Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 29, 1918, Image 6

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    ' 4vchchOHOchOOchchOchchch4chchGGchGHchch
Das Glück lion MildhciU.
Noman von Woldemar Urban. s
MM0M0-M4M
;T- (16' Fortsetzung.)
,DÜ mußt nicht? davon glauben. Alte
tute schwatzen allerlei, ohne w wis
n waZ. Sie hat dir das erzäblt, um
lir zu schaden. Sie kann mich nicht
: -iden, weil sie nicht mehr so comman
' iren kann auf dem Hofe wie früher.
,, Und warum kann sie es nicht mehr?
)ir wäre es besser, du hättest jemand,
er dich und den Hof commandirte. Es
' .'ird die Zeit kommen, wo du dir die
lugen nach einem solchen jemand aus
'm Kopfe weinst.
' .Da? war das alte Lied. Die beiden
rauen wollten ihn unterkriegen",
,:nd trnl wollte er nicht. Dieses Miß-
' "reuen war es euch jetzt wieder, was
n von Käthchen entfernte. Manchmal
dar ihm, als ob es für ihn gar nichts
Anderes auf der Welt gäbe, als Käth
en zu heirathen, damit er endlich zur
Kühe käme. Jetzt wieder, in dem Ver-
, ,acht, daß sie mit Baumcrt eine Lnnä
jeruna suche oder schon gesunden habe,
tat dieses Gefühl in ihm mit einer
Kacht und hinreißenden Gewalt auf-
. . i . r - j it. r x i . : . -i c
: zrireien, vag r lym a)on itio cjcyan,
nit ihr gebrochen zu haben. Ween er
ihr in die Augen sah, in die lieben, et
, Las wehmüthigen und vorwurfsvollen
Augen, die immer einen Ausdruck hat
Itn, ls ob sie erstaunt über ihn wäre,
paß er so üble Gewohnheiten annahm
und auf so schlechte Wege gerathen
fcnnt, dmin war es ihm, als ob diese
ßlicke, ls ob überhaupt Käthchen das
:.: Mzig Wahre auf der Welt sei und cl
!es andere nur Schimmer und Schein.
Dann aber kam wieder das unselige
Mißtrauen, daß er glaubte, feine Mut
te? und Käthchen hätten im geheimen
schon das Bündniß fertig gemacht ge.
gen ihn", um ihn unterzukriegen und
um auf dem Hof zu schalten und zu
walten wie sie wollten. Und doch wuß
te er alles besser! Er war gescheiter
als alle andern. Trotzig ließ e: $i'iih
.chen ihren Weg allein weitergehen und
wandte sich auf einem Feldweg dem
Weißen Lamm" zu, um einen ordent
lichtn Frühschoppen zu nehmen. Ten
Hausschlüssel hatte er ja in der Tasche,
'seine Mutter war in Berlin und die
Arbeit klebte ihm auch nicht an den
Fingern. Es stand also dem wichtigen
Unternehmen nichts im Wege.
' 13.
Wer zum ersten Mal wahrend 'der
'Seschäftsstunden in einen Börsenfaal
. kommt, wo die Staatspapiere aller
' Staaten der Welt, die Industrie-. Ei-senbahn-,
Wergwerks-Aüien u. s. w.
'gehandelt werden, wo man sozusagen
' in ganze 'xxu langen und oeriausen
- kann, wie etwa in der Berliner Börse,
der wird denken, sich verlaufen zu ha
'ben und in ein Irrenhaus gerathen zu
'sein. Fürchterliche Stimmen gellen
, durch den Saal, gegen welche die Aus-
rufet unter den Jahrmarktsbuden rei-
? - . nv . ' r i . r.-v v. . . i : w.
iil, iUUl.tl.ltUVktl It.V, 'ltl fe W
' rief, die Rockärmel aufgestreift, mit
Verschobener Cravatte und abgeschriee
' nen Stimmen laufen die Agenten in
, der Barriere hin und her, als ob sie
5 r ! . rjsY' . ?ji.
ucn gegen eilig cciicrningen mocgieu.
Wieder andere, ganz gesetzt und wür
big aussehende Herren, von denen man
sich so etwaZ gar nicht versehen würde,
stehen mitten in dem Lärm wie über
'"ewige Probleme sinnend da, den Blei-
n i r- v s.. Oi:j. .'..r 4.
. yuuv, Vfcl. tVtUU UU Vi.i
Xsse und machen Notizen, lauter un
verständliche Haken und Zahlen, aus
denen kein Normalmem'ch klug wird.
Wieder andere thun, als ob ihr ewiges
; Seelenheil und ihr ganzes Evangelium
' auf den kleinen, mit Blaustift beschrie
bene Löschpapierstiicken gefchrieöen
stände die der Telegraphenbeamte von
Zeit zu Zeit an die Depeschentafel hef
' Wänntn und ftefien fifi wie
ine Wilden, um zuerst zu wissen, was
in fünf Minuten allen miteinander
vollständig gleichgültig ist. Hier treten
sogar die großmächtigen siebenstelligen
Herren hinter den acht-, neun- und
zehnsielligen zurück, ' Riesenvermögen
rollm wie ein ungeheurer Ocean hier
hin und dorthin, Milliarden und Ml
liarden werden angeboten und gesucht,
sodaß es wirklich kein Wunder ist,
.'wenn der arme Normalmensch, der
zum ersten Mal mit seinen paar Gro
schen in der Tascke einen solchen He
rensabbath sieht, glaubt, in einem Toll
hauS zu sein, oder doch auf den Gedan
ken kommt, daß die Herren mit ihrem
unaebärdiaen Geschrei nur ändere um
ihren Verstand bringen wollen.
