Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 10, 1918, Page 3, Image 3

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ydfljaiAV-iB' WMMÄÄSA,. ;
Seite 3-Tägliche Omaha Mbüne-Montag, den '10. Juni '1918.
'I
A
Ans dem Staate
Die Zlonpartlsan
ciga voitb weiter
organisieret
Lincoln. Nebr., 10. Juni. Hier
nt orr Bericht verbreitet, daß die
narmcrS Nonvarrifnn Liga den 83
f e)I dcS SlaatSvertcjdigungZrats
ihre Tätigkeit in Ncbraska bis nach
dein Knegc einzustellen, nicht bcach
tcn wird. Sie soll sogar bcal'sichti.
gen, ihr Organisationswcrk mit neu
ein Eifer zu betreiben und zu dio
sein Zwecke erprobte Organisatoren
rnis den Staaten Minnesota und den
beiden TakotaS nach hier zu senden.
Der ftall des Organisators E. !
Campbell von Venkelmann, der im.
ter dem neuen Scditionsgcsetz ber,
haftet wurde, weil er angeblich sei
ner nützlichen Beschäftigung" nach,
ging, wurde an das Distriktsgerich
verwiesen. ' Beide Parteien haben be
schlössen, diesen Fall zu einem Test,
fall zu machen, um festzustellen, ob
die Sektion dcö SeditionSgefetzeS
Arbeite oder gehe ms Gefängnis"
gesetzliche Willigkeit hat.
Goldenes Jubiläum
lutherischer Uirch
West Point, Nebr.. 10. Juni. Die
deutsche lutherische Kirche nordwcst
lich von West Point hat Sonntag ihr
goldenes Jubiläum gefeiert. Es ist
dies die älteste Kirche der Missouri
Synode in NebraSka und wurde sie
tnx Juni 1868 bpn dem zctzt der
Üorbcncn Pastor W. Frese ge.
gründet. Ihm folgte Pastor M.
Adam, jetzt in Oniaha. im Dienst,
und dieser wurde durch Pastor M.
Leimcr abgelöst, der der Gemeinde
Sind Sie jetzt
überarbeitet?
Wünschen Sie Hilfe, bis sich die
Natur erholt? Sind Ihre
Nerven leidend?
Cadomene Tabletten verhelfen
verdösen Männern und siljltm
chea, obgehärmtcn Frauen
wieder zur Kraft, (je
snndhcit nd c
bensfreude.
In diesen anstrengenden, an.
spruchsvollen Zeiten überarbeiten
zahlreiche Mfinner und Frauen ihre
Nerven. Sie nehmen sich nicht ge
nug Zeit zur Erholung. Sie find
nicht vorsichtig genug, wann und was
sie essen. Sie werden dann bald
nervös, reizbar, leiden an Unwohl
sein, sind stet müde, haben keinen
Ehrgeiz, verlieren ihre Stärke und
Lebenslust und leiden schließlich an
Schlaflosigkeit, find ausgepumpt und
krank. Greift nie nach Getränken
und falschen Bclebungsmitteln sie
haben nur temporäre Scheinerfolge.
Handeln Sie klug und beginnen Sie
mit dem Einnehmen von Cadomene
Tabletten, welche sich als vorzügliche
Tonic erweisen für Verdauung. Er.
nährung und AuSstoszung. Sie hcl
seit der Natur, damit jedes Organ
des Körpers feine Funktionen aus
führen kann, worauf die Natur dem
Körper wieder seine Stärke, das rote
Blut und Lebenslust zurückgibt. Vcr
kaust in allen Apotheken und ga.
rantiert von den Herstellern, irt je
der Beziehung zufriedenstellend zu
sein. Anz.
GUnstige Geschäfts
gelegenheit Ein gut gehendes Wirtsgcschäft
in St. Joseph ist unter günstigen
Bedingnnge zu erstehen. Wei
tat Änskunft erteilt
John Dobler, 2t Kdmond
Str., St. Joseph, Mo.
