Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 22, 1918, Page 3, Image 3

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eiimht, in feine 1! inbenifuiHl der
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die Natisiziermig tv Prohibiticins.
oincnhiiieutsi. zur iionaMroiiftiti.
fipii als eilte der zn crtcWstcnbcn
i rannt eiiijitfchnllen.
Tie fionu1slsliie zur SVfdsjaffuinj
l'en cdiiffom'beilcrn ist nach Nnaa
len Wi SfdotS-TireftorS Narinan
so neit Uoraeftsiritten, das nuchr ol3
me Haine des fur VM'rafcra eiiie
tetjten CtiotiitnS von 4500 Mann
bereit? OtlQetlteldet ist.
N C Wreen, Superintendent der
Ulica Schulen, meldet dein Staat
üitpenntendenlen, das; die Schüler
.Uneft-JU'flniiorfen int Werte von
81,550 gekauft haben, was im
Tnrchichnitt für jeden Schüler $$
ergibt. lie Rote Sirenj timnpna.ne
uosini sämtliciie 212 Schiller als
Mitglieder auf.
(L'iniifj den Angaben de? Staats
"'ruvoskeil Anderson werde aus
den 1,320 Mann, die Nebradkas letz,
tes Aiiöhebungsanotnin bei der er
sien Aushebung darstellten, nur 903
Äann nach Camp Funston entsandt
werden, da Nebraska seit Beginn der
Anöhebung bereits 500 Freiwillige
in die Armee einstellte. Fünf Coun
ties werden keine weiteren Soldaten
stellen brauchen, da jedes bereits ihr
Ciiotum gestellt hat, 03 sind dies
die Counties: Cherrn, .Kamillen,
Heeker, Sberman und Thurston.
Touglas County sendet nur 21,
'aneasler County 19 Mann, väh.
rend Webster Countn mit 4G Mann
an der Spitze der Liste steht.
Tie 42. Fahreöbersamnilung der
Nebraöfaer BurgerkriegSveleranen
wird am 11, 15. und 16. Mai in
Seward abgehalten werden, wie
Dein hiesigen Hauptquartier bekannt
gegeben wurde.
(Gegenwärtig tagt hier die 4 G.
jährliche Nebraökaer Presse verein?,
gung.
AnS Nelson.
EhaS. E. Johnson, Kassierer der
Staats Bank in Nora, ist am Mitt-
noch an Lungenentzündung gestor
ben. Er war 52 Jahre alt und wird
von seiner Gattin lind drei Kindern
überlebt.
Balte? Schoonover von Superior
wurde wegen Nichiregisirierens für
die Aushebung verhaftet. Er be
hauptet, das; seine Mutter ihn ge
sagt habe, das; er 36 Jahre alt sei,
nährend die Mutter selbst und ein
Bruder sein Alter auf 28 Jahre
angaben.
Ans Bcattiec-
Ter Schuldistritt in Beairice lei
det on Kohleninangel und sah sich
geMingen, von den Volksschulen
ilolile nach der Hochschule schaffen
m lassen, tun nicht genötigt zu sein,
die Hochschule zu schließen.
15 freiwillige Rekruten für das
lSeniekorps der JZegierung sind am
Mittwoch nach Vancouver, B. C.,
abgereist zur weiteren Ausbildung.
Produktenhändler von Beatricc
haben 350 Kisten Eier nach östlichen
Städten abgeschickt.
Tsiau bezeugt Angriffe ans ihre Ehre.
