Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 12, 1918, Image 1

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PÜBLISHED AND DISTRIBÜTED UNDEB
PEKMIT (No. 364). AUTHORJZED ßY TUE
ACT OF OCTOBEK 6. 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA. NEBS.
BY OEDEB OF THE PRESIDENT
A. S. BÜELESON. POSTMASTER-GENEEAL
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Ii5. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, den 12. Juli 1918.
3 Saiten.-No. 104'.
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lmerikancWchlagen
fcindlichclWgriff ab
Franzosen unternehmen einen weiteren Vorstoh
zwischen Aisne und Marne und erobern das
Dsrf csngpsrt und umliegende Punkte
Gen. tzaig berichtet über erfolgreiche Streifzttge
Amerikanische Front.
Mit der Amerikanischen Armee an
der Marne, 12. Juli. Eine starke
deutsche Abteilung, die sich gestern
früh den amerikanischen Gräben na
hcrte, wurde , durch das Feuer der
Verteidiger zerstreut. Der Feind
liefe mehrere Tote auf dem Kampf
platz zurück; an deren Uniformen
erkannte man. öa($ frische deutsche
Truppcnvcrbände an der Marne
Front eingetroffen sind. Die seit
zwei Tagen herrschende ungünstige
Witterung behinderte die Aeobach.
. tungstätigkcit der Flugzeuge. Das
Artilleriefeuer ist normal. '
Amerikanische Kampfflieger der
hinderten feindliche Aeroplane, Pho
tographische Aufnahmen hinter der
amerikanischen Front vorzunehmen.
Die Fliegerleutnats Edgar Tobin
von San Antonio, Tex., und Edgar
Iones don Chicago griffen in einer
Höhe von 3000 Fusz einen feindli
chen Doppeldecker an und zwangen
, ihn. bei Thiaucourt zum Wstieg.
Leutnant Charles D. Merrick von
' Eldorado, Ja., griff nördlich von
Fliren ebenfalls einen feindlichen
Doppeldecker an und veranlaßte ihn,
zum landen. Man will beobachtet
haben, das; er in Flammen aufging.
In Anerkennung der wertvollen
Dienste, die amerikanische Truppen
in dem Kampfe gegen die auf Paris
vordringenden Deutschen geleistet
haben, das Vcllcau Gehölz nahmen,
die feindlichen Maschinengewehr
nester zerstörten und dominierende
', Stellungen' in ; dem Marneabschnitt
einnahmen, ist der Name des Vois
öe Belleau in Bclleau de la Bri
(,abt de Marino abgeändert wordm.
Franzosen schieben Linie vor.
London, 12. Juli. Der feit etwa
zwei Wochen von französischen
Streitkräften an der MarneÄisne
Linie ausgeübte Druck beginnt sich
bemerkbar zu nmchen. Die Ortschaft
Corcy und stark? in deren Nach
barschaft liegende Positionen sind bei
dem langsamen m'hodenhaften Vor
stoßen der Franzosen dem Feinde
entrissen und die französische Linie
ist bis zu den femduchen Hvhesteb
lungen vorgctragm worden, vön wo
auS die Umgcgeid beherrscht wird
VS ist Grund zur Annahme vor.
Handen, daß, wenn die Deutschen
wieder die Offensive an der Weit,
front ergreifen, sie versuchen werden,
zwischen der Marne und Aisne
durchzubrechen und dann einen Vor,
stofz nach Paris zu machen. Die
Franzosen aber hben ihre Vov
kehmngen getroffen und die von
ihnen jungst ausgeführten Manöver
gewinnen dadurch an Bedeutung.
Südlich von Corcn erstreckt sich die
deutsche Linie eiwas nach Westen,
wendet sich jk'dfch, noch ehe sie den
Elignon Fluü nordwestlich von
Chateatt'Thierry erreicht hat. nach
Osten.
Von dem Cslianoit Fluk füdwarts
nach der Marne zu haben amerika
nische StreitkrZfte während der letz
ten Tage ihre Stellungen wesentlich
verbessert unh halten die Luve von
der Höhe 201 bis zum Dorfe Torcy
stark besetzt.
