Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 03, 1918, Image 7

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llktmkisfn Tiätlcn eine TZ.indschzst ent
sttht. SUenn ich also nül.t mit atftflntct
Sicherheit daraus peri!et hatte, bnfj
tiibbf.fe sich cetfchlafeit, die falsche
Trambahn nekmen odcr sich den ff,,ß
petstaiichn würde, fa hätte ich ihm ke
jtimrnt umgehend tiear.twvrlet. bis: ich
entschkossen sei, erst mit b,-,n niisier,
.chisf z schreit. Tat hätte ihn im Mo.
tnent nicht triinfen tünnen, ihn höchstens
ein paar leiste später eine unnütze I.ibxt
nach betn Pier gelvsict nnb ich... "Jia,
ich habe dir ja schon gedeutet", betfj
seine iiberrastiende Pünlilichlcit mein
gctiizes Cchictsnl in nene Buhnen gelenkt
hat.
Dabei lies! sich die Cilnation an
sanglich gan,, so an. als ob ich mit mci
er Menschenkenntnis recht behalten
sollte. Liibbeck,' war Weber an Bord, als
ich da! Cckisf betrat, noch sah ich ihn
über ben Lanssteg bummeln, der vom
festen Land ans unser Deck gelegt war,
, trohbem ich big kurz vor bcni Lichten
des AnkerZ an der Neling stand und die
Ankommenden musterte. Ich tat das
nicht etwa, um ihn rechtzeitig z,t ntbef
ten mein Glaube an seine Unznder
läsfigkcit war dazn diel z stark fa,i
betn um mich tin wenig barüber zu
orientieren, in welcher kscllschaft ich
jett rmr Woche hinbntch gut Wetter und
Sturm erleben, bic unendlich langen
Mahl,,e,ten verzehren und den Overet
tenmelodien der Schissskapellc lauschen
wttrbe.
Mein Steward hatte irgendwelche
SchwietigKiten mit dem Betstanen rnei
neä ofletbinpä tin wenig voluminösen
Gepäck? ich war ans der Uebcrfahtt
von Citzhaven nach Wein jjjotf zu der
Erkenntnis gekommen, daß sich die
Chan der Hetren ganz genau nach der
Vlnzahl itnv Farbcnwirkung ihrer We
ften steigerten, und war gesonnen, diese
wichtige Entdeckung aus ber Rückreise
bis zu den Grenzen der Möglichkeit zu
verwerten. Na also, kurze Zeit ehe die
fliegende Brücke zurückgezogen wurde,
erschien der ratsuchende Steward, find
da er meine lichtvollen Anseinanberset.
zungen nicht genügend aufzufassen ver
mochte, ging ich mit ihm in meine tta
bine. Nachdem ich mich an meiner Hand
tasche beinah verhoben und dem trink
geldwiltetnden Steward den Westenkof
ser ans den Kops und das Neiseneces
faire auf die ffüße geworfen hatte, ftgn
den wir gerade dicht vor der Losung der
sstagt, wie sich zehn Kubikmeter geschickt
oi,s fiiüs Kubikmeter verteilen lassen,
nti hinter mir Liibbeckei ein wenig der
schleierter Nariton erklang: Well, mein
Junge, da finde Ich dich endlich!"
Ja, er halte mich und lief; mich auch
nicht so bald wieder los. Nach einer
ankerst umständlichen Einleitung, zu der
er sich im Nanchzimmer bej einem KlaZ
Whis! und Soda Courage holte, teilte
tr mir den Grund seines Ikommenl mit:
Cs handelt sich um Puffel, genauer ge
sagt um Pussels Niickteise nach Europa,
ganz genau ptäzisiert um seine Ueber
wachung während der Ueberfahrt."
Aha', sagte ich Im ?on vollsten Ner
siändnisseZ und zerbrach mir den Nops,
ob Pussel ein Papagei, ein Renntier ouZ
''tlin, ein Cchoßhlindch'N oder eine
schöne jung' Dame sein möchte.
'l'ussel ist ein bissen lebhast, aber
s,',t gut geartet." fahr Liibbecke ein
dkinizlich fort, nur siitfilei tr sich Im
T!,k,l,', Tu wlltdk also die Giite ha,
b?n rnüt'f n, abend so lange bei ihm z
HI !i,en. biZ er schuft."
Xi'fe Biüe liefe mich etkennen, daß
ich mit dem Papagei, dem Herrn au
Berlin, dem Hündchen und auch wohl
mit d-r schönen jung' Tarne sehlgera
ten haben musste, und ich wollte mich
nnn doch erkundign, wa für ein Cic
schöpf sich hinter dem dielbetsprechenden
'Äam'n erbetge. l mein stt-und mit
einem etgteifetwen Iremol, fchfz: .Ich
k'ne fest auf deine edellrzige (Y,f
f'nniirfl,' dann, wohl in dem Gefühl,
d,ifi int Steigerung j'tjt nicht mehr
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Itfbetmaft der ttfit,tt. n-uniM
ant! Zt'Nbtkfäiist.tien in meint Re,t it.
m.i.llf tibst ni-,tn also vftt-sititfiirn
C.inben t,e ?'em?s ,,i, nl ,!'.et im
vi'r eir,f-n
Oi;
it tbfltch verbündt
b.inn trbliZle ich mit noch seine hei.
t n JHiiiten und einen im tCb flnltetn.
den iuiirl feint Nebet, iebckS.