2)orf, Si'ebr., 22. Febr. Frau
Louis Chobar vurde gestern in dem
Prozeß gegen ihren Gatten Louis
Chobar vegen Ermordung von Al
bert Bender auf den Zeugenstand be
rufen. Sie gab an, daß Bender sie
mehrere Male ergriffen und ge
küfzt hatte. Sie hatte davon ihren
Manne erzählt. Auch soll Bender sie,
nachdem er ihren Mann zur Arbeit
binaitsgeschickt hotte, des öfteren tät
lich angegriffen haben. Bei einem
derartigen Angriff will sie eimnal
ohnmächtig geworden sein. Auch cn
dere ähnliche Aussagen, die Benders
unlautere Absichten dartate, lvur
den von ihr gemacht. Frau Chobars
Zeugenaussagen geben Blender volle
Schuld. Tr. 23. S- Fast, Superin
wir finfc nicht stärker
als
Physikalische Wikdcrstandrast ist
unsre einziger Verlaß.;
Ter grosi? Weltkrieg wird nur
durch Ausdauer gewonnen werden.
Mut ohne physikalischer straft ist
absolut wertlos. Teiwegen besteht
unsere grohe Artnee nur aus Män
nern ohne irgendwelchen körperlichen
Mängel.
Aber eS besteht ein dauernder
panipf, nahe Ihrem Heim, in dem
S besonder? interessiert sein diirf
ES ist der Kamps der ftrank
heilen gegen Ihre G.'siindhrlt, ein
andauernder Nan'pf, auf welclien
Sie stetS Jbr Körpersnsiem vorbe
reitet halten sollen.
UiU) BiUi ijt die vWt .SA
wwm&mmEMr
tendciit dek Jngleside Ähilnm, sagte
auö. das', unter solchen Um ständen
ein Man, der alles die? nus-.te, bei
der Veriibung eines Morde? in im
znrechnungSsähigem Zustande wäre.
Einige andere Zeugen sagten ans.
dah Chobar einen guten Nuf besas'.
Freihäfen.
Ctfre PiiifiilinuiB in rnondifr
kezie.
Iiiiiib kmpskl,lkn?wkrl.
Tie nationale Zolltaris-ominis
sion, die im Herbste des Jahres 11110
durch einen ongrebbeschlus; ins Le
den gerufen wurde und kürzlich ih
ren ersten Jahresbericht erstattet hat,
bespricht in dein letzteren auch eine
Frage, die i, den letzten Paar Jah
ren auch in unseren Lgnde den Ge
genstand lebhafter Erörterungen ge
bildet bat, die Frage der Errichtung
von Freibäien und Freigebieten,
tfaclideni dies Problem jetzt auch be
hördlicherseits angeschnitten worden
ist, dürfte die Bewegung für Schaf
fung von Freihafen und Freigebieten
in den wichtigsten amerikanischen
Ausfuhrhäfen schwerlich im Sande
Zerrinnen, wie dies bei früheren An
Insten geschah, sondern mag praktische
Ergebnisse zeitigen, deren -Nückwir
knng auf unseren Auslandhandel
nur günstig sein kann.
Ein Freihafen oder vielmehr ein
Freigebiet ist nach der Definition des
Berichts der Tarifkommisfion ein
abgegrenztes rnid bewachtes Gebiet,
in dem ans dem Auslande einge
führte Waren gelandet und aufbe
wahrt werden mögen, ohne einer
Zollrevision oder Zahlung von Zoll
unterworfen xu sein- Tie Waren
mögen dort aufgestapelt, gemischt,
wieder verpackt, irgendwie verändert,
ja sogar bearbeitet werden. Was von
solchen Waren wieder ins Ausland
