adWfrA3 Tägliche Omaha TMüne i i . 44 i Das Gliiö von Blcndhciiil. t Roman von Woldemar Urban. (21. Fortsetzung. i Wir müssen zu Tisch gehen, fuhr Frau Rittmeister von BlendheZm fort. Herr Director, Sie sitzen neben meinem Schwiegerpapck. Ist Ihnen das recht? Eva sitzt neben Ihrer Fräulein Toch ter. Ganz wie S befehlen, Frau von BKndheim, antwortete Sternseld. Sie standen auf und gingen nach dem Speisesaal. Noch einö, Fräulein Eva. sagte der Director unterwegs leise zu ihr. AE3 kiU AlleZ unter uns. Beiständen? Ich vertage mich dens? auf S, Herr Directsr, sagte ß. Kein Wort. Au Niemand, hören Sie? Zu Niemand, ver es auch sei. Zu Niemand. Und Sie gehen hin t Morgen In einer Hinsicht war Fräulein Eva beruhigt durch diese sonderbare Begeg nun?. Fräulein Sternfeld kannte Fe lij Sellentin nicht, und dies Bericht gung kam durch eine gewiss Liebens ttürdigkeit und Zutraulichkeit EdaS im Verkehr mit Fräulein Sternfeld zum Ausdruck. Anderseits hatte sie sich allerdings durch ihr eifersüchtige Frage dem Director gegenüber etwas bloßge stellt, und daß dieser Scharfblick genug hatte, um zu wissen, was er davon zu halten habe, war Eva sofort klar. In dessen hatte er ja versprochen, nichts davon zu verrathen, und es lag kein Grund vor zu der Annahme, daß er nicht Wort halten sollte. Daß Felix Sellentin ine so große Summe, wie sie ihm Mrector Sternfeld geboten hatte, zurückgewiesen, gab Et allerlei zu denken. Er war also nicht mehr genö thigt, in Armuth und Dürftigkeit zu le den, wenn er nicht wollte. Er war wohlhabend, ja sogar reich. Er brauchte nur zuzugreifen. ' ' Ab sie wußte auch, daß der Chemiker durch aus keinen Begriff vom Werthe des Geldes hatte und fürchtete fast, daß die vortheilhaften ' Anerbieten' deS' Direk tors daran scheitern - würden. Sie mußte natürlich mit ihm reden, oder wenigstens mit seiner Mutter. Wo er nicht praktisch genug war, an sich zu denken, mußten eben Andere an ihn denken. Eda fühlte das in sich, wie ine heilige Pflicht, wie die herrlichste Aufgabe der Frau, die s erfüllen mußte, und wenn sie daran zu Grunde ginge. Als Et den Speisesaal ihreö Bru derS betrat, sah sie erst, wie sehr ihre Frau Schwägerin den großen gesell schastlichen Trott liebte. Da funkelte und glitzerte AlleZ. Die Tafel war be stellt, als ob lauter Fürstlichkeiten da ran fpeifen follten. rings an den Wän den ein auffallender Ueberfluß von Spiegeln. Jeder der Eingeladenen hatt beim Betreten des SaaleS die Wonne, sich mindestens ein halbes Dutzend mal zu gleicher Zeit in den ver. schiedenen Spiegeln zu bewundern. Eva wurde nervös davon. Auch die Gesellschaft war eine auserlesene. Of ficiere von hohem Rang mit blitzenden Uniformen, die Brust voller Orden, Beamte, ebenfalls ordengeschmückt, dar unter selbstverständlich der Papa ihrer Schwägerin, der Geheimrath, und An der hatten sich zur Feier der neuen klei nen Weltbürgerin in Action gesetzt. Auch Oberst von Blendheim hatte zur Feier des Tages geflaggt. Das Eiserne Kreuz erster Klasse ruhte auf seiner . Brust, aber fönst mackte er inen recht gedrückten, trüben Eindruck. Ihm war jedenfalls nicht sonderlich festlich zu Muthe. Er sah vielmehr aus, als ob er ausrechne, was das wohl AlleZ kosten möge und wer S bezahlen müsse. Ein merkwürdiger Zufall wollte 3, daß der Einzige in der ganzen Gesell schaft, der ohne Orden figurirte, der Director Sternfeld war. Er fühlte wohl diese negative Auszeichnung auch selbst, denn er trat in der hohen Gesell schaft außerordentlich bescheiden und verbindlich auf. Im Innern mochte er sich aber wohl weit weg wünschen, denn er war gewitzigt genug, um zu wien, woraus es ankam, wenn er m solcher illustren Gesellschaft gewürdigt wurde. Daß er neben Oberst von Blendheim zu sitzen kam. wunderte ihn eat nicht Er wußte fchon, wie es stand, ehe dieser nur den Mund auf- that. Oberst von Blendheim saß während deS ganzen Essens w auf Kohlen. Alle Augenblicke