TlMe Dmh TiflN g I I IMIII JU llll.i jMlJß III III II IIIU Illlli II II i. H l!,. in III II .11 INI ii. in. i, in. I. I lllllllil II ,,, in. III ',,, Illil 'lim ' W,, ,,, 11 I MW ffTv fl'ÜV A - K f PSv-s 5 ''' 7'"' "',,, ,1 . - . 1-1 , . irT it '"'. ! " " r J.fT M A-KhilmiTIiM V. w ' ' " ' ' VI -v" " f .' " "'j ,T' ,. . lss MM - ilv l N- J '; i'l :e,i: V .JT1WJS5 Vi ' ,, ,v. .,--v'rW'-f.-'-';.-iiiA ,i : .?, .tftt.J'Wiv. Ä S P.-F'MM'Mj w " - TT,; -TrrHlH "' ' ' v ' "" " '? I t lliiii Dit )hk s"v ' X - bet en '.. "',! ' ! fM s WiV,n tur.v . -'' 1 " ' ' ' ny vuJU , -v.. A - um h-i in 'N ur rf ttt Miitfii Modr,. bitsfi IN! Pari, d, bin ud irtfbft bot) Ni'ch um (Htlflf t,ixt f inbrt 'J'iltft uns L'kk,ch!k übst fcit tnufHf Mdkbki,,!, ir.l ?!,,!!a,-,d , drinn, ' -T-i omftil.inif.frn Jlenfdtirmm bnbtn war bis 0Tff,f .tuhjahttmi'dk liiwft im Angr-ss. alk Jlsinf noie Jdre. di, si, dkn Zl!drrn k,i,tthmrn, kömmt ikixn scZic flcl?flrn. Tie Modk wild also wirdrt fthr Z. wkcklnsikirtiib n,,d fnil'nud!g ff in und di im H,rdst l'knil n in.itlnfn slwu!KiNm Seoixidjifit Gcfiactlteti muflfiiina" in bte'tirttm Mass triebet ftften. In b Form tritb sich weniq Aeränbetung zeigrn. mnn tränt ollk je. nen Cdjiiilir, bie fchtn im Herbst auf K Jngrkordnilng iwrtii, btU fute Icickenlleib mit teicknn ottenbefafe unb einfaiVm Rock, ba Mauieitkib unb baS Mtetb mit ongestblnn Bluscnjäckchcn, VJJsfjt unb Mkhr mnckt sich bie Mobe gcl tnib, bnä fflotbctteil schiirirnatüg ju nrinercn. Jnerft nur für Gcskllschasks. lleibtt bestimmt, übertrug Paris bie Mode, auch auf die Kleiber für bie Straße. Wir sehen an bem Wobell links aui feinem rauhen WvUstoff ein Pelz, stiick ausgescht, ba an Fruchjahrsklcibern burch Samt erscht wirb. Bei bem mit! leren Anzug ist baS Vorderteil streifen weise mit Samt besetzt unb eine breite Halskrawatle auS Samt vervollständizt bie Garnitur. In Pari bat man neben dem Biber als juaenblichcn Pelzbesatz bem silbergrauen Krimmer aros,e Neciite eingeräumt und aller Wahrscheinlichkeit werben wir im nächsten Winter mehr von ihm hören unb sehen. In unseren Mobegeschästen hebt ein grosse! Rüsten zur strühjahrssaison an. Tie leergeworbcnen Schränke werben mit Zeichten flotten Kostümen gefüllt. Noch dominieren Samt unb Pelz, aber zwi schen bett bunden Farben unb dicken Stoffen tauchen boch schon lebhafte ffar benfleckc unb gefällige, duftige Gewebe auf. die besagen, daß ber Winter ans einspielt hat. Wer heute noch Im bicken Pelz und Samthut einhergeht, mag mor gen schon mit der ?1Zobistin iiber neue fien Formen der Ctrohhüte unterhan dein. An der schnellen Bereitschaft zur Ge genlicbe erkennt man die kleinen Natu ren. Ich liebe, was mich liebt.' sagt der kleine Mensch, .Ich nicht? ich liebe nur. waS liebenswert ist," sagt der große. Ich auch,' entgegnet eifrig der kleine; .aber was mich liebt, ist doch liebenswert." gjfo Foul Hl'as im Staube. Doktor Notpfennig, der kleine, fleißige Archäologe, ward immer gar bald der