Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 22, 1918, Page 3, Image 3

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Sette g Tägliche Omaha Tribüne-Samstag, den 22. Juni 1918,
Drei 10c Brofe für 25c
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1(115 eirtCOllt.
Lincoln, Nebr., 22. Juni. c
ginnend mit dem 25. Juni wird der
stellvertretende Profoszmarschall von
Nefcraßka, Hauvtmann Walter 2
Anderson, die militärischen Frage,
bogen cm jene jungen Leute' auö
senden, welche lict) am 5. gunt,
d. , registrieren lassen mußten.
Prof. G. W. A. Lücken, ein Mit,
glicd des Lehrkörpers der Ncbraska
Universität, des'en Nestgnatwn kurz
lich vom Rate der Regenten gefordert
wurde, hat hier qeftcrn seine Ar
bcit beendet und um seine Entlas
sung nachgesucht. Professor Persinger
schied bereits vorher aus dem Lehr
körpcr aus. Auf spezielles Verlangen
wird Prof. Hovt von der Staats
farm Fakultät noch für kürzere Zeit
im Dienst verbleiben.
Der republikanische Vrnidcssenator
George W. Norris meldete gestern
beim Staatssekretär seine Kandida
tur für Wiederwahl an. Ein gleiches
tat auch K'or.aresuuann Tan B.
Stephens vom dritten Kongreßdi
strikt, der sich ank dem demokrati
fchen Ticket um die Wiederwahl be
wirbt.
Generalanwalt Need entschied ge
stcrn, daß der Schulrat des 4.0.
Schuldistriktes ein volles Recht hatte.
einen neuen Sckahmeister zu er
wählen, nachdem der rechtmäßig er
wählte Schatzmeister dieser Behörde,
Serr Homer McKelvie, der dieses
Amt im Claq County bereits für
drei Termine inne hatte, niemals
die gesetzlich bestimmte und verlangte
Sicherstcllung bot.
Hilfs.Wildbütcr .Harms hat in
der Umgegend von Dork verschiedene
Uebcrtrcter der staatlichen Fisch
fanggesetze crivischt. die jetzt ihr un
sportsmäßiges Betragen mit Geld
büßen mußten. Charles E. Hite und
William Gilhcman wurden vom
Countyrichter Hopkins wegen Fan.
gen von Fischen während der Laich
zeit niit den fänden, zu je $5 nebst
Kosten verdonnert. Friedensrichter
E. S. Real verurteilte Frank fiel
ler wegen ungesetzlichen Fischcns
mit einem Schleppnetz zu $5 und
Kosten. Wegen eines ähnlichen Wer
gcbens mußte Rav Garten $25 be.
zahlen. Auch Oliver Allman wurde
in Strafe genommen. Der im
Thaycr Couniy wegen Fischen ohne
tLizens verhaftete A. Uana von Os
ceola mußte gleichfalls dein Staats
säckel $5 beisteuern.
Zius Beatriee.
Veatrice. Nebr., 22. Juni. Tie
Gage County Cow Tcsting Associa,
tion hielt hier vorgestern ihre Jah
resdersaininlung ab und wählte nach'
stehende Beamte: Präsident. F. E,
Putnam von hier: Vize-Präsidcnt,
Roß Hill von Ellis; Sekretär und
Schatzmeister. E. W. Dole von liier;
Direktoren, H. F. Brandt von hier;
David Boseiger von Cortland; Dr.
I. Lcwis Webb von hier und W. E,
Woodbridge von Virginia. Herr D.
H. Propps von der Staatsfarm hielt
die Hauptansprachc. Es sollen An
strenaunaen gemacht weroen. im
Laufe des Jahres die Mitglieder
zahl zu vermehren.
Mit großein Bedauern werde die
hiesigen Bürger die Nachricht auf.
nehmen, daß die Union Pacific Eisen.
bahn den Motorcar-Verkehr zwischen
hier und Lincoln vom 21. Juni an
auf unbestimmte Dauer einstellen
wird. Diese Verbindung wurde für
etwa fünf Jahre unilntcrbrochen aus
recht erhalten.