ausgeführt wird, ntag, ohne Zölle
bezahlen zti müssen oder ohne son
stige Einmischung der Zollbehörden,
verladen und verschifft verdei. Was
für das Innere deö Landes, in dem
fich die freie Zone befindet, bestimmt
ist, wird in üblicher Weise von den
Zollbehörden behandelt, untersucht
und verzollt, genau wie es gegen
wärtig der Fall ist. Tie Bedentung
der freien Zone besteht darin, das;
sie dein Auslandhandel einen dnrch
leine Schranken behinderten Weg
ossiiek, wahrend gleichzeitig alle Bor
kehrmigen zum Schutz der Zollein
nahmen des Landes bestehen blei
ben." In Europa bestanden Freihäfen
in Italien schon seit den 16. Jahr
hundert, vor ollem in Libonto, 0;e
una, Neavel, Venedig; im, ein Jahr
hundert später wurden Altona und
Marseille, dann auch Trieft und
Finrne zt, Freihäfen erklärt, im
occhrc 1706 auch Gibraltar. Heute
ist letzteres der einzige in Europa
noch bestehende Freihafen: in den
anderen genannten Städten wurden
Die Freihäfen im eigentlichen Sinne
nach und nach aufgehoben und dnrch
reigebicte oder Freibezirke, in de
nen Waren zollfrei gelagert werden
lernten, ersetzt. In Franireich machte
jur Nevolntionc'zeit ein Beschlusz des
Konvents den Freihäfen ein Ende,
in Italien wurden sie in der zweiten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts
ausgehoben. Trieft und Fiume wur
den im Jahre 1891 alz Freihäfen
abgeschafft, und Hamburg und Bre
men verloren diesen Charakter im
sichre 18S8 dnrch ihren Anschlug an
das deutsche Zollgebiet. Toch wurden
in den letztgenannten vier Städten,
sowie auch in Stettin und bei Tan
5ö Freigebiete eingerichtet mit grofz
rtigcn Tockanlage, Lagerhäusern,
Bureau; usw. Aufzerhalb Europas
nnd noch eine ganze Anzahl Freihä
fen, die bedeutendsten darunter Aden,
?ingapore, Hongkong, Sansibar und
die deutsche Niederla,sg in Siiau.
schau. In England und in den Ber.
Staaten haben niemals Freihäfen
bestanden, doch bildet in diesen Län
dereine das System von Niederlagen
nnd Lagerhäusern, in denen zoll
Pflichtige Gegenstände unter behord
lichcm Verschluss aufgehoben wer
den, einen ziemlich enkiprecheuden
Ersatz.
unser kämpfenöes vlnt
die Sie sich verlassen miissen. Wird
dasselbe rein und frei von allen
schwächenden Einflüsseä gehalten,
dann können die Lkeime der Krank
heiten keilten festen Halt gewinnen,
sondem werden sofort ousgestoszen,
und gute Gesundheit ist gesichert.
pif MI im ihft mit fm t.'ttvvwuilkt V'-rrx
?ilflMflunfl k: Miif lilriifitrotii. tlnifiin
ldt!tim fciipfn sich ,n ZUr lnl k,!ckrlch-n
ua ;ut tu'lr-n Xrrtrt sck.wiich'n. rt
l'ibs! Itn ortofinlidiilpn ftrfl!if(iitormil'"
ttiAt w reiontifiifti btrmaq, 'tiei btunütt
btn iln'nnft mir- Blislni'.', Ifr fc'f Uitlrt
VM9 vX'l ffimfi iit Folg halik
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zm .Mumm,, aniäittjih.
CinHcld.
