Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 20, 1918, Image 7

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Hub !.in-r!(J:vunb nach 5 a 8 und Licht sich BHtibe!,
Dem windm Schlingen Mißnft und Verdüchl,
Und kkivk iwii, wo diese Ai'.tnii endet.
Und Hner weiß, wohl die wandkung gkht
Und nvil d'k Zeiten Wehen un entfallen;
Ist Wahrheit Weg, find vom Clutm verweh!.
Und alle Ekrlt sind vom Wahtt gespalten.
T'och b in Trümmer Metifcheniwr! auch brich!,
ES lehrt ein flott unS tief in unsrer Seele;
Ein Pfad, tia sichrer, bleibt: bet Pfad der Wicht.
Er hüll unl stark und frei von Schuld ,id Fchle.
Und ward die Menschheit auch dkl Irrtum! Spiel,
Und wllrgt die Herrschsucht auch dcr Freiheit Siechte:
Ter Sahrheit Reich bleibt aller Stechte Ziel,
. Denn machi'gcr ist'S, als alle Erdenmächte.
Durch Pflicht zur Wahrheit auf der Liebe Tpur,
Tat ist das Ziel auS ftüchi'gem Wellgciricbe;
Denn aller Has, ist Wahn und Irrtum nur,
Die höchste Wahrheit aber
vergessene
Vergessene Tänze! Nichts vermag die
Dcrgänglichlkit irdischer Lust und irti
schen Vergnügens ss lelchast in die Er
innerung zurückzurufen, wie dcr Ge
danke an vergessene Wnze. Wie viel
rauschende Ast wischte sich in die Mu
siülänge, nach welchen vergangene e
schlechter zierlich im Tanze sich drehten.
In alten Opern, bei Bailetaufsiihiun
gen wird nur noch hier und da ein Tanz
aus längslvcrgkffcner Zeit gezeigt, und
dann sehen wir staunend zu und fragen
unS, wie ti möglich gewesen daß sich die
Leute dabei unterhalten konnten. Wie
steif und gemessen, gekünstelt und ge
spreizt erscheint uns beispielsweise da!
Menuet! Wir haben nur ein überlege
ncs Lächeln dafür. Aber auch dieses
Menuet hat vor langer, langer Zeit
junge ' Herzen entzückt, hat schönen
Frauen Gelegenheit gegeben, die Anmut
ihrer Bewegungen zu zeigen, durch die
feurigen Blicke ihrer Augen und durch
das graziöse Spiel der Fächer ihre Tan
zer zu bizaubern. Ein berühmter Tanz
küuftler seiner Zeit, Marcel, welcher im
Jahre 1710 die prunkvollen .venetiani
fchen Feste" am französischen Hofe
arrangierte, sprach ein geflügelte! Wort,
das heute noch lebt, wenn eS auch nur
noch in ironischer Weise gebraucht wird:
Que d rfmscä daria na Menuet!"
Wie viele Dinge gibt es in einem Me
nuetl Ja, für feine tanzbeflissene Zeit
war auch das Menuet eine Welt . . .
Und berühmte Musiker. Mozart sin
.Don Juan"). &x6itts Beethoven und
viele Andere begeisterten sich für diesen
Tanz und unterlegten ihm die schönsten
Kompositionen . . .
Die neuere Tanzkunst ging von den
Italienern, namentlich von den üppigen
Hosen der Mediceer, aus. Und wenn
wir die Liste der vergessene Tänze
durchsehen, finden wir, daß die Italiener
ganz ungewöhnlich stark darin vertreten
sind. Wer hat je von der Nomancsca
gehört? Oder von der Padovana. einem
pompösen Tanze, welcher in Padua fei
neu Ursprung hatte? Und doch huldigte
man beiden überall in Europa, wo ho
fische Feste veranstaltet wurden. Ihre
Glanzzeit fällt- in das 16. Jahrhundert.
