Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 11, 1918, Image 2

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zersts,: 5.'t,sl. 'g?d daraus tritt die
Bahn In da infame Sumpf und
Waldaebirl M cNtrn Prip't d lt.
,cht nach ttel Stunden Komet in lintm
Ist ältesten 2tk WoldmunI nd
Kerngchitt Ukraine. Bet t,n t-iu.
fig, Cinfaütn tt Litvitftt f;ü,ft?tn
die Ukrainer dr Steppen netttMst,
und so mamt CtlMwl sn den nNifftt
nuten Suflüfse btl PtiM flumtrt cu
Jen 3t it. Beim B.ut ttt orcfjfn (Mm
teJulinit wurde sie beiseite gelassen;
Straßen git't , in der ganzen Ukraine
nicht. Es blieben sie dtrgksicn und n.in
ge langsam zurück, ti r.eu J!g!d
nn tonen kist fc;t letzter 3it S3(itcij:
und Leben zuführten. Tat gilt mt
nur von dem uralten ZiZladimik Wol.
Iitinski. sondern auch don Luzk und
Dubno. die im Verein mit Seron dZ
wolhynischk. gectn Orsttrnich flutet!
Fefiunasdreieck bilden. Hier gibt ti in
gllkn diesen Städten diel mchi Teutsche.
Polen. Muffen und vor allem Juden als
Ukrainer. Kremene, ist die inziac Statt
WoldNnierrZ, wo sie die. Mehrheit leschen.
In den fljtiouBttnemtni gn P'
Im sind sie sogar auch aus im Lande
stark in der Minderheit, und es ist daher
schwer zu begreifen, ter ihm beim
Friedensschluß die beides ttoneemenis
ßcholm und Ludlin. forefc ein Tsil deS
nördlich angrenzenden GrödNo zujespro
chen werden konnte. , Unttf ten . rrteiii 0I8
drei Millionen Einwohners giN zu.
sammen nur kaum eine HÄbt lNillioa
Ukrainer, also höchstens siebzehn Pro
zcnt: die weitaus große Mehrzahl sind
Polen, die also viel berechtigtere An
spräche aus Eholm undLublin, sowie auch
aus daS südliche Pinsk haben. lZ die
Ukrainer. Im Nordwestwinkel don Wol.
hnnien. wo die Ukrainer daakgen mit
siebzig Prozent die Mehrheit bilden, hat
der Krieg sürchtcrüch gehaust und el
dürste Jahrzehnte dauern bevor dieser
interessante und besiedeltfte Teil Wolhg.
nienS über die Schäden hinwegkommt.
I In den Distrikten der drei Festungen
allein sind hundertfünstausend Wohn,
hausn, zweihunderttaufend andere Ge
bände, hundertzwölf Kirchen, hundert
Schulen und dreihundert öffentliche Ve.
bäud verbrannt und sonst zerstört wor
den. Man darf dabei freilich nicht den
deutschen oder auch nur den benachbar
ten polnischen Maßstab anlegen, denn
was in Wolhynien an Dörfern und Mei.
lern vorhanden ist. spottet jeder Bescher!
lmng: zumeist elende, notdürftig mit
Stroh gedeckte, kaum gekunmie eym
Hütten, in denen Verkommenheit und Ar
mut u Hause sind. Selbst die Städte
,,d Städtchen sind schmutzig und der
wahrlofi. mit ungep klafterte, gründ
losen Straßen, mit dicht zusammenge,
drängter, jüdischer Einwohnerschaft, zwi
schen denen, wie gesagt, nur ein kleiner
Prozentsatz Ukrainer sind! Die einzige
beschotterte Straße von ganz Wolhnien,
ein Gebiet von der Größe deZ Aomg
reich! Bayern, ist jene, die von Kiew
kommend, nach der wo'hynischen Haupt
stobt Schitomir, und von dort üb
Rawno nach dem genannten Kowel
sühri. Und da die Festungen del wol
hynischen TreieckZ lange Zeit ohne Eisen
bahnverbindung blieben, wurde die ge
nannte beschotterte Strahe auch nach Luzk
und Tubno weitergeführt. Was sonst
an sogenannten .Straßen' in Wolhy
nien vorhanden ist. sind im Sommer
breite Streifen von bodenlosem, ersticken
dem Staub, wahrend deS Restes deZ
Jahres ebenso iodense Streifen von
Rot und Sumpf, in denen selbst die
leichieren Karren der Tschumaken bi!
über die Achsen, die Zugochsen bis an
den Leib versinken. So wird denn am
besten zur Seite der .Straßen' iiber die
ffelder gefahren. Nahern sich die Fuhr
werk den Ortschaften, so muffen sie auf
kie .Straßen' zurück, und dort sind
diese daher so ausgefahren, daß sie über
Haupt nicht passierbar sind, und mit
allen Hilfsmitteln der Taktik vom Fuhr
man für seinen Karren überwunden
werden. Gegen das große Sumvsg'biet
der Polif'je in Norden, sind verschiedene,
.Straßen' durch Maschinen vnd Prügel
potdörstig passierbar gemacht worden.
Man kann sich also denken, mit welcher
Freude die seither gebauten leinen
Klveigbah!, nach den .Stadt'' re
men,,. Lujk und 3E.tebtrr.it ZZolhkm!!!
fjrcirütt worden sind!
