KtHWMHHM 1 1 Das Glück wn Vlcildhcim. j (18. Fortsetzung.) ' Aber ich versiehe ja doch von solchen Sachen nichts. Herr Diretor. , Eben deshalb habe ich mich darüber zu unterrichten gesucht. Ich verstehe ja uch nichts davon, aber ich habe die Sachen von ememFachmann durchsehen lassen, und der hat mir gesagt, daß es in unersetzlicher Verlust wäre, wenn diese Arbeiten in unrecht Hände ge langten oder gar verloren gingen. Deshalb ollte ich Sie bitten, Frau Sellentin, mir für alle Fälle eine Voll, wacht auszustellen, damit mir wäh rend der Krankheit Ihres Sohnes ein WcrfügungZrecht darüber zusteht. Von Herzen gern, Herr Director. Wenn Sie glauben, daß dai nöthig ist. . ES ist nöthig, um den Vorschriften Ux Behörde zu genügen. ES ist selbst verständlich, daß ich die Papiere, die gegenwärtig unter behördlichem Wer schluß liegen, nur in Verwahrung neh men will, um j später, wenn ihr Herr , Sohn wieder gesund ist, ihm unver sehrt und vollständig wieder übergeben zu können. DaS wird alles schriftlich abgemacht, damit ti nicht aussieht, als ob .ich mich unberechtigt oder uuberu sen" in die Geschichte hmeing.eutts.cht hatte. Oh, davon ist ja kernt Rede . . . ZS soll aber uch fernerhin keine Nede davon sein und deshalb mochte ich. daß alleZ in gehöriger Ordnung ist. Wenn Sie also erlauben, werth Frau SeNentin. so send ich Ihnen noch heute den Tezt der Vollnmcht zur Un terschrift zu. damit die Sache wenig' stens vorläufig in Ordnung kommt. Gut. Ja, natürlich, ich werde die Wollmacht sofort unterschreiben. TaS versteht sich. Z?rau SellenNn horte immer mit einem Ohr nach dem Krankenzimmer hm, um gleich der der SQara zu tm, wenn sich drinnen etwas regte. So hatte ' sie nur eine ertheilte Aufmerk samkeit für daS, was Director Stern selb sagte. Ader sie hatte ein so unb grenztes Vertrauen zu ihm, daß daZ niifit notbmendia war. Director Sternfeld wieder unterlied nichts, um sich der alten Frau hülftcicy und gefällig zu zeigen, und es war uch wirklich nichts Kleines für ihn, inmitten einer so umfassenden und ver- antwortunasvollen Thätigkeit wie die sein, Zeit zu finden für die kleinen und großen Sorgen der Frau seuen tin. Wer er fand s doch. Er scheute euch die unbeträchtlichen Kosten nicht, welch die Krankheit Doctor Seilen tinZ rurfacht. ES lief eine hübsch eumiM zusammen, ober der Director that gar nicht, alS ob er sich darum kümmere. Es wurde alles ycotvige ,o fort am Wankschalter gegen Anwei inna Sternfelds deckt. Tag um Tag, 23&ch um Woche, Monat um Monat vergingen, ohne da im Befinden des Doctors Sellen- tin eine Besserung ingetreten wär die ihm erlaubt hatte, stet) n der von Director Sternfeld erwarteten unv ge rollnschten Weise zu bethätigen. Er er htÄit sick von Zeit ,u Äeit etwas Mehreremale konnte Sternfeld mit dem jungen Chemiker selbst über die Papiere reden, dann aber kamen im wer und immer wieder Rückfälle. Es sar ein trostloser Ausland, in schlei- chendS Nervenfieber, eine physische Depression, die immer wieder auslra:, iveml man dachte, daß sich der Körper toa rbolen sollte. DaS Frühjahr Um heran. Man Knute an schönen Tagen 'manchmal die Fenster einige Stunden aufmachen, aber die erhoffte Kräftigung des Kranken blieb aus. Es handelt sich eben nicht nur um ein rperliches, fondern auch um ein seeli sches Leiden, und wer dieZ hätte heben leimen, würde auch jenes kurirt haben. ES fand sich aber niemand dazu. DaS inzige GeschöpfGotteS, dem dieS mög Zich gewesen wäre, war Eva von Wendheim, und grade dieser hatten die verlogenen menschlichen Rücksichten und Verhältnisse die Hände gebunden. Viel leicht hätte sie die Kraft gehabt, alles wag sie hinderte und fesselte, zu zerrei ßen und zu zerstören, wenn sie gewußt hätte, um was S sich in dieser Zeit bandelte, aber daS wußte sie den nicht. Sl, horte nur selten von Doctor Feliz Sellentm, und dann immer nur, daß er krank sei. Sie mußte