Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 18, 1918, Page 5, Image 5

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    Seite 5-TägIiche mntfa Tribüne-Dienswg, den 18. Juni 1918.
AZ!t Vergeltung an
Amerikanern gedroht
Verlin beanstandet anacblichen Ar
beitjizwana für intnnicrte
Offiziere
Amsterdam. 18. Juni. Nach
einer von der Wolff . Agentur der.
breiteten Erklärung ist die Schweizer
Gesandtschaft in Washington ersucht
worden, die zwangsweise Bcschäfti
gung in Amerika internierter deut
scher Offiziere zu untersuchen. Tor
Abgeordnete Strcscmann hatte die
Regierung betreffs dieser Angelegen
heit interpelliert und unter Bezug
auf eine Photographie, die Kapitän
König angeblich beim Steincklopfcn
zeigte, Londoner itungsmeldungen
zitiert.
Oberst Fransccky antwortete für
die Ncgienmg:
Es ist nicht ganz klar, ob Ossi
ziere gezwungen find, derartige Ar
bcit zu leisten. Die Schweizer Ge
fandtschaft in Washington ist ersucht
worden, den Fall aufzunehmen und
die Ncgienmg der Ver. Staaten zu
benachrichtigen, daß. falls innerhalb
einer angebrachten Frist keine zu
fricdenstellcnde Antwort bezüglich
der Auferlegung don Zwangsarbci.
ten auf deutsche Offiziere erfolgt,
amerikanische Offiziere hier derscl.
bcn Behandlung unterworfen werden
würden."
Washingtons Erklärung
Washington, 18. Juni. Teut
sche Offiziere, welche in den Verei
nigtcn Staaten gefangen gehalten
werden, werden überbaupt nicht zur
Arbeit gezwungen. Es gibt nur tvc
nige Gefangene dieser Art in Ame
rika, nämlich jene Flottcnoffizicre,
welche interniert wurden, nachdem
mehrere Seejäger in amerikanischen
Häfen Zuflucht gesucht hatten, und
einige Leute von Tauchbooten.
Der hiesige Gesandte der Schweiz
hat der Regierung bis jetzt keine
Mitteilung über diesen Punkt ge
macht.
Der herkömmlichen Gewohnheit
entsprechend hat die amerikanische
Regierung den deutschen gefangenen
Offizieren ihr Geholt ausbezahlt,
stellte dies aber im Januar ein, weil
die deutsche Regierung inbezug auf
einen Vorschlag, gefangene amerika.
nische Offiziere in Deutschland auf
dieselbe Weise zu behandeln, keine
Antwort gegeben hat.
Teutsche lichaupirn, Amerikaner wer
den gnt behandelt.
Amsterdam, 18. Juni. Amerika
nische Kriegsgefangene in Deutsch
land werden nicht schlecht behandelt,
sagt eine Depesche, die von dem
halbamtlichen Wolfs.Vüro in Verlin
nach Amsterdam g'.sandt wurde. Die
Gefangenen, fo wurde erklärt, wer
den nicht als Reklamemittel vor
dem deutschen Publikum gebraucht,
werden nicht beschimpft, noch mit
Steinen bcworfen, was dem n:hi
gen deutschen Geiste fremd ist, der
sich wegen der wenigen Amerikaner
inmitten so vieler Tausenden von
Kriegsgefangenen aller Nationen
nicht aufregt." Entsprechende Nah.
rung, die sich den gegenwärtigen
Zuständen in Deutschland an
schließt", fehlt in den Lagern nicht,
wo die Amerikaner untergebracht
sind.
Verlangt Schadenersah
Columbus, Nebr.. 18. Juni.
Wegen Bruch des am 15. Dezember
letzten Jahres gegebenen Henatsvcr,
sprechens wurde hier Frank Kaipust
von Mary Cielocha im hiesigen Di
striktsgericht für $5,000 Schadener,
sah verklagt. Bereits vor etli
chen Monaten hat dieses Mädchen
gegen Kaipust im Eounty-Gcricht
eine schwere Anklage erhoben, du?
dem Tistriktsgericht überwiesen wur
de. Kaipust befindet sich unter der
ersten Beschuldigung gegen Bürg
schaft auf freiem Fuß.