stiegen Festreden und Trinkfprüche, die . nicht nur dem ahnungslosen Säugling, sondern auch dessen Eltern und sogar dem Großpapa von Blendheim galten. Er kam nicht sm einen Erwiderungstririkspruch her um. 10 veinuch im das auca war. a zu mux.te er immer lächeln und der kindlich Mienen machen, bald dem. bald jenem alten Kameraden die Hand schütteln oder mit ihm anstoßen, und zur Hauptsache wegen deren r dies itiAfo iiberkauvt macht, lern es nicht. obwohl ,' ' : . it." Sternfeld, der ihm jetzt ter Inbegriff alle? Geschäftstüch tiakeit war. neben ihm saß. Erst nachdem das Essen vorbei war und die Herrschasten sich gruppenweise in die anstoßenden Zimmer vertheilten, um eine Tasse Kasf oder Thee zu trinke n. fand der Oberst Gelegenheit gu einer ungestörten Aussprache mit Im i4m.frn sternfeld jäh ihn ; i f io. . mum jr-.-M ,n.:nmmt- " -"-i- " ". '' .,!. juj.m .. .-..ji.j u.U. u. '.' . n. " ! " "" ''"IB.; ..i.ijiu m.tlrf mmmtr- " ' 1 j . ? Z 44H schon von Weitem kommen und sagtv sich innerlich, daß jetzt der Moment komme, that aber sehr verbindlich und fragte den Oberst, womit er ihm gefal lig sein könne. Oberst von Blendheim war entzückt und glaubte, seine Actien und seine Sorgen schon los zu sein. Aber so rasch ging das doch nicht. Wie viele haben Sie? fragte ihn Di rector Sternfeld, nachdem ihm der Oberst sein Anliegen auseinandcrge setzt. . Siebzig Stück. Haben Sie Schulden darauf? Etwa den dritten Theil. Wozu wollen Sie denn dann verkau fen? Es drängt Sie ja kein Mensch da zu. Einen Augenblick. Sie sind näm lich seit gestern der Neunte oder Zehnte, der sich mit ähnlichem Anliegen an mich wendet. Was habe ich damit zu thun? Nein, sagen Sie noch nichts. Herr Oberst, fondern hören Sie mir zu. Es ist bei mir Geschäftsprincip. Niemand in seinen Absichten zu stören. Wollen Sie kaufen? Gut. Ich vermittle. Wollen Sie verkaufen? Auch gut. Ich vermittle. Das ist mein Geschäft, da zu bin ich da. Aber es war mir in dieser Sache auch um Ihren guten Rath zu thun. Glauben Sie. daß es gut ist. di Actien jetzt zu verkaufen? Ich glaube gar nichts. Herr Oberst, antwortet Sternfeld gemüthlich lä chelnd, und wenn Si mit der Börse öfter in Berührung kommen, so werden Sie finden, daß das sehr praktisch ist. Wollen Sie Ihre Actien verkaufen, so geben Sie sie nur in der Bank ab. und wir werden uns Mühe geben, einen Käufer zu finden. Aber ich bezweifle, ob das jetzt gelingt. Herr Director sagte Oberst von Blendheim mit vor Aufregung stocken dem Athem. Sehen Sie, mein lieber Herr Oberst, suhr Sternfeld gemüthlich plaudernd fort, di Börse ist für mich das. was für den Arzt das Thermometer ist. mit dem er das Fieber der Kranken mißt. Steigt das Fieber im Publikum sehr hoch, so zeigt das die Börse durch die Curse Grad für Grad an, nach oben oder nach unten. So würde ich etwa aus dem jetzigen Stand Ihrer Actien auf absolute Verrücktheit des Publi kums erkennen, denn es ist, unter un'i gesagt, ein größerer Posten dieses Pa pieres auch nicht zu den niedrigsten Cursen anzubringen. Kein Mensch will davon haben, nachdem man sich noch vor vier Wochen darum gerissen hat. Ist das verrückt oder nicht? Abdr Das steigt und fällt, Herr Oberst, und wenn ich Jhmn einen guten Siath geben darf, so rathe ich Ihnen: Denken Sie an Till Eulenspiegel. der auch im mer froh war. wenn es den Berg hin auf ging, weil er dann wußte, daß es auf der anderen Seite wieder abwärts ging, und dann abwärts traurig war. weil er sich vor dem neuen Aufstieg fürchtete. Freuen Sie iich also, wenn das jetzt fällt, denn das ist das sicherste Zeichen, daß es auch wieder steigt. Sie hätten daran schon denten sollen, als es den Berg hinauf ging, Herr Oberst. Herr Director, bat der Oberst mit bewegter Stimme, Sie sehen das sehr leicht und lustig an. sür mich aber han delt es sich unter uns gesagt nicht nur um du eigene Existenz, sondern auch um die meiner Familie. Ihr Wort in