Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 26, 1918, Image 7

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Ich fliff ja, daZi dii yinvsnntnfrt.m
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find und die c!'1! f.ir die ht hk Slcmpo
filion nickt vorstsskbkNkn H,indli,n?n
kaum ici,N. nl'lk kiiiige zzlilnide (Hafif,
ein anfrcidfiiht Wirt tiiib die C?dft
tiaflüii&litiln!, die so troMtnnib ist, weil
fit niiti oiif f iint, ist flfippiinrn.
Man wild jftf.tiinbfnf, tan: Hände
ii d Arme und twn zknansttn S'.nl
bfirn fltichliacn Gieaniuuti in der ,Wa!
fürt" als sclblwklslündüch üN'tffiien, aht
übst btrt Bfrüiirifii Wan bc5 Cja!acf4
cu f btn 9iäfir!ti btä Uölfunfitn stolpert
man fo.infslstfn mit dem Blick,
Ebenso wirft ein Torsistlichtr, dtr
bcbtckikn Hc,ip!tZ an dem Bildstg!? vor
btinkht, gelinde orfagt, fctftt'infcfnt).
inft abt? nudt) wirüich tüchtigen
ÜUeiftetn bei iihntnstilZ Ä,iachr?nisnn
und andere Schnitzer passieren, beweist
ein gedrucktes (!) Buch in den Hänben
eines alttcstaiiikntarischen Talmndgelthr
ten! (2o gcsckehen in einem sehr gro
s?en Theater . . .) Toli lag in diesem
Falle die Ihepje in den Händrn eineZ der
genialstcn Regisseure, die ich leinn!
In den meisten Theatern scht sich da!
Schiff dZ Taland im Holländer" in
Bewegnnss. ohne dafz irgendeine Zlcrän
berung ' beim Cesielwerf stattgefunden
hätte wer denkt da nicht an die gute,
alte Berg und Talbahn, anstatt an ei
nen norwegischen Eegler?
Degen, die im Verlause einer einzigen
Szene mehrmals gezogen werden -ohne
triftigeren Grund als ein hvlzeS A im
Asrtisfimo. verlieren in der Negel born
vierten 'Uialt aufwärts alle Cchreefnisst
ihrer Erscheinung. Ts weiteren em
pfiehlt es sich .Nampsszenen, Balgereien
und andere werktätige Ctimmnngsänsze
rungen örtlich so festzulegen, das; Tem
pelmautrn, Ricfencichen und gigantische
Felsen nicht in Gefahr kommen, bei ei
er ungewoMen Zkarambolage prompt
von unten nach oben in Wellenlinien
zu zittern . . .
Ueberhaupt: yechtszenen auf der
Bühne!
Alle Stimmung, alltZ Mitgehen ist
wie weggeblasen, wenn zwei ritterliche
Gegner da oben einander bearbeiten, ai
ob sie Pracker und nicht Cchwerter in
den Händen hätten. Ttlramund stürzt
gewöhnlich zu Boden, bevor Ihm 2otyn
grin mit dem Schwert auch nur in
Neichweitt gekommen ist; wenn er sich
im dritten Akt noch nach seinem
liidtlichen Sturz leise und sachte streckt,
bequemer seinen Abtransport zu nrnn
ten, so ist dies zwar nnr eine beliebte
Methode der Baritonisten, um das Ein
schlafen kineS FußeS zu vermeiden, läßt
sich ober beim besten Willen nicht alZ
Rcfle?erscheing der eintretenden 2o
tüistarre deuten nd wirkt unbedingt
komisch.
Leichen die auf der Szene liegen blei
ten, sind überhaupt ein (nicht nur an
sich) tranriaeö 5kapitcl. Nun, wenn ein
Mensch kitzlig ist, so läßt sich ja wenig
dagegen iun. aber dann dnmeidk der
ükeiltbendt Partner auch tunlichst De.
rührungen, die den lieben Toten zu kitz
ligen Aickungen veranlassen!
Ich habe an anderer Stelle In langner
AuSkinsndersetzung darauf hingemitscn.
wie gesährlich die unnatürliche Hast bei
alltäglichen Verrichtungen und daS üb
Iich .Markieren' ist mein Nai lies
darauf hinau?, zu vermeiden, daß der
unter dem Banne eineZ kiinsklerifch'
Gschrhenl glei'hsam suggestiv g'scsselte
A schauer durch einen plö!!ichen iremd
Iveper im Bilde gewebt werde, wodurch
r i't!unaSloZ dem bösen Trieb der ttri
t k des Materiellen' verfallen musz, TaZ
leidige Napitkl der Massenregie ist dicl
u umfa
Tb?n;
umfangreich, m hier behanl! zu
aber die bescheidene 7Zraa, vd
sich denn nicht z allen Zeiten die Meng?
6ni seelisch, fkistig und sellschasttich
9 rschkknti l'lemmttn zusammensetzte,
jislit a alle malbenden Faktoren,
am ?alcr. der V-t !lgurinen für h
sttüme tntwirft, hii zum Hilsslnspl
lr,lm( der lifi'rreHn mlJte, hifj die
Herrschaften beim B'afnn fcb Volk
fj'iie' Nicht paarweise ed'k Im Gänse
,,'Zrsch auf d'e Bühne sirön't . . .