Republikaner in Maine wieder no
winiert.
Portland, Mi?-, 18. Juni Gou
vcrneur Carl E. Milliken. Senator
Bert M, Fernald und vier Kongreß
leute in diesem Staate wurden von
den Republikanern wicdernominicrt.
Die Demokraten nominierte Bert
land G. McGinley, Waterford, für
das Gouvernmrsamt, und Elmert
?!ewbert, Augusta. für den Senats
sitz. Der frühere Kongreßabgeord
nctc Daniel I. Mclillicudy. Lewis
ton, wurde als Kengrcßmann nomi
nicrt.
Ukraine am Rande der Revolution
gegen Deutschland.
Washington, 1 8. Juni. Eine
Tcpesche, die das Staats-Teparte
mcnt gestern von Stockholm aus
erreichte, zitiert einen Bericht aus
Petersburg, 5er besagt, daß die
ganze Ukraine sich am Rande der
Revolution gegen Deutschland be
finde. Ungarn beschlagnahmi (raten.
Amsterdam, 1. Juni. Alle neu
cn Ernten wurden gemäß einer Do
pe sche aus Budc.pl st von der unga
fischen Negicrung beschlagnahmt.
Alle Mühlen sind imtcr Regikrungs
kontrolle gestellt worden.
Tageblatt" Über
deutsche Propaganda
Budarb alles, Wal Llirrhaupt noch
z verderben war. Abenteuer
licht Pläne mit Tank
angenommen
New Fork, 18. Juni. Das
Berliner Tageblatt" sagt in einer
politischen Revue über deutsche Pro
paganda im Ausland: Solche Leu
te, die eine gewisse Kenntnis von der
Sachlage haben, find höchlichst er
staunt über die grosze Anzahl von
Personen, die feit Kricgsbcginn im
deutschen Interesse im Ausland gcar
bntet haben. In einer spateren Zeit
wird es außergewöhnlich interessant
sein. Einzelheiten bezüglich der Zahl
dieser energischen ins Ausland ge.
schickten Arbeiter zu erfahren.
Als der Krieg ausbrach, der
breitete sich hier die Ueberzeugung,
dah Deutschland zu wenig für die
moralische Eroberung der Welt getan
habe, dah unsere Mittel hierfür un
zulänglich und unsere Methoden zu
veraltet seien. Den Geist der Zeit
und die Gelegenheit erfassend, mcl
beten sich sofort opferwillige Pcrso
ncn jedes Standes, um diesem Miß.
stand abzuhelfen, und Jeder, der ir
gcnd welche Verbindungen mit frcm
den Ländern zu haben behmchtete,
wurde mit einer Mission betraut.
Abenteuerliche Pläne wurden mit
Tank angenommen und gefördert,
und eine Propaganda wurde aufge
nonunen, welche uns die Herzen der
Anderen gewinnen sollte und die
nachdrücklichst alles verdorben hat,
was noch zu verderben übrig gclas.
sen worden war."
Umzingelte Sammies
schlagen sich durch
Stampfen gegen ihnen an Zahl drei
fach überlegenen Feind, alle tra
gen Wunden davon
Washington, 18. Juni. Eine
aus 13 Mann bestehende amerika
nische Patrouille fiel in den Hinter
halt und geriet in der Nacht des 13.
zum 14. Juni mit dein ihr an Zahl
dreimal überlegenen Feind in ein
hitziges Gefecht. Die Sammics hiel
ten sich wacker und schlugen sich
durch; jkder derselben aber hatte in
diesem Gefecht Wunden davongctra
gen.
Washington, 18. Juni Offiziell
wird bekannt gemacht, daß die im
Elsaß gegen deutsche Truppen
kämpfenden Amerikaner Kontingent
ten aus Wisconsin und Michigan an
gehören.
Generalmaj. ZNorrison.
Chef des Western Dept.
Washington, 18. Juni. Gene
ralmajor Morrison wurde heute zum
Chef des Western Tcpartments
ernannt; das Hmutquarticr bcfin
det sich tn San Francisco. Der
bisherige Befehlshaber desselben,
General Treat. wird sich an der
Spitze einer Militärkommission nach
Italien begeben.