Cnl sagte im üiiinb CitSttnben"
und b'itlc bannt in chickiester 2ifi(c
nen llcbftf.inei jn rntinet iwiteren t
lq fjfftnibcn, trenn trenn bet
Zt.'cküna't irnttllfi im Mt'b g-f!,i!tMt
l,,lte! '.'!et et fchlenkettt nur fa kxfiig.
rneil l,'iibbecke, tvif leider meiste,'?, feinen
Paletot Nicht diiaefnorft batte. und weil
er in otabez untinfihluber Cite dabrn
tonnte. l?3 regte sich kein l?iiftd n, niitt,
wichtend wir in ben sonnigen Her!.'!!,
mm-q'n hincmödampflen. nicht, nl baZ
fnnb hinter im vetichtrand. und nicht
wählend der ?.iat auf effentr Cet. ('in
kleiner Gehilfe be G.liiffoW, tin den
ich hier niid da ein paar leutselige ÜiUnte
richtete, vermochte sich, trohbem et sbon
feit einem Victleliahr das Wcllincer
dutchsittchle, keiner so glatten Ueberkabtt
zu entsinnen er schien im Zwiespalt,
ob er bcm Schicksal basiir fluchen ober
e? segnen solle, denn er war einesteils
noch nicht gänilich seesest. Halle aber an
deretseitS bei Slntm und batanS resn!
tierenbem Unbehagen der Passagiere diel
weniger flartrfffeln zu schalen gehabt,
Also, wie gesagt, daS Meer lag glatt
wie ein Spiegel, in dem man sich leider
nicht sehen konnte, zu Hüften unsere
Tarnpscttiescn. Testet ungestümere. Mo
gen dntchbtanbeten mein Innere.
Sie wurden bnrch Pttssel erregt, des
sen van Lübl'kckc annoncierte Ledhas.
tigkeit" sich in einer Weise äuszertt. die
mir abwechselnd den kalten Angstschweiß
auf die Siirn und die heisze Glut der
Äerlegenheit durch die Adern jagte.
Pussel stand fortwährend in Begriff,
siech über bat Seitengeländer In den At
laniischen Ozean zu stürzen, die 5!ajii
tentreppe . hinuntcrzukngcln, auf den
Speisetischen fpazietenzug'hen oder da
Fell der großen Pauke mit einer Gabel
zu bearbeiten, Pussel schrie mit lauter
Stimme die Gassenhauer zweier Erd
teile, samt den meist recht gewagten
Texten, in die 21!' lt hinaus, versteckte
einem englischen Lord die 5'aar und
5Ikciderbürste,i unter da Bettlaken, und
zwar an einer höchst unzart gewählten
Stelle, er wollte sich mit der deutschen
Erzieherin boxen, die au dem Hau deZ
portugiesischen Geschäftsträgers in
Washington in da Heim des holländi
schen Residenten aus irgend einer Insel
im Indischen Archipel übersiedelte, und
stellte mir heitntiikisch ein Bein, sowie
ich mich einer der an Bord befindlichen
jungen Dame nähern wollte.
All meine Wcflenetnkaufe waten
mit soll ich mich lilerarisch ausdrücken?
sie waren für die Kah". tine Phan
taste In Grün und Orange Halle mir der
kleine Unhold mit Sauce begnssen, ans
einem Wunber von graner Seide mit ro
ten Punkten, das ich den ,.sorellenbauch"
getauft hatte, blickst man dit Spuren
seiner zehn Jingerchen, dit anscheinend
kurz vorher mit einer Schtnierölkannt
hantiert halten, eine weike Tinetwesle
zeigte ein, zwei, drc! bis fiinsmarkgro
sie Tintenflecke....
Schon in wenigen Tagen kland In
mir die Ueberzeugung fest, das, Pussel
nicht ktwei meiner Obhut anvetttau!
War, weil er aus der weiten Gotleswelt
keine Ätrmandten oder Bekannten be
sah, sondern weil niemand, der seine nä
here Bekanntschaft gemacht hatte, sich der
Ausgabe gewachsen fühlte, ihn während
der Fahrt über den gtoszen Teich z be
wachen.
Er fand vor laute, Maz-unö-Moritz
Streichen nicht einmal genügend cit,
ans meine Fragen noch feiner Her
kunft" zu antworten; in den wenigen
ruhigeren Minuten, die ich allabendlich
vor seinem Einschlafen . neben ihm der
bringen konnte, erfuhr Ich nur, daß
Ma" In Omaha mit einem anderen
Pa verheiratet wäre, daft der richtige
Pa" In München lebe, nnö daß irgend
jemand" ihn In Deutschland vom Schiss
abholen werde. Tiefe katgen Andeutun
g'n beunruhigten mich außerordentlich.
Was sollte denn werden, wenn bei un
serer Landung dieser Jtgendjemand
nicht zu finden war? Wenn ich den !tc"
bald im roten Trikot da übrigens
Nach und nach viel von ftiner starken
Pracht etnkiüs.te wenn Ich dieses
Schreckenkkind auch aus festem Land
ncxh tt mir behalten rnusjte? Ich sefc!
votsichtshalder, schon lange ehe wir die
fliistt iZutopa erblickten, ein flabeltele
gtarnrn an ülill'd'. auf, das in der
durch den hohen Tarif gebotenen stürze
meiner Empörung Anödtnck vetliek und
um sofottiqe Benachrichtigung ersuchte,
wohin ich Pussel abzuliefern hätte?
Nur schwer konnte ich dr B.etfachung
widetsteh'N, dies Tepesche schon in
England auszugeben. Aber ich iibetlezte
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fijc tvtt Annette 7ttjpcri.