6-12-18
SWWVliVMMMNWMl!V5WV
Wrn.Gundlach
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I Automobil - Anstreicher! I
Stnt neuen Lokal,
2104 Cuming Str.,
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M rjMal,,ge Arbeit garantiert.
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Charl&sM;-HV
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iMA Vk.M m. M
Arr
Deutsche Sänger kn
Vaterlandsöiensten
Carl Stangl von den Mitgliedern
ic9 Mnstkvkreins geehrt.
Herr Carl Stangl, Tenorist, seit
10 Jahren Bibliothekar und seit
cinem Jahr der tüchtige Sekretär
dcö Omaha MusikvereinS. wird in
einigen Tagen als Freiwilliger in
die amerikanische Flotte eintreten
und zwar in daS KonftruktionS.
Departement, rco er seine Kenntnisse
als Zeichner un Architekt am bc
stcn verwerten kann. Als dicS un
ter den Mitgliedern dcS Mulikver
cinS bekannt wurde, beschloß man,
dem verdienten Mitalicde eine be
sonders Auszeichnung zu widmen.
Sonntag abend nach Beendigung
oeö Kartenkranzchens, rief der Vcr
einspräsidcnt. Herr R. C- Streb
low. die Besltchpc zusammen und
hielt eine ciiidrucksvolle Ansprache
über Herrn Stanal. seine Belieb
hcit unter den Mitgliedern und seine
croiennc um ant Verein, die aus
seinem Pflichteifer entwrinacn. Sieht-
ziehe er für unser Vaterland in den
5lrieg und wir wissen, sagte er, dasz
er öer amerikanischen Sacke ebenso
gewi lcnyaft und treu dienen wird.
wie er seine Pflicht dem Verein ge
gcnuvcr getan. Als Anerkennung sei
ner Bcröienstz überreichte dann Herr
otretjloto als Geschenk der Sänaer
Herrn Stanal sine feine Armband.
uhr und als Geschenk des Concordia
TamcnvercinS und des Damen Mu
sikvereins, ein hochelegantes Schreib
matenalien.Portiolio. Herr Stana
war tief gerührt und dankte in hen
lichcn Worten. Die schöne Szene kam
mit dem Absingen des Liedes ..Ame
rica' cinorucksvoll zum Abschluß.
letzt bereits 26 Jahre vorsteht. Die
Gemeinde in euie der wohlhabend
stcn im Staat und ihre Mitglieder
haben sich m patriotischer Weise durch
starke Beteiligung an allen Kriegs
mamiahmen der Regierung sehr her,
vorgetan. Die Jubelfeier nahm
einen höchst erfolgreichen Verlauf.
Gkgcn die Nonpartisan Liga.
West Point. Nebr., 10. Juni.
Ter Countq Supcrviforenrat hat
gegen die ölbhalwng von Versamm
ungcn in diesem County durch die
Farmers NonPartisan Liga ausge
prochen. Vor einer Woche wurde
ein Versuch gemacht, eine solche Ver
fammlung abzuhalten, dieselbe jedoch
in der letzten Stunde vereitelt.
Hcimgarde mit Gewehren ausge
stattet.
Osceola. Nebr., 10. Juni. Der
Rat der Kommissäre des Polk Coun
y bestellte kürzlich 270 Springfield
Gewehre fiif die Hciingardistcn. Die
Bürger dieses Countys haben m lv
bcralcr Weise zu der zum Ankau
von Uniformen benötigten Summe
beigesteuert und während des letzten
Monats drillten dieselben mit gro
ßcm Eifer. Jede der vier Städte
des County, Osceola, Stromsberg,
Shclby und P'I, haben je eine
Kompagnie der Heimgardc.
Ertrinkt beim Fischen.
