Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 08, 1918, Page 4, Image 4

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    Seite A-Tägli'ckzo Omaha Tribttne-Samstag, bo:: 8. Juni 1918.
Tägliche Wmaha Tribüne
TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, President.
1307-1509 Üowtrd Str.
Telephon! TYLER S40.
Omaha, Nebruki
Des Moines, 1., ßranch Office: 407-61H Ave.
H Preis des Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 10c; darch die
i Post, per Jahr $.UU; ernzelne Nummern 2c Preis des Woche
j Hatt: Bei strikt Borauöbezahlung, per Jahr $1.50.
'i Entered m second-clasa matter March 14, 1912, at the postoffice of
? Omaha, Kehraska, ander the t of Congress, March S, 1879.
Omaha, S!ebr., CamStag, den 8. Juni 1918.
Unsere Spar-Zlrmee
Für die Spar Slrrnee, deren Mobilisicnmg Präsident Wilson durch
seine letzte Proklamation anregt, sind alle bcnifen? Entschuldigungen gibt
rs da nicht. Nicht jeder kann daö VcwcHr schultern, aber ein jeder kann sich
knapper einrichten und kann daS. was er erübrigt, der Regierung für die
Knegsführung zur Verfügung stellen.
Präsident Wilson's Proklamation sollte nicht nur gelesen werden, weil
es sich um. eine offizielle Aeußerung des ersten Beamten der Republik lian
delt, sondern vor allem auch, weil seine Darlegung geeignet ist, Volkswirt,
schaftliche Wahrheiten zu verbreiten, die sonst allzu oft unter finanziellen
Phrasen verborgen liegen. TaS Problem, das dem amerikanischen Volke
vorliegt, ist nach der Erklärung des Präsidenten nicht sowohl ein finan
zielles, als vielmehr ein Problem der Produktions-Veriuebrung für Kriegs.
Notwendigkeiten und ferner ein Problem des privaten Sparcns von Ma
tcrial und Arbeitskräften, fo daß diese beiden Produktionsfaktorcn für die
Unterstützung und Ausrüstung von Armee und Flotte in Benutzung genom
inen werden können. Wir hatten diesen wichtigen Punkt, der dem ameri.
: kanischen Volke gar nickt klar genug gemacht werden kann, bereits vor
j einigen Tagen in einem Artikel verständlich zu machen gesucht.
( Tie gedankenlose Verausgabung von Geld, so sührt der Präsident in
weiterer Erklärung des Problems aus, führt zum Verbrauch von Ar
beitskraft, zum Verbrauch der Produkte, die von Farm, 22 ine und Fabrik
i herkommen, und überbürdet ausserdem die Transportinittcl. Alle diese
, Faktoren sollten bis zur äußersten Möglichkeit für Kriegszwecke in An.
Ipnich genommen werden.
Präsident Wilson legt also dem ganzen amerikanischen Volke nochmals
i cms Herz, sich zur größten Sparsamkeit und Genauigkeit in der Lebens.
kialtung zu verpflichten. Nebenher soll ferner die Verpflichtung laufen, der
Regienmg durch Vermehrung der Produktion zu helfen? Nahrungsmittel,
, Brennmaterial und nützliche Materialien aller Art zu erhalten: die Ar
beitskräfte nur für die notwendigen Dinge zu verwenden, und nur solche
, Tinge zu kaufen, die für die Gesundheit und Tüchtigkeit des Einzelnen
; erforderlich sind. Und alles, was auf diese Weise gespart wird, soll das
j Volk zum Beweise seiner Loyalität in Liberty Bonds und KriegI.Spar
, Marken anlegen.
Dieser Ruf zum Sparen ergeht an jeden Mann, jede Frau und jedes
i Kind in den Vereinigten Staaten.-. Im ganzen Lande sollte es am 23. Juni,
1 dem letzten Tage dieser besonderen Sparkampagne, nick't eine' Person ac
i Itn, die nicht ein Gelöbnis für größte Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit
abgelegt hat.
Was Armee und Flotte brauchen, das muss vom Volke der Vereinig.
tm Staaten erübrigt und beiseite gesetzt werden durch freudige Genüg,
samkcit bei Tische, in der Kleidung, durch Aufgabe von Vergnügungen und
in jeder anderen Weise.