Die Farmer des Gage Countys
ind jetzt eifrig mit dem Einbringen
der Weizenernte beschäftigt und es
werden große Anstrengungen ge
macht, dieselbe unter Dach uns Fach
zu bringen. In gewissen Distrikten
rechnet man mit einer durchschnitt
lichcn Ernte von 2o Vushel per Acker,
während von anderen Gegenden nur
10 bis 15 Bilshcl gemeldet werden.
Früher Hofer wurde stellenweise
durch die andauernde Trockenheit
nicht unbedeutend beschädigt. Falls
es innerhalb der nächsten Tage sei
nen Regen gibt, dann muß die hie
sige Kartoffelernte beinahe als To
talvcrlust bezeichnet werden.
Angeblicher Antodirb verhaftet.
Wahoo, Nebr., 22. Jitni. John
Lawfon, der in der Umgebung von
Tecatur, Nebr.. verschiedentlich als
Farmarbeiter tätig war. wurde, hier
auf Ersuchen des Sheriff Condit
von Fremont verhaftet, da er ver
dächtigt ist. das Aiitomobil des
Herrn I. E. Jenson gestohlen zu
haben.
Teurer Schnaps.
Plattemoutb. Nebr., 22. Jirni.
Herr Van AuZdell. ein Omaha'er
Gummireifen Verkäufer, bemerkte
kürzlich in Avoca ein mit SchnapS
beladenes Auto U'id benutzte die
cünstige Gelegenheit, eine Ouart
flasche voll dicsts verpönten Geträn
kes zu erwerben, fcr begab sich hier
MmmMmmmsMiamsBimmaasi
-w"wTM'wl''MI ' T
aus nach Weeping Water, wo der
Stadtmarschall die Schmuggelware
zu sehen bekam und Herrn Van AuS
dell promptes! verhaftete und hiev
her brachte, wo sich derselbe des ge
setzwidrigen Besitzes geistiger Ge
tränke schuldig bekannte und $100
nebst Kosten berappte.
Halten zum Verteidigungsrat.
Wahoo, Nebr., 22. Juni. Ange
sichts der schweren Anstrengungen,
welche von verschiedenen Mtglie
dem der NonPartisan Liga gemacht
werden, um die Herren Dr. Weber
und E. E. Plaee? auS dem County
Verteidigungsrat zu vertreiben, da
sie der obengenaiinten Organisation
nicht besonders wohlgesinnt sind,
hielt die hiesige Heimgarde kurzlich
im Gerichtsgebaude eine Versamm
luiig ab, in welcher Beschlüsse ae
faßt wurden, laut welchen diesen bei'
den Herren ob ihrer tatkräftigen
Arbeit hohes Lob gezollt und ihr
Verhalten wärmstens indossiert wird,
Haarabsckneidkr tätig.
Weeping Water, Nebr., 22. Juni.
Während der Nacht wurden hier
der 12.mhrigen Hazel, Tochter des
Herrn und Frau Henry O'Vrien,
von einem unbekannten Unhold
ihre blonden Locken geraubt, ohne
oaß das Madchen oder dessen El
tern aufwachten, obwohl der Kopf
des Madchens beinahe kahl geicha
ren ist. Hazel wurde am vorher
gehenden Tage von einem Manne,
anscheinend einen ?'.egypter, der
Ohrringe, silberne Armbänder und
eine rote Leibbinde trug, auf der
Straße angesprochen und gefragt,
ob sie nicht ihr Haar verkaufen
wollte. Der Sheriff des County ver
sticht jetzt den Mann aufzuspüren.
Wird es eine Revolution in Teutsch-
land geben?
(Aus dem Bulletin der Friends of
GerMan Temocracy.")
In einem Artikel mit der Ueber
schrift Deutsch? Aussichten auf par.
lamentansche Regierung , welcher
w der Mai.Nuinmcr 1918 des At.
lantic Monthly" erschien, liefert Herr
A. B. McLaren, ein Schotte, der
viele Jahre in Deutschland gelebt
und ein Buch Deutschland von
innen" geschrieben hat, folgenden
interessanten Beitrag zu einem viel
besprochenen Thema:
Ich bin oft gefragt worden, ob
ich eine Revolution in Deutschland
für möglich halte. Meine Antwort
lautete stets: Jhiv lyenn die Masse
des Volkes sich angesichts der mili
tärischen Niederlage sowie der Hun,
gcrsnot befindet."
