracht und zur positiven geführt. In dem groß ange legten und trotz schwächerer Stellen im ganzen mächtig durchgeführten Roman Die Gottsucher' hat er das religiöse Problem an feiner tiefsten Psycholog, schen Wurzel, dem mystische Bedürfnis, gesasz: und gezeigt, daß kein Mensch einen Gott stürzen kann, ohne inen an deren auf den Thron zu setzen. Auch seine ohnehin nie scharfe, sondern mehr im Sinne des Volkshumors gutmütige Gegnerschaft zu dem Klerus ist allmäh lich einer milden, nachsichtigen Auffas sung gewichen, und Hand in Hand mit ihr ging eine selbständige Deutung der ralyoli chen Glaubenssätze und Kulifor men im Sinne der allgemein christlichen vee. die alle cynstliaen Bekenntnisse in sich schließt. Am klarsten hat Rosegger diese seine Konfession niedergelegt in dem didaktischen, aber von blutwarmer Per fönlichkcit durchpulsten Buch .Mein Himmelreich". Kein treuer Diener einer bestimmten Kirche wird dieses Bekennt nis annehmen, aber keiner wird s auch rundweg ablehnen dürfen, denn es hub digt inem religiösen Eklektizismus, der aus jeder Konfession das lebendige Eini ende nimmt und das tote Trennende zurückweist. Diese Grundzüae der Roseaaerschen Gedanken und Empsindungswelt muß kennen, wer sich zu seinem dichterischen Werke ins richtige Verhältnis fetzen will. Sie weisen nämlich schon darauf hin. daß Rosegger nicht als moderner Literat. sondern als Voltsschriftsteller im gute sinne uszu a k ist. Als solchen kenn. zeichnet ihn auch der pädagogische Zug gerade seiner besten Schriften. Er lehrt und predigt gern, oft indirekt, am lieb ten aber unmittelbar. Aus den meisten seiner Erzählungen guckt ein klugeS Schulmeifterlein oder in freundlicher Pfarrer hervor, die sich aber so out bin ter Personen und Verhältnisse tu ver bergen wissen, daß sie von den Leser meist nicht bemerkt werden. In dft Art. das Belehrend, die Tendenz in leben dige, sinnliche Formen einzukleiden, steht er einzig da. Er weiß sein Beispiel so glücklich zu wählen, daß eS nicht eines einzigen, erläuternden, aufdringlichen Wortes bedarf, um den moralischen Kern der Fabel dem Leser sosirt saßbar zu machen. DaS Volk besser zu machen, zu belehren, zu trösten, zu erleben, das ist Roseggers Absicht als Mensch und als Dichter, und in diesem Sinne sagt cr auch in der Vorrede zu einem seiner Ge schichtenbücher: Ein starke! Talent fühle ich in mir, das jeder Mann haben muß. der zum Volke spricht daS Talent. an Gott und Menschen zu glauben und den Sieg der Gerechtigkeit und Freude zu erhoffen. Hätte jemand alle Talente, aber dieses nicht, dann müßte er fchmei gend sich zurückziehen in eine dunkle Höhle, um zu grollen und zu derzagen. Tie irdische Wahrheit ist ernst genug, ober sie 'verträgt es recht gut. von dem Sonnenschein der Poesie beleuchtet zu werden, hne daß sie unwahr wird. Di Welt ist reich an Niedertracht, und sie ist reich an Größe und Schönheit. Nur darauf kommt es an. waj wir Poeten liegen lassen oder auflesen." Daß Rosegger mit diesen Sätzen recht hat. daß daS Volk für nackte Wahrheits schilderung nicht zu haben ist. das hat am besten sein Verhalten gegenüber dem Naturalismus bewiesen. Wer auf das Volk wirken will, darf nicht die Rolle des teilnahmslosen Beobachters spielen, er muß zeigen, daß er daS Volk liebt und an eS glaubt. Rosegger hat dies immer getan. Selbst in den Nachtgestalten. die er zeichnet, läßt er in edles GemütS körnlein aufleuchten, oder r zeigt ein liebenswürdige und humoristische Seite, die den Leser gewinnt. Er legt ja in jede seiner Gestalten ein Stück von sich selbst hinein, so daß ein aufmerksamer Leser von dem etwas sentimental gerate ne autobiographischen Roman .Heide peters Gabriel' an die ganze Entwicklung des Dichter! verfolgen kann, die zu einem fiShaemuten Lebensbejaher geführt hat, der nichts Böse? soweit a sich herankom me läßt, daß ei ihm für die Dauer den Frieden deS Herzens stören konnte. Mit seinem sonnigen Humor, seinem