Ein Wahn in Zezug auf Deutsch"
Die ErziclumgsbehLrde der Stadt New Fork hat ebenso wie leider
auch der Onmbaer Schulrat den Teutschunterricht in den öffentlichen SchiK
len zeitweilig eingestellt. Die bekannte New Aorker Zeitung Tbe World",
welche häufig als Mundstück der Administration benutzt worden ist, bemerkt
dazu in einem Leitartikel, der Ein Wahn in Bezug auf Teutsch" über,
schrieben war, Folgendes:
Das Vorgehen der Erziehungsbehörde in Bezug auf das Studium
von Teutsch in den öffentlichen Schulen ist seltsam illogisch. Um einen
Schlag gegen Pan-Germanismus zu führen", ordnet sie die Einstellung der
Anfänger-Nlassen nach dem 1. Septeinber an. Und doch mögen Zöglinge,
welche das Studium begonnen haben, dasselbe fortsetzen, und das Verbot
gilt nur für die Tauer des Krieges. Wenn es für die amerikanische Jugend
Anweise ist, mit dem Studium des Teutschen zur Kriegszeit zu beginnen,
weshalb ist es nicht ebenso unweise, es weiter zu führen?
Tie Behörde verurteilt Teutsch als jetzt wertlos für Wissenschaft oder
Handel und feindlich amerikanischkn Idealen und erklärt, daß sein kul.
tureller Wert" sich vermindert habe. Britische Schulbehörden geben sich
nicht dieser Täuschung hin. Auch stehen die Teutschen nicht im Banne
eines derartigen Wahnes inbezug auf die Sprachen ihrer Feinde: sie
vermehren vielmehr ihre Schul.Fazilitäten zur Erlernung von Englisch und
Französisch, statt sie zu vermindern. Tatsächlich ist das Studium des Teut.
schon für Amerikaner jetzt wichtiger, wie je, nämlich für Zwecke der Ab.
wehr preußischer Propaganda, sowohl während der Tauer des Krieges,
wie in der Zeit, wenn er vorüber ist und die alliierten Nationen es not.
wendig finden, Handels Angriffe Teutschlands zu bekämpren. Tie Tat
fache, daß die amerikanische Armee, in Frankreich viele deutschsprcchende.,
Soldaten au'wein, ist von entschiedenem Vorteil.
Hat das alte römische Sprichwort, den: zufolge man von dem Fein
de lernen soll, seinen Wert eingebüßt? Nichts ist törichter als die Annah.
me, daß Unkenntnis des Teutschen eine gute Vorbereitung zur Abwehr von
Germanismus ist. Gerade das Ecgenteü ist der Fall. Das beste Gegen,
niittel gegen Germanismus ist eine gründliche Kenntnis der deutschen Spra.
che und der deutschen Art zu denken."
Frauen eignen sich nicht zu Soldaten
Ein vernichtendes Urteil über Frauen als Krieger hat Frau Botsch
karowa. die Vcfehlhabcnn des vielgepriesenen Bataillon des Todes", ge.
fällt, das in der Zeit des Kerensky'schen Regimes in Rußland ins Leben
gerufen wurde. Tie erklärt: Frauen werden niemals gute Soldaten ab
aeben. Sie sind zu undiszipliniert. Sie können nicht organisiert wer.
den. und sie erweisen sich als feige." So wenig schmeichelhaft das Urteil
der Russin über Frauen als reguläre Soldaten ist. dürste es zweifellos
auf Wahrheit beruhen, soweit das Bataillon des Todes" in Betracht
kommt dessen Heldentaten" nur in der Phantasie galanter Kriegskor.
rcspondcnten bestanden. Das Kriegshandwerk hat seit Aussterben der
Amazonen der griechischen Sage nach ein kriegerisches Frauenvolk ange.
lockt. Die Geschichte meldet allerdings von der britischen Fürstin Voudica
(fälschlich auch Boadicea genannt), die Cl n. Ehr. die Erhebung gegen
Rom leitete und sich selbst den T?d gab. nachdem sie von den Römern
unter Suetonius Paulinus besiegt worden war, von der Jungfrau von
Orleans und von Mary Pitcher. welche letztere im amerikanischen Revo
luttionskriege und namnrtlich in der Schlacht von Monmouth. sich auszeich,
nete, aber von keinen kriegerischen Vereinigungen von Frauen, die den
Kampf gegen Männer aufnahmen und aktiv mn Kriege sich beteiligten.
