Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 28, 1918, Image 7

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TSgllöje OmaZä TrMnl
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Kettelte wogen in
Endlich stehen wir im Zeichen bei er.
'sehnten Sommers und können mit Lust
tvi Freude all den bunten, leichten Tand
anlegen, den die Mode für die heiße
Jahreszeit geschaffen hat. ,
Et gibt eigkntlich kein angenehmeres
Kleidungsstück als fg ein luftiges, sau
bere Waschllcid für die warmen Sorn.
rneriage. Nicht nur Kinder und junge
Damen tragen sie, sondern auch altere
Damen erfreuen sich der leichten Som
merkleidung. Wenn letzte auch nicht
geiad, "die hellsten Farben wählen, die
von der Jugend besonders bevorzugt
werden, so sind doch auch die Waschllei.
der in den dunkleren Farben ebenso an
genehm zu tragen. Sehr leicht und
hübsch sind die Seibenbatiste sowohl in
schwarz. schwarzweitz, lila, dunkelblau,
braun und anderen Zweifarbenzusam
wenstcllungen. Der Seidenbatist füllt
oftmals in Qualität so prachtvoll aus,
daß man glaubt, eine gefärbte Bastseide
vor sich zu haben. Dieser Stoss liegt
doppelt breit und ist sehr preiswert.
Aber auch die WasxrcponS, die ihrer
außerordentlich einfachen Reinigung we
gen so beliebte Stoffe, sind, stehen in
hoher Gunst. Dazu kommt Gingham
und der neueste Modcstoff Calico",
dessen Name allein liebliche Bilder au!
der Biedermeierzeit heraufbeschwört..
Während man zu Anfang der Saison
die Waschkleider einfach aussiatirie, kehrt
man jetzt doch zu der reicherm Garnitur
zurück. Spitzen. Einsätze und nochmals
Spitzen sind daS Material. Eine hübsche
moderne Note erhalten die hellen Wasch
kleidet durch Chiffon oder Seide. Sehr
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Kriegszeit-ilppen
ails Arankreich.
Entzückende frsnzösifche Puppen, nach
den neuesten Kriegszeit-Moden aus Pa
ris gekleidet, werden in diesem Jahre
mit einem besonderen patriotischen Ap
?ell nach Amerika kommen. Diese Pup
?en. welche bei der von Kindern überall
o lange beliebten Handelsware ganz
verschieden sind, sind das Wcrk von
. Kriegsopfern, welche durch Handarbeit,
worin Spielzeug. Körbe. Säcke, Spitzen,
Stickereien, Besatz und Kinderkleider ein
geschlossen sind, zu Unabhängigkeit und
Selbsterhaltung zurückkehren.
Ein Abrechiiungshaus für Gegen
stände, welche von den durch den Krieg
in Abhängigkeit geratenen zwei Millio
nen Soldaten, Witwen und Kindern an
gefertigt worden, ist in New ?)ork in No.
22 Ost 42. Str. unter dem Namen
.ArtS et MctierS Fran?ais" (französische
Kunst und Handwerke) eingerichtet wor
den. ES- ist das amerikanische Haupt
quartier einer Travail France-Ameri
can" genannten Gesellschaft, die sich aus
prominenten Männern und Frauen
Frankreichs gebildet bat und nach den
Bemühungen von Mde. Lucile Cram.
ein geborenen Französin, organisiert
worden ist.
Der Zeck dieser Organisation."
sagt Madame Cram, ist der, diese hilf
losen Leute instand zu setzen, sich selbst
zu erhalten unv unabhängig zu werden;
auch der, den Grundstein zu legen für ein
enge? und andauerndes HandelsbundniS
zwischen Frankreich und Amerika.