Xf) l.a!Ie Bfot,in.gen in ber Cl.tb
p'inii.iit und war auf bem Heimwei, al-Z
ich puljiich Hentu, 'JJiDttut auf mich zu
kcinnun sah, it,t iK';t bn nahibeiinin
eilend lu d schon von fern mit ben Iiifii
gen kleinm Ist u gen zwinkernd, jch halle
sie fe.t's Iabkk I.it',1 II, ch! iirfrbru. ?a.
mal, auf ihrer Hochzeit, hatten wir ttii
zum Vt;f : b ennot streundschast ge.
schmoren, so wie man da tut mit fiib
Z ltt Jabrcn. ob's als bann Heitnh In
ber tntbaenen siidd'iits.tien Univetiität
''s. wo ihr Mann Privatdozent war.
schlief unser Bticswechsi-l ein. Und nun
tand Henntl vor mir! vergnügt, beweg,
ich, libcn frisch, genau wie vor secks
Jahren. Und die Ztleidnng sehr sihick.
aber alle ein wenig schief aussehend,
wie zu eilig angezogn, was übrigen
typisch siir Hcnity war.
Wir schüttelten uns die Hände und
lachte,, uns an, und Hciint, rief! Wenn
ich geahnt hätte, daß du hier bist! Ich
lebe scho seit einem hr in Berlin.'
Wie - Ihr seid hierher iibcrgt.
siedelt?"
Wir?' Hennn machte große Auge,
dann sagte sie tasch: A,! so, du weißt
noch gar nicht wir Haien uns schei
den lassen.'
Ich wurde etwa verwirrt. Nein,
allerdings, ich hatte keine Ahnung. Un
willkürlich entfuhr t mit: Ich habe
geglaubt, ihr wärt sehr glücklich mltcin
ander."
Henny sah mich nachdenklich an und
sagte ehrlich wie ein kleines Nindt
Wciszt du, ich dachte es auch."
Berbliisst starrte ich sie an; Hcnnt,
aber steckte ihren Arm in den meinen
und zog mich rasch mit sich sott. Ich
werve es ir erzähle. Aber nicht hier
ans der Strafte, flornrn, wir gehen in
ein Gaff. Tu hast doch Zeit, nicht
wahr? Ich bin ja so froh, dah ich dich
erwischt habe!" Und sie lachte über ihr
ganzes kleine Gesicht. Weisst, ich
konnte dir Immer so gut alles sagen,
schon als wir noch in die Schule gingen.
Besinnst du dich? Wir mit unsern brau
nen Lederranzen mit den Schwamm
chen dran. Und ich band dir so gern
das Schwämmchet, an den Zopf! Ja,
schon damals habe ich dir immer mein
Herz ausgeschüttet. Oh, du kennst mich
gut du Wirst auch verstehen sicher!"
Und sie plapperte weiter, blifischnell.
ohne eine Antwort abzuwarten ganz
uno gar wie früher.
In einein kleinen CafS fanden wir in
einer öcke einen gemütlichen Platz. Und'
Henny fing an: Du besinnst dich auf
meinen '.Wann, nicht wahrt
(croisj. Tos heißt, ich habe ihn da.
mal ja nur flüchtig lernten gelernt.
Soviel ich mich erinnere, war er ein sehr
stiller, ruhiger Mensch."
Henny machte ein tiefsinniges Gesicht
chen. Wenn ich mir überlege," sagte
sie, das; Ich fast fünf Jahre ahnungs
log dahingelebt habe, immer in dem
Glauben, wir sind glücklich; das; ich der
gnüsit dahjngetänzrlt bin, gedankenlos
wie man halt eben ist als Mensch, und
wen nicht plohlich ja, wie soll ich
sagen? Also, wenn nicht plötzlich eine
Erleuchtung Über mich gekommen wäre
. . . Ich bitte dich, Otto und ich, wir
säsien heute noch einträchtig beieinander
und häüen'ö wahrscheinlich noch bis zur
silbernen Hochzeit oder zu sonst etwas
g'bracht." Sie schwieg und rührte be
kümmert In ihrer Schokoleide.
Ich verstehe nicht . . ." sagte ich zö
gernd.
Sie blickte aus und war Im Nu wie
der die alte sidele Hennq.
O, ich werde dir richtig der Reihe
nach erzählen, so wie es vernUnstige
Leute tun, und wie es mit furchtbar
schwer sollt. Besinnst du dich aus
unsere deutsche Lebrerin? Weiht, die
Hick mit der schiefen Nase! Tit sagte
jedesmal, wenn sie mir meinen Aussatz
zllrlickaab lHenny imitierte die schnar
rende Stimme der seligen Hick): Aber,
Henny, du hast wiederr die ganze Ent
Wicklung dutcheiiianderr p'wyrrfen.'
Und sie hatte recht, die gute Seele,
m'ine Aufsätze war n schauderhaft kun
terbunt. Und das ist nicht bloß mit den
Aufsätzen bei mir? nein, alles, was ich
anfasse, geht leicht ein bischen durch
einander. Ich bin halt sa, und ich
Werde es bleiben bis an mein Gebens
tnde. Las fc;ff, wa meint Scheidung
betrifft" ' sie sah mich stolz an
,dI Kab Ich gut gemacht, vernünftig,
ordentlich."
Ich schmieg es war mir ja alle
noch völlig uilklar aber Henny er
winm fiH!nif"
Am.1
imiit thmt
i,i..-iiii.,.r.iitai rtn !,-?-, ti'i iut n,ilait,i7eittikii, ,,r,,il, lltil ?t .ki.Util IHrMI , 7Mk,!,M M 71
!.- IHM t -ti'S'.l hUtUn
'I :! b'tfl te!! '(Abt
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C ' !'.!., if . t . 1 ' v !t " in ?','!..,.