U.'d d'.h s-d al d' Ci"3f''n
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ßvolst'N j.itjt'.!jndf! kkw:l!!,t wild,
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a,il der alten Slawen!! kernn,! t, vr
l,1tt lass.. U0i.!t:mit in besuchen, u
nächst tviitf ri toir I I'(.fmt, mit Nt
Äweigl-abn vca cw.-l dorthin zu sad
r.'N. 2ilct tl liniftKiiniiit, wird tn dir
sek tinftuvn lirs!?nr,sipsNi nur ein
klendel. schmuh'jiel WinKIirert von Ii
dengtißikn siriden. wo urbiit.'usknd In
dcn'nelt Holz und i!rkidil,ind'l hen
prokaktigstk Schleichhandel ükt die
nahe östernichischt Arenz bci Radziivi
l.v nach Brody und en.derg und umg'
bhxt i(tt(!t"n. Tie Stadt ist von den
MciifiolfN, spater von d'n 2irtaren
wiederhl'li vollständig zerstört und ein
geäschert worden und Ware nicht der ge
nannte croschetrieb übn die Grenze vor
Handen, sie wäre wohl kaum wehr vor
Handen. Ta! gleiche könnte von dem
etwas bkdeutendcrcn Kremenez südlich
von bet starken TZeslung Rowno gesafli
werden, nur erinnern die auf einem sitik
üb.'r den Sthr aufsteigende Sandstnn
block liegenden malerischen Ruinen einer
Fürsienburg. sowie seine F?stungZmauern
an veraanflkne bewegte Kiten. Batu
Khan hat eZ vergeblich belagert, aber im
Jahre IM gelegentlich deö kühnen Ko
sakenfcldzugcs gegen Polen unter ihrem
berühmten Hetman Bogdan Cbmelnitzki
gelang el den Zagorodichen. Kremcnez
zu erobern. In den ersten Jahrzehnten
deS vorigen Jahrhunderti war Nrcmene,
der Sitz einer polnifchu!ramischen Hoch
schule, ffelegenilich del großen Polen
aufstande! von lKil wurde sie von den
Nuffen aufgehoben und nach Kiew d'i
legt, wo sie, mit jener von Wilna ver
eint, den Grundstock der heutigen diel
besuchten Universität bildet. Tal große
Kebäude in Kremenez mit seinen weiten
Sälen Ist seither ganz verödet.
Auch das nur eine Eisenbahnstunde die
Ikwa weiter abwärts gelegene Tubno,
einst als uneinnehmbare Festung geprie
sen und heute noch mit starken ssestungs
mauern umgürtet, ist nur ein schmutziges
Judenstädtchen, aber in herrlicher Lage,
an drei Seiten von der Ikwa umgeben,
die sich hier durch den Kranz vonmeh
rere hundert Meter hoch aussteigenden
Hügeln ein Felsentor gebrochen hat. Wer
daS Innere der heute ganz hon Juden
bewohnten Stadt besucht, wird sich diel
leicht der Kosakenerzählung des uiraini
schen Schriftstellers Nikolaus Gogol.
.Taras Bulba' erinnern, die zum gro
ßen Teil in Tubno spielt: .Sie gelang
ten aus einen großen freien Platz, der
vollständig leer war. Ringsumher stan
den kleine einstöckige Lehm und Back
steinhäuser, deren Wände bis in den Gie
bei durch Balken und Querbalken gestützt
wurden, denn anders wurden damals,
wie auch jetzt noch in manchen ttegenden
Polens und Litauens, die Häuser nicht
gebaut. . . . Tie Straßen glichen dichten
Schichten trockenen Kotes . . . fsgst bei
jedem Schritt stießen sie auf unglückliche
Opfer der Hungersnot. Es schien, als
ob die Leute in den Hausern ihre Oua
len nicht ertragen konnten und so waren
viele auf die Straße hinausgeeilt . . .
Beinahe könnte diese Schilderung in
manchen Städten des südlichen Wolhy
niens noch heute gelten, denn zwischen
Tubnö und Wladimir wurden im jetzi
gen Kriege von 28 Städten und Dörfern
zwölf vollständig, elf zur Hälfte zerstört,
von 2700 Häusern zwei Drittel, dem
Erdboden gleichgemacht, die Mühlen sind
verschwunden, die Felder von Unkraut
überwuchert und nach allen Richtungen
verlassenen Schützengräben durchzogen
und die abgebrannten Einwohner
hungern in ihren Baracken und Unter
ständen . . .
Wie die meisten Städtchen deS oberen,
westlichen Wolhynien. fo ist auch da!
größte unter ihnen. Rowno, eine Grün
duna aus dem Mittelolter und war um
die Mitte deS 18. Jahrhunderts die Re
sivenz der prunkoollea polnischen Fürsten
LubomiiZli, die wie eine ganze Reihe
anderer, die Pablonowski, CanguZzko,
k5zsr!o:!s!i. RadziwiS. Ostrog5Zi, durch
Erbschaft. Perschwägerung und könig
'ich? Ziiwendun? ungeheure Güter in
Wolhynien erwarben, Generationeg hin
durch unabhängig, später Palatine ors
ßr Grafschaften waren und aus Kosten
ihrer leibeigenen Bevölkerung in Ihren
Burg'n und Paläftea verschwend'rische
Hofhaltungen besaßen. Tie angesehen
sten und reichsten unter !hn-g waren die
von Rurik, dem normannischen Waräger
surften aus dem y. Hahrhund'rt starr
rr'TiSu Fürst' und Herzoge OstrogsN.
Mit Ctanneg befrachtet min h'ute noch
l'e gewaltige Ruinen der Schlösser,
Kirch'n, Festungemauern und
Nlnamauer ihr? großartigen Rsiderz
i.1 C'trog, die sich t'it von Asnn
aas ein'm Versplateai, iiber dem fchikf
baren Kseyn, einem Rfluß dß Pri
pe?, erbt, e!r! dr wen'g'n Seknl
würgigkeite Wolhy!. Auß'k Ostrs,
Newr und Tnbni besaßen sie km 'S",.
Jahrhundert och TA ordere Schlösser
und ikfest-gtt Pl-i'i', im ZiM Tor
in, mit einem l'anbfsrrjlrr von fet
ttrttt atcs5:fft KSniaeeiche. Fu-ft
stsr.il iM'ffl sriirheie i C ff reg t'mt U
deuiendk uffairif f,e A'zden i,, die fr,3ft
lir d-e ffirXt pof;H'r J'suit' ff,
f'tr'f t'j.t fct tjf'n f'rchii 55.;
.-i".'
' , i:i ',i -,..,',
,
dk.s'ke!,i. ü'i' In "Vt'-ft 1 ',. , eittt
liftaii,; !.k In f;t;r !'.. t
inofi tit'f .irb. Cf.ii't V-1 es
u!t,Ji,.ln VanKtSanriM klw,
!'üt t lil d.'U f.'t:,;nt k",.:'
sann.!? !,nt d ,'?.,'.,. -. d s. ", f-.g.i
!nei,!''k iirntt'frt't t "i d .'.!"