Es war in den ersten Tagen des
neuen JahreS. Die Börse war in gu
ter Stimmung, es lagen diele Kaufor
breS aus der Provinz vor, Anlagewer
the waren gesucht, die Eoulissiers viel
beschäftigt, wüthig und unternehmend,
denn der Ultimo, dix Abrechnung alt
Öörsensünden, sozusagen der jüngste
Tag der Börse, war noch vier Wochen
entfernt. Vier Wochen! Das ist eine
Ewigkeit für den Börsianer.
Plötzlich schrie eine Stentor-Stim-tnt,
die durch den Trubel und Lärm
wie eine Trompet hindurcbklanz:
Gliü tos 2 ndheiin. Zweihundert
gesucht!
Ein hund'ertstimmigeZ Hurrah! das
durch den Saal brauste, daß die Fen
sier zitterten, war die Antwort auf die
sts Gesuch. Das war ds erste Mal.
daß die Blendheimer Aüien den Curs
ton zweihundert Procent erreichten
nd die Berliner Börse begrüßte diese!
Frftt! j mit z einen, lauten-HurraS.
Man konnte das schen thi'n. Unter
all diesen Agenten, Sensalen, ' kleinen
und größern Speculanten waren wohl
nur wenige, die nicht mitgeholfn hat
ten an diesem Triumph, die nicht ein
mal einen größern oder kleinern Posten
des beliebten Anlagepapiers in der
Hand gehabt, hierhin oder dorthin wci
ter begeben hatten. Natürlich nicht
aus reiner Näcksicnliebe. Es war in
jedem Falle ein bisckien an den Fingern
hängen geblieben. Nun schrieen die
Herren Hurrah und freuten sich, als
ob sie eine Heldenthat ausgeübt hätten,
und der Curs von zweihundert erschien
hinter dem Titel: Glück von Blendheim
auf allen llurszetteln, in allen Zeitun
gen und übertrug sich auf alle Provinz
börsen, die mehr oder weniger von Ber
lin abhängig waren, und daS Glück
von Llendheim galt im ganzen Lande
für ein feines Papier".
Ss war der Herr Seebach, der s
laut in den Saal hineingerufen hatte,
obgleich es gar nicht seine Art war, so
laut zu sprechen. Wenigstens klang
seine Stimme viel leiser und gedeckter,
als er kaum eine Viertelstunde später
mit Director Sternfeld die Treppe hin
abging und sagte: Hatte' ich nicht recht,
Herr Tirector? Sehen Sie es nun?
Director Sternfeld war sehr guier
Laune. Er rieb sich die Hände, dann
schlug er sie laut klatschend zusammen,
um gleich darauf sie wieder auseinan
derhaltend die Innenfläche der Hände
mit gespreizten Fingern nach außen zu
zeigen, wie ein Mann, der sagen will:
Jetzt bin ich fertig. Jetzt habe ich die
Hände wieder frei.
Ich hätte es vor einem Jahr noch
nicht geglaubt, daß wir bei der Ge
schichte so glatt fahren würden, rwi
derte er dann. Mit diesen Localmer
then hat es immer den Teufel. Sie
liegen toit Blei im Schrank. Kein
Mensch will sie haben. Kein Mensch
kennt die Cache und traut dem Kram.
Vber mit den neuen Blendheimern
ist das anders. Ich habe gleich gesagt,
daß dieses Vlendheim eine reiche Öe
gend ist. Es war etwas zu machen.
I wo! Das ist doch ganz anders
wie Sie glauben. Die Leute dort sind
nicht reicher als die Leute in einer be
liebigen andern Gegend, aber sie sind
Spiclratten. Sie haben aus dem an
sich ganz guten Papier ein Spielpapier
gemacht. Dreiviertel von allen Blend
heimer Aktien ruhen in diesem Augen
blij in schwachen Händen oder ich will
sagen wenigstens die Hälfte. Die Leute
sind einfach toll!
Nun, ich denke, daß die Börse in die
ser Sache noch nicht das letzte Wort ge
sprochen hat, meinte Herr Seebach, in
dem er den Director lauernd ansah.
Dieser zuckte die Achseln und sagte
nichts. Sternfeld war nicht der Mann,
der sich aushorchen ließ.
Warum soll man ein Papier, das an
sich gut ist, in Handen von Leuten las
sen, die nur damit spielen? fuhr See
bach fort. Denen es gar nicht gehört?
Es müßte nur einmal ein derber Krach
in die Geschichte hineinfahren und es
purzelt alles durcheinander. Einer
reißt den andern mit fort. Man kennt
das ja. Meinen Sie nicht, Herr Ti
rector?