unver köstlichen Optimismus erhebt er sich immer wieder über daS dunkle Meer deö Weltleidks und steckt mit seiner echt her, lichen und deswegen nie lärmenden Fröh lichkeit auch die andere an. die sich mit ihm abgeben. Am schönsten zeigt sich Rosegger! son nige Tichtergabe in feinen kleineren Er zählung?!,, die ungefähr dreißig Bände füllen. Hier liegt seiue Meisterschaft. Er hat einen glücklichen Blick für daS Originelle in den einzelnen Charakteren, ; y : Mf : . M 1 1 fc-iM'Mif l'iif jliflil'lj j Lm Amnmel durch an. Ecm naht an der grojjfn ofEaflatf He Touristeiistkaße liegt In Wunder land. Aber da! Heer der Fremde strömt 6 dem Tor, da! zu einem Para die führt, vorbei nach Britisch.Jndien, Siam. den Häfen China und Japan! und vergißt oder weik vielleicht aar nicht. daß die schönsten Flecken Erde östlich von Suez im nicderländisch'indischen Reich liegen, und dennoch kann rnaa mit aller Annehmlichkeit und Bequemlichkeit und unter einem vollendeten Komfort auf den Dampfern bi! ,u einem Punkt reisen, von wo man tn knapp zweitägiger Reise nach Batavia gelangt. Die Weißen, denen man auf Java de gegnct. sind Holländer, Amerikaner und Australler, fast nie Deutsche. Dieses Zauderland, da die deutsch Empfin dungswclt besonders innig errege mutzte, ist sur die Deutschen noch unent deckt. Kaum haben wir unseren Fuk aus kn dischcn Boden gesetzt, da schwindet auch schon jede! Wertmaß der Zeit in unö und um uns. Vergangenheit und Zu kunft entrücken, und wir leben nur noch dem Augenblick. Wir sehen zu viel NeueS. Eindrücke. Erlebnisse. Genüsse. jagen einander, uns scheint manchmal, als wurde die tropische schwule Luft un sere Sinne nicht abstumpfen, sondern empfangsbereiter, fruchtbarer, dankbarer machen, und als wären wir in einer plötzlich emporlodernden Erkenntnis fähigkeit den Geheimnissen der Natur nayergeruckl. Was unser Korper hier entbehrt, da! wird unserer Seele doppelt geschenkt. TagS und nachts atmen wir erhitzte Luft. Das macht unS schlaff und müde. Dann bedauern wir wohl sur kurze Augenblicke die weißen Menschen, die jahraus, jähr in unter diesem Druck leben müssen. dann träumen wir von den frischen flat tcrnden Herbstwinden, die dabcim über die Ktoppelselder jagen, und vom Duft norv! cher Walder nach einem Gewitter. stürm. Und müde reiten wir über eine schmale Straße im Urwald. Aber dlöd. lich stehen wir auf einer Höhe, der Wald liegt hinter uns. und ein gigantisches Tal weitet sich ,u unseren Füßen. Welch ein Tal! Jenseit! auf dem Gipfel der gegenüberliegenden Gebirgskette zeichnet sich das matte Grun der Palmenwipfel gegen das Blau des Horizonts, und da zwischen liegt in riesenhaftes Amvbi theatcr von Reisfeldern. DaS Maß der .!ahrc!ziten ist au! dem alcnder der Tropenmenschen ge strichen. Man sät nicht im Frühlina. man erntet nicht im Herbst. daS Feld iiegi im dinier nicht brach und im Som. mer nicht in Blüte. Nein, das ganze Jahr über gibt es Ernte. daS ganze Jahr uoer givk es L?aai. Neben uns wiegt sich der reife Reis in den Rhythmen des leichten WindeZ, und hundert Schritte weitr fch dak ist, ganz schüchtern emporlugende grüne Halmchcn der glei chen Pflanze auZ dem Wasserspiegel. Eine einzige Frucht in einem Dutzend von Larven, im satten Grun des win, zigen BabypflänzchenS, lachend von Le daS er Plastisch hervorzuheben und mit einer entsprechenden Fabel zu umkleiden weisz. und nicht minder glucklich zeigt er sich in der Erfassung irgendeines Aus schnitteS aus dem Volksleben, den er zu einer schlagenden Pointe zuzuspitzen der neyi. ave, geht er aber ganz unbe lummert vor. In einem stark mundar! lich gesärbten, mit Austriazismcn ost nur zu reichlich garnierten Hochdeutsch, oas ncy um orammalita i cde lÄenau a. keit nicht besonder! bemüht, beginnt er zu plaudern, von diesem und jenem, von eigenen Gedanke und Empfindungen. k C.