Bulgarisches Kabinrt ab!
Sofia, Bulgarien. (Ueber Am
sterdam, 18. Juni,) Der bisherige
Ministerpräsident Radoslawow hat
seine und deö ganzen bulgarischen
Kabinets Abdankung dem König
Ferdinand überreicht, und der Kö
nig hat sie angenommen, aber ine
Minister ersucht, ihre Geschäfte wci
tcrzuführcn, bis ein neues 5wbinct
gebildet ist.
Wie man glaubt, ist der Sturz
Nadoölawows höchstwahrscheinlich
darauf zurückzuführen, daß Nadosla
wow in den Verhandlungen, bei wel
chem Rumänien der Friede aufge
zwungen wurde, und Rumänien die
Dobrutscha aufgeben mußte, die Ge
lcgenheit für Bulgarien meistens
nicht ausnutzte. Viele Bulgaren we.
nigstens fühlten, daß die Dobrud.
scha geradeweg? an Bulgarien hätte
abgetreten werden sollen. Auch soll
einige Unzufriedenheit darüber ge
herrscht haben, daß es zweifelhaft
gelassen wurde, ob die Mittelmächte
die Gebictsansprüche Bulgariens in
Mazedonien unterstützen würden.
Radoslawow ist der liberale Führer;
sein Koalitionökabinct kam mehrere j
Jahre bor dem Kriege in's Amt und
hat sich in demselben bis jetzt mit
nur einigen geringfügigen Verände
rungen gehalten.
DRYING IN SUNDRY WAYS
0i Sol will da yoar vcgetabl mai
(mit dty'wf ii ja f e bim cbasc.
Writo tor frttm book on Cuininf ad
Drying, to th National War Garden
Commuaion, WubiDfton, D. C-t cd
ctoaiaf 2 cmta for poataf.
f " )
lt-voot von tt. s.
Tauchboot versenkt?
TaS feindliche UBoot wurde gcs!ch
tct nd don dem ntrrge
tauchten Gegner tor
pcdiert.
Nclp Fork, 18. Juni Personen,
die heute hier auf einem von Cuba
kommenden Dampfer eintrafen,
machten die Mitteilung, daß letzten
Freitag früh ein feindliches U-Boot
von einem amerikanischen Tauchboot
auf der Höhe der Virginia Capes
torpediert und versenkt wurde. Die
Gewährsmänner wollen die Nach
richt von Offizieren des amerikani
schen U-Boots gehört haben, welche
mit den Offizieren des Dampfers
Grüße austauschten, während das
Tauchboot Vorräte von einem Mut
terschiff einnahm-
Letzten Freitag, so heißt es, sich
tcte das amerikanische Tauchboot ein
großes feindliches UVoot, das zwei
Geschütze an Bord hatte. Allem An
schein nach hatte der Feind das amc
rikanische Boot nicht gesehen; dieses
tauchte unter und lanzicrte ein Tor
pedo gegen das feindliche U-Boot.
Eine gewaltige Explosion erfolgte,
und der Amerikaner, als er auftauch,
te, konnte von dem deutschen Schiffe
keine Spur finden; aber Ocl und
Trümmer schwammen auf der Was
scroberfläche.
Die Namen der Offiziere, von
welchen diese Mitteilung herrührte,
konnten nicht in Erfahrung gebracht
werden.
Marincamt ohne Nachricht.
Washington, 18. Juni. Das Ma
rinoamt erklärt, daß es keine Bestä
tigung des Obigen erhalten habe.
Die Beamten sagen, sie haben nichts
erfahren, daß ein feindliches U-Boot,
das auf dieser Seite desOzeans tätig
ist, versenkt worden sei.
Skatkongresse werden
vorläufig eingestellt
Milwaukee, 18. Juni. Der 21.
nationale Skatkongreß ist beendet.
Es war der letzte, der während des
Krieges abgehalten werden wird.
