Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 10, 1918, Page 2, Image 2

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    Seite 2-TügIiche Omaha Tribüne-Mittwoch, den 10. Juli 1918.
Täglick,, Omaha Tribüne
j TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, President.
Preis be Tageblatt: Durch den Trager. per Woche 10c; durch die
Post, per Jahr $5.U0; euzelne Nummern 2c Preis bei Wochen
blatts: Bei strikter oranödezahlnng, per Jahr $1.50. '
13071309 Howtrd Str. Telephon: TYLER MO. Omaha. Nebraaka.
Dea Moüies. la. Brauch Office: 07-6tö Ave,
Eotered a aecond-elaaa matter M&rch 14, 1912, at the poetofflce of
Omaha, Nlrakm aadu tLa act 1 CongreM, March S, 1879.
Omaha, Neltt., Mittwoch, den 10. Juli 1918.
The Täglich Omaha Tribüne Is a atrictly American newspaper,
read by American of German blood. The Tribune recugnizes the fact
that no Publication in thla country has a right to exist if it does not
devote ita entire energy to the best interest of the United States of
America, partieularly the eause for which the United States entered
thia war. If any one shonld find anythlng in our columns which he
believes is at rariance with this principle, we would be irrateful to
Kave it called to our attention. The Tribune is nothing clse than an all.
American newspaper.
Senator Tillman
Das Ableben des Senators Tillman von Süd-Karolina hat wenig
Veachwng gefunden., außer in soweit es die persönlichen Eigenschaften des
Verstorbenm betrifft. Diese waren grundverschieden von der aristokrati
ichen Vornehmheit, die früher im Süden vorherrschend war. Die per
sönliche Würde strengstens zu wahren, bildete daZ höchste Gebot der Klasse,
die im Süden die Herrschaft führte- Daß Tillman hierin allen An.
schauungen seines LandesteilS so entschieden widersprach, findet feine Erklä
rung darin, daß er nicht der herrschenden Klasse entstammte und seine (Fr
wählung IS ein Protest gegen die Herren-Politik erfolgte, die das Volk
in Süd-Karolina niederhielt. Tillman hat die Landaristokratie gestürzt,
die im Bunde mit der nördlichen Finanzaristokratie stand und in der Weife
eine Befreiung vollbracht, daß er eine Bewegung einleitete, welche daS Volk
keiabiate. zum Mindesten lernen Willen runo zu run. Wie in anen lourjcn
iy ... . ..5..?... 4t- iiln(fitvril CVw n T.Taitfln
ifauen idcuxti uis eciicn 3tunutscyuiiuv.il iuu, iuuuiuuu. ,i
Volksmassen deS Südens waltete der Irrglaube vor. daß man nur durch
Zerrüttung der öffentlichen Finanzen die Geldaristokratie stürzen könne.
Tillman, der wohl ein sehr ehrlicher Mann war, aber alles, nur kein wis.
smschaftlich gebildeter Mann, teilte diese Anschauung und vertrat sie auch
im Senat und das im Verein mit seiner unzeremoniösen Art zu reden,
machte ihn zur Zielscheibe der großkapitalisttschen Presse, die alle Pfeile
ihres Spottes auf ihn richtete. Trotzdem war Tillmans Wirken nicht ohne
Wert, denn er hat im Senat zu den Vertretern der Volksinteressen gestern
den, gegen die großkapitalistischen Gruppen, die sich aus allen Landesteilen
rekrutierte und darnach strebten, die Ver. Staaten in eine Finanz.OIi.
chargie zu verwandeln- Mit Berücksichtigung solcher Tatsachen wird man
Tillman einen höheren Platz einräumen müssen, als seine Gegner ihm
zugewiesen, die ihn zur komischen Figur deö Senats herabsehen wollten.
Seine Reden waren nicht glatt, aber es lag darin bedeutend viel mehr
Wahrheit und ehrlicher Sinn, als in den Worten Derer, die ihn in tadel
losen Englisch bekämpften. Seine Bildung war sehr ungenügend, aber
seine Instinkte waren gesund.