.Der gesamte Uebersck'uß über die Ko
sien des" ImporiZ und des Bnkauss
trird nach Frankreich g'sandt werden zur
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um)mvm
Damen-
bevorzugt sind hier die dunkleren Far
ben. Man verwendet sie uf folgend
Arten: Ein weißes Stickereikleid, welches
auf ein rosa seidenes Unterkleid getragen
wird, erhält einen breiten Saum von
schräg gestreiftem kosa.weiszen Stoff und
darüber wird ein Streifen olivfarbencr
Chiffon genäht. Vielfach unterlegt man
einen Teil der Spitze mit einer Lage
schwarzem odcr diinkelfarbig?m Chiffon,
ja wir sahen sogar leichte, duftige, hell
blaue Batiflkleider auf schwarzen Ponge
Unterkleidern getragen, dazu weiße Lm.
gcriehüte und bunte Sonnenschirme.
Dieser dunkle Unterion brachte da!
Stickkieimuster zu vollster Geltung, jede
Feinheit der Stickerei-Handarbelt, die
noch mit Filctmotiven geschmückt war.
wurde dadurch besonders hervorgehoben.
Zu diesen Wasckklcidern trägt man nur
die seidene Jacke, die frei abstechend in
der Farbe gewählt wird.
In dem dunkel und hcllgefärbtcn
Foulard haben die Waschstoffe einen gro
ßen Konkurrenten. Für alle Zwecke, wo
etwas Eleganz gefordert wird, ist daS,
zzouiarvlieid vie gewiesene Toilettt. ES
gibt Damen, die sich nur angezogen in
einem seidenen Kleid fühlen. Durch
Spitzen und Chiffons läßt sich solch
Sommerloilette ungemcin verfeinern,
wenn auch die Musterung allein vor einer
Ueberbürdung mit Garnitur warnt.
Dennoch, Fou'akd ist der Mrdcsioff an
ter den Seiden und sein Gegner dn rei
zende Calico.
Kinder-Moden.
In den Anzikg der kleinen Damen
Verteilung unter die besitzlosen Hersteller
der verkauften Gegenstände.
Viele der verkrüppelten Soldaten,
deren Arbeit in unserem New Yorker
Hauptquartier ausgelegt ist. waren vor
dem Kriege Künstler. Sie machen Pup
pen und anderes Spielzeug von seltener
Schönheit und Originalität. Die Pup
pen werden von französischen Frauen ge
kleidet.
Es Ist ein Plan gefaßt worden, nach
welchem Geld zum Ankauf von Material
durch Subskription aufgebracht werden
soll, bevor Madame Cram nächsten Mo
nat nach Frankreich geht. Nach ihrer
Rückkehr nach Amerika, mit einer große
ren Auswahl von Gegenständen, wird
während des Monats August in New
?)ork eine Ausstellung stattfinden, wcl
chcr andere in den großen Städten der
Bei. Staaten folgen werden. Auf den
Rat der Gräfin Macchi de Cellcre. des
italienischen Botschafters, hin wird Ma
dame Cram aucki nach Italien gehen, um
ein ähnliche? Werk unter italienischen
Soldaten und Flüchtlingen zu organi
sie ren.
Wir lassen hier die Namen einiger sllr
diese Kriegsdienft-Tätiakeit interessierter
Patrone und Palronefsen folgen: M.
Henri Bera'on. M. Pierre Mille. Gen.
Mallelcne. M. d: Ribes Christoche. M.
C. W. Beditz, Mme. Poincare. Mrs. W.
G. Tparp. Herzogin de Clcrmont Ton
nerre. Mme. Paul Adam. Gräfin Ma
thiru de Neaillks. Mme. Cram. Mme.
Jenny, Mme. Pierre Mille. Mrs. A. Leo
Cmrett. Herzogin de Rickelicu. Mrs.
Herbert Tattcrlce, Marquise de Polig
,1 Willi1 MIM M'r''!II!'!!'1II1IV'!' !!im, lM!-!' lZI',!'"! MI!'" nWl,
ms
Werklei
bringt die farblich vom Rock abweichende
zierlich lose Jacke eine neue Note. Die
Röckchen, die in der Form zu der be
währten Faltenform zurückgreifen, sind
vorwiegend auS karierten Stoffen gear
beitet, und zwar finden die sogenannten
BlockkaroS viel Anklang. Zu den karier
tcn Röcken werden einfarbige lange Blu
fen getragen. Ein blau-weiß karierter
Rock verlangt eine marineblaue Bluse,
während die augenblicklich recht geschätz
ten schwarz'weiß karierten Röcke durch
eine feuerrote Bluse ergänzt werden.