!'. t't Z f st, t t'',il.'.b erl,; ,y.
ft f.-.tttsi ii'At t - tk im nätitttb b.r
tiu'H Ä.-bi. i.i ht mit b-, Hii,'!!',l
it-I' l.',t.t.'s, delS't. .tp..'.!t. ,,-tt
tnni ich Um tifitt.-rt I,'ii, ui CM
C'1 ' I m tvlie. un if f y.ü i
.I Zt. ,!.'- V.tsel I i tifb U't sie
b'f n bel.tm-rt'n. bfti.it Ci'ljlf ;tn tl t
a n. b.ifi et nur ,.1,'t 1,'t ht 71, ',1,-1
tarne, ivenn lb it'te ,".imi!if in 5.'itm
ch,N l'tfi'che ITütb'.
. ad-t r.iUe ich bs.ch tun, b.-r-n
f l.ia m'r bat,!, mich, a! ,rrd,t't?t'
liet 'tttd t, üchi.t "I-iann tt teü-, lim,
.7i,i tii-'.b'N I.ibe i.b bann auch ,-r-t'iVtii-eil
(t-ttirbfn. weint ?i',-fi,n im
b''''"teii ?I".iet:!l!.f w't b-'N -'
bük-r'nbk ,'fi'ti in ?,tt!cn tt t',i
( -,t "
mattete, scheint'S, auch teinetlii Beiner
kung tncimtfeil. C:e fp reich bet'its
weitet: Milchst du. die Cache fmet,'
schon auf unserer ottizeiU-teift an. Cm
tluaer, überb-gter Mensch baife sich viel,
leicht da gleich gesagt . . . Aber iit ,' Ah,
pal,! Gar nicht hab ich dabei gibeiilit.
Alio in Iloreiiz. stlcich ant ersten Tat.
wallten wir in eine bietet Galleticn
gehen, und es ans, in Strömen, und ich
konnte meinen Echitm nicht finden. Otto
sah mich retiounbett an und sagte: Tu
rnus,t dockt wissen, wo du ilm hingestellt
hast." Mein Gott, als ob ich übitticinpt
jemals wusste, wo ich etwas hingestellt
ober hingelegt habe. Und wenn ich'
wirklich mal weiß, dann irre ich mich.
Aber für Otto war das etwas Unbc
Kreisliches. Nun, wir suchten den Schirm,
zuerst nur Otto und ich, dann beitf das
Zimrnermäbchen, dann noch ein Ztellner,
und schliesslich ttoch noch solch distjunqe
mit herum. Natürlich fand sich der
Schinn nicht, er war einfach nicht da.
Wahrscheinlich war er überhaupt nie in
dem Zimmer gewesen, sondern ich halle
ihn tags zuvor im Zug stehen lassen.
Und wir gingen dann und lausten einen
neuen. Und Otto war ganz ruhig:
nicht einen Ton hat er gesagt aber
sein Gesicht?! Wciszt. als wenn er eö
persönlich übelnähme, daß ich mich nicht
erinnern konnte, wo der Schirrn czcblie
den. Und mit diesem gekränkten,
schmerzvoll reservierten Gesicht ging tr
.den ganzen Tag umher." Henny trank
einen Schluck Schokolade und fuhr dann
schnell fort: Ich erzähl dir daS nur,
damit du dir vorstellen kannst, wie Otto
veranlagt ist. Cr kann ja nichts dafür,
der arme Kerl, er stammt aus einer so
entsetzlich ordentlichen Familie. Seine
Mutter erzählte mir ganz stolz, das;
Otto, als er kaum ein Iaht alt war.
schon genau wusste, in welcher Ecke des
Wäscheschranks seine Windeln lagen. O,
du machst dir keinen Begriff, wie ord
nungölicbcnd dieser Mann!! Und
ich? Bitte, sag selbst: habe ich jemals
die geringste Neigung zur Pedanterie
'zeigt?'
Nein. Henny," sagte Ich voll tiefster
Ueberzeugung, das kann dir kein
Mensch nachsagen."
Sie nickte bestätigend. Siehst du.
ich habe überhaupt gar kein Verständnis
für dergleichen, und dann gewiß, ich
bin etwas vergeßlich, das ist wahr, und
auf Pünktlichkeit gab Ich nicht diel. Zu
Hau bei meinen Eltern . . . nun, Papa
neckte mich, und Mama rang wohl ab
und zu die Hände, aber mehr aus Ge
wohnheit als aus ehrlicher Berzweis,
lun. TZaaeaen Olta nsi slttn? "
Sie seufzte. Er war einfach die pcrso
nifiziertt Ordnungsliebe. Wenn z. B.
ein Knopf an seinem Anzug fehlte, und
wenn er den Anzug auch gar nicht an
hatte, dann ging er direkt beunruhigt
umher und sah irntncrzu nach, ob der
Knopf noch nicht wieder dran sei, Oder
wenn ich mal in der lZile eins von fei
nen Tascheniüchern statt von meinen
nahm was ist dabei, nicht wahr?
aber wenn er das merkte, dann bebte er
innerlich, glaub ich, denn jedes Stück
seiner Wäsche hielt er heilig. Und als
ich ihm ttklätte: Wir sind doch mit
einander verheiratet, Otto, da ist's doch
gleich, ob ich mich mit meinem oder dei
nem Monogramm schneuze", da starrte
er mich ganz verwirrt an und sagte:
Vielleicht ziehst du auch mal eins mei
ner Hemden an, wenn du deine nicht
gleich finden kannst." Und, weiß Gott,
ich glaube, er hatte wirklich Angst, dah
ich dies mal täte. O, ich könnte dir
Hunderte solcher Geschichten erzählen.
Aber du kannst dir jetzt schon vorstellen,
wie es bei uns zuging, nicht waht?"