Die Bekämpfung eines Vorurteils
Die Welt muß umlernen. Wir, die wir zu Hause geblieben sind,
die Söhne und Brüder vernarbter und verstümmelter Männer, die sich
selbst als Opfer für uns eingesetzt haben, müssen in Sinn und Auffassung
und Ansicht ebenfalls neu aufgebaut werden, wir müssen die Methode des
tarpejischen Felsens gegen Verkrüppelte aufgeben, wir müssen lernen, den
Wert eines Mitmenschen nach seinem Unternehmungsgeist und seiner Lei.
stungsfähigkeit allein zu beurteilen und ihm einen Vorzug bei jeder Stelle
und bei jeder Anstellung geben wenn er sie gut ausfüllen kann", so
schreibt Herbert Kaufman in einem kurzen Artikel .Not Charitn Vut
n Chance" im ersten Bande des ersten Jahrgangs der Zeitschrift Carry
On". Diese ist als Sammelwerk für Aufsätze über die Rekonstruktion von
Soldaten und Matrofen, die im Kriege ein oder mehrere Gliedmaßcn ver.
loren haben oder sonst körperlich fehlerhaft geworden sind, gedacht. Sie
wird vom Amerikanischen Roten Kreuz herausgegeben und von der Office
des Generalarztes der Armee geleitet.
Wir wissen zur Gmüge, daß die Zeiten vorüber sind, wo der ver
stümmelte Soldat energielos, zwecklos, ein Gegenstand öffentlicher Wohl,
tätigkeit gewesen ist. Wir wissen, daß ärztliche Wissenschaft und Praxis
verlorene Gliedmaßen und andere Körperteile durch künstliche ersetzen
kann- Wir wissen, daß der auf diese Weise Wiederhergestellte durch richtig
geleitete Ausbildung seiner Fähigkeiten unter Zugrundelegung seiner bis.
herigen Arbeits. oder Berufskenntnisse und Erfahrungen zum Vollverdie.
vmhm nackt werden kann. Was Serbert Kaufman innerhalb dieses
v I y "v I n .a 1 LflMfMiV. T? . fii s rtsis.ii. iin rv '
eoieics eruyrr, in oas nvai Miuiwt ijnyiw iwuum nn.
Verkrüppelten und Verstümmelten.
Ohne böse Absicht und ohne sich der Grausamkeit bewußt zu sein, stellt
z. B. ein Geschäftsmann grundsätzlich keinen Verkrüppelten an. Nicht sach.
liche Gründe sind maßgebend, sondern Vorurteil. Ein fehlender Fuß ist
kein Hindernis für eine Person, um die Verantwortlichkeit an einem
Schreibtisch zu übernehmen, vorausgesetzt, daß er eine solche Arbeit zu lei.
stcn vermag. Ob eine Hand oder zwei spielt keine Rolle in der Ausübung
der Aussicht über ein Arbeitsgebiet, immer unter der Bedingung, daß der
Betreffende dazu befähigt ist. Die Reihe dieser Beispiele ließe sich bedeu.
tend vermehren- Es gibt Vereine und Vereinigungen, die dem am Körper
Verstümmelten die Aufnahme verweigern. Nicht fachlich Gründe, son
dern irgend welche unverstandene oder halbverstandene veraltete Ansichten,
die bis zum unversehrten Opferlamm der Juden im grauen Altertum zu
rückreichen, liegen vielleicht zugrunde.
Fort mit diesen Scharteken des Vorurteils! ..Eine Zivilisation, die
ihre Pflicht ihren Verteidigern gegenüber nicht wn will, ist nicht wert, daß
dafür gekämpft wird." (H.' Kaufman). Die zurückgekehrten Verstümmel.
tcn unter den Freiheitskämpfern wollen sich gemäß dm ihnen erhalten ge
bliebenen Fähigkeiten anpassen und verlangen nach Maßgabe ihrer Lei
stungen einen Vollplatz in der menschlichen Arbcitstätigkeit und Gesellschaft.