WUNd'tXI K,!'!!Is,k. rsft'-gtt.l
f -irt en im ls. z.idtdnnf.kt a'i ,!,! t!k
'1''iN,akkkI,g ,nj a 'if ei!'e ?UiM n
derer pili-.i' ti liiinii'.tfr R:oi .:.!!
ta i,!'k. 'V.-t; Driite find 1,1, v
d.'l Z.'p0vn,stze fartdil irt'diii H.iuden
ko ltti tüliundbesitzeen. nur titt
f.! Im '.ntz d'k vn 1 ! - 'i'nu rn.
Csif'-a keilst w id h.-!e s,'st tn:t do
Jude bkwck'iit. die einen (iTt s-.rn Pftrdk-,
rd Scheinekündel mit C fter
re'ch. Preußen u,'d Cd' Pl br-fr;ben,
Tie H.ivinadt und R'grunMtz
don ZiZoldnnien. chIomir, mit n!x n
iniroknern. liegt ZZerst
weiter östlich, sellsameriveist nicht tn
einer der beiden Wolhknien don Weg
nach lst tnr.f -stfv-ie n iffnKitinlinini,
sondern an einet fieinen weiabahn. die
von der bekannten großen Iudnstadt
Verkitsche W) S?ett weit-r landein
wärts fuhrt. Zu beidkn Seükn der
NKInbaKn sielit man ftegenweis Wald,
ein sonst in Siidtußland seltener An
bück. Aus den gedehnten Widern da
zwischen lugen CbstoärtfN im 6 de wnsj
getünchten Lehmhütten mit SttokdächetN
der ukrainischsn Bauern Kerdor. An
Scbitomir. einer der ältesten Städte d-s
russischen Rcick-eZ, gegründet don einem
G,-s.,kirfen Rurik. überrasckit den B,isu
cher eine elektrische Straßenbahn, die
Vom Bahnhof durch breite. woKIgehal
ten? Straß, saust, an vielen städtischen
Bauten. Schulen, Theatern und zahlrei
eben Kirchen vorbei, ein Beweis, daß die
Christen tiier zahlreieber sind, als sonst
in den Städten Wolhynieiis. Takiir
gibt es in Schitomir hebräische T rucke
reien und Buchbandlungen. die bald
Rußland mit seinem Bedarf versorgen.
Sonst gibt es Zigaretten und ttlacee
bandschuhfabriken und die nahen riesigen
Wider, die sich Hunderte Kilometer weit
bis tief ins Innere Großrußlands er
strecken, haben eintragliche Holzindustrie
und Holzkandel großgezogen.
Nördlich und südlich der geschilderten
Städte besitzt Wolhynien keine von Be
deutung. TaS reich von Flüssen und
breiten Tälern durchzogene Hiiaelland
erreicht bei Kremenez auf etwa 4X Me
ter seine höchste Erhebung, stellenweise
mit steilen felsigen Abklingen und
Schluchten, und fällt gegen Norden lang
sam ab, um in der Polißse, dem ausge
dehntesien Sumpf- und Waldgebiet
Europas mit seinen Nokitnosumpsen,
Torfmooren, Sumpfwiesen und mit Kie
scr bedeckten diluvialen Eandstreckcn auf
zugehen. Tie Schneeschmelze uud starke
Regengüsse im Frühsommer verwandeln
dann daS ganze Land g-gen den Pripet
in einen einzigen, viele tausend Quadrat,
weilen bedeckenden See, wo an Stelle
des Eisenbahn und Straßenverkehrs
zwischen den spärlichen Ortschaften der
Wafferverkehr tritt. Tie berühmte
Schwarze Erde' der Ukraine erreicht
nur einzelne Strecken Im Süden. Ta
für sind die Wälder, die etwa ein Trit
trl von ganz Wolhynien einnehmen, an
Bau und Brennholz ungemein ertrag
reich und bilden hier einen ebenso wich
tigen Ausfuhrartikel wie Getreide und
Wieh.
Zbsen und TolsteZ
übereinander.
Tolstoi; dänischer Ucbetsetzer, Ema
nuel Hansen, veröffentlicht in Politiken
Erinnerungen aus feiner literarischen
Wirksamkeit, die ihn sowohl zu Tolstoi
wie auch zu Ibsen in Beziehung gesetzt
hat. Ibsen sandte er unter anderem
seine Uebertragung der .Macht der Fin
sternis' zu und darauf erhielt er von
dem Tichter am 27.. November ZK!
einen Brief, worin Ilsen sich in bezeich,
nender Weise iiber daZ Werk aussprach.
Es hieß darin: Tas Trama .Tie
Macht der Finsternis' habe ich mit gro
ßem Interesse gelesen. Ich zweifle
Nickt daran, daß es bei ehrlicher urd
rücksichtsloser Ausführung eine bedeu
ende Wirkurg auf der Szene üben muß.
Freilich will es mir doch scheinen, als
ob der Leifasser nicht volle Einsicht in
die dramatischZ Tecknik besitzt. Tas
Stück enthält mehr Unterhaltungen als
Auftritte, rrnd der Tialog dünkt mich
an dielen Stellen mehr p:s , als dra
matisch, die Arbeit im ganzen weniger
ein Drama als eine dialogisierte Erzäh
lunz. Aber die Hauptsacl-e ist ja da.