Ich weiß gar nichts, erklärte dieser
und stieg in seinen Wagen, der unten
auf der Straße hielt.
Herr Seebach setzt den Zwicker zu
recht, schaute dem Dierctor eine Weile
nachdenklich nach und wußte offenbar
noch nicht recht, woran er war. .Diese
siebenstelligen Herren hatten manchmal
eine verwünschte Art und Weise, etwas
zu sagen oder etwas zu verschweigen.
War eö nun Zeit zur Baisse oder
nicht? Ging es wieder abwärts? Es
wäre doch verflucht, wenn er jetzt neue
Blendheimer abgegeben hätte, um sie
dann am Ultimo noch theurer zurück
kaufen zu müssen.
Nun, wir müssen, wie eS scheint,
och warten, murmelte er leise, es ist
noch nicht soweit.
Dann verließ auch er die Börse und
ging langsam davon.
Director Sternfeld fuhr direct nach
der Bank. Als er in sein Bureau trat,
kam ihm ein Diener nach und über
reichte ihm auf einer silbernen Platte
eine Bisitkarte.
Dieser Herr wünscht Sie zu spre
chen, Herr Director. Er wartet bereits :
im Berathungszimmer, sagte der Die
ner. Director Sternfeld nahm die Karte
und las sie. Toctor Julius Lorenz,
vereidigter Chemiker, stand darauf.
Ist der Herr schon lange da? fragte
er rasch und eigenthümlich erregt.
In diesem Augenblick, keine halb
Minute vor Ihnen ist er gekommen,
antwortete der Diener.
Es ist gut. Gehen Sie, sagte Herr
Sternfeld, und der Diener ging wie
oer fort. Im nächsten Augenblick schob
der Director mit einer leichten Beweg
unz die Wsndthür auseinander uns
n v u m.r..x.. t. ..
liuNU w; (C-IIKIII 4JtUUlli, 14 VV WM
Versenkung ber?ufgeft:egen.
Mein werthester Herr Doctsr. d
gann er außerordenilich liebenswürdig
und freundlich, ich bitte tausendmal um
Entschuldigung, wenn ich Sie warten
lassen muß:e ...
Aber Herr Director... un!erbrch
ihn der junge Herr mit ziemlichem Sie
lxect.
' Sie glauben nicht, was wir modern
Jammermenschen abgehetzt sind von
früh bis abends und oft leider bis in
die Nacht hinein. 'Aber lassen wirs gut
sein. Sie haben sich also die Sachen
angesehen?
Die sperren nahmen Platz und der
Zunge Beamte cr war Chemiker am
Gesundheitsamt begann: Ja. ich
habe die Arbeiten angesehen und ich
sage nicht nur. daß es der Mühe lohnt,
sondern ich sage, daß es eine Cultur
aufgäbe ist. dem Toctor Sellentin mit
allen möglichen Mitteln zu Hülfe zu
kommen. Ich weiß. Herr Director. was
es mit ckiemischen Forschungen auf sich
hat. Es giebt kein aufreibenderes,
kein verzweifelteres und undankbareres
Ringen als eine solche Arbeit, und ich
kann nur sagen, daß ich von Herzen be
dauv:, einen Mann wie Sellentin in
einer solchen Hülflosigkeit Zu sehen.
Ich sagte Ihnen ja schon, das Sel
lentin trotz seiner großartigen Befähig
ung. oder vielleicht grade deshalb im
praktischen Leben ein Kind ist.
Ganz gleichgültig. Ein Mann, der
auf solche Leistungen hinweisen kann,
dürfte unter keinen Umständen mit
äußerm Mangel zu kämpfen haben.
Soll er auch nicht mehr. Hrn Toc
tor. Ich gebe Ihnen mein Wort. Ich
habe mich'der Sache und des Mannes
einmal angenommen und halte sie
durch. Aber kommen wir nochmals auf
die Sache zurück. Es war die Rede
von einer neuen 'Starkstromleitung,
wie steüts damit? Haben Sie in den
Arbeiten Sellentins etwas darüber ge
funden. Seine sämmtlichen Experimente sind
aufgezeichnet und wenn ich auch selbst,
als Fachmann, die 'Starkstromleitung,
die Sellentin sucht, für ein uncrreich
bares Ideal halte, so sind doch in den
Arbeiten, wie sie schon fi? und fertig
vorliegen, eine Unmenge Forschungsre
fultate. die. wenn sie patentirt und so
den Fabriken zugänglich gemacht wer
den. wesentliche Erleichterungen in der
Fabrication und vor allen Dingen grö.
ßere Sicherheit und Präcision in der
Prazis gewähren. Wo Holz gehauen
wird, fallen Späne, sagt das Sprich
wort. Nun, Herr Director, aus den
Spänen, die bei Tocjor Sellentins Ar
beiten abgefallen sind, läßt sich ein ganz
anständiges Haus bauen.
So, so! warf Sternfeld eifrig da
Zwischen. Also schon fix und fertig.
Dann wundert es mich aber, daß Sei
lentin niemals davon Gebrauch ge
macht hat in seiner Noth.
Er bat eben das Größere gesucht
und dabei das 5Ueinere wohl auch
feine eigene Noth übersehen oder
nicht beachtet.