Demokratie verlangt als Konsequenz der von ihr verkündeten Gleichheit
Anerkennung des Menschen nach dem, was er zu leisten vermag, nicht nach
dem, was als Aeußerlichcs, Zufälliges an ihm haftet. Sie werden unter
unö treten mit der Forderung: Wir wollen kein Mitleid, keine Wohltä
tigkeit, wir wollen freie Bahn haben, uns unserer Leistungsfähigkeit zu be
tätigen!" und daS mit Recht.
Das Ziel, öer Opfer wert
Vor Jahr und Tag, als der Präsident noch hosfte. der Welt den Frie.
den bringen zu können, ohne Amerikas ungeheure Macht in die Wagschale
werfen zu müssen, sechs Monats vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten
in den Krieg, sprach Präsident Wilfon von dem Frieden ohne Sieg".
Die machthabcnden Herrschaften in Berlin haben das Wort, dessen
tiefere und edle Bedeutung sie Nicht erkannten, mit einem höhnischen Lächeln
abgetan- .
DaZ war vor achtzehn Monaten heute scheinen sie zu billigen was
sie damals verlachten . . . und diese Erkenntnis kommt zu svät: wir
Präsident und Äol! stehen nicht mehr auf dem Standpunkt des Frie.
dens ohne Sieg".
Heut? haben sie in Berlin andere Ansckauungm von Sieg und auch
heute find diese Anschauungen noch nicht Allgemeingut, sind nur bei den
ruhiger und klarer Denkenden zu finden, aber und das ist bezeichnend
die Regierung gestattet die fseie Aeußerung dieser Meinung.
Viscount Edward Gre? hat eine Broschüre über die Völkerliga ge
stritten und General Graf Monteglas findet bei der Besprechung der
Schrift im Berliner Tageblatt" anerkennende Worte für Gre. für den.
selben Grey. den die Teutschen einst so glühend haßten, daß jedes Wort
c.m seinem Munde im vornherein verurteilt war.
1!nö Graf MonteglaS stellt sich auf ErcyS Seite, euch, er ist für die
den Frieden garantierende VLlkerliga? der Graf kalt die Verhütung eines
neuen WeUknegeS für das ttrkgszicl. der ungeheuren Opfer der letzten
Ittfl. hnfc hifTfl hn Innen Ynrf&rt i,n OTitiYitTt 1011 tntt 4mhnr!rtsiftHsfitn 5TM.I
-" "It " 1 1 .. WVII JVflWl, IVi.Wjt ,4t, .MljJVtl. ,4.4. t-.. fc4) I". V. .
gungcn auszogen, zur Erkenntnis gelangt sind, daß die Kraft und daö
Wohl der Nation nicht gestärkt werden, wenn Millionen ihrer Angehörigen
in blutige Stücke zerrissen oder durch Geschosse verstümmelt werden? wenn
Milliarden daö Nationalvermögens durch daS Zcrstorungswerk vernichtet
oder vergeudet sind, wenn die Gcburtsrate sällt und die Todesratc, sowie
die Verbrechen eine beständige Zunahme erfahren-" .
Ist eö nicht ein Jammer, daß diesen imperialistischen Neigungen Milli
ardcn an Geld und unersetzliche ideale Werte geopfert werden mußten? Daß
die Ipate. zu spate Erkenntnis mit dem Leben von Millionen und den Senf,
zcrn und Tränen von Abcrmillioncn bezahlt werden mußte?
Und schließlich kommt Graf MontcglaZ zu dem Schluß: Selbst daö
unerfahrene Auge muß erkennen, daß im Krieg, wie er sich in unserer Zeit
gestaltet hat. wohl die eine oder die andere Seite Siege erringen, daß aber
keine gewinnen kann." -
Das ist in anderen Worten genau dasselbe, wie Präsident Wilsons,
Frieden ohne Sieg." Nur daß der Präsident bestrebt war, die Krieg,
führenden zu dem freiwilligen Zugeständnis zu bewegen, daß ein ver
nichtender Sieg dem Frieden immer im Wege stehen müsse, weil der Besiegte
nur nut Groll, mit Erbitterung, mit dem Verlangen nach Rache rn den
Frieden willigen würde. Während Graf Montcglas von einem Siege sich
auch sür den Sieger keinen Gewinn verspricht.