Diese Zeit ist noch nicht gekommen.
Es kann sein, daß. ehe es so weit
kommt, es den, Militarisinils in
Deutschland vorbehalten ist, sich aus
zuleben und selbst jene bürgerliche
-chelii.Auioritai zii beseitigen, die
jetzt existiert. Denn der Druck der
demokratischen Meinung, die heute
bestehen mag, wird die Entschlüsse
Hindenburgs und Ludcndorfss nicht
beeinfliissen.
Ich habe nie zu denjenigen gehört,
welche annehmen, daß die überwäl.
igende Mehrheit des deutschen Vol.
stcs zu irgend einer Zeit aufrichtig
davon überzeugt war. daß Deutsch
land einen reinen Verteidigungs
krieg führt. Aber es ist unmöglich
zu bezweifeln, daß die deutsche Re
gierung jetzt nicht mehr die volle
Unterstützung des Volkes finden
würde, wie ain Anfang des Krieges,
oder eine dcrnrt'-gc eiiistiinmige Vil
ligung Hertling?, wie die alliierten
Regierungen ie von ihren eigenen
Völkern für die Bckaiintgebung ihrer
Kriegszicle crwirten dürfen. Das
deutsche Volk wünscht den Frieden
seit langem herbei, aber die Form
des Friedens, die ihm bisher zu
agte, ist mear oder minder mit
dem Ebrgeiz und den Idealen einer
Militärmacht verlnmden- Die Ver.
bindung mit diesen Idealen wird
ch in demselben Verhältnis verrin
gern, als der militärische Erfolg
ausvleiven wiro. Tann mag oie
demokratische Gäning ihr Werk
wirklittgsvoll beginnen."
A ROW OF (S)I1R0LS
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the Ctngham. Canning ni thy'mf
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Was Garden Coaiimstion, Waiking.
Ion, D. C. Inttruction bo4t frse for
2 emtl t pmy pottuge.
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Interessantes aus öer
Bundeshauptstadt
Nrgiernng kaat Woljnhciuscr für
ihre Angestkstt''n; Verbesscrun
gen im Psstmcistcrdienst.
Washington, 22. Juni. (Eigenbe.
richt.) Um die vielen Tausenden
neuen Angestellten int Negiemngs
dienst in den Washingtoner De
partements behaltm zu können, hat
sich die Negiermig veranlaßt ge
fühlt, durch kongressionelles Ein
schreiten wenigstens in den Haiis
mieten den Halsabschneidern daö
Handwerk zil legen. Mit der Phä
nomenalen Junalime der Bevölker
nng der Buiideshauptstadt infolge
der vielen neuen Anstellungen, gin
gen hier die Mieten in die Höhe,
bis es unmöglich wurde, ein kleines
L.zimmeriges Haus, das unter nor
inalen Umstände nur schwer mehr
als $25 monatlich gebracht hätte,
für weniger a!S $10 und selbst $50
monatlich zu Mieten und auch dann
nur auf sofortige Kündigung. Es
lassen sich Fälle anführen, in denen
gute Leute, die jahrelang ihre ange.
messene Miet.' prompt bezahlt hat
ten, an die Luft gesetzt wurden,
weil die Hauseigentümer den dop.
Pelten und selbst dm' dreifachen
Mietpreis erhalten konnten. Ohne
Zweifel wären die Mieten noch
höher gegangen, wenn sich der Kon
greß nicht eingemischt hätte durch
den Erlaß eines Gesetzes, nach wel
chem bis Ende des Krieges keine
Mietserhöhungen zulässig sind und
es auch nicht möglich ist, prompt
zahlende Mieter zu exmittieren, es
sei denn, der Eigentümer wünsche
das Haus selber zu bewohnen, er
habe einen oona fide Käufer oder
die Mieter waren des Friedensbruch
oder anderer Vergehen schuldig. Da
die meisten temporär Angestellten
durchschnittlich monatlich nur $100
erhalten, so ist eine Hausmiete von
.0 ausgeschlossen und da selbs
jungen und unverheirateten Leuten
zu viel für einzelne Ziminer be
rechnet wurde, so wird die Rs
gierung das Problem der Behausung
ihres Ver onals selbst lösen durch
den Bau von Wohnhauseru und
Massenauartieren, wozu der Kon
greß 10 Millionen Dollars bewil
ligt hat.
Sind nun die Hausmieten hier
zu hoch, so sind die Preise der
hauptsächlichsten Lebensmittel eben
falls viel höher, als sie fein sollten
und Washington behauptet mit Recht
seinen alten bösen Ruf, das teuerste
'siauer' im ganzen anoe zu
sein. Bis zetzt sind alle Versuche der
lokalen Lebensmittel . Verwaltung,
die Detailpreise zu kontrollieren und
m vernünftigen Grenzen zil halten,
fehlgeschlagen. Allerdings wird wo
chentlich eine sogenannte offizielle
Preisliste publiziert und das Pub
likum wird aufgefordert, nicht mehr
zu bezahlen als auf der Liste steht.
aber was nützt denn das, wenn viele
von den hailptsächlichsten Lebensmid
telii, wie z. B. d.is Fleisch, gar nicht
von der Liste berührt werden. Man
ist zur Ueberzeugung gekommen,
daß etwas in dieser Sache getan wer.
den muß, um das Publikum zil be
schützen. Dieser Tage brachte eine
hiesige englische Zeitung eine ver
gleichende Liste der Preise hier und
in England, die berechtigtes Aus
sehen erregt hat, weil daraus er
sichtlich ist, daß, Lebensmittel ame
rikanischen Ursprungs in England
weniger kosten, als hier. Da in
England alle Preise von der öiegier.
ung bestimmt werden, so wird hier
die gleiche Macht verlangt. In Eng.
land darf Weizenmehl für nicht mehr
als fünf Cents das Pfund verkauft
werden. Hier wird dafür sieben und
acht Cents verlangt und die Ouan
tität muß durch den Kauf von eben
so viel Maismehl, Reis oder ande
ren Cerealien ausgeglichen werden.
süd Carolina Reis kostet in Wash.
ington 11 bis 12 Cents das Pfund,
ist aber in Lordan zu 8 und 9
Cents zu haben. Kartoffeln kosten in
England lc das Pfund, aber von
2 bis 4c hier. Das, hier fabrizierte
Olcmnargarin kostet hier 29 bis 30
Cents, aber in London nur 21c das
Pfund. Der größte Unterschied besteht
im Preise des Brotes. Unter 8c ist
ein kleiner Laib Kriegsbrot hier nicht
zu haben, aber in London darf der
Laib Weizenbrot im Gewicht eines
vollen PfuiidS nicht mehr als 5c
kosten.
Unter 55c das Pfund ist jetzt hier
kein genießbares Fleisch zu haben.
Je nach deni Schnitte und der Oua
lität wird Hainmelflcisch in England
zu 22c bis zu 41c das Pfund ver
kauft. Rindsleisch zu von 25c bis
52c das Pfund und Schweine
fleisch von 20 bis 48 Cents das
Psimd. Anß.Thilb der Metropole
London sind die Preise von 2c bis
1c das Pfund billiger. Bei solchen
hiesigen Preis'n können die meisten
Negierungsangcstelltcn hier nicht
leben. Das landivirtschaftliche Ko
mitec wird durch einen Beschluß an.
gewiesen werden, die Angelegenheit
zu untersuchen und Maßregeln zur
Abhilfe vorzu'chlagcn.