Gerade für diese Zusammenstellung
scheint man sehr viel Sympathie zu
haben. Die Bluse findet iiberhaupt bei
dem Kinderkleid wieder reiche Vertuen
dung, da das moderne Trägerkleid und
der lose Schlüpfer durch duftige, zierlich
mit.Sviben dersckiänte Blusen bell und
I sommerlich gestaltet wird.
Die Hutrander sind ein wenig breiter
geworden. Auf dem hellen Florenz
Geflecht geht eS recht bunt und lustig zu.
Dicke Sträuße von Glaslirschen wechseln
mit Vergißmeinnicht, rosigen Gänse
blümchen und zarten Röschen. Hier und
da flattern Bänder herunter, oder kecke
oetlcn und Kokarden geben den Kin
derbllten jene beitere Stimmung, die von
dem Anzug der Kleinen erwartet wird.
Neben der Mode deS TagcS geht der
jnnuntbt" cschmark und bringt recht
feine Wirkungen hervor. Aber wie die
Erwachsenen, müssen auch die Kleinen
für dicje Art von der Natur prädestiniert
sein. Der größte Teil dieser künstlcri
schen" Entwürfe ist anspruchslos in der
nac, Mrs. Hunt Slater. Mrs. B. Pier,
son Hamilton, Mrs. I. P. Benkard.
Mrs. I. I. Carter und MrS. S. W.
Andrews.
Die Herkunft
des Struntpfes.
Unsere Mütter und Töchter sind jetzt
eifrig an der Arbeit, um für unsre
itrieger unierzeug und vor allem
Strumpfe zu stricken. Der Sirujnpf
hat im Laufe der Jahrhunderte eine
eigentümliche Wandlung durchgemacht.
Weder im klassischen Altertum noch im
einen inl des 'Mttclalters kennt man
den Strumpf. Seinen Ursprung vcr
vanil er einem Beinkleid, das von den
Männern in der zweiten Hälfte des
Mittclaltcrs, von den Hüften bis zu den
Füßen reichend, getragen wurde. Im
Anfang weit, im Lauf deS Mittelalters
immer enger werdend und zuletzt in
einem Stück gearbeitet, bekleidete es
Fuß, Bein und Schenkel. Diesen Cha
'Taster, nur vielfach variiert, behielt es
v,s zur Äitte des lg. IZabrbiindcris.
Hier trat ein Wendepunkt ein und zwar
sollen es die Deutschen gewesen sein, die
sich gegen das zeitraubende An und
Ausziehen dieses Bekleidungsstückes auf
lehnten, und die infolgedessen V.. kühne
Trennung des Beinkleides am Knie vor
nahmen. So entstand der Strumpf, der
nun feinen EicgeZzug durch alle zivil!
sierten Länder onirat. Während bis
dahin nur die Männer das Strumpf
bchikleid kannten, wurde nun der
Strumpf in die'er abgetrennten Form
auch Allgemeingut der Frau. Anfang
lic", in Wolle und Baumwolle hergestellt,
ging man nun zur Verarbeitung in far
biger Seide oder Filet de Florence
über. Gestrickt und genäht, gehörte eine
zrcße Kunstfertizkeit dazu, das neue
Bekleidungsstück, dem man viel Ge
aung.
Form, aber desto kühner in den Farben,
kompositionen. Gerade die Kinderkleider
wenden sich nicht an die große Menge.
Nicht jedem jedoch werden diese eigenar
tigen Kleider zusagen, und mancher wird
lieber zu jenen von der Tagesmode be.
stimmten Modellen greisen. Auf beiden
Linien werden jedenfalls viele reizvolle
Neuheiten geschaffen.
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Die Kinder und das klasser.