Gewiß, ich kann mir denken, zwei so
verschiedene Menschen ... es kommt da
leicht zu unangenehmen Szenen."
.Szenen?!" Henny riß Ihre kleinen
Augen verwundert auf. ,7i'ein, du, so
etwas gab es bei uns nicht. Niemals!
Otto mochte ein g'ktänktks Gesicht, ja,
da schon aber heftig werden? Lag
Ihm gar nicht, Er sagte Wohl bismci
len: Dies dürste In einem ocdentlichen
Haushalt nicht vorkommen", aber sonst
sprach er sich nie grofj drüber aus. Und
ich hatte mich an sein Gesicht gewöhnt
und sagte mir: tft ist halt so!" Oh.
tl war wirtlich tin ()(iif, daß mir sine
Tage tinfiel, eint Stütze zu engagie
ren."
.Ein? Stütze?" steigt. Ich verwundert.
.Nun ja, eine Stu. Ich hatte g'
rabt mit meinem Mäbcht viel Pech a
habt. Ich Weib nicht, wie es kam, im
fte t
b ? !
F-'t t'i.jti'N st. i n K .;, i , b
b'N-n rn ch s.'f.,b, tvt i-.t-.mr-.
!ie. t mn ! w t t iifjvilffn. r.tl th
!t!',.f,n öb t ich Mt ?t b',tk
ilt V--t li!l!ch.ijt, 11 i. j C i-t-
st-.-n ?..!(,- ! t .! 1 bMuri'tsv "d
i b'i! vtji ,V : b I IM V II ich linb
K Z ! I l-. f.!?' d bi t.-tn ptt,
n l t Pi.is.irTt mit b k Cliil. tlt."
f-U " ' - ' .t b-,ri -i tr .. I'i
ti- tt tv Ut beste ,b-f. ht C t. tjf
l't' tfi-f ! ' ' ' I , ll-t' t.-Ml:.lt
'ii jlf, rt rillt. n f.iiie 1,-f it;iii.1-it
f.fji ti. ?.i'M wie sie hm m war.,.
j'itt n-c r tu' b.-nn?"
H'nn iez dit CchuNtt in it
i.-. ,'iii.t fi'il ich fas n? II ff
tab ja na i"'b 1 1 rt fit'i'N fl.it fi.it,
ab k lecht , 'tt ; b b,a U! d lt tut- fi
II I.b I - !.n.! ! ch I.i :-.t Im Haiitrlv.U
und b'.nn vnn elnM Ctdnut'ii'liibt!
Cie ii'vttT,if rite ach Ich fv.tlt so
ttfft tlilf ui'tt filf ltu;,;bft f.'balt'N.
'.'!I"t ttto wn (iliifltifti. lt htutitt bl
M"t mif. tt, b tfdin tck ihn manchmal
im in', -n b ibacht!e, ti-ie tk sich frn
laitb in .'!, b. it so b,fft. tit Cliil;t
b mlitlein lnfi, nu b ine er dabei
si'tmlich strabltk l'i't 8'.bi'ifv und Zu
sl!.d.,!b,e!t - 1,1. fa.is,! tu, da t',!!k ich
immer b i' mptif.dung, als wenn st sich
e-stinl!i,1i erst f.fct ri,tst!g ni Hause'
stillte in s im dienen Wftmuni.
Und ba . . , fi tift du. da fing ich an.
nichnidenlen iüvr uniett Cbe ich
hitik es nie getan in diesen fünf Job
ren, nein, witüich nicht aber ,un
dachte ich a!!e dntch, ran Anfang an.
und da kam eine . . .' C it stocktc und
statte hastig: 7u, wie nannte ich cs
doch vorbin?"
Cint Ctlcuchtung", hals ich ein.
Sie nickte eifrig. Ja, richtig, eine
Ctlit!!,tnnct. iitist bu, ich saate mit:
Was ist bas überhaupt für kitte Et?
Wir passen ja gar nicht zusammen.
Alletdings. ich habe mich ganz wohlat
fühlt all die Zeit: nun ja, ich geh leicht
und vergnügt über vieles wen. wo ein
anderer , . . Ueber Oüos Pedanterien zum
Beispiel habe ich gelacht und "lich nicht
um sie geliimniert. Und überhaupt bavc
ick) mir nie weiter ttnangenebme Gedanken
gemacht. Aber OUo?! Und nun habe
ich mir überlegt, wie er die ganzen fünf
Jahre lang so viel in sich hineingefrcf
fett hat oder wie tnan's nennen soll
und dann ist mit einacsallcti. wie er
manchmal herumgegangen ist und ganz
verbitleit ausgesehen hat, und dann habe
ich weiter gedacht, daß mein ganzes We
sen ich bin nnn mal lebhaft und ein
btfichen laut, und ich tcde vicl ja,
daß ihm das alles wahrscheinlich nicht
sehr sympathisch ist, daß cS ihn, riervö
macht, und dann ach" Hcnny un
tcrbrach sich plötzlich ich kann nicht
alles lang und breit etzählen, was ich
noch gedacht hab; eS ist mir da so furcht
bar viel mit einem Mal durch den Kopf
gegangen. Und wie mir alles klar war,
weisst du, so klar, daß mir's vorkam,
als sei ich fünf Jahre lang eine blinde
Gans gewesen, da bin ich zu Otto ge
stürzt und habe ihm gesagt: Wir rnus
sen uns unbedingt scheiden lassen."
Und dein Mann?"
Denk dir, er wollte nickt! Ich hätte
nie geglaubt, das? es so schwer sei, je
wand klarzumachen, dah er unglücklich
verheiratet ist. Aber ich gab nielst nach,
ich blieb fest, ganz fest. Auch gegen
Fräulein Nodcn!"