-.CJ. ..iaj!i . . i tu) uno riaiuriilli, rote ma int ge mütlichen Freundeskreise plaudert; da ran gliedert sich dann die eigentliche Ge schichte, und unvermerkt steht man mit ten in ihr drin und weiß gar nicht, wie daS zugegangen ist. Durch solche Ein kleidungen, solche gedanken und gemü! volle Umrahmungen erzielt Rosegger oft mit unbedeutenden Mitteln eine poetische Wirkung, die nur dann ausbleibt, wenn er absichtlich humoristisch sein will. In letzterem Falle macht sich etwas Geauäl tes bemerkbar, und trotz der aufgewende ten Mühe, originell zu sein, verflacht sich oie schichte ins Banale. Aus dem Gesagten geht au hervor. daß von dem, waS man künstlerischen Aufbau nennt, dci RoseggerS Werken we nig zu finden ist. Am ersten zeigen eine solchen noch die kleinen Geschichten, denn da kommt ihm der schon erwähnte pädagogische Zug zusiatten, der ihn zwingt, die Fabel stramm zu führe und die Pointe präzise herauszuarbeiten. Für größer Kompositionen zeigt er aber we Niger Geschick und gerade deswegen, weil er sich nicht enthalten kann, immer wie der selbst dazwischen zu sprechen. AuS diesem Grund bevorzugt r auch in sei nen größeren Erzählungen die Tagebuch form (Erdsegen. Die Schriften des WaldschulmeifterS, Da! ewige Licht), weil ihm diese ermöglicht, feine Refezio ne einzuflechten, ohne das Gefüg deS Ganzen zu stören. Wo er aber ine ge fchlossene Form wählt, da zerfällt da! Ganze entweder in einzelne Geschichten (HeidepeterS Gabriel), oder es bilden sich größere, abgerundete Teile (Martin der Mann) oder auch. eS läßt sich stellenweise ein vollständiges Erlahmen der poetischm Kraft bemerken, wie im .Wirt sa der Mahr". Auch die dramatische Form blieb dem Können RosegserS berlagt. und fein einzige! Schauspiel Am Tage de! Gericht!' ist nur in einzelnen Sze nen dramatisch. Nur ein großes Werk hat Rosegger geschaffen, vor dem jeder Tadel verstummen muß: .Jakob der Letzte". Die Mangel In künstlerischer Hinsicht, sowie die Beschränktheit seine! Gesicht! kreise! lasse Rosegger an di Höhe gro her, zeitloser Kunft nicht herankommen: doch sind sie andererseits auch nicht Im stand, feine Bedeutung als DoUsschrist stell herab zudrücken. A!S solcher nimmt er in der Poetengeneration hrc Ggen wart zwnfello! eine erste Stelle in. !''!'M.,''Mk!j''''s?MZk mmimmmmm !I!IHIM"ll!lln'' !, !. i iW bn!!rafi wie die paü!bZckige Röte elrns wohlgenährten Kindskopfes, da! hellere Grün der schon emporgeschossene Halme, da! Hellgelb der beginnenden Reife, das Schwefelgelb der Erntebereitschaft. Und dazwischen daS Braun der zum Schlamm durchwässertcn Erde, der aufblitzende Widerschein de! In der Sonne sich spie oeluden Wassers. , Ud IIJJ gauze RLc sen seid ist mit so feinem architektonischem Geschmack angelegt, als hätten ästhetische Triebe und nicht der nackte Vorteil der möglichst praktische Bewässerung beim Werk gewaltet. ES gibt nicht! in de, europäischen Landschaft, wa! dem An blick der von Berg zu Tal angelegt. Reisfelder vergleichbar wäre. Wir nähern un! einem Torf. Immer häufiger begegnen wir den leichtgckleide ten, barfüßige Menschen, die an zwei Enden einer Bambusstange ihre Lasten über di Straße schleppen. Unter hun dert Menschen sieht man kaum einen, der feinen Korb, seine Feldgeräte, seine Flasche in der Hand trüge. Die Java ner haben ebensowenig Taschen in ihren Kleidern wie die Japaner, wie die mei len braunen oder gelben Menschen des crnen Osten!. Und sie halten Ihre Hände, mmcr frei und transportieren die Zeich testen wie die schwersten Lasten, halbe Pfunde wie Doppelzentner, auf schweren oder leichteren BambuSstsngcn quer über, der Schulter. Nur ihre Kinder tragen die javanischen Frauen in breiten, bunten Hüftcniüchern schräg bor den Leib ge bunden. Noch bevor wir die rste Hütte er reichen, reiten wir auf der Landstraße an den fliegenden Restaurants vorbei, die sich hier vorgelagert haben, um den ,Re staurateurcn" des Dorfes die Kunde abzufangen. Auf zwei Körben, durch deren obere Henkel die BambuZstange gezogen wird, und die beim