Und es gibt trotzdem einen Sieg, der Gewinn bringt, der Sieger und
Besiegten Gewinn bringen soll. DaS ist der Sieg, den wir erstreben: der
Sieg im Kampfe um ein Ideal, der Sieg, der keinen materiellen Nutzen,
der idealen Gewinn bringen soll.
Präsident Wilson und mit ihm daS amerikanische Volk will heute nicht
mehr den Frieden ohne Sieg, sondern den Frieden durch den Sieg. Amerika
ist entschlossen, die ungeheuren Opfer zu bringen, die trotz ihrer furchtbaren
Größe das Ziel lohnen: die Welt und die kommenden Geschlechter vor einer
Wiederholung dieses schauerlichen Blutbades zu bewahren-
N. F. Staats-Zeitung."
vier nbre wert.
jchaffuna des AdlieferungZdimstcS.
Kredit Beschränkung. Regulierung
n einer Seche bin ich übcrzmgt." schreibt Graf Montcglas, mini der Gcschä?t:stunden, Besüinmuna
Sparfamkeits
System beim
Zlblieferungsöienst
Die Empfehlungen der Konfer
vierungs - Abteilung der Kriegs
Jndustrie.Behörde (früher Com
memal Economy Board" genannt)
inbema auf Erwarnisse im Laden.
Abliefcrungs.Dienst sind jetzt ganz
oder teilweise in Städten und Orten,
welche über fünf Achtel unserer ge
samten städtischen Bevölkerung zu
Bewohnern haben, in Kraft. So be
richtet der Frauen.Ausschuß des
Council of National Tefcnse. Um
Vcrwirruna vx vermeiden, werden
die Empfehlungen, deren Turchfüh.
rung man von den State Eoun
cils" erwartet, nochmals in einem
vom Ausschuß versandten Rund
schreiben angegeben, und zwar wie
folgt:
Eine Ablieferung am Tage auf
jeder Route für alle Arten von Klein
geschäft-
Ausschalwna des Sonderdien
steö oder die Herabsetzung von be.
sonderen Ablieferungen durch Erhe
ben einer Gebühr für derartigen
Dienst.
.Verkürzuna des Privilegiums der
Rctournierung von Waren auf nicht
mehr als drei Tage. Diese fcmp.
febluna bcziebt sick besonders auf
die Dry Goods". und die Teparte.,
mcnt Stores" m den Groß, und
Mittelstädten. Sie sollte ' indessen
überall da durchgeführt werden, wo
der Betrag retournierter Waren
groß genug ist, den Versuch um seiner
Reduktion zu rechtfertigen. Sie fin
det keine allgemeine Anwendung auf
Grocery und Lebensmittel Laden
oder Fleischmärkte.
..Kooberative Mlicferuna: Das
Programm der Konfcrvicrungs . Ab.
teilung plant die Etadiierung loope
rativcr Ablieferungssysteme, wo im
mer sie nwglich sind. Wenn in gro
ßm Städten die bedeutenderen Kauf,
leute ihren individuellen Abliefe,
mngsdicnst für die zentralen Teile
aufrecht zu erhalten wünschen, so
sollten sie zum Mindesten die ko.
operative Art der Ablieferung für
die entfernter liegenden Distrikte
und die Vorstädte annehmen. Das
würde nur teilweise bcladcnen Fuhr.'
werken manche langen Fahrten er
sparen. Kooperative und zentrale
Ablicferungsfysteme erledigen mit
Erfolg Ablieferungen für Depart
ment Stores", wenn nicht ganz, so
doch teilweise, und für viele anders
artige Läden in Städten mit einer
Bevölkerung von 50,000 bis zu
l.000.000 Einwohnern oder mehr-
In tatsächlich allen kleineren Orten
wird sich kooperative Adlieierung für
alle Läden praktisch und sparsam er.
weisen. In Orten, in welchen ein
kooperatives Ablicserungs System,
gleichviel ob im Privat- oder Allge
meinbesitz, vorhanden ist, gewährt cs
einen zufriedenstellenden Dienst; so
viele lllcinhändler. wie sie dadurch
sparen können, sollten sich den Dienst
zu Nutzen machen und dadurch den
Beitrag eines jeden Gemeinwesens
an MannschaftZpcrsonal, Material
oder Ausrüstung zu wesentlicher Ar
beit so groß wie möglich machen.
Alle AbliefcrungSsystcnie sollten
nach denk Plane einer Ablieferung
pro Tag sür jede Route betrieben
werden."
Gewisse Maßnahmen sind von
Ttate Councils" oder Commercial
Economy Direktors" eingesührt wor.
den. welche nicht einen Teil der Emp
fehlungen der Konservierungs.Abtei
lung bilden. Im allgemeinen heißt
die Abteilung alle Vorschläge gut.
welche in dieser Notlage Kraft und
Material sparen, aber sie hat keine
definitiven diesbezüglichen Empfeh
lungen gemacht, da kein definitiver
Plan im ganzen Lande anwe.idbar
ist. Einbegriffen sind: ÄoUige Ao.
der Größe der Aufträge, die unent
entgeltlich abzuliefern find, Aufstel
lung einer Liste nicht retournierbarcr
Waren, Ablieferung am Tage nach
dem Kaufe und der Zahl und tra-ge"-Plan.
Der )owaer Ukas
vor dem Nsngreh
Die kürzlich von Gouverneur
Hardtng von Iowa erlassene
Proklamation, durch welche der Ge
brauch irgend einer Sprache außer
ber englischen in allen Schulen, öf
fentlichen, privaten und Pfarrschu
len, beim Gottesdienste, auf öffent
lichen Plätzen u. s- w. verboten
wird, hat, wie nicht anders zu er
warten, im ganzen Lande Auffehen
erregt. Dem sozialistischen Kongreß
abgeordneten Meyer London
von New Jork blieb es vorbehalten,
den Ukas an den Pranger zu stel
len und für die gefährdete Rede,
und Kultusfreiheit eine Lanze zu
brechen.
Veranlassung dazu bot ein Pro
test gegen die Proklamation, der ihm
von einer tschechoslowakischen Arbei
tervercinigung in Ccdar Rapids,
Ja., zugegangen war. Auf Grund
desselben griff Meyer London den
Erlaß des Gouverneurs Harding hef
tig an und trat entschieden sür die
Freiheit der Jzel'gionsiibkng in jeder
Sprache ein.
Es ist .ersichtlich, sagte er, daß
manch? öffentliche Beamte an einer
eigentümlichen Form von Wahnsinn
leiden, die mit den, Kriege auftritt.
Einem Menschen zu verbieten, sich
der Sprache zu lcdicnen, die er ver
steht, der einzigen Sprache, in wel
cher er seinen Gedanken Ausdruck zu
geben imstands ist, heißt seine Lippen
versiegeln und ihn des Rechts der
Sprach: berauben. Eine Person zu
verhindern, Gett 'n einer andern als
der offiziellen Landessprache zu ver
ehren, hieße ein fundamentales Recht
zerstören, ein elementares Recht, wcl
ches dieser Republik zugrunde liegt.
Woher nehmen diese Leute ihre Au
torität? Woh?r ihre Gesetze? Wo in
der Geschichte l)st je ein freies Land
einen ähnlichen UkaS erlassen? sagte
lMcher London.
Die Abgeordneten Black und
Bankh?ad wollten nicht glauben, daß
der Gouverneur eines Staates eine
derartige Proklamation erlassen und
mit seiner Unterschrift versehen habe:
sie wurden jedoch von Mener London
überzeugt. Worauf der Abgeordnete
Stafford erklärte, wenn der Gou
verneur eines Staates sich angemaßt
habe, sich über die amerikanischen
Einrichtungen hinwegzusetzen, so fch
le ihm die ttcwalt, derartige ex
treme Maßregeln durchzusetzen. Mey.
er London hielt ihm jedoch entgegen,
daß der Gouverneur die Macht habe,
durch die Staatsmiliz und Polizei
die Befolgung d'.s Befehls zu er
zwingen. Staffcrd bestand darauf,
der Gouverneur sn Gouverneur niir
innerhalb der Grenzen des Gesetzes
und jeder Versuch, eine im Wider
spruch zu demselben stehende Auto
rität auszuübe.t lnüßte scheitern, da
die Gerichte die Rechte und Privile
gien der Bürger schützen würden.
Mit dieser Auslcaung erklärte der
Abgeordnete von New Aork sich ein
verstanden. Meyer London führte dann noch
aus: Wie aus Andeutungen der
Presse ersichtlich, sei unter gewissen
Leuten im Staate Iowa und auch
in andern Staaten eine Bewegung
im Gange geweien. den Gebrauch ir
gend einer anderen Sprache als der
englischen zu verboten. Sie seien
hierbei geleitet weiden von drttt pa
triotischen Verlangen, daß in dieser
kritischen Zeit nur eine Sprache ge
svroche.i werd?. Diese wohlmeinenden
patriotischen Männer begingen jedoch
den Irrtum, nicht einzusehen. d?ß
man an die Leu!: ld. h. die Fremd
geborenen) nur in einer Sprache
appellieren könnc, die sie verstehen,
daß die einzige Möglichkeit zur
Amerikanisicnmz eines im Auslande
Geborenen darin bestehe, ihm in
seiner eigenen Tprache den Wert
der amerikanischen Institutionen dar-zulegen-
Das könne nur durch all
mähliche Erzielumg geschehen, nicht
durch Zwang. Zum Schlüsse verlas
Meyer London nin vollen Text der
Proklamation des Gouverneurs
Harding. die damit Aufnahme in den
Congrcssionak Rccord" fand. Die
ganze Verhandlung ist zu finden im
,C. R.' vom 5. Juni 1918, Vol. 56,
No. 147, S. S. 8008 und 8009.
Stars ano Strkpes"
Eine Nummer der neuen Feld
Zeitung Stars and Ctripcs", die
jetzt draußen, dicht hinter der fight
ing Front" von unseren tapferen
Jungcns in Olive Drap geschrieben.
redigiert, gedruckt und verbreitet
wird, liegt vor.
Wohl die originellste, intercssan.
teste und seltsamste Zeituna. die
ich in langen Tagen zu Gesicht be.
kommen habe. Aber als ein menich
lichcs Dokument" schon übertreffen
die Stars and Stripes" alles, waö
der Eintritt Amerikas in den Welt
krieg zu Tage gefordert hat. Denn
einen herrlichen Einblick rn das ame
rikanische Soldatcnherz vermittelt
die neue Zeitung, die unter dem
Donner der Kanonen entstanden ist.
Und das Herz, das aus jedem Arti
kel, sei er ernst, sei er Heuer gehalten,
svrickt. ist ein aar köstliches Men-
schcnhcrz. das man lieb haben müß
te, selbst wenn cs nicht Fleisch von
unserem Fleische, Blut von unserem
Blute wäre.
Eine aanxe Reibe von bekannten
Namen zählt die Redakteurs- und
Mitarbeiter Liste der Stars and
Strives" auf. Namen von gutem
Klang in der amerikanischen Journalistik-
Leitartikel, die noch vor eini
gen wenigen Wochen die Spalten un
serer Great Tailies" füllten. Re
porter und Fcuilletoniflcn von Ruf.
?eickner. deren luniae ..Cartoons"
allabendlich von den müden Lesern
mit Entzücken studiert wurden, kie
alle, die Schreiber und Zeichner, tra
gen jetzt Onkel Sams Uniform. Ein
Kapitän ist der Chef-Redakteur. Aber
er hätte ebensogut einfacher Soldat
sein können. Denn der demokratische
Geist unseres Landes herrscht na
türlich auch in den Stars and
TtriveS" und macht sich in zedem
Artikel fühlbar.
Der demokratische Zug und das
reiche, gute, stets zur Nächstenliebe
bereite Herz!
Erzählt da ein schlichter Artikel
von einer Korporalschaft des ameri
kiiniscken Sianal-Korvs. die jetzt in
den Schützengräben liegt und die aus
der Front das Ersuchen an das ao
blatt gestellt hat. ein armes, fran
zösisches Waisenkind ausfindig zu
machen, das die Korporalschaft aoop-
tiercn will.
Und bei dieser Gelegenheit er
fahren wir, daß bei der amerikani
scken Armee in Frankreich der schöne
Nrnuck berricbt. französische Kriegs-
Waisen, die unbemittelt und freund-
los in der Welt dastehen, an Ztin
desitatt amunebmen und für ihr
weiteres Fortkommen zu sorgen!
Kann man sich etwas 'orncymcrcs
und Nobleres denken?
Ueber hundert Knaben und Mäd
chen, die ohne diesen Beistand wahr
lich ein freudloses Leben führen
mükten. haben die ver chicdcnen
Truppengattungen Onkel Sams be-
reits aus diele Weile aoopnerr. e
brr Mstnn einer bestimmten Korpo-
ralschaft steuert zum Unterhalt des
angenommenen Kmoes fern Hers-
lein bei. Uno 0ie vravcn ungens
sind überalücklick. wenn dann die von
unbeholfenen Kindcrhändm geschrie-
benen. rührenden TankesvriefS ein
treffen, oder wenn die Tochter"
oder der Sohn der Korporalschast"
gar sein wohlgetronenes ttomenei
schickt. Von Hand zu Hand geht
hmm der Brief oder das Bild. Und
große Glückseligkeit herrscht bei den
Adoptivvätern. die eigenuiai oom
selbst noch overgrown babies" sind
wir können stolz sein auf
unsere Jungens irgendwo in Frank-
reich"!
whcr dns Launische und Lustige
überwiegt daö Ernste doch bei weitem
in den StarS and Stripes . uno
mm ,1IM Eraöken meiner Leser
in folgenden zwei Musterpröbchen
don dem guten Humor geven, oer
die National-Armee erfüllt.
Schreibt da ein Mitarbeiter unter
dem Titel Gerade wie Washington":
..Ein Truvv aus dem Marsche
kommt ins Ouartier.' Jede Nacht in
ein anderes. Heute werden die Pulte
der Kompagnie . Schreiberei in der
Ttadthalle erneS OertchenS aufge
scklsaen. aestern ist eS ein FarmhauS
gewesen, morgen wird es dielleicht
der Salon eine? Schlößchens fein.
Ein Historiker, der von Frankreich
nach Amerika zurückkommt, wird da
Ta5 aründliche Studium, welches
Dr. Weiland 'ucn Auaen widmet.
verbürgt für dielelben die beste Er-
Haltung, sowie Brillen, welche den
Augen angenehm und wohltuend
sind.
leicht verstehen, warum so viele Co
lonial ManfionS" in Ncu-England
stolz pon sich behaupten, das Haupt
quartier Washingtons gewesen zu
sein. Denn wenn WasinngtonS Ar
mee ebensoviel,: onc-night stands"
hat spielen müssen, wie heute die
Amerikaner in Frankreich, dann ist
daS Rätsel leicht zu erklären."
U.id dann die Geschichte von dem
Handwerkzeug.
Wird da erzählt: Ein gewisser
Fuhrmann für die 81- M. C. A. führ
te auf seinem Motorwagen stets eine
doppelt verschlossene Kiste mit sich
herum, auf der di Worte geschrieben
standen: ToolS. EincS Tages wur
de ein Distrikt - Inspektor doch nm
gierig, und er ließ die Kiste öffnen.
Was fand er da? Büchscnflcisch.
Zwieback, eingemachte Bohnen, Speck.
Lachs in Kannen, Sardinen, Choko
lade u. f. w-
Aber wo sind die tools". wollte
jetzt der neugierige Inspektor wissen.
Grinsciid holte der Fuhrmann
Tasse. Teller. Löffel und Gabel her-
vor und meinte: Da. sind sie. Sir,
eatin' tools."
Sohn des Marinrsckrktgr tritt in
Annavoli ein.
Annapolis. Md., 10. Juli.
Worth Bagley Daniels, der Col,!,
dcö MarincfckretärS, ist in die M,v
rinc-Akadcmie eiiM-trctcn. Der junge
Mann ist 18 Jahre alt und ist vom
Senator Overmann ernannt wor
den. Er. gehörte der Marine-Reserve
an.
Vier weitere Leiche vom Tampser
nsall gefunden.
Pcoria, Jll., 10. Juli. Durch
das Auffinden von vier weiteren
Leichen ist die Tetcnliste von dein
kürzlichen Untergang dcö Dampfers
Columbia auf Si angewachsen. Min
destens 8 Leichen und möglicher
meise bis zu II Leichen befinden sich
noch im Wasser.
Klassifizierte Anzeigen in der
Tribüne bringen gute Resultate.
Die Ehrenliste der
Täglichen Gmaha Tribüne
Tatkräftigere Unterstützung der Lauste in-Uam-pagne
der Täglichen wmaha Tribüne
geboten
Der Fortschritt der Banstein Kampagne für das Eigenheim
der Omaha Tribüne geht nnr recht langsam voran. Es stehen bis
her nur 357 Namen auf dem Verzeichnis der, die ein zwei
jähriges Abonnement im Borans bezahlten. Doch hier darf die Kam
pagne nicht zum Stehen komm Es .muß vorwärts gehen auf dem
Wege zum vierten Hundert, damit der vierte Markstein bald er
reicht werde. Es scheint nn unmöglich, daß unter den Tankender, von
Lesern unser Zeitung sich nicht mehr finden sollten, die ihr Abonne
ment auf zwei Jahre hinaus im Voraus bezahlen werden. Wir sind
überzeugt, daß noch viele Leser Bausteine beittagen werden, wen sie
ernsthaft folgende Fragen erwägen.
Ist Ihr Name ans der Ehrcnliste verzeichnet? Wenn das der
Fall ist, so nehmen Sie unseren Tank dafür hin. Ist es aber noch
nicht der Fall, denn fragen Sie sich nach dem Grunde. Ist es, weil
Sie das nötige Geld nicht erübrigen können, oder weil Sie es der
gessen oder übcrscheu haben, diesem Ihrem Freund, Ihrer Täglichen
Omaha Tribüne, in der jetzigen schweren Zeit hilfreich zur Celte z
stehen? Andere Gründe werden wohl nicht geltend gemacht werde
können, da wir dessen sicher sind, daß die Tägliche Omaha Tribüne
allen unsere Lesern unendlich viel mehr wert ist, als wir an Abo
nementsgcld verlangen und ein Jeder, den die Mittel eö erlaube,
sollte daher postwendend seinen Baustein einsenden.
Wer ist der Nächste, der mithilft, ans dem Wege zum vierte
Hundert voranznschrciten? Wie viele vene Namen werden i de
, nächste Tagen auf der Ehrcnliste zn verzeichne sei?
i ngi.ii k i tu i irn-..i 1 1 1 11,...,. i m iiii-i! in , ,., i ., . huii,. .i ii
mkm0miff&
V'V
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Js? :jß?ti. 'i-'S
d'ltt,
5? . 'Px, 'M'--- jY' ,
V:-&-V?fo
"rf 71 ff
ES gibt keinen freundlichere Begleiter als eine
kalte Flasche Storz Bcoerage.
Sie erhalten es, wo immer derartige Getränke ver
kauft werden. Telephonieren Sie uns heute noch
ud lassen Sie sich eine Kiste ins Haus schicken.
ST0RZ BEVERAGE & ICE C0.
Phon Webitcr 221
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WBKfnre-raammmtmrsmn,
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L Sl X2tt irW
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It Takes Threa Persscs
to Conplcb a Telepbns C:il
The effectivenes of telephone service dependi on the
degre of co-operation betwen three todivlduala
1. The person caUing.
2. The operator.
3. The person called.
Also, it i bound to help the telephone service gener.
ally if every mbscriber will arcord the young women at
the telephone itchbos-d the eame conglderation and
courtesy which the 01 'raten themEelve are alwayi
anxious to show.
KEBRA3KA TELEPKCXE COMPANY
lar rK4
Bus War ,! Hmrm
Uhrtj untm
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