So lange der Kampf der Völker wü
tet, und so lange nicht Friedens
Verhandlungen eingeleitet sind, wer
den die Ckatspil'lcr des Landes
nicht wieder zu einem National
turnicr zusammentreten. Das war
die allgemeine Stinimung, die hier
vom ersten Augenblick an in allen
-katkrcisen laut wurde. Das wur
dc von den Beamten und Direktoren
des Nordamerikanischen Skatvcr
bands einstimmig empfohlen und
von den Telegatcn nach kurzer
Debatte gutgeheißen. Inzwischen
werden die bisherigen Beamten und
Direktoren im Amte bleiben. Ihnen
ist es überlassen, wenn die Zeit
lauste es wünschenswert erscheinen
lassen, den nächsten Vorort auszu
wählen und das Datum für das
nächste Nationalturnicr festzusetzen.
In vielen Skatkrelscn war die Ve
sürchtung zu hören, daß das Aus
fallen der Nationalturnicre auch ihr
Ende bedeuten würde, und daß der
21. Skatkongreß, der am Samstag
und Sonntag hier abgehalten wor
den ist, der letzte gewesen ist, der
die Skatfrcunde des Landes vcrei
nigt bat.
Der 21. Skatkongreß hat unter
dem Ernst der Zeit gelitten. Der
Besuch entsprach nicht den Erwar
tungen der Fculeitung. Statt der
erwarteten 3500 Teilnehmer am
Turnier, auf die die Festleitung sich
eingerichtet hatte, hatten sich nicht
ganz 2500 Spieler cingefunden.
Der Ernst der Zeit, die verteuerte
Eisenbahnfahrt, die Preissteigerung
in Allen: und Jedem wurde dasür
verantwortlich gemacht. Auch die
Tatsache, daß der Kongreß und da?
Turnier nach den ursprünglichen
Plänen auf den: Ausstellungsplatz
der landwirtschaftlichen Staatsaus
stcllunz außerhalb der Stadt abge
halten werden sollte, dürfte manchen
Skatspieler abgeschreckt haben. Daß
in der letzten Woche vor dem Kon
greß hierin eine Aenderung gctrof
fen wurde, und der Kongreß nach
dem Auditorium an der 5. und Ce
dar Straße verlegt wurde, half nicht
viel.
Regierung wird Arbeitsvermittlung
allein leiten.
Washington, 18. Juni. Arbeiige
ber, die an Kriegsarbeiten beschäf
tigt sind, werden vom Präsidenten
Wilsoil ersucht, nach dem 1. August
keine ungelernten Arbeiter auf ir
gend eine andere Weise zu beziehen
als durch das Vermittelungsbüro,
welches kürzlich vom Arbeitsdeparte
mcnt organisiert wurde. Die Ar
bcitcr werden von: Präsidenten er
sucht, sich so loyal, wie bisher, zum
Dienste in den wichtigen Industrien
bei dieser Agentur zu melden.
Will in die Knnsas Legislatur.
Saline, !tansas, . 18. Juni.
Winfried Neptuns von Saline mel
dete heute ihre Kandidatur für die
Staatslcgislatur an. Sie bcabsich
tiat, eine lebhafte Kampagne ins
Werk zu setzen.
' ökologische Anstalt. 1
Neue, wichtige, Institut tn Jen ge
gründet.
An der Universität Jena wird aus
Mitteln der Karl.Zeiß.Stiftung zur
Pflege der Entwicklungö Physiologie
eine Anstalt für experimentelle Biolo
gie errichtet, die erste in Deutschland.