Sklave seiner vorgefaßten Pläne. Die Gründlichkeit, mit der er seine Fach studicn betrieb, wandte er gewohnheits mäßig auch bei Fragen des täglichen Le benö an; handelte es sich aber um außer gewöhnliche Fälle, so ging er auch mit außerordentlicher Sorgsamkeit an die Lö sung etwelcher Fragen oder Aufgaben. Ein außergewöhnlicher Fall war es aber auch, wenn sich Doktor Notpfennig verliebte und bicser selten eintre tende Zustand war kürzlich über ihn ge kommen, und zwar mit der Plötzlichkeit eines Schllttelfiebers. Diese Plötzlichkeit war ihm da Pein lichste an dem Geschehnis. Sein Gewis fcn, dem die Borsorglichkeit anhaftete, die sich schon In seinem Namen kundgab, warnte ihn davor, sich so nolrna volens jenen fremden Einflüssen preiszugeben, die von zwei schwarzen Augen und einem speckigen Hälschen mit einer Wachspei lenketie ausgingen. Was war aber zu tun? Solche Augen und solch ein Hälschen vergaß man nicht. Man mußte immer daran denken und danach ausschauen. Dabei wußte er lange nicht, wie die Besitzerin jener Neize hieß : schrecklich für einen Doktor Notpsen nlg. Er wußte nur, respektive er glaubte annehmen zu dürfen, daß die stattliche Dame mit auch schwarzen Augen und auch einem speckigen Hälschen n groa und einer Goldkctte ihre Mutter war. Er hatte die Damen zum erstenmal aus dem Pineio gesehen, sitzend auf den bezahlten Stühlen nahe am 5tonzeritem pel, mitten in b.r heißen Novembersonne. Und in dieser schönen Sonne, wo PI nien ihre Dächer breiteten und Palmen blühten, holte er sich besagten Schütte! frost... Da et In Begleitung bekannter Herren gewesen, konnte er sich nicht einer min nigen Verfolgung widmen; andern 2a ge aber stand er allein am Konzertiern pelchen, doch sein Sehnen erfüllte sich nicht, wie tt auch wartete. Erst fünf Tage später sah er Mutter und Tochter In Begleitung eine älteren Offizier auf dem Korso promenieren. Et wurde beinahe wahnsinnig vor Freude, denn dieser römisebe Korss ist die Wandelbahn Amor. Tokior Not Pfennig strich, den Schnurrbart aus und rollte die Augen stet nach jener Se'te hin. wo seine Schone vorb'ikam. Bald haite sie ihn bemerkt. Damen bemerken jkre Bewundere! immer bald und wenn et an ihr orbeidefilierte, bemerkte sie ihn sichtlich den neuem, denn er war biii-sch und d'einb und sogir elegant y UittU Während bis Mutter ii , i ' f. , . . v " v . i '. - . r i ) ' ' i. ' lK t 1 .4 M- ,. r- )' :- ' ,r - s.- "'"V ' jS" ' - . ' ' v - i t ' ' ''- ' ' ' f l , i ' ' A , , I . ; I ' -V. J' ;. . . z ' i , : ' i -V , I . . h -.f.- , 1 ' , - A t ' , f x-. !' ' ' i : ) ' ' ' ' . . ' ,''- -v " I ' ' te- - 1 . " - : -i'sf - - , ;,'.?:ln-t'iiP'- f . . i'' .. , - -.:' -Mit : ; , Y' i ' .'s(' '" " ' ' ' r . s . : f 1 ' : h t Vi ! . :. . . , ! ... .: - . . , , . , ..'.. . , :Mt'.f-,' . . ; . I . V : ! j , ' . - , ' Ki tv- j''- 'V9 A " 1 - 'V v-, ... - j f'"', ' ' , ' -.-v.n V., V ' ti ' - z ' . ; .: - - v.' -.v..u . ' - ' .it r'i:i Tt f . . - U r;,riV- , , Vi ? . - Vh': ! f rt'j- 'fl , . . 