Ukrhaopt. tollt urieuren MS
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iuMtn CtaulüHNff i-'.!'..'i ki-5 t! !. ein
und d:(!;!!-t Ci.n hS ,'i.j,iiiif,:!'nZ
dtarhikn! vnw!NfürZ,H benfi dz i'h
Häuii., im us.ha'N.:n: ,?chi ,'.1
sie r?i immer d,! hr jßwben;! !lö.nn
w'id t:. hnif mit dfm Zimimr frtlig."
tln.5 so Jint in jjilni!
Ich g dt ,u. bah öd'ondeilicle Pi.'n,
k i n irvnhin, htftant'!; rrfino
küM. h, 4 f. doch p'ikmanb kennt, wate
e I t, . Pialtii Nn, vlw cfidfli!.'';! Rik
fi.t-.t.-n hv i.f--n piusf.n. ??ik,nslZ sdet
darf die hi hr Opet so in so ost nt.in
ae'.Hafie T:!!:ch!.:t und 8ft:;inMichf:il
leid.n.
tit unsksa!!gi!k laitNbasle Z,I schau er
wird z'.i'ar in,Iit d,irch die rk,.n,',IiiiS
vrn kaum wafzenebrnbaik fl.'scllschaflli
cken cdrr triss.'nschastiichkn Unklarheit,
der Cnk hrslimtnt. kl lelttii aber ab.
was ili,g nvernünstig erscheint! Ich
bade wieder!!,?!! von liinstl'risch ungebil
dcten Leuten al'spr'lsieiidt Urtcile gehör!,
deren nntinli.tie cklagkraft mir trotz
aller Naivetät ,u denken gab . . . Man
darf eben nicht vergessen, daß man für
ein d t,'n"'i'eZ Publikum spielt, dessen
abgestttstes öslhciischez Gefühl nur durch
deii Kompromiß zwis.ben der Vorschrift
hS TichterZ und allgemeinmenschlichen
Postulaten z besricdigen ist. Und wo
der Dichter Lücken läßt, da inusi eben
der Lpikllkiter ergänzend und verdeut
lickxnd eingreifen.
solange dieZ nicht ollgemein der ??a?l
ist, mich' man befürchten, das) Männer
wie Hagemann,! ?uliuZ Bad, OLkar 2Me
und andere umsonst gewirkt und geschrie?
ben haben!
z)ers!cn.
Gleich Japan daS Land der ausgehen
den Tonne, wenigstens nach seinem Wap
pen, zählt Persien in neuester Zeit zu den
interessanten" Ländern, d. h.. es ist da
immer .etwas los". DaS spricht sich auch
in dem häufigen Wechsel in den Regie
rung Stellen aus. Teheran! Wir
sind so leicht geneigt, die Städte und
Stätten im Orient mit allem Schimmer
und Glanz der Nomantik zu umgeben.
Daran mögen die Märchen aus Tau
sendundeiner Nacht" schuld sein. Jeden,
falls hat Irans Hauptstadt nichts an sich,
wa die Phantasie reizen sonnte. Man
höre, was Sven Hcdin, der kühne fchwe
dische Forscher, iu seinein Buch: ..Zu
Land nach Indien durch Persien, Sei
stan, Belutschiflan" von der Parsen
stadi zu erzähle weih:
.Teheran ist eine Sladt, der jcdk
Spur klassischer Anziehungskraft fehlt,
denn ihr Ruhm, Iran Residenz zu fein,
ist nicht älter als die Dynastie der Kad
scharen. Ihr fehlt da! Malerische und
ffaibenreiche. das noch die Kuppeln und
Minarette von Jssahan, Schira und
Mcdsched umschwebt. Im übrigen ist
die Stadt ein Labyrinth, eine unent
wirrbare Anhäufung einförmiger Häu
ser mit platten Dächern und mit Jen
stern und Türen nach der Hofseite, ein
Gewirr, bewohnt von 200,000 Schiiten,
in dem es aber nie eilfertig zugeht, eine
Stadt, die eine wenig zivcckmäßige
Mauer mit fünf größeren Toren und
ein ausgetrockneter Wallgraben nmgt
btn. Zwischen den einfachen Bürger
Häusern erhekn sich hier nd dort die
Paläste dez Schah, der Prinzen und der
Vornehmen, mangelhaft gebaut, banal
prächtig, so ganz andctt als die gcdiege
nen Meisterwerke solider, geschmackvoller
Baukunst, die persische Grosilonige einst
bauen lksien und die noch heute, nach
2400 Jahren, wenigsten teilweise da
stehen. Ein paar Moscheen unterbrk
chen die Einsörmigkcit; aber sie en!
zücken nicht da Auge durch elegante
Fayencenmosaik, und sie können sich mit
den Gotteshäusern in äleren persischen
Städten nicht messen; sogar die gro,
Nkuerbauie Hauptmoschee trug schon bei
ihrer Entstehung da Wichen dcs arcki
tcktonischen Rieveigange auf der Stirn.
Dah!k hat man keine ffrcude an einer
Wanderung durch die langweiligen
Straßen von Teheran, wo schmutzige,
schlechterhaliene europäische Pftrdelh
nen und schiesstkhende Laternenpfähle ist
unangenehm schreiender Weise gegen die
Farben des orientalischen Volksleben ab'
stehen." . . . ( gab europäisch Hotel,
Herrrei, und Tam'n mit ehristenblui
fuhren in den Droschken, und wie meh
rere andere, westlicher elegenk Stähle
der Levante, drohte auch Teheran ine
Kloake der Abenteurer, Glückfücher und
Quacksalber zu rcerd'n."
Ji ülekiaurank.