Ehren, Herr Director, sie möge wahr sein, aber sie sind gleich zeitig auch hartherzig und grausam, denn sie schreiten achtlos und gleichgil tig über das Wohl und Wehe unendlich vieler Familien-Ezistenzen hinweg. Sie standen in iner Fensternische und sprachen sehr leise. Dem Obersten traten bei diesen Worten wieder die Thränen in die Augen. Er schien vol ler Hoffnungen auf seine Berbindun gen nach Berlin gekommen zu sein und sah nun, daß er sich darin betrogen hatte. Sie haben sehr recht, Herr Oberst, fuhr Sternfeld etwas ernster fort, es ist hartherzig und grausam, wie die Menschen sich ihre Existenzen achtlos und gleichgiltig gegenseitig zerreißen. Ich unterschreibe jedes Ihrer Wort, der ich habe auch noch Niemand ge hört, der die Börse für ine gemüthliche Einrichtung ausgegeben hätte. Und doch drangen sich die Leute von allen Seiten herzu. Leute, di niemals das Wort Börse in den Mund nehmen soll ten. iban so vertraut mit ihren Ein richtungen. wie mit den eigenen Hüh nein und Gänsen. Sehen Sie sich doch die Menschen an. Kann denn die Börse anders sein, als sie ist? Mich halten die Leute sur inen glücklichen Speculan ten und Viele lassen es mich sogar sehr empfindlich fühlen, aber Niemand weiß, wie diele schlaflose Nächte, wie schwer Sorgen und Kämpfe hinter mir liegen. Wie bin ich manchmal von der Börse gegangen, wenn man meine Papier geworfen hatte und ich Hun derttausende an einem Tage, in iner Stunde verlor! Genug. Es ist vorbei. Der Mensch gewohnt sich an Alles und Sie werden sich auch daran gewöhnen müssen, Herr Oberst, oder Sie hätten gar nicht hizuhen dürfen. Nun sind Sie einma. drin im Ning .und nun müssen S mit im Kreiie' herum. Paffen Sie nur auf, daß Jhn der Vt.i&3k mm'ctmk. "Hätte Oberst von Blendheim vorher gewußt, daß daS so war. so hätte man ihm goldene Berge versprechen können, ohne daß r sich auf den ganzen Actien schwinde! ingelassen hätte. An der Börse Geld verdienest da sah so hübsch auS und war so leicht, daß r auch gedacht hatte, er könnt da mit naschen. . Nun stand r drinnen im Ring, nun mußte r Acht geben, daß ihm der Athem nicht ausging! DaS klang Alle fo herzlos, so kalt, so unmenschlich, aber eS war wahr. DaS war der schnöd Hauch der gelben Sphinr. der ihn anwehte, der , schil lernde Goldglanz, der die Menschen blendet und wahnsinnig macht. Er hatte auch ihn geblendet, der Sirenen gesang des mühelosen Gewinnes hatte auch ihn bethört und nun fühlte er die Krallen des UngethümS. nun kamen die Sorgen, die schlaflosen Nächte, das wüst Gefühl der Ohnmacht gegenüber Verhältnissen und Zuständen, denen er nicht gewachsen war. 16. . Am nächsten Morgen herrschte in der Wohnung des Rittmeisters von Blend heim eine ungemüthliche Stimmung, wie daS ja nach solchen Festlichkeiten gewöhnlich ist. Der Rittmeister selbst mußte schon in aller Frühe in den Dienst, die Frau Rittmeister war nicht sichtbar und hatte angeblich ihre Ner ven. die beiden ältesten Jungen zankten mit den Dienstboten, weil sie nicht zei tig genug geweckt worden waren, um in die Schule zu gehen. Die Möbel wurden hin und her geschoben, um. wie die Dienstboten behaupteten, wieder in Ordnung" gebracht zu werden. Nicht ein Zimmer war in der ganzen großen Wohnung, das einen gemüthli chen Aufenthalt geboten hätte. Das Wetter taugte natürlich auch nichts. Heftige Windstöße fuhren von Zeit zu Zeit durch die Straßen, warfen die Fensterläden laut krachend herum. ,die Ziegel vom Dache, die Blumentöpfe vom Fenster, trieben dicke Regenwolken am Himmel hin, die in ziemlich regel mäßigen Zwischenräumen ihre Thrä nen über die Stadt weinten, kurz S war in Wetter, von dem die Berliner behaupten, es sei Frühlmgswetter. Wer nicht gerade ein Ries war. wurde nervös davon. Aus den Straßen war es lebensgefährlich. Der Oberst saß mißmuthig an einem der Fenster und trank Kaffee. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, wie er sagte, des wüsten Straßenlärms we gen. war infolge dessen spät aufgestan den und befand sich so unbehaglich wie möglich Wohin willst denn du? fragte er be troffen Eva. die soeben mit Hut und Mantel, zum Ausgehen fertig, in's Zimmer trat. Ich will Frau Sellentin einen Be such macben. Papa, antwortet diese -cwas schüchtern. Sie hätte es wohl lieber gesehen, wenn sie ihrem Batel jetzt nicht begegnet wäre. Na. aber so eine Idee! Bei dem Wet ter? sagte der Oberst überrascht. Ich habe es nun einmal versprochen. Papa. Aber allein? Du kannst doch nicht Ich nehme inen Wagen, hin und zu rück. Mein Gott, ich bin ja doch kein kleines Kind. Aber wir fahren ja doch mit dem Zwei-Uhr-Zug wieder zurück nach Blend heim. O. ich bin in einer halben Stunde zurück. Papa. Bitte, sei nicht bös, ich bin ja sofort wieder da. Der Oberst hatte den Kopf voll von anderen Dingen und mochte wohl des halb nicht ganz bei der Sache seht. Er brummt noch twas Halblaut vor sich Hin und Eva schlüpfte rasch zur Thür hinaus. An der nächst Troschkn Haltestelle nahm sie einen Wagen und fuhr damit nach der Charitö. Noch ehe sie an's Ziel kam. befiel sie die Bor stellung. daß sie sich doch zu viel zuge muthet hätte. Sie hätt doch nicht al lein fahren sollen, dacht sie. Wenn sie dem Director Sternfeld ein guteS Wort gegeben hätte, so würde er oder viel Zeicht sein Tochter nein, diese nicht, aber vielleicht seine Frau sie begleitet haben.- Aber das war nun zu spät. Der Wagen hielt schon vor dem Hause und sie war vielleicht schon von irgend einem der dielen Fenster auS beobachtet worden. Ihr Athem ging kurz und stoßweise und ihre Händ zittrten, als sie ausstieg. Ich bitt um Entschuldigung, sagte sie schüchtern und leise zu einem Man ne, der da stand, ich möchte zu Frau Sellentin. (Fortsetzung folgt). Liebenswürdig. Feld webel lzum Rekruten): Sie müssen sich, noch geschmeichelt fühlen, wenn ich Sie Rhinoceros nenne, den dieses hat mehr Verstand als Sie." Gute Erziehung. Gou vernante: Sei nur immer recht ar tig, liebe Maud. sonst kommst Du nickt in den Fimmel!" Di kleine 7Jkud: .0 doch. Fräulein be, stimmt, ich komme immer dorthin, wo die beste Gesellschaft ist!" ' Mißlungen. iitn k 8 0. Gatte (erst ftUhmorgens auS der Kneipe heUstoMmend): - ,Denf Dir. W. den SLdpsl haben f rt deckt!' Gattin: 35a macht nix deshalb bleibst -Du - dach eü, Ho dnin17 Die Ehe ist ein Parlament, in im bei Stimmengleichheit die Jrau die emjchdeyde. Stimme abgt, Guter Srennftoff Vergeudet. Kokoönuß'Tchalcn machen gut Beigabe zur Steinkohle. In den meisten tropischen Ländern, welche Küstenstriche oder Eilande ha den, wird heute die Kokosnuß 'auch künstlich in immer größeren Mengen gezogen; denn die konzentrierte Nah rung, welche sie bietet, ist höchst wert voll, Daher häufen sich bei der Wer Wendung die Nuß die großen Scha len in gewaltigen Massen an. Was soll mit ihnen geschehen? Bis jetzt wurden sie schnöde verschwendet. In Trinidad und anderwärts wur den sie großenteils verbrannt, aber nicht zu einem nützlichen Zweck, son dern nur um sie loszuwerden. Dabei ist man aber darauf aufmerksam ge worden, was manche Kenner schon vorher ganz gut wußten, nämlich, daß diese Schalen ein ausgezeichnetes Brennmaterial sind, welches unter allen Umständen nutzbar gemacht wer den sollte und bei den hohen Preisen der Steinkohle rn den Ver. Staaten und sonstwo sehr gelegen kommen dürfte, wenn es in irgend einer Form zu haben ist. Auch jeder Laie kann beobachten. daß diese Schalen sehr heftig brennen und außerordentliche Hitze geben. Sie dürften auch vx Bttbindung mit Kohle und anderen Brennstoff sich ehr dankbar erweisen, namentlich um Grundofen-Feuer rasch in Ganz zu bringen und eine größere Anfangs- Hitze zu entwickeln. Die Versendung der leeren rohen chalcn auf weite Entfernungen dürfte sich kaum lohnen; aber wahr scheinlich lassen sie sich zu einem Pul ver zermahlen und dann zu Bricketts oder Heizziezeln