Und Sie glauben, daß man die Re
sultate, wie sie vorliegen, ohne weiteres
patentiren lassen kann? ,
Das muß natürlich Sellentin selbst
besorgen. Kein Mensch findet sich so
wie er in den unglaublich zahlreichen
Versuchen zurecht, die er angestellt hat.
Dieser Mensch hat eine Arbeitskraft,
die selbst bei hundert und tausend nutz,
losen oder doch erzebnißlosen Versuchen
nicht erlahmt, und ein ehrlicher Mensch
wird schon a? Pietät gegen ihn seine
Händt davon lassen. Nein, Herr Ti
rector, niemand als Sellentin selbst
kann die schließlichen Resultate seiner
Forschungen in die Praxis übersühren.
Hm. Dann bleibt nur zu wünschen,
daß er bald Wieder gesund wird.
Er ist noch immer in der Charit?
Ja.
Und wie ist sein Befinden? Läßt es
eine baldige Herstellung hoffen?
Ich weiß es nicht. Die Aerzte sagen
nichts und das ist ein böses Zeichen,
denn wenn sie etwas Gutes zu sagen
wüßten, würden sie es thun, das
Schlechte aber behalten sie für sich in
der sehr richtigen Annahme, daß die
Angehörigen das schon zeitig genug er
fahren.
Es trat eine kleine Pause ein. wäh
rend der sich die beiden Herren fragend
ansahen.
Und man kann auch nicht mit chm
reden? fragte endlich Toctor Lorenz
wieder.
Von Geschäften natürlich gar nicht.
Die Aerzte haben aufs strengste verbo
ten. ihn irgendwie geistig in Anspruch
zu nehmen. Wenn er nicht schläft, so
liegt er meist in Fiebcrphantasieen, in
denen er wahnsinniges Zeug schwatzt
und die paar lichten Momente, die er
hat, nimmt seine Mutter in Anspruch,
die ihm dann kleine Geschichten aus
seiner Kinderzeit und AehnlicheS er
zählt.
Ah, feine Mutier ist bei ihm?
Ja. Und das ist ein Segen, sonst,
glaube ich. wäre er schon lange todt.
Aber die alte Frau hat so eine Art. mit
ihm zu sprechen ud ihn zu behandeln,
daß einem die Thränen in die Augen
treten, wenn man nur zuhört ich
glaube, sie könnte auch den Todten
wieder lebendig machen. Wahrhaftig,
es ist ein Zauber, etwas Uebernatürli
ckes dabei, als ob sie ihm zum zweiten
Mal daö Leben geben könnte, ihn näh
n und erhalten könne, geistig uvd
leiblich, wie in seiner ersten Jugend.
f.m, Sie wissen ja wohl auch. waS ei
ne Mutter ist, noch dazu am kranken
bett ihres Lieblings.
(Fortsetzung folgt.)
underk,slch. 'I vx
vsch nörrtZH LZ-nn, der neue
Herr Pfarrer. Erst red't er in unk
iinein, daß wer unsere Häuser ver
sibe?n sollen, dann gründ't er frei
Lliae Feuerwehr.'
)uutut man m China die Ural
ten, überall verstreuten Gräber besei
tizen, so erhielte man ein Gebiet üoa
Ut Größe Deutschlands.
Taglillx Ditnfia Tribune, Montag den 24. Junl 191.
Wanderung der Crdpole.
Man sollte auch von unsccer Erde,
die sich rastlos um sich selbst und
um die Sonne bewegt, erwarten, daß
ihre Pole die Ruhepunkte .in der Er
scheinungen Flucht' bedeuten, und
man hat es lange geglaubt. Schließ
lich erweist sich aber in allen Fällen
das Gesetz von der Wandelbarkeit al
ler Dinge nls ausnahmslos. Schon
als man vor Jahrzehnten nach einer
Erklärung für die große Eiszeit zu
suchen begann, kam man auf die Ver
mutung, die Erdpole könnten vielleicht
nicht immer dieselbe Lage besessen
haben wie heute. Erst seit verhält
nismäßig wenigen Jahren aber weiß
man ganz bestimmt, daß die Pole
ihre Lage verändern. Schon im
Jahr 1862 wurde von dem deut
schen Astronomen Küstner und von
dem amerikanischen Astronomen
Chandler gleichzeitig und unabhängig
die Entdeckung gemacht, daß die geo
graphische Breite eins Ortes nicht im
nier dieselbe bleibt, sondern kleinen
Veränderungen unterworfen ist, die
sich bei der Genauigkeit der heutigen
Messungen bemerkbar machen. Man
glaubte bald festgestellt zu haben, daß
dieser Wechsel periodisch im Zeitraum
von 12 14 Monaten erfolgte. Daß
wirkliche Schwankungen der Erdachse
dabei vorliegen, wurde außer Zweifel
gesetzt durch die Beobachtungen von
Marcuse auf Honolulu, das genau
auf dem entgegengesetzten Meridian
liegt wie Berlin, und die Veräflde
rungen der geographischen Breite da
her in durchaus entgegengesetztem
Sinn zeigen. mußte und tatsächlich
zeigte. Nunmehr wurde die Beob
achtung dieser Erscheinung durch eine
Reihe von Sternwarten aufgenom
men; man kam bald dahinter, daß
der Nordpol eine höchst unregelmä
ßige Linie um eine feste Mittel
läge beschrieb; die er niemals zu er
reichen scheint, obgleich er sich
nicht weiter als 8 Meter von ihr ent
fernt. Wie hcit man sich nun das merk
würdige Verhalten der Erde vorzu
stellen? Es handelt sich eigentlich nicht um
Schwc'.niungen der Erde selbst, die
allerdings zur Folge haben, daß sich
die Pole auf der Erdoberfläche ver
schieben. Die Erde hat ein Gewicht
von rund sechstausend Trillionen
Tonnen, und darum ist ihr wohl eine
ziemliche Stabilität zuzutrauen.