An der britischm Front haben
australische Trupren weitere Ge
fechte siegreich bestanden, sind in die
deutsche Linie eingedrungen und ha
bei. Gefangene gemacht. An dem üb
rigc Teil der britischen Linie ist me
übliche Artillerieiätigkeit zu verzeich,
ren.
Fran'Fsischer Bericht.
Paris. 12. Juli. Das Kriegs.
c.ut meldete heute, baß die französi
vMen Streitlüste nainhafte Gelän
dlgewiime zwischen Marne und Ais
:e zu verzeichne:: haben- In dem
s!e5bc.'.!ig!ichcn Bericht heißt eS:
.Nördlich von Navigny und öst
'.-,ch nott FaverolleL setzten die Fron
zosril ihren Vormarsch fort. DaS
Torf 'Zongpo-lt und das Javage
Gehöft wurde von unseren Truppen
'csc'ot. Nördlich von Montdidier
,id in der Champagne machten wir
dJawenu Aul dem linken llrcr
in Maas (Tahnn Abschnitt) ist die
UvY)-; Artillerie tätig
tihjft'i-T Bericht.
London, 12. Juli, LeldmarjchaZ
Haig meldete herte: Gestern mach,
ten wir in einem kleinen Gefecht süd
westlich von Morris, an der Flan
dern Front, über 120 Gefangene
und eroberten zehn Maschinenge
wehre- Nordöstlich von MerriS führ
ten wir mehrere erfolgreiche Streif
züge aus. Whnnd der Nacht über
fielen Welsh Truppen deutsche Grü
ben bei Hamel. nahmen 16 Mann
gefangen, eroberten ein Maschinen
gewehr und z'rsiörten feindliche Un
terstäiide. Ein weiterer erfolgreicher
Ueberfall wurd von unseren Trup
pen bei Mat'-.en ausgeführt. Wäh
rend einem Patrouillengefecht bei
Gavrille und in dem Kemmel Ab
schnitt wurden' mehrere Feinde ge
fangen genon'men. Der Feind un
ternahin gestern südlich von Buc
auoy einen Tcilaiigriff. der indessen
abgeschlagen wurde."
Italienischer Kriegsschauplatz.
London. 12. Juli. Es liegen An
zeichen vor, das; die Kämpfe in Al
banien sich auf dem ganzen Balka?:
ausbreiten und eine Front von 300
Meilen, 'zwischen dem Adriatifchm
Meer und denk Golf von Rendina,
einnehmen dürfte. Die Italiener ha
ben, Tcpeschen von der Front zu
folge, den Seinen! Flusz überschrit
ten und nähern sich der östcrreichi
schen Verteidigungsstellung am
Skhunrbi Fluß. Die Infanterie ist
wenigstens 23 Meilen von ihrer ur.
fprünglichen Stellung an der Vo
jutza vorgedrungen, während die
Kavallerie noch weiter vorgestoßen
ist. Somit, w'Irden die Italiener
zehr m der - Gegend von - Lushne,
mittwcgs zwischen dem Semem und
ocin Skhumbi, stehen. , '
In Mazedonien hat die bulgari
sche Artillerie auf die von Briten
und Griechen besetzte Linie ein
schweres Artillencfeuer, eröffnet, be
sonders nördlich von Monastir und
westlich von der Wardar. Britische
Aeroplane bombardieren feindliche
Munitionsniedcr'agcn im Tale der
Struma. Die Struma bildet den
äußersten rechten Flügel der alli
icrten Front. Die Wardar fließt bei
Saloniki in den Golf gleichen Na
mens.
Der rechte Flügel der Oesterrei
cher, sich an eiur 0 Meilen Front
von der See in östlicher Richtung
zurückziehend, soll so schnell zurück
fallen, daß der Mckzug an manchen
Punkten einer Flucht ähnlich ist.
Eine große Kriegsbeute ist den Jta
lienern und Albanesen in die Hände
gefallen, während der Feind weite
res Kriegsmat"ria', das er nicht mit
zunehmen veri"Zg. zerstört- Den
Feinden , wird bei ihrem Rückzüge
schwerer Schadeil zugefügt.
Roin, 12. Juli. König Viktor
Emanucl hat General Giardino das
Großkreuz von Savohcn und dem
General Duvelli das militärische
Verdienstkreiiz verliehen.
In der Gebirgsgegend des nörd.
lichen Italien gingen österreichische
Truppen zum Llnariff über, wurden
fedoch zurückgeschlagen.
Nebraskaer auf der
Verlustliste angeführt
Washington, 12. Juli. General
Pcrshing berichtete heute 52 Na
mcn auf der Verlustliste. Neun
Mann wurden im Kampfe getötet:
sieben erlagen ihren Wunden: sie
ben starben an Krankheiten: zwei
kamen bei Acroplanunfällen um:
vier büßten durch Unfälle und aus
anoeren nrmmen iijc veven ein. 10
Mann wurden schwer, einer leicht
.. ? t iy " r
verwundet. Die Schwere der Wun
den von zwei anderen konnte nicht
festgestellt werden. 5 Mann werden
nach dem Kampfe vermißt.
Unter denen, die Krankheiten zum
Opfer fielen, befindet sich auch I,
Ensley von Ainsworth. Ncbr.
Zwei I. M. C. A- Vertreter ver
rtem.
Paris, 12. Juli. Zwei amerika.
nische H). M. C. A. Vertreter wurden
von einem Kriegsgericht zu Haftstra
fen verurteilt, weil sie versuchten,
eine Zenfuevorschrift über Empfang
von Briefen von Soldaten zur Ab
lieferuna in Ainerika in hintergehen.
wiener Nationen nach
Unzen berechnet
Für weitere Nahrungsmittel müssen
übcrschwangliche Preise bezahlt
werden.
Amsterdam, 12. Juli. Die
schlimme Lcbensmittcllage in Wien
wird in einer Depesche des Berliner
Tageblatt 'von dessen Wiener Kor
rcspondenten wie folgt beschrieben:
Die täglichen Nationen Pro Kopf
sind auf etwa drei Unzen Brot und
Mchlsubstitute. eine Unze Fleisch,
weniger als ein Viertel einer Unze
Fett, 212 Unzen Kartoffeln, drei
Viertel einer Unze Marmelade und
ein Viertel einer Unze von Kriegs
Kaffee beschränkt, was eine tägliche
Nahrungsquantität von sieben und
drei Viertel Unzen ausmacht."
, Diese Rationen können vergrößert
werden durch Benutzung geheimer
Quellen und durch Zahlung über
mäßiger Preise, wie der Korrcspon
dcnt erklärt. Z. B. kann Mehl ge
kaust werden, wenn man etwa 4,50
bis $5-00 in unserem Gelde für das
Pfund bezahlt: Fleisch für $5.15 bis
$7.00 und Pferdefleisch zu $3.50
das Pfund. Mahlzeiten in Restau
rants mittleren Ranges kosten $3.80.
Stapellauf von 18
Schiffen am Arbeitertag
San Francisco, 12. Juli. 18
große Stahlschiffe sollen am Arbei,
tertag. dein 2. September, vom Sta
pel gelassen werden, wenn die Pfö
ne, welche auf einer Konferenz zwi
schen Chas- Schwab, dem General
direkter der Emergency Fleet Cor.
poration, und den Beamten der Ar
beitcrorganisation besprochen wur,
den, sich verwirklichen lassen. Unge,
fähr 100,000 Tonnen Schiffsraum
würden der Manne der Vcr. tm
ten durch diese Stapelläufe hinzuge
fügt werden. Die Pläne für den
Stapellauf am Arbeitcrtage wurden
angekündigt, nachdem die Schiffs.
bauarbeiter sich verpflichtet hatten,
alle bisherigen Rekords zu ubertref.
fen. Wir haben so viele Torpedo
boote vom Stapel gelassen oder bau
en dieselben jetzt, als nt allen den
hauptsächlichen Flotten der Welt zu
Anfang des Weltkrieges vorhanden
waren," fagte Herr Schwab bei
einem Armee Lunch, wo ihm die ge
wöhnliche Soldate,kost vorgesetzt
wurde.