Sie kommen da unten auS der Tiefe
her, auS dem stillen Brunnen, den Frau
Holde hütet. Im, Wasser schlafen die
Ungcbornen, bis die Stimme des Schi5
sals sie zum Leben erweckt. AuS dem
Kinderteich holt sie Gevatter Storch und
trägt sie in der Zünftigen Eltern Haus
Rätselhaft und bedeutungsvoll sind die
Fäden, die der deutsche Volksglauben
zwischen dem Kind und dem Wasser
zieht. Aus dem Wasser stammt es, zum
Wasser zurück rufen es geheimnisvoll
lockende Stimmen.
.Geh' nicht ans Wasser." mahnt die
Mutter, .die Nire holt dich hinab." Die
Geister der Tiefe lieben das junge Le
bcn. Schimmernd und flimmernd in
kristallner Pracht liegt auf dem Grunde
ihr Zauberschloß, aber kalt und öde ist
eS darin, nach Kinderlachen, nach Kin
derrubel fehnen sich Nire und Wasser
mann. Mit weißen Armen langt die
fchmack abgewann, gut sitzend zu verar
denen.
Einen richtigen Aufschwung erlebte die
neue Industrie o,ber erst nach der Er
findung der von William Lee in Cam
bridge hergestellten Strumpsmaschine.
Jetzt erst war es möglich, den höchsten
Anforderungen in bezug auf die Schön
hcit der Form gerecht zu werden. Man
besang und beschrieb die so bestrumpften
Beine in Büchern und Abhandlungen,
unter denen die des französischen Sit
tenschriftstcllcrs Brantonne Ueber die
Schönheit des Leines" besonders beach
tenswert ist. Auch in der Malerei
machte sich der auf diese Weise in den
Vordergrund getretene Fuß und das
Bein geltend. Die Mode, die sich des
neuen Kleidungsstückes bemächtigte, er
fand die Schaferspiele , bei denen in
eigenZ hierzu erfundenen Kostümen in
reifend koketter Weise der Fuß und et
was vom Bein gezeigt wurde. Die
Wattcaubilder liefern ein beredtes Spie
gclbild jener Zeit. Die nächsten Jahr
Hunderte brachten eine weilte Entwick
lung bezüglich der Eleganz, und im 20.
Jahrhundert nimmt es nicht weiter
wunder, wenn man hört, daß ein eroii
fester König aus seiner Europareise
Strümpfe aus echten Svihen für 50
Dollars das Paar gekauft habe.
Gcborgcnscin.
Wie der Abend niedersinkt
Und die dunklen Schwingen breitet,
EincS TageS Tat und Recht
Friedesam zur Ruhe leitet,
Ach. so möcht' ich all mein Tun
Still in deine Liebe betten,
Aus deS Tage? wirrer Not
Mich zu deinem Frieden rette,.
Deiner Hände linden Macht
Gab' ich gern mein Müh'n und Sorgen,
Denn ich weiß, sie sprechen still:
.Komm, ruh aus, du bist geborgen!
U,g. Nechelar?!en.
,,',!,,
II'
Nire aus der Flut und zieht den jungen
Knaben hinab, im Schilf aber sitzt der
Wassermann, und bläst auf feiner Äei
denflöte. So lockend weiß er zu blasen
und so süß, daß das Mägdelein Vater
und Mutter verläßt und ihm hinabfplgt
in fein feuchtes Reich.
Einen eigenartigen Reiz übt daS
Wasser auf die Kinder aus. Das Kleine
zwar schreit, wenn die Mutter .mit dem
Schwämme und dem großen Wasser
krug" auf der Bildfläche erscheint. DaS
Kind, wenn eS schon zitieren könnte,
seufzte gewiß wie im Liede:
Nein, ich kann es nicht Segreifen,
, Dak es ivr Bcrgnügen macht
Mich zu riibbeln und zu seifen,
Und warum sie immer lacht.
Wenn doch Einer waS erfinde.