ti nicjjnt ftiina!,
.er citz, vm in fc-ictuan gk
gfi Un 'Jifiipulitanct hkgt, ist fast
och großer als jencr, welchen der
Portugiese dein Spanier kiilgcgew
bringt. Kurz bevor ich nach Palermo
kam, trug sich folgendes merkwürdiges
Ereignis zu: Ein neapolitanischer
Soldat war aus irgend einer Urjache
zum Tode verurteilt worden. Er
sollte erschossen .werden. Da die Nea
poniancr m allgemeinen nicht m
Nufe besonderen Mutes stehen, er
muteten die Sicilianer den Tag der
Hinrichtung mit großer Ungeduld
und Schadenfreude, um sich zu über
zeugen, in welcher Weise der neavoli
tanische Delinquent zum Tode gehen
werde. Die Landsleute des unglüct
lichen Todeskandidaten waren darob
nicht wenig besorgt, denn sie hatten
alle Ursache, anzunehmen, daß ihr
Landsmann nicht sehr heldenmütig
sterben und ihnen solchergestalt
chande machen werde. Die situa
tion erschien ihnen demnach in keinem
rostgen Lichte. Die nationale Eiteb
keit zu retten und den Sicilianern
den Spak, welchen sie sich von der
Hinrichtung versprachen, zu verder
den, vendcteil sich die Neapolitaner
an den ilonig, um eine Beznadtgunz
des Soldaten zu erwirken. Doch da
es sich um eine schwere ubordina
tionsverletzung handelte, konnte der
sonst so gutmütige König dem Gesuche
keine Folge geben; die Gerechtigkeit
sollte hren Laus haben. Die Ncapolr
taner oeraticytaglen, was woyi n
dieser schwierigen Sachlage zu tun
am besten sein werde. Der eine der
kompetenten Männer gab den Rat,
die Ezekutton n aller Stille mit Aus
schluß der Öffentlichkeit abzutun,
Dies wurde selbstverständlich verwor,
sei, da Heimlichkeit in dieser Sache
den Spott der Sicilianer erst recht
herausgefordert halte.
Man verfiel auf die seltsamsten
Auskunftsmittel, welche aber alle an
dem Kardinattehler der Unaus uhr
barkeit litten. So herrschte denn die
größte Ratlosigkeit und noch größere
Berlegenhett unter den Neapoll
tanern. Dazu benahm sich der uw
glückselige Delinquent in einer schrei
lich unmännlichen, verzweifelten Wer
se. Bon dem Augenblick an, da
man ihm das Todesurteil vorgelesen
hatte, vetnte und betete er unaus
horlich, bat um Gnade und empfahl
seine Seele dem heiligen Januarius.
Es schien semen Landsleuten ziveifeb
los. da man den blutmnaen Feig
ling zum NichtPlatz werde schleppen
müssen. Unter verschiedenartigen
Ausfluchten verzögerte man die Hiw
richtung so lange als möglich.
Schließlich fand man zu emem wer
teren Aufschub keinen Grund mehr
und der Rat fand sich ein letztes Mal
zusammen, um n Erwägung zu zie
hen. ob es denn nicht doch noch mög
lich loäre, aus der heiklen Situation
einen passenden Ausweg zu finden.
Nachdem die Neapolitaner eine zeit
lang schweigend und sinnend tage
selien waren, niemand irgend einen
rettenden Gedanken äußerte und man
schon betrübt auseinandergehen woll
tc, erhob sich der Almosenier, ein
ehrwürdiger alter Herr, und der
sicherte den Herren, daß er ein zweck
entsprechendes Mittel wüßte. Doch
mocie man weiter nicht n hn drin
gen, das Mittel sei vollkommen sicher
und er verbürgte sich fur dessen Wut
samkeii. Da die Neapolitaner sahen,
daß der Almosenier entschlossen war,
ihre Neugier nicht zu befriedigen,
fragten sie nicht weiter nach seinem
Mittel und fiziertcn die Stunde der
Hinrichtung, welche am nächsten Vor
mittag um 10 Uhr stattfinden sollte.
Als Richtplatz wurde der zwischen
Pellegnna und Eaftellamare gele
aene Platz bestimmt, ein Raum, wel
eher groß genug war, alle Bewohner
von Palermo zu sassen.
Am Abend, welcher der Hinrich
jung vorherging, begab sich der Ai
mosenier in'S Gefängnis. Als der
Delinquent seiner ansichtig wurde,
stieß er ein schreckliches Wehegeschre
aus, da er glaubte, er fei gekommen,
ihn zum Tode vorzubereiten. Aber
anstatt ihm die Beichte abzunehmen,
teilte der Almosenier dem jungen
Neapolitaner mit, daß der König ihn
begnadigt haoe. Begnadigte tie
der Verurteilte freudebebend. Wut
sich begnadigt?" .Ja!" erwiderte
der Priester. Also ich werde nicht
erschossen werden? Ich werde nicht
sterben? Ter Kontg laßt mich am
Leben?" .Du wirst nicht sterben,
mein Sohn , erwiderte der Greis.