Deutschlands ä'ukere
Politik unverändert
Paris, 12. Juli. Reichskanzler
Hcrtling sagte gestern vor dem
Rcichstagskomitee, daß kein Wechsel
in der deutschen Auslandpolitik ein
treten würde. So lauten , von Ba.
scl hier eingetroffene Nachrichten,
Angesichts des beharrlichen Willens
des Feindes, Deutschland zu vernich
ten, wie aus den kürzlichcn Reden
des Präsidenten Wilson und des
britischen Ministers des Auswarti
gen, Balfour, hervorgeht, ist, es trotz
seiner Bereitschaft, Vorschlägen zu
ernstlichen Verhandlungen Gehör zu
schenken, gezwungen, weiterzukäm
pfen." Der Kanzler schloß seine Re
de mit der Bemerkung, daß die Re
signgtion KUHlmanns rein Persönli
cher Sache gewesen fei.
Uuehlmann geht zur
Erholung nach Schweiz
Amsterdam. 12. Juli. Dr. Ri
chard Kühlmann, der frühere deut
sche Auslandsminister, wird in
nächster Zeit sich für längere Ferien
nach der Schweiz begeben, so mel
dete eine heutige Berliner Depesche.
Ich werde mich freuen, etwas fri
sche Luft zu erhalten," soll er zu
einem Freunde gesagt haben. Ich
bin der ganzen Sache überdrüssig-"
Soldaten helfen Feuerwehr.
Tcming. N. M., 12. Juli. Feil
er, welches gestern nachmittag in
ciiicnl Autoschuppen ausbrach, dehnte
sich auf einen halben Gcschäftsblock
aus. den es zerstörte. Soldaten
vom Camp Cody halfen bei der Bc
kämpfung des Brande?.
Edisonö Sohn tritt in die Are ein.
Morrietown. N. I.. 12. Juli.
Wm. L. Edison, der Sohn des Er
findcrs Thos. A. Edison, ist in eine
Tank Division der Bundcsarmee
eingetreten.
Zivilisten dcrlisskn Zeebrngge.
Ämiterdaiii, 12. Juli. Von der
belgischen. Grciize hier eingelaufene
Nachrichten besaitn, daß die Zivil
bevölk'.'rung Zcebrügges veranlaßt
wurde, die Slaii zu verlssM.
Zur Festsetzung von
Preisen fiir Zucker
Präsident ernennt neue Behörde fuT
Znckerverteilnng und Einsetzung
glcichwäsziger Preise.
Washington. 12. Juli. Um den
Preis für Zucker für die Konsumen
ten in Anbetracht der wahrscheinli
chcn Erhöhung infolge von Mangel
an Vorräten gleichmäßig zu machen,
hat Präsident ' Wilson gestern eine
Zucker Verteilungsbehörde er
nannt und zwar aus eine Empfeh
lung des Nahnmgsmittclverwaltcrs
Hoover hin- Die Behörde wird mit
einem Kapital von $5.000,000 auS
dem speziellen Kricgsfonds des Prä
sidenten versehen werden. Sie wird
die Vollmacht erhalten, Zuckerfabri
kcn, die bei den jetzigen Preisen für
Zuckerrüben nicht existenzfähig Und,
aufzukaufen und zu betreiben, wenn
auch die Regierung dabei Verluste er
leidet.
Auch wird anderer hoch im Preise
stehender Zucker - aufgekauft werden
und zu einem stabilisierten Preise
verkauft werden. Das Büro der Be
hörde wird in Washington errichtet.
Hoover ist Vorsitzer der Behörde und
George Rolph Zuckerdircktor in dem
hiesigen Nahrungsmittelamt. Da
durch erhält die Regierung Praktisch
die Kontrolle , über die inländische
Zuckerproduktion ebenso wie über
die Einfuhr von Zucker, die der m
ternationalen Zuckcrkommission un
tcrsteht. ., ,
Die Direktoren der Behörde sind:
F. W. Taussig von der Tarifkommis,
sion, Clarence Woollet, von der
Kncgshandelsbehorde, Zuckerverwal
ter Geo. Zabricie, Theodore
Whitemarsh und Wm. T. Glasgow.
sämtlich voin Nahrungsmittclamt.