Teeumseh, Nebr., 10. Juni. Hier
ist die traurige Nachricht eingetro
en, daß Herr Cd Trury, der früher
hier als Juwelier tätig war, in der
Nähe von Louisville. Ky., beim An
geln ertrunken ist. Der Verunglück,
te befand sich in Gesellschaft mehrerer
freunde, als sein Voot plötzlich um
kippte und er in den Fluten veo
schwand. Er erreichte ein Alter von
etwa L0 Jahren. Während feines
hiesigen Aufenthaltes verheiratete er
sich mit Frl. Jda Emnions.
Jahreskonvention der Viehzüchter'
Miance, Nebr., 10. Juni. Mor,
gen, Dienstag, den 11. Juni, nimmt
hier die 16. Jahreskonvention der
Vereinigung der Nebraska Viehzüch
ter mit einer Geschäfissitzung ihren
Anfang. Das Unterhaltungspro
gramm beginnt Mittwoch und dauert
bis einschließlich Freitag. Ein gro
ßer Zirkus wurde für diese Gelegen
heit gebucht, auch werden verschiedene
Wettrennen zwischen den besten und
schnellsten Pferden des westlichen
Nebraska, Süd.Dakota und Wyo
ming abgehalten werden. Außer
dem weist das Programm einenRing,
kämpf zwischen Charles Peters von
Papillion und Vill Dristy, Oniaha,
auf und die v.mhrigcn Pipher Zmil.
linge von Crawford werden einen
Boxkampf von sieben Runden zum
Besten geben. Für die Unterbrin
gung der Besucher ist bereits vom
Alliance Eomniunity Club bestens
Sorge getragen. Während der Kon
ventionotage wird täglich zwischen
Hyannis und Alliance für die Be
quemlichkeit der Besucher der um.
liegenden Ansiedelungen ein Spezial
zug fahren. Gouverneur Neville hat
eine Einladung zum Besuch ange
nommen lrnd wird an einen der Ta
ge an die Anwesenden eine Anspra
che halten.
Man unterstüke die deuticke
Presse, indem man u ibrcr Lerbrei.
tung beiträgt.
Aaz ZkheiRiiiß
Noman
&Wrt
(31. Fortsetzung un) Schluß.)
Fünfundzwanzigstes Kapitel,
r Eine Beichte,
' .Was wollen Sie hier?" fragte der
Kranke, und richtete sich auf seinem
Elbogen in die Höhe. Wissen Sie
Nicht, daß Sie Gefahr laufen, fest
genommen zu werden
Gilbert lachte und schlug daS eine
Bein über öas andere. Natürlich,
sagte er .mit angenommener Lässig
keit, .der vortreffliche Knabe Tuckle
depeschirte mir nach London. Sie
hätten den Ring gefunden und nach
'ihm geschickt. Ich wußte wohl, daß
der Junge, so treu er mir auch sein
mag, doch zuletzt die Wahrheit spre
chen würde. AuS Ihrer letzten Be
merkung, meine Festnahme betreffend,
schließe ich, daß er mich verrathen
hat."
.Er beichtete, er habe den Ring
von den Fingern des Mönches, der
Frau Ainsleq ermordet hat, gezogen.
Und da außer Ihnen Niemand einen
so seltenen Stein besaß
.Nahmen Sie an, ich sei der Thä'
ter. Doch wie, Mr. Foule, wenn ich
den Ring meinem Bruder gegeben
hätte, der sich zur Zeit dcS Wer.
brechen im Hause befand?"
An diese Zufälligkeit hatte Harold
nicht gedacht. .Aus den unglücklichen
Robert brauchen Sie Ihr Verbrechen
nicht abzuwälzen," entgegnete er är
gerlich, er ist unschuldig."
Das müssen Sie erst noch bewei
sen." spottete Ainsley, doch die Ei
garette in seiner Hand zitterte. DaS
Mondlicht war ziemlich stark, und
obgleich GilbertS Kopf im Schatten
lag, wurden der untere Theil seines
Körpers und seine Finger von den
dünnen, kalten Strahlen beleuchtet.