Wie?" Gegen die Stütze?"
Ja, sie kam und redete mir ein wir
res Zeug vor: sie wolle die Stellung so
fort aufgeben, cs läge ihr fern, den Frie
den unseres Hauses zu stören ; und dabei
war sie so außer sich "
Und ging sie?"
Henny sah mich ganz entrüstet an.
Ich bitte dich, das hätte gerade gefehlt.
Ich habe ihr gesagt: Liebes Fräulein,
tun Sie mir den einzigen Gefallen und
verlassen Sie meinen Mann nicht. Er
muß eine ordentliche Frau um sich bei
den. Davon hängt sein ganzes ölilck
ab." Und sie versprach mir's dann un
tcr tausend Tränen, und ich schluchzte
auch, denn ich war ein bißchen nervös
geworden in dieser Zeit. Und dann
bin Ich heimlich auf und davon. Weiß
Gott, es blieb mir nichts anderes übrig!
Man mußte energisch vorgehen, sonst
wäre nie etwas Rechtes aus dieser Sache
geworden. Nur so brachte ich Otto dazu,
nachzugeben." Sie schwieg, senkte den
Kopf etwas und setzte dann rasch hin
zu: Und seit acht Tagen sind sie nun
verheiratet."
Ich hatte Hennys Hand ergriffen und
wollte etwas sagen, aber bevor ich den
Mund aufgetan, rief Henny in flehen
dem Ton: Nein, bitte, sag nichts! Ich
meine: nicht mit solch ernstem Gcsieht!
Ich mag daS nicht! Ich Vertrag das
nicht! Und dann, weißt, du mußt doch
begreisen, daß ich froh bin, dah ich ein
fach affig" bin, wit wir als Kinder
sagten, weil ich die Geschichte so ordent
lich bis zu Ende durchgeführt habe."
Sie sah mich an, stolz und heiter.
Nicht wahr, ts tmr gut, dah mir die
Erleuchtung kam? Denk doch, wie
schrecklich, wenn ich gar nichts gemerkt
hätte! Denn Otto?! Oh. der gute
Kerl wär ja lieber erstickt, als daß tr
mir jemals eingestanden hätte . .
Und sie nickte mir zu mit einem kle!
nen, fast verschmitzten Lächeln und trank
den Nest ihrer Schokolade.
Gewih ist es fast noch wichtiger,
wie der Mensch das Schicksal nimmt,
als wie sein Schicksal ist.
Wer der Autorität glaubt, sei sein
Glalt,sbekenntni so kurz es woll, ist
ein Gläubistir; wer n;tr seiner eiaenen
Bernunfi glaubt, ist ein ffeeliieist. Wenn
jemand an den Csl d's Mohammed
der an die unbefleckte Empfcingni der
Jungfrau Matia, c'ixt an die Gottheit
des Apis glaubt, weil er durch eigenes
Nachdenken dn der Wahrheit dieser
Sätze sieh i!berzetis,l zu haben wahnt, so
fft et tin ffttigeift; und wenn einer arnch
lter nichts glautt, als das, tin ttotl
s'i, weil tr ttn in der Bibel, die er
auf die Aussagt b't Kirche hin für tot
te Wort tnl. nicht weiter findet, sa
ist tr ein Gluubia.r.
Die Aslmodijcien.
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Und Cl'ilt, lii'e
tit't t.tti(in. '!!'
lau "1 lisch t !i t.
t:7t.
fi ?:.'., t,,iftn Ii vi'tii"iflt 1,,'b b't
alle 'tiitotat iaa l .n ini be,, ?i, t i
i.nd st'iiein ,nif be Baut an b-'t K-U'tf
zu. ter ?u.t f,.,-.fpö,ii',tk fr'at Ihnen
nnt ben stl'ulf!'.
tit 'j'jattatafin irnd bet tlt ?i,!a
lau bat'en I-ifchU-pen, finett Ziieb zu
tvetiaii!iien
Cir 'iiitt ber Piichftnfpannet
nimmt it:t bis 'ViMas.f f ab und vet
f.b.-.'l b t.
Tit Mai?ai,,tin ist tlv-t f!!an?t, tt
trr(i!ii-f Cietzigetin in fchiratjün
il-n.1 lern I.igbtotliim.
B ,it n ti Niti'l.iul Wtis-ensaii, ein sieln
alter jütr'ft'f Herr. bevoNw.äit'Iigltt ?!!
ttiiler tt. T.. Balle! der Teutichen Od
keiptovm tvutt nur feebchet Iaaer
?-ie A.artareifi hat den alten Rito
la imlcrg'fns-,, !",-idk find btillantek
vattne: ba ?i.',ebetsel!en ZN'eiet Allen,
bik einst gemeinsam jung gemestN siub
Cr stoifrft über eint Baunitrutiel
blickt Ii'fsiechiillelnd unter sich und käso
nierl: Olza! Uebetall diese Hiigetln und
Wiitzerln und teinberln.
Tie Matkgtäsin: Cine bucklige Welt.
Niki'lanZ: Ja. ja. Hat der liebe
Herrgott sie in sechs Tagen etfchaffcn
müssen? Konnt et sich nicht Zeit lassen
und sie tut bipetl plattieren ?
e Martgtastn: vr ist schlecht z,t
üiin, Better.
Nikolaus: Liebt Jngetschperkin, (wint
n Mt il ottilon, nin ito Inililopno
Tie Marlgtäsin: Na, na, renommier
kt nicht, I vimt piilnnfin!
Nikolaus (bedeutungsvoll, wehmütig):
Sie sollte sich etinnetn. Jngerschperkin!