Und der Krieg und das Waffenhandwerk sind auch nicht der Beruf
der Frau. Ihnen fallt die ungleich schönere und edlere Aufgabe zu, Wun.
den zu heilen, und das Banner der Barmherzigkeit und Menschenliebe auf
den grausigen Schlachtfeldern des Krieges und hinter den Linien zu errei
chen. Viele haben in der Ausführung eines echten Samaritertums einen
Heroismus und eine Opferwilligkeit bewiesen, die ungleich höher einzu
schätzen sind, als die Taten der Truppen und der Krieger, so heroisch sie auch
sein mögen. In kriegerischer Rüstung und mit Waffen angetan, verliert
die Frau ihren schönsten Schmuck, den echter wahrer Weiblichkeit die sich
nun einmal nicht mit dem Waffenhandwerk vereinigen läßt. Das Kämpfen
ist Sache der Männer und dürfte es bleiben, solange die Schranken zwischen
dem Tätigkeitskreise des Mannes und dmi der Frau nicht ganz gefallen
sind. Die Frauen oller kriegführenden Nationen haben so unendlich diel
geleistet und so bemundernbwerte Zeichen wshrcn Heldentums gegeben, daß
eS nicht erst Bataillone des Tode!" bedarf, um ihnen den Lorbeer des
Heroismus zu verleihen.
Die Gründung der Vereinigung der Amazonen wurde von vornherein
nicht als glückliche Eingebung betrachtet. Die Herren Militärs, welchem
Nolke sie auch immer erFtammen möchten, begrüßten das Bataillon des
Todes" nicht gerade mit Begeisterung, und in keinem der kriegführenden
Länder außerhalb Rußlands wurde doZ gegebene Beispiel den den Frauen
nachgeahmt. Frau Botschkarowa beklagt sich darüber, dah die Frmen keine
XWtlin im Leite und kein LerskändniS fit: stramme Organisation haben.
angesichts der Auflösung aller Bande der Disziplin und angesichts der 23er
angesiwts der Auflösung aller Bande der Disziplin und angesichts der Ver
flüchtigung'dcS 5!ampfcsmutes in der russischen Armee nach KercnLky'S
turz und dem Friedcnö.Locken der Bolschewik,. Unter den russischen
Frauen gibt es sehr viele, welche völlig emanzipiert sind und in dieser Bc
ziehung ihrer Mitschwestcrn anderer Stationen weit voraus sind. Es war
deshalb kein Wunder, dasz unter ihnen die Idee einer kriegerischem Verei
nigung entstand. Tob sie sich als gründlicher Fehlschlage erwies, wird ge
wifz von allen Männern, und gerade den größten und ausrichtigsten Öc
wunderern der Frauen, mit größter Freude begrüßt werden. Es wäre um
die Zivilisation der Welt und die Zukunft des Menschengeschlechtes schlimm
bestellt, wenn auch die Frauen in den Krieg ziehen, und mit den Wasfcn
in der Hand kämpfen wollten. Sie haben genug zu tun, auch ohne daS.
und wir find stolz darauf, daß auch in diesem Kriege sich die Frauen im
vollen Sinne des Wortes als die Krone der Schöpfung erwiesen haben.
Rcgistricrmlg ki deutschen Frauen
(Die jetzt täglich in der Täglichen Omaha Tribüne" erscheinenden
Artikel über die Registrierung der deutschen Frauen werden alle die Re
gntrierung deutscher Ausländerinnen betreffenden Fragen erörtern und
erklären, soweit sie durch die behördlichen Verordnungen gedeckt sind, Die
amtlichen Versügungcn sind rockst umfangreich und für den Laien nicht
immer leicht verständlich. Daher sollten diese Erläuterungen sorgfältig
aufbewahrt werden,)
Die ZingerabörUcke
Zu der NegUtricrungsMaschi
nerie, von der im Kapitel 3 die Rede
war, gehören die Apparate zur Auf.
nähme der Fingcrabdrucke der ,.Ne
gistrantinnen."