Nun wirken aber sthr viele und mäch
tige Kräfte darauf hin, ihr Gleich
gewicht zu stören. Man bedenke nur.
daß die Veränderungen des Luft
drucks, die wir im Barometer beob
achten, auf einem größeren Teil der
Erdoberfläche Schwankungen der Be
lastung um viele ' Millionen Kilo
zramm bedeuten. Außerdem arbeiten
die Flüsse fortgesetzt an der Verlage
rung mächtiger Massen sowohl von
Wasser wie von festen Stoffen, die
Meeresströmungen ändern ihre Rich
tung. ihre Temperatur und damit ihr
Gewicht, große Vulkanausbrllche zer
streuen ungeheure Wangen von Ge
stein als Asche über weite Gebiete,
und so gibt es viele Erscheinungen,
die die Erdkugel veranlassen können,
ihre Gleichgewichtslage um einen
wenn auch kleinen Betrag zu verän
dein. Die Folge dieser Tatsache
drückt der Physiker mit den Worten
aus. daß der eigentliche Pol der Er
de. d. h. das Ende der Trehungsach
se, einen Kreis um den Trägheitspol
beschreibt. Ein Umlauf vollzieht sich
in etwa 430 Tagen. Da nun aber
die Trägheitsachse selbst dauernd
kleine Stöße empfängt und dadurch
aus ihrer Lage gerüttelt wird, und
da sich diese Stöße in dreifachn Ver
stärkung auf die Drehungsachse über
tragen, so kommt innerhalb jedes
Jahres noch eine zweite Kreisbewe
gung der Pole zu Stande, deren Na
dius jedoch nie über eine Zehntel Bo-
gensekunde beträgt.
Aus diesen Sätzen ist zu entneh
men, daß man schon ziemlich weit in
das Gesetzmäßige der Polschwankun
gen eingedrungen ist und Professor
Chandler hat versucht, eine mathe
matische Formel zu finden, nach der
sich die Lage der Pole für jede Zeit
in Vergangenheit und Zukunft be
rechnen ließe. Dieser Versuch ist
nicht gelungen, die Bewegung' ist viel
mehr zu verwickelt und von Umstän
den abhängig, die sich, wie z. B. gro
ße Vulkanausbrüche, nicht auf lange
Zeit voraussagen lassen. Da es nun
aber für mancherlei wissenschaftliche
Arbeiten der Himmelskunde und der
Erdmessung notwendig ist. die Lage
der Erdpole jederzeit genau zu ken
nen, so bleibt nichts übrig, als ihre
Wanderung unter ständiger Aufsicht
zu halten.
Der Verwaltungsrat
der Germania Savings Bank in
Vrooklyn, N. ?)., hat einstimmig be
schlössen, den Namen der Bank in
Julton SavingS Bank, KingS Co
umzuwandeln.
Die 42 Jahre alte Frau
ofpehine Ahearn von Brooklyn,
3t. 2)., wurde in Jersey City, N.
I., verhaftet, als sie über Frauen
skimmreclte eine Ncde hielt, die
Menge die Straße blockierte und die
Frau die Zuhörer einlud, mit ihr
.Eins" in der nächsten Wirtschaft zu
.schmettern".
Amerika, 10 größte Städte
Interessante Frage jst, wer den vierten
Preis davonträgt.
Natürlicherweise interessiert man
sich schon jetzt für die Ergebnisse der
amerikanischen ÄevölkerungS Auf
nähme vom Jahre 19120 lebhaft, ob
wohl die ausländische Einwanderung
diesmal wahrscheinlich weniger zur
Gestaltung des Volks.WachstumS
beigetragen hat. alS es seit geraumer
Zeit der Fall gewesen war. Doch
ist die Hin und Herwanderung in
nerhalb der Ver. Staaten selbst stets
eine bedeutende, und nach wie vor
kommt dieselbe' meistens der Zu
nähme von Stadt-Aevölkerungen zu
gute, besonders auch in Verbindung
mit der vielfachen Eingemeindung
von Vorstädten, ein Mehrungs
Kniff, mit welchem man auch schon
in verschiedenen anderen strebsamen
Kulturländern ziemlich gut vertraut
geworden ist.
Was nun das Wachstum von
amerikanischen Metropolen anbelangt,
so werden bei dem Volkszensus für
1920 jedenfalls die zehn Städte,
welche numerisch die größten sind,
eine Bevölkerungszahl von je mehr
als 500.000 auszuweisen haben.