.doch der König begnadigt Dich nur
unter einer Bedingung...
.Unter welcher Bedingung?" sprach
der Verurteilte, indem die Bläje der
furcht auf seinem Antlitz wieder sich!
bar wurde. .Unter der Bedingung,
daß alle Borbc,i,!unc, ss getroffen
weiden, als ob &u wirklich erschossen
würdest. So wirst Du heute abend
die Beichte ablegen, in ganz derselben
Weise, als wenn Tu morgen wirklich
in den Tod giiizest; man wird Dich
knorzen genau so auf den Richtplatz
fähren, 1 ob der König Dich nicht
bezncidigt hätte! schließlich wird man
auch auf Dich stvcn, allein die Et
fc'aie fetista iiii geludeq sein". .
sich wirklich so. w!
mein Bater?" frug der
I xruliciuc jutfcinö, ea rr oiqc wen i
würdige Prozedur nicht recht rcr
stand. i
.Welche Ursache hätte ich. Dich ,u
täuschen?" sprach der Priester.
.Da ist wahr!' murmelte der
Soldat. Also ich bin wirklich be
gnädig!? Ich werde nicht sterben?'
.Gewiß, mein Sohn!
.Juchhe!' rief der arme Bursckie
freudestrahlend. Es lebe der gute
König! ES lebe der heilige Janua
riuS! Es lebe die ganze Welt!'
Und er tanzte vor Seligkeit in seiner
Zelle umher. .Was treibst Du.
nietn Sohn? rief der Priester.
.Hast Du schon vergessen, waö ich
Dir soeben sagte? Deine Begnadi
gung ist ein Geheimnis, von welchem
niemand, auch nicht der Schließer
etwas wissen darf. Auf die Knie denn
und beginne Deine Beichte, ganz so.
als ob Du morgen sterben müßtest!'
!Ler Berurtetlte erkannte die
Wahrheit dieser Worte, warf sich auf
die Knie und beichtete. Der Almo
senier gab hm die Absolution, wor
auf sich der Soldat abermals durch
eine Frage zu vergewissern suchte, ob
seine Begnadigung auf Wirklichkeit
beruhe. Der Priester beruhigte ihn
in dieser Richtung vollständig und
ließ ihn allein. Kaum hatte der AI
mosenier die Zelle verlassen, als der
Gefängniswärter eintrat. Zu feinem
nicht geringen Erstaunen hörte er,
wie der Delinquent eine leichte Arie
vor sich hin trällerte. .Ja ... weißt
Du denn nicht, daß man Dich morgen
erschießen wird?" fragte der Schlie
ßer.
D ja! erwiderte der Soldat
ruhig. .Aber ich habe soeben gebeich
tet und empfing die Absolution aller
meiner Sünden. Das gibt .mir die
Ruhe meiner eele wieder".
Das ist freilich etwas anderes
meinte der Schließer nachdenk
lich... .Wünschest Du vielleicht ir
gend etwas?" Ich habe Hunger
und möchte gut essen".
Er hatte seit zwei Tagen nichts
gegessen. Man brachte ihm ein reich
liches Nachtessen, das er mit der Gier
eines Wolfes verschlang, dazu trank
er zwei Flaschen Wein, worauf er sich
auf sein Lager warf und in festen
Schlaf verfiel. Am nächsten Morgen
mußte man ihn tüchtig rütteln, ehe
er erwachte. Der arme Teusel hatte
seit er im Gefängnis war. kein Auge
geschlossen. Die Nachricht von dem
ungewöhnlichen, heldenmütigen Ge
bahren des Verurteilten hatte sich mit
Blitzesschnelle in der Stadt verbreitet.