Vkgetarier: .Sie wollen solch grosi
Mitlnd mit d'N Tieren haben, und dich
ffm Sie Fleisch!?'
Herr Zrschtmaier: .Ja mei'. lieber
tvaar's w'k sreiki', in die Cchwln
ifn auf die räum' a.hft taten!"
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Wi-M i:i sek-ra.hn. ?r.'P!N bit
hn '-ich sie Claoliii und g';i.;tnt ii
den s:.ij,!.i!,,-n ÄtlvitftiftHi. Tik 2a
initni in ben Itipcn sind s !r jaf;ä
tiN'!stia. Da? tidf.t arwiisam. Cif
Ynmn tW.t braii.b n, H.'Ii, P.v.-icr,
V-hr, 2'ol!e. isch. Sie "razf'-iten
gl!k, vnmiilii.y s.g,ik G!a. Ihr Spi
ckl ersetzt ihnen die Cänt'i eines cl;fini
(chen Labrattt!iimZ. Sie machen aufi
jebtm r ,r. n fi'pn'flanS ein Vera
werk, liolikn alle Mcbfistüife gründlich
aiiZ, lasst aber weidlich die bersliiche
als Hülle btstewn, so daß ihr 7,cind. der
Mensch, k.ine Adnung bat. dcih er untcr
Uiiiiiert ist. Will sich der Einwohner
der Tropen aus einen Balken stützen, so
gibt dieser, helil und morsch, plötzlich
ach. Seht sich dcr Mensch aus tmen
Stuhl, der stii langem niideniitzt war,
so st,ir,it er mit ihm zu Podtn. n
Bericht aus dem Jahre ISli erzählt,
das; der grcsiartige Palast des Gouvcr
neurZ von Kalkutta infolge der gchci
men Tcnnitenarbkii eines Tages zusam
mengebrochtn ist. Aus St. Helena vcr
mehrte sich eine Termitknart, die, wie
man dcrmiitct, durch ein Sllavcnschiff
eingeführt war, so gewaltig, daß durch
sie ein großer Teil der Stadt James
town zerstört wurde. Aber da In
teressantk an dies Ticrgaltung ist, daß
sie nicht etwa ,ciu Bolf in Massen" bil
bei, wie heutzutage Deutsche, ftran
zofen; auch stellt sie nicht Freiwilligen
htcre, sondtrn sie hat einen eigenen
Toldatcnstand. In diesem Reiche wird
der Soldat, der Held, der Vaterland
und Königin verteidigt, als solcher ge
boren. Von der Wiege, oder noch vor
her,, bis zum Grabe ist der Termiten
krieger Soldat. Mit Seele und Leib,
beide wörtlich genommen. Er unter
scheidet sich vom Arbeiter und vom
höheren und erhabenen ffortpflanzungs
tier durch einen großen Kops mit fräs
tigcm Kiefer, dem natürlich, wie immer
In der Natur, auch ein kriegerischer, an
griffslustiger Geist entspricht. Mancher
Termitcnsoldat ist so durchaus Hdld.
daß sein Kopf größer ist als der ganze
übrige Körper: er geht gewissermaßen
in seinem Beruf auf. Die Kiefer sind
sichcl-, schwer! oder siangensörmig. Der
Berufssoldat wird mit seiner Waffe ge
boren. Und wie ja auch im Ichten
Kriege der Säbel des Offizier oft ge
nug, außer Benützung gekommen ist,
.atavistisch" wurde, so gibt t anch Ter
mitenarten, die zum chemischen Angriff
auf Distanz, zur Benützung des Revol
ver übergegangen sind. Sie haben den
Säbel abgelegt, der Kiefer ist riickgebil
bet, scheinbar etwa verkümmert. Da,
für haben sie eine .lange Nase". Der
ffcind würde sich aber täuschen, der diese
Nase wirklich für eine Nase hielte und
sich darüber lustig machte, wie in dem
Haussschen Märchen vom Zwerg Nase.
Diese geftgnete Nase ist ein Revolver,
an dem der Soldat einen Strahl Gift
auf den Gegner schießt. Der Tropfen
ätzt oder tötet, je nachdem der Gegner
für da Sckrct empfindlich ist.
fii ist bereits vielfach die Bemerkung
gemacht worden, daß im modernen
Krieg die Menschen zu Tiergewohnhci
ten zurückgekehrt sind, indem sie zum
Beispiel unter die Erde schlüpfen und
e in Höhlungen sich gut sein lassen.
Die unterirdischen Städte der Truppen
auf französischem Boden sind ja in ihrer
Bollendung berühmt. Nun würden wir
e. in unserer Ncberhcbung, für einen
Fortschritt rein menschlicher Kultur zu
halten geneigt sein, daß die Armeen Be
tonierungen anwenden. Wir vermeinen,
daß die der Vorzug rein menschlichen
Scharfsinne und technischer Ueberlegen
heit sei. Weit gesehlt. Die Vielbvrster
niedrigster Art, die Röhrenwürmer, ha
den schon in der vorweltlichcn Tiefe des
Meeresgrunde bieselbe Technik betrie
ben. Unter hin Wogenprall, im
Sande zwischen den FelSritzei. bohren
sie für ihren langen Leib Wohnkanäle,
Tauerhäustr. die sie innen mit schleim!
gern Belag oii5iapkzicrtn. Um duse
SchudhöhtkN gegen Unbilden dt Wel
lenschlag? uns g'gm feindliche Angriffe
wiberftandesähigcr zu ina-fern ir.frrfiif
reit sie die Wände mit Saudkörnchen.