Ueber dieses wichtige Institut, daS un
tcr der Leitung des Zoologen Julius
Scharel stehen soll, hat die Frankfur
ter Zeitung" näheres erfahren. Der
ezperimentellen Arbeitsweise die tech
Nischen Hilfsmittel zu bieten, die sie zu
der Lösung von Problemen der allge
meinen Lebens künde bedarf, ist der
Zweck der Anstalt für ezperimentelle
Biologie. Vorläufig werden die Ein
richtungen für zwei Gebiete erstellt:
für die Physiologie der Entwicklung
und Formbildung und die Erforschung
des tierischen Verhaltens. Die Ent
wicklungs Physiologie und Entwick
lungs Mechanik steht zu den Grund
fragen der augemeinen Biologie m
engster Beziehung. In den dreißig
Jahren feit ihrer Begründung durch
Wilhelm Roux hat sie nicht nur hoch,
sie theoretische, sondern auch praktische
Bedeutung für Chirurgie und Ortho
pädie gewonnen. In der neuen An
stalt werden für ihren Betrieb Anla
gen zur Haltung und Zucht kleiner
Tiere in Aquarien, Terrarien und
Jnsektarien, ein Laboratorium für die
Ausführung von Operationen am le
benden Objekt und Einrichtungen für
Gewcbekulturen vorhanden fein. Dazu
kommt ein mit besonderer Sorgfalt
ausgestattetes mikrotechnisches Labo
ratorium, da die Verbindung des Ex
perimcnts mit biologischen und cyto
logischen Untersuchungen einen sich
immer mehr vertiefenden Einblick in
das organische Gestaltungsgeschehen
verspricht.
Die Erforschung des tierischen
Verhaltens hat bisher in Deutsch
land fast gar keine Förderung er
fahren. Sie ist aber der erste unbe
dingt notwendige Schritt zu der
Vefassung mit dem lebendigen Ob
jekt, die bisher in der Zoologie ein!
germaßen vernachlässigt wurde. Es
gilt, das Tier in seiner natürlichen
Betätigung und in der Abhängig.
keit von feinen Lebensbedingungen
kennen zu lernen. Mit Hilfe bti
Versuchs unter künstlichen Bcdingun
gen wird dazu das Zustandekommen
der einzelnen Leistungen in ihren
besonderen Beziehungen zur Urwelt
ermittelt. Physiologie und Psycho
logie haben davon Nutzen, und die
Lehre vom Haushalt in der Natur,
die sogenannte Ockolozie, wird
schärfer, als es gemeinhin geschieht,
erfaßt. Auf diesem Wege werden
zugleich die Voraussetzungen und
Grundlagen gewonnen, die für die
angewandten Wissenschaften zur er
folgreichen Pflege nützlicher und Be
kämpfung schädlicher Tiere nötig
sind. Der technischen Bewältigung
dieser Aufgaben dienen die bereit
vorhin genannten Einrichtungen zur
Tierhaltung, die für gewisse Kultur
zwecke einen besonderen Ausbau er
fahren. Die Apparatur für Beobach
tung und Experiment muß für die
scs Gebiet zum großen Teil erst
geschaffen werden. Dafür dürften
die äußeren Umstände an keinem Ort
so günstig liegen wie in Jena, wo
dem neuen Institut die Zusammen
arbeit mit den Firmen Karl Zeiß
und Schott & Genossen möglich ist.
Kampf gegen den Schleichhandel.
Aus dem Berliner Tageblatt" vom
6. Februar 1913. Nacb einer Halbamt
lichen Mitteilung wird sich der Bun
desrat demnächst mit einem Gesetzen!
Wurf befassen, der ein besonderes
strafrechtliches Vorgehen gegen den ge
weibsmäßigen Schleichhandel in Aus
ficht nimmt. Schon früher haben die
Preisprüfungsstellen versucht, gegen
den gewerbsmäßigen Schleichhandel
vorzugehen, einen Erfolg hatten sie
hierbei indessen nicht aufzuweisen.
Nunmehr erhoffen die maßgebenden
Stellen, daß die neuen Bestimmungen
jeden Schleichhandel in Zukunft in
folge der Höhe der Strafen völlig un
terdrücken. Nach dem Gesetzentwurf
sollen firafrechtlich verfolgt werden
alle gewerbsmäßigen Schleichhändler,
die vorsätzlich eine Gesetzesbestimmung
verletzen. Als Strafe wird unter al
len Umständen Gefängnis und dane
den noch eine Geldstrafe bis zu 100.
000 Mark vorgeschrieben. Darüber
hinaus kann die Einziehung der
Ware, mit der strafbare Handlung be
gangen ist, verfugt werden. Wird ein
Schleichhändler zum dritten Male
beim gewerbsmäßigen Schleichhandel
zur Anzeige gebracht, fo kann daS
Gericht nur noch auf Zuchthaus und
daneben auf Geldstrafe und Einzig
hung der Ware erkennen.