Man raunte einander n die Ohren,
daß der Neapolitaner wie zu einem
iytit zum Nicylpiane freuen wurde.
Die Sicilianer lächelten darob über
legen, konnten sie doch an eine der
artige Wendung nicht glauben.
Um sieben Uhr machte der Delin
quent Toilette. Er zog schneeweiße
Wäsche und eine sorgfältig gebürstete
Uniform an. Er war so schön, wie
ein neapolitanischer Soldat nur sein
kann. Er bat, zum Richtplatze zu
Fuß und mit ungefesselten Handen
gehen zu dürfen. Man leistete seiner
Bitte Folge. Der Richtplatz war mit
einer unuoer eyoaren cen cyenmenge
bedeckt. Als der Delinquent aus dem
Gefängnisse trat, grüßte er nach
rechts und links; aus seinem Gesichte
war auch nicht eine Spur von Angst
und Verzweiflung zu sehen. Er durch
schritt ruhig und fest auftretend das
dichte Spalier, das sich zu beiden Sei,
ten seines Weges gebildet hatte, und
winkte ab und zu einem Kameraden
seinen Gruß zu. Einigen schüttelte er
die Hand und erwiderte ihre Worte
des Bedauerns mit weisen Aussprü
chen, wie: .Das Leben ist ein wert
loses Gut"; es ist gleichgiltig, wann
man stirbt, da man doch einmal ster
ben muß" etc. Die Landsleute des
jungen Helden schwelgten in Wonne
und Seligkeit. Bor dem Laden eines
Weinhändlers bot man ihm einen bis
an den Rand gefüllten Weinbecher.
Er ergriff ihn mit fester Hand und
leerte ihn auf die Gesundheit des Kö
nigs. .. aa fetaunen der -icmaner
wuchs von Minute zu Minute. Doch
sie gaben sich noch der Hoffnung hin,
daß der erkünstelte Mut des Neapoli
taners auf dem Richtplatze des To
des jämmerlichen Schiffbruch leiden
würde. Ihre Hoffnungen sollten nicht
erfüllt werden. Festen Schrittes
und vollkommen furchtlos betrat der
junge Soldat das Plateau, auf wel
chem er sterben ollte, und bat. m:z
unserbundenen Augen dem Tode in's
Antlitz sehen zu dürfen. Man ge
währte ihm auch diese Bitte. Weiter
ersuchte er, man möge ihm gestatten,
das Kommando zum Feuern selbst
abzugeben. Die Sicilianer waren
starr vor Staune und Bewunderung
Neun Soldaten legten auf den Delin
quenten an, welcher mit fester
Stimme ohne eine Miene zu ve
Ziehen, .euer: kommandierte.
Er siel, von acht Kugeln durchbohrt,
tot zur Erde, ohne auch nur einen
Seuüer von sich zu geben. Der Freu
denschrei der Neapolitaner erscholl
die nationale egre var gerettet, und
die Nation wob um einen Helden
mehr ihren Sagenkreis.
Ein Gleichgültiger.
2k.: .Tie sind immer in heilcrer
tinnnui,!?. borgen haben Sie
wohl nickt?"
Ä.: ) ja aber meine Zot-
fiii m&ä i Um 2",
.Acrhä't kl
I Ihr mir sagt. ,
GhrrinFk.
Zäwn I der tbtl nur Hn fclc'frn
Tchmuck g,!ilchk.