Ztt Geist eines genialen Tichter lebt
und offenbart sich in dem Ganzen. .Wie
man sieht: eine achtungsvolle Anerken
nunz des dichterische Genie! Tolstois
unter Vorbehalt seiner Begrenzung in
bezug aus das Trama. Ganz anders
aber lautete das Urteil, das Tolstoi iiber
den norwegischen Ticht't fällte. In der
Unterhaltung mit Hassen, sagte er zu
diesem: .Ich seh', dakz Sie jetzt wieder
ein Stück don Ibsen (Ins Russisch')
übersetzt haben. Taß Sie das tun rr.'i
gen!' Hansens Einwendung beaniwor
l!e Tolstoi mit W Behauptung, daß,
WennJbsen einen so h'ttsrkaoend'n Platz
in der neuere europsischen Lil'kZtur
einnehmen könn, dies nur eir'n reuen
Beweis für das 'Niedrige Zi'v'au bilde.,
auf dem sie sich zurzeit tftrt. Und
Tolftai schloß seine Leverk.ir,, mit dem
russischen Tprichmoete: ,72s es am
F,sch nisngklt. kinn der fivlt für einen
Fish (jlten." i kann r'4i sag'N,
daß in diek,m FiZe dn Pez!
der Wei!h'rji,,',it ui'd des VeestSnd
Niffet dasseitiLgf.'
!Ht",!'T!, f"'t' .sTf,""H ;1t -fT"'ff t! .f ''1: 4 i f fm jf
i ' ' , ' i ! ' i '-l' i l; ' a ' '
'Ml ' '
ui At.Mt.UJ iMtmLt jb-m
t.i .'i- I
ilbMmii ÜMU .Ubrfii
licdcraanq der
t ti
Wirllcijajlsmoms.
in yeittj Pettbcif.
t't I ti Nk hl A',!tt,',,s'I
d'n dos! Zt. U tn rü Vifdt
H l . v 'rik, .?!.-, n: hKtt.t-
i't sr'. t 't tfftdtl d ,t'. N'iNdZ d's
,1. !d'l!"i ,,r!'.h !?j,.'!''N !tz (if).
!,d .!,'-!? !!.'!'! 's lütt tll.it ,U
pifctre stl i.f 'if ifn rd k dfiieilt gis.t '
d'N. Ti, t'l l'kete ,1 tt b.'d'N dfi'N
. U'-fTi-slTlNtRift-ura'fi r!--'i Xei.
ti u 1 N.i,t,t. Und klwaKIüd ettl ftuch
TMif.r.-N fltftffn tl, l'tf.f.rhii fl if, In
tPft.t ftS'hkuie C.ttriftiaknten wir
lltll d.V'i 0'! Ti.fl t;' N. Cd d,,!,
j-ipj zu iftnuiden ir,jri, lasse Ich da
dina,i,!!t. der d-iß ir,e sie unnötig ff
,i"!iit da!cr, weil wi, sie i1,t recht
zeitig kkf'.i'rteii. weil wir den fl-i"l
,!, 0fMto.tt.-t die! i'fien,zs.ir,psel
UüsrreZ UU'HrS will eiiifjb'rt und nicht
kNkkZikch di? wlrts.t'allki.chen ?alftk,ung'
daran zu zieben waalen darüde,
kan ein ZiNkisi'k nicht webt bestehen.
Unser Kriekostk. d'nn Abbiirdu
ds-.kj im w'letttlichen iinsere eigene Sa! e
lein wird, sind um mindesten l.- Mi!
lüiPfN bKt a!s sie bei sozialer Äirt.
s.ist sein müßten. Tie Aukniltzust
dcs Kki.-aet als Konjunktur, die dem
Zeiteugeistk Iris Gesilt s.tlä.if. bat die
Kosten der Lebnk,,iltur aus eine Hob
getiik'en. deren Gcsa!ren wir erst nach
din Niick stionien der ÄiNionen Heeres.
Angeboriglk und nach lkZiedtkausnadmt
der Frirdenkarbeil voll spiiten werden.
Schon jetzt ilt da! Reich genötigt, nicht
niir in ungeahntem Maße Unterstiitzun
gen zablen. sondern ganz allgemein
Zuschüsse zu den Warenpreisen - swie
beim Fleisch im letzten FrWahr) und
zu den Löhnen (wie im Taugewerbe) zii
leisten und damit die Preisgestaltung zu
fälschen. AlleS das. w'il man sich nicht
traute, auf neuen Bahnen zu wandeln,
au,ki vom Wirtiaftsteben eine gründ
säkliche Anpassung an die Zeitbediirf
nisse zu fordern und, wenn nötig, zu
erzioiiiIe!!.
Not, schlimmer als die finanziellen
Folgen der Kriegrkonjunllur scheinen mir
aber die siitliäien. Wir stehen vor einem
Niederaauge der allgemeinen Voral im
Wirtschaiikleben. die in krassem Gegen
sah: zu dem Heldentum an der Front,
zu der Opfer- und Hilfsbereitschaft in
der Heimat ist: die den Teutschen mit
allerernstester Sorge erfüllen muß, und
die wir nicht weitet wacksen lassen dür
sen, wenn nicht die heimkihrendcn Feld
grauen uns voll Verachtung anspucken
sollen.
Als ich vor drei Jahren zuerst öffent
lich die Stimme erhob gegen den Wucher
als Verkehrssitte. da protestierten Han
delskammern, Hansabund und andere
laut gegen dies: Verunglimpfung des
deutschen Kaufmannsstandes. Ein Jahr
später sgenau ein JalHk Z spät!) hielt
dann Siaatsselrciäk Telbrück seine
Ncichskagsrede iiber die Notwendigkeit,
die Lebensmittclwucherer für den Rest
ibres Lebens zu brandmarken und sie
von allen Ehrenämtern auszuschließen.
Es erschien auch die BundesratAerord
nung gegen übermäßige Preissteigerung.
Aber sie konnte nicht den nötigen Ein
fluß gewinnen, weil sie Nicht da ange
wandt wurde, wo es am nötigsten ist:
bei den großen Unternehmern, die nach
üblichen, anständigen Friedenögrurid
fätzkii kalkulieren und dabei im ganzen
Gewinne einheimsen, die heute als wu
cb.erische Ausbeutung der Notlage des"
Reiches und seiner Bürg'r bezeichnet
werden müssen, auch wenn sie nicht den
Friedensgeskizen widersprechen. Es fehlt
eben die neue Gesinnung, die den neuen
Umständen entspräche. Tie Mahnung
des preußischen ' Handelsministers, daß
der Krieg nicht als Konjunktur ausge
nützt werden dürfe, hat gar keinen Er
folg gehabt. Ter Krieg wird allgemein
als Konjunktur aiisgenützt. So allge
mein, daß ein sehr ack.tbarer, anständiger
Kaufmann die Bemerkung wagte: .Wer
In diesem Kriege nicht reich wird, der
dient nicht, ihn zu erleben.'