.Tuckle wird das schon machen.
Erinnern Sie sich gefälligst, daß er
Ihr Gesicht sah."
,)er junge Lügner!" rief AinZley
heftig. DaS konnte er nicht, ich trug
die Kutte darüber."
.Wirklich?" entgegnete Foule ru
hig und innerlich darüber ergötzt, wie
schön sich der Andere in der Falle
efangen hatte. Also waren Sie es
loch!" ,
DaS habe ich nicht gesagt," gab
Gilbert schnell zurück.
Ich folgerte es auS Jhke
ten. Welche VeiiZ'idiqungskünst,
Sie indessen auch aufbringen mögen.
dem Galgen werden Sie schwerlich
entgehen.
.Ihnen will ich eS eingestehen
aber keinem Anderen, erwiderte Gib
bert mit kaltem Lachen . Was wir
hier untereinander sprechen, wird so
wleo niemals bekannt werden.
.Also wollen Sie mich todten?"
fragte Harold, der vollständig ruhig
liegen blieb. Ich bin in Ihren Hän-
den, ich habe keine Waffen, und die
Krankheit hat meine Kräfte ge
schwächt. Wenn Sie als Feigling
handeln wollen doch Sie haben
sich schon als solcher erwiesen, sonst
hatten Sie die harmlose alte Frau,
der Sie so diel derdanken, nicht er
mordet."
Bitte, drücken Sie sich ekwaS höf
licher aus," zischte Gilbert. dessen
Stimme vor Zorn bebte. .Jl habe
gerade genug ertragen und danke für
Ihre Schmähungen, Mr. Foule. Sie
sind im Besitz des Geldes und des
Mädchens, das ich liebe."
.DaS Sie lieben? Pah!"
' .Höhnen Sie, soviel Sie wollen;
ich lieb Alix ParsonZ. liebte sie schon
vor Jahren und würde sie geheirathet
haben
Wenn sie Sie genommen hätte!"
Wenn ich vermögend gewesen
wäre!" verbesserte ihn der Andere.
Ihr Vater stand auf meiner Seite,
und da sie ,hm. stets nachgab
.Ich glaube es nicht."
Aber ich. Seit Kurzem hat sich
Wlix zu einem festen Charakter auZ
gebildet, doch damals gehorchte sie ih
rem Bater, und ich wußte genug von
seinen Geheimnissen, um ihn mir ge
fügig zu machen. Da ich leider an
LuxuS gewöhnt bin, sah ich mich ge
zwungen, nach Geld zu wählen."
.Ihre Laster zwangen Sie dazu."
.Vielleicht. Morphium ist indes
sen nicht mit inbegriffen."
Ah!" Harold zog seine Bettdecke
behaglich bis zum Kinn hinauf.
.Schon immer dachte ich mir, daß
Sie eS nicht im Uebermaß nähmen.
AuS mir unbekannten Gründen tha
ten Sie bloß fg."
.Können Sie diese nicht errathen?"
.Nein. Sicherlich standen diese
Gründe mit dem Tode Ihrer Gemah
lin in Verbindung. Weshalb mach
ten Sie die Arme zu Ihrer Gottin,
wenn Sie die Absicht hatten, sich
ihrer zu entledigen V
.Die Absicht bestand ursprünglich
nicht dek mir. Ich wurde Barbara
nur überdrüssig. Sie sollte mir die
Hälfte ihre! Einkommens zusichern
und in eine Scheidung willigen."
Ich denke, Sie beabsichtigten, so
bald Sie durch Ihren eigenen Willen
frei wurden, Frau Sradv zu beira
thenZ"
Ües Mßm.
von F. Humk.