Der Ursprung der Cljrriiige liegt
im Dunkel der ältesten Zeiten tut
terpen. Die Bikkl br:rest. d'.'.fc die
jüdischen Patriarchen sie trugen, auch
lesen ivir im . Buch Mose, daß das
goldene Kalb ans Ohrringen gemacht
wurde. Aron sprach zu ihnen: Üici
ßet ob die goldenen Ohrcnringe an
den Ohren eurer Wciber, eurer
Söhne und eurer Tochter, und bringt
sie zu mir.' An den griechischen
Stätten der mykenischen Kultur er
scheinen sie, häufig mit Metallblechen
und Edelsteinen ausgestattet, als be
liebte Frauenzierde, bei einzelnen
Böllern, wie z, B. den Assyrern. La
byloniern und Persern, wo sie im
Grabe des Eyrus gefunden wurden,
auch für beide Geschlechter.
Ihre erste Gestalt war der einfache
Reif. Die griechischen Frauen tru
gen sehr kostbare Ohrringe und lieb
ten es, die tropfenförmigen Gehänge
noch mit weiteren Pendants, beste
hend aus Perlen, Gold- und Silber
blechen, zu versehen. Besonders reich
und geistvoll haben die Etrusker den
Ohrschmuck ausgebildet; die grösste
Kostbarkeit jedoch erreichte derselbe in
Rom durch auserlesen schöne Perlen
don höchstem Werte. Plinius er
wähnt diese Leidenschaft der Röme
rinnen mit den Worten: Sie su
chen nach Perlen auf dem Grunde
der See und durchwühlen die Einge
weide der Erde nach Smaragden, um
ihre Ohren zu schmücken."
Für die Germanen ist der Ohren
schmuck durch Gräberfunde, bestehend
aus Draht- und Schildohrringen aus
Bronze, später auch durch Gehänge
aus Edelmetall bezeugt.
Vom zehnten bis zwölften Jahr
hundert verschwanden die Ohrringe
infolge der ungeeigneten Haartrachten
und wallenden Schleier fast gänzlich
und kamen erst im fünfzehnten und i
sechzehnten Jahrhundert wieder in
Aufnahme. Am Hofe der Königin
Elisabeth von England wurden sie.
als man das Haar glatt aus dem
Gesicht kämmte, viel getragen. Im
Inventar der Königin sind erwähnt:
Ohrringe aus runden Perl und
Rubin-Medaillons, auch große birn
förmige Pendants, zwei Perlen mit
sehr reichen Tropfen." Ferner be
lichtet die Geschichte, daß Elisabeth,
als sie in feierlichem Aufzuge sich nach
der St. Pauls-Kathedrale begab, um
Gott sür die Vcstegung der Armada
zu danken, prachtvolle Perltropsen in
den Ohren trug.
Die Formen der verschiedenen
Ohrringe, z. B. die eigenartig schö
nen Gehänge der istrischen und dal
matinischen Bäuerinnen, die kostba
ren, fantastischen Schmuckstücke der
vornehmen Perserinnen, die breiten
Goldreifen der Italienerinnen einzeln
zu erwähnen, würde zu weit führen,
aber einige mögen noch besonders
aufgeführt sein. Zunächst die Ohr
ringe der Negerinnen in Zentral-
aftika und der Eingeborenen der in
dischen Inseln, welche das Ohrläpp
chen so ausdehnen und in die Länge
zerren, bis die Last des Schmuckes
aus den Schultern ruht. Dann die
Ohrringe, die wir an Seeleuten, al
ten Bauern und Zigeunern sehen, die
einfachen Ringe, welche angeblich
kranke Augen und Rheumatismus
heilen sollen, also weniger ein
Schmuckstück sind.
Aber das sind Sitten", die sich
nicht in eine Reihe stellen lassen mit
der Gegenwart und mit den Ohrrin
gen, mit welchen die moderne, ele
gante Dame sich zu schmücken, liebt,
und sie sind hier auch nur erwähnt,
um die allgemeine Verbreitung die
ses Schmuckstückes darzutun.