Wenn Rüstungsbefriebe und andere
Heereslieseranten, Zuckersabriken. Braue,
reien. Nahrungsmittel-Unternehmungen
aller Art Gewinne von 20,. H.. 30
v. H., 50 V. H. und mehr verteilen!
wenn sie ihr Kapital verdoppeln und
verdreifachen, ihren Besitz abschreiben,
ihren Aktionären neue Aktien schenken,
nur um nicht die Tjvidende noch über
solche Sähe hinauZzehen zu lassen, so ist
das Kriegswuchek. auch wenn die Liese
rungen noch so reell, notwendig und ver
dienstlich waren, auch wenn an einzelnen
Geschäften nicht mehr verdient wurde
als der nach dr Bundekrats-Verord
nung zulässige Satz.
Ehe wir das nicht ins allgemeine lge
wußtsein gebracht, ist keine Aenderung
möglich. Gesetze ollein machen es nicht.
Im Gegenteil hat die Ueberfülle von sich
übersteigenden, sich widerspreck.enden
Vorschriften die unheilvolle Folge gehabt,
daß der Respekt vor dem tt,ftße ins
Wanken gekommen ist. Tie Grundsätze
der Wirtschastsfgekung erkenne ich iretz
aller Fehler als notwendig und richtig
an. Aber da man das ebenso notwen
dige Sozialmoralische d'ksaumt hotte,
stoßen sie üball auf Widerstand, akti
v'n uns passiven. Ta es an gutem
Willen zur eachtung des gebotenen
fehlt, werden die Vorschristen immer
lijng'f, minutiöser, strenger VA fit
ins Sinnlose gesteigert sind, w'il nie
mand sie wehr einhalten ka?.n. Gegen
würfig gibt es keinen LtrafMckndige in
Teutschlcvd, der nicht auf Grüns don
V,tfl'itn gegeg Keiegsoerordnueigen vi
Gfänseiiz gebracht werden könnte Z Wz
ist bis se ,!n Zustand! Tas mi,ß noch
auf Iahrz'hnte hinaus in In Fe'eden
nachwirken,
ber das 1UI frißt ft'ift. Tu
eilt der G'w?,suche. In das eigene
?,nk'ffe rucklichfslo kor dem Gemein
wohl zur Gellte, fotnrrtn iaH, fetcibf
H't(!f"f 1 1) HWM fi"'tl("j'!!(l(
'j : f ; . ' i i t l i. : '
i,
ükU'H
K-rtnl nicht nf Y,t ll.-.!nr,?:mH In
Urdirti!!!!, Ärt-uftiif. Cfdf'tt
III .;vz b'sf-'t, s.'iile," ,lfi!t
fch ht nt'-tett fttrl', die l'ifdet ,!.! 1
s rt.ii;!.i'if!;M" hV-U IsiiÄ'rrt.
1 e l'i;'a',''.!i "d Tii'e't'k l '.'N. ,
was w.i! ,l,i.'k Aikkit s'l, et st'lid. i
Ci (f.-n ich, Ip'f d,e ft5i,6frrinnt j
pnti.i,'), wi! willen ?'!,!fi ln Um iU
Me P.'ii'ii'inn d.-t '2 II geu'ge
werden lind sie s.'taen a lrneile dem
S'nshil i' k'k .P,,'sehten'. nitl
wil - V'oliiIrtdsTimaen. sondern, w k
auch tut d.i flii'nirrre fit. ti mit
lpennttupit von krummen M'N.
Ter Hiii'. lw.g ist di, lhu tun:
Rniit sie im Eiiiu'is.ille als barmtoses
7iiiika !d rdek als im Friede strafbar's
?.'m,erg'ld. o!ä tinidtvr.iiitut'ii oder
all daui rnde Provision und ffsVinnfik
teIi,iiinq auftreten.' ?n ireit. ?k',In
des WirtfJijftilebens Ist auch diese Be.
stechui'g don Riig.stelltk langst zuk an
erkaniiten L'erkelikssitt geworden, ohne
deren Besolgiing td.'k ein Auftrag noch
ine Lieferung z erlangi-n ist.
Ein zweiter Weg ist die Ilnfers.kila
gung und der ' Tlei-stahl. Ich möchte
Iii't'i so weif ge-n, zu tchaiiMen, daß
beide auch schon als l!erkklirk,si!te ancr
kann! sind. Aber daß d'i Respekt vor
dem Eigentum anderer ginz bedenklich
Ins Wanken gekommen ist. sicfit jeder.
Es braucht nur ein Wagen kiirie Zeit
uiikewacfch auf der Straße oder dem
Eisknbahng'leise zu stehen, so ist er
sicher bald iikgeräuberl. Namentlich
Sendungen von Nakrungsmittelii,
Vrennstofsen und ähnlichem knappen
LkbrnSbedarfe flelteii als bog-lsrei.
Tas schlimiiiste ist. daß bei .Unsit
ten' auf das Peamlenlum übergegiiffen
haben. Wer wundert sich nocki. wenn
Postsendungen .verloren gehen' und
Bahnsendungen nur mit halbem Anhalt
ans Ziel kommen? Ter Krieg bat ji
dazu genötigt, die frühere strenge Schei
düng zlviscfikn R'gier'nden und Regier
ten aufzuheben. Zahllose Pridakperso
nen sind nach einfacher V?rpslichting'
mit Aufgaben ö'fnitlicher Verwaltung
betraut worden: die Beamten stecken viel
mehr in Wirischaftsdingen als früher.
Tiefe Berauickung hat einen Niedergang
auch der Bcamtenmoral gezeitigt. Wie
der möch,te ich ausdrücklich betonen, daß
ich nicht verallgemeinern und vor ollem
nicht etwa der Masse der berufsmäßigen
Beamten einen Makel anheften will.