Darüber hinaus sind, wie verlautet,
noch besondere Maßregeln in Aussicht
genommen, die das Abstießen beschlag
nahmter Ware in andere Kanäle in
Zukunft völlig unterdrücken sollen.
Hierüber werden der Oeffentlichkeit
wohl in der nächsten Zeit Einzelheiten
zugehen.
Die sog. Dreifelderwirtschaft"
hat sich in Deutschland über 1000
Jahre fast unverändert behauptet.
E s i st ein großer Irrtum vieler,
ihre Mußezeit für eine Musczeit ii
halten.
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RAPP
BROS,
Hereford Verbreitungs-Verkauf
wirb abgehalten in
Swing, Nebr., Montag, Dienstag, Mittwoch, 1-2-3 Mi
240 Stiick registrierter Hereford
700 Stück guter Rinder
80 registrierte Kühe mit Kälbern zur Seite, oder kurz vor dem Wurf. Diese sind Nachkommen
von Peerleß Perfeciion, ein Halbbruder von Perfection Fairfax; Faifax Ir. von Baron Fairfax;
Beau Norrcll von Vcm: Mischicf; und Horace Prince von Harris Prince.
50 registrierte 2jährige Färsen Etliche derselben werden von den Herdcnbullcn belegt werden, die
andern werden offen verkauft. Sie werden in dieser Gruppe besonders wünschenswerte Färsen
finden.
50 registrierte einjährige Fiirsen-60 registrierte Butten 20 zwei-
jährige und 40 einjährige
700 Stück Grad Kühe, größtenteils mit Kälbern zur Seite, werden in Carladungcn verkauft. 100
gute einjährige Stiere.
Grosze Nanch zu verkaufen
2,560 Ackcr Ranch Zwei neue 8 Zimmer-Wohnhäuscr; zwei Ställe und hinreichend Schuppen
räumlichkeiten. Genügend Schatten, ein nicversicgcnder Fluß zieht sich durch die Mitte der
Ranch hindurch. 1.500 Acker halb bewässert? alles in Bluc Grab, Clover und Timothy. 400
Acker Schulland kann mit dieser Ranch gepachtet werden. Für 5!atalog und nähere Einzelhei
ten wende man sich unter Erwähnung der Tätlichen Omaha Tribüne an
RAPF
Zoc Shavcr, Jonrnal'Stockman
WOWUNiUWUWZNZUZOLLLUMNLZILMAMW
vonar ttw wird neuen
Uriegskreöit fordern
London, 18. Juni Es heißt,
daß Schatzamtskanzlcr Bonar Law
im Verlaufe des heutigen Tages das
Unterhaus um einen weiteren Kriegs
krcdit von 500,000,000 -Pfund
Sterling (.500,000.000) ersuchen
wird. Auch wird erwartet, daß er
eine Erklärung über die Kriegslage
abgeben wird. ,
Flieger Baer in
Gefangenschaft
Fort Wahne. Ind.. 18. Juni.
Paul Frank Baer, ein Aß" unter
den amerikanischen Fliegern, der seit
dem 22. Mai vermißt wird, befindet
sich in deutscher Gefangenschaft. Hier
von ist seine hier lebende Mutter
von dem Knegsdepartement verstan
digt worden. Leutnant Vacr ist erst
22 Jahre alt; er hat acht feindliche
Flugzeuge abgcsck'ossen; zwei davon
an einem Tage.
Viel Schnaps aufgefunden.
Schnaps im Werte von mehr als
$4,000 wurde am Montag abend
von der Polizei aufgespürt, als sie
eine Durchsuchung des Heims von
Joseph Saleino, 723 Picrce Straße,
vornahm. Auf den vorgefundenen
Fässern war der Inhalt als Wasch,
blau angegeben. Saleino wird au
ßerdem beschuldigt, den Polizeiser
geanten je $100 angeboten zu haben,
falls sie vergessen" würden, daß
in seinem Hause Schnaps gefunden
wurde.
Beamte glanbcn nicht an Omahacrs
Berratsabsicht.
Edward I. Tully, der früher in
dem Hause 543 Süd 27- Straße
wohnte, und in Philadelphia beschul,
digt wird, von der Fcderal Emer
gency Fleet Corporation Pläne über
Konstruktion von Bctonschiffen ge
stöhlen zu haben, wurde sür ein wci
tercs Verhör an: 20. Juni vor Kam.
missär Lang von Philadelphia unter
$25,000 Bürgschaft gestellt. Der
junge Mann stellte in Abrede, die
Pläne gestohlen zu haben und will
ste nur sür Studiumzwccke nach sei
ner Wohnung genommen haben. Der
Spezialagcnt des Justizdepartemcnts
Gabardino neigt sich ebenfalls dieser
Ansicht. Tcr in Betracht kommende
Plan war der eines 3,500 Tonnen
großen Frachtdampfcrs. In Ver
bindung mit dem Falle ist auch
der Böhme Stcphcn Kapicek, der mit
Tully zusammen hier in Omaha ar
bcitete, in New Orleans verhaftet
worden und man nimmt an, daß
die beiden im Sinne hatten, eine un
abhängige Schiffsbaugescllschaft zu
gründen.
TRICKS 0F THE TRADE
Tbey will do mot at fvat work in
drying vegcUble nd iratli. Writo
for the frea book baue! by th Na
tioiui War Garden Cotnrnution,
Washington, D. C ncloainf 2 cnto
te fmf po!.
7fl .- Ä
fll IM IZs j
V
BROS., St.
Ficldman
Soldatenftau macht Selbstmord'
versuch-
Weil ihr Gatte, ein Soldat, sie der
Untreue bezichtigte, hat Frau R.
Ncbo, eine Kellnerin im Harncy Cafe,
am Montag abend den Versuch ge.
macht, Selbstmord zu begehen, indem
sie eine Quantität Jodine ver
schluckte. Sie hatte einen Brief
von ihrem Gatten erhalten, in dem
ihr der Vorwurf gemacht wurde, daß
sie mit einem anderen Manne aus.
ginge. Darauf ging sie zu einer
Freundin, Frl. E. Forest, 2019 Har
ncy Straße, und diese riet ihr, sich
nicht darüber aufzuregen. Nachdem
sie wieder fortgegangen war. ver
schluckte sie das Gift auf der Straße.
Sie war erst seit zwei Wochen vcr
heiratet und ihr Gatte war vor einer
Woche nach Camp Kearney . abge
reift. Man schasste sie nach dein Lord
Lister Hospital.
Im Cutoff See ertrunken.
Ein Mann, von dem man an
iiimmt, daß es Aage Rosenkildc, ein
früherer Angestellter des Jmmarnlcl
Hospital ist, trat von dem flachen
Strande des Cutoff Lake in ein tie
fcs Loch gegenüber der städtischen
Badcanlage und versank am Montag
abend. Obgleich viele Badegäste den
Mann mit den Wellen kämpfen sa.
hcn, glaubten sie der Mann schwim
me und eilten ihn: nicht zu Hilfe bis
er nicht mehr an die Oberfläche kam.
Nach einer Stunde gelang es den
Mann zu finden, doch blieben alle
Wiederbelebungsversuche erfolglos.
Auf der Unterwäsche des Toten wur.
de der Name Roscnkilde entdeckt,
doch sind keine weiteren Anzeichen
sür Identifizierung vorhanden.
Zur Konvention nach St. Louis
abgereist.
Harry M. Christie und Edward
F. Williams von der Omahaer
Grundcigcntumsbchörde haben sich
an der Spitze einer Delegation von
15 Grundeigcntumshändlcrn nach
St. Louis begeben, ' um der Kon.
vention der Grundcigentumshändlcr
daselbst beizuwohnen.
Villa wieder riilma.
Juarez, Mexiko, 18. Juni. Ein
Bericht von Clnh-.iahua besagt, daß
Villa und sein,? Anhänger an: Frei
tag in Parral eindrangen und die
Stadt plünderten, ehe sie von den
Negierungstruppei! vertrieben wur
den- Eine Frau kam hier von Mal
Paso, westlich van Chihuahua an
und brachte die Nachricht, daß jene
Stadt von Villisten a,n 9. Juni
ausgeplündert wiude.
Marktberichte
Omaha, Nebr., 18. Juni.
Rindvieh Zufuhr 6.000
Beeffliere, beste fest, anderelO
15c niedriger.
Gute bis beste Beeves, 17.00
18.00.
Mittelmäßige Beeves, 13.75
16.75.
Gewöhnliche Beeves, 12.50
1550.
Gute bis beste Jährlinge, 14.75
15.75.
Mittelin. Jährlinge, 12.501450
Gewöhnliche. 8.5011.50.
Kühe und Heifers, fest bis leichter
Gut? bis beste Heiifers. 12,00
13.00.
Gute bis beite Kühe. 11.75
14.00.
Mittelmäßige Kühe. 9.5011.50.
Gewöhnliche Kühe, 7.759.50.
Stocke und Feeders, niedriger, j
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Edward, Neb
n
Col. N. G. Kraschcl, Auktion m
El
Prime Feeders. 11.7512.50.
Gute bis beste Feeders, 9.50
11.00.
Mittelmäßige, 8.009.25.
Gewöhnliche, 7.508.50.
Gute bis beste Stockers, 9 76
11.75.
Stock Heifers, 8.5010.50.
Stock Kühe. 7.5010.00.
Stock Kälber. 8.5011.50.
Bulls und Stags, 1013.00.
Veal Kälber, 8.5013.25.
Schweine Zufuhr 19,000; Markt
Schippers fest, Packers 1015
niedriger.
Durchschnittspreis, 16.3516.50.
Höchster Preis 16.60.
Schafe Zufuhr 6.400; Markt 2
50c niedriger.
Gute bis beste Lämmer, 17.50
19.80.
Gute bis beste Mutterschafe, 12.50
13.50.
Gute bis beste Widders, 14.50
16.73.
Gute bis beste Jährlinge. 16.00
17.50.
Frühjahrs Lämmer, 16.00
20.50.
Shern Lämmer, 16.7517.25.
' Chicago Marktbericht.
Chicago, Jll., 18. Juni
Rindvieh Zufuhr 22.000; Markt
fest bis 25c niedriger.
Höchster Preis, 18.00.
Schweine Zufuhr 31.000; Markt
durchschnittlich 5c höher zu schwach
Durchschnittspreis. 16.6016.95.
Höchster Preis, 17.00.
Schafe Zufuhr 9,000; Markt fest
bis stark.
Kansas Citt, Marktbericht
Kansas City, Mo.. 18. Juni.
Rindvich Zufuhr 11,000; Markt
langsam und fest.
Schweine Zufuhr 11,000; Markt
langsam, fest.
Durchschnittspreis, 16-3516.60.
Höchster Preis, 16.65.
Schafe Zufuhr 9,000; Markt 25
50c niedriger.
Gefütterte Lämmer. 19.00.
St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph. Mo., 18. Juni.
Rindvieh Zufuhr 2,700; Markt be.
ste fest, andere niedriger.
Schweine Zufuhr 7.500 Markt fest
bis 5c niedriger.
Durchschnittspreis. 16.3516.50.
Höchster Preis, 16.53
Schafe Zufuhr 4.000; Markt 50
75c niedriger.
Omaha Getreidemarkt.
Omaha, Nebr., 18. Juni.
Weißes Corn
Nr. 3 1.72.
Nr. 4 1.65.
Nr. 6 1.27.
Gelbes Corn
Nr. 4 1.43.
Nr. 5 1-38.
Nr. 6 1.30.
Gemischtes Corn
Nr. 4 1.40.
Nr.
1.33.
Nr. 6 1.281.30.
Weißer Hascr
Standard Hafer 76.
Nr- 3 7512.
Gerste
Nr. 2 1.07.
Roggen
Kein Verkauf.
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den Bros., nehmen. Benutzt Elevator
nach 3. Stock. Kein Treppensteigen.
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