1. v-v ' ' . r i , ' . ' i wt s m s ' . - 7 ' . . , ' i '- - J in fl , r , . 4 . itf t ' L i J I? . r -v 'V i .;ygk ts I . - i- ' ! ':3 d n n z t i V i ' ä V I . ; v j . ? ' . t '55 -K f I : " - i ' L ln r 3 ß ' yA , & . - ; - . . . . i, :; v- . , - ....;'.. . w -, ,:. .- - l : iv ' - - .-r , ' ;(. - ; : : ' :' ..( . -. j -.- . , i ' r v . -- . -.t 6- 1 - ' ' -.. r ' '"' '' ' '"' j"- "" ' - -, . tt . v.-s , . v ' ' i1 ' -" f - " .-' " " , . '-"KWK. y. ' -s:- :, " "" ' 1; '- - . . " . 'r M. I, ' yyr' : - - i w - , z 1 t, . ' . V l.'-'X ' ' I ' . . T ? - . I z r . . - ' , ' , ' z - . v ' : . , ' I f ' r'"" ' ' & , " 1 j - z - ) " " ' , " ' I v 1 'j ' ' 1 : - . ' . - f . - r ,.', . - . - - a h ' r 5 v 5 ' ' L .', ' ' , , ' ? " . ' - ; ' "Vf !' , ,1 i ' k . ; r.;:; r vvl; -x-I 1 I - ' I 1 j. i ,;, . , , . ' - . '.'.ni. - - 1 . I rs I I ? ' 1 FZ-?c-, '7 5 t rl4 ! P .1 , , n a f - - , . , l-! I x - - i i , -.. I . , . I f ' , I . rtiir"x - ' . Z r i , . - j j user i ' ; 1 r - r i 5e. - I l ' - r - " . j!. "" M fJr , 5 1 V , fj e 4 ' ( -1 7 f : yi h u J I! ' :? r -vMt ' - - ,M H - : f W i ft . V I t "il, m i hi.hiikii.u ?t 'wilUMwllin ' S WWTOWtW.awirwiMtij.wl'' ''-'WimiCT-iiire f v- WUnTin k ' .? V-- , r ' .1 it V ' ! , - . i Ä '-S . I . - " - I ' ; "L-i' ' ' - ü I , , ' , 4 ' ' . Ti ' ' I : ' 4- -l'? ' .-"' ' , 2 j jUlii! -1111.1111-111 -V' ---Tlawir .. , i- ''"jMboViii ; "'" " itr UHJU.l .-im. .w. '' Novelle von El-CsrreZ. bem Offizier plauberte, flirtete das Töchtcrchen ihrerseits mit dem blonden Fremdling. Schon fühlte sich dieser in höhere Da feinssphären versetzt, als ihn plötzlich eine rohe vaust aus die Ebene irdischer Zu stände zurückriß. Es war ein 5lollege. der ihn höchst trivial mit: .Na, mal nich so fixe nich!" anredete und sich einfach Doktor Notpfennigs Spaziergang an schloß. Währenddem mehrten sich unheimlich die aneinander vorbeidrängenden Men schenmassen. Der schmale Korso glich einem zu engen Strombett, das die drän genbe, lebenbige Flut nicht mehr fassen kann. Im Fahrweg rollte Wagen hinter Wagen, eine nicht zu durchbrechende, end, lose, stundenlang sich nach einer Seite hinbewegende, vom Pincio kommende Zeile. Auch den Fahrdamm in dichten Massen füllend, drohten die Fußgänger immer unter die Räder der Equipagen, Droschken und der in gehemmter Kraft schnaufenden Automobile zu geraten. Doktor Notpfennig fxlarn eine melan, cholifche Auivcindliing. Im Gedränge mit Reichtum, Ueppigkeit, Versuchung und Leichtsinn dachte er an seine würdige Mutter im thüringischen Landstadtchen, an seine ledige, alternde Schwester vor ihrem züchtigen Nähtifchchen; da aber kam .sie" vorbei und schenkte ihm so einen langen, zuckersüßen,' zündenden Flammenblick, daß ihm alles Blut in den Kopf schoß und er mit unsäglicher Wonncpein Amors sengende Pfeile in seinem Fleisch fühlte. Auch sein Begleiter hatte jenen Blick bemerkt. "Gorbo cli ,ign" sagte er, Indern er sein Italienisch mit sächsischem Dialekt aussprach. DaS nennt sich 'ne Sache! Schade, daß das alles nur Aus stellungsartikel is!" .Wieso?" fuhr Doktor Notpfennig herum. Na, mer kann diese Schönlxiten doch nur von der Ferne bewundern! 