Tas Aussichtspersonal hat der Versuch
ung der KriegZkonjiinktlir nicht standge
ballen. Und es hat keinen Zweck, die
Augen vor den Tatsachen zu verschlie
ßen. Solche Tatsache aber ist. daß der
Unternehmer, der einen Auftrag von
einer Behörde will, der Rol stosfe frei,
gegeben, Brennstoffe geliefert, braucht,
dessen Eifenbohnfendung eilig ist. der
eine Rechnung bald anerkannt und be
zahlt schen möchte, gut tut, einige blaue
Lappen einzustecken, mit dln.-ii er den
Eifer der zuständigen Organe anspornt.
DaS beschränkt sich leider nicht
nur auf unterg'ordncte Stell ;i, sondern
geht teilweise sehr weit na,: oben, in
Kreise, auf deren Unanlastbarkeit man
in Teutschland bisher mit Recht stolz
war. Auch hier haben sich neue Gewöhn
helfen gebildet, die mit sogenannten
russischen Zuständen verzweifelte Aehn
lichkeit haben. Ja, das Uebel könnte n
len gar nicht so wnchern, wenn nicht
oben gesündigt wurde und das Gefühl
für die guten alten Traditionen des
Beamtentums schwände, Tie Haupt
formen der neuen Veedienstmöglichkeit
sind hier neben Versorgung mit L
bensmilt'ln usw. die Aussicht auf,
eine gutbezahlte Stelle im gewerblichen
Leben und die stille Beteiligung am Ge
schäfisgewinn.
Wer diese Andeutungen für iiberirie
ben hält, frage einmal bei aufrichtigen
TOnn des Wirtschaftslebens in Ber
lin oder Hamburg, Im Rheinlande oder
in Sachsen nach. Ta, wo am meisten
verdient wird, da wird auch am meisten
gesündigt. Tie Ausstände sind ernst.
Die bequeme Ausflucht, daß mit der
Wiederkehr geordneter Friedenszuftände,
mit dem Wiedereintritt der bewährten
Beamten in ihre Stellen alles schon don
selbst sich wieder machen würde, kann
nicht gelten. Wenn wir das Uebel wei
ter wuckrn lassen, f gehen wir schllm
wen Zeiten entgegen und riskieren, daß
die Jahre, nach dem schwersten Siege
angefüllt sind mit widerlichstem Wucher
und Wirtschaftest!!, daß die he im ich
renden Sieger eine furchtbare Enttäu
schung erleben, daß die Kinder auf die
Zeit nach 101 3 zurückblicken, wie wir
aus die nach 1871 als eine Zeit ödester
Unkultur und Unmoral.
Wie ist eine Besserung möglich?
Niebt durch neu: Strafg'fetze, die haben
keine Wirkung mehr. Mir scheint dasj
einzige Mittel das moralische zu sein
auch wenn durch die großen Versäum
nisse dreier Jahre seine Wirkung äußerst
herabgemindert Ist. Aber der Um
schwung muß von oben, her ausgehen.
Wenn die fahrenden Männer k"s deut
schen Wikfschsstskbens, die Präsidenten
der amtlichen Bertretungen von Ge
werbe, Handel und Landwirtschaft, die
kots'Zenden der großen Cachoetbänd
und Ltarfelle. die Leiser der erst' Ban
k-n und J.dustri''w'ise das Beispiel ge
ben. dann kann seine Tesolgunz erreicht
werden. Aber auch nur dann! W'nn
dle Männer gemeinsam sich aller B'
relcherun durch den Krieg entäußern,
auf günftlg'n Krieeitzg'winn verzichten,
die den ihnen g-leit'ten.Unfkro,kheg so
einstllen, deß die Krieg''Zk!siink'ur
nicht mehr als eine ang'mess, ?
d,'Tiv:den bringt; wenn sie ferner
erklären. d?ß sie i tei!mf,en5e
,Zkukbltunej p,, SK'1'5 ntz der Wt.
kiirg in der Kkiezzno! säe nsikttih
halten und mit Sicherern (auch rde
,...'M...,.',.'W'.W1'!'MMN,,!''VN'
V'Wiiqx- tv:rii ym i''4'i
.r r..t... iiil.J. tmjMi'ima toMMM
per clsjiiifdje (Icrlian
k Lricipultischittf.
Cl M rfnet i tni"iS 5i!
V kii'g I k..z d''e o "!'',' in
tzilfsilich k'ek,t,ffk ht
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A'if.'.iden v'lt nf ein isctt '."
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sin' obr, ;it ti Nik.'pats.'i. '''Ik't.
d.-z si !, N der Wttnt und n des 5!r.
t Vot.-n und um ieidun de l'.-'t Iu
z rdüu!,. h-t lossüniiaoilsie Ueter.
last und Intetl'.iVni Ut I.istuna?! a!?!
ftni eufpaische Natiorien ttd!utt twt.
Dies ist eine liislorische Tatsache, tie sich
Imm'rlii Ir-H er schlimm, tf
pfllfchstflen utifetft Mi'dkkiikN Krieeisuki
tisng. glänzend bhcbl don t't Art. wie
das alt N.irthigo, wie die sptenn o
mischvn Kaiser, wie !?enrdig und andere
Renaislanccstaatcn duVki drnzdare Im
pnsarioS und seile Handwerkkrieger
ihre Handel auksechlen ließe. Und den
noch bikfil die Otganisatirm der Hilss
dicnste hinlcr der eigentlichen Schlacht
front heufzutaqe noch ein viel biintschecki
gerk und zusainmengewürfilter! Bild,
als die durch Wallenstrins Werbetrom
mel ziisammenaewirbelten Scharen der
Söldner dk dreißlgsübrlgen Krieges.
Um einen richtiaen Begriff von der nie
dagewesenen, alles umfassenden Große
d? Weltkrieges zu bekommen, ist e
durchaus nötig, daß wir unsere Bctrach
tiing auch tiefet Erscheinung zuwenden:
eine Serie von Artikeln der .Times'
und zerstreute Notizen aus französischen
Blättern gekn uns dazu dai Material.