Es verlautete,, daß der Zuckev
preis wahrscheinlich im Verlaufe des
Jahres eine " Erhöhung erführen
wurde in Anbetracht der Uebersce
transport , und der inländischen
Frachtraten und der höheren Produk,
tionskosten- Es hieß, daß der Chao
ter der neuen Behörde in New Jer
sey erlangt werden foll.
Amerik. Aardinals
; erlassen !lufruf
New Aork, 12. Juli. Die katho,
lischcn Kardinäle Gibbons, Farley
und O'Connor haben einen Aufruf
an das Volk Amerikas erlassen, drei
mal täglich für die Erleuchtung un
fercr Führer, Erfolg unserer Waf
fen, die Einigkeit der Nationen und
die Wohlfahrt der Helden" zu beten.
Der Aufruf ist: Kampfe und bete"
überschrieben. Nachdem zunächst auf
die enthusiastische Teilnahme der Ka
tholiken Amerikas mn Kriege und
die idealen 5iricgszicle der Vereinig
ten Staaten hingewiesen ist, heißt es
in dem Aufruf weiter: Beseelt von
diesem unerschütterlichen Geist, möge
die ganze Nation sich Gott im Ge
bet zuivcnden, während unser Heer
tapfer dem Feind in der Schlacht
begegnet, während wir alle Mittel
materieller Kraft anweiiden, laßt
uns dies alles noch verstärken durch
die größte geistige Kraft das Ge
bet. Erst kürzlich hat der Hl. Vater
das Fest von Sankt Peter und Paul
für einen speziellen Bettag erklärt,
Laßt uns überdies noch jeden Tag,
bis der Friede, für den wir käm
pfen, unsere Anstrengungen belohnt,
täglich dreimal, morgens nach dem
Aufstehen, mittags u. abend das An
gclus für die Erleuchtung unserer
Führer, den Erfolg unserer Was
fen, die Einigkeit der Nationen und
die Wohlfahrt der Helden."
Sine Frau und zwei Männer tot
aufgefunden.
Waukesha, Wis., 12. Juli. Die
Leichen von Wm. Hille, feiner
Schwester, Edna, und von Ernest
enze wurden gestern auf der Hille
?arm. nahe hier, aufgefunden. Es
liegen Anzeichen von Vergiftung bei
Frl. Hille vor. Mehrere Pferde
wurden erschossen vorgefunden. Hille
und seine Schwester waren etwa iZg
Jahre alt. Die Einzelheiten der
Tragödie find nicht bekannt.
Neue Regeln für Offiziere der aero
nantuchen Abteilung
Washington, 12. Juli- Nur Of
fiziere, die als militärische Piloten
qualifiziert haben, werden von jetzt
ab Kommissionen in der acronauti
schen Abteilung erhalten gemäß
einer Anordnung von Generalmajor
Kenly, dem Direktor des reorgani
sterten Dienstes Daher müssen alle
Offiziere in den nickt fliegenden Ab
teilungcn und im Stäbe den neuen
Plänen geiiiäß daS Fliegen erlernen.
Ein Flugfeld in der Nähe von Wash
ington wird wahrscheinlich dazu de
putzt werd. . .
Busch-Familie kaufte
deutsche Uriegsbonds
Ueber $100,000.000 der Anleihe hier
verkauft und angeblich für Pro
pagandazwccke gebraucht.
New Dork, 12. Juli. Die Fa
milie Bufch t'vil St. Louis hat für
$1.000,000 deutsche Kriegsanleihe
gekauft, die, wie die Negierung an
nimmt, verkauft wurden, um Pro
pagande in diesem Lande zu füh
ren und die Nein Norker Evcning
Mail und andere Zeitungen aufzu
kaufen. Dies wird in einer Erklär
ung von Alfred L. Becker, dem Hilfs
Staatsgeneralanwalt, behauptet. Er
fügte hinzu, daß etwa für $100.
000,000 deutsche Kriegsanleihe in
den Ver. Staaten verkauft wurde.