sogar sehr vorsichtig fein bei solchen Erkundigun gm. DaS Herz zuckte ihr, - wenn sie finr gedachte, aber sie konnte nichts für ihn thun. .Es schickte sich nicht für f.et sie war die Braut ineä an Um. Dieser Zustand wurde auch für den Vrector Sternfeld schließlich unbe. haglich und peinlich. Er baite in der -- . twi? die neuen Blendheimer Aktien verflauen kennte, aber er konnte da! Werkzeug mcht brauchen. In ven Navin-k!, Doctor SellentinZ laa uch in Geist gebannt, der nur auf in Zauberwort erstarrt, uns viel Zau berwort der Arbeit und der Wissen schaft wußte nur der kranke Chemiker. Director Sternfeld batte sich geirrt. orinn sonnte mit den Millionen dock v.iitA flUtS machen. Er mußte tros feiner Millionen warten und warten. IM der richtige Wmo kam, itx 15a ci sorttruz. Roman von Woldcmar Urban. ; t-'' 14. Edmund Posselt. der junge Arbei. tcr, der seinerzeit seine beiden Beine bei der Kesselexplosion m der Fabrik eingebüßt, saß in seinem Rollwägel chen vor der Thür deS HauseS. in dem er wohnte und wärmt sich an der schö neu Frühlingssonne. Es kam die Zeit heran, in der das erste Geschäftsjahr der neuen Gesellschaft Blendheim ab lief und die Leuie sich schon in allerlei fabelhaften Gerüchten über die zu er wartende hohe Dividende ergingen. Ich allein bekomme für meine U tien soviel, wie ich in drei Jahren auf allen meinen Aeckern nicht ernten kann." hatte Gustav Sellentin im Wei ßen Lamm geprahlt. Man schätzte die Dividend auf zwanzig bis fünfund zwanzig Procent, ebne daß auch nur irgend jemand. Director Zierold einge schlössen, etwas Gewisses hätte darüber sagen können. Posselt, früher einer der eifrigsten und fähigsten Agitatoren für die Sache der Arbeiter, sagte nichts zu all die sen Gerüchten. Er saß Tag für Tag allein und in sich gekehrt in seinem Rollwägelchen, besah die lenden Stumpfen, an denen früher seine Bei ne gehangen, und schien mit der Zeit zu höchst wunderlichen Ansichten über den Lauf der Welt zu kommen. Leute, die nie einen gesunden Schlag in der Fabrik gearbeitet, wie dieser Gustav Sellentin. der Tag für Tag Lbermü thig im ganzen Dorf herumprotzte und jeden zweiten Tag betrunken war. bekamen mit inem Male Unsummen und wurden reich, und er. Posselt. Im Anfang hatte sich Posselt noch manch, mal mit seinen Kollegen über gemein ;amt Interessen besprochen. Der Vor schlag, einen Arbeiterfonds aus den Ueberfchüssen der Fabrik zu gründen, war seinem Kopfe entsprungen. Und wenn man alle Tage, die Gott werden läßt, allein und von allen verlassen in seinem Rollwagen als Krüppel vor sich hingrübelt, da verkrüppelt mit dem Körper schließlich auch di Seele und Posselt hatte sich stumpf und gleichgül tig von allem zurückgezogen. Die Angst und Sorge ' vor der eigenen Zukunft zogen ihn ab. Wer konnte wissen, ob nicht einmal die Stunde kam, wo er im Ekel und in der Sorge ums Dasein die Kraft seiner Hände erproben muß- te, um sich einen strick um ven ais zu legen und in die Höhe zu ziehen? In solche Gedanken versunlen. saß et vor seiner Thür, als sein früherer College Laumert den Weg daher kam und bei ihm stehen blieb. Weißt du es schon, Edmund? be gann Baumert. Die, Antwort ist da. Was für eine Antwort? fragte Pos selt. Auf unsere Resolution, die wir da mals vor vier Monaten im Weißen Lamm gefaßt. Hm! 's ist natürlich nichts mit der Lohnaufbesserung? Gott bewahre! Und mit dem Arbeiterfonds erst recht nicht? Natürlich nicht. Acht große Folio feiten haben sie voll geschrieben, um uns auseinander zu setzen, warum wir nichts kriegen können. Posselt lacht spottisch auf. Das konnten sie kürzer machen, sagte er wegwerfend. Hm. Wenn sie unS hätten die Wahrheit sagen wollen, so brauchten sie uns nur mitzutyerlen, vag wir nichts bekommen können, weil eine große Dividende bezahlt werden muß. um die Aktien in die Höhe zu schwin deli. Statt dessen machen sie uns eine lange Brühe von der