Ueber die Fingcrabdrücke sind, wie
m?s zahllosen Anfragen' bei der
Omaha Tribüne" hervorgeht, die
törichtsten und oft komischsten An.
sichten verbreitet. Kam da neulich
eine augenscheinlich ganz intelligente
Frau in die Redaktion und klagte5
,.O mei, o rncil Muß i mi aa re
gischtriern lasse? Wie a Verbre
cherin? Muß i auf mei alte Tag
mir die Finger einschpanne lasse in
die verslirte Schraubn? O mei, o
rneii mei arme fingen nno x yav
nie nix Unrechts getan!"
Nun, wir können den Leserinnen
die Versicherung geben, daß es wirk
lich gar nicht ein bischm weh tut.
s schlimmste, was passieren kann,
st, daß an den mebr oder weniger
elegant gepflegten Fingerspitzen ein
wenig von der Druckerschwärze haf
ten bleibt, diz bei der Prozedur
verwendet wird, und daß man sich
nachher nochmal mit ein wenig Ga
solin oder Benzin waschen muß.
Von die Finger da einschpanne
in die verslirte Schnmbn" oder son.
skigen mittelalterlichen Schreckens
kammer.Torturen ist natürlich keine
Rde. Der Beamte, der die Finger
abdrücke aufmm.-it, hat vor sich auf
einem Tisch eine Glas oder Me.
tallplatte, auf die er mit einem
Apparat, der wie ein kleines Nudel.
holz aussieht, eine ganz dünne
Schichl Druckerschwärze aufträgt.
Auf diese Platte rrnrd der vordere
Teil des Fingers, der gerade an der
Reihe ist, ganz leicht aufgedrückt
ttichter Lynch
in Georgia
und ein wrau roch den Seiten ge
rollt. Dann wstd die so angeschmärz.
te Fingerspitze in derselben Weise
auf das Papier gedrückt, auf dem
der Abdruck aufgenommen werden
soll- Und die Geschichte ist vorüber.
Allerdings wird das nicht nur ein
mal gemacht, sondern mit jedem
Finger viermal. Aber weh tutS des.
halb auch noch nicht.
In fast allen Fällen sind auf den
RegistrierungsBüros auch gleich die
Reinigungsmittel zur ,vand. um die
Druckerschwärze von den Fingerspi
hon wieder obzuwaschm. Ein wenig
Wasser und Seife nach dem Benzin
oder Gasolin, und die Registrantin
kann zum elegantchen Diner gehen,
ebne sich fragen lassen zu müssen:
O, Sie haben sich wohl gerade re
gistrieren lassen?"
Daß sich niemand wie a Verbre
cherin" vorzulomnien braucht, wenn
die Fingcrabdrücke aukgcnommcn
werden, ist schon früher betont wor
den. Wir können nur nochmals da
rauf hinweisen, daß Onkel Sam
auch, von allen Soldaten und Ma
trosen die Fingerabdrücke aufnehmen
läßt, und daß jeder Bürger, der
ins Ausland reist, dieselbe Prozedur
durchmacht. Wer weiß, wie lange cö
noch dauern wird, bis sich überhaupt
jeder Bewohner des Landes etwas
näher niit dem Geheimnis der
schwarzen Kunst besassen muß. Die
Fingcrabdrücke dienen eben nur als
Erkeimungsmittcl und haben mit
irgend welchem Verdacht bezüglich
des Eharakters oder des Vorlebens
der Registrantinnen nicht das gc
ringst: zu tun. Mit anderen Worten:
Niemend braucht sich der Fingerab
drücke zu schämen.
Eltern dürfen an Soldaten
in deutscher Sprache chretven
Schreibt ruhig weiter Teutsch!