Dicht hinter der Front steht nämlich
eine zweite Armee, don der früliere
Kriegsregisseure nickt! wußten, eine Ar
mce der Arbeitet -mit Pickel und Schau
sei, Hammer und Hebel. Wir finden
ihre Kontingente in dem Labyrinth der
Schützengräben, dann aber namentlich
längs den KommunikationZlittien, in den
Häfen nd Operationsbasen. an den
Bahnhöfen und bei den Aorratsspci
chern. Und gleich der erste Eindruck,
den diese Tieiistamciscn der franko-bri
tischen Front auf den Beobachter ma
eben, ist der einer eigentümlichen Vielar
tigkeit. Da trifft man braune und
schwarze, gelbe und weiße Menschcnty
pen. Sie sprechen ein wirres, unbe
derrschbareS Gemisch von Sprachen und
stammen auS allen Weltteilen. Doch
alle ihre Hände regen sich in nimmer
unteibiockner, rüstiger Arbeit zu dem
selben Zweck und im Dienste derselben
Sache: sie ziehen und tragen, stoßen
und laden, graben und bauen; schichten
weise treten an die Stellen der Ermüde
ten frische Kräfte, fo daß daS Gewim
mel tatsächlich nie zur Ruhe kommt.
Anfang? bchalf man sich wie in fril
heren Kriegen mit regulären Infanterie
truppen, mit Ingenieuren, Pionieren
und Sappcuren. Doch bald merkte man.
daß die Hilfsarbeil eine derartige Aus
dehnung annahm, und daß die ausge,
bildeten Frontsoldaten ein fo kostbarcl
Menschenmatcrial waten, daß man sich
nach anderen Bezugsquellen zur Rekru
tinung solcher Hilfskräfte umsah. Man
verwendete nun zunächst naturalisierte
Briten, Leute, die sich as Gcwissensbe
denken als AntiMilitaristen bekannten,
und deutsche Kriegsgefangene. Doch
bald reichten auch diese Zuschüsse nicht
mehr aus. und man öffnete, alle Schleu
sen. man blicS olle Lockflöten, um au
den entferntesten Gegenden der Welt die
erwünschten Arbeilsktäste nach dem
nordsranzösischen Boden zu lenken. ES
gehört nun wirklich schon ein englisches
Umgangstalcnt dazu, um diese Krieg!
gesinde, um nicht zu sagen, gestndel. zu
sammenzuhalien. Die Grundbedingung
zur Verwendung solcher Kriegssklaven ist
die, daß man ihnen nicht nach dem eige
nen Kops Arbkitsquanten und Arbeits
Methoden zumutet, die ihnen nicht Pas
sen, sondern daß man sich möglichst in
ihre Eigenheiten hineinfindet und sie un
ter der Leitung ihrer besonderen Im
presarioS. gemäß ihre! relaviven Lei
stungSverm'ögenS, ohne sie irgendwie zu
forderen, im Dienste der firairgischen
Pläne ausnuht. Wenn eS nun nicht die
rauhe Wahrheit eine fürchteilichen
Krieges wüte, hielte man eS fast für ein
Märchen. waS sich da unter dieser bun
ten Gesellschaft, die sich auS aller Herren
Landern zur Bekämpfung der Deutschen
in den Waldgebllschen und auf den
Wcideslächen der Picardie und deS Ar
toiS zusammengefunden hat, für felt,
fame Bilder ergeben. Hier machen
schwarze dravidische Nagal mit phanta
siischem Haarschmuck einem Motorfuhr
werk Platz, dai eben von einer englischen
Zivildienst-Chausftust gelenkt in Torf
straften) keinen Lerühr mehr pffegen
wollen wenn daS g'schieht, dann ist
auch im vierten Jahre noch ein Um
schwung der Wirtschaftsmoral zu dem
möglich, wa im ersten Kriegsfahre nö
tig und nicht allznschwer gewesen wäre.
Sicher eine parke Zumutung! Aber
wa bedeutet sie gegenüber der selbst
verständlich) Pflicht oller, Leben und
Gesundheit für da Baterland Hinzuge
ben! Ist daS Vermögen nd fkin nicht
einwandfrei erworbener Zuwachs wirk
l'ch Immer noch fs viel heiliger als der
Mensch selbst? Sind alle großen Worte
von Vaterlandsliebe nd Opferfreudig
keit eben nur Worte, wenn ei on dn
Geldbeutel g'ht? Qd'r wollen die fäh
renden Männer nicht sehen, in welch
S6.wierig?eifen und Gefahre wir
steuern? Aul ihnen gibt es nur zwei
A-iweze: von oben tr, setziZ oder von
unten her, wenn die Millionen au dex
Froot zuräckfehr'n und hoffentlich
sich die empötende ZZlrilch?stSzu
stänke der Heimat einfach nickt g'fallen
lassen.
s? s,
tnutit kAu Wti4 4 l,, V, -
stZrt v, hm inkiiwft, jt , ,
tt w'iiig'n l'.rrt?!'t ft'd , k ?
wd, -t fMeti-n um i .,,flB,
ti Ven'.,tkl,, Ut tM.i'iM!:i Vn-u
ti:4 : nV k! t-tr.'U t"ft C tl hV
t'N Vhlfl.s.N i( f!.i.i. HUt, nd
kl.' pUt UtnftUaUth'.m p:l.,,
Hok.kl.-ch int t'iser'i-'ki'f.l'veN.,. g ,,
ud.lfiich'N't sird i '.,st, t. An,.. ,
?.'. il ,",d Zr jnss.!. fi.i,h!!f i .-,
l"if)..t. und fl H.jfi, tl t t Pst kutt ;t
us e'iikeiis.iinien. In ti Pl.mi.infn 1 i
'.''.ital. In i Mtnen rtet In tm T.-,
von Tuid.it cnif-nt. t '( . C ! i;
detstuntZich sii.d a", ti'se ,l"!tk"i.
ki"i',enle im e,?.-h, ist' der sk.inz-.'s"
schin nd liiit-.sch, l'mwfil einet fiter.
