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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 7, 1918)
Irin Aluültükr. Zl.v.t fei Uo Iv.iif. M'KkÄWMVVff.',MV i'.itm-iS?BB!((; Cvtt d.'ft tHtntfi t't!f tV,t tc.!f S'd tttt Blrj't(f i, t-.n rtvju.a tE n.-r-m t,f ?:f.$i tt;.; ;'.-., sei!,,'! i'.-iUen S;,fc!ta ;iMaif4ta Ut ., r.ch tostet rut.t j,Z,i!Ntn, :'"wt t? r rU'9 M V ist fit U tsl tf rf Trut r tl i't.in l'tinlKtj tvt ittlfit s-MU !k cltn aus it v;''Hf;t:n fei 2ut ,1:1-4 c;t '4: ,1.11 sU tu ut JULt,e j;;'ft einem ii:;T,Krt JV.nifaum Ist rvt lugen seien, u.-j jk t.'.-r ft ta ;n JJ s.-crt iru.t auch r.t schmatzt fi.iil eben empi't, t;i tt eine rm Übtest, jthr Ichi.tnfe, e!t-"aut pttlci di:t an enn flut, atenen t;:i lehnt sah. d,! dta ViuHt !. litt' gilt, 'i'if 2l::;t mtt tiicht n. tj ihm u;n, und I'S kennte tr li-t Gestalt kvA feinen l-iVuen Vu fjfit umschlußen, wahrend , ein tt.u schritt rsn itr ntfttn!, die Stadt ji deundern schien, die unter ihm :m traulichen Li.it M MatztageJ sch:m Eitttt und strahl:. Lme leiette Figur, sezessionististk! schenk in den LlN!kN von schüttern Taille und Rüsten; raffiniert schick und doch mit infamer Aornehmhci gekleidet; unter einem großen, wer chen, cn den Seiten herabfallenden Hut dsllcS fclaurinunei Haar in langem, welligem Scheitel um ein elfenbeinfarbenes, sehr seineZ. etwas spieJ Profil; übergroße schwarze Auzen, d weit oeorfnet vor sich bin starrten; belle, rote Lippen, die wie Mohnblumen aus dem weißen Gesicht hervoroluhten, aber wie das Gesicht zusehends farbloser wurden. Jegt, wie die Turmspitze m oem äindstog. der darüber strich, leise wankte, schien die leichte Gestalt rnitzuwanken. und nun Brendel sprang hinzu und sing sie aus 01t schwarze -ezes sronsdame war ohnmächtig ge;.. eden. Ein paar Atemzüge lang lug sie völlig reglos an seiner Brust, und er blickte ein wenig erjegt, aber wohlig au' ihre feitlzeschlojiei. breiten Au gcnlider, deren lange Wimpern wie schwarze Schleierbanöcr auf den wer ßcn Wangen lagen. Als ob sein rascherer Herzschlag sie erweckt hatte, schlug sie nun die scho nen Lider auf; sie blieb noch einen Atemzua lang in seinen Armen Ire gen und sah ihn groß und verstand liislos an; dann kam ihr allmählich ein Erkennen der Situation, und sie strebte erschrocken von ihm fort. Er richtete sie sorglich vollends auf und fragte sie m etwas muKamcm trän zösiichnach ihrem Befinden. Sie stand nun, zwei Schritte von ihm. so daß er mit seinem breiten Rücken das Gitter vor ihr verdeckte, in ei gentümlich graziöser, einschmeichelnd weiblicher und doch unnahbar kühler Haltung da und erzählte ihm mit ele gantem pariferischern Akzent, sie habe der Ber uchunz nicht widerstehen !on nen, noch diese letzte Spitze des Tur mel zu erklettern, sei aber sofort für ihren Borwitz bestraft worden; denn als sie von ihrem luftigen Standpunkt aus senkrecht in die Tiefe geblickt habe, da sei ihr unaussprechlich elend ge worden. Sie wäre ohne sein Dazwi fchentreten gewiß zu Boden gestürzt und fei ihm großen Dank schuldig. Das alles sagte sie mit einer etwas harten Stimme in den liebenswürdig sten Worten, aber so unpersönlich, daß es seine Eitelkeit reizte. Seine Neugier regte sich fiark. Wer war diese schwarze Dame? Aristokratin? Nabobstochter? Kunst leitn? Warum war sie ganz allein hier auf die Eiffelturmspitze geklet tert? Jedenfalls war Herr von Bren del es schon seiner Nationalität schul big, der Französin zu zeigen, wie ein deutscher Kavalier ein so scharmantes kleines Abenteuer zu bestehen wußte. Wenn nur die verrlizte Fremdsprache nicht seinen zierlichsten Phrasen Fuß angeln in den Weg geworfen hätte, darin sie sich rettungslos verfingen und abzappelten! Die Schöne kam ihm dabei keines Wegs zu Hilfe, sondern sah vielmehr mit einem ein wenig maliziösen La cheln seinen Anstrengungen zu. Aber in ihren schwarzen Augen glimmte doch ein