Die Frage, ob sie mit ihrem Sohn
oder Bruder u s. w der im Heer
oder Flotte unfs Landes Dienste
tut, in deutscher Sprache korrc
ivondieren dürsen, wird so manchen
Eltern, Gcschmistcrn und anderen
Verwandten, welche der englischen
Sprache nicht oder nickt hinreichend
mächtig sind, einige Sorge vcrur
sacht haben. Wcnn sie wüßten, wie
freisinnig in dieser Hinsicht die ame.
rikanischen Offiziere aller Nangklas.
sen denken, die sich der Mahnung
des Präsidenten wohl bewußt find,
daß wir nicht gegen die deutsche
Sprach? Krieg führen, würde ihnen
diese Frage keinen Augenblick Kopf,
zerbrechen gemacht haben. Um ihnen
allen aber schwarz auf weiß vorzu.
weisen, wie man in hohen Osfiziers
kreisen darüber denkt, geben wir im
nachfolgenden einen diesbezüglichen
Artikel in der von der Teutschen
Evangclisch.Luthrisckxn Synode von
Missouri, Ohio und anderen Staa
ten herausgegebenen Zeitschrift Der
Lutheraner" wieder, in den: es
heißt:
Diele Frage hat zu dieser Zeit,
wo der Pöbel jeden als Landcsfeind
zu verdächtigen sucht, der noch deutsch
spricht oder gar schreibt, wohl man
che Anverwandte unserer jungen
Leute unter der Fahne beängstigt.
Es ist daher den Lesern gewiß lieb,
von berufener Seite zu hören, daß
dem Gebrauch der deutschen Sprache
im brieflichen Verkehr mit der ein
berufenen Mannschaft nichts im
Wege steht. Einer unserer Pastoren,
P. Th. Horst in Toledo, hat in der
Sache an General Sherwood ge
schriebe und erhielt von diesem
folgendes freundliche und vcrmmf.
tige Schreiben als Antwort:
Ich bin ,'a:,z ihrer Meinung.
Der Pöbelgeist ist jetzt im Lande
weit verbreitet, ??nd da? ist immer
ein gefährlicher Geist. Trotzdem ha
ben aber die Leute deutscher Ge
burt, die an ihre Söhne schreiben
wollen, das unbestrittene Recht, sich
ihrer Sprache zu bedienen, und ich
sehe keinen Grund, weshalb sie nicht
von diesem R'cht Gebrauch machen
tollten- Ich ,'laube nicht, Latz ein
Offizier, der genug Toleranz und
Patriotismus besitzt, den Wert der
Redefreiheit und wahrer Vater,
landsliebe zu erkennen, irgendwie
Einwand dagegen erheben könnte,
daß Väter und Mütter ihren Söh
ncn in derjenigen Sprache schreiben,
in der sie ihre Gcdanken und Ueber,
zeugungen am besten , zum Aus.
druck bringen können. Vätern und
Müttern zu verbieten, daß sie mit
bren Söhnen im Heer in der Spra
che ihrer Geburt korrespondieren,
wät ein Verbrechen gegen Temokra
tie, und wenn ich Pastor Ihrer
Kirche wäre, würde ich loyalen Vä
lern-und loyaler, Müttern den Rat
geben, an ihre Söhne zu schreiben
und ibnen den Trost, den Mut und
die Hoffirung zuzusprechen, zu denen
diejenigen berechtigt find, welche ihre
Dienste dem Lande' geopfert haben.
In Hochachtung Ihr (Gen.) Jsaac
R. Sherwood."
Wir lassen das englische Original
dieses Briefes folgen, damit sich die
Leser eventuell auf den Wortlaut
des Schreibens berufen können:
"Washington, April 9. 1918.
"I have your letter, dated the 5th
of April, which I have rcad care
fully. I agree with you thoroughly
in what you say. The rnob Epirit
is abroad in the land now, and that
is alwayg a vsry dangerous spirit.
However, as you ttate, thete pwple
of Orraan birth who desire to rite
to theil? eons, now in our Arrny, have
a perfct right to write thern in
their own languagß, and I soe no
rcason why they hould not do o.
I don't belit-ve any officer who is
broadrninded and patriotic enough to
appreciate the value of free epeech
and real patriotisrn, could possibly
object to either fathers or mothers
writing to thtir gon in the lan
guage in which they can best express
their feelings and convictiong. To
deny the fathers and motherg of the
boyg in our Arrny their right tö cor
reHpond in the larguage of their
birth would be a crime againEt
demoeraey, and if I were paUor of
your ychurch, I vouZd advi&e tho&e
loyal sathera and tnothers to writo
to their gon, and give them that
consolation and hop that they are
entitled to hile they are offtring
th&r aerviceg to the country.