unsichern Ge Uh'dmiaat. von den nothwendigen Neubauten und Vergrößerungen . von der immer wacylenoen oncurrenz, von hundert Sachen, bloß um zuiep lagen zu können: Aus allen diesen Gründen sieht sich der AuNichtZraly zu z einem sckmerzlicken Bedauern nicht m der Lage, schon in diesem Jahre die bean- tragten Ausbesserungen vurchzusuyren. wird aber der Angelegenheit seine fort dauernde wohlwollende Beachtung zu wenden. Hm! Merkst du was, Ed mund? Ihr seid sellxr fchuld! antwortete Posselt ärgerlich. Mas können wir denn thun? Vier Monate auf so einen Wisch zu warten! fuhr Posselt aufgeregt fort. Was müssen sich diese Herren für eine Vorstellung von eurer Dummheit ma chen. Sie sollen sich nur nicht verrechnen, meinte Baumert drohend Wir kön nen noch jeden Tag machen. waS wir wollen. Ihr wäret die Kerle danach, spottete ihn Posselt aus. Sich in die Repassir Abtheilung versetzen, lassen. Geld neh men und auS der Sache werden lassen was mag das bringt ihr fertig, wei ter aber nichts. .Ich . . , begann Bcnimert kleinlaut, als ob er sich rtheidigen wolle. Wer soll den dir noch in grades Wort glauben? fuhr ihn Posselt an. denkst denn du, die Leute sind so dumm wie du? ch meine es ehrlich. Wenn es mor gen heißt: Arbeit niederlegen! ich strei te sofort mit. Es ist ja so wie so doch e:!o mit mir vorbei in der Fabrik. Posselt sah. ihn fragend an. , 2aJ5 vM'du damUjanZ Tägliche Omaha Tribüne. DaS ist eine alte Sache, fuhr Bau mcrt gedrückt seit, ich. Fichtner. Eber hardt, Thieme und Rosner fliegen bei der nächsten Gelegenhit, Wer sagt daS? Der Director hat sich darüber auS gesprochen und ich hab es erfahren. Aon wem, ist Nebensache. Also nicht einmal mir willst du rei nen Wein einschenken? fragte Posselt finster. . Baumert sah ihn einen Augenblick trüb an. Wenn du eS durchaus wissen willst ich habe S von Käthchen Werner, der eS Gustav Sellentin in der Besof fenheit rzählt hat. Zierold hat ge sagt, daß wir entlassen werden, sowie erst wieder Ruhe ttiid. Es geschieht euch ganz recht, sagt Posselt heftig, warum seid ihr so dumm! Sich von solenn Leuten an der Nase herumziehen zu lassen, wegen ein paar Groschen, nur damit sie ihr Schäfchen ins Trockene bringen können und weiter könnt ihr nichts? Was sollen wir denn nur thun? Auf solchen Bescheid ist sofortiger Streik die einzig Antwort. Ja, wenn di Leute inig waren Sie müssen einig sein, rief Posselt laut. Dann aber sahen sie sich wieder ! was zweifelhaft an, als ob sie sich frag ten: Wenn sie es aber nun doch nicht sind? Natürlich, fuhr Posselt etwaS über, legier fort, ihr habt sie schon einmal in den Sumpf geführt. Der Teufel soll euch trauen. Wenn du nun einmal wieder in die Versammlung kämest, Edmund? Dir glauben si. Ich weiß es, begann Bau inert wieder. Ich? Ich habe doch bei der Sache nichts mehr zu thun? Warum denn nicht? Gehts nicht auch um , dn Arbeiterfonds? Tu kommst hin. Edmund. Wir fahren dich in deinem Wagen bis in den Saal, bis auf die Rednertribüne hinauf, wenn du willst. Das wird 'wirken. Du brauchst nur zu sagen: so will ich es haben. Wir machen alles, was du sagst. Posselt sah einen Augenblick vor sich hin. auf seine Beinstumpfen. Dann sagte er: Gut. Ich will's noch einmal thun. Wann? Wann soll dieV.rsammlung fein, Edmund? fragte Baumert rasch. Heute Abend natürlich. Tu kannst doch leicht ein Dutzend junge Leute zu sammenbringen, die es den andern sa gen. Wozu waren wir denn unser viele? Wenn wir etwas erreichen wol len, muß alles rasch gehen. Morgen darf kein Schlag in der Fabrik gesche hen. wenn wir etwas erzielen wollen. Ich gehe, Edmund. Heute Abeno um neun Uhr. Es ist Sonntag. Die Leute haken ohnedies heut: nichts zu thun. Um neun Uhr sind wir im Weisen Lamm. Ich besorg; alles. Ze.'