Flämmchen, das ihm einige Hoffnung ließ. Er machte ihr nun den Lorschlag, die unbehagliche Turmspitze zu verlas sen und sich im Eiffelrestaurant vol lends zu erholen. Sie willigt; ein. lehnte aber sein Anerbieten, daß er als erster dir Leiter besteigen und, rückwärts kletternd, sich zu ihrem Schutz bereithalten werde, runvweg ab. Sie sei jetzt durchaus wieder Herrin ihrer Besinnung und ihrer hlieder und könne sich selbst helfen. Sie bestieg denn auch, ihrerseits rück wärts kletternd, zuerst die Leiter, während er, das CeM 'ihr zuze wandt, sich dicht hinter :h: hielt, im mer bereit, bei der geringsten Gefahr nach ihr zu greifen. - Sie safzen dann , an dem großen Aussichtszenster des Restaurants; sie es nicht, trank aber ein halbes Glas Wem in einem Zu? hinunter. Tor auf röteten sich ihre Wangen uns Lippen, uns i.i ihren Augen glimmte ein UhnliUi Tjtvtt auf. S kamen in e:a Geplänkel, in dem sie mit ihrem der dch'ns wsr wie zre Figur ttrd idk t!(Mt!il z,,?z'5fti. ItV n VfiUn v.'nl b5n!e't nv. aUt tt d'.'.s j'.t w.k ,::,d i:it l.u irAdX, itn 1i'-il c;ii j n'l- -;;;.. ;..... I ij fl. ,Z ,,, U ff n !:sft 1 :. ; 'i:t n t.-, 't!i. t : ft ?; ;; ,ci :.,Un v je C-.t u )t mctn wi! !." N.'.b VklUn u'.'.d t li'k S.'ch tuttr !ki (i'IuMfl za ru.tcx vt l.n.tii b.-ch itu. all sk re istet t st-tt. U!'S i 'f N Irn n",n t H b--i t,nn k','c,!,!!!Z l,n e a ii!.,.?!. h U -t UV lun xH; nun, A'.tk ii;n r.j.t'K.i ' ';1t X o!l f cm t.it d 1 l'i'n öh i -.fr r j,.,!!d ft r.'t t und ft'.t, t et ,! t die k:''ik,!iie leyiztn fürte. C: war t:n wk,-,:z tttiitl. und i Sii,;' d!'tz!n aus. ßt'tt ju nre tJ 6:j tVn r.fpf. .c :t sind clit lilenrurdiz. mt .'!!". .W'en C';t in die HaHe hclca? Zch tin im Auztndii.! jutiii. ?a n-.t et iritkli.d. mit einet so überraschenden SchneUizkeit, d,:ß sie i:e rzn-ödnen können, tr bat d .Haue aou rtrei: gcya.icn. cie uir.c aber nicht, sondern schritt derart, den Z raget mit dem H.zndzepäck hmlet sich, dem sich ein zireiier zugesellte, der ebenfalls einen m!cr trug. Tcr Zu) war schon m die H.i.le eüizcsa Herr von Brendel csfneie ihr ein A teil er '.er luat e, luez ruich tue ein, ließ die Taschen und Koffer uf? bringen und bezahlte die Träger. Sie erstattete ihm seine Ausladen, dankte und reichte ihm mit einem so warmen Blick, wie er ihn von ihr noch nicht zu kosten bekommen, die Hand zum Abschied. Er lufjie die Hand, setzte sich aber auf den itz ihr gegenüber. Wenn sie mir gestatten. dzZ Kompartiment mit Ihnen zu teilen ich reise ebenfalls nach Berlin Sie zuckte ein wenig. .Aber mein Herr! rief sie. ie rief es in ihrer ilcberraschung deutsch. ,O, Sie sind eine Deutsche, und ich brauche mich nicht mehr mit mei nem Franzoiisch abzuquälen! Sie mußte lachen. Das nahm er schlauerweise als Gewährung seiner Bitte. Uebrigens setzte sich der Zug auch schon in Bewegung. Sie schlug nun ihren Schleier zu- rück und zog, um ihn zu ordnen, für einen Augenblick die Handschuhe ab. Er sah mit einnn schnellen, verstohlen nen Blick auf ihre schlanken Händ chen. Es steckte kein Ehering daran, Nun holte er seine Karte heraus und überreichte sie ihr mit einem ho ichen Wort. Sie las, neigte ein !ve nig den Kopf, hob ihn. dann und fah hm mit einem festen Blick in die Augen. Ich herne Elaire Tellerue". sagte sie in einem Ton, als wollte sie ihn nicht im Zweifel lassen er wußte nicht recht worüber. Er verneigte sich. .Also doch Fran zösifch?" tastete er. Wenn Sie wollen aus der mnzösischen Kolonie. Mein Urgroß- vater, der Marquis de la Barrne. war einer jener Emigranten, die nach dein Verlust aller ihrer Güter sich in Deutschland als Sprachlehrer durch- chlagen mußten. Mein Großvater legte schon den Adel ab und heiratete me Deutsche .Aber wollen Sie vielleicht d?Z Fenster halb Heraufziehen? Der Tag ist doch noch recht frisch . Er sprang auf und tat nach ihrem Befehl sie hatte bei aller Liebens Würdigkeit etwas