Kcillstäcichen, Muschtlfragmenlen.
ist die! ein regelrechtes Betonieren.
Denn der moderne MensilzIngenieiir
tut auch nicht ändert. 1 ie und
Sand durch daZ Binoeinitt-l Zement zu
einem Wand uns Tachschviz zu er
einigen. Alks auch der lttöhrenwurm
detoniert. Und unzählige noere Ti.
Die im Kriege begriffenen Kultur
fbattn wetteifern i'fcl mit einander in
der Ansirtigung chemischer Bomben, die
hn Feind in eint Atmosphäre tz.dtr
und erstickender Gase inHüllen sollen.
Ter Bombardiert ist t hat da Problem
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hvi-iichi'i? ist !rrl;l in h.-ftt Btzitdunz
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anbete. Und (t.'t M
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bis Waffe bi
w.'.lüt sich. Sie f.
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!',! I'i'it fi h iid
bit Flucht. Tkk
tibtlrifibtnb ?r!
d't (li'iiib . flitii
n
Mtiisin linb;l ürut&inrl dort ,i,ttt. in
ttn titftrtn .k'i.l-tt tit Natur noch
viel z ltrntn. da würben Swesil
säure nd anden Lhrbe 7!iiii'k!tl
bivlm nur von alt'nkatrwiittnbtn
nraiikn gegen ilirt treulosen Liebhabet
verwendet. Da Tritonthorn jene
Schnecke, deren ttewundtne Gthaiisk aus
antiken Bildern den Mtetgöttern als
Trompete dien! fuhrt ihre Kämpfe
mit Schwefel und Alpaiiginsäure
durch. Mit diesen greift sie Seeslernc
nud andere gepanierte Stachelhäuter an.
Das Beut, tier wird gelähmt, betäubt;
sodann atzt sich die Sälire in bie Icslttng
seines Kalkpanzer und Slcletl ein ud
össnkt so den Weg für die siegreich ge
fräßige Zunae de Tlitonium. Die
Chemie im Kriege! Da ist nick,! nur
da letzte Schlagwort modernen iiitnsch
lichen stortschrittc. t ist auch daZ erste,
der Natur.
tr würde ein unermeßlich lange Ha
pitil ergeben, wollen wir die menschliche
Kriegsbereitschaft aus ihrer heutigen
hohen Siuse im Spiegel der Tierwelt,
in deren untersten Rangen, mii all ihren
fesselnden Einzelheiten reflektiert wieder
sehen. So sind unsere Elektrotechniker
unzweifelhaft und mit Recht aus die
großartigen Scheinwerfer stolz, die im
Felde vorzügliche Dienste tun. Und
auch da kleine Gegenstück dazu, der
Scheinwerfer in Miniatur, die elektrische
Taschenlampe, ist eine Errungenschaft
der letzten Jahrzehnte. Wenn wir aber
in die purpurne Finsternis der Meeres
tiefe hinabiauchcn, begegnen wir unzäh
ligen Iischen, die, seit altcrshcr mit La
ttrnen ausgerüstet, die verborgenen
Gründe der See durchfahren. Mit ihren
Lampen beleuchten sie .das Vorfeld" vor
ihrem Kopf, mit den Shahlenbündtln
ihrer Scheinwerfer erhellen sie die ewige
Nacht, die sie umfließt.' Oder ein an
dercs Novum. Der Jngenicursoldat
freut sich feines Einfalls, wenn er die
Stacheldrähte seiner Verhaue mit hoch
gespannten elektrischen Strömen lädt,
damit sie die zum Sturm hcranrasenden
feindlichen Soldaten oder die zum
Durchschneiden der Drahtstränge Heran
schleichenden mit elektrischen Blitzschlä
gen erschrecken und verletzen. Aber der
Zitterrochen., der Torpedo und andere
elektrisch arbeitende Fische haben diesen
Trick bereits in Urlvelizeiten vorausge
noiiimen.
Sogar der geordnete Rückzug" ist
keine Erfindung menschlicher Logik. We
nigsten die Grundidee desselben, die da
rin besteht, einen Teil im Stich zu 'as
sen, um dafür da Ganze zu reiten.
Denn in demselben Sinne gebrauchen
gewisse Tiere den eiI'iitiimlichcn, höchst
erstaunlichen Kunstgriff, daß sie, sobald
der Feind eines ihrer Glieder ersaßt
jzätt und sie nun an sich heranziehen
will, um sie zu erwürgen oder z zcr
reißen, plötzlich da festgehaltene Glied
abstoßen und fahren lassen, woraus sie
mit den anderen, heilen Gliedern, die
ihnen geblieben sii,o. die Flucht etgrei
fen. Der verblüffte Feind bleibt mit
dem abgeworfenen Körperstüct in den
rissen zurück uns hat das Nachfelxn.
Gerade so wie beim geordneten Rück
pg". So läßt eine Krabbe, die mit
einem Glied in die furchtbare Gewalt
der Fangarme eine Tintenfisches ge
raten ist! da Glied ohne weitere im
Stich, Fühlt eine Eidechse, eine Blind
schleiche ihren lebhaft zuckciiden und
herumschlagenden Schmanz von einem
Bedränger erfaßt, so verzichtet in seiner
höchsten Not da Tier aus diesen Kör
persorisatz. so wichtig er ihm auch sonst
bei Kamps. Erwerb und Spiel sein mag.