H44t4444W4-i
Erst seitdem mich Barbaras gtod
tes Testament vollständig mittellos
machte, dachte ich daran. Hätte sie
mich nicht so geschickt betrogen, würde
Ich der Erbe und Alix meine Frau
geworden sein.
Trokdem sie mit mir verlobt
war?"
Gilbert lachte leise. .Sie sahen
a, wie leicht ich Alles arrangute,
Indem Sie einen unschuldigen
Menschen des Mordes anklagten, den
t selbst begangen hatten, entaeg
nete Harold mit ehrlicher Entrüstung
.Ich gebe es zu.'
.Sie geben eS zu?" rief Foule,
den des Mannes Kühnheit überraschte.
.Nur Ihnen gegenüber," erwiderte
Ainsley schnell, Sie Thörichter.
glauben Sie denn, ich spräche so of
fen zu Ihnen, wenn ich Sie nicht in
meiner Gewalt wunte?
.WaS nutzt Ihnen daS diel?" gab
Foule hohnvoll zurück. .Tuckle ist
der Hauptzeuge gegen Sie. Morden
Sie mich, fo fügen Sie nur Ihren
alten Verbrechen ein neues hinzu,
ohne einen Lortheil für sich."
Bon Tuckle werde ich mich eben
falls befreien", sagte Gilbert und
zündete langsam eine zweite Cigarette
an. .Ich weiß, daß er hier schlaft.
Ich kenne jedes Zimmer und jeden
Gang.
Auch den geheimen?"
.Auch den. Durch ihn kam ich
herein. Selbst Barbara wußte nicht,
daß er existirte. Ich gebe Ihnen die
Versicherung, Foule, die Absicht,
meine Gattin zu erwürgen, bestand
nicht bei mir.
Sie wollten sie nur zu Tode er
schrecken?"
,Ja, eS ist daS ein leichter Tod.
Ainsley. Sie sind ein Satan!"
Pah! Schimpfen hat keinen
Zweck. Sie haben Ihr Schlimmstes
gethan, nun sollen Sie meine Waffen
kennen lernen. Ah, das mochten Sie
gern?
In seiner Hilflosigkeit mußte Fome
ruhig liegen bleiben und aus das hö-
ren. was nun sein Feind weiter er-
zahlte.
Ich werde Ihre Geduld nicht auf
eine lange Probe pellen, fuhr AinS
ley fort, da fein Opfer kein Zeichen
von sich aab. .Ich heuchelte eine
Morphiummanie und nahm auch ge
nügend zu mir, um meinem Bruder
Robert ähnlich zu fehen. Da er Bar
bara gedroht hatte, versuchte ich, ihn
ebenfalls in den Mord zu verwickeln,
damit ich. im Falle das Verbrechen
entdeckt wurde, die Schuld von mir
auf ihn wälzen könnte. Von Gra
vesend brachte ich ihn später am
Abend hierher in meines Freundes
Motorwagen. DaS Auto schicke ich
fort und schmuggelte Robert durch
den geheimen Gang in den westlichen
?sliiael. Es war ein schweres Stück
Arbeit, bis ich ihn dazu bewegen
konnte, in den Brunnen hinabzustei
gen, er fürchtete sich. In dem un
bewohnten Zimmer ließ ich ihn dann
schlafen und erschien am nächsten
Morgen beim Frühstück, wo ich mich
mit meiner Frau aussöhnte.
Die Sie zu ermorden beabsichtig
ten?"
ES war ,hr eigener Fehler, er
widerte Gilbert unverfroren, warum
gab sie mir daS Geld nicht, das ich
brauchte? Ich hielt Robert, dem ich
eine starke Dosis verabreicht hatte, im
westlichen Flügel verborgen. Am
-onntaa zog ,ch ihm einen alten
Abendanzug von mir an, reichte ihm
nochmalz, Morphium, und als ihr
Alle beim Essen saßet, holte ich ihn
und trug ihn durch eine keitentyur
in den Pavillon. Leicht wurde es
mir nicht, doch während Sie speisten
und daS Personal beim Abendbrod
beschäftigt war. gelang eS mir, ihn
auf die Banr vor oem Paviiion hin
zulegen und einen Mantel über ihn
zu werfen. Ich wartete, bis Sie und
Alir in den Garten und Parsons in
das Billardzimmer gegangen waren.