Gebietendes in ih rer Art. Als er wieder auf seinen Sitz zurückkehrte, kam sie nicht mehr auf das Thema ihres' letzten Ge prachs zurück. Sie war aber aufge chlossener. plauderte und, lachte mit hrem ' Tischherrn bei einem guten Diner. Näher kam er ihr vorderhand nicht; aber er verliebte sich mit jeder Minute mehr in sie. Allmählich ließ ie ihren Blick oster von dem seinen inden, und ihr Lachein wurde war mert rit Duellen immer zu zweien. Brendel wußte wohl warum. Als Lampen angezündet wurden und sie den Borhang vor das Fenster an hrer Seite zog, faßte er unter dem Vorwand, ihr zu helfen, ihre Hand. Sie ließ sie ihm ein Weilchen und sag hn fest und forschend an. Er gab ihre Hand frei und seufzte schwer. Sie blickte etwas erstaunt. Ta seufzte er noch tiefer uns sagte: Ich glaube, Sie stnd eine heimliche .Srinzessin". Sie lachte hell auf. .Tann sind Sie ein Künstlerin". .Warum V Weil Sie schön, jung, vornehm und ns Gebieten gewöhnt sind und allein reisen . Sie errötete; eine Falte zo? sich zwischen ihre Augenbrauen. Dann ah sie ihm in die Augen, und als ie darin eitel Ergebenheit und Be wunderunz las, sagte sie: .Ich bin Schneiderin . .Was?!' (?r schnellte von seinem itz empor, fetzte sich aber gleich wie- der und lachte. .Wie Sie mich mystifiziert haben . Sie schüttelte ven Kopf. Kleines. Wegs. Ich habe m der Nahe der Lin den ein Atelier für künstlerische und nioderne Frauengewandun?. Die künstlerische erfinde ich selbst, denn ich war früher Ä.'i'eriü. die moderne udiere ich jedes Jnhr zweimal in Paris und bringt mit die t'ioz&t i n ?! ! f üd dem nit c rKVüMi Zk! gui'. C t ( I) tb'!t f.;: t,if:tn Sit.Vf und den '.'iutuf jktttN, fjltkrf. C i.- r',':,'H:'l 1 t't ' rt am r-nnte i-tr vnt!.!chü?z. t t jure v!f.rt.t xn.tvt. in.'k 9 t.'sh rti-tindkn. t ttifi,l!e n,'d m f.iot f f :r.i r.t-ene strafen übst V-t 0-ut.,u ;,( üut ...Sat, kik J üm cMt "ftutui: fc'n'rtfrjj't. U -.Ut fad ü n iaui'ftLnt in i:t !at;fn ? ' t iMvf er tr: n ;t und ' n n ili st"!kig. Z-t r.t ifitt ü'k'.k die Ä'-feTir, Vt den i:m itt HHt U"f.. k' den X'otdanz tem ensttk f.'tt und !-!-'?!e tin.m. t;e Vi.. ier einer üp -en Zi.M tiMten ci-n Horzzi'nt er !,'. :f't:i. .'aU si'd rtit?" ft.izZe sie k.i!j und f Ot sah nun auch hinaui. .algexd!? in kn ich wech nMt te Zt tt) Ciiint-en und Ctie find cn mir dotbtiatZlo.'.tn, ebne d.ih ich mir ihrer rewußt werden bin " Er hatte nun slii!iich einen sckmachZendeg Ton gesundtkl. Unbeat lich f-.l . idrn fcatch den Kopf, daß er sich sein reizenbcz Abenteuer durch eaie ?u:nmlit zu verderben im Begriff fei, während er es im Gegenteil d'el unbtdenklicner hätte ausnutzen können, seit er wußte, daß er idr nie in i?i nen eigenen Kreisen bezcgnen weide. Er ergänzte seine Phrase durch ei nen zärtlichen Blick. Mer sie schien ihn n:cht zu bemer ken. .Haben Sie ein Kursbuch?" fragte sie kurz. Er nahm es auS seiner Reisetasche Sie zog ihre Uhr. Es ist sechsdreiviertel", sagte sie. .bitte sehen Sie nach, wo sich der Zug um diese Zeit befindet". Er gehorchte und fand nach einigem Äucnen. .Lüttich liegt vor uns", anta?or- tete er. So bitte, reichen Sir mir mein Gepäck herunter. Ich werde hier aus steigen". Gnädiges Fräulein!" rief er er schrockcn und flüsterte dann dringlich, mit zärtlichem Flehen: .Warum ge-! hen ae von wirk Habe ich be leidigt? Aber um Gottes willen I Sie war aufgestanden und ha.te die Hände nach dem Gepäck erhoben .ich werde natürlich, wenn -ie es durchaus wollen Er griff nach ihrem Kösferchen, raf dabei ihre Hände, ergriff sie und preßte sie, wie von einem ubermach- tigen Impuls uLermannr. veioe im eine Lippen. Der Zug fuhr langsamer. Sie entzog ihm ruhig die Hde. D Herr von Brende!" saake Iie und lächelte spöttisch, .sie könnten ja zerstochen sein". .Aber mein gncidigstes Der Zug hielt. .Wollen Sie die Tür öffnen, mein Herr! Er riß mit ein paar Grifsen auch ein Gepäck herab. Sie