Namentlich die Padoöana war außer
ordentlich beliebt. Könige, Prinzen und
hohe Herren tanz'cn sie auf den Festen
Galakostüm und langen PrachtmLn
. t;ln, Königinnen, Prinzessinnen und
vornehme Damen waren ihre Parine
rinnen und erschinen zu dem Tanze in
Zangen Schlepplleidern. Man spielte mit
Ftöten und Oboen dazu auf und sang
zierliche Liedeslkd nach feinem Rhyth
'muZ. Am spanischen Hofe soll er von
Ferdinand Cortez nach seiner Rückkehr
aus Mcziko eingeführt worden sein; im
schonen Lande der Kastanien tanzten hn
die Männer Im Harnisch, die Schwerter
an der Seite, was wohl die Vermutung
gestattet, daß der Tanzschritt der Pa
dovana recht langsam und schwerfällig
war. Ein anderer militärischer Tanz
war der Matassmo ei ist nichts da
von übrig geblieben, als die Hanswurst
Pritsche. Denn in späteren Zeiten tanz
Jen ihn die Kaukler in einem Phantast!
schert Kriegerkostüm und kämpften dabei
mit hölzernen SWeln. Zum Schlüsse
sie, als waren sie demuitdd, und
!'!:,, all wären sie durch die G'gner
zu Tode g'trosscn worden, in malerischer
'fest fiiif den Bden hin. Auch unter
dein öiacomia versteht man In unseren
uiH M M
ici.
ist die Liebe!
Konrad NieS.
IM
Tagen nur ein Musikstück und doch
brachte dieser Tanz im 16. und 17.
Jahrhundert alle tanzlustigen Beine in
Bewegung. Aller Wahrscheinlichkeit nach
ist er italienischen Ursprungs, doch be.
hauptct Cervantes Im Don Ouichote. er
fei ursprünglich ein Tanz von Negern
und Mulatten gewesen, als solcher nach
Spanien gekommen und durch die kasti
lianische Grandezza am Hofe Philipps
II. erst vornehm gestaltet worden. Lulli,
Bcrton, Ramcau und Floquet kompo
niertcn berühmte Ciaconnas, nach deren
Weisen die vornehme Gesellschaft Frank
ichs unter Ludwig XIII. und Lud
wig XIV. sich drehte. Und die Calta
rella, die Sicilienne. die denctianische
Forlane, übermütige Tänze, welche die
Volksbelustigungen von Jahrhunderte
ausgemacht haben, wer kennt sie heute
noch? ...
Wie die vorerwähnte Bemerkung des
Cervantes über die Ciaconna ahnen
läßt, machte die europäische Tanzkunst
jener längstöcrgangenen Jahrhunderte
häufig Anleihen bei den Wilden. Die
Namen einzelner Tänze jener Zeiten,
wie der Maurisca, der Sarazena, der
Canada, bestätigen diese Vermutung.
Die Canaria soll ursprünglich ein Tanz
der Eingeborenen auf den kanarischen
Inseln gewesen sein und war bei MaS
kcnaufzügen sehr beliebt. Die Tänzer
waren dabei in phantastische Kostüme
gehüllt und ahmten die Bewegungen der
Wilden nach. Ein Tanz spanischen Ur
sprungs war auch die Sarabande, welche
In. 17. Jahrhundert in Mode kam. Die
französischen Schriftsteller, welche sich
mit der Chronik des Hofes befaßten, er
wähneg fammt und sonders bis auf
Voltaire die Sarabande. ' Einer dcrfel
ben erzählt sogar, dieser Tanz sei ein
vortreffliches Mittel, emporzukommen.".
Nun. oft macht ein guter Tänzer auch'
i unseren Tagen eine bessere Karriöre.
als seine Mitstreber mit großen geistigen
Qualitäten . . . Doch wir sprechen von
der Sarabande! Man berichtet uns, daß
Ninon de Lcnclos diesen Tanz in be
sonocrS bezaubernder , Weise ausführte
und ihn mit Kastagnettcnklang bcglci
tete; der letztere durfte bei dem Tanze,
der langsam und zierlich war, nicht fch
lcn. Zur Zeit, als Karl II. die Sitten
am Hofe des ,Roi Soleil" nachzuahmen
liebte, stand die Sarabande, als Musik
weise wie als Tanz, auch in hoher Gunst
In England.