.ci brauchen wir nicht. Die Tagcsord nung ist: f.neg! Die beiden Freunde schüttelten sich im Einverständniß die Hand, dann lief L-aumert di Strafe, di r kommen war. wieder hinunter, direct nach dem We:ßen Lamm, um sich den Saat zu sichern. Director Zierild war an demselben Tag zum Besuche seiner Familie nach Berlin gefahren und kam Abends kurz nach elf Uhr wieder auf dem Bahnhof Blendheim an, wo ihn seine Kutsche er wartete. Der Wea vom Bahnhof nach seiner Villa führte ihn am Weißen Vamm voruver uno zchon ais er in m Nähe des Gasthauses kam, hörte er aus den offenen Kennern ds aroken Saa- lcs lautes Geschrei und Toben, wie von einer großen, sehr rregten Meng. Das siel ibm Zunächst nicht auf. denn es war Sonntag, an dem sich di Leute lmmer beim Bier oder beim anz zayi reicher und lebbafter amüsirten. Erst als er am Weißen Lamm vor überfahren wollte, fah r, daß s sich um etwas Aukeraewöbnliches wndel te. Auf der Straße standen ine Men et Men? chen, die nn fcaal leivst nicht Platz gefunden hattn und nun durch die SZtmtet in diesen bineinsaben. Ter Wagen des Direktors mußte langsam fahren. Er hörte wildes und zorniges Geschrei und kennte sogar einzeln, sehr wenig schmeichelhaft Rufe: Leute schinder, Börsenjobber. Spitzbuben, Blutausfauger und anderes hören... , '(Fortsetzung folgt.) (Sin Äniku'm. ,Ehen Sie 'mal. dieser Herr hat daS Licht der Welt erst acht Stunoen nach seiner Geburt , erblickt:' '.am in va? möglich?" .Sehr einfach, er wur d Nacht! zehn Uhr geboren.' D i sch l e'ch teste .Jett Fremder l,um Wirth): .Ich verstehe das nicht. Ihr Dorf hat doch so dielt Häuser, und k ,ft o in Todken still, man sieht ja fast 'wanden Wirth: Ja. jetzt ist die schlechteste Zeit, jetzt ist's Wild-. Obst- und Ge treidestehlen m Tapet, oa sitzen die meisten." Moderne Wirbun. IIH Ick biete Ihnen mein Herz. meine Hand, meine Lie. mein gan iti Leben ..." Schön aber' .Ich biete Ihnen meinen Stolz, mewen Ehrgeiz, alle meine Hofkun en. Alle lkz' ich Ihnen zu Fußen .Uno ' Sprechen Sie, Elli!" .Und ist da! Automobil Ihr eige !?" .Mein eigenes. Elll!" .Ach, Schatz, warum hast Tu da nicht gleich gefaztl" Acrusc und Lebensdauer. Manche auffallende nd schwer erklär. licht Angaben darüber. Ueber den Einfluß bestimmter Be rufstätigkeiten auf längere oder iirzcre LcbcnLdauer haben ja Sozis logen und andere schon viel geschrie bcn. Die verhängnisvolle Wirkung einer Reihe Arbeitöberufe auf Ge sundheit und Leben ist längst festge 'tellt worden, und manche scheinen geglaubt zu haben, dieses Gebiet sei nach allen Seiten durchforscht, so wohl in ungünstiger wie auch in günstiger Hinsicht. . Dem ist aber nicht so; vielmehr liegt der Einfluß mancher Berufe. auch wenn sie lediglich der Aus. übuna körperlicher Arbeit gelten, noch sehr im Zweisel, und vielleicht läßt sich über etliche erussziveige oder ihren gesundheitlichen Charak ter überhaupt lein uirni avgeven, h.i8 aus alle !5älle utrifft. Im mer rniiftte man. den körperlichen Zustand eines jeden vor dem Ein tritt in den betrelsenöcn erus ge prüft haben. Andererseits auch wol len Laien durch einfache Beobachtung manche interessante Tatsache ermit telt haben, welche ärztlichen For ten entgangen M ooer es vrs in die jüngste Zeit noch war. Sa kaben neuerdings manche Be obachter, zur Ueberraschmig anderer. die bestimmte Bebauptung ausge ,lellt. daß Lohgerber als Klasse länger leben, als jede andere blasse Arbeitsleute! Sie haben sich keiner gelehrten Unter,uchung oer uriach iiuM-tmn aeruidmet: aber an ihrer An gäbe selbst halten sie fest. Andere er klären diele Behauptung für uver trieben. aber leuanen läßt sich nicht, daß Leute, welche in Lohger bereien tätig nno, m der Siegel ein sehr hohes Älter erreichen, voraus gesetzt, daß sie überhaupt zur Zeit des (nntntts in dielen i'cnir iwll kommen gesund Aaren, denn eine Heilanstalt" bildet dieser schatzbare Arbeitszweig gerade auch i.ichi, und di Ausdünslungen ha zu behan delnden Saute würden dies schon allein kaum wahrscheinlich machen. Nuck überraschender als die obige Änaabe ist es. bah auch die Stra ßenfeger zu den besonders lang lebigen Arbeitern gerechnet meroen. 