hatte nun selbst die Tür öffnet. Sie drehte sich nach ihm um. Ihre schwarzen Augen sprühten. .unterstehen Sie sich nicht, mir zu folgen!" sagte ste ganz leise durch die Zähne hindurch. Ein Gepäckträger trat zum Wagen, ie reichte ihm selbst den Kosfer hin unter. Dann wandte sie, schon aus dem Trittbrett, noch einmal den Kopf zu Brendel um, der verstört dastand, ohne zu wissen, was er tun sollte. Ich habe mich sehr amüsiert", sagte besonders zuletzt. Merci, mousieur." .Besonders zuletzt'. Das war ein ganz infames Wort, das ihm nicht aus den Ohren kam. Ueber feine Dummheit hatte sie sich also amüsiert! Je länger er wieder auf seinem Gut bei Stettin saß. desto verdrießlicher wurde er. Die schwarzen Augen, die zuletzt so verächtlich geblickt halten, brannten in seiner Seele, bis es ihm zur firen Idee wurde, er müsse sie zwingen, an den seinen aufzulodern und hinzu schmelzen. Aber Mama, von der er leider ganz abhing, setzte feinen Ber suchen, rasch nach Berlin zu kommen, ein energisches Beto entgegen. Da legte sich der Himmel selbst für ihn ins Mittel. Ein alter Onkel. General a. D. in Berlin, starb, und er mußte zu seinem Begräbnis sah ren. Aber noch in letzter Stunde be kam sein Glück einen 5i,nacks. Mama erklärte, daß sie ihn begleiten werde, da der Better ihr ja doch näher oer wandt gewesen sei als ihm. Sie könn ten dann nach vollzogene? Trauer Pflicht gleich mit dem Abendzuz zu rückfahren und so Pietät und Spar samkeit auss beste vereinen. Als sie vom. Stettiner Bahnhof in ihrem Tarameter durch die Friedrich siraße nach dem Hotel fuhren, fiel Brenvels Blick, der schon während der il fit gleich In rief.' r.'brn . ka. 3 kB.Pk !.'!.- r'ch' Urd be 1 ',.!.!! T.rrt o.n '!'!!! .,,. St l.'Nl !,. Ist tt l.t:'tt .!'-;,, pn,")". it I -h N'', mit leistn Tlttr.ea Ü n -.tft t :t .ipVirtt, a'.tk det Si'.t,:ta fukjt retirr. Vk n Rtefe tech mif und i"nc!e ht j.i hl l';cW'rch,if;. vi trat i jti;5 2a;j ,t'.r. !.et, T.al ti nrnt .'Nstof-endta det dtch tt- ntn xfaudl.'iitn S'.'id.tl'Z r?:n Laden .fl'.ei'rt üat. kam tsn jjiv'.el Vlci den, da rta.tj frinrr ?r i tu Clane deren jungte Cu.lPtiiet sein musie. und ZaH i!.!, sk.ti'd n. Ihm wutde 1U t.'.H i.rai s.trri zumute, a'-tk tt t l.n si-d luf.immtn ".? t',ne, f et .nau.etn a:tt t'tftue sptechett k. nne. ' it jun.!e Da nie rrt!;rtt ti !e. sie fkl.e nich fbett, und retsch:?.tnd w-e der tinter dem ?,H.tn.i. ?S dauek !e ein paar danliche 'i'iiituun, dann Hat lc!,;;re em. t war d!aß. und schtirb tr sich zu seinen v!i!',!!ki! kt iiZiir-rierle idre jusammkngezotnen Brauen und ihren flbweisenden Blick und ttai mit ausgestreckten Händen aus sie zu. lein gnädiges .näu'ein!" rics et ganzen .Zeit suchend umhergeschweift war. an der Ecke der Linden nuf ein schön dekoriertes Schaufenster, in dem elegante Modeartikel standen und la gen. Und darüber stand mit großen Buchstaben: .Elaire Tellerue". - Brendel machte einen Satz auf sei nem Sitz. ' .Halt! Halt!" rief er dem Kut. fcher zu. Und zu seiner Mutter qe wendet: Fahr nur immer weiter nach dem Hotel, liebe Mama: mir fällt eben ein, dß ich noch keinen )loi um den Hut hiube, uns ich will feurig, .ensiich habe ich it ge inden! Sie trat zurück, sah rasch nach dem Bordang, der sich ein wenig beigste, und sagte kühl: B.V;i it kann ich Jy nen dienen, mein Herr?" Sie will sich zwingen lassen, dachte j er, flüsterte: .Ciaire! Elaire!" und faßte mit emer ungestümen Bewegung nach ihrer Hand. .Mein Herr!" rief Elaire und wich zurück. Angebetete, grausame Claire!" flüsterte er, es hat mich von meinem Gut hergetrieben. diese wunderbaren schwarzen Augen " Da verdunkelte sich der Raum, und Frau von Brendel stand in all ih;er stattlichen Korpulenz in der Ladentür, eine Reisetasche in der Hand, Guten Tag!" sagte sie und nickte Ciaire herablassend zu. Du, Willy, komm mal ein bißchen her!" ' Und sie winkte ihm energisch nach der Tür hin. Er