T,e Martgrafin broht ihm mit bem
Finger.
Nikolaus (fetzt sich auf die Sikinbank
nd seufzt): Es hat eine Zeit gegeben,
da war ich gut zt, ffuh seht sogar.
Und immer unterwegs. Sommer und
Winter unterwegs. Und hatte in jeder
europäischen Hauptstadt im iio(-a
torre, tino pclite loinmo und einen
Jnlinderhut.
Tie Markgräfin: Und setzt Hai er den
Talterich, Better. Und seine Beine lau
gen nichts. Er passaqiert ja.
Nikolaus: Da ist sie schuld, m
cliro peninine!!
Die Markgräfin: Better, ich hab'
mehr Manner gekannt. Aber keiner Pas
sagiert. Und im Knie schnappt auch
keiner.
Nikolaus: Das Knie hat mir ihr Se
liger zerschossen, der Naufbold. Jhret
wegen.
Die Morkgräfin: Meines lieben Se
ligen Andenken laß tr in Frieden! Da?
war ein guter Mann, tin Kavalier.
Ich trauere noch heute um ihn.
Nikolaus (mit häßlichem Lachen): An
ihrer Laune als junge Wittib hab' ick,
das seinerzeit nicht wahrgenommen.
Die Morkgräfin: Er wird kcck. Beller.
Trag' ich nicht immer schwarze Tollet
ten? Hab' ich nicht meinen Schmuck ab
gelegt? Guck er. Better, mein einziges
Bison! (Sie hat an einer dünnen Kette
ein Stahlschlüssclchen um den Hals
hingen.) Weift er, was das ist? Der
Schlüssel zum Sarg rntineS lieben Ber
ftorbenen.
Nikolaus (meckert): Hrhche! Die bö
sen Zungen sagen, sie trägis, damit ihr
Seliger auch sicher nicht zurückkommt.
Die Markgrafin (ein wenig verletzt):
Er ist selber eine böse Zunge. Ein altes
Lästermaul ist er.
Nikolaus (legt seine Hand ans ihren
Arm. Heiter): Jngerschperkin, auch
heut' noch täts mich schmerzen, wenn er
wiederkärn. Das Endchen Leben will
ich sie wirklich ganz allein für mich be
halten.
Die Markgräsin (lächelt geschmei
chelt): So war er von je. Er hat sich
viele süße Stunden mit Neid und Eifer
sucht vergällt. (Sie seufzt.) War doch
eine schöne Zeit. Weißenfanl Die Er
innerungen wärmen .. .
Nikolaus (reibt sich das Bein.. Grätn
lich): So hitziges Blut hat sie immer ge
habt. Ich wollte, ich könnte auch noch
warm werden, Da sticht es mich wie
mit kalten Nadeln. Ich hab' zu lange
stehen müssen.
Die Markgräsin: Er ist nicht wert,
dah man vor ihm von Jugendzeiten re
det. Q.0 verzagte Leut' gehören nicht in
Gesellschaft die gehören ins Bett.
Die Gicht hat er r-irrn I plus. Er
sollte Kastanien in der Tasche tragen.
Nikolaus: Tu ichs denn nickst? Und
am neuen Freitag sind sie gepflückt.
Abet mir helfen sympathetische Kuren
nicht. Mir hat all mein Lebtag nur
ein geholfen: animalische Zgätme.
Tie Markgräfin: Schaff' er sich doch
einen Pudel an!
Nikolaus (seufzt): Jngerschperkin!
Bor fünfzig Jahren hätt' sie mir anders
geantwortet
Tie Matlgtäfin: Bor fünfzig Iah.
ten! Tu liebe Zeit!
Nikolaus: Eine schöne Zeit! Eine
andre G'sÄ'ei.keit als heute... In
g'rschperkin! Jung sollet mich b't liebe
Herrgott machen. Und stark wie dazu
mal!
Tie Markgräsin: Die schöne Jugend!
Acki! Wünsitit sich gar mancher wieder.
Nikolaus (h'bl den Finger und winkt
langsam, entschieden ab): Was ich er
Ht hab', möcht' ich kein jweitestnol tr
bett müssen. Aber vor die v'tsänmlen
Weteaetcheite möcht' ich noch einmal
stehen, Jnarschpetkin jetzt mit rnei
nein alten Betstand ... Hi hab' ich ein
Weib g-kattnt da hab' ich ittflanig
g'li'bi. Irrsinnig. (t sjcht sich zu
erinnern und fchnal.st mit der Zange.)
Wie Hai sie doch schnell geheiken?
ttoda ttoöa.
? '
Mm:
,i i . j. t
tt sitz flick. I,
Cat. e. ' ,-t .
d r ?.'.'.N't
Mnietn
t.rM
?,- ,1'cüi n hu ii. t bem
?'cka!ai,t (fi.U sie dtlfanb!,!,!.', t.r,).
C'tit
tu l'iattat.Vi: Nun. tk
! . - Vog
bekl !tt
ht tt.-?s, zahlt... Le
Sitolrnil (iül ras, tU-M ein anbi-,
ktbet, II bfiit(i;!aj: Siietzehn Iaht
b't wag jiK Hau, auf mich gefailcl.
Der Tiener t 'I da Ft.tbftil. i'sg'lre,.
a-i. ht Zt,'.?, ba t(ftn betei,.,. bit
ae-d hat ba Zimmet .heizt tag.
taaüch diefebn .Vi'.te: l-nitr muh unstk
H it kämmen. Und ich uat int'itiett
beim t.'ck.sel:ge Skzderpg. beim seligen
?,MU',tt.-ta. bei H.tbktstei,' hei
ber ganzen onsinage vietteh,, Iahtt
invitiitt und tennt nd tennt ni.i't
beiinkammen. Jngettchdettin! ?a wa
ten Zage, ba waten Stunden...! Und
Iabre!