formen, welche ver hältnismäßig wenig Raum einneh men. ohne dak sich der Wertgeyait ver Masse verringert hat, und sich auch unbestimmte Zeit hallen. Eine große Firma. Farnum & Co.. welche in ihrer Fabrik in Trini dad Oel aus Kokosnüssen zieht.benutzt die Schalen, in Verbindung mit Kohle oder Holz, mrt großen Vorteil als Brennstoss. Aus ihren täglichen Aufzeichnungen über die Ergebnisse geht u. a. hervor, daß sie an einem Arbeitstaa (12 Stunden) Mit ZWU Pfund Holz und 200 Pfund Schalen so weit kommt wie Truher mN 4UW Pfund Holz und 40 Pfund Stein kohle zusammen. Ptarmiganvögcl schwinde? Eine bedauerliche Kunde bringt der Forscher Van Valeu, xdi)e: zur das Muicum der lln:verzi!y o Pennsylvania" Untersuchungen zu Point Barrom, Alaska, über das Tierleben leitete. Er versichert nämlich mit Be frimmtheit, daß die ge,ay!l ilordi scheu PtarmiganWgel, welche in Alaska sozusagen ihr Puraöies yat. ten, aus ern worden und rdwe sien dieses Territoriums, im sie frü her in ungezählten Millionen tf ticrten, sast völlig verjchivuiiZen sind! Schon vor zwei fahren wurde aus dem mittleren Alaska im we entlichen dasselbe gemeldet. Äus der Seward'Halbinsel sinket man noch wenige. In allen Fällen scheint das Ver- schwinden ein ziemlich plötzliches g? wesen zu sein. Durch Jagd sind sie nicht ausgerottet worden, irotz eines mäßigen Begehrs nach ihrem Fleisch. Viele fürchteten, cvm cejiche habe sie hmgerasst; doch fand man leine to ten Vögel. Sind sie dielleicht nur nach einer entlegenen (legend es Territoriums gewandert? Anders gemeint. Alvanley fuhr an einem nebligen Morgen nach Wimbledon hinaus, wo fein Duell mit O'Connell statt finden sollte. , Dieses Duell verlief, trotzdem der Gegner als guter Schütze bekannt war, sür den dicken Alvanley sehr glücklich. Es ist", scherzte er auf der Rück fahrt seinem Sekundanten gegen über, .mit den Schießkünsten O'Connells nicht weit her, wenn er einen so fetten Knaben wie mich der fehlen konnte." Unterwegs stieg der Sekundant aus. Bei seiner Wohnung angelangt, zog Alvanley, fröhlich ein Liedchen summend, seine Börse, um den Kut scher zu entlohnen, und drückte ihm einen Sovereign m die Hand. Ter Wagenlenker erschöpfte sich in Danksagungen für die gute Be zahlung. Das ist zu viel Geld dafür", sagte er, daß ich Eure Lordjchaf: bloß nach Wimbledon hmausgefah rm habe." Dafür habt Ihr den Goldfuchs auch nicht' erhalten", meinte Aloaw ley, .sondern für die Rückfahrt!" Ein Unzufriedener. Alpenwirt: Dös fekante Stadtoolk! Ta haben s' keine Ruh gelassen, ich muß a Beschwerdebuch anschaffen, und jetzt, wo ich's hab, schreibt ka enjet eine SesAmerde ein"; I Ctnzigcr Nebcrlcbender erzählt in grau sigkö Abenteuer. In der Kupfer.Negion der chileni schen Anden 10,000 Fuß über dem Meeresspiegel, hat ein amerikanischer Bcrgwerks'Jngenicur ein höchst un heimliches Erlebnis bestanden, der einzige von fünsundsünzig. den es nicht daS Leben kostete, außer einem Chilenen! Er schreibt darüber ü. a.: Es war etwa gegen Ende Mai, und der tropische Winter war noch nicht angebrochen: aber es war im Hochgebirge bitterlich kalt, und in drei oder vier Tagen fiel mehr Schnee, als ich irgendwo in einem ganzen Jahre erwartet haben wür del An einem Sonntag, dem drit ten Tag des Schneefalls, brach nächt. licherweile die Kraftanlage zusam men, und das Lager war in völlige Dunkelheit gestürzt. Wir behalfen uns mit Kerzen, fo gut es ging. Sich vor die Türe zu wagen, war in dem blendenden Cchnecsturm sehr gefähr lich, da man jeden Augenblick in einen unvermuteten Erdspalt purzeln konnte, was unbedingt den Tod be deutete. Am anderen Morgen fanden wir ab?r auch die Wasserzufuhr un terbrochen! Das für die Bergmerke bedürfte Wasser war von den Hügeln unmittelbar gegenüber demjenigen angesammelt, auf welchem unser La ger stand, und wurde über die zmi schenliegende Schlucht im Volke als Todes'Canyon" bekannt mit tels eines Aquäduktes