würbe hochrot, ober er mußte folgen. Er glaubte ein leises Ki chern von der Seite des Borhangs her zu hören, aber als er sich nach Elaire umwandte, stand sie rudig auf ihrem, Platz und hob nur ein wenig die Mundwinkel. Was willst du denn? Warum kommst du mir nach, Mama?" flü sterte er unwirsch. .Du", jagte Frau von Brendel mit ihrem Flüstern, das man stets in dcn entferntesten Ecken verstand, laß dich nicht ubers -Ohr hauen! Sie sind ge pfeffert hier Unter den Linden". Aber Mama!" fiohnte er. Ja. ja, du bist leichtsinnig. Wily. Und hör mal: mir ist ein gefallen, wir können die Tasche gleich hier im Geschäft lassen; dann brau chen wir kein Zimmer im Hotel zu nehmen, fondern fahren gleich vom Begräbnis hierher zurück und machen unsere Besorgungen". .Mama!" flüsterte er angstvoll zu ruck, .ich bitte dich um Himmels wil len " .Nanu", sagte sie. daS müssen die Leute doch tun. Wir kaufen ihnen ja was ab". Es gibt hier gar keinen Trau-'i flor " .So? Na schadt ich. denn machen wir's anders. Hören Sie mal, Frau lein, wir können doch diese Tasche hier lassen, bis wir zurückkommen, nicht?" Elaire verbeugte sich ein wenig von ihrem Platz aus. .Gewiß, gnädige Frau". .Na. -siehst du. Willy", sagte die Mama. Und da Elaire nicht zu ihr kam, ging sie zu Elaire. während Herr von Brendel voll Scham und Wut an der Tür stehen blieb und scheu zu ihr hinsah. Der Vorhang bewegte sich stärker, als ob jemand den Kopf i seine Fal ten hineinwickelte; . ein ersticktes Ki chern klang daraus hervor. rau von Brendel hatte aus der großen Tasche eine kleine genommen und aus dieser ein Portemonnaie, in dem sie herumsuchte. Dann steckte sie das Portemannaie in ihr Kleid, die kleine Tasche in die große, schloß die letztere zu. nahm das Portemonnaie noch einmal heraus und legte den Schlüssel hinein. Dann reichte sie die große Tasche Claire, die sie ihr ao nahm. .So, daS ist nett von Ihnen. Frau lein", sagte sie gnädig. .Hier -- ma chen -Sie sich ein kleines Bergnü gen " Und Elaire fühlte etwas Hartes in ihrer Hand. Als sie es besah, war eS ein Mark stück. ie hielt es tn der geosfneien Hand dl", s:'.,-f, se -n!.!fn den t;'.r.,estf n l'.iu'fn iinivt, J:t ?,at,-i.it !'! m Ist iVniiit II r tntztnitl ti, r-i'n th'.cM un K.i m bet 11 11 1 . ' en tadele j m ivn S'ttnde! t'm'rt sich ,'i.h Ut tat und r.d tuU r a .v.a Kt Clt i.e. ZUknIchknsrkundk. tK-t iatilf(t!f sin! I,. !!,! Ut Ie U(!(tl. kaa: :. -t. .!.. ;l laan f ch da) littfnrt Hauciine I'l d,'k n i ; .-,.'. t, k I w'ct io diitch !a,-g fall,',,?, !.!,' ab! mima, alt tn U'ii-chi-ic Nü.N'abl frt SÜUK end. Ich s.'uu-iii i'MIWw und joinrti L'.'' itii!ircu aan, und aar du'ü'il'ar öi'm.ut l C-hvi'i ditlc '.Uiiiabüic U.t.t .ch jrdoch I.titllchr Cil'.nvildCtt. v. Hl c füll ta! I haiaiii, 0a i ven fi'-i uiildnt t iaauaiiiiun unst irt Haac tut c faii iiHlitJ iiu'br im hr.Wn tu, '.'.; i'aii'iHSiHt' tvu'un'laif, nie z i. etc in fr slS',k'rir.;ii;chi'it tii- tam:a (oit di'it ciju'it viniHvliiiijcn der li iitop.'icf tHTiiHUVth'u Pferde liiid Nutdi-r ,i'kade von liircn nv .'llüul:i'tl Ei.H'illilM'U'lt Nicht tltl sin und sah es verwundert an. Ta wur de der Borhang hastig losgelassen, in der Ritze erschien ein schwarzes Kops chen, das sich hinienüberboz in einer schallenden Gelächter, Und nun lachte auch Elaire be freit belustigt hinreißend aus gelassen. Ihre schwarzen Auzev blitzten, ihre weißen Zähne schimmei ten zwischen den purpurnsten Lippn sie lachte die ganze Tonleiter her auf und herunter. Herr von Brendel machte eine ver zweifelte Bewegung aus sie zu. , lassen Sie nur, Herr von Bren i-d'u'j haben und das) zu den aLt kaiii.len Hnü-Nieren im Laufe der aiiitaiistiide sein neues yetrten, cl'iuoljl der ilVenjch auch au dein taulMclt1 der Üerzalmiiliig und Züch tung große Teilschritte cnutcht hal nd i't.t die luiiiideiiichiieii Munji- siüike ans diesem (Gebiete geleiste! werden, Ta ist wohl der bedank nicht Lau; niibrechligk, b nicht lin. sere Haurkirre kch schon vor den Tagen der !;u!)inun.z" von Natur aus eine geivijie Neuing zum Me ichen hatten, ob er nicht scheu da malö jene Anzieliungstratt auf jie an.'iible, die es ihm ermöglichte, jie dann in jener Weise zn beherrschen. 