Es verstümmelt sich freiwillig. Natür
lich ist diese Freiwilligkeit nicht so ein
fach zu verstehen. Die Selbstveistüm
meluilg vollziiht sich an einer ganz be
stimmten, schon von Natur aus vorher
präparierten Stelle, die sich also zum
Abbrechen besonder eignet. Innert Ge
imbceincichtungen nS äußere Mets
male kennzeichnen diese Stille. Auch ist
dotl ein b-fondert Brtchm,, il,l vorhan
den, tigeti um di1 gewaltsame
raticii zu b'Ioraen. Seelisch wird d'k
Akt ht fTfinjilligrft Selbstoekftümmt'
lunq wahrscheinlich durch eine h1iht;
Heftige Schrecks ntMftio oder Psn.1ft
einq'Ieittt sein. Lb auch ein Pnlfchlufc,
ein Willens!! da in ff' Hört, wie bei der
Opeialion eim 'JJ.''iifchftt bit Ziisiim.
münz h Patienten, wissm wir natür
lich nicht. Aus hu inneren N-rvtnchol
Hin zieht sich der Brechmuskel jäh und
scharf zusammen, und da Glied Ut
duitz-drochen. Damit lein Blutverlust
fiattfind', .ht Eiitkrastiing lroorz,,.
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Htt ifl hwiiPhtn'-!. R.'.k, b
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iM'j-Mf.hn'n Ciii-nift ftt v'ib.t.t
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Ce haean' ti-lt in hr
li.tsii
C Vti't jiil -blü! I ' I !,"k 01 hi'1
ii.i.i. und F,i'i'..ii'i unf'i't br'hnt'
irlck.lt-q W'ki'"'.v 't und Tt,k-tk.
den und Hils-inittii Mttmt'iKt
iid ff s!r.wiiit!,.t Kntgt. Wtt färb.ii
in Ibr 'ich slllt .;npf. und Hii!n:.tkf
b n 's.-tiitt und f 1 1 fit-1 Z.itiiüsl. i'ä
gibt wabisv.iüli h nick" fb.-t hch iint
tti-nia, Kr tZn'i's be Men! ch in
a.,s.nd üb !ti!,,i,std Iibs,,, vtf
k'ttihn wikb. ?',t;chen zu I!.f.iaan
nd z,i hsiri'tn, woraus tr Mz i'iii
N'ird fli neu, fit Cuiiwrns bntlcn, tra
ni.lt bic Tierwelt hr,! vor Äabk
niilZionen ersonnen, etptodi. aiiA-w.'nhk.
augebübei. bitiibt balte. fat fiele
si,ib.-ii wir ni'ch ii lelnen bort unten
am Grunde ht M't.'tr, in ben palte n
der Felsen, in hn iibtlricchtndtn Was
scnt hr Sümpst. Wir werden ts nie
lernen, da große Buch h Lehn.
2o sind ini8 bit niederen und niedersten
Lebewklten nicht allein Abbild unserer
Kampssni! ,.!. wie unsers hobgeisiigen
Lebens überhaupt, nein, sie sind mtlir,
so sehr wir 'uns sckämtit, t elnznge
stehen, sie sind un Borbild. Da Ge
nialstt. wa der Mensch zu ersinnen ver
mag. das Menschlichste, auf da er stolz
ist. das Tier hat es ihm vorauiZaenom
men: Kunst, Technik. Hcld:tum, Krieg,
Staalenorganisation.
L, G,
'!',',-!,
warnn, bk Znsekten
zur Flanttne flicacit.
Die Frage, aus welchem Grunde die
Insekten zur künstlichen Flamme stiegen,
hat bisher sehr verschiedenartige Ertlä
rungen gesunden. So wurde ausgesührt.
daß es sich um das Streben nach einer
Art sportlicher Beteiligung handelt, um
Neugierde, oder daß die künstliche Licht
qu.'lle. den einzigen Orientierungspunkt
bei Nacht darstellt. Am weitesten ist
heute die Erklärung von I. Loed ver
breitet, nach welcher ein den Insekten
körper einseitig treffender Lichtstrahl die
Muskeln in Erregung versetzt, so daß
diese den Kopf des Insekte zum Lichte
hinlenken. Einen neuen Beitrag zur
Lösung diese Problems lieferten jetzt
die Versuche von H. v. Buddenbrock,
über die Dr. Stellmag in der Naturwis
senschasilichen Wochenschrift berichtet.
Sie wurden mit Schmctterlingsraupeg.
verschiedenen Käfern und anderen Tieren
unternommen.
Man stellte sest. daß die Insekten im
Dunkeln auf einer berußten Platte ver
schlungene Wege liefen und fischende Be
wegungcn aussührten, bei Sonnenschein
hingegen einen geraden Weg verfolgten.
Die Insekten strebten keineswegs dem
Licht zu, sondern suchten nur eine bc
stimmte Stellung zu den Eonnenstrah
len einzuhalten. Der Winkel, unter dem
die Lichtstrahlen geschnitten werden, wird
zwar von dem Tier beliebig gewählt, aber
stets eine Zeitlang beibehalten. Die im
Dunkeln in die 'Nähe dc Tieres ge
brachte Lichtquelle sendet radiäre Sträh
len ouS. und da Infekt kann dann drei
verschiedene Richtungen einschlagen.