Am Hofe des galanten Karl gab es
einen Italiener Namens Francesco, wel
cher ein ausgezeichneter Guitarrenspie
ker war. Der König fand an seinen
Kompositionen viel Gefallen, daß die
Guitarre bald das Lieblingsinstrument
der vornehmen englischen Gesellschast
wurde. Man konnte ebenso sicher sein,
im Boudoir '-t Schönen eine Guitarre,
wie ein Tiegelchen Rouge und ein
SchÄchtelchen Mouches zu finden. Cig
nor Francesco komponierte namentlich
eine Sarabande, wekche alle Welt ent
zückte und zu Verzweiflung brachte,
den die nnji Guitarrenspie lerei des
Hose bemächtigte sich des Tonstllcke!,
welch?; i'i einer Landplage wurde, wie
i unserei? Tagen jeder Gassenhauer.
Die beste Guitarrenspickrin am Hose
war die Herzogin von, Chestersield. was
ihr die Ehre verschaffte, den Besuch
einet königZichea Prinzen, des Herzogs
von Z)olk, zu empfang?,!. Der Besuch
erregte wächtiz die Eifersucht des ai
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Die Tiere kainen von Zcii zu Zeit zu
fammen, um Angelegenheiten von allge
meinem Interesse zu erörtern. Bei einer
dieser Bersamnilungen, die unlängst
stattfand, lenkte sich das Gespräch ganz
von selbst auf einen Gegenstand, dcr auch
ihnen - sehr der Besprechung würdig
dünkte nämlich aus die Mode.
Da machten sie sich denn nun darüber
lustig, daß die Menschen glaubten, sie
erfänden ihre neuen Moden selbst. Diese
Meinung der sogenannten Herren der
Erde rief bei den Tieren eine gewaltige
und lange andauernde Heiterkeit hervor.
Als sich der Sturm des Vergnügens ein!
germaßen wieder gelcg! hatte, meldeten
sich c'lzelne der Auwestadcn zum Wort,
die etwas Besonderes zu dcr Sache zu
sagen hatten.
ten der schönen Künstlerin, und aus der
unglückseligen Sarabande, welche die
Dame den prinzlichen Ohren zum Be
sten gab, entwickelten sich die bedenklich
sten Konflikte. Es Ist nur zu erwun
dern, daß sich noch kein Luftspieldichtcr
dieser Sarabande-Veschichte als eines
ausgezeichneten Stoffes bemächtigte...
In Frankreich machte Katharina von
Medicis, die was wenig bekannt ist
eine gewaltige Tänzerin vor dem
Herrn war, den Tanz zuerst hofsähig.
Sie führte diese Belustigungen, an
welche sie in ihrer italienischen Heimat
gewöhnt worden war, am Pariser Hose
ein. Bon da ab fand der Tanz In
Frankreich eine besondere Pflegestätte.
Der Licblingstanz Ludwig XVI, war
die Couranle", ein Art Schnellpolka,
welche bald in ganz Europa populär
wurde; man ahmte damals alles skla
lisch nach. Jfoai man am französischen
Hofe on Sitten und Unsitten sah.
Ein anderer dielbeliebter Tanz fron
zö fischen bezithungsweise proverMlisen
Ursprungs war in jenen Tage die
Volte". Der Tänzer drehte dabei seine
Dame mehrere Male im Kreise und hob
sie dann hoch in d' Lust. Die jungen
sfüM; warenbessndzre Freunde die
ses Tanzes, b.i dem man n:cht d'os seine
Gewandtheit, sondern auch ftine Kör
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Toren!" lächelte
schielte mit dem einen
Auge nach den Wolken, mit dem andern
aber nach seiner linken Zche eine
Miene, mit der es sich besonders weise
vorkam.
Die Menschen bilden sich ein, daß sie
die Mode machen die Mode machen
wir, w i r. Das ist eine feststehende Tat
sache, über die man nicht zu reden
brauchte! Da aber daö Gedächtnis be
kanntlich für die meisten noch so festste
henden Tatsachen ein sehr kurzes zu sein
pflegt,' erschein' eS nicht unangebracht, die
Sache wieder einmal ein wenig aufzufri
fchen. Wenn w ir nicht wären, wüßten
ja die armen Menfchlcin überhaupt nicht,
was anziehen, un ihr Jammer darüber
wäre noch um ein erhebliches größer und
lauter, wie er heut an sich schon ist.. Bin
und bleibe nicht etwa ich selbst für alle
Zeiten das Symbol der ganzen Damen
mode, um das sie immerdar begeistert alle
miteinander im Prrif nnzen ?? So
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lange die Welt steht, wird Changeant die
Devise der Frau und der Mode sd,,!'