Very gincertly your
' (Gtm.) Igaae S. EonrxL'
Ist keinem Staate mehr denn in
Georgia greift Richter Lynch dein Ur.
teilbspruch der bestallten Gerichte
vor." Strick. Revolver und Scheiter,
baufeil finden dort fast wöchentlich
Opfer, deren Schuld nur festen er.
wiesen und die oft nur sich haben
Vergehen zu Schulden kommen las.
sen. die unter den Landesgcsehen
durch eine Geldbuße, schlimmsten
Falls mit einer kurzen Cinspcrrung
zu bestrafen wären. Unter der euphc
mistisch als Volksjustiz" bezeichne,
ten Gewalttätigkeit des Pöbels haben
vornehmlich die farbigen Bewohner
des Staates zu leiden, obwohl auch
empörende Beispiele zu verzeichnen
sind, bei welchen nicht der Rassenhaß.!
sondern religiöse Antipathien das
Leitmotiv bildeten. Die von schau
erlichcn Einzelheiten begleitete ..Hin.
richtung" Leo FrenkS. der sich als
Northcrner" und ISroelit mißlie.
big gemacht hatte, auf die Bcfchuldi.
gung eines, der in Frage kommenden
Mordtat selbst verdächtigen farbigen
ehemaligen Sträflings hin, hat weit
über die Grenzen unseres Landes
hinaus allgemeines Entsetzen hervor,
genisen. Erst letzte Woche wurde die
allgemeine Aufmerksamkeit wieder
auf die in Georgia bestehenden unge.
setzlichcn Zustände gelenkt. Eine
weiße Frau war ermordet worden.
Ohne das Ergebnis der behördlichen
Untersuchung abzuwarten, ergriff
ein Mob" vier ihm verdächtig er
scheinende Neger und beförderte sie
vermittelst Stricks ins jenseits. Nicht
zufrieden mit dieser Schandtat er.
griff die Volksmenge am nächsten
age die Gattin eines der Gehäng.
ten, weil sie unziemliche" Benicr.
kungen betreffs des Lynchens ihres
Ehemannes gemacht haben sollte. Die
Arme wurde an einem Laternen
Pfahl aufgeknüpft und dann als Ziel
für unzählige Ncvolvcrschüsse benutzt.
fast unablässige Verübung
derartiger Verbrechen muß dem
Ferustebenden undenkbar erscheinen,
wenn die dortigen Behörden gewis.
senbast ihrer geschworenen Pflicht
und Schuldigkeit nachleben, deren
Verüber zu ermitteln und unerbitt
lich zur Verantwortung ziehen wur
den. In dieser Beziehung ist ein Ar
tikel beachtenswert, in dein The Au
gusta Chroniele", eine der ioenigen
Leitungen Georgias, die Richter
Lvnch unnachgiebig hckänrpfcn, sich
mit den jüngsten Vorkommnissen bc
faßt. Es bezeichnet das Lynchen der
farbigen Frau als ein verächtliches
und feiges Verbrechen, angesichts des
sen die zivilisierte Welt sprachlos da
'tehcn muß", und richtet an den
Gouverneur Torsey die Frage, was
e? zu tun gedenke, um die Mörder
zur Rechenschast zu ziehen. Daß cö
jedoch von diesem höchsten StaatSbe
amten keinen besonderen Eifer dies
bezüglich erwartet, ergibt sich aus der
Bemerkung: Gouverneur Dorsey
wurde durch die dem Lynchen günsii
ge Stimmung der Bevölkerung auf
seinen Sitz gehoben," ein Hin
weis auf den Leo Frank Fall. Tut
zend'Lynchercien wurden während
der letzten Jahre in Georgia verübt,
und auch nicht in einem einzigen Fal
le sind Mitglieder des schuldigen
Mob" mit Strafen in irgend einer
Form belegt worden. Tie Vcrach.