geführt. Of fenbar waren die Leitungsgänge durch den Schnee verstopft. Um sie zu säubern, rief einer der Ingenieure Freiwillige auf; und um 10 Uhr vormittags machte sich eine Partie von L5 an die Ausführung dieser Mission. Ioch schneite es sehr stark; es war aber nicht weit nach dem Aquädukt und der Brücke, die Leute kannten jeden Zoll Weges und wur den durch ein Tau mit einander ver bunden. Daher machten wir uns ge rade keine große Besorgnis. Etwa zwei Stunden darnach, wäh. rend wir anderen im Lagerhaus um den Ofen saßen, kam plötzlich einer der chilenischen Arbeiter wie rasend hereingerannt und schrie: Lawine Lawine Brücke zerstört!" Als er wieder zusammenhängend reden konnte, erfuhren wir, daß ein Zchneerutsch von oben den halben Aquädukt weggerisien und die ganze Partie bis auf einen begraben hatle! Wir holten sofort 'Taue, Spaten und Aexte heraus, entschlossen, unse re Kameraden zu retten. In fünf Ginnten brachen wir nach dem Ort des Schreckens aus, 0 Mann stark, welche durch ein mächtiges Tau ver bunden waren. Der Weg war aber noch gefährlicher als vorher, und es ging schrecklich langsam. Etwa L00 aiiti uver Der Brücke Inmeii um einen kehret von unten, drunten rag ein Mann unter den Trümmern, eine beiden Beine waren gebrochen. und sein Blut rötete den Schnee. Hastig trafen wir Anitalt, ihn zu holen, als er mit markerschüttern der Stimme kreischte: Seht Euch vor noch ein muicra ch vuate empor, und dieser Augenblick war der fürchterlichste, meines Lebens! Der ganze Berg über uns schien zu ammenzustnrzen. und eine Schnee welle, reichlich Fuß hoch, kam auf uns zu. Ich stand wie angewurzelt, von Zurcht völlig gelähmt. Dann wurde ich erlaßt wie ein Kork auf )?m 5!amm einer wilden Woge, und ab märts, abwärts ging es, mit dem 5iopf zuerst und rücklings! Mein ganzes vergangenes Leben zog in wenigen Sekunden an mir vorüber. Bald wurde das Atmen schwer, und die Hitze wurde furchtbar, wahrend ich gegen den Schnee rasend stram pelte. Tann kein Gefühl mehr, ich muß sehr leicht bewußtlos geworden sein ' Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich gezwungen, etwas zu tnw ken, das flüssiges Feuer schien, und ich wurde eine ganze Weile mit Schlägen und Pulsen traktier:. Lno lich imstande, aufzusitzen, sah ich mich auf einem Hausen stocke neben d?,il Loch, aus dem ich gegraben w-nan war.' Ein Stuck Tau, das aus der Oberfläche herausguckte, hatte m nen Rettern den Weg gezeigt; zwei Stunden war ich unter dem Schnee berg begraben gewesen! Erst nach zwei Tagen war ich wie der ich selbst" und dann enuhr ich, daß ich der einzige Ueberlebende von der zweiten Katastrophe war, wie auch nur einer die er? überlebt hatte!. . Fabrikanten von weiche Getränken" können jährlich ungefähr 50.000 Tonnen Zucker sparen durch Ver mendung von anderen Versüßungs Materialien, so sagen Experten des chemischen Bureaus in Waihmgton. welche Rezepte herstellen, demgemäß der wirkliche Zuckergehalt von wer chen Getränken- auf 50 Prozent oder noch weniaer reduziert und stleich-eitig der übliche Geschmack und Qualität des etrankes pra,ervlert werden kann. Stärkezucker, Starken rup, Malzzucker und Honig find die JßotmmaaiMa SuWUute. In einer Anden-Lawine. Gesetz vor allem. In einem modern eingerichteten Reiche lebte ein König, der, einem berühmten Beispiele folgend, e? liebte, als einfacher Mann verklei det durch die Straßen feiner Nest denz zu wandeln. Eines Abends, als er gerade durch die winkeligen und schlecht be leuchteten Gaffen einer verrufenen Vorstadt schritt, näherte sich ihm ein schlecht gekleidetes Individuum, setz te ihm ein haarscharfes Dolchmeffer an die Brust und stellte ihm die be kannte Alternativ zwischen Geld und Leben. Der König, welcher gänzlich un bewaffnet war, erschrak heftig und wollte dem Räuber ; schon schweren Herzens feine wertvollen Kleinodien ausliefern, als ein den Arbeiterklas fen angehoriger Mann, der