Herr Becker betonte den Punkt,
daß, während die Ver. Staaten roch
neutral waren, die deutsche Negier
ung einen Fonds einrichtete, uni
einen Teil der a.nerikanischen Presse
mit gutem amerikanischen Golde zu
verführen, das für Papierfetzen ge
zahlt wurde
Viele Amerikaner, sagte er, leg
ten ihr Geld in deutscher Anleihe
an. ehe das Land in den Krieg ein
trat, gerade so wie sie jetzt Liberty
Bonds kaufen, in dem Glauben, daß
das Geld in legitimer Weise für den
Ankauf von Munition und Kriegs
matenal benützt werden sollte, und
ohne zu argwöhnen, daß ihre Dol
lars g?gen ihr eigenes Land benutzt
wurden-
Nach Angaben Herrn Beckers hat
auch Hauptmanu David A. Henkes,
der aus der Bundcsarmee entlassen
wurde, als er nach seiner Entsendung
nach Frankreich resignieren wollte,
und 23 Jahr: in Fort Leavenworth
abzubüßen hat, aus seiner Armee
lohnung deutsche Anleihe gekauft.
Herr Becker sagte, daß das Geld
aus den Anleihen im Namen von
Dr. Heinrich F. Albert und des
Grafen Verni"iorff deponiert wurde,
die daraus das nötige Geld zum
Ankauf von Zeitungen bezogen.
Hat für $500,000 Anleihe genom
NUN,
St. Loms. 12. Juli. August A,
Twsch, der Sohn von Frau Adolphus
Busch, erklärte die Angaben Beckers
bezüglich der Familie Busch als um
die Hälfte übertrieben. Er gab zu.
$500.000 deutsche Anleihe gekauft
zu haben, ohne den leisesten Verdacht
zu hadm, daß es für Propaganda,
zwecke benützt würde.
Deutsche Verwendung
für befreite Gefangene
Amsterdam, 12. Juli. Der Köl
nischen Zeitung" zufolge hat der
preußische 5!riegsminister von Stein
anläßlich einer EtatsDebatte im
Reichstag gesagt:
Kriegsgefangene, die aus Rufr
land zurückkehren, werden jederzeit
wieder im Heere verwendet. Die La,
ge ist anders als bei den aus Eng,
land oder Frankreich ausgetausch,
ten Gefangenen, bezüglich deren wir
Bedingungen annähme, unter denen
solche Verwendung unzulässig ist.
Einige wenige Mann haben be,
richtet, sie hätten während ihres Auf.
entHaltes in Rußland britischen und
französischen Amtspersonen eine Be,
scheinigung unterzeichnet, laut web
cher sie nicht mehr an der Front vev
wendet werden dürften. Das sind
Tricks von EntenteAgenten, die wir
nicht anerkennen. Ich bedaure, daß
vielfach weitgehende Versprechungen
gemacht worden sind, die nachher zu
allen möglichen Klagen führten,
wenn sie unter dem Druck der Not
wcndigkeit nicht gehalten wurden."
Gibt seine deutschen Orden zurück.
Christiania, 12. Juli. Hans
Olsen. der jahrelang die Aackt des
deutschen Kaisers auf ihren Nord
landsfahrtm führte, hat der deut
schen Gesandschaft mehrere Orden,
die ihm vom Kaiser verliehen wur
den, zurückgegeben. Er schrieb dem
Gesandten, daß diese Handlung ein
Protest gegen die Hinmordung von
norwegischen Seeleuten durch deut
sche Tauchboote sei. Obwohl er sich
an den Orden gefreut habe, gäben
sie ihm jetzt nur das Gefühl der Ver
achtung.
Äöuig Albert nnd Gemahlin wieder
zurückgekehrt.
Havre, Frankreich, 12. Juli.
König Albert und Königin Marie
von Belgien find hier heute von Eng
land in einem ?eeflugzcug ringe
:i offen. Sie hatten sich vor zwei Ta
oen per Mar:neÄi,roplan nach Eng.
land begeben, um der silbernen
Hochzeit des Ko.i'gS und der Koni
gm von England bzuwjnen
Rußland soll Kriegs
Entschädigung zahlen
Deutschland verlangt angeblich sieben Milliarden
Rubel; einer der Mörder des deutschen Bot
schafters Mirbach verhaftet
Ein Renner Über das Treiben der Bolfheviki
Kopenhagen, ' 12. Juli. Die rus
sische Zeitung Slovo erklärt, daß
Deutschland von Rußland eine
Kriegsentschädigung von sieben Mil
liarden Rubel ($3,605,000,000) ver
langt habe.