Tag das Wasser nicht so nag:
Und man trocken wusch am Ende,
ine recht Lust wär' daSI
Sind die ersten Jahre erst vorbei,
wird das anders. Schon das Drei bis
Vierjährige kennt kein größeres Vergnü
gen als zu .plantschen". Die Bade
puppe mit der dazu gehörigen Wanne ist
das Licblingssplelzcug des kleinen Mäd
chens. der Blechbrunnen, die Blechland
schaft mit der Zimmerfontäne, sie üben
einen ganz besonderen Zauber auf Kin
der auS. Mit Leidenschaft hält die
Größere Puppenwäsche im Miniatur
Waschfaß, der Junge kennt kein größeres
Vergnügen, als metallene Fifchchen und
Cnten in der Waschschüssel schwimmen
zu lassen und mit dem Magnet zu fan
gen oder zu lenken.
Und soll ich nun von den Schiffen re
den? Der kleine Bube knifft sie auS
Papier und läßt sie auf der Gosse
schwimmen, die die Straßen der kleinen
Städte durchzieht. Der Dorfbube. der
schon mit dem Messer umzugehen weiß,
schnitzt sich ein Schiff aus Birkenrinde
und fetzt ihm ein primitives Segel ein,
das ist eine Lust, wenn es munter da
hingleitet auf den glitzernden Wellen de!
Dorftcichs.
Die Stadtjugend ist nicht ganz so an
spruchslos. Sie sieht in den Spielzeug
lüden andere Schiffe, unsere Spielzeug
industrie hat sich gerade diesem Teil ih
rer Arbeit mit besonderem Eifer zuge
wendet. Stattliche Ruderboote gibt eS
da, stolze Segler, flotte Dampfer, dro
hende Kriegsschiffe. Mit welchem Ju
bel begrüßt, sie der Junge, wenn er sie
unter dem Weihnachtsbaum findet.
Hoffnungen ungeahnter Seligkeiten er
schließen sich der jungen Brust: Wenn
der Sommer kommt, wenn eS hinaus
geht, oh. welche Freuden wird man er
leben, wenn daS Schiff seine erste Fahrt
unternimmt!
Und nun ist der Sommer da. und die
goldene Sonne lockt und ruft: hinaus.
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hinaus zu Wald und Miefe, zu Fluß
und See. Fluß und See gehören unbe
dingt dazu. Am Wasser liegen des Kin
des liebste Spielplätze, schon die Regen,
wassertonne in Vaters Garten, diese
dunkle Tonne, die den Himmel wider
spiegelt und hinabzureichen scheint in n
ergründliche Tiefen, sie hat für die Ju,
gend einen schauerlich lockenden Reiz.
Mehr als ein junges Leben ist ihm zum
Opfer gefallen.
Kleinchen möchte trocken gewaschen
werden, aber schon der Vier und Fünf
jährige krempelt Rock und Höschen auf
und patscht mit nackten Bcinchen neben
den Großen in der klaren Flut umher,
und dabei ist es ihm ganz egal, ob diese
klare Flut aus blankem Fluß und See
Wasser besteht oder aus einer Re
gcnpflltze.
Das rechte echte KindeZglllck entfaltet
sich erst da, wo das Kind an das wirk
lich große Wasser kommt.
Da wirft der Bube die Angel aus,
und wenn das Mädel selbst nicht rudern
kann, so sitzt es doch mit seinem Buch
am Ufer im Boot und träumt darüber
fort in blaue Weiten hinein und läßt
das Wasser durch die Finger gleiten.
Kinder und Wasser geben immer ein
hübsches Bild, unsere Maler haben manch
eins davon eingefangen und festgehalten
in bunten Farben.
Wie reizend sind Kinder am Meeres
strand, hineinpatschcnd in die schlagen
den Wellen oder ihre Burgen bauend und
mit flatterndem guten Wimpel schmü
ckend. Welch eine liebliche Umrahmung
bekommt der plätschernde Brunnen im
Park, wenn Kinder sich an seine Brü
stung drängen und mit lachenden Augen
und haschenden Händchen den fallenden
Tropfen folgen.
Es gibt angstliche Kinder, die sich vor
dem Wasser scheuen. Die Kinder großer
Städte, die nur selten an oder auf das
Wasser kommen, überfällt nicht selten
ein Bangen, wenn der Kahn auf den
blauen Fluten schwankt; aber sie bilden
Ausnahmen und bilden mehr odcr we
Niger Opfer einer falschen, übcrängstl!
chen Erziehung oder besonders nervöser
Veranlagung. Im allgemeinen ist das
Wasser des KindeS liebstes Element, für
jedes gesunde Kind bedeutet die Wasser
fahrt den Höhepunkt sommerlicher Freu- I
den, und so soll e! auch sein: und für
alle. Dem Kinde schon deS Wasser!
Reize bis in! letzte zu erschließen, sollte
das Bestreben jeder vernünftigen Erzic
hung fein, alle Aengstlichkcit muß und
kann dabei vollständig beifeite bleiben.
Die Kinder der Schiffer und Fischer,
die Kinder, die an großen Flüssen odcr
Seen aufwachsen, zeigen das sehr deut
lich. Sie verwachsen mit dem Wasser
wie mit der Erde und der Luft von ih.
rer zartesten Jugend an. Die kleinsten
Knirpfe schwimmen, rudern und segeln.
Sie bewegen sich auf und im Wasser w,i
auf dem Lande. Das sollte von Rechts
wegen jedes Kind, nur so wird ihm das
Wasser vertraut und ungefährlich,
In den Kreisen, denen das Wohl unse
rer Jugend am Herzen liegt, hat iranr
das langst erkannt.
In der Großstadt, die daS Waffe:
dem Kinde zu etwas Fremdem macht
sucht man die beiden durch VolksSLder
mit Schwimmkursen einander vertraut
zu machen. Die Freibäder sind ein wci
terer Schritt zum Ziel. Man tut alles,
um die Jugend für das Wasser zu kr
ziehen, und man tut recht daran. Kinder,
die sich aus dem Wasser fürchten und
nicht mit ihm vertraut sind, behalten
diese Furcht oder doch eine nervöse Un
ruhe gewöhnlich für das ganze Leben,
damit geht ihnen aber sehr viel Schönes
verloren, nie werden sie den Genuß einer
Kahnfahrt, einer Seereise ganz ausko
sien, nie lacht ihnen die Wonne, den
Körper von kosenden Wellen wiegen und
gesund baden zu lassen. Immer bleibt
ihnen daS Wasser das unheimliche Ele
ment, in dessen Tiefe auch bei lachendem
Sonnenschein das Verderben lauert.
grauen, ö!e nicht zur Ehe
taugen.
Ein schwedischer Philosoph kennzeich
net jene Frauen, die nicht heiraten düc
fen. Nach feiner Ansicht dürfen also
nicht heiraten: 1. Frauen, die kokettie-
ren und sich äußern, daß sie nicht kochen.
nicht nahen und ihr Bett nicht selber
machen können. 2. Frauen, die über
Haupt den Haushalt nicht zu führen der
stehen. 3. Frauen, die Hunde und Ka
tzen lieben, dagegen die Kinder hassen.
4. Frauen, die den Vergnügungen nach
rennen und nicht verstehen, das Geld an
sparen. 5. Frauen, die vorziehen zu sier
ben, als eine nicht moderne Kleidung zu
tragen. 6. Frauen, die nur ,wei Arten
von Männern kennen, nämlich Halbgöt-
ter und Teufel. 7. Frauen, die geben
ken, den ganzen Haushalt den Dienst.
boten zu überlassen. 8. Frauen, die
teuere Teppich, und alle möglichen Sa.
chen kaufen, aber den Ankauf von Koeb
gefchirren vernachlässigen. 9. Frauen,
die ,m Hause dem Manne gegenüber das
Regiment führen wollen, wenn er. Vit
feine geistige Entwicklung beforat. lieb
irgend einer politischen oder wlsZischaf!
lichen Tätigkeit widmen möchte, und ihm
Vorwürfe machen, daß diese mit Eeld
ausgaben verbunden sei. 10. Jede Frau,
die heiraten will, soll sich vornehmen, der
Kamerad ihres ManneS zu sein. Der
Mann und die Iran seien in der Fa.
milie gleichberechtigt, die sich in die Ar
beit und die Sorgen deS Lebens teilen,
um gemeinsam den Kampf zu führen
für die geistige Hebng und Entwicklung
der Familie.
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