Transport leicht balanzicrend vorn und hinten an ihrem Besitzer auf und nieder schaukeln, ist der ganze Vorrat geschichtet: Fruchte, getrocknete Fische, in Palmcnblättcr ge wickelte!, gekochter, kalter Reis und auf Kohlen gewärmter Tee. Tie ganze Fa milie. Weib und Kind und Brüder d?Z glücklichen Eigentümers dieser Herrlich leiten, hockt neben ihm im Staub der Landstraße und wartet geduldig auf die Wanderer, die für ein oder zwei Eent etwas von den Kostbarkeiten erstehen werden. Im Dorfe selbst gibt ! ein fkest. eine Hochzeit. Da geht es hoch her. Sovicl Menschen kann das armselige Torf sonst gar nicht beherbergen. Aus der ganzen Gegend scheinen Gäste zusammengeströmt zu sein. Die Braut tragt schwere Kci' tcn um den Hals, goldene Ringe um den Arm und die große Biautkrone auf dem Haupt. Und auf der Erde hockt unter freiem Himmel die Musikbande, die dein Fest zusammen mit den Schatten oder Menschenspiclen erst die richtige Weihe gibt. . Nicht weniger als elf verschieden In ftrumente gehören zu einer richtige Mil sikkapeUe. Nicht die Melodie., sonder der weich und harmonisch instrumen tierte Rhythmus ist es, durch den d.? malaische Musik - gefangen nimmt utö em wundersam wehmütige Stimmuni auszulösen vermag. Das klappert un) klimpert so lustig und doch mit so weh mutigen Untertönen durcheinander, daß e! schon von fern sich unverkennbar als malaische Musik von aller andern Musik der Welt unterscheidet. Die Sonne neigt sich dem Abend zu. Noch steht sie über dem Horizont, aber schon in einer Stunde wird eS Nacht sein. Denn weder Morgen noch Abend dämmeruiig mildert hier am Aequaior di Härten von Hell und Dunkel. Schon jetzt aber ist die stärkste Sonnenglut ge wichen, und wir empfinden dreißig Grad im Schatten beinah als Kühlung. AuS den Häusern der vereinzelten Hütten kommen die Frauen hervor und tragen auf Bambusstäben über der Schulter oder auf ihren Köpfen Körbe voller Wäsche. Wie Tiere, so sind sie mit der Natur verwachsen und huschen behend obne Sin dernisse durch daS Dickicht der obschiissi gen Ufer zum Wasser. Mit in paar Griffen sind die Lendentücher gehoben und festgestcckt. und bis über die Knie stehen die schlank Frauen im Fluß. , schlenkern die Waschsetzen im Wasser ge gen die Strömung, ringen sie aus und schlagen dann die nassen .Tücher gkg?n die Steine deö UferZ. Zwischendurch losen sie den Haarkno ten. tauchen ganz unier, ringen ihr Her aus und lassen es im letzten Schein der Abendsonne trocknen. Nirgend aber steht ein neugieriger Mann oder Jüna ling. um den badenden Frauen zuzu sehen. Man ist hier keuscher alö in man chen europäischen Seebädern. Auch im Ort selbst wird eö jetzt blök, lich lebendig. .E! ist. als ob jetzt erst, plötzlich, eine Ahnung über die Menschen gekommen wär, daß da! Auge de! 2a geS (wie die Sonne auf malaifch heißt) letzt gleich nachholen, was sie am Tage werk in Stunden verträumt und ver säumt haben. Noch bevor di Männer und Frauen do der Feldarbeit heimkehren, ilcn alle, die daheim geblieben sind, mi tikrer Ar beit vor die Tür. um in der Stunde Br .Abkühlung' noch bei Tageslicht mit dr Arbeit ein wenig vorwärts zu kommen. Da weben sie Tücher, da färben sie mü!i silig die Batiken (die bunt Lende- , und Kopftücher) mit Pslsnzensästen, 'i schneiden sie Marionettenpuppen für ihi? Schattenspiele, da wird der Reis gedro schen und ntkülst. die Fische, die lcc über in der Sonne brieten, gewasch-n. entgrätet, mit Mehl vermengt und' i . 'X K: chen verwandelt. Vielerlei Heimiätigkeit haben die lasen und Javaner freilich nicht, c- : WaS geschehen soll, das geschieht j t schnell, noch In der letzten Stunde : . TageS. Denn schon setzt sich am Hi. zont ein leichter roter Streifen aa. ft, i schwindet ein Teil der Sonnenku!, '. Scho wird es Abend und Nacht. Wandel do wenigen Minuten, lllü"i'H,'HHfi.HI "ti; riniii mm Ml J f t i f; i-.- ! k I: N i l iJI Mi i Uliaitil y. f -t-Äi. ?Vs:- S5r;.f ?" -'fWW-fflÄta-S 1