Kopenhagen, 12. Juli. Einer
Moskauer Depesche an die Frankfur
ter Zeitung besagt, dsß einer der
Mörder des deiltschen Botschafters v.
Mirbach verhaftet worden sei.
Schreckensherrschaft in Moskau. '
Amsterdam, 12. Juli. Der Mos
kauer Korrespondent der Frankfurter
Zeitung schreibt: Die Bourgeoise
macht eine wahre Schreckensherrschaft
durch. Die bemittelten Bürger wer
den aus ihren Häusern Vertrieben,
die dann zu Soldntenquartieren be
nutzt werden. Möbel und Wertsa
chen werden in Verstecken unterge
bracht. Der Lebensunterhalt ist au
ßerord entlich teuer. Es ist kein Brot
erhältlich: die Getreidczufuhr aus
dem nördlichen und zentralen Ruß
land ist eingestellt. Niemand kann
sagen, daß die Beziehungen zwischen
der Bolfheviki und der deutschen
Regierung freundlich sind.
Mitteilungen eines Kenners.
London, 12. Juli. Die Kölni
sche Zeiwng" bringt eine Reihe Mit
teilungen von einem Deutschen, wel
cher neuerdings von China über Si
birien nach Deutschland zurückkam.
und viele Jahre eine hervorragende
Stellung im Fernen Osten einge
nommcn haben soll. Derselbe äußert
sich sehr verächtlich über General Se
menows Kosaken; dagegen spricht er
mit großer Achtung von den Tsche
chischSlowaken (früher Kricgsgefan
gene in Rußland), welche n i ch t für
die französische Front bestimmt seien,
sondern ausschließlich gegen die rus
fischen Bolsheviki verwendet werden
sollten.
Ich selbst." sagt er, habe 10..
000 Tschechisch Slovaken an der
Amurbahn gesehen, und es .wurde
mir gesagt, daß nahezu 50,000 sol
che in Sibirien seien. Alle, die ich
sah, waren prächtiges Mannschafts.
Material und gut genährt und ge
kleidet, aber nicht bewaffnet. Je
denfalls waren an den Offizieren
keinerlei Waffen zu bemerken. So
weü ich m Erfahrung bringen könn
te, wurde das ganze Heer von einem
französischen General befehligt. Die
nachhenge Besetzung von Omsk zeig,
te, daß noch mehr Tschechifch-Slova,
ken inzwischen eingetroffen waren
Ueber die Bolfheviki sagte dieser
Deutsche: Ihre Macht, die jetzt in
Moskau und Petrograd nicht ganz
fest zu sein scheint, existiert rn Sibi
rien gar nicht. Der kleinste So,
biet (Volksrat) tut hier, was ihm be,
liebt. Jeder kümmert sich hier zu
erst um sich selbst. Sovict.Soldaten
durchsuchen die Häuser der wohlha,
benden Bevölkerung und beschlagnah,
men ihr Eigentum. Auch Hotels
werden durchsucht und geplündert.
Niemand ist auch hier nur für eine
Minute sicher. Diese Schurken sind
einfach Verbrecher, die aus dem Ge
fängnis entspnlngen oder von Bol
sheviki freigelassen worden sind. Sie
sind bis an die Zähne bewaffnet.
Alle Urheber der schrecklichen Schläch
tereien am Amur waren solche Vcr.
brechcr. Schlacht gab es absolut sei
ne, sondern das Volk wurde einfach
abgeschlachtet! Einige reiche Kauf
lcute erschossen sich selbst, um Mar
tcrungen zu entgehen. Die gebilde
ten Klassen sehnen sich nach dm Tag.
oa öie Teutschen kommen werden.
um Ordnung zu schaffen. Eine Ge
gcnrcvolution wird fmtematisch vor
bereitet. Lcnine und Trotzky werden
verschwinden."
Bolfheviki beanspruche Sieg.
London, 12. Okt. Die Bolsheviki.
Regierung hat in Moskau einen Be
richt herausgegeben, laut welchem die
tschecho-flovakischen Streitkrafte im
europäischen Rußland geschlagen find.