1,1 der es noch heutgutage geschieht. Weit seltsamer nech als diese mensch liche "liiziehirngötrail bei Tierarten, deren Willen verhältnii-liiäßig leicht unterjocht wird, ,,1 sie aiideren Tier arten gegenüber, ö:e der Mensch ,'icht zähinte, die er vst verfolgt, nii! f?ch ihrer zn entledigen und die doch nicht von ihn, lassen können. Nur drei auffällige Beispiele feien hier hervorgehoben: die Hanojchivaibe, der Hunvsperluig und die binden fliege. Unter ihnen ist von nnse reni Slandpnnkte ans die 2ui benstiege das allernierkwärdigste Ge, silzöpf. Man wendet alle möglichen Mittel a. um jie zu vertreiben, aber vergebens: sie sucht immer wieder den Menschen ans. Die Leckereien, die sie liebt, jande sie in der Fliegen zeit, im Sommer, viel reichlicher im Freien, als in der Stube, aber jie zieht die letztere vor. Der mit köstli chen Friichien behängen Lbstbanm lockt sie nicht so sehr, wie das Stiist chen der Armut, in dem vielleicht kaum eine Brotkrume zu finden ist. Und während die Schwalbe und der (übrigens kaum weniger als die Fliege verfolgte) Sperling mir so lange treu znm Menschen halten, so lange dieser seine heimatlichen Städ te und Dörfer bewohnt, folgt ihm die Stubenfliege auch über Land t'.nd Meer. Auf diese Weise ist die ursprünglich nur in Europa heimische Art endlich über alle Weltteile ver breitet worden. Man würde ans ei ner einsamen Insel, die mir von Wilden bewohnt ist, au der Aufsin dnng einer Stubenfliege mit aller Befliinnilheit schließen können, daß irgend einmal ein fremdes Schiff nach der Insel gekommen sein müs se. Mit dem Europäer wanderte die .Stubenfliege ursprünglich weiter, aber ste atkmnanilerte sich leicht in jeder Zone und ist jetzt überall zu Hanse aber nur dort, wo sich Menschen aufhalten. Ein paar hun dert Schritte weit von menschlichen Wohnungen sindet man auch keine Ltiibonsliegen mehr, selbst wenn die betreffende Gegend vom Stand pnnkt der Ernährung, bez. des Via jchens ans, ein Torado für Fliegen sein Zollte. Unter diesen Umständen bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Annahme, das; der Mensch auf die Stubenfliege (wie auf eine ganze Anzahl von Tiergattniigen) einen, besonderen Zauber ansubt, der sich vielleicht durch dieselben Hypo thesen erklären läßt, durch die man Sympathie' und Antipathie zwischen einzelnen Menschen zu erklären oer- mag. Die mlllwttlill.r.l .1 lilnrli lli, !!',' ttssts ('chiU!?(ff. !. JUrllit. M n.n:f,.l l;-,n :. t,p i tsu.,ii.t trn;iii-i! , ( .Tnt.h ein Verjchen nicw.- ia:Mi in dvr L'itraa v.n 6 '..trk k'. di-ii ich htaii ö;ii rtivit : . ,i i;tn ny .ui.t cu ni j. ji.iiir cirurr l.-N !,e f .:t.:. ja);: 1 g.!,, ,,, noch einmal ol.it'aang.n. Xtr rtaclvi;'! Hnint.uimie imjioi u'.'ü.Ui tun :','.; n-i!dg df ttttiitr.lich ..." 2. Kapitel. I iUilvit d U'.Us (tllt-lHII.Uf lli. iag n tt'ii ji.iujmanii it.) .... gar ma t noiig i5i'ivc;oi dntn ca;;ci;-e mad-c jostnl von tut i i-iiift st und wurde a.!e!ämi!g da, ,' ou- ,-!.i,!!!g a,;,o Ml, in - - tvc IVU Wi ! - ;hu ; in , f., 1 f:!t-r. tvIVt, Ins l.' Ifitfliich ! ,ik nd ri'iu J'i-U.ij , tick. . Au,- f,-'?t I.ka!.u !i: a,,a.,i!,i . k.-f, H,,t L'a !,!! ,U!!a 0 l I.U'J tMWii'A u'f i r.nd in f t N- l la, ,f i,-!i!i-,t i'.tnd ttnt. Xi-u tvilu-tf In tö:it. . . l'iuliik lUtimtfsallf: ,Cchi-H I d ; t V t .