Die Dienstboten befanden sich noch
bei ihrem Nachtessen, als ich das
Mönchsgewand umnahm und mich ins
Wohnzimmer begab. Ich hatte ge
glaubt, meine bloße Erscheinung
würde genügen, meine Frau tödtlich
zu erschrecken, doch sie sprang auf
mich zu und faßte nach der Kutte.
Diese fiel, und sie erkannte mich so
fort. Darüber gerieth sie in solche
Wukh. daß ich daß ich nun.
daß ich sie erwürgte. Dann hörte ich
Aliz schreien, und Sie kletterten hin
auf. Wie Sie wissen, entfloh ich
durch die Thür, die ich hinter mir
abschloß . Die Leute befanden sich,
ebenso wie Sie. auf der anderen
Seite der Granae. Allerdings lief
ch Gefahr, gesehen zu werden, doch
daS Wagniß gelang. Ich, schleppte
meinen Bruder, der nech mmer be
wußtloS war. wieder nach dem West,
luqel,. legte mich dann an seiner
Stelle auf die Bank vor dem Pavil
lon und ließ mich von JKnen und
dem Doktor wecken, um die Rolle M
trauernden WittwerZ zu spielen. Ha
den Sie sonst noch Wunsche?"
.Ja sagte Foule ganz gelassen.
obwohl er die Schatten des TodeS
über sich fühlte, .hoben Sie auf mich
escbossenl'
'.JtZ that eS. traf Sie ober leider
nicht."
Danke," erwiderte Harold nach
lässig. Noch eine Frage. Stellte
Tuckle den Geist dar, den Frau All!
son gesehen hatte?"
Gewiß, auf meine Veranlassung,
um den Verdacht abzulenken. Weil
er nicht groß genug war, steckte er
die Kapuze des Gewändes auf einen
Stock und trug diesen mit den Hän
den vor sich her. Jemand riß ihm
die Kutte dann herunter."
.DaS war der alte BarnacleS, der
sie mir einige Tage später über die
Mauer warf."
So? Hat sich der alte Brummbär
auch hineingemischt? Schade, ich
möchte ihn gern bestrafen, doch es
mangelt mir an Zeit. Ist Ihnen nun
Alles klar?" ,
.Wußte Dr. Parsons von dem Bor
gefallenen?"
.Nein. Ihm konnte ,ch mich nicht
anvertrauen: er ist nervös und feige.
Nichtsdestoweniger brachte ich ihn in
eine fo schwierige Lage, daß er sich's
gründlich überlegen mußte, bevor er
mich angriff.
.Also war Tuckle der Einzige, der
von Ihrer Schuld Kenntniß hatte?"
.Ja, und wenn er geplaudert hat,
heize ich ihm tüchtig ein."
?tun, er hat ja geplaudert, wie
Sie wissen," erinnerte ihn Harold.
So halte ich eben mein Wort, ihm
und euch Allen, liebe: Freund. Ich
lege Feuer an die Gränze."
Foule wollte au dem Bett fprin
gen: C?atan:
Ainsley lachte wie nn Dämon und
hielt ihn zurück. Schon vor langer
Zeit häufte ich in Petroleum getauch
tes Stroh in dem geheimen Gang
auf. Ich wollte das Haus nieder
brennen, um Barbara loszuwerden.
Nun, das geschah auf andere Weise.
Aber die Gluth wird Ihnen, Alix
und Tuckle jetzt gut bekommen. Das
Schloß ist alt und brennt wie Zun
der."