Die EroiMligkLU und
Viclf.il.
tigkcit der geschäftlichen Opcratia
nen der Postvcrwaltung und der per
fekte Dienst, welchen das Volk er.
wartet und zu welchem es vcrechtiss
ist, benötigen besondere Vorsicht in
der Auswahl der Postmeister und
eine gesetzliche Bestimmung, daß de
ren Amtstermin nicht für ne An
zahl von Jahren bestimmt ist, son
dern ganz von der Tüchtigkeit ihrer
Verwaltung abhängt. Diese Tüchtta,
keit kann in der Hinsicht der höheren
Postbeamten nur von Mannern er
wartet werden, die geschäftliche Er
ziehung und Erfahrung, besitzen
Diese Leute können, ganz abgesehen
von ihrer politischen Aktivität, in
allen Teilen des Landes gefunden
werden. Nach dem Gesetze müssen die
Postmeister 8 Stunden täglich ihrem
Anite widmen, aber sie werden kaum
ihre ganze Tätigkeit und ihre ganze
Energie dem Amte widmen, so
lange ihr Anitstermm der politi
schcn Kontrotte imterworfen ist. Ziir
Verbesserung des Dienstes und zur
Erlangung wünschenswerter Leiste
überall im Postdienste hat General
Postmeister Vurleson dem Kongresse
die Empfehlung unterbreitet, daß in
der Zukunft auch die Postmeister
erster Klasse d. h. die Postmeister
der größeren Städte, die jetzt vom
Präsidenten ernannt und vom Senat
bestätigt werden müssen, dem klassi
fizierten Dienste eingeschaltet und
dem Verfahren der Zivildienst
Kommission uisterworfen werden
sollen. Wenn der Kongreß auf diese
dee des Gencralpostmeisters rca
giert, so sind die Tage der politi,
schen Postmeister gezählt.
Um dem besteheriden Uebel deZ
politischen Einflusses bei der Ansteb
lung von Postmeistern zil steuern,
wurde schon im vergangenen Jahre
vom Präsidenten Wllson ein ereku
tiver Befehl erlassen, nach welchem
bei entstehender Vakanz in einem
Postamte erster, zweiter und dritter
Klasse oder wenn es notwendig fein
sollte, im Interesse des Dienstes
eine Veränderung in einem Amte
vorzunehmen, so soll von der Zivib
dienst-Kommission ein offenes kom
pctitives Exainen anberaumt und ab,
gehalten werde,?, vorausgesetzt, sein
Charakter und seine Vergangenheit
inachtcn solche. Anstellung unmög
lich. Die Spitzen der Postverwalwng
sind der Ansicht, daß, wenn auch die
ser exekutive Befehl ein Schritt der
richtigen Richtung war, er nicht weit
genug ging, schon weil er die Tauer
des Amtsterniins der erfolgreichen
Person nicht berührte. Es wurde da.
durch notwendig, diese Leute nach
Ablaiif des zeitweiligen Termins
wiedcrziierncnnen. Unter dem Zivib
dienstsystem würde das nicht nob
wendig sein und der Mann bliebe
im Amte, so lange er die Pflichten
des Aintes gut und gewissenhaft er
füllte. Aus diesem und vielen an
deren Gründen, die angeführt wer
den können, wünscht der General
Postmeister alle Postmeister in den
klassifizierten Dienst' zu stellen. Da
durch würde die politische Aktivität
dieser Beamten beendet fein und sie
würdm auch bei der Anstellung
ihrer Untcrbeamten keine politischen
Rücksichten mehr nehinen.
Die Postmeister vierter Klane
die Herren auf dem Landi bcfin
den sich schon lange im klassifizierten
Dienste nnd hat das der Postver,
waltung ungemcin geholfen. Kla
gen wegen Vernachlässigung des
Dienstes oder über schlechten Dienst
werden immer seltener und das Er
gentiim der Regierung wird besser
bewacht. Nur ist es nicht immer
leicht, den richtigen Mann zu fin
den.
Wß5 nd gasdikiftks PnPr.
Die .llmschau" berichtet über ein
in der Papierzeitnng beschriebenes
Pateist, nach dem ein Papier her
stellbar sein soll, das bei manchei
Ähnlichkeit mit dem Pergamentpa
Pier in recht wesentlichen Eigeil
ehalten von diesem abweicht. Zur
Erzeugung dieses neuen wasserfesten
und gasdichten Papiers, etwa Fließ'
Papier, ourch laite chweselsaure
oon bestinimter Gradigkeit gezogen
lid dann die überschüssige Ssure be
seitigt. Dadurch wird die Papier
oberfläche in einen leimartigen Stoff
verwandelt, der die Papierfafern
wasserfest zusammenklebt und die
Poren gasdicht der chueßt. Im Ge
gensatz zum Pergament, das nach
ähnlichen Grundsätzen hergestellt
wird, ist dies Papier undurchsichtig,
aber nicht hornartig, sondern weich
und elastisch. Wenn mehrere solcher
Papie-rbahnen entweder gleich bei der
Herstellung oder nachträglich durch
Wallen vereinigt werden, so kann
das nsiie Erzeugnis zum Verschlie
ßen von Gefäßen mit schäumenden
Flüssigkeiten etwa in der Weise be
nutzt werden, wie man' bisher Gum
misckMben oder Ringe gebrauchte.