Die ZZIarkiNäfitt (gedankkn,'!?):
Meint tr wirklich. Betler. tie Zeilen sind
anbei geworben j C'rt lexito triiii
rli.o. Heus brennt man (Val und da
ma! Talalick-ter ober seh tt leckt
hin: die Menschen sind geblieben.
Nikalau,: Nein, sag' sie da! stickt.
Ingerfchpetlin! s. ew-iflA Vit
irnnssoi-ttuV. Die alten Familien
sehen nickst mehr nler sich zt, bleiben.
Es zeigt nach recktS.) Wer ist dieser
schwart Mann...?
Die Markgräfin: Schwärzt Mann?
Nikolaus! Es ist heute einet da zur
Jaab. Ein fremder Mann.
Die Markgräfin: Ach ja. ich weih.
Aber den Namen... hab' ick nicht fct
halten.
Nikolau: Da hat sie'!. Jngerfchper
kin! Hat's z unsrer Zeit einen im
Kreis gegeben, dessen Namen man nicht
behalten konnte?
Die Markgräfin: Richtig. StrinI
heißt er.
Nikolaus: Scrini! Was ist das für
tin Adel? On dit. sein Großvater hat
Wälder abgeholzt im Kirchenstaat, der
alte Sclinger. Und Ist Conte Strini
geworden k ! pfinöroxM rejrrettMo
ttu St. PiVe. Nun jagt der Sägmüller
im gräslichen Wald mit Malicserfähigen
und Deutschen Herren.
Die Markgräfin: Ich hab' mir doch
gleich gedacht, der Mann muß einen Ge
währsmangel haben. Er riecht wie tin
verregneter Hund. Und sein Kutscher
hat einen SchnurrSart.
Nikolaus: EI. ei! Guckt sie noch Im,
rner nach den Kutschern? Sie ist sehr
jung geblieben. Jngerschperkin!
Die Markgräfin: Seh er. Bettcr. da
ist die himmlische Gerechtigkeit und Un
gerechtigkcit: unö Frauen gibt der liebe
Gott kein Leben vor der Hochzeit wie
euch Männern. Und waS Er uns vor
der Ehe vorenthält, da stückelt Er uns
hinten an. Wann ihr Männer schon
längst im Innern resigniert habt und
nur mehr da Maul wetzen tuts da
geh'n wir alten Frauen noch immer
herum mit einer jungen Sehnsucht.
Nikolaus (meckert): Hchehe Sehn
sucht! Und um Leben betrogen fein
wir alle Männer und Frauen von
vorn und von hinten.
Der Fsrntenrekchtultt der
Schizeekristalle.
Die wunderbaren Formen der Schnee
kristalle, die sich auch dem bloßen Auge
ostenbaren, wenn die Flockchen auf eine
dunkle Unterlage fallen, hat wohl jeder
chon einmal beobachtet und ihre
rasche Vergänglichkeit bedauert. Nur im
Bilde sind die köstlichen Formen sestzu,
hallen, mit besonders prächtigem Aus
druck dann, wenn man die Kristalle durch
das Mikroskop photographiert.
Ein amerikanischer Gelehrter hat durch
unermüdliche Geduld und erstaunliche
Gefchicklichkcit es fertiggebracht. Mikro.
Photographien von mchc als zweitausend
verschiedenen Cchneckristallcn herzustellen.
Wilson A. Beniley in Jericho hat ein
Biertcljahrhundert auf die Herstellung
dieser Sammlung verwendet; er mußte
siine Arbeit bei strengster Kalte, oft mit
ten in einem wütenden Schneesturm aus.
uhren und konnte sie nur vollenden, weil
er eine große Gewandtheit im raschen
Einstellen des Mikroskopes und eine
raschest funktionierende Kamera befaß.
Ergebnis ist ober ber Muhe wer:.
denn wir besitzen nun Bilder von Schnee
krislallen, die eine unerschöpfliche Fülle
der herrlichsten Formen offenbaren.
Wie in einem nvnfmfitn Laubwald
nicht zwei Blätter zuifinden sind, die ein
ander vollständig bcc n, so ist auch keine
der Schttckformen einer andern gänzlich
gleich. Um so wunderbarer ist aber,
daß sie alle Sechsecksonn haben, von der
auch nicht ein einziges abweicht. Inner
halb dieses Nahmens gleichen die Flöck
chen bald Blumen, bald Ziädern, bald
winzigen Säulen, immer sind sie von be
rückender Schönheit.
Wer snö!,gt ist. zu kunstgewerblichen
oder industriellen Zwecken ständig neu
igurliche Kompositionen zu ersinnen.
braucht sich nicht länger den Kopf m
zerbrechen, wenn er Bentleys Photogra
phien von Schneckrislallen zu Hilfe
nimmt. Musterzeichner, Spltzcnklvpplet
uns jlunst.er der graphischen Gewerbe
können aus diesem schier unerschöpflichen
Born, dem ttcstaltiinare'.chtum der Na
tut. ihr Lelen lang Anregungen gewi.t
nen. Monolog.
Gauner: Jetzt kennst d' dich ff,
bald gar nimmer au! Bs lebt' Mal
hal i g'leusin't, na hat's g'hoaß'n. .als
erschwerend kommt sein Leugnen hinzu'.
V,. (,.!.' i d -:--'f.v- f-i .
,"b v1" un cin;t iunu n, taai o
chir j'tjt tut: .Erschwerend füllt die
Gleichgültigkeit in, Gewicht, mit der der
Anstiegst die Tat zugab'."