Na, na!" meinten die Kamelgeschw!
ster, über die längere und einigermaßen
selbstgefällige Rede Hwas pikiert. ,Un
screins das bittel?wir denn doch nicht
ganz zu vergessen unsereins ist ja auch
schon 'mal "h dernier eri" gewesen und
kann's immerhin plötzlich wieder werden:
Wer waren denn eigentlich die Vorbilder
für die berühmte Tournüre, wenn nicht
wir? Gebt acht: Auf einmal ist sie wie
dcr da!"
Bäh!" unterbrach sie daS Schaf ziem
lich von oabea herab. Zurzeit bin aller
dings i ch, wenigstens was Frisuren !e
trifft, doch wohl tonangebend: Ich denke,
ihr kennt ja die Schnecken ' la mcm
ton!" Schon recht! Schon recht, meine
Herrschaften!" girrte die Kropftaube und
blähte sich. Ihre Idealfigur aber
haben die Damen zum mindesten ihre
stärkere Halste unbestritten von mir.
verstärke zeigen konnte; denn es war
immerhin etwas, ein Weib mit ausge
streckte Arm hoch in die Luft heben
zu können. Ein ähnlicher Tanz war der
VcanSle", welcher auch seine Vorteile
hatte, denn man durfte zum Schlüsse der
Tänzerin einen Kusz geben. Ein be
rühmter Tanz, die .weise und anmutige
Tochter des Menuets". war die Gavotte.
Gluck und Grötry und vicle Andere nach
ihnen, selbst in unseren Tagen noch Hil
ler. komponierten die reizendsten Gavot
ten. Als Tanz war die Gavotte Jahr
Hunderte lang nur auf dem Theater zu
sehend bis sie Marie Antoinette auch auf
dem höfischen Tanzparkett in Mode
brachte. Ian ftxiß, daß dkc ungliick
liche Mmahlin Ludwig XVI. ausge,
zeichnet Menuet tanzte. Bald wurde die
(Mvotte in allen Salons getanzt. Als
in Frankreich nach der Schreckenszeil.
in welcher die Carmagnole jeden andern
Tanz verdrängt hatte, der Geschmack an
Vergnügungen und Zerstreuungen wie
der erwachte, holte man auch die alte
Gavotte' wieder hervor, fand aber Musik
und Figuren derselben antiquiert.
Und die Teutschen? Hätten sie der
tauzlllstigen Vergangenheit k'ink Tanz
geschenkt ? O doch! Der Teutsche",
wie man ihn nannte, war durch zwei
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Was? Teils hübsch voll . . teils lilien
schlank das haben sie genau mir abge
guckt!"
Jedoch das Aller modernste,
was sie überhaupt kennen, stammt von
mir!" sagte das Känguruh. Meinen
Pompadour haben sie sich ja schon längst
beigelegt. Aber das Hüpfen jetzt, das
Hüpfen in den engen Kleidern und am
Rücken noch den schmale Schlapp
schwänz . . das ist meine eigenste Spc
zialitat!"
Kinder!" sprach da der Herr von
Pinguin gravitätisch. Was zankt und
wetteifert ihr? Was sie von e u ch haben,
das kommt und geht und geht und
kommt ! . . . Mich müßt ihr anschauen
mich ! Seit Jahrzehnten bin i ch die
Säule der Herrenmode. Ich sage nichts
als: Bratenrock und weihe Weste . . .
verstanden? Basta!"
Jahrhunderte in ganz Europa beliebt
und wurde speziell in Frankreich bis an
das End des 13. Jahrhunderts sehr
gerne nach einer luftigen 'Musikweise ge
tanzt. Ein alter choreographischer
Schriftsteller , Frankreichs, Thoinet Ar
beau. hat auch eine Beschreibung des
,Deu ticken" aeaeben. die beute nocb vor
yanoen in. Aarnaaz yaocn wir m Die
fern Tanze den Vater der Quadrille
zu sehen... -
Von einem anderen originellen Deut
fchen Tanze berichtet uns dcr alte Hi
ftoriograph der Stadt Augsburg, von
Steiten (188), wie folgt: Im Tanz
Hause wurden die Kurzweile gehalten,
welche unter dem Namen Geschlechter
Tänze bekannt sind und an welchen Lf
ter Kaiser, Könige, Fürsten Anteil nah
wen. Wenn der Nat die Erlaubnis er
teilet hatte, einen GeschlechterTanz zu
halten, so wurde die Gesellschaft durch,
die jüngsten Männer aus derselben in
einer besonderen altmodischen Kleider
tracht dazu eingeladen, die denn auch,
sowohl alt: als junge, sich gerne dabey
einstellte. Die Tanzlustigen erschienen
in eigenen dazu schickliche, teils pos
sierlichen Kleidern oder MaUen, jedoch
ohne verdecktes Gesicht. Ihre Tänze
waren gut ehrlich deutsch, nach Zinken,
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tchfli.krn Kinder In Kraft trat, würd,
zunächst nur eine Geltung til zur
Vollendung des 6. Lekenkjabket e,
dacht. Die BklMisse dtt Gemeinde,
behörden schien scst. U nach 0rni
cdunß diese LebenSalle, tt Kinde
der Vormnndschast der C iavi z e,
alsen seien und die weüne ffürsorae für
i dann an Eiiizkllwrmiinder ül(iehcn
olle. Bei den seit H12 von der Ctafct
vormundeten lteslen Kindern Ivlirde
mit 1313 der Zcüpuntt kommen, wo sie
ausscheiden mühten. Der Magistrat ist
ober inzwischen zu der ffkkenntnis et
langt, daß sich die Ausdehnung der Be
russvormundsckxist für die Une'zelichkN
bis zur Vollendung des 21. Lebensjahre
empfiehlt. Er bat das beschlossen und
ersucht jebt die Stadtverordneten um ihr
Einverständnis. Hiermit solgt er nur
einem Beispiel, das von anderen Groß
städtcn bereits gegeben worden ist. Ueber
200 Städte des Deutschen Reiches, da
runter fast alle Großstädte, haben sich für
Beibehaltung d BcrusSvormundsckift
weit über das 14. Lebensjahr hinaus
entschieden. Mehrere davon haben sie
bis zum 21. Lebensjahr ausgedehnt, z.
B. Leipzig, Dresden, Darmstadt. Elber.
seld. Ter Berliner Magistrat hebt in
der Begründung seines Antrage! hervor,
Der kurMaZIetlM.
Die erste Tänzerin, die das kurze
Balletkostüm trug, war Maria Anna p.
Eamargo, geboren zu Brüssel am 12.
April 1710 und gestorben in Paris im
Jahre 1770. Ihre Familie gehörte zu
den alten spanischen Adelsgeschlechtern
und hat der Kirche mehrere Kardinäle,
dem Staate viele berühmte Minister und
tapfere Generäle gegeben. Auch ihre
Mutter war eine hervorragende Tänze
rin, aber nicht von Beruf, fonder,! nur
mit den ebenbürtigen Kavalieren der
Hofgesellschast. Ihr Bater. Don Fer
nando de Cubis de Camargo, wie er
alle im Namen feiner Tochter abge
schlossenen Kontrakte unterzeichnete, war
ein echter spanischer Edelmann, daZ
heißt sehr arm, sehr beschrankt, sehr
stolz. Der reizenden Marianne schenkte
die Prinzessin von Ligue ihre besondere
Gunst. AIs. das Kind das zehnte Jahr
erreicht hatte.' war es ein Wunder von
Grazie und Schönheit; die hohe Dame
meinte daher, die Kleine gehöre in die
Stadt der Wunder, nach Paris, und
sagte eines Tages dem Vater gegenüber
rund heraus, Marianne müsse Ballet
tänzerin werden, Zwar sträubte sich der
eitle Don Fernando anfangs sehr dage
gen, aber die Prinzessin setzte schließlich
doch ihren Willen durch.