Außer der größeren Billigkeit hätte
dies Dichtungsmaterial dm Vorzug
von Geschmack und Gcruckzlosigkeit
gegemiber dn Gmiuni, nicht zu
ocrasssen, daß Äunimi aus dem
'.lusimd Uottmt, während bitt mir
einhÄmkjche RshftsM z ibwwn
ittHttf kommen.
Beruft Euch bei Ciuküukn au
Im .TrUttme.
Kartvffcllicd.
(Dichter unbekaniit-)
Stellt auf den Tisch die Brotkartof.
fein.
Die Kanne Kaffee bringt herbei!
Dem Vater holt die Plüschpantoffeln,
Für jeden giebt's ein Spiegeleil
Wir essen jetzt dreimal am Tage
Kartoffeln nun in jeder Form.
Das hilft dem Staate ohne Frage
Und ist auch schmackhaft ganz enorm.
Am Morgen back' ich Neib.Pfann
kuchen,
Am Mittag mach' ich schöne Klöße,
Und für den Abend muß ich suchen,
Wie ich die Knollenfrage löse.
Die Mutter spricht in heil'gem Feuer,
Der Vater giebt sein Jawort her,
Die Kinder freut es ungeheuer,
Ein jedes liebt Kartoffeln sehr,
Im Garten wird die eine Ecke
Mit diesen Früchten ausstaffiert.
Vor Diebstahl schützt die hohe Hecke
Und Karo wach!, daß nichts passier
Kartoffeln kann man ja bereiten
Auf viele Arten schmackhaft zu.
Die Mutter wird die Sache leiten,
Und Vater träumt von Jrish Stew
Denkt nur der Küchlein von Pota,
tocsl
Den Duft zieht jeder gerne ein.
Und jeder sagt, die Frau versteht es,
Wenn sie noch schlägt sechs Eier ein,
Und auch den Hering bringt's zu
Ehren,
Schält man, Kartoffeln einmal um,
Kocht sie mit Salz, ich will's euch
lehren:
Das Wie und Was und das Warum
Nehmt aus dem Hering nun den
Melcher,
Das Männchen ist's, das den besitze
Müßt ganz o schassen wie ein se
cher.
Der weiß, wozu das Würzen nützt.
Schlaget den Melcher zu pappigem
Brei!
Die Zwiebel geschnitten, den Pfeffer
parat!
Füget nun lang'am das Speiseö!
bei.
Daß es auch wirklich richtig gerat'
Alles in allem, die Tunke schmeck
herrlich I
Pellt die Kartoffeln jetzt kochend heiß
abl
Alle Augen erwarten begehrlich.
Bis Mutter das Zeichen zum Ein
hauen gab.
Hört zum, das wohlig' gefühlvolle
Schmatzen!
Vater kneift selig die Aeuglein zu,
Kinder vergessen das ewigeSchwatzen,
Mutter sieht glucklich dem Abend
mahl zil.
Gehet iwd lernet von dieser e
schichte.
ie man Kartoffeln kann öfter be
reiten.
Lernet von diesem Kartoffelgedichte.
Und laßt euch niemals zum Kicken
verleiten!
Worte füllen den Sack nicht, heißt
es im Sprichwort. So füllen auch
patriotische Worte den Sack Uncle
Sams nicht, aber Kriegssparmarken
tun es.
Ulassiftzierte Anzeigen.
Verlangt Weiblich.
Verlangt Haushälterin im Alter
von 80 bis 35 Jahren für einen
Wittwer auf einer Farm. Zuschrif,
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