i N Diszfi'l! nfktwotsen. ti takai.k
ausgedt. sie don den trschngel, d'k
französisches, i' i'n!'.,-'!i fr in z !,lt,,'.
und sie IS inen (ich selbst st nd'.i
Atbnlcr,i.iiiUnnil listiiNji?s.ch.e zu n
wlten, Deihald to.fifii sie 'sill'st, best.',!,
(fite Kleidet aus. fe.iei (untft btitif.t -i
Aussicht, tie In diesem Punkt besonder
peinlich ist) l!,kk S'ichauliiiiqen. erzähl.,1
sich Geschichten, singen, tanzen ili,k gro. '
IkSl n Zäiize und namentlich, schlas.'ii
recht lang. Die einzelnen lvollttschastki,
schenk sich ganz derschied zu bewa!i
re. Die Ehinksen, tie fast alle ,
dem Norden ds himmlischen Reich.
stammen, zeichnen sich vor den eigentli'
ef'en Kuliö durch Ilne Jufclligenz '&
durch ihre verlalile AnpassuiigsfäHigkeit
ans. Um den Krieg kümmern sie 'sich
weiter gat nicht. Ihr Interesse rstrcctt
sich nur aus die NahrungSrationen und
die Löhnung. Laster Imben sie keine,
außer daß sie leidenschaftlich spielen und
gern betrügen, wer sich betrügen läßt.
Die FcllaS,.n, die man aus Acgnptnt
hergeholt Hot. leiden stark ntcr Heim
weh. Die iudisckicn Kulis fe tjrn sich ans
verschiedenen Völkerschaften und Kasten
zusammen. 7!cben den Si!M nd Pa
thans lassen sich einige cliristliche San
tals täglich don ihrem Bckkhrer, einem
belgischen Missionar, vor einer aus eiii r
großen Holzkiste konstruierten Kap s'
die Messe lesen. Den ergreisendsic,
Eindruck maclxn einem dikllkiäit die fioi
zen Gestalten der FidschiJnslancr, d'c
aus ritterlicher Treue gegen ihren briii
schen LehenZherrn und aus Vcsikistctiii'.g
für die Sacl'c der Ftcihcit freiwillig der
gekommen find und es sich nicht haben
nehmen lassen, ihrem Herrn zu dienen.
In ihrer fernen Heimat waren sie adlig
Lords und Gutsbesitzer, sie lebten dem
Sport deS Fischfang und der Jagd.
Jetzt tragen sie in einem sranzvsisckcu
Hasen Kisten mit BiZkuitö und Konscr,
venbiichscn.
Zum Uückirttt des vn
manischen ZU inisterprä
fldenten Gen. Zlvcresc't.
Wir lesen In einer neutralen Zeitiü-z
jüngsten Datum!: Nachdem das f.i. .
eiserne Kabinett Bratianui infolge bfi
deutschen Ultimatums zurückgetreten, bc
traute König Ferdinand den Gcneiol
Avereseu mit der Neubildung des rumii
nisckM Ministeriums, ('ieueral AvereSu
ist im Jahre IM in Bjclzy (Bcßar.
dien) geboren und spricht auch flicßei.l?
russisch. Im Alter von 17 Jahren hat
er a!S Freiwilliger den zweiten Krie.z
gegen die Türkci. 1877 7S, für die II iu
abhängigkeit Rumnniens mitgemacht.
Eine Zeitlang studierte AvercScn in
Deutschland, wo et in der Kricgeschule
Schulkamerad MackcnsenZ war. Nach
dem er die Militärakademie don Turin
durchlaufen, nahm er in seiner Heimat
eine Reihe Verantwortlicher Stillungen
ein. IM war Adercscu Kriegsminister
im Kabinett deS Fürsten Sturdsa. Wäh
rend deS lcfelm Balkankriege! 1!13 i.ir
n Generalstobschef und arbeitete damals
den FeldzugZplan gegen Bulgarien au.
Während dieses Krieges war et zuerst
Kommandant deS ersten KorpS, nachher
Oberkommandierender der rumänischen
Eüdfront. Averescu wird zu den bssten
Offizieren des von ihm seinerzeit ito:
ganisierten rumänischen Heeres gerechnet
und erfreut sich auch in Deutschland, n o
kr eine Zeitlang rumänischer Militär
ogent war, eineS guten RufcS. Ta Av
rescu unter den Soldalen große Popu
larilat genießt, dürste gerade aus diesem
Grund seine Berufung zum. Minister
Präsidenten erfolgt fein. Die rumäni
schen Truppen waren nämlich schon sta,k
von den russischen morimalistischen Idi.
durchseht worden. Auch die republik.,
Nische Bewegung gewann in Rumänien
an Boden. General AvcreScu hatte nun
die schwersten Aufgaben auf sich genom
mm: die Monarchie in Iassy aufrecht zu
erhalten und daS Ultimatum Vackenfcr.Z
zu erdigen. Nachdem diese Aufgabe er
füllt, kt er jetzt dem Frttdenö,ninis,e
rlum Marghiloman Plaf g'machf,
Schmierig.
Vm Schluß einer ffürmischen Vereiiis
sihung bleibt al ledtel ud inz-i.z
Mitglied der Herr Tisfle li'rig
Eigentlich', sagt er. .möcht' ich c-,,
allerliebsten jetzt auch ousireten, w'iii
Ich nur wüßte. wn wir dann zum Bo:
stand Wähle sollten!"
Sine andere Sache.
Nichter szum Lnqeklaafen. w'lch'k d,t
Zechprellerei beschuldigt ist): .Sie
km Hunger getrieben werd: sein, u '
Ci, das Rkstautant fc'kraten us d '
Mittagessen bestellten. Mußten e i
aber gleich fünf Gange ftin? . . .
erlaube ich mit U richt 'trat!
Angeklagter fpf-sf',): .Na. r.a,. i
rieht kosten jät'. Herr Aichier . .V
.Ueber in gute Esser
Kann man alle '!. !e,l,
ik veez--
: litt die beste h'ilssephie
.a u?n n.e.'
mi..W.(fiJ
.1, '
4 1 kuumnAt .. t,iu