Mnn der Winkel zwischen der K.örpcr
längsachse und dem das Auge treffenden
Lichtstrahl ist. bevxgt bas Insekt sich
gradlinig aus da Liebt zu oder von ihm
weg. Beträgt der Winkel 90 Grad, so
beschreibt das Insekt einen Kreis in die
Lichtquelle. Ist der Winkel spitz oder
stumpf, so bewegt sich das Tier in einer
geradlinig auf das Licht zu oder von ihm
entfernenden Spirale. Wenn, die In
selten einen Winkel eingeschlagen haben.,
der kleiner als 00 Krad ist, können sie
als aus dem Lichtbereich wieder hinan
gelangen, andernfalls aber müssen sie
schließlich in da Licht geraten. E ha
delt sich also weder m Eportlnst. noch
um Nkiigier, noch um bestimmte Reiz
zustande.' sondern um die sogenannten
Lichtkompazzbeioigungen.
Briefwechsel zwischen
Goethe und Heinrich
ZNeyer.
Von GoctheS Brief Wechsel mit Hcin
r-ich Meyer, dem Zürcher Maler und
Lebenöfnunde, ist iji den Schriften der
Weimarer tttheGcsellschast ein erster
Band erschienen, sorgfältig herausgege
ben nd liekvoll eing.'ltitet von Maz
Htcktr. Titr Briefwechsel wird mehrere
Bände füllen: die Erläuterungen wer
den am Schisse be letzten Bande fol
gen. Ter Drt h vorliegenden ersten
Btinh ließ sich bis zu einem sachlichen
Abschluß, zu einem historischen Ein
schnitt, bis z Mttnr Abreise nach Jta
iint sichren, so baß dieser Band den
Bcisive.t.s'I vom Juli HHH b3 Juni
17'7 umfasst.
Heinrich M'tyt ist fange 3f't Im
S'hitttn GfllK Ul, brachtet geblieben!
ja man hat ttm lächerlich und kkci ge
m t,t. der in seiner gr?sn Be
siixnhkil e nicht dtrstaiiden. auck,
niiht versucht hatte, sich de geziemend?
Achtung ,n verschossen. Und doh wat
er einer der vier Männer, die us
th' Leben nd T inten wirklich beftim
menh Eiiiflvk hatt': Karl August.
?'!!'"!'!
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Tiittimkiid b'v v ,Ni! b.-!.,n wrüc,
Y'f tsbit (äi Ihn fiiKt i"'i.H. I Pivtj m
ht ,hnha Siiif:i.!f.l tvtiib; b',!
luirtUi iH,;b, it i f.i'ig itnn löblich
tvt, s; ?,',!! Icht'.k't l!int tt diitk
vsi.-tji'irtr.l1 l'ft'fiifmfit II Pr.fiU
l.nm' Pi-nft" h vi.tnen, tr. hr fal
?,,ih it t iifiü'M bine STiOfeM't
l.tnn'ji- bei Daftifi kiiiif.'bm unb f..
au.ti auf bis HoM feint Rühmt nicht
bkk Umt!a!i,m?lUi'g bet ?lia S.'ii j
ruvi tif n wiisi't:
. t,
ir c'!i !,ii 'f!f. :.iff af!i.-,;ta.
I'. , , ,1 r Itiu! " !"!. IN" i Nl i. ' 'li'.'',
VI ivti.ic 11.11 ' (((? .11 v ,,...
i i um Ni
II lliit il i.'u:i' fi-nt (
Dltst Ep'aiamm Käftnti mtldtk
,i!,'.!, von be,n Li.hipiii.kt bei? IaHit
1'i7. da dem fiifch-n Astirnmne eint
Reil ton Anivwnli t leiten befitVitf tt
d,s,is in j.ivii, i!iickiaht eint hd.n,liche
Hiiiiilii! !,it zu Linz i.nb duisie Nai
hv.in hI. . sid eiiiiae wob!gefä!lle
F.issik in d.-n K llcr zu legen; ,a noch
nirbi: er w.u imflanh, ein ftif.fnt.iin
hilf wissenschaftliche, Wik auf seine
eigicn Kosten zu drucken iid daini, a!
sein tiaelikk Beiltgtr aufzutreten,
Diese Keplersche C 1 tifl und ff ne
Weilisässer stehe, in unitennbarem Zu
si'iiimeiihaniie. wa schon daran erkenn
bar, daß sie' die Beztickmung trägt: ,,Do
liometlic", wörtlich .Faßmessung". Aber
der Titel h Werfe läßt bessen Bcdeu
tling nickch im ent'crntesten ahnen. Tat
sächlich find die an Weinfässern gt
schöpften Untersuchungen die Grundsaae
für eine nxltbcherrschende Wissensibast
geivorden: für die Jiifinittsimalrech.
nnng.
Wenn ein Dichter den Wein al Hel
fcr am 'Werke in Anspruch nimmt, so
gewinnt er die Begeisterung au der
Flüssigkeit. Keplcr gewann sie au! den
Dauben. Ihm kam e zunächst darauf
an, über die landläufigen, in Linz dazu
f.hr oberflächlich hantierten Küftrregtln
hinauszukommen, um zu einer wirklichen
Berechnung des Fasse au der umhül
lenken Krümmung zu gelangen. Sein
Nachdenken begann beim Wein als dem
Iörperlicl?7en Inhalt einer .lanmfigur und
begriff, weiter vorschreilcnd, bas Faß,
bie Tonne, al eine besondere Art von
Umdrehnngekörpern", da heißt von
Roumgebilden. die aus der Umdrehung
einer, krummen Linie um eine Achse en!
standen vorgestellt werden können. Seine
Abhandlung umschließt nicht weniger als
02 derartige Körper, von denen einige
mit dem Name ihnen wesensgleicher
Früchte belegt wurden, so der apfelfär
mige. der zitronenförmige, der vlivensor
mige Körper. Die Titelliezeichnung
Doliometrie" verrät also eigentlich mehr
den Anlaß als den Inhalt des Werkes,
das weit iibcr den Wert der Faßmes
sung hinaus zur Quelle aller künftigen
Kubaturen gedieh.