'ran kommt mer da niemals!" Doktor Notpfennig wünschte die Un terhaltung abzichnchen und kaufte einem kleinen, zerlumpten Benzel in Männer Hosen öerini ab. Der Sachse jedoch schien das peinliche Thema zu bevorzugen, .Unter mei'm Logi wohnt 'ne Familie mit zwei Töch tton, bildhübsche Sianorinnen, sage ich Ihnen, obrt meinen Sie, mer kommt da 'ran? Keine Ahnung! Immer bie Mnt ter brrbei ober ber Aa!r ob?r bie Hius Vilterin. Keinen Schritt atiein tu sie übet bie Straße, Und sich ihnen ben noch nah'rn, heiß gleich nie V:,r üf tt-!'!.!" ,S fuaten Sie doch die Schönst:!' sagte Doktor Notpfennig, dem so etwas im Sinn lag wie sie oder keine", als seine Schwarzäugige , wieder vorbeikam. Der Sachse sah ihn verblüfft an. Heiraten? ?!ee doch! Außerdem bin ich zu Hause verlobt!" Da gehen Sie ja auch die Cignorin nen" nichts an!" versetzte Doktor Not. Pfennig prüde. Ter Sachse ergiff ihn, als gelte es, einen Tobsüchtigen halten. Knade vor Recht!" rief er aus, Sie wollen doch nicht etwa ?' Doktor Notpfennig machte sich zornig los. Ich will mir meine Briefe holen und muß vermutlich noch einiges schrei den! Gute Nacht, auf Wiedersehen!" "A rivcdereichen!" sagte der Sachse ganz verdutzt und sah sorgenvoll dem Freund nach, wie er nach S. Siloestro zusteuerte, dessen herrlicher Palmengarten die Wandel und Schaltergänge der Post umschloß. ' Der aufgehende Mond sah einen Schwermütigen zwischen den Trümmern des Forum rornanum umherirren. Seine Seufzer füllten die Nacht und de ren sanfte, kühle Stille. Doktor Notpfennig, feines archäolo gifch-kunsthistorischen Studium! ganz entrückt, dachte nur immer : .Sie oder keine!" Seiner eigensinnig erlangenden Liebe gesellte sich jener' Jorschexeifer, der ihn schon in seinen jungen Jahren zum bekannten Gelehrten gemacht hatte, und dieser sein Ehrgeiz stachelte ihn an, zu kämpfen, um zu siegen. . Und er ließ von seinem Bemühen nicht ab. Mochten die andern ihn hän sein und auslachen oder auch bemitlei den. er umlagerte die ftste, die aller dings anscheinend uneinnehmbar war. Ter Sachse hatte recht, man kam i,ichl .ran". So bielverheißend die Blicke bes schönen Mädchens waren, so wen'g folgte ihnen. Wobl erkundschaftete er end lich, daß die Mutter Witwe eine' Off! ziers war. daß fit. noch zwei Söhne Halle, die ins ssollegic gesteckt waren, aber sich persönlich den Tarnen zu na hen, schien unmöglich. Weder Beziehun g'n zu Künstle:, und Li!eraten!reisen, noch Interesse für Wissenschaft und gei, stige Bildung würzten ihr Leben. Im er.een Zirkel ihrer Familienbeziehung lHn sie wie hinter einer chinesischen Mauer, Trotz rflebem : im Lande det Ro mrs und seiner Julia gab es schi'n im in Steigleitern und :,i-ch heute sin d't die Liebe iiite Strickleiter und nun Zeilät 'JL'tiMl aud (iu. Der