Welche, Städte werden die oberen
Zehn" sein? Das steht noch keines
weas vollständig fest.
Ganz sicher ist es nur. daß drei
Großstädte, nämlich New York. Chi
cngo und Philadelphia, in der so
eben gegebenen Rangfolge ganz oben
an stehen werden. Aber welche Stadt
wird die vierte in der Milchstraße"
der größten Städte sein? Nicht we
niger als fünf Städte sind - derzeit
Mitbewerber um diefe Stelle des
Sterns vierter Größe, nämlich: Bal
timore. Boston. St. Louis. Detroit
und Cleveland. Detroit hat gegen
wärtig eine abgeschätzte Bevölkerung
von 825.000. St. Louis beansprucht
sogar 850,000. Aber diese und an
dere Ziffern mögen, wenn es drauf
und dran kommt, noch, einschrumpfen,
und es mag auch diesmal verschiedene
Ueberraschungen zum Betrage von
100,000 oder mehr geben.
Mögen alle Zählungs-Mogeleien
geschäftliche ebenso wohl wie politi
sche vermieden werden! Denn
solche zahlen sich am letzten Ende
doch niemals. Und wie man srei
ncich einem bekannten deutschen Dich
terwort sagen kann die Volks
zahl ist der Güter höchstes nicht!"
Ter durstige Geschworene,
Zwölf ' gute und getreue Männer
hatten im Gericht in Bron?. N. Y.,
geduldig mit angehört, wie Fräulein
Ire, eine Stenographin, ihren An
spruch auf $25,000 Schadenersatz ge
gen die, Jnterborough Co. begründet
hatte, weil sie beim Sturz von einer
Straßencar verletzt zu sein behaup
tetc. Sie hatten geduldig mit ange
hört, wie der Anwalt der Intel
borough klipp und klar nachwies, daß
diesache ganz anders gewesen sei.
daß Fräulein Frear nichts bekommen
sollte.
Müssen die zwölf guten und ge
treuen Männer da nicht Durst be
kommen haben? Einer hatte wel-ck-n.
Großen, eckten, berrlicb schö
nen Vierdurst. Als die Zwölf, um
sich für die kommende Entfcheidung
zu stärken, zum Lunch nach Eblings
Eastno kamen, wollten sie diesen oe-
segneten Durst löschen. Aber der ge-
richtllche Zerberus, der sie bewachte,
hatte keinen Sinn für Tantalusqua
len des guten und getreuen Mannes.
Auch nicht ein einziges, kleines Glas
Gerstensaft wollte er ihm bewilligen.
Kein kleben, kein Beschwören half.
Aber der Durstige pochte auf seine
heiligsten Menschenrechte. lUichls zu
machen. Kein Bier in Eblings Ca
sino! Schließlich sollte der Richter ent
scheiden. Und übers Telephon kam
das vernichtende Urteil: !tein Bier!
Da gingen die Geschworenen sehr
schnell ins Gericht zurück, einigten
sich noch geschwinder auf ihren
Spruch, der gegen die Klägerin lau
tete, und gingen fort. Auch der Dur
stige. Wohin der ging? Wer wagt
dich zu ergründen, dunkles Rätsel?
Schlau. Dorswirt (vor
dessen Hause sich ein laufender Brun
nen mit sehr gutem Wasser befindet,
beim Herannahen von Touristen):
.Schnell, Kathi, stopf das Brunnen
rohr zu, sonst saufen die Stadtleuf
wieder lauter Wasser und kehr'n bei
uns net ein."
.Mißverstanden. Schwie
germutter (an der Tür deS Schlaf
zimmerS ihres Schwiegersohnes):
.Aufstehen, es ist schon Zeit!"
Schwiegersohn (innen): .Endlich
einmal Schonzeit!"
Stimmt. Gatte: .Wohin
u Deinem netk'en Kleide, Tora?"
.In die Kirche."
.Aha, .Faynenweihe'l"
Kennzeichen. Gast: .Ken.
nen Sie zufällig den Herrn da drü.
ben?"
Kellner: .Seinen Namen kenne
ich nicht- ober es muß ein Dichter
sein; er zahlt meistens mit Brief
marken
Bererbung überzähliger Finger &
Zehen.
Wie sehr charakteristische Merk
male mit einer Familie sich vererben,
beweist die Tatsache, daß überzählige
Finger oder Zehen in einer Familie
seit mehreren Generationen vorioin
men können. Ein französischer Tier
arzt hat darüber kürzlich interessante
Einzelheiten berichtet. So hatte in
der Familie Camelon der Uralter
vater an jedem Fuße zwei große Ze
hen und an jeder Hand zwei Dau
men. Dieselben waren bis zum letz
ten Gliede verwachsen; die letzte Pha
lanz war frei und jede trug ihren
Nagel. Bei seinem Sohne, demUr
großvatcr, waren Hände und Füße
regelmäßig gebaut. Der Sohn die
ses Mannes, also der Großvatcr,
besak wieder an jedem Fuße zwei bis
oben verwachsene große Zehen, deren
lede einen Nagel trug. An den Hän
den waren die Daumen einfach, aver
an jeder Hand waren der Mittelfin
oer mit dem Ringfinger verwachsen
bis zur obersten Phalanx, wo sie
sich trennten und jeder einen Nagel
zeigte. Sein Sohn hatte wieder, wie
sein Urahn, an Händen und Füßen
zweifache Daumen. Er ist kräftig,
robust gebaut, gleich feinem gleich
altrigen Weibe. Dieser Ehe ent
sprossen sechs auffallend hübsche Kin
der. drei Söhne und drei Töchter.