Einige der knopfartigen Ohrringe,
die in Burmah getragen werden, sind
recht künstlerisch, d. h. wenn man
diesen Ausdruck nur auf ihre Aus
führung anwendet. Sie haben einen
kleinen Hals, der genau in den
Durchstich des Ohrläppchens paßt,
während die Scheibe, die sich scharf
von der siaubgrauen Haut des Trä
gers abhebt, groß, aus Gold in sei
ner Filigranarbeit mit reichem Edel
steinschmuck hergestellt ist. Zuweilen
ist der Hals dieser Schmuckstücke ob
nehmbar, so daß die Durchlöcherung
des Ohres nicht so groß zu sein
braucht, daß er hindurchgezwängt
werden kann; allein das ist ein Stil,
der niemals unter zivilisierten Völ
kern Sitte werden kann.
Der größte Teppich.
Der größte bisher gestickte Teppich
wurde dem früheren Papste Leo
Xkll. von einer Gruppe belgischer
Damen als Geschenk überreicht. Tie
ser Riesenteppich hatte ungeheuren
Aufwand an eit und Kosten erfor
dert. Hergestellt wurde der 14 Äe
ter im Durchmesser reichende Teppich
in Brüssel. Die flefamle von ihm
bedeckte Flaäie betrug 154 Qua
vratmeler. Tie interessante Arbeit
wurde von jungen Damen von 14
bis 15 Jahren hergestellt, welche in
Summa 2,800,000 Stiche vollfüh'
ren mußten, um dieses Meisterwerk
der Stickkunst fertiq zu stellen. TaS
beschenk, welches die größle Lemun
beninn heä yiihflpd firhnr,;. v.;
m einem Handschreiben zum mt !
der belgischen Industrie zum Tmi '
vruck ttaittt, zier! tie ncueind "
$ü J-P VUi.
tmiamÄicaws
.ssM i
fctWn
Sechs Jahre
an 132t
Farn am
Strl!5e.
ifuLß StrciAn' C
ti I T-v rf-v
DR. MeKENNEY sagt:
Wir haben speziell ausgesuchte, erfahrene Zahntechniker,
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N t t z ! Kundk von uStoSrt föitnm
Platte, ffrnnrn, lpruikk tmb iiomlirn in
ine Tag trlinltr.
Jährlicher
i HESS
des
Omaha Plattdeutschen Verein
und Deutschen Damen-Verein
Im Deutschen Haus
Samstag abend, den 23. Februar 1918
$50 in Baarpreisen kommen zur
Verteilung
Drei Gruppenpreise und sechs Einzelpreise
Tickets 50 Cents an der Kasse.
Zu zahlreichem Besuch ladet
Störche als Brandstifter.
Ein jungtürkisches Blatt berichtet
über eine Unterredung, die einer sei
ncr Mitarbeiter mit dem Komman
dauten der Konstantinopeler Feuer
wehr, Szechentji Pascha, hatte; der
Herr Brandmeister machte in diesem
Gespräch allerlei interessante Mittet
lungen. Nachdem er erklärt hatte,
daß in dein Gewirr der engen Gassen
von Äonstantinopel die Feuerspritzen
nicht so arbeiten köntüen, wie es
sonst wohl der Fall gewesen märe,
sagte er: Ich will Ihnen etwas Er
staunliches erzählen, aber Sie dürfen
nicht lachen. Sie wissen ja, daß die
Störche oft auf den Schornsteinen
nisten; das hat zur Folge, daß die
Störche oft Feuersbrünste verursa
chen. Sie dürfen noch immer nicht
lachen, denn was ich hier sage, will
ich Ihnen sofort näher erklären: ein
einziger Funke, der aus dem Schont
stein in die Höhe fliegt, kann das
ganze Storchnest in Brand stecken.
Der Storch aber trägt die brennen
den Stosse voll Entsetzen in andere
Nester, so daß bald auf allen Dä
chern in der Nachbarschaft die Nester
und mit ihnen die Dächer selbst in
Flammen stehen ..."
mm !
u m eingefrorene Brunnen
piinipen autjurauen, nehme man
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