Aber bei der einfache Ailsrechnung
blieb Keplcr in seinen Untersuchungen
nicht stehen. Er Verschmolz sie Vielmehl
niit einer Frage der Zweckmäßigfeil:
Wie muß ein Faß beschaffen fein, um
beim Verbrauch der geringsten Menge
von Faßholz den größten Inhalt zu die
ten? Allgemein gesprochen: Welche Be
dingung Hai die Begrenzung eim Um
drehnngiskörper zu erfüllen, um diesem
die Ausnahmsstellung eine Mazi
mumS" zu versckxissen?
Und hier setzte das Entscheidende, sür
die Wissenschaft geradezu Epochale ein:
Kepler fand in der Beeuitwortung jener
Frage natürlich ohne die späteren
Fachansdriicke vorwegzunehmen den
Begriff der funktionellen Veränderung,
deren Besonderheiten in der Mazimal
ähe und legte damit den Grundstein
zur Infinitesimalrechnung, die weiterhin
Stern und Kern der 'Mathematik, der
Astronomie, der theoretischen Physik, der
auf mechanischen Beziehungen fußenden
Technik geworden ist.
Die höchsten Leistungen der ezakten
Erkenntnis liegen in dieser Disziplin
beschlossen. Ob es ein Geheimnis des
gestirnten Firmaments zu entriegeln gilt,
Herder, Schiller. Heinrich Meyer. Die
vorliegende Ausgabe de Briefwechsels
in diesem erste Bande werden die
Vorarbeiten zu dem geplanten gewalti
gen Unternehmen einer umfassenden
Kulturgeschichte Italien besprochen
soll, wie ber Herausgeber sagt, den u
ten, Reinen,? reuen in seine vollen Richte
einsetzen, damit eine Pflicht erfüllt werde,
die unsere Wissenschaft schon längst sich
selber schuldig ist. Wie sich in den
Schriftstücken de ersten Bande der
Klassiiismu, dicse bedeutsame Epoche
deutscher Kunst, vorbereitet und tgrn
det, ist olien angedeutet worden; welch
hnhtr Wert der ganzen Sammlung sür
bie Geschichte h? Ältertumbkunde iunt
mahnt, wild sich von hundert Seiten ah
b.ft lass-,,, ak-k HoH'-ren Anteil als an
hm Kl,s!tt!,or!'t!ker, hm Archäologen
nimmt die Ge!He Gksellsiljaft doch an
hm Freunde tto'the. '' Tenf.
mal, da wir seichten, tiill rirurn dtk
innifift' Ltbensvlhältiiisse iinfcte
Dichtet, gilt hm Genin eint unwan
hlbeiren Seelen und HtrltnSkiNi'x,
hr sär nubr als die Hälfte ftint We,
g' dem machtvoll" Stttl.tokN zur Seile
'schritten, zur Hans gegang ist, n
freuend, fcetefjrenl, erfi-bfni." Die
Fortsetzung b- böchN wertooll'N Br'i's
st! sc,ll lUYt h'iiNi!zezl,ti wtt
hn.
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MM ff! t
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.i-Mtit 4iw
ct it c ilc
einer Wijjcttliljajl.
t hl st Zi. .b.!!,'.
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j,-jf! r,.'.t,iw,g 1 !.;. . b-e ii
t ' tf IM it,i',i'. t'if'
b.
tti,t.nm . . euli I'.ii'.i.l's' b. liiit
,!l. -:v it b 'l i'iil ht Z.iz'f!:
',is,'!i' b!' nicht. Iii"ü IN t ht
jr.iii.it'siivrtlittuirji. bis fiM'r'V.n ht.
M i'i b-ni! ii',iba,ii I nM.;:.il-,ti
p'Niken i'ch II üb i,v,!l niit! l'.,..
t'plet i'i ? 'it l'il", ii WutH'i,
j.f trrt lind "." n, ft Im b.:H Hit.
sie shil'ik.b'n Him.-nb'.vl ch kk.'s.
kl iAift'iijneli.t, Nil ?-k:.nunsNiii
,..hn. in t'ht P!a''ltrwt,. i
seht Ul,.l,Iie!l sle.kt bit f .'!. Ilk.
bi in ibli t li kamtbeii he ":u !t tnn
1' Sü zur Ni'uzeit hihn. Wenn hüte
ein fua,!ttz,mt Pla.i.iib Wfi.lnk
witd. ja f;t .tt in der Berechn nna ?vifjta
nul der linet Quelle, an hn F.issetn,
bit zu Jliplet Freude ans ht ton -tu
htftii.tttl k'tirhn. Und soll! ein
Ässte'ni'm ht Zuknnsi je, eil hk N.p
tuiibabn. in W,.i!tn, z bentn f u Fern
techr dringt, timn nsich!l.tt Si'.iuhU
ficrn trie.fiien und schreiben, s Ii.'td
auch ditsi Foisck unawuiidet mit kla
rei Bezielmna uf .! i z itiickbeuten.