'Jlan denke an chre Tätigkeit rn den Gassen, in den Kloaken und an an- deren abitotfuitom Platzen! I1110 uod ist die Langlebigkeit bec meisten die- )ec Arbeiler überall, wo man oiejein !Lernfszwcig etwas nähere scmitare Aufmerksamkeit gewidmet hat. eine anerkannte Tatjache, ebenso iin erklärlich, wie sie unbestreitbar ist. sie hat aber schiveruch jemals einen Arbeitsmann verlockt, sich diesen ge funden Beruf" zu wählen, um wel chen viele taufende von Falnilc.rbei lern die ersteren in vorliegender Hin sicht beneiden dürsen. Andererseits erreicht eine ..hoch strebende" Arbem-klajse, nämlich die Uamln,eger, metens kein hohes Al ter, soweit die Angaben darüber ge hen. Auch sagt man von der ge schätzten Zunft b:t Barbiere, daß !e selten ein bedeutendes, geschweige denn ein ungewöhnliches Alter erle ben, wenn sie der Ausübung dieses Berufs beständig treu bleiben. Ja. es rt vehauptel worden, oag ein Barbier von über 4U Jahren und selbst über 30 ziemlich selten anzn treffen sei, wie sich jeder leicht durch etwas ausmertiames Beobachten überzeugen könne. Müller werden auch nicht so alt, wie man denken svllte. Sitzende Arbeitsleute können hin sichtlich der Lebensdauer im allge meinen nicht mit Farmarbeitern, Gärtnern, Hirten und anderen, de ren Beruf im Freien liegt, vergli. cken werden. Dies kann natürlich nicht besonders überraschen. Zu den Aroeusieuien un freien gehören im weiteren Sinne auch Soldaten und Matrosen; diese haben, wenn nicht ein tragisches Ereignis sie hinrasst, meistens Aussicht auf ein ziemlich hohes und rüstiges Alter. Elesante von Siani. Die Elefanten spielen im ftömg reich Siam eine so große Rolle, dag dies sehr häusig schlechthin als das Reich des weißen Elefanten bezeichnet wird. Durch diesen Namen wird fer ner angedeutet, daß man auf eine helle Farbe der Tiere besonderen Wert legt, und wenn es eigentlich weiße Elefanten auch in Siam nicht gibt, p wird doch eine auffallende Helligkeit der Hautfarbe sorgsam beachtet und ein damit ausgestopftes Tier in ähn licher Weife zu einem Nationalheilig tum erwählt, wie der Apidstier im alten Aezypten. Dr Bestand an Hauselefanten in Siam wird jetzt auf dreitausend geschätzt und war früher noch größer. Wegen der Abnahme der Elefanten ist ihr VreiZ gestiegen und beläuft sich jetzt für ein ausge wachsenes männliches Tier auf $2, rX und für ein weibliches auf 000. Die Elefanten dienen in Siam durchaus nicht ledigluh einer reugw sen Verehrung, sondern haben einen außerordentlichen Nutzen. Nament lich im nördlichen Teil des Reiches und wiederum besonders zur Regenzeit kann man ohne sie nicht reisen. Auch sind sie in hervorragender Weise bei der Getvinnung des Tiekholzes in den siamesischen Wäldern beschäftigt. Der Elefant wächst bis zu seinem fünf undzwanzigsten Jahr, erreicht aber seine Vollkraft erst mit sechsunddrei' ßig Jahren. Sein Gewicht ist durch schnittlich 6000 Pfund. Seine Le bensdauer wird auf höchstens 150 Jahre geschätzt. Wie viele Elefanten m den Dickich ten deS Landes noch in wildem Zu stand Hausen, ist nicht bekannt. Doch trifft man zuweilen noch auf Herden ron 200 Stück. Ihre Jagd ist selbst verständlich nicht frei, sondern für je den müssen etwa $150 bezahlt wer den, ein hoher Betrag, wenn man die jlos!spielig:eit und Schwierigkeit der Elefantenjagd selbst hinzunimmt. In folgedessen nimmt Simi! m der Ver sorgung des Elefantenmarktes nicht ganz die Stellung ein, die man er warten sollte. Die Ausfuhr von El fcnbein beträgt nicht aanz L0 i Pfund, bringt aber bei dem hohen Preis des Stoffes eine hübsche Sum me ein. Die Beichte. Ein russischer Bauer stahl dem Popen während der Beichte leine Taschenuhr. Tann fuhr er in dem Bekenntnis seiner Sünden fort. .Väterchen," sagte er. ich habe ferner jemandem eine llhr gestohlen, und das liegt mir nun schiver auf dem Gewissen. Ich weiß nicht, was ich mit der Uhr ansangen soll. Willst du sie nehmen?" Wo denkst du hin, mein Sohn. erwiderte der Pope. Ich will die Uhr nicht. Tu mußt sie dem recht mäßigen Eigentümer zurückgeben." Das würde ich wohl schon tun," klagte der Bauer, aber cr will sie nicht nehmen." Hast du ihn denn schon ge fragt?" .Ja. Väterchen." 'un, wenn er sie nicht zurück nehmen will," entschied der Pope, dann kannst du sie ruhig behalten und brauchst dir weiter keine Ge wissensbijse mehr darüber zu ma chen!" Zu dumm zum Narren. Karl der Einsättige jragte seinen Hofnarren: .Wollen wir taufchen?" .Rein. Majestät." gab der Narr zur Antwort. Würdest du dich denn schämen. König, zu fein?" fragte der Herrscher erstaunt. .Das nicht," erwiderte sein Spaß' macher, aber ich würde mich eines solchen Narren schämen!" An die falsche Adresse. Zu Gautier kam eines Abends ein schäbiger Bohemicn hereinge schneit, den er irgendwo einmal flüchtig kennen gelernt hatte. Ter Wann hielt eine lange Rede von undankbaren Verlegern, von Solidarität, von Edelmut und rück te zuletzt mit der Bitte heraus, der College möchte ihm doch um Him mels willen sünf Franken pumpen, damit er feine Miete bezahlen kön ne. Mein lieber Freund," sagte Gautier, ich soll Ihnen Geld lei hen? Mit Freuden täte ich's.wcnn ich nur könnte. Aber ich habe sel ber keins. Wenden Sie sich doch an reichere Kollegen! Gehen Sie zu Viktor Hugo! Ter hat Geld!" Zu Viktor Hugo?"' versetzte der arme Teusel und schnitt ein betrüb tes Gesicht. Ihm schulde rch ja die Miete. Er ist nämlich mein Hauswirt, und er ist es, der mich zu Ihnen gezchickt hat!" Kurz und bündig. Der Bundessenator Vrandegee von Connecticut hat sich kürzlich entschied den gegen die Belästigung der Kon greßmitglieder durch Prohibitionisten und Weiberrechtler ausgesprochen. .Die Frauen täten besser," er klärte er. zu Haufe zu bleiben und Strümpfe und Wämser für die Sol daten zu stricken, als ihre Zeit in Washington zu vertrödeln Und die Prohibitionisten unterrich tet r, daß Soldaten, die die ganze Nacht m kaltem Wasser gestanden oder gelegen hätten, sich nicht noch auch inwendig mit Wasser anfeuchten wollen. Nichts wäre besser zum Er wärmen des inneren Menschen als ein bißchen Feuerwasser. Und beiden prägt er schließlich ein. daß man den Gegner im Kriege nicht mit Ge schwätz und Wassertrinken Lberwin den kann. Frl. Heien F. Meßmer ist bei eier Automobilfahrt in Columbia. Mo., tödlich verunglückt. Von einem Lastauto wur de in New Jork die sechsjährige Jennie Curico überfahren und auf der Stelle oeiotet. . Erinnerungen an Johannes Krahms. Wie so viele große Männer, schrieb Charles BillierS Stanford, hatte auch Brahms eine .Rüstung", die er anlegte, wenit- er mit Fremden zu sammcn war. Seine Rüstung konnte eine unzweideutige Grobheit fein. Brahms haßte besonders die Leute, die Jagd auf Berühmtheiten machen. Eines Tages kam er nach Heidelberg von einem Spaziergang zurück und traf einen Mann, der ihn anhielt und fragte, ob er nicht Brahms wäre; als er eine bejahende Antwort er hielt, erging sich der Fremde in Lob reden auf seine Kompositionen. Brahms sah verlegen aus und sagte dann plötzlich: .O. Sie müssen mei en Bruder meinen; er ging mit mir eben dort auf dem Berge spazieren." Dann zeigte er die Richtung an, in der der mythische Verwandte gegan gen sein sollte, und der unwillkom mene Jäger nach Berühmtheiten stürzte in der Richtung zum Berge ab. . . . Als ich meine erste Samm lung irischer Volkslieder gemacht hatte, widmete ich sie Brahms, da ich fein Interesse daran kannte, und er nahm diese Widmung dankend an. Als ich dann nach Wien kam, ging ich mit Hans Richter zu Brahms. Er öffnete die Tür feiner kleinen Wohnung felbst und führte uns durch ein leeres Borzimmer und sein Schlafzimmer, das ohne eine Zeich nung von Anselmos Grab" über fei nein sehr kurzen Bett ebenso kahl ge wesen wäre, in sein Arbeitszimmer. einen Doppelraum voller Bücher und Noten. Er begrüßte Richter warm, mir' machte er aber bet der Borstei luna eine lebr kühle Verbeugung. Ich dachte an den Fremdling in Heidel- berg und warteie aus oas ungemu ter. 5ch war aam sicher, daß er wußte, wer ich war; aber er schätzte augenscheinlich meine zzayigielk ais Jäger auf Berühmtheiten ab. Er bot Richter eine Zigarre an und hielt d.uin auch mir die Kiste hin, zog sie aber fogleich mit einem kurzen Sie sind Engländer, Sie rauchen nicht!" zurück. Worauf ich mit einer Im nertinen,. die anzunehmen Mut ae- hörte, erwiderte: .Verzeihen Sie. die Ena ander rauchen nicht nur. man- mal komponieren sie auch," worauf ch nach T a3f8 gc SS fti 5 $ ii nuuf 0 a 0 3 i I y garren langte. Einen Augenblick fah er mich wie ein gesayriicher utien bcißer an. dann brach er in Lachen aus. Das Eis war gevrochen uno fror auch nicht wieder zu. Ich sah einige schöne Stiche, und er ver- brachte den größten Teil des Bor mittags damit, mir seine vollständige Sammluna von Piranesi und andere Kunstschätze zu zeigen, die er im Sommer vorder tn Italien gejam melt hatte. Nur einmal sprach er von Musik und veichrieö jetzr yumo ristifch eine in Brescia gehörte Oper, die, wie er sagte, ganz aus Schluß kadenzen bestand, aver o zqon ge sungen wurde, dan er sie immer wie der gern hörte .... Als Brahms in Berlin in einem von d'Albcrt gege benen Konzert seine beiden Klavier konzerte dirigierte, wurde er sehr ge- feiert und war m seyr guter ?tim muna. Bei einem damals von Joa chim gegebenen Diner, an dem auch seine Freunde Professor Dorn aus Neapel und der Komponist von Her zogenberg teilnahmen, ereignete sich folgende sehr charakteristische Szene. In wenigen gut gewählten Worten bat uns Joachim, aus das Wvyt ves ..größten Komvonisten" 311 trinken. aber ehe er den Namen aussprechen tonnte, sprang Brahms auf. ergrisf sein Glas und rief: .Ganü recht! Auf Mozart wollen wir trinken!" Dabei gmg er um den Tifq herum und kiien mit allen an. Sein alter Haß gegen persönliche Lobreden war nie hubscher zu Tage getreten Aufforstung von Bergwerks-Gegru den. Aus Hazleton, Pa., wird gemel det: Da die Besitzer von Anthrazit Kohlenbergwerken Holz brauchen, wurde der Wieder-Aufforstung der Berge und Hügel in der Bergwerks Gegend ein neuer Antrieb verliehen. Ter Mangel an Holz für Berg werks-Pfeiler und andere Lerwen düngen in den Bergwerken veran laßt mehrere Bergwerks-Firmen zur Schaffung von Forst-Departements, und ine dieser Firmen liefe die Bear Creek-Wasserscheid mit zeyntaujeno saunen uno Ziianen vevnanxen Treimatausend weitere Bäume wer, den m Haute, Pa., ,m Panther Creek-Tal oezoaen. Mknn froh in der Geaend der Verawerke ,um Fällen bereit ist. wird das lange Warten uns die ichwierige Beförderung beseitigt sein. Weitere Holzländereien in den Bergwerks-Ge genden würden Fluten aufhalten, die Wasserzufuhr vermehren, die Perio den htz Trockenheit verkürzen und eS der Anthrazit-Jndustri ermöglichen, ihre Produltion zu vermehren. DieS würde dadurch geschehen, daß dem Abbau-Areal in den Bergwerken auf diese Weise benerer qu? gcmayri mikd. was die äbiakeit. die Förde rung von Kohlen zu beschleunigen, trhabm würde. ?ln der Umgebung der Bergwerke sind viele Tausende von Ackern Land für it Aujiorjlung , bereit. nr Mjch-Abkochung. IH rairn sol! meist keine T'chcriinl gegcn Bersklichung dielen. Wer für einen guten Bralcn schwärmt, wird sich thl auch Um besondere Besorgnis wegen der nach' stehenden Meinung machen, trotzocm eine wissenschastliche Koinmisiion e ausgesprochen hat. Immerhin im diese Auslassung dazu fuhren, aß die Zahl der Liebhaber gelochte Fleisches steigt, gar nicht zu reden von rohem Fleisch, dessen Genuß aus das stärkste widerraten wird! i . Steht es völlig fest, daß das Fletsch absolut gesund und frei von Tu berkulose Keime, Trichinen und an deren Berseuchungs-Organismen 'ist. so ist dazu ja nichts weiter zu sagen. Aber das wird eben nicht immer mij senschaftlich festgestellt. und besieht auch nur der geringste Zweifel, sZ wird das Kochen des Fleisches sur weitaus besser erklärt, als das Lra ten. denn letzteres erfordert eine be deutend geringere Hitze, die nicht genü gend ist, die Bakterien im Innern der Masse zu töten. In 'Milch werden die Bakterien Keime ertötet, wenn dieselbe ZO Mei nuten hindurch auf 145 Grad F. er wärmt bleibt; man nennt dies die Pasteuerisierung der Milch. Aber Fleisch ist auf alle Fälle ein sehr schlechter Leiter der Hitze, und best dringt bei großen Stücken nur sehr langsam von außen nach dem Innern zu. Und wenn gar wie ja riet Verzehrer es am liebsten haben , der Braten im Innern noch einen großen Teil. der blutroten Frbe behält, dann kann man sicher fein, daß, falls überhaupt Krankheits-Kei me im Fleisch waren, keine derselben durch das geringe Maß der entnickel ten Wärme zerstört worden sind! Oder es sind höchstens welche an der Oberfläche welche ertötet worden, während im Innern sicherlich alle noch gesund und lustig" sind. Gründliches Durchbraten erhöht natürlich die Sicherheit für den Ver zehrer bedeutend; doch daS Kochen soll allemal das verläßlichste Veh. ren sein. Mißhandlung von Goldstückm. Süelleickt ist kein metallisches Geld Wtals so viel mischandeU Wrden , . . !),., .s nr.fftnrf. nilrtl wie das Zivanzigdollar-Ttück, auch, wenn man von den Verskümmelun gen ganz absieht! Bor etwa vier ayrzemnen jtjnuu' zcn Juweliere solche Geldstücke, um das gewonnene Metall für ihre feine Goldarbeit zu venunen. ae iMie nrofcen Eriolci damu, bis Cachuer ständige der Regierung die Gepsto genheu entdeckten und jie' dadurch zum Einhalt brachten, daß sie daß Gold mit Jridmin pfefserten". Tann suchten gewine !per,onen ;-v h)inii A,,.',,'ci',miken" lÄolS Vitluu "j 1 zu erlangen. Tie Müirzen wurden iu ein ackchen getan uno mni ge schüttelt, so daß sich durch difc' Ret billig Teilchen ablösten. Die Auö beute, welche dieses Berfahrclie. ferte, war so gering, daß die,' Sück chen verbrannt werden mußtui, um das herausgeschundene GoU irklich hinhii" au machen, Ten Münzen selbst konnte man nachher nich.S an- ehen, ober ,ie waren emipiecheno loirf.tpr. und als das Wagm der Goldmünzen immer allgemeirer iu Schwung kam, war der chvmoet gelähmt, da die Münzen, wenn über, baupt. nur noch mit :inem geiiigeu den Abzug angenommen wurÄn. t?inp anders Misthandlum war ein elektro-chemischcs Bad, wo ei ei äußeret geringer cieoerichiai des MntdeS auf einer Kupferplatte fektae. halten und dann durch Säielzen avgeiondert wuroe. xaa eiayren ntisirhte aber das Gold auck fand daher keine große Beliebtheit. Zien.. llchen Erfolg halte einige i,a ein pidpnä tneriür gemachter, ur in Idee kleinerer Pra'gestock, buch deir man an den Aianoern eiwa! (&oiö abknappste, ohne jedoch die Zbnuna zu zerstören. Tie Gewaltmahi egel, Tvr 3Wtnr Abernet lm konto t nickt leiden, wenn die Patenten mehr redeten, als nötig wa, weil' ihr Geschwätz ryn in Jemen verle gungen störte. Unter seiner Klientel hue cr ganz besonders eine bestimme Da me, die er nie zum Schweifn brin. gen konnte, und die ihn i allen seinen Fragen und Ratscht gen zu unterbrechen pflegte. Er wurde auch wieder eunal zu ihr' gerufen, kam aber ntc dazu, berauszukrieaen. was ihr i Nirk lichkeit fehlte, weil sie ihn ichl äus- reden ließ. Da sagte er zu hr: w .Bitte. Madame, zeigen Sie mir Ihre Zunge!" ' Die Dame folgte der Zufforde rung und wollte schon wiedi zu' re den vegmnen, ais er jane- Bitte wiederholte und hinzufügte: Aber etwas langer, nx,n ich bitten darf!" Als nun die Zunge hens war. gelang 'es ihm, ohne unrbroche l zu werden, in aller Eile sagen. .So, jetzt, bitte, behalte . Sie fi so lange außen,' bis ich , Im-av. habe