1 In Paris wurde damals Mlle, Pre
dost als erster Stern des Tanzeö ge
seiert. Ihre Schülerin wurde Marianne
und später auch ihre Besiegerin. Eines
Abends, als die junge Balletelevin in
einem Chor der Furien figurierte, konnte
der Tänzer Dumoulin. der den Teufel
darstellte, wegen plötzlicher Erkrankung
seinen Part nicht zu Ende führen. Da
besann sich Ätarianne keinen Augenblick
und tanzte unter donnerndem Beifall
deZ Publikums den Teufelspas bis zum
Schluß weiter, aber mit mehr Grazie
in einer einzigen ihrer Bewegungen, als
Dumoulin in einem ganzen Solo zu
entfalten vermocht hatte. Da , fiel der
Prevost die Krone vom Haupte, und die
jugendliche Camargo bestieg den Thron
als unumschrä-kte Königin des Ballets
der Pariser Oper. Sie benutzte ihre
Unumschränktheit sogleich zu einem ge
waltigen Staatsstreich. - Die Tänzerin
nen trugen auf der Bühne noch während
der Zeit der Regentschaft stets lange
Kleider. Die gemessenen Bewegungen
des Tanzes, die damals Mode waren,
gestatteten diese Tracht. Die Camargo
nun griff kühn zur Schere und brachte
ihrer Robe zuerst eine Verkürzung bei,
in der wir noch heute die Damen des
Ballets umherhüpfen sehen, wenn auch
die jüngste Zeit mit ihrer Reform der
Tanzkunst das typische Belletröckchen
mehr und mehr verdrängt. Am abend,
an dem die Camargo mit dieser gewag
ten Neuerung zum ersten Male die
Bühne betrat, schien sie freilich den
Apfel der Zwietracht unter die Zu
schauer geschleudert zu haben. Ein ge
wattiger Sturm erhob sich, doch der
endliche Sieg blieb auf der Seite der
für den kurzen Balletrock eingenomme
nen Partei. Das neue Kostüm war
durchgesetzt.
Die Liebe ist eine Kinderkrankheit;
je älter wir sind, um so gefährlicher
pflegt sie für uns zu werden.
Pfeifen oder Calmeyen, Dudelsäcken,
Zittern, Trommeln und Posaunen, wie
man in noch vorhandenen alten Gemäl
den sehen kann, die von den dazu be
stellten Stadtpfeifern geblasen wurden.
Der letzte dieser Tänze wurde 1277 ge
halten."
Wird es den Tänzen unserer Tage
ebenso ergehen? Wird auch ihr Los
Vergessen sein? Ohne Zweifel... Aber
das darf uns die Freude daran nicht
verkümmern. Man wird an dem Wal
z?r noch Keschmack finden, wenn kein
Meufch mchr sich daran erinnert, daß
es jemals einen Tango gab.
liiielidiiiicr KiiKlci'.
dß die ?,l"rduflg dttub di, CUM
dn rch,!ut'-g Kinder kdki'tn'.de ihn
um fi't :,vt.i fj.ii. dir !b,ikn w a.
Jühr h:na gesi.k nt rb noH g,fl,!,kk
Wktven w!en. ZH Kifiiöfdf
kheli.bek if-tt UtUutxifllhÜT!?!
tu isltlf, laßt es! g'piniiivr frn cüti
werdenden Stute ach. Um sc not
wendige, ist da die Vkltniwng. mil Itt
gktsde die t'ftuflmmiinbschmft bitter
so gute Kksotge für die Mgnm Kii.der
mM: Ul Auch die esunditliche
und pfch-flutfcf Aussicht der ?eru!Sror
munds.wst müsse, sagt die Begründung,
de Uneheliche weiter Satten bleiben,
dwit sie vor kijrperlick s, lichen nd
geistioen Sckiaden beiruhrt werden. Nach
der Schulentlassung könne bet Berufs
Wahl. Lehrstellknsuche und A.'kbildunas
iibeiwachnng gleichsalls die Beruskror
wundschast den Unehelichen mehr nützen
und segensreicher wirken als ein Einzel
Vormund. Uedrigens würd infolge des
Heeresdienstes vieler Männer kl jetzt gar
nicht möglich sein, die nötige Zahl von
Einzelvormündern sür die nach Vollen
düng des 6. Lebenswahres zu entlassenen
Kinder zu finden. Im Jahre 1513 müsi
ten etwa 1300 Mündel ausscheiden. M
einem Gesamtb-stand von jetzt rund
11.Y00. Die Gesamtzahl der feit 1912
von der Stadt in Vormundschaft genom
werten Kinder belauft ch auf über
22.000, Wovon etwa die Hälfte durch
Tod, Legitimation. Adoption. Wegzug
usw. wieder ausgeschieden sind.
er AWerdut.
Während seit ungefähr 60 Jahre
der Zylinderhut immer mehr an Stelle
des Zwei und Dreimasters der zne
monielle Hut des Salons geworden ist,
ist der Ursprung des Sylinderhuts, der
den zur Zeit Ludwigs XIV. entstände
nen Dreimaster des absolute Zeitalter?,
das jedes individuelle Belieben aus
schloß, verdängte, ein ganz anderer.
Der Zylinderhut ist aus dem Schlapp
Hut des dreißigjährigen Krieges entstan
den. Während in England unter Karl
I. die Kavaliere einen freien, oft oben
teuerlich weit ausladenden Hut trugen,
streiften die Puritaner den Kavaliershüt
ab und trugen ihn einfach ungeftedert
mit geradem Rand. In dieser Gestatt
brachten ihn die Quäker nach Amerika,
wo er sich mit langsamer Versteifung
zu unserm jetzigenZylinderhut auswuchs.
1789 bei der Eröffnung der französi
schen Nationalversammlung trug den
Zylinder als ein politisches Zeichen der
sogenannte dritte Stand, und mit dem
dritten Stand gelangte er in Frankreich
zu einer Zeit zum Sieg, wo in Deutsch,
land einzig und allein noch der Drei
spitz oder der zweiseitige Staatshut,
den man weniger auf der schwülstigen
Perücke als i der Hand trug, sür vor
nehm galt. Der Zylinderhut war in
Deutschland anfangs das Entsetzen
aller eleganten und konservativen Kreise.
Der Kurfürst von Hessen ließ jeden, der
mit dem Zylinder betroffen wurde, die
Straße kehren, und auch der Kaiser von
Rußland befahl, jeden Träger eine!
Zylinderhut! über die Grenze zu fchaf
fen. Allein trotz dieser Verfolgung drei
tete sich der Zylinder aus und stieg im
mer höher in der Gunst gerade der ele
ganten Kreise, während feine sozialen
Gegner den Karbonarihut annahmen,
der, von welchem Filz, bald braun ode?
schwarz, unter dem Einfluß der Mod
mannigfache Spielfsrmen annahm. Der
zweiseitige Staatshut wurde auch im
Salon ganz durch den Zylinder ver
drängt, und in kurzer Zeit gehörte er
allein noch der Uniform, welcher ja
heute noch geblieben ist.
Berschönernng von Blumentöpfen.
Man schmückt gerne auch die Fenster
mit Blumen und Pflanzen, was beim
Eintritt in eine Wohnung gleich einen
sehr freundlichen Eindruck hervorruft.
Da man 'aber nicht für jeden irdenen
Gartentops einen Zintopf besitzt, in den
man ihn hineinstellen kann, muß man
in anderer Weise sür eine Verkleidung
Sorge tragen. Aus kleinen Resten on
geblümten Stoffen, die man überdies
noch stückeln kann, lassen sich sehr schnell
Topfüderzüge herstellen, die auch nicht
so eng anliegend sind, daß daZ Wachs
tum der Pflanzen dadurch behindert
wäre. Man schneidet aus farbigem
Kreton oder Satin gerade Streifen von
entsprechender Breite und Länge und
macht nach unten zu ein paar kleine Ab
näher, um den Ueberzug der Form des
Topfes anzupassen. Den oberen Rand
besetzt man mit einer schmalen, in Köpf
chen gezogenen Rüsche. Das Ganze
macht einen LberauS.niedlichen Eindruck,
Mißtrauen schlummert, tief versteckt.
In unsres Herzens dunklem Schrein,
Doch ward eS einmal aufgeweckt,
Tann schläft es niemals wieder ein.
Sich opfern bis an die äußerste Grenze,
Und wenn auch kein Fünkchc von Hoff
nung bliebe,
Verblühen und opfern die fonnigst.'
Lenze,
Das ist das Geheimnis der Frauenlicbe,
Hoffe nur kräftig an jedem Tag,
Man weiß nicht, was och werden mag.
Auch von dem Gtücksgesühl im Lenz
Ist fröhliche Hoffen die Ouintcssenz!
Rühme dich auf dieser Welt,
Mensch nicht dcines eigenen Lichts!
Sonnen sind ob dich gestellt,
Gegen die dein Schein ei Nichts.
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