Uiberall. wo im stillen 'iernach hr Weiss
.hbeiitiinflnioUt Zirs.f entwiist", .durch
hn AttHtt hni.SItabl folgt," dtk
Magnete Lassen und Mieden prüft",
hcü't tt mit seinen Methoden dtm hnl
fchtn Mann verpflichtet, dem sich, vor
lii Jahren die Mnrimalsätze" entliin
hn.
LZ währte freilich noch ziemlich lange,
bis bie Differentialrechnung nach hu!,
gern Begiisf in Trieb und Saft siaud.
und noch länget, bi sie bie Zeichen ihret
Weltberrfch-tist aufpflanzen sonnte. Zum
Turchmtssen der Zwischenstrecke muß
man in der Zeit um Jahrzehnte und in
Moritz Eantots großer .Geschichte der
Mathematik" um 300 Seiten vorschrei
ten. Der Weg übet ba herrliche Mo
mimcr.talwerk Cantor ist nicht ganz
mühelos, aber äußerst lohnend. Zwi
scheu tiefgründigen Eröerttrungen blitzen
im Prioritätskampf um da Erstrecht
der Tifferentialrechiiung dramatische
Punkte aus. Zwei Gewaltige treten auf
den Plan, Leibuiz und Newton, um ihre
Werke gegeneinander zu messen und die
Waffen zii kreuzen. Das Feldgeschrei bie
Leibniz hie Newton" durchtost bie
Wissenschaftstveli. und bisweilen scheint
es, al ob bic Wichtigkeit ber Sache we
Niger auf ben fabelhaften Leistungen der
neugewonnenen Methode als auf den
Rechtsansprüchen der beiden Meister hü
ben und drüben beruhte. Ma , kann
nicht eben behaupten, daß durchweg mit
ganz blanken Klingen gestritten wurde.
Ist doch sogar aus einer Seite der Fäl
schungsversuch einer bedeutsamen Schrift
zum Zwecke der Rückdaticrung vor
genommen Korden. Eifersucht und
Sorge um des Gedankens Erst
gebnrt kennzeichnen das Verfahren
Newton, der seine Funde hinter Ana
tzrammen versteckt und mit stacheldräh
tiqen Runen umgibt; so dicht und nn
dürchdringlich. daß es erst späterer Zeit
vorbehalten blieb, die mit Geheimnissen
vergitterten Rätselsätze sinnsällig auszu
lösen. Im Grunde der ganzen Fehde
lag die bekannte Tnplizität der Ereig
Nisse, die in der Geschichte der Erfindnn
gen so merkwürdig und doch so verstand
lich waltet. Die Zeit wird reif für eine
Tat und bestellt zwei Köpse als Träger
desselben Gedankens. Nachdem Kepler
(und beiläufig bemerkt noch andere;
Pascal. Hnyghens, Fcrmay borge
arbeitet hatten, mußte ein Leibniz, ein
Newton auftreten, und wenn beide ge
fehlt hätten, so wäre einem Bernoulli an
der Schwelle des Jahrhunderts da Erst
ticht zugefallen. '
In ber großen Linie, die von dem
Entdecker der Planetengesetze zu Leibniz
als dem 'Mitbegründer der höchsten Ana
lysis führt, ist jedenfalls Keplcr die er
treulichere Erscheinung. Und al eine
liebliche Fügung sei es betrachtet, daß
sein für die Wissenschaft wichtigster Ge
danke nicht aus grauer Gelehrtenabstrak
tion, sondern au einem Lebensidyll am
User eines deutschen Strome erwuchs,
sozusagen au deutscher Traube gekel
tcrt wurde. Einem spateren Dichter
von der Art Viktor Scheffel mag e
zugewiesen werden, Keplers Weinfaß
und Keplers mathematische Errungen
schaft zu einer sangbaren Ballade aus
arbeiten.
IohaiintS Rclimke. In völliger
Frische und Gesundheit feierte der erbeut
liche Professor der Philosophie in Greiss
wald Geheimer Regierungürat Dr. Jo
hanne Richmke am 1. Februar feinen
70. Geburtstag. Ter Gelehrte, hr u
Norddeutschland stammt. Hat längere
Zeit auch in Zürich Theologie und Phi
losophie studiert, zu Füs'n seine hoch
verehrten Lehrer Pros. Biedermann ge
ftssen. Von 187."i" 1HH1! war er Lehret
für evangelische Religionslchre und Phi
losophie an der Kantsnstchule zu St.
Gallen, wo tr sich sehr Wohl gesuhlt hak.
wo er sich auch eine Leb'neg'f.hktin
suchte, die ihm nur zu bald durch hn
Tod tntrissen wurde, Lina von Go,!.n
bach. die o! .Maria vom Berg"
schätzte Dichterin g'ftgrbcn JH--.L'). 1 - l
habilitierte sich Nehmt in Berlin ht
Philosophie, wurde et i'i
Wal auß'rorsel'.tlnht, 1HH7 cistni
l'.ch'k Ptos'ss hl Philosoph'", ws er
noch heut unverdrossen in Wrt und
2 ,!'!! wilkl.
Wenn Tu an Die vM Jtei. V.st,
Tit Welt wild Die l.icht Freub
mal,".
P il Htiche,
lj : i..v:..:,'r..Tr-rr
n
w
iii
' ii !,I
j2
t
du
! '