Sei ler dazu war der Arzt Dottore Pettini, den der junge Archäologe eineS Tages in der Nähe der Damen sah, und dessen Bekanntschaft zu machen ihm mit großer Mühe und dank eines gefälligen Hals Wehs gelang jenes römischen Hals toehs, unter dessen. Plage schon die alten Römer Opsertcmpcl bauten, und dessen 'Qual stets Neros göttliche Stimme be drohte. Und weiter gelang ihm gelang ihm wirklich der Eintritt in Heim der Da men. Ueber die schmutzigen Marmor treppen eines düsteren Zinshauses trat ein in den Tempel seiner Göttin. . . Sie hieß Sildia. Und somit hieß für Doktor Notpfcn nig die ganze Welt nur Silvia. Er liebte nicht wie ein deutscher Gelehrter, er liebte wie ein Kosack, wie ein Sizi lianer, wie ein Inder. Er dachte nicht einmal an Heimat, nicht an Mutter und Schwester, nicht an deren Nähtischchen und nicht an die Hoffnungen, die die Gelehrienwelt aus seinen kühlen Kops setzte er war ganz und gar glühende! Herz! In der Nähe besehen war die sieb, zehnjährige Silvia noch reizender, als aus der Straße mit dem riesigen Hut und dem koketten Korfolächeln. Die Mama war in der Nähe noch üppiger, fast koloffal, aber weniger stolz. Ihre Diamanten waren bei Tageslicht auch nicht so strahlend, und an dem goldenen Spiegel des kleinen Salons sah man den Gipskörper des Nahmens. Sie halten auch keine Magd, und wenn die Tl!arna von der Ausbildung der Söhne sprach, seufzte sie. Und dennoch war Silvia sehr urnwor ben, wie Dottore Pettini. der Seiler, sagte. Dieses Bewußtsein tvard für Doktor Notpfennig eine wahre Folter. Sein Italienisch reichte hin zu einer nicht allzu einseitigen Unterhaltung, die besonders von der Mutter im Gang er halten wurde. Als et bas briltemal zur formellen Visite kam, traktierte ihn die Mutter mit einem Gläschen Mar sala, und Doktor Notpfennig zez einen Handschuh aus so wurde das Zu sammensein also um einen To fami liärer, Tas nächstemal zrg er leibe Hand schuhe aus, und da Tarnen besichtigten seinen Berbindungsring er trug bie Farben in Edelsteinen. Mit schüchtern seligem Blick wendete sich dabei an Silvia und erzählte ihr, daß der deut selit Ehemann ebenso wie die Frau einen Trauring trage, im Gegensatz zum J!a lienkk. Ihm siel auf, daß man auf dieses be glückende Th'ma nickt einging. Ja. er meinte, Mutter und Techler 'wechselten einen Blick. Er rötete vo, Verl-gn. heit und Beängstigung und beeilte sich, plötzlich aulzubkechef. Eine furchtbare Ver.rirru,'g bitte ly.: grftn ihm "nie, i'fiiuiii ii'.ud bani tliuai im Xitgu Beinah hätte er sich Dottore Pettini anvertraut, aber sein Stolz hielt ihn doch davon zurück wie auch fein Fein gesühl, daS die italienische Frivolität des ArzteS nicht vertragen konnte. Ueberhaupt: Doktor Notpfennig nahm Anstoß an der leichtfertigen Lebensauf fassung der Italiener. Die waren so schnell mit allem pronto", sie dachten zu wenig und hielten von sich selbst zu viel. Und die Frauen nur Putz und Zuckerzeug, Staub auf der Spiegelkon sole und kein Wissen. Gemachte