.Lassen Sie mich loS," schrie Foule,
den die Gefahr, in der die Geliebte
schwebte, mit Entsetzen erfüllte. Aber
so sehr er auch kämpfte, gegen eine
athletische Gestalt wie Gilbert der
mochte er in seinem geschwächten Zu
stand nichts auszurichten. Als er
einen Augenblick erschöpft zurücksank,
zog Ainsley ein Tuch aus der Tasche
und drückte es dem Kranken auf den
Mund.
.Lieben Sie Chloroform?" höhnte
der Elende.
Laß mich laß mich" stam
melte Foule, dessen Stimme und Be
wegungen sofort schwächer und mat
ter wurden. Nach ein oder zwei Mi
nuten verlor er daS Bewußtsein und
lag wie ein Todter auf' seinem La
ger. Gilbert zündete ein ktreicyyoiz
an und hielt es ihm vor das Gesicht.
Dann lachte er.
Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Feuer !
Alir Parsons schlief fest und
träumte von Harold. Sie glaubte,
an seiner Seite vor dem Altar zu
stehen, und der Ring wurde ihr an
den Finger gesteckt. Ueber ihrem
Haupte ertönten frohe Hochzcitsglocken.
Sie erklangen fo laut, daß sie er
wachte und das Läuten noch immer
zu hören vermeinte. Nur, daß sich die
vielen Glocken zu einer einzigen ver-
einigten, die jetzt wild und heulend
anschlug. Mit geschlossenen Augen,
von einem unbestimmten Gefühl der
Furcht ergriffen, sprang sie aus dem
Bett. Im Moment, da ihre Füße
den Teppich berührten, kehrte ihr das
Bewußtsein voll zurück, und sie wußte.
daß die Alarmglocke der Gravge wie
warnend geschwungen wurde. Kaum
hatte sie flüchtig ihr Morgenkleid
übergeworfen, als man laut an ihre
Thür klopfte. Sie öffnete und
blickte ihren Vater, der, blaß wie eine
Leiche und nur nothdürftig angezogen,
auf der Schwelle stand.
Alir, komm heraus, die Grange
brennt!"
Die Glocke läutete noch immer
Sturm, der vordere Theil des Hauses
war mit der Dienerschaft angefüllt,
alle mehr oder minder unvollkommen
bekleidet, alle von Entsetzen gelähmt
und eines klaren Gedankens und Ent
schlusses unfähig. Thomson trat sei-
ner Herrin entgegen.
O Miß," rief er. .welch ein Gluck.
daß Tuckle aufwachte und das Feuer
roch, sonst wären wir Alle in unseren
Betten umgekommen!"
Tuckle?" .
Ja. er zog sofort die Glocke. Die
Dorfbewohner sind auf dem Rasen
platze, und nach Helstone ist wegen
der Spritze geschickt worden. Ach,
was sollen wir
Auf welche Weiseres ihr gelang,
daS große Treppenhaus zu erreichen,
hinunter und durch die offene Ein-
gangsthür hinauszukommen, konnte
sie später nicht mehr sagen. Draußen
auf dem Rasen sah sie eine Menge
Dörfler, Männer, Weiber, Kinder,
auch diele von der Dienerschaft, die
wie wahnsinnig herumliefen. Ihr
Bater stand bleich und zitternd am
Fuße der Steinftusen, die Glocke hatte
aufgehört zu lauten. Aliz eilte hinab
und ergriff ParsonZ Hand. Der
Westslüiel. das Fenster von HaroldS
Zimmer, komm, komm!" stieß sie her
vor.
ES ist zu svat eS ist ,u spät!"
zammerte der Arzt.
licht zu spat!" scki?,e sie w'ld.
7tck rett ihn oder sterbe mit ihm.
Thomson! Herne! Stavely!" herrschte
sie die Diener an, die hilflos umher
standen. .Kommt mit! Rettet Mr,
Foule der Westflügel." Und schon
rannte sie um die Ecke des HauseS
auf die Terrasse zu. Die Männer
folgten ihr.
.Nette ihn. Bater o rette ihn
Ach. Harold, Harold laßt mich!"
Sie sprang vorwärts, doch Thom,
son hielt sie zurück.
.ES ist nutzlos, Miß. Sehen Sie,
das Feuer bricht schon auö dem Fen
ster!"
Ich muß ich muß laßt mich
los ihr Memmen! Laßt mich
ihr Schluchzend rang sie mr
dem Haushofmeister, bis sie in einem
Schwacheanfall auf das GraS nie
dersank. Der alte Diener zog sie
beiseite, nd einige Madchen bemühe
ten sich um sie. .Harold, Harold,"
wehklaate sie in herzzerreißenden Tö
nen, barmherziger Himmel, will sich
denn Niemand seiner annehmen?"
Da geschah ein Wunderi Dr. Par
sonS. der verzagte, schüchterne, ner
döse Mensch, der bei jedem kleinen
Sckicksalsschlaze ächzte und stöhnte,
wurde auf einmal zum Helden. Bor
den Auaen aller Anwesenden, er
schüttelt von den Seclenqualen seiner
Tochter, warf er alle Feigheit von
sich. Wie ein Rasender stürmte er unter
lauten Rufen vorwärts, und seine
kleine, gedrungene Figur schien zu
wachs- n und sich zu strecken.
Der westliche Flügel war jetzt ein
einziger feuriger Ofen voller Dunst
und 'Guth. und deutlich vernehmbar
hörte man während der Pausen des
Windes daS Geräusch des verwenden
'Holzes. Männer mit gefüllten Ei
mern versuchten vergebens zu lö
sehen. Noch war der alte Ziehbrun
nen in der Nähe der Einfahrt nich
vertrocknet. Alix wußte es. sie lief
dorthin und rief Tuckle an, der eiligst
fcttanflM. Mt euch Wasser von
hier." oebot sie und nahm dem Jun
gen eines seiner Gefäße ab. In einem
Moment hatte sie eS hinuntergelassen
und arbeitete eifrig an der Winde.
Tuckl? balf ihr mit rußgeschwärztem
Kesickit. und die Leute rannten ab
und zu. Doch noch war von dem
Doktor und dem Kranken, den er ret-
ten wollte. nicktS zu erblicken. Wah
rend sich die Eimer im Brunnen ha
ben und senkten und eine Kette gr
bildet wurde, um daS rettende Naß
schneller nach dem brennenden Hause
zu befördern, fah Alix, die sich wie
e ne 5eldin abmühte. plodliH oen
Kovf und die Schultern eines Men
sehen über der Steinumfassung deZ
Brunnens erscheinen. Ainsleys Ant
litz, der entfliehen wollte, starrte ihr
entgegen. Mit einem furchtbaren
Schrei stürzte er in die Tiefe.
Draußen trugen sie Doktor Par
sons und Noule über den grünen Ra
sen. aus allen Wunden blutend und
doch dem Leben wiedergegeben.
Alix sank auf die Knie.
Ende.
Der Prügelknabe.
!?rau (zur Freundin, die erst seit
kurzem verheiratet ist): Ja, warum
'chlägst du denn den Hund so?
Freundin: Ach, mein Mann hat
das Essen stehen lassen, und das Lu
der frißt es nun auch nicht!
Aus dem Tagebuch ei
nes Junggesellen. Die
Frauen sind Rätsel!" Aber leider
keine emnibmen.
MVN1?i?SMWMM5MI?M!?Ml?I!ZDK
IlMM
i
m
Anzeigen
UMUMIMsgWWMIg ;
Arbcitsgcfuch Weiblich
Allgemeine Hausarbeit bei kleiner
Familie von erwachsenen Personen
sür Mädchen, welches eine gute und
dauernde Stelle wünscht. Lohn ist
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