alles mitangesehen hatte, wie der Blitz auf der Bild fläche erschien und den Strolch mit einem gutgezielicn Schusse aus feinem Revolver nieder streckte. Der König war tief gerührt, dankte seinem Retter huldvollst, no tierte dessen Namen und Adresse und fuhr sodann in einem Mietwagen in sein Schloß. Der edle Netter, der begreif!! cherweise im stillen auf einen Lohn für feine Tat rechnete, harrte. in froher Hoffnung längere Zeit auf ein Zeichen der Anerkennung. Uno es blieb nicht aus! Neun Wochen nach dem Vorfall erhielt er von der Behörde ein versiegeltes chreiben, das er mit fieberhafter Ungeduld erbrach. Es war ein polizeiliches Straf mandat aus 20 Kronen Geldstrafe, eventuell eine Woche Arrest, wegen Waffentragens. Wetten. Ein amerikanischer Dampfer wollte einen deutschen überholen. Tie Passagiere standen erwartungs voll aus dem Verdeck. Uollen Sie wetten, daß wir schlagen das deutsche Steamer?" ertönt es hinter einem deutschen Passagier, der die Wettfahrt auf merksam verfolgt. Tanke, ich wette nicht," antwor tet der Teutsche. Uollen Sie wetten, daß wir so! en haben eine Explosion?" Ich sagte Ihnen bereits " Weiter kam der Teutsche nicht. weil der Dampfkessel ' explodierte, und die beiden in die Lust geschleu dert wurden. Ta erklang eine Stimme in der! Luft: Uollen Sie wetten, daß ich flie ge höher als Sie?" Die Zivildienstpflicht der Ameisen. Auch in Bezug auf die vaterlän öische Hilfsdienstpflicht gilt das Wort des weisen Rabbi Ben Akiba. In einem oer vouiommeniien aller Individuen fchon längst einge ührt, nämlich im Amelienstaat. Bei taatsiveien ist die Heranziehung diesen geistig höchslstehenden Jnsek en gilt die allgemeine Arbeitslei tung und der Arbeitszwang zum .'.utzen des Staatsganzen als ober tes Gesetz. Nicht nur, daß bei den Arbeiten des Friedens, Anlegen von Kolonien, Nesterbauen, Nahrungs mittelbeschasfung usw. alle Mitglie der der Kolonie mit Hand anlegen müssen, auch bei kriegerischen Unter nehmungen, fei es zu Beutezügen, I es zur Abwehr feindlicher An grrue, werden alle ixxate zur Aer rdigung herangezogen. Bei einigen Arten, fo bei der Treiberameife, un terjcheiöen sich die .oloaten von den Arbeitern" dadurch, daß erstere einen um 6 bis 10 mal größeren Kopf haben als letztere, wobei die Großköpsigen die Führung überneh men und das Arbeitsheer in Schach halten. Bates, der Erforscher des Amazo nenstromes, beobachtete an den Ufer wäldern dieses Flusses Ameisenheere von vielen Tausenden, die sich in breiten 5Zolonnen vorwärts beweg ten. Wurden sie aus ihrem Vor marsch gestört, so ergriffen sie di Offensive, deren sich weder Men'ch noch Trer kaum zu erwehren ver mochte. Einmal beobachtete Batcö auch, wie die Ameizen am Hange eines Hügels in die Erde Minen bis zu zt Zentimeter Xtefe gruben. Beim Anlegen der Minen herrschte volle Arbeitseinteilung. Ein Teil grub, der andere schasste die ausge grabenen Teile fort. Feiern durfte niemand. Nach zwei Stunden," so erzählte Bates, waren die N"ster ausgenommen, und in einzelnen Zü gen bewegten sich die Sieger den Hu gel hinunter, um sich am Fuße deS Hügels gleichmäßig zu formieren, um wie im Triumphe abzuziehen." Man ersieht daraus, daß das Leben der Ameise, das nach,Plutarch er Spiegel aller Tugenden, der Tapser keit, Klugheit und Gerechtigkeit" ist. die Zivildienstpflicht als uralte fest stehende Staatseinrichtung besitzt, früh schon erscheinen. Prädestiniert. .WoS soll denn Ihr Söhnchen einmal werden, Herr BierhuberZ" Ich denke Wetterprophet, denn er isi mit der Gicht erbliA delajict." Rletter-Auzeichen bei den Tieren. Eö ist ine anerkannte Tatsache, daß auS genauen Beobachtungen vie ler Tiere sich Schlüsse auf die Befch fenheit des WetterS für längere Zeit abschnitte bauen lassen, daß in ihien Borempsindungen manche Tiere An deutung geben, ob die Jahreszeiten kalt oder gelind, trocken oder rg nerisch ausfallen, und wann Früh ling, Sommer, Herbst und Winter zu vermuten sind. Viele Mäuse im Herbst, sowie spät in den Winter hinein blökende Schafe lassen mit Wahrscheinlichkeit aus ei nen gelinden Winter schließen. Desgleichen wenn die Finken bis in den Dezember hinein bei uns bleiben. Strenge und andauernde Kälte ist zu erwarten, wenn Störche, Schwal ben, Kraniche, Schnepfen und andere Wandervögel ungewöhnlich früh fort ziehen, wenn die heimischen Waldvö gel im Oktober und November in die Nähe der menschlichen Wohnungen kommen, um dort ihre Nahrung zu suchen. Ein fast untrügliches Merkmal ei nes strengen Winters ist, wenn die nordischen Zugvögel tiefer in das Land ziehen, wenn Saatkrähen schon im Oktober wandern, und Staare, Krammetsvögel und Schneegänse früh fchon erscheinen. Ebenso lassen hohe Ameisenhaufen im Sommer, und tief ausgebaute Mäufenester einen kalten Winter er warten. Wenn bei strenger Kalte der Fuchs bellt, wird die Kälte zunehmen. Wenn noch im Oktober Hornissen und We fpen in großer Anzahl bemerkt wer den, so prophezeien sie ebenfalls einen kalten Winter. Rauhes Frühjahr steht bevor, wenn früh die kleinen Vögel, namentlich Rotkehlchen und Meisen, in größeren Schwärmen in der Nähe der Wohn Häuser erscheinen. Nasse Sommer stehen in Aussicht. wenn die Kiebitze und Wachtelkönige auf den Höhen bauen, wenn die See schwalben auf höher gelegenen Sand danken oder an steileren Ufern ihre Nester anlegen; sodann sind auch wohl Ueberschwemmunaen zu befürchten. Bauen sie ihre Nester aus flachen anouanien, p oari man aus einen trockenen Sommer rechnen. Unter Aegyptens Sonne. Das mächtigste Heilmittel Aegyp tens ist die Sonne: Tie mögliche Sonnenfchemdauer, v. h. die Zeit, in der die Sonne über dem Horizont steht, beträgt am kürzesten Tag in Kairo 10 Stunden 4 MinuUm Die Bewölkung nimmt in Kairo rm Durchschnitt des Jahres 30 Prozent des Himmels ein und steigt selbst im Dezember, Januar und Februar durchschnittlich nur auf 46. 47 bezw. 42 Prozent. Diese beiden Faktoren, die mögliche Sonnenscheindauer und die Bewölkung, zusammengenommen bewirken in Kairo im Dezember und Januar eine effektive (wirtliche) Son nenscheindauer von 5 Stunden 22 Minuten bis 6 Stunden 43 Minuten per Tag. Tie Sonne scheint also während der Wintermonate in Kairo ungefähr drei bis fünfmal so. lange als in Deutschland. Die absolute Klarheit der Luft in Aegypten bewirkt eine kurze Dämme rung mit wunderbarem Farbenfpiel am Firmament. Ueber dem Niltal lagert wohl hie und da am frühen Morgen oder gegen Abend ein Nebel meer, aus dem die Spitzen der Pyra miden von Sakkara, Dakfchur und' Abusir herausragen. Zum segnen kommt es aber in Heluan selten, in Luxor und Affuan überhaupt nicht: die durchschnittliche Regenmenge be trägt in Kairo von 'covember bis April vier bis höchstens acht Millimeter per Monat. In Luxor und Asfuan fallen rm ganzen Layr böckkiens an zwel bls drei agen trovienweise Niederschlage. DieTrok kenheit in Verbindung mit der hohen Temperatur bewirken eine Anregung des Stoffwechsels und erhöhte Flüf fiakeitsabaabe durch tote Laut, ctme daß ts zur Schweißbildung kommt. Aegypten ist daher das Torado sur Nierenkranke. Lunaenkranke und Rheumatiker. Borbedingung ist. daß das Herz kraftig und das lerven system gesund ist. Wie Alexandrien. Kairo und Heluan in Unterägypten, so bilden Luxor und Assuan die Fremdenzentren in Oberägypten. In Assuan (koptisch: uan, griechisch: Svene: daher .Syenit, der Stein. der hier im 1. und 2. Katarakt des Nils die Klippen bildet) mit der pal menreichen Insel Elephantine dauert die Hochsaison nur von Dezember bis Februar. Im Basar von Assuan. dem Stapelplatz sür ganz Oberägyp ten und Nubien. finden sich die man nigfaltigsten Erzeugnisse und Be darfsgegenstände. aber natürlich nicht ein einziger Regenschirm. Dieses sonst so nützliche Instrument ist hier wohl ganz unbekannt, jedenfalls voll siändiq überflüssig, da Asfuan obia jlut reaenfrei ist.