Blu men in den Vasen und die Söhne ohne Mutterliebe im Eollegio. Am schrecklichsten aber war ihm, sich nicht als willkommenen Freier fühlen zu dürfen. Die ganze Wocke bis zur nach sten Visite brachte er in Groll und Gram hin als aber die ersehnte Stunde kam, lauste er in einem Fieberansall Blumen und faßte den Entschluß, seinen Antrag zu machen. Er ging sonst in all der Sorge zugrunde". Die Mama öffnete die Tür und ließ ihn in den kleinen Salon eintreten das erste, was Doktor Notpfennig aber dort sah, war ein leereS Glas auf dem Marniortischchen, anscheinend soeben ansgetrunlen von einem früheren Be, sucher ... Ein jäher Verdacht stieg geradezu verheerend in ihm aus . . . Dieser Verdacht aber wurde zur Gewiß heit, als die Mama anscheinend in bei legen Hast das Gläschen fortnahm und vertusckxlnd auf die Cpiegelkonsole stellte. Also noch ein Freier! Den man auch mit, Marsala traktierte! Doktor Notpfennig war beleidigt und tief verwundet. Und sein Leid wuchs, als Silvia nicht erschien und die Mama sehr Ileinlautaus seinen Blumenstrauß blickte. Doktor Notpfennig erriet: man war aus seinen Antrag gefaßt, und Silvia erschien nicht, weil ihm eine Absage zu gedacht war. Heute schmeckte ihm der Marsala bit ter. Und bald ging er unveriichteter Sache davon ein Halbgetöteter. Einige Tage daraus traf er Dottore Pettini im Cafö und in Rom ist es nicht schwer, jemand zu treffen, da zu bestimmten Stunden Korso und Cas; alle! zusamrnensiihrt. Notpfennig er wartete, daß ihm der Arzt die ander weitige Verlobung SilviaS mitteilen würde, ober nichts dergleichen folgte. Tottore Pettini verbreitete sich im Ge genteil sehr empfehlend über die Tamen und schien die Absichten deS heimlichen Freiers erfragen zu wollen. Der junge Gelehrte hüllte sich jedoch in Schweigen, er zeigte auch nicht seine Wunden olS ad d nächste Viütentag herankam, was tat er da ? Et ging um eine ganze Stunde früher als sonst hin. um seinen Nebenbuhler zu überraschen. Mit ganz neuen Handschuhen machte er sih os den Weg, Er Ilina'üe on Silvias Psnrte ahnend die Nähe der i öÄahtöttiH, Die Mama öffnete aber o weh! Noch im Negligö, denn eS war erst drei Uhr nachmittags. In schmutzigem Haus rock, ohne Schmuck und ohne Schminke 0 weh! Im Salon waren noch die Fenster laden geschlossen: eisige Kälte herrschte darin. Sich wortreich entschuldigend, stieß die dicke Mama die Läden auf, damit die Sonne hereinkomme und heize. Dann verschwand sie schnell, um sich anzu kleiden. EtwaL beschämt und verlegen stand Doktor Notpfennig da was aber er blickte er plötzlich? Wieder ein leereZ Gläschen aus dem Marmortischchen und auf der Spiegelkonsole stand noch ein! . . . Er sah auf die beiden Glaser und schüttelte den Kops. Er dachte nach und fragte sich endlich: Sollten es etwa noch die meinen fein? Nun sah er die Gläser genauer an genau, mit forschenden Archäologen äugen. Sie standen beide in einem Staubring, der von vielen Tagen her rühren mußte. Der Weinreft war