Letztere aber kontrollieren das west.
liche Sibirien und operieren westlich
des Ural Gcbiraes. sn dem Bolibe.
viki Bericht vom 0. Juli heißt es:.
Qüt ohne Verluste nahmen tojr
Syrzan (70 Meilen südlich von Sim
bris!) und Bugulma (130 Meilen
nordwestlich von Ufa). Die Tschecho
Slovaken und Weiße Garde flohen
in der Richtung nach Samara. Wir
erreichten' Siavropol (in Ciskauka
sien), Waroslaw (160 Meilen nord
östlich von Moskau) und Rybinök
(52 Meilen nordwestlich von Faros
law). Ein armierten Zug hat Ort
schaften, die von der Weißen Gards
besetzt sind, beschossen. Die Feinde
flohen über den Fluß. Von rufst
schen Offizieren befehligte tschecho
slavische Truppen haben gegen das
Personal der Wcstsibirischen Bahn
Grausamkeiten verübt.
Flieger auf beiden
Seiten fehr tatig
Die Teutschen verliere 13, die Bri
ten vier nnd die Amerikaner
angeblich 5 Aeroplane,
London 12. Juli. Am 10.
Juli wurden von britischen Fliegern
13 feindliche Flugzeuge herabge
schössen, wahrend die Briten vier
Maschinen verloren: so wird offiziell
gemeldet. Ueber zehn Tonnen Vom
ben wurden auf feindliche Ziele her
abgeworfen. .,
Auf Konstantmopel wurde am 8.
Juli von unseren Fliegern eine Ton
ne Bomben herabgcworfen.
Berlin, über London, 11. Juli-
Das deutsche Kriegsamt meldet, daß
fünf Aeroplane von einem aus sechs
Maschinen bestehenden , Aeroplange
schwader, " die einen. Uebcrfall auf
Koblenz beabsichtigten,' abgefangen
und die Mannschaften gefangen ge
nommen wurden. (Koblenz ist die
Hauptstadt 'der Rheinprovinz.),
5age zwischen Amerika
und der Türkei ernst
Washington, 12. Juli. De
von der spanischen Regierung . dem
hiesigen Staatsdepartement unter
breiteten Berichten zufolge, warm
türkische reguläre Truppen für die
Zerstörung amerikanischen Eigen
tums zu Tabriz in Persien derant
wörtlich. Die Beziehungen zwischen
Amerika und der Türkei werden in
folge dessen nur noch gespannter.
Sollte obiger Bericht auch von der
türkischen Regierung bestätigt wer
den, so mag dieses Gnmd znnt
Kriege fein. j
Regicrungskontrolle über Rohwolle
Washington, 12. Juli. Um ein,
vollkommene Kontrolle über Roh
wolle zu sichern, wird die Regierung
die Fmportierung von Wolle auS
Argentinien, Uruguay ' und Süd
Afrika übernehmen. Die Kriegs
Handelsbehörde hat angekündigt,
daß nach dem 23. Juli Lizensen
für die Einfuhr von Wolle aus den
drei genannten Ländern für den
Rest des Jahres nur dem General
Ouartiermeister der Armee ausge
stellt werden. Es wird nicht genug
Wolle vorhanden sein für die Zivilbe
völkerung und das Militär, wenn
nicht ein solcher Plan durchgeführt
wird.
Soldaten vom Blitz getötet.
Fort Worth, Te?.. 12. Juli.
Zwei Soldaten im Camp Bowie,,
nahe hier, wurden gestern vom
Blitz erschlagen und drei andere wur
den schwer verletzt. Die Toten sind!
Joseph W. Chue, Malokoff. Te?.,
und Moreland von Amarillo, Tez-
Für den H5dcl nach dem Kriege,
Amsterdam, 12- Juli Hier ein
getroffene Wiener Depeschen besa
gen. Oesterreich-Ungarn und Teutsch
land treffen vertrauensvoll Vorbe
reitungen für den Mandel mit den
Alliierten nach dn'i Krieg.
Wetterbericht.
Für Oinaha und Umgegend, den
Staat Nebrobka und Joiiig: XnU
weife bewölkt heute Abend und or
Tmnstag: kein wesentlicher Temp
raturwechscl,