hing, sin: Gesetz und Ordnung und
oio Vorliebe für das Gegenteil
konnte nicht deutlicher zum Ausdruck
gebracht werden." Lowndes Eounty,
wo die Negcrfrau gehängt wurde,
wird vom Ehronicle" als eins der
wohlhabendsten und fortschrittlichsten
Eounties des Staates bezeichnet, wo
gebildete und edel denkende Leute an
säbig sind, die einen Vergleich mit
den Besten anderer Staaten nicht zu
scheuen brauchen, die aber angesichts
ttner in der Mehrheit befindlichen.
anders Lenkenden VolkSklafse derar.
tigen Gewalttaten gegenüber hilflos
zu fein scheinen." In demselben
Eounty wurde vor Kurzem Tynamit
gegen Bundeöbeamte zur Anwen.
DuuQ
feigen
fung einer Tierseuche angewendeten
Methoden nicht gefielen. In der Lü
ste von Deserteuren unter dem Re
knitierungSgesetz steht Lowndes
Eounty unter allen Eounties des
Staates obenan: es weist 211 Tcser
teure auf, 211 Männer", sagt das
Ehronicle", von welchen jede? ent
weder ein Feigling oder ein Verra
ter sein ncuß.
Ob das Vorgehen der genannten
Zeitung Folgen nach sich ziehen wird.
bleibt abzuiNcrrten. Tie gesittete.
Recht und Gerechtigkeit liebende Be
völkcrung Georgias aber sollte sich
schleunigst aufraffen, und ihren apa
thisch den Lynchmorden zuschauenden
Gouverneur nötigen, gegen diese mit
allen ihm zur Verfügung siebenden
Machtmitteln vorzugehen. Chicago
Abendpost."
gebracht, weil den dort ansa
- v: r.-: , m';..
IJUlimill Ulf L' VKl JtlUlll)'
TaS gründliche Studium, we55jeZ
Dr. Weiland Ihren Augen widmet,
verbürgt für dieselben die beite Er
Haltung, sowie Brillen, welch? den
Augen angenehm und wohltuend
sind.
Die Ehrenliste der
Täglichen Gmahä Tribüile
Tatkräftigere NnterstUtznng der vaustein-ttalü-pagne
öer Täglichen Omaha Tribilne
geboten
Auf der Vhrenliste der Vanstnnstifter für das Eigenheim der
Täglichen Omaha Tribüne sind jetzt 319 Namen derzcichn.et. Der
Fortschritt Ijat sich also beträchtlich verlangsamt. Die Kampagne darf
nicht zum Stehen kommen. Trr brschrittene Weg zum vierten Hundert
mnfz weiterhin verfolgt werde, damit der vierte Markstein bald er
reicht werde. ES scheint uns unmöglich, daß unter den Tansendrn von
Lesern nnscr Aeitnng sich nicht mehr finden sollten, die ihr Abonne
ment anf zwei Jahre hinaus im Voraus bezahlen werden. Wir sind
überzeugt, daß noch viele Leser Bausteine beitragen werden, wenn sie
ernsthaft folgende Fragen' erwägen.
Ist Ihr Name auf der Ehrenliste verzeichnet? Wenn das der
Fall ist, so nehmen Sie nseren Tank dafür hin. Ist es aber och
nicht der Fall, denn fragen Sie sich nach dem Grunde. Ist es, weil
Sie das nötige Geld nicht erübrigen können, oder, weil Sie eö der
gessen oder übersehen haben, diesem Ihrem Freund, Ihrer Täglichen
Omaha Tribüne, in der jetzigen schwere Zeit hilfreich znr Seite zu
stehen? Audere Gründe werdcnwohl nicht geltend gemacht werden
können, da wir dessen sicher sind, das; die Tägliche Omaha Tribüne
allen unseren Lesern unendlich diel mch wert ist, als wir an Abon
nementsgeld verlangen und ei Jeder, den die Mittel eö erlauben,
sollte daher postwendend seinen Baustein einsenden.
Wer ist der Nächste, der mithilft, anf dem Wege zum vierten
Hundert doranzu schreiten? Wie diele neue Namen werden in den
nächsten Tagen auf der Ehrenliste zn verzeichnen sein?
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Wie kommt es,
daß so diele Lcide. die augenscheinlich der Geschicklichkeit
berühmter Aerzte getrotzt habe, gehoben werden durch die
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