in beiden eingetrocknet und von weißlichem Schimmelflaum bedeckt. Eine schimmlige Staubkrusie lag auch überall, und die schillernden Spuren von Spinnen zogen sich über den abge trctenen Tcppich hin. Schmutz und Ar -mut guckten aus den zerrissenen Falten der sonnenverbrannten Vorhänge; die mit Moschus parfümierten Sofakissen schie nen zu kleben. Quälendes Bangen legte sich cuf Dr. Notpfennigs Gemüt. Er dachte an die weißen Cofaschon feiner Mutter, an deren blinkblankes Fensterbrett mit Hya zyntbengläsern, die lieblich in die ver schneite Heimatstraße hinauslächelten. Die Stricknadeln der lieben Alten klap perten, und der Kanarienvogel beim Nähtisch der emsigen Schwester fchmet terte. Ihm war, als hörte er heimisches Schlittengeklingel und röche die würzige Frische des eingeschneiten Waldes . . . während draußen tief unten in der rö mischen Straße ein Fruchtverkäufer im offenen Hcrnd. an jedem Arm einen drei ten Korb, singenden Tones Mandarinen feilbot; ein mechanisches Klavier an der Ecke klimperte die Marseillaise, um end lich in eine sinnlose Eanzonc überzu gehen, deren Text ein heiseres Jndivi duum ohrenzerreiszend brüllte. Heimweh Heimweh kam über ihn. Heimweh nach Schnee, nach Teinnengrün, Kuchenduit und Freudensestvorahnung. Ta tat sich die Tür aus. und Silvia erschien. M't einem Hut aus Federn und Blumen, blanke Schnallen auf den aus geschnittenen Schuhen und eine Boa über bet bellen Bluse. Zum erstenmal stand sie allein ik,rem Verehrer gegenüber. Wie hi:l)sch sie war! Aber wie kokett. Sie schien ganz hos Verlegenheit und f'irfte so 'ziert ihre Hand.'? tue sie et nur beiangen. ?.'!ama lasse fragfn Ab et mit iai A jakzul riltli fu Aphörlttcü. Kind ist trieb der eiste Mnsch unb l ' I kl, in ,ii f einer noch unbr. wcdntr,, rbe. ?,ir,ni bringt det Uedi'kg.irz in den rwa Zifene oft s,lmet,iu'e Leiben, 11 f.mit für ein deranwa.t sende ft.r.b eine geradezu füt.ftctJid Ausgsl' sein, mit einem elkdichtn Siiftng in em frembt Hau ju gehen. Tie üücnfenfdx u b'i lUbrr gangSieil ist eine langwierige Krankheit, b! au bem in sich seid geschlossenen Ich bei Jlinbe bet 0icsel!s,chiftMknsch. bie Jfurniuet wirb. Tnin tw Jliiib ist ganz Individuum. (,rst durch daZ Ge schlecht gehürt der Mensch zur Gattung, Auch das Gesicht brückt diese Beränbe, rung auZ; am meisten bei den Mäbfen. Tie Geschlechtsreife bringt eine Annähe rung an das allgemeine, an einen ästhe tischen IdealtypuS hervor. Tpäter. wenn der Reiz schwindet, tritt oft da individuelle Kindergesicht wieder heraus. In der Sprache der Erzieher spielt Gut und Böse eine große Nolle, aber ge wohnlich verstehen sie darunter, wZ ihnen bequem oder unbequem ist. Mei stens ist di: sogenannte Erziehung nur ein Krieg der Starken gegen die Schma eben. Aus diesen ungleichen Kämpfen hat fast ein Jedes von uns einen Scha den mitgebracht, der sich niemals völlig ausglich. Ja, wenn Ihr Erzieher selber reife Menschen wäret und weitsichtige Weise dazu! Aber in dem Alter, wