V ! , , - 'r . , , , , .... . . .. . ..twWJi'.'-,,jH''''1 -J ,-!MrfAHftoi9i ... tjfcjjtttBiMrito-fcifcfci lLAMälSSWaftL 4 Ü &Jü-s&trJ& t---SuiÜN&ä::,5 &l..,tf.frV,i t K Der große SchmulKdiebstahl, Krimmalnovelle von Valbnm Grsller. Gin voNSZndfg dtnglllc Tim. Und el hätte so hübsch erden kSnnen und sollen. An1?rS Grumbach, der dn ienftooll Präsidknt bei Klu der In dustriellen, hatte für nachmittags drei Uhr den Lorstand und de Ausschuß deZ Klubs zu einer Sitzung in seiner Woh nung geladen. EZ gad Wichtige (u be sprechen, da die Generalversammlung vor der Türe stand. Die Klubräum lichkciten selbst wurden gerade einer einschneidenden baulichen Veränderung unterzogen, und so wurde die Sitzung ausnahmsweise in der Wohnung deö Präsidenten abgehalten. 2a HauS Grumbach hotte seinen be währten Ruf als Pflegcstätte feiner Ge stlligkcit und liberaler Goftfteundschaft, und der Hausherr hatte sich die Ehre ge geben, auch diesmal die gebotene Gele genheit zu benutzen. Da er die Herren einmal so schön beisammen hatte, wollte er sie auch bei sich behalten. DaS war schon auf der Einladung zur Sitzung vermerkt, damit sich die Herren darauf einrichten konnten. Das machte sich gcinz ungezwungen und natürlich. Die Sitzung dauerte voraussichtlich zwei, drei Stunden,, und dann war e! Essens zeit geworden im Hause Grumbach. Zur Eisen? zeit schickt man aber im Haufe Grumbach die Leute nicht weg, sondern behält s da. T gesamt: Vorstand und Ausschuß war auch vollzählig erschienen, zehn ÜJeann hoch. Tazu dann noch der Prä sidcnt und last, sicherlich nicht Iegt. die bezaubernd liebenswürdige Herrin des Hauses, Frau Violet; das gab die richtige Tafelrunde von zwölf Gedecken. Ein Mitglied der Verwaltung, Herr Dagobert Trostler, hatte an der Sitzung allerdings nicht teilgenommen. Er war für sie zu spät, fürs Diner aber noch rechtzeitig gekommen. Er als alter Hausfreund durfte sich das erlauben. Auch ohne ausdrückliche Entschuldigung von seiner Seite konnte man sich seine Abhaltung vorstellen. Man kannte seine Schwäche, die zugleich feine Stärke war. Er war ein passionabler Amateur-Detck tid und fortwährend in allerlei seltsame Geschichten verwickelt, die ihn eigentlich gar nichts angingen. Seine Freunde machten allerlei gute und döe Witze über seine große Vanion, aber sie hatten im ganzen doch efpekt vor seinen Lnstun gen. Denn sie wußten von einigen sei , ner Erfolge, die in der Tat aller Ach tung wert waren. 1 So war er auch diesmal um die Wege gewesen.. Man w'qßte, daß es ein fal scher Siibergulden sei, der ihn beschäl tige. Man hatte ihm irgendwo beim Herausgeben einen falschen Silbergulden angehängt. Nicht etwa, daß man ihn damit betrogen hatte. Dagobert Trost l betrügt man nicht. Er hatte das Falsifikat sofort erkannt und wortlos angenommen. Nun hatte er wieder seine Aufgabe, eine Spur, die er zurückvnfol gen wollte. ( HSegen seine Gewohnheit hatte er von dieser seiner Absicht einigen Freunden Mitteilung gemacht, wahrend er sonst, wenn er eine Fährte verfolgte, sich grundsätzlich in , ein unverbrüchliches Schroeigen hüllte.' Nun bekam er die Folgen seiner ausnahmsweifen Mitteil samkeit zu verspüren. Man empfing ihn mit den ungereimtesten Fragen, mit Io seit Witzen und Neckereien, die er in evangelischer Milde hinnahm als von Leuten, die es eben nicht besser derftan den. Die evangelisch Milde ließ auch dem Manne mit dem Pctrusschöpfchen ganz wohl, obschon sie eigentlich mehr als starkes Selbstbewußtsein anzuspre chen war, denn als Milde. Die Sitzung war also geraume Zeit schon zu Ende, als Dagobert eintraf, und während man sich unterhielt, war , tete man eigentlich nur noch auf das Signal, das zu Tische rufen sollte. Das sollte von der Hausfrau gegeben werden, die sich aber noch nicht halte blicken las sen. Endlich trat auch sie bei den Her ren ein; strahlend, liebenswürdig, heiter, kurz entzückend wie immer. Nach der Lcgrusjung brachte sie sofort ihre Ent schuldizungen vor. Das sprudelte nur so bervor:'Jch habe mich vielleicht etwas verspätet, meine Herren, und Sie werden mich für eine schlechte Hausfrau halten. Damit würden Sie aber eine schwere Ungerechtigkeit begehen. Denn gerade weil ich eine gute Hausfrau sein wollte habe ich mich ein wenig verspätet. Ich war selber noch rasch ausgefahrcn, um unser Giardinetio zu vervollständign. Die Auswahl des Obstes vertraue ich niemandem en. DoS muß ich immer sel der besorgen. Und min bitte ich nur noch um knappe fünf Minuten zum Ab legen und dann werde ich die Herren bitten." AuZ den fünf Minuten wurden reich lies fünfzehn. Man hörte Türen haftig öffnen und schließen; es gab ein geheim nisoollcZ Herumschießen im Haufe, und einmal steckt: Frau Violet sogar den Kopf bei der Türe herein und ließ ein fceniiStfeS Antlitz erblicken. Es war, als woll sie den Gemahl herausrufen, und dann verschwand sie doch wieder plötzlich, als habe sie es sich ander! überlegt. Nach einer längeren Pause erschien sie dann doch, um die Gesellschaft zu Tische zu bitten. Wie gewöhnlich war Dagobert zu ihrem Kavalier und Tisch wid'oam ausersehen. Er wichse ihr den Arm und führte sie In da Speise jiiniet. Gnädigste haben eine Lnannehmlieb it gehabt.' fragte n leise, rvShrend sie Ich am Tische niederZeßen. .Sollte am gar et wäre entsetzlich die Cuppe versalze oder bet Steten rige biannt sein? Frau Biolet schüttelte de Kopf, sagte echf nichts. Sie wörgte nur, mu die Trä zurückzJchalten. Dat gmg ei KkU, ober nicht lange. PlctzKch kach j ! '( I"',!" i ,!!"',' min !1H' !''"! s .... i ,' ! 1 1 u .z i I iji, X ti r. sie doch in Tränen aui und begann herz brechend zu schluchzen. Dagobert machte ein sehr erschrockene! Gesicht und suchte sie zu beruhigen. Der Hausherr steckte eine strenge Miene auf. blickte zu seiner Gattin hinüber und sagte kategorisch: Aber Violet! Was soll da? WaS gibt' denn!' Die ganze Tafelrunde war in sichtli cher Verlegenheit und Bestürzung. Frau Violet bat tausendmal um Verzeihung, beteuerte, daß e! nichts, wirklich nichts sei nur die Nerven! Und schließlich kam eS nach langem Nötigen und Par lamentieren doch heraus: während ihrer kurzen Abwesenheit war ihr ihre CchmuckZassette mit dem ganzen kostbaren Inhalt abhanden gekommen. Sie hatte sie nicht erst wieder versperrt, da sie ja doch höchstens eine halbe Stunde weg bleiben wollte. So habe sie sie denn in ihrem Boudoir auf dem Toilettctischchen liegen lassen. Daran erinnere sie sich mit vollster Bcstimmtlxit, und nun sei die Kassette verschwunden, gestohlen. Die Menerschaft sei von erprobter Verläß lichkeit Sind alle noch vollzählig im Hause?" Unterbrach Dagobert. Es fehlt niemand erwiderte Frau Violet noch immer schluchzend, und alle erklären auf das Bestimmteste, daß in der Zwischenzeit kein Fremder die Woh nung betreten habe." Dagobert erhob sich. Wir dürfen keinen Augenblick der lieren." .Ich bitte um Ruhe!' ruf da der Hausherr mit großer Bestimmtheit. Wir sind fitzt beimische und bleiben bei Tische. Ein kleines häusliches Mißgi schick darf sich nicht auf Kosten unserer lieben Gaste vollziehen. Es wird meine Sache fein, meiner Gattin den Schaden zu ersetzen, und damit ist die Sache für uns und vorläufig erledigt." Dagobert blickt: fcharf nach seinem Freunde hin und setzte sich dann wieder ruhig nieder. Eigentlich war es ein großer Mo ment. Der Sckmuck der Frau Violet Grumbach, der Gattin des Präsidenten des Klubs der Industriellen, das war doch keine Kleinigkeit. Das wußte die ganze Stadt. Der stellte einen Wert vor von vielen, dielen Tausenden. Der wird gestohlen, und da der Hausherr das erfährt, erklärt er kaltblütig, daß ihm und seinen Gästen das Mittagessen nicht gestört werden dürfe. Ein feierlicher Moment. So ungefähr wie in der fran zösischen Kammer, als in ihr eine Bombe explodierte und der Präsident darauf ge lassen verkündigte: Die Sitzung dauert fort! Tal Mahl nahm also seinen gana, und Frau Violet gab sich alle Mühe, ihren Kummer zu unterdrücken. Es gelang ib)r ' aber schlecht. Immer wenn man schern geglaubt hatte, sie habe sich gefaßt, stürzten die Tranen doch wie der hervor. An dem Schmuck hatte ihr Herz gehangen. Nicht nur der Kostbar, keit wegen. An jedes einzelne Stück knüpfte sich eine liebe Erinnerung, und jedes einzelne Juwel war ein Stück Le- bensinhalt geworden. Der Verlobungs ring, das Brautgeschmeide die Ri vifere aus Saphiren und Brillanten hatte sie nach der Geburt ihres Töchterchens des einzigen Kindes, das bald darauf starb daZ Tizmanten-Diadem, als sie zum erstenmal als Frau Präsidentin zu sie nach der Geburt des TöchterchenZ er halten, des einzigen Kindes, das bald da rauf starb das Diamanten-Diadem, als sie zum erstenmal als Frau Präsiden tin zu repräsentieren hatte, das Perlen Halsband nach glücklich überstanden schwerer Krankheit 5 war nicht nur der materielle Wert, an allem hing ein Stück Herz, und das und die Erinnerungen, die wann auch im Falle des Ersatzes beim Hofjuwelier nicht zu kaufen. Frau Violet blieb also während der ganzen Mahlzeit tief bekümmert und weinte viel, fo sehr sie sich auch bemühte, schon um der Gäste willen ihre Haltung zu bewahren. Diese nahmen die Sache natürlich etwas leichter, obschon sie mit dem Ausdruck ihrer Teilnahme nickt kargten. Sie trösteten nach Kräften und sprachen die scst: Zuversicht aus, daß e doch gelingen werde, den Schmuck wieder zur Stelle zu bringen. So nach und noch gewannen ihre Tröstungen o--gar einen Stich ins Humoristische. Man habe ja das Glück einen so ausgezeichne ten AmateurTetcktiv, wie Dagobert, zur Gesellschaft zu zählen. Der habe da doch eine wunderschöne Gelegenheit, seine Kunst zu zeigen, und es sei kein Zweifel, daß er auck dieses Mal die hohe Mei nung, die allgemein Wer seine Fähigkei n gehegt we"e, bestätigen und rechtfer tigen werde, 'ffrau Violet nahm auch hier die Sache vollkommen ernst. Sie hakte wirklich Vertrauen :u Dagobert. Sie wußte von sei nen Taten und ihr selbst hatte er durch feine Kunst schon einen unschätzbaren Dienst geleistet, als ihr Leben durch eine Flut von schmählichen anonymen Brie fen förmlich vergiftet worden war. Sie erariff mit wahrer Empfindung seine Hände and bet ihn, ihr auch jetzt beiz sieben. Baron Eichstedt, das Vorstandsmit glied, stieß heimlich den Hausherrn an, diefer blickte bedeutsam zu dem Aus schußmitglied Baron Friese hinüber; e ging ein leichtes Schmunzeln durch die Gesellschaft: Dagobert bat wieder keine Ausgabe! ?ch glaube. Violet." lieft tick, der Hausherr dernebmen. .daß du dir wirk kich keine Lb'rtrikbenen Serien machen sollst. Vielleicht haff du die Schatulle doch nur verlegt, und sollte sie wirklich entwendet worden feig, sg wird un! ja Dagobert sicher seinen bewährten Bei stand leiben." .Ich bin in de? Tat s.br Umnxa' warf Baron priese dazwischen, .od Herr ! .,.,, II . u-tni, Dagobert auch da daS Korpusdelikti ent decken wird. Frau Violet war durchaus nicht ge neigt, auf den leichten Ton der Untcrhal tung einzugehen. Sie sagte nrchtS nieh und hob, als es Zeit war, mit einem schweren Seufzer die Tafel auf. So vortrefflich auch das Mcnii war eine Selbstverständlichkeit im Hause Grum bach so war da! Mahl doch ein durch aus verunglücktes. All ihr Tagober Mahlzeit bot der Wiener sagt Speis z'am" .Ich wünsche wohl gespeist zu haben, und ihr die Hand küßte, tra ten Ihr wieder die Tränen in die Augen, und aufs neue richtete sie in tiefer Be kümmernis die Bitte an ihn, ihr in ih rem Unglück doch ja helfen zu wollen, .Ich werde tun. was ich kann. Gnä digste, lautete feine Antwort. .Wie wollen Sie daS ober anfangen? Anfangen selbstverständlich m! der Ausnahme deS LokalaugcnscheineS Frau Violet führte ihn in ihr Vou doir. ein Wunderwerk In blaßblauer und altrofa Seide, von zarten Spitzen und schwellenden Teppichen. Dagobert ließ einen prüfenden Blick durch den duftigen liaum gleiten und bemerkte dann: .Seit mehr als zehn Jahren bin ich der Freund und regelmäßige Gast deZ Haufe! und voch habe ich diesen öiaum noch niemals zuvor betreten. .Das ist doch nicht besonders wunder bar, Tagobert. Ich furchte nur, daß Sie da schwerlich etwas entdecken wer den, was Sie auf eine Spur bringen konnte. .Das Wichtigste habe 'ich schon en! deckt, Frau Violet. Das Zimmer hat nur einen Eingang den, den wir be nutzt haben. Ich werde hier nun meine Studien machen. Tazu muß ich allein und ganz ungestört sein. Bitte also. meine Gnädigste, sich in Ihren weiteren Hausfrauenpflichtcn nicht stören zu laen. Die Herren hatten sich inzwischen in! Rauchzimmer zurückgezogen. Auch Frau Violet begab sich nun dahin und machte weiter die Honneurs, wahrend der schwarze Kaffee und die Lilöre serviert, und die Zigarren und Zigaretten herum gereicht wurden. Tagobert nahm, als er sich allein sah. ein Abendblatt aus der Seitentasche sei ms Frackes und legte sich der Länge nach hin auf die einladende, mit altrofa Seide überzogene Chaiselongue und begann zu lesen. Er las nur wenige Minuten: dann entsank daZ Blatt seinen Händen, und er verfiel in ein wohltuendes, ge fundheitssörderndes Mittagsschläfchen. Etwa ein halbes Stündchen mochte er geschlafen haben, als er geweckt wurde. Freiherr v. Friefe als der jüngste in der Gesellschaft war delegiert worden, ihn einzuholen. Ob er denn noch immer nicht fertig fei mit seiner Lokalaugen scheinaufnahme! O ja, ich bin schon fertig," entgegneie Dagobert, sich rasch ermunternd und ließ sich ohne weiteres zur Gesellschaft hin über geleiten. Bevor er noch daS Rauch zimmer betreten hatte, konnte er zu fei ner Befriedigung wahrnehmen, daß die allgemeine Stimmung sich wesentlich ge bessert habe. Denn eS klang aus dem Rauchzimmer ein volltöniges Lachen he raus. Man ward aber sosort wieder ernster, als er eintrat. Der Hausherr fragte ihn mit besorgter Miene, ob er irgendwelche Anhaltspunkte gefunden habe, und auch die andern bestürmten ihn mit Fragen ahnlichen JnballS. Tagobert beschäftigte sich mit dem ihm nachservierten Schwarzen und bat sich dazu ein Gläschen grüner Chartrcuse aus. Dann wühlte er sich mit kundigem Blick unter den zahlreichen Havannakist chen seine gewohnte Sorte heraus, schnitt umständlich die Spitze der Ziaarre ob und nahm sich endlich Feuer. Und erst als er sich überzeugt hatte, daß die Zi garre guten Zug habe, ließ er sich herbei zu bemerken, daß er wohl glaube, der Lache auf den Grund kommen zu kön nen. Frau Violet klatschte in die Hände. .Wenn Tagobert das sagt ich kenne ihn dann kriege ich meinen Schmuck wieder!" , Meine Gnädigste," erwiderte Dago bert. .ebensowenig wie im Sport gibt eZ bei meinem Handwerk tote Gewißdei ten. Die Aussichten auf den Erfolg drücken sich in den Odds auS. Sie wif fen doch, was Odds" sind. Gnädigste?" .Ja, Tagobert. Dazu war ich oft ge mig auf dem Turf, um auch das zu er fahren. OddS drücken das Verhältnis der Wetten oder, wenn Sie wollen, ihre Kurse aus." .Nun denn, ich glaube, unsere Ehw n stehen so, daß Sie nur noch .Auf", Wetten legen könnten, und dabei ist nicht viel zu verdienen." .Ich will keine Wetten. Dagobert, ich will meinen Schmuck!" Wir werden sehen, mi sich fitr Sie tun läßt, meine Gnädigste." Kann ich irgendwie mithelsen. Dago bert?" O gewiß, meine Gnädigste, ich rechne sehr stark auf Sie!" .Dann befehlen Sie!" .Wir werden so. wie wir sind, morgen wieder bei Ihnen dinieren. Sie brauchen nicht s ein erschrockenes Gesicht zu ma, chen. meine Gnädigste " .Dagobert. Sie sind 'ein abscheulicher Mensch! Ich habe gar kein erschrockene! Gesicht gemacht im Gegenteil! Ich freue mich daraus, und die Herren sind hiermit höflichst eingeladen. ' Nicht doch. Gnädigste. Ein kleine! Mißverftändn.Z. Vor allen Dingen leiste ich also amen:! honnrabl. und nehme da! .erschrockene Gesicht" sei erlich zurück. Im übrigen habe Ich e! ober gar nicht so gemeint, wie Sie eZ nun gedreht haben, meine Gnädigste." .Dagobert, ich habe gar nicht! "ge. dreht; meine Gäste sind mit immer herz licy willkommene .Daran ist kein Zweifel gestattet. Wir werden als morgen bet Ihnen dinieren, Da! erfordert der Gang der Untcrsu chung. Er erfordert aber nicht, daß wir Ihnen Scherereien bereiten." Mischen Sie sich nicht in meine Hansfrauensorgen, Dagobert! .Ich beschäftige mich lediglich mit me! nen Untersuchungssorzen. Sie werden also die Güte haben, keinen Finger zu, rühren. Ebenso ist ei von Wichtigkeit, daß Ihre Dienerschaft nickt herumgehest und ihr keine außergewöhnliche Arbeit aufgebürdet wird. Tas Diner wird Ih nen fertig ins HauS gebrachte .DaS kann gut werden!" .Verlassen Sie sich auf mich. Frau Violet. Ich verstehe, zu essen. Und ein wenig können Sie sich auch auf die Firma Sacket verlassen, die die teuerste Küche in Wien führt, aber, wie man sagt und ich glaube mit Recht, die beste, Ich werde auch nicht knaufern. Ich weiß. waZ ich Ihrem Hause schuldig bin. .Ich alS Hausherr." warf Herr Grumbach dazwischen, .bitte dich sogat ernst und ausdrücklich, nicht zu knau fern Dich, lieber Freund, gebt die Ge schichte vorläufig gar nichts an, und auch ich bitte dich ernst und ausdrücklich, dich rn den Gang der Untersuchung nicht ein zumenaen. Ich habe jetzt mit deiner der ehrten Frau Gemahlin Wirtschaftssachen zu besprechen, und da mochten wir unge stört bleiben. Also, meine Gnädigste, die Sache wird so sein: das Diner wird fertig beigestellt, und nicht nur das, son dern auch die Bedienungsmannschaft, das ganze Tafelzcua, Silber, Tischwa sche, Tafelaufsätze, Blumen, Porzellan und Glasservice. Sse werden sich nur zu Tische zu setzen hakn. Das soll ihre ganze Muhe sein. Eine Stunde nach dem Mahle muß der ganze Spuk wieder spurlos aus dem Hause verschwunden sein. Das alles wird glatt erledigt ?r den. Die Feststellung deS Menüs über lassen Sie ruhig mir. Sie wissen, in der Gourmandife bin ich ein wenig FaFch mann." Ich weiß, Dagobert. Sie sind Ken ner. Worin waren Sie es nicht?" Ich werde auch dafür Sorge tragen, daß zu ledem Gang die richtige Wein forre serviert wird. Meine einschlägigen. sehr gewissenhaften Studien werden mich auch in diesem Punkte vor jedem Miß griff bewahren. Die Komposition des Menüs habe ich im Zlopse schon fertig. Wünschen Sie, es kennen zu lernen?' Die Gäste protestierten. Sie wollten sich uoerraMn lajlen. Gut." erwiderte Togobert. .Und nun, Frau Violet, habe ich nur noch eine Bitte an Sie. Sie müssen mir gestatten, einen Galt mitzubnngkn, Darf man feinen Namen erfahren? Es ist mein Freund. Oberkommissär Doktor Weinlich, wie Sie wissen, einer unserer tüchtigsten Kriminalisten. Sie müssen sich erinnern, Gnädigste, daß wir nicht sowohl ein Festessen, als ein Zwecke essen veranstalten wollen. Wir wollen dem Schmuckdiebstahl auf den Grund kommen. Vielleicht kann uns da der er fahrene Kriminalkommissär von Nutzen lein. ES fällt mir auf," nahm nun der Freiherr von Friese daS Wort, daß Freund Dagobert hier polizeiliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen glaubt. Das ist sonst nicht seine Art und würde auch in diesem Falld seinen Detektiv rühm nicht erhöhen." WaS meinen Ruf, wenn Sie wollen. meinen Ruhm anbelangt ich wider sttze mich nicht so können Sie die orge dasur ruhig mir überlassen, lieber Baron. Hier handelt es sich nicht um meinen Ruhm, sondern darum, daß der gestohlene Schmuck wieder zur Stelle ge bracht wird. Ich glaube, wir werden den Dieb ermitteln, Herr Baron, und wenn dann eine Verhaftung vom Fleck weg sich als nötig erweisen sollte, dann würden meine privaten Machtmittel am Ende nicht ausreichen. Sie sehen also, daß unter Umständen der Gast unk ganz nützlich werden könnte." Am nächsten Tage erschienen die Gäste vollzählig zur festgesetzten Zeit. Frau Violet empfing sie mit vollendeter Lik benswiirdigkeit. Sie hatte ihre Haltung wieder gewonnen, und nichts deutete auf den schweren Kummer, der sie am Tage vorher noch bei Tische so niedergedrückt und um alle Fassung gebracht hatte. Tagobert hatte auch seine kulinarische Mission glänzend erfüllt. Es war ein tadelloses und erstklassiges Mahl, da! den Herrschaften vorgesetzt wurde. Wäh rend man bei Tische war, wurde der ei gentliche Gegenstand der Tagesordnung nicht berührt. Dagobert hatte es nbge lehnt, auch nur mit einer Bemerkung aus die Socke einzugehen, solange die auf wartende Mannschaft ihres Dienste! waltete. lrit als die Gesellschaft nach aufgehobener Tafel sich ins Rauchzim mer zurückgezogen, sich's dort bequem eingerichtet hatte, mit Kaffee, den feinen Schnäpsen und Zigarren verserot und eine weitere Störung durch Bedienung? Mannschaft nicht zu gewärtigen war, er klärte sich Dagobert bereit, auf den vor liegenden ssall einzugehen. Er saß auf seinem gewohnten Platze Frau Violet gegenüber, die in ihrer traditionellen Kaminecke mit Spannung der Dinge harrte, die nun kommen sollten. Freiherr v. Friese war der erste, der den Stein in! Rollen brachte. Er dekla mierte mit komischem, falschem Patho! wie folgt: Achtung, meine verehrten Herrschaften nur hereinspaziert! So eben beainnt die große Vorstellung: der weltberühmte Matador Herr Dagobert wird die Ebre haben, auf d'm gespann ten Drahtseil feiner hohen Tetektivkunst einem hohen Adel und dem sonstigen verehrunflsrrilrdig'n Publiko eine Probe seiner unübertrefflichen Geschicklichkit zu bieten. Äneikennungsschreiben liegen vor. Kinder und da! Militär vom Feldwebel abwärt! zahlen die Hälfte. Nur immer bereinspaziert, meine Herr schaffen!" Kommen wir zur Sache!" mahnte der H-ausherr beschwichtigend. Jawohl fügte die Hausfrau bin,u, ängstlich geworden, daß da iin Streit entjtehen konnte, wir haben Wichtigere! vor, als einem Worlgeplankcl der Her ren zu lauschen. Da, Wichtigste. Frau Violet." lenkte Dagobert sofort ein. ist. daß wir den gestohlenen Schmuck zur Stelle sckmffen Ich denke, das wird sehr bald erledigt fein. Lieber Freund Grumbach. wür best du wohl so freundlich sein, mir deine Zlassaschlussel auf eine Minute anzuver trauen. Verdutzte Gesichter. Der Hausherr griff unter sichtlicher Verlegenheit in die Tasche und folgte die Schlüssel aus. Die Kasse stand in einer Ecke des Ranchzim mers. Sie war von zierlichen Dimensivl nen. ES war ja nur die Hauskasse. Die großen und gewichtigen standen in den Ge chcislsbureauS. Ich bitte, mir genau auf die Finger zu sehen, meine Herrschasten, sagte Da gobert. während er öffnete. Denn wenn hinterher eine kleine Million fehlen sollte, dann möchte ich'S nicht gewesen sein!" Er zog die schwere Türe vollends auf. nahm die Schmuckkassctte heraus und überreichte sie der Hausfrau. .Bitte. überzeugen Sie sich, Gnädigste." bemerkte er dazu, ob auch nichts fehlt. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß für jeden etwaigen Abgang der Herr Gemahl yastpslichtig ist. .Es fehlt nichts. Dagobert!" erwiderte Frau Violet lachend und blickte bewun dcrnd zu Dagobert auf. .Ich mache Sie weiter -darauf aus merksam, Gnädigste," fuhr Dagobert fort, .daß der Herr Gemahl Ihnen eine Entschädigung schuldig ist für den aus gestandenen Schrecken, und daß diese Entschädigung am zweckmäßigsten erfol gen wird durch eine sachgemäße Vervoll ständigling deS Inhalts dieser Kassette." Bewilligt!" sagte Herr Grumbach so fort, aber ;r sigte eZ nicht eben in sehr freundlichem Tone. Er war ärgerlich. Nicht daß er da zu einer größeren Aus gäbe gepreßt ward seiner Frau eine Freude zu bereiten, war ihm immer ein Vergnügen aber wieder die alte Ge schichte, daß keine Vereinbarung etwa! nützt, geplaudert wird doch immer! Er kannte das von den vertraulichen Sitzun gen her. Immer war etwas davon doch in die Öffentlichkeit gedrungen. Die Leute können einmal ein Geheimnis nicht bewahren. Das war seine Meinung, und mit dieser hielt kr auch jetzt nicht hinter dem Berge. Eine so einmütige Opposition hatte aber der Herr Präsident in seinem ganzen Leben noch nicht ge funden, wie in diesem Jalle. Jeder ein Seine überschüttete ihn mit Beteuern gen, daß er geschwiegen habe wie daS Grab, und auch Dagobert gab die bün feige Versicherung ab, daß kein Verrat geübt worden fei. Es sei in diesem so einfachen Falle doch wahrhaftig auch nicht nötig gewesen. Wie konntest du sonst darauf kom menk fragte Grumbach. Durch eine einsacke Kombination, ohne die bei meinem Sport überhaupt nichts zu erreichen ist." Dagobert, bat die Hausfrau, .Sie müssen uns genau erzählen, wie Sie das herausgebracht haben." Aber mit Vergnügen, meine Gnä digste! Freilich wäre es vorsichtiger, wenn ich mich nun mit dem Resultat begnügte. daS doch einen positiven Erfolg vorstellt. während ich mich noch immer blamieren kann, wenn ich die Methode und den Weg aufzeige, die mich zu dem Schlußergeb nis geführt haben. Auch mir ist aber nach berühmt Mustern das Suchen und Forschen nach Wahrheit interessan ter und wichtiger als die Wahrheit selbst. Darum will ich also gern verraten, wie ich zu dem Schlüsse gekommen bin. Nicht so viele Reflerionen!" erklang e! aus der Korona heraus. Wir wollen atsachen. Dagobert soll erzählen, nicht philosophieren!" Nur nicht ungeduldig, meine Herren. Sie werden's noch früh genug erfahren. Bevor ich beginne, muß ich doch noch eine schmerzliche Betrachtung anKellen. Meine Herren! All unser Wissen ist Stückwerk. Ich war lediglich auf meine Kombinotion angewiesen, die ich Ihnen nun entwickeln will, und Sie werden meine Nichter sein. Ihr Amt ist kein schwieriges, denn Sie sind ja genau ein geweiht, ich aber kann mich leicht bla mieren. und dann werden Sie mich u! lachen." Die Hauptsache hast du ja doch be. rausqebracht!" tröstete der Hausherr. Deshalb könnten mir aber in der Kombination doch Irrtümer unterlaufen sein. Sollten es wesentliche Irrtümer sein, dann muß ich die Buße auf mich nehmen. Dann werde ich da! heutige Fchmahl bezahlen." ,Sonu? fragte Freiherr von Friese. Sonst, lieber Baron, wird ein anderer bluten müssen. Ich beginne also. Die Situation, die ich vorfand, war fol gende: Wenige Minuten nachdem ich eingetreten war, begrüßte im! die der ehrte Hausfrau heiter und rosig, wie immer. Eine Viertelstunde später bittet sie ur.S zu Tische und ist bleich und der stört, und wieder einige Minuten später bricht sie in Tränen aus. Wir erfahren auch den Grund. Sie hat in der kurzen Zwischenzeit de! ToilettenwechsclS sür das Diner die Entdeckung gemacht, daß ihre Schmuckkassctte abhanden gekommen sei. Ich erhebe mich, ich steige wie da? alte Schlachtroß beim Klang der Krieg! drommete. DaZ war ja ein Fall für mich. Es wird Ihnen ausgefallen sein, und um so leichter werden Sie sich da ran erinnern, daß ich mich so rasch be ruhigte und wieder niedersetzt. Ich be dauere, ei sazen zu muffen, denn e! wird Ihrer Eigenliebe nicht sehr fchmei cheln, meine Herren: ich hatte da Ihr SPiel schon durchschaut." Da! kann man jetzt leicht sagen! warf Baron Friese dazwischen. .Sie körnen mich ja dann dementie ren, Herr Baron, wenn meine Folgerun gen sich als falsch erweisen sollten. Wa! mich zunächst stutzig mackxie, war da!: der Kummer unserer lieben Hausfrau war echt; der Ihrige, meine Herren, war falsch, war schlecht gespielt. Schämen Sie sich! Auch der Hausherr spielte seine Rolle nicht gut. Mein lieber Grumbach, allen Respekt vor deiner et waigen Seeleiigröße im Unglück, aber wenn man ein noch so großer Held ist, man benimmt sich doch etwas anders. wenn man, den Suppenlöffel in der Hand, mit der angenehmen Botschaft Niedergerannt wird, daß der Gattin für hunderttausend Gulden Schmu gestoh len worden i t." Deshalb wäre die Welt noch nicht untergegangen! Ich vermute; aber man benimmt sich doch anders! Ich versuchte, mir die Lage klar zu machen. Da war etivaS abge kartet, die Hausfrau aber nicht inS Vcr trauen gezogen worden. Man hatte sich nicht gescheut, im Interesse der eigenen Unterhaltung der Hausfrau einen ernsten Schrecken und einen wirklichen Kummer zu bereiten. Das verdiente Strafe, und eS wird, verlassen Sie sich darauf, nicht ungestraft bleiben. Ich bin übrigens nicht der Mann, der sich etwaigen Milde rungsgründen verschließt. Vielleicht hielt man es zum Gelingen des Komplotts für Notig, die Hausfrau nicht etnzuwei, hen. Das würde ich als keine genügende Entschuldigung für die begangene Grau samkeit betrachten. Wohl aber wäre es noch möglich, daß man keine Zeit gefun den hatte, sie einzuiveihcn. Also ein Komplott! Gegen wen? Kein Zweifel, es war auf. mich abgesehen. Wie mag es zustande gekommen sein? Ich konstruierte, rekonstruierte mir den Sachverhalt wie folgt: die Sitzung, an der rch nicht teilnehmen konnte, war vor bei, und es folgte die zwanglose Unter Haltung vor Tikch. Dabei kam die Rede auch auf Dagobert und sein berühmtes Steckenpferd. Man sollte rhn zur oll gemeinen Erheiterung einmal ordentlich hineinlegen, meinte der eine. Das wird nicht so leicht gehen. Der fällt unZ nicht herein, hatte ein anderer die Güte, mir die Ehre anzutun. Ich vermute, daß dieser wahrhaft edle andre mein Freund Grumbach gewesen ist." ,Bravo, Dagobert, rief der Haus yerr, so war es! Ich kenne meine Pappenheimer. Es käme auf einen Versuch an, meinte wie. der der eine, und nun wurde die große Idee ausgeheckt. DU' Gelegenheit war günstig. Die Hausfrau nicht zu Hause. Sre wird zwar erschrecken, aber dann ihre Rolle nur um fo glaubwürdiger spielen. Hier steckt der Frevel, der be straft werden muß und bestraft werden wird. Vielleicht hatte sie Freund Grum- bach übrigens doch noch verständigt, aber es fand sich dazu die unauffällige Gele genheit nicht mehr. .Der Tiebstahl wurde also vollführt, Eine solche Beute kann man nicht unter dem Tisch verstecken. Um sie aus dem Hause zu schaffen, fehlte die Zeit und auch zede nötigende Veranlassung. Da gab es nur einen sichren Versteck die euer und einbruchsichere Kasse des Hausherrn, darauf wird Dagobrt doch ,n einem Leben nicht verfallen! Wie Ere gefehen haben, hatte ich die Ehre, sie dort vorzufinden. Also ein schwieriger Fall war das wohrhaftig nicht, und rch bin es meiner Reputation schuldig, Sre zu bitten, meine Herrschaften, wenn Sie wieder einmal die Neigung verspüren ollten, mir eine Falle aufzurichten, doch mit etwa! mehr Schlaue vorzugehen und mir nicht eine Ausgabe zu stellen, die lo kinderleicht ist. Ich kann Ihnen meine achmannische Kritik nicht vorenthalten. daß Sie Ihre Sache nicht gut gemacht haben. Nicht ich. Wohl aber Sie selbst tappen gutmütig und willig in die erste beste Falle hrnem, die man Ihnen stellt, und mag sie noch so plump sein. Ich habe mich gestern nach Tisch zurückgezo gen um den Lokalaugenschein aufzu nehmen, wie Sie meinten. Ist mir gar nicht einqefalkn. Ich habe drüben ruhig geschlafen. Ich wollte Ihnen nur Zeit gönnen, unsere verehrte Hausfrau ein zuweihen und sie zu beruhigen. Letztere? ist Ihnen gelungen, daS ist aber auch Ihr ganzer Erfolg, der allerdings nicht viel Fmdigfekt zur Voraussetzung hatte. .Noch eme Aufklärung geben Sie den Herren," bat darauf Frau Violet, und auö ihren Arigen leuchtete dabei ein Strahl de! Triphes. Sie hatte nie. mals an seiner Kunst gezweiselt, und nun war sie stolz darauf, daß er ihr Vertrauen wieder so glänzend gerechter tigt hatte. .Ihr Freund und nun auch unser Freuild, der Her? Oberkommissär Weinßch, ist un! heute ein lieber und werter Gast und wird es in aller Zu kunst sein, ober er hatte bei dieser As färe nicht! zu tun, und doch sagten Sie, daß Ihnen seine Mitwirkung unentbehr lich fei." Die hätte nötig werden können, meine Gnädigste. Ich konnte nicht wissen, wie die Wetten auf und gegen mich ab geschlossen worden sind. Die Provo sitionen warin mir unbekannt. Nun hätte eS geschehen können, daß ich zu dem Endresultat überhaupt nicht gelangen konnte. Ihr Herr Gemahl brauchte nur nach irgendeiner Proposition dr Wette oder weil dieser oder jener mir den Er folg nicht gönnte, mir die Ausfolgung der Kassaschlllsskl zu verweigern. Man muß alles bedenken. Für diesen Fall hallen wir ihn dazu gezwungen. Ein großer Tiebstahl war begangen worden. Hier mußte entweder die Wahrh.'it be kannt oder eS durften der Untersuchung, die ich auf eine Spur geleitet hatte, keine Hindernisse in den Weg gelezt wericn. Mein Freund Herr Doltor Weinlich hat einen ordnungsgemäßausgestellten aint lichen Hausdurchsuchungsbesehl in t,t Tasche, und nicht, hätte uns gehindert, davon Gebrauch zu mk!i " Donnerwetter!" rief der Hausherr lachend, .da! heiße ich eine Sache sche,rs durchführen!" Mein Kllnstlerruhm stind aus dem Spiele," entschuldigte sich Dagobert, .und dann hat ja die Sache nickt nur Ihre strafrechtliche, sondern auch ihre zi viirechtliche Seite. Vergessen Sie nicht. meine Herren das heutige Tine: -tt fkcut mich, daß es Ihnen so wohl ge. schmeck! hat habe ich bestellt. W.r meine Kombination salsch. .so fcsiie -z meine Strafe sein, daß ich es be,al't:. Sie war ober richtig, und nun m'ig ein' Die nc Stunde. Eine Gristcrgrschicht' aS btt Tvimiierzeit". Die Uhr schlug Zwölf ..... RÖi nacht! ' Solide Menschen befinden sich um ditsl Zeit bereits in den Armen de! mit Hech4 so beliebten MorpheuS bei a kann auch ein solider Mensch und trotz dem um Mitternacht noch wach sei. Zum Beispiel, wenn man zufällig g schäftlich am Schlafen verhindert ist. Ich war verhindert, war wach un$ es schlug Mitternacht. Ein Geräusch ein Rascheln und Schlürfen ich kümmere mich weiter nicht darum wahrscheinlich eine Mau! oder ein Kater. Beide sind in Rcdaktionsräumen mehr al!,wahr scheinlich. Da elektrische Licht zuckt ein, zwei Mal und erlischt. Da! Rascheln und Schlürfen wird deutliches, ich schaue mich um und sche eine nebelhafte Weiße Gc ftalt. Ein Gcist! Man soll'! nicht für möglich halten Gcist in einer Re daklion höchst ungewöhnlich, fast un glaublich. Und doch wahr die Uebel gestalt versicherte mir mit wehmutzit icrndcr Stimme, daß sie ein Geist sei: Ich bin ein Geist' möchte mich Weingeist nennen, denn dS Weinen ist niir näher, als das Lachen ..... ich will den Briefkcistengcist sprechen! Wie, er ist nicht da? Nur am Vormit tag?: O du meine Güte, wie soll ich. ein Geist, am hclllichten Tage umgehen können. Könnten Sie vielleicht " .Vielleicht könnte ich," entgegneie ich der Jammergestalt. Also waö wün schcn Sie?" Auskunft möchte ich haben. Herr, man behandelt uns Geister ganz er bärmlich, man macht unS das Leben (natürlich daS Leben nach dem Tode) bitterschwer. Sehen Sie, vor etlichen Jahren kam die erste Störung; ich er schien eines Nachts mit gewohnter Pünkt lichkeit um Zwöls, da starrte mir ein Plakat entgegen: Spuken ist bei 300 Toi lar Strafe verboten! Ich war baff, bäf fer, am bäffsten und wußte nicht, was ich tun follte das Verbot war vernichtend für die gesamte Geisterwclt. Zerknirscht wollte ich schon gehen; der Sicherheit we gen laS ich da! Verbot noch einmal ein Stein fiel mir von der Seele: ich hatte daS reitende c," übersehen Spucken" nicht .Spuken' hieß es und wir spukten weiter." .Nun und jetzt?" fragte ich den Geist. Jetzt liegt die Sache anders viel ernster. Diesmal ist eö allerding! auch eine Täuschung (man sagt ja Wohl jetzt allgemein: Camouflage?), aber eine zur Wirklichkeit gewordene Täuschung, ein Täuschung, die Tatsache ist." ' ,ie sprechen in Rätseln!?!' ,Sie werden mich sofort verstehen: die Sommerzeit! Wa! ein ehrlicher, recht, fchaffener Geist ist. der erscheint Punkt Zwölf. Wann aber ist daS nun? Komme ich um Zwölf nach unserer Geisterzeii rechnung, dann ist eö bei Ihnen bereits EinS und da! ist mir garnicht eins, weil ich dann nicht mehr spuken darf. a! sollen wir Geister nun tun? Wie können wir wissen, wann unser Stund lein geschlafen hat? Bestimmen Sie, bitte, wir werden uns ftigen. Sie wissen a. der Dicht sagt bereits: Der Geist ist willig!' Verehrtester sagte ich ob Sie den Geist um Elf oder um Zwölf aufge den, daS ist mir EinS; Ich bin ein ganz einfacher Zeitungsschreiber und verfügt über keinen Geist.' Schwupps war er weg denn in demselben Augenblick betrat d Ler e i n S-reporter das Zimmer. Zu viel. Wie viel ich onch bekommen. Seit ich auf dieser Welt, Nichts hat im Grund genommen Zufrieden mich gestellt. Als Knab' bekam ich Hiebe, Bei jeder Kleinigkeit, Als Jüngling mit der Liebe Bekam ich manchen Tireit. Kaum zahlt' ich dreißig Jahre, Bekam ich einen Bauch Und dann, trotz oer Haare, Bald eine Glatze auch. Tann eine rote Ras, Die wurde später bl, Und endlich meine Base, Tie Liebliche, zur Frau. T'rum frage ich beNommen. Geht meine Fahrt noch weit: Lvas werd' ich wohl bekommen Noch alles mit der Zeit! anderer heran der, der die ganze Ge schichte anz'zeüe!!. der unsere lieb, Hausfrau in Schrecken gejagt, der die schlimmste Todsünde! neine, Kunst 'Zweifelt, gegen sie gewettet kt ter muß nun heran und der muk be. rappen. Herr Baron v. ,tkt fr, b.Zbe die Rechnung bereits in der lösche uns ich habe sie der Einlichbeit k,ui gleich aus Ihren Namen au!iellea las. skn. Tatf ich sie filmen bVoAichiwujS. volli und erg:benst überreichen?" .Herr Taioö'.kt.' nwider'e de, Sa. ton em wenig ekgisch, .mein K,u!i. ment! Ich bitte um dte Rechnung f K '' : i; s f fi '"ll;!TiV!!!'! Pr-"V",t i3h':'"B t',.5:lif 'If-,''' Tfri""'! f illir ? i'v,";-. n'-i-i t'"'.""?1"'1 .i'f f'r? nt M"',s.v"ii t'!"""'.f rtr"'"" n; - 'i 1 v m "-. .j......,,,,-..... ,p .. ,,. .,..,,,,, y rJJiMM ' " " ' 1VJri'jiJ.Jj11-!j m'w f (fifS-'ir'-'.-si;.'!'-':i.:i-.f.,i:.'.!.T: 'iy'f r; wa.tniilti,Mlii4l.vJ),a.-;