Die Hände und Füße der drei Söhne
und der einen Tochter sind ganz nor
mal; aber die zweite Tochter hat an
der rechten Hand zusammengcwach
sene Daumen und an der linken
Hand, wie ihr Großvater, den Mit
telfinger verwachsen mit dem Ring
finger. Die andere Tochter besitzt
gleich ihrem Urahn und ihrem Vater
an jedem Fuße und an jeder Hand
zwei Daumen. Von ihren fünf Kin-
dem besitzen vier normalgebildete
Extremitäten; bei dem fünften, ei
nem Knaben, sind die beiden Dau
men an den Händen in Gestalt eines
verlängerten 0 nach außen gebogen.
Ein?n ähnlichen Fall hat Quatrefage
an Hühnern beobachtet. Ein Hahn
mit zwei Sporen gab Anlaß zur
Bildung einer neuen Spczies von
vielzehigen Hühnern. Die Spielart
hat sich verbreitet; m der ganzen Ge
gend findet man jetzt nur Hühner
mit überzähligen Zehen. Der neue
Typus erhält sich und wird sich ohne
Zweifel noch weiter fortpflanzen,
gleich wie sich in der Familie Ca
mclon das Verwachsen, der Finger
an den Händen vererbt hat. Man
kann aber auch den ungekehrten Fall
nachweisen, nämlich, daß das Fehlen
eines Finders sich vererbt. Ein sol
cher Fall hat sich vor mehreren Iah
ren zu Ncumarkt in Krain zugetra
gen. Auswahl von Witterung!
Ohne Zweifel hat sich jeder schon
gelegentlich gewünscht, Regen oder
Sonnenschein za irgend einer Zeit
nach Belieben haben zu können. Nun
wir werden wohl noch lange daraus
warten müssen, das Wetter nach Ver
langen fabrizieren za- können,
aber auch ohnedies kann man in be
deutendem Maße ein? Auswahl von
Wetter gleichzeitig in derielben Ge
gend haben, wenn man nach der Ha
manschen Insel Kaum gehen kann!
In der Mitte dieses tleinen Eilan
des, das nur etwa dreißig Meilen in
die Quere mißt, erhebt sich ein großer
Vulkan etwa eine Meile hoch. Auf
der windstillen Seite dieses Vulkans
regnet es fast niemals, und es ist
fast so trocken wie in manchen der
dürrsten westlichen Staaten Nordame
ritas, die zur Hälfte Wüste sind oder
waren, bis künstliche Berieselung
Hilfe brachte.
Auf der anderen Seite des
Vultanberges dagegen regnet es im
mer, und es ist dies tatsächlich eine
der nassesten Stätten der Erde! Der
jährliche Regenfall kommt hier auf L0
Fuß lauteren Wassers über der gan
zen Bcrgseite, sodaß diese natürlicher
weise nur ein einziger Morast ist,
über welchem beständig eine große
träufelnde Wolke bangt!
Wer also .schönes" Wetter haben
will, braucht nur auf die Seite zu
gehen, wo es fast nie regnet. Ver
langt ihn aber wieder nach Negen, so
braucht er nur fünfzehn Meilen zu
gehen oder vielleicht auch zu auteln,
um das andere Extrem zu errei
chen. ,
Vielleicht aber sind ihm beide Ex
treme doch etwas zuviel; na dann
braucht er nur einen Teil der Runde
zu machen, um irgendwo m der totu
fenleiter zwischen 20 Zoll oder 50
Fuß Wasser im Jahre genau den vit
aenfall zu finden, welcher seinem Be
bürfniö oder Geschmack paßt! Herz.
was willst Du noch mehr, wenn Tu
nicht etwa auch nach Schnee oder
Wirbelsturm begehrst?
Ein Segen. Kaufmann:
.WaS hab ich doch immer über die
Zerstreutheit meines Kassierers
schimpsen müssen; ich konnte ja auch
nicht ahnen, daß sie einmal so zu
meinem Glück beitragen würde!
Statt mit meiner Frau durchzubren
nen, ist er mit meiner Schwiezer
mutier ausgerückt, und statt der
Hauptkasse hat er die Portbkasse mit
genommen!"
Vögel al Wachtposten.
.cwnhslt rriafili eine merkiviiidiae
Geschichte: das Krokodil halle eng?
TifcMmft mit dem kleiner: Vogel
Trochilos. Wenn da? Krokodil Nthe.
so öffne es weit ren yfoa;ix
ftmm schlüge der Trochiloö hmeii!.
spaziere darin dreist u,her und rel
mge ihn von oen luiegelii, vie
am Zahnfleisch oiigeseut haben.
Diese Geschichle wiiroe N'uler nvcu
dahin erweitert, daß der Vogel durch
Geschrei das Mokodil vor dem Ich'
ncimion warne, der ihm angeblich
in den Magen krieche ir.id cfc ic-ie.
Mfirtrt bi.'It sie silierst für Unsinn.
aber neuere Uilterslchiiiil,en haben
ergeben, daß sie wahr i rn. oaq
der Vogel von den Arabern, Jkt'o
dilswächter" genannt, in i?t .Xfi
seine Freunde von chmai-onn re
freit und durch sein Gcjchrci u.r sich
nahende Menschen nmint. T.eser
Vogel it nickt der ciuzigc. ker cus
Machtvollen flllirtkrt. :0ic loge
nannten Madenhacker leisten den
Busseln, Uamelei:, Vtepya'.iten,
!l?.isliä,'i,ern und lusv leiden Uv.
'selben Dienst und der bekrnmte Tick-
häuterager Jordan Uuinmli',g
nennt diese Vögel die bestenFreunde
de3 Nashorns" und klagt, daß sie
ihm schon manche Jagd verdorben
halten. Ter Steinbock des Kaiikasus
und das Kömgshiihn leben immer
zusammen, und cS warnt ihn vor
dem Jäger. Die Zebras hören auf
den Schrei des afrikanischen Strau
ßes, und der Panzcrhirsch auf den
des amerikanischen. In den meisten
Fällen entsteht dieses eigentümliche
Lerhältnis wohl dadurch, daß der
Vogel von den auf dem anderen
Tier schmarotzenden Kerfen lebt un)
so in enge Lebensgemeinschaft zu
ihm tritt.
TaS Streichholz des armen Man
ncs.
Sehr geringe Beliebtheit hat ein
in Kanada eingeführte Verbrauchs
steuer gefunden: nämlich die Steuer
auf Streichhölzer. Sie ist der be
treffenden französischen Steuer nach
gebildet, die aber geradezu als ein
herkömmlicher französischer Gemein
schaden angesehen wird und von
amerikanischer Seite nie eine günstige
Beurteilung erfahren hat.
Die kanadische Steuer ist 1 Cent
für je 100 Streichhölzer. Infolge
dessen steigt der Preis eines bisheri
gen Eincent-Schächtelchens, das nur
40 bis 50 Stück enthält, gleich a.,s
das Doppelte. Und für das durcb
schnittliche Fünfcents Schachtelchen,
das 650 Stück enthält, werden fortan
11 Cents verlangt, also 110 Prozent
mehrl
Es kann keine Fkage sein, daß
diese Steuer am schwersten arme
Leute trifft. Reiche oder wohlha
bende Leute, welche elektrisches Licht
benutzen, werden von ihr in den mei
sten Fällen so gut wie nicht betrof
sen, und selbst in einem ebenso star
ken Verbrauch würde ihnen dieselbe
nicht geradezu wehe tun. Reisende
von auswärts können sich ' vielen
Scherereien und Verzögerungen aus
setzen, wenn sie in ihren Angaben ge
geniiber den Zollinspektoren auch,
nur ein einziges Schächtelchen Streich
Hölzer in ihrem Gepäck unerwähnt
gelassen haben! UeberdieS mag
schädliche Cchundware auskommen.
Eine Mahnung.
Um dem Geiste der Zeit Rechnung
zu tragen, dekretierte die National
Association of Merchant Tailors of
America", daß sich .fortan auch die
Männer einfach und sparsam zu klei
den haben." Niemand sollte sich in
einer Saison mehr als fünf Anzüge
beilegen und jeder von uns auf 5tin
kerlitzchen und Humbug, wie Aermel
Manschetten, Faltenröcke. kegelförmige
Hosen. Taschenlappen und ausgesetzte
Taschen verzichten." , Was wir un
fern Lesern dringend zur Nachah
mung empfehlen; besonders daS von
den .fünf Anzügen per Saison".
Stimmte sicherlich.
Der französische Arzt Martiny
war wegen seiner glücklichen Kuren
berühmt. Er hatte auch einen Pa
tienten, der an einer langwierigen
Krankheit litt, und den er mittels
einer sorgfältigen Kur zu retteil
hoffte.
Dem Kranken aber ging die Hei
lung zu langsam voststatten, er ver
lor das Vertrauen zu Martiny und
ging zu einem anderen Arzt.
Scach wenigen Wochen war er
eine Leiche.
Martiny hörte es.
. .Geschieht ihm ganz recht," sas,tg
er, das nächste Mal wird er sich
hüten, zu einem anderen Art 'zu
laufen!"
Im .Tier"garten
Student zum andern:) . . .,md ich
sag' Dir. das Kamel busselt wie ein
Aoß; hat eine Sauans.st,- bei ?n'i.
sang gehunzt zu werden. Scha
j'Z. was?"
Ausgleich. Sie: ?.?.
Ad.,Iar, ich fand ti p Kl-::tyt t.:
dir der Herr Pastcr tiai 5er 'i'ci-.
ung eine Viid sch.1!:.'.':.
Er: Ja, ich fcri;:e ?7ch Uan, X,
alte dir der Gteuv::,. r.f.
nigstc.j ein stauch ji,?,.
neu! .