ünuMk I if chüie Deutlich. Hotelwirt (m abrei'enoen ast): ch dar? doch hoffen, daß Sie mein Haus weiter empfehlen werden?" Bei Gelegenheit gern; aber zur Zeit habe ich nicht einen einzigen Todfeind." Stark im Dampf. Stu diosuS Sund (zu einem Passanten): Sagen Sie ma!, Berehrtesier, find Sie in der Gegend bekannt?" .So leidlich." Na vielleicht können Sie mir dann sagen, wo hier der Bürzersteig ist!" E i n W a i s e n k n a b e. Ach bitte, liebe Tan:?, schenken Sie mir doch o.' Ich bin ein armer tvaisciiliiabe. Wenn ich ficht nach Hauie niiidtinge. schlägt mir Bater und Tiulkt halb tct.' vitag von b Mail IV, oinngii doo o,!o.-.!lugs, an t'itt, iMü ai-l'are,, per Vosianweisung jutiii ii!!0iU')t. . ." 3. Kapitel. (lHihffnie tw'$ oiutniwistMijiJat. titjrilii.) Handschrift b Iiäioiä chu!,K Anlvi liint Schreiben vorn Heutigen Tage der Betrag ren ü Mail !(, abzüglich ranzig Pseuiug "Vorto gleich 4 Mark Uü." iific roter Strich. Handjchtiil des Bureauvorstande- Tustting: Hn stniil icht absenden Zurui an .iakar Schulze! 4 Mark 96 kosten nicht 20 Pjerniig Porto. fondern nur 1U Pieiimgl' 4. Kapitel. (Uliiiiji-iie eine nndcin Piijlunweisni'g nbschiiiüZ.j Handlchnsl Schulze: Anbei laut Schreiben vom gestrigen Tage der Betrag von 5 Mark 16, abzüglich 1U Piennig Porto, gleich ö Mark 06." Ticker roter Strich. Handschrift Tiisüing: .Blech Nicht absenden! Zurück an Tiätar chnlzel 5 Mar'. (16 kosten nicht 10 Pfennig Porto, sondern 20 Psen nig! Solch ein Stumpssinn ist mir noch nicht vorgekommen!" 5. K a p i t e l. Eigentlich nur eine mehrfache Wie- dcrholung des dritten und vierten Uapitels. Duell zwischen Schulze und Tuitling mit sechsnialigern Post anwcisungs Wechsel auf fünfzig schritte Distanz. (Entserunng zw schen Borslandözimrner und Schreib siube.) Die letzte Postanweisung trägt unter dem Notstiststrich die Noliz: Tiätar Schulze täte wohl daran, sich in eine Kaltwasserheilan. s.alt zu begeben I 6. 5k a p i t e l. i.Tricf dcö KauftnaimS Müller an die Eteuebehörd.! . . wiederholt ebenso höslich als energiich darum ersuchen, daß nun mehr endlich. . ." 7. Kapitel. i Schreiben deS VureauvmstandcS an den Liaufrrann Müller,) .. . . diesen Ton aber doch ganz energisch verbitten, um so mehr, als diesseits bereits bei Eiutrcssen Ihres ersten Schreibens die nötigen Ver fugungcn langst getrossen waren. Die Vernntivortung fällt auf einen tiätar zurück, welchem heute :n Er inncrung gebracht wurde, ..." 8. Kapitel. Tiätar Schulze versucht den omi näsen Betrag in Briesmarken durch einen rekommandierten Brief weg zuschicken. Dieser Verslich mißlingt aber völlig. Notiz des Herrn Vor standes: .... Ein Betrag, welcher sür Postanweisung avisiert ist, kann nicht per Einschreibebrief gesandt werden! Tiätar Schnlze scheint von einem ordnungsgemäßen Bureaube rieb keine Ahnung zu haben!" Der Tiätar kommt auf den cinfa chen AuLweg. die Sache einstweilen auf sich beruhen zu lassen. 9. Kapitel. (Leitartikel eines Eesaliosbla!te.) .. . . im Interesse unserer Mit biirgcr eines Falles annehmen, der geeignet ist, in den weitesten Kreisen der Bevölkerung berechtigtes Auf chen zu erregen. Der Kaufmann Müller ans A. hatte einen Betrag aus Versehen doppelt an die herzag. liche Steuerbehörde gesandt. Man sollte meinen, daß dieses zu Unrecht erhaltene Geld von der Steuerbe hörde dem Einsender unverzüglich zurückzgcben worden sei. Aber weit gefehlt! Trotz unzähliger Reklame tionen enthält man dem Aermiten ein Eigentum danernd vor! Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Wo bleibt der Herr lZinanzminister? Wo bleibt der Staatöanwalt? Und wo endlich, so fragen wir, bleibt der Herr Herzog, der doch sonst in ollen wichtigen Angelegenheiten deS Lan des ein erlösendes Wort zu sprechen weiß?..." 10. Kapitel. kTiverse ZluStchnitte cwl dem .Amt v?lkundg'r." Leitartikel: .... die Mitteilung des belrcsjenden T'lattcs war jedoch nicht ganz lkrcj'end! Herrn Mut ler wurde sein Ligentai!,' durchaus tucht .dauernd vorenthalten". !Le u i. lvt ein (io!iitttj(lo!f ichsrdi'r N'arue iiz irt.tr n.t.l-nnu.ta ro brt i'l 4i.si tüij in d.,t ,'!uh. da wo er am t,i"-iii, til. ilc'i t'rjtigct W ZkttN'cl'k f.-l.ltiij e, Ihn d.-ut ffilchli'ti v leiM'iit eiitrcif;rn und loi!.n,!i.j i;;t ,uiaa!iiil ail'üai um. iznbkingi'.i.' ?!n!'t,k KVt Tkle.'.t.mtme: .VI tt da Äcii-i-z irird miZ ton unscietn 0..B..!i'ett.Ztet;tii!.-r fdradtet. daß der Herr p,i,tan.t:n,ijier soeben ou iSuiu,;'!K-tr.Jjich(ai sein n!la! kul,g:-,z.'si,ch ein wicht hat. Sein üiii i fiiie vermutlich. C ch l U tj l sl p 1 1 C 1. ci hat eine Postamreijung von 5 i'iu' 16 einen Xiatar, einen t'ii teanveisiaiid und eine,, Jtantii. msier tnigluilich gemacht. Tie lallsiiker im Lie,ch?posiamt iverdi'n, nen sie diese Geschichte vernehnirn. darnlvr achdenken, wie dieses llnlzeil Halle vermieden roer den kornien. hr Nachdenken wird vergebens sein. Auch ihnen wird rS nicht ge lingen, z,t ergründen, wie man ü Mark U durch Poslamveisung ver enden kann, ohne daß ein Manko oder ein Ueberschuß in der llasse bleibt. Auch sie werden sich über dieses Rätsel keine Nlarheit zu schassen ver mögen. Tem menschliche Können 'sind eben von der Natur Schranken ge etzt. ' Wellingtons Pferd. L" der Schlacht bei Waterloo ritt der Herzog von Wellington fieb zehn Stunden lang ein und dasselbe Pserd, eien schongebauten, kasta liienbrannen Wallach. Nach seiner Niickkehr nach England ließ der Feldherr aus seinem Landsitz einen Grasplatz einhegen, wo da Pferd eitdem in vollkommenster Bchaa lichkcit lebte. Es hatte einen beaue inen Stall, eine üppige Weide und erhielt täglich ziveimal Haser, der in den letzten Lebensjahren des Tie res geschrotet wurde. Tie Herzogin reichte ihm täglich ein Stück Brot, und dieser Beweis von Wohlwollen gewöhnte daö Tier, sich jeder wctb. lichcn Gestalt mit freundlichem Zu traue zu nähern, was besonders nach dem Tode der Herzogin der Fall war. In seinen guten Tagen hatten sich begeisterte junge Frauen manches Haar ans seiner Mähne und seinem Schweif erbeten, um es in Medaillons und Ringe zu fassen und wie eine Reliquie sorgsam auf zubcwahren. Im Jahre lSliO endlich starb 00s xter, über stcbenundzwan zig Jahre alt, nachdem cS in letzter Zeit vor Alter schwach und hin ällig geworden war. Es wurde mit militärischen Ehren beerdigt, einiae Tage später aber während der Nacht heimlich wieder auSgegraben und fei. ner Hufe beraubt, die der linentdeite Täter wahrscheinlich als teures An denken an den Herzog und sein Fchlachtrok feinem Familienmuseum einverleibt hat. Tie Philister". Tie Bezeichnung Philister, die die akademische Jugend so gerne den sich ihrem fröhlichen Treiben griesarä mig fernhaltenden oder demjclben gar feindlich gegenüberstehenden Bürgersleuten angedeihcn läßt, ver dankt ihre erstmalige Anwendung in diesem Sinne einem Vorkommnisse, oas ich im Jahre lOW tn Jena zugetragen. Gelegentlich eines Strei tes in dem vor dem Lobedaer Tore besindlichen Gasthofe .Zum golde nen Engel", bei dem eine Anzahl Jenenfer Bürger mit den Musen oynen tn eine heilige Schlagerei ge rieten, erlitt ein junger Student eine so schwere Berletzung, daß er chon nach wenigen Äugenbllien seilt Leben aushauchte. Dieses Ereignis gab dem Superintendenten Gabe Veranlassung, am folgenden Sonn tage von der anzcl eine Kcftiae Strafpredigt gegen jenes wüste Tun oszulanen, bet dem es, wie er agte, zugegangen sei, wie schon in der heiligen Schrift im Buche der Nichter, 16, 20 geschrieben stehe: Philister über dir, Sunsonl" Diese Rede wurde von den über den Tod ihrcö Komilitonen hestig erbitterten tudenten nach Schluß deA GotteL dienstes eifrig erörtert, und als der Abend hereinbrach, da eilten die Mufenfohne Jenas durch die Gasten der Stadt mit dem Nuje: Philister über dir, Simson!" Seit jenet Tage aber hat sich daö Wort in der akadnnischen Wlt eingebürgert und wird ihr auch für alle Zeiten erstat ten bleiben. StandeögkmSb. Fau LZommerzienrat Guidenprotz alZd,-r Hmieichrer sich über daö Betragen ihicS CiuoßliiigI beklagt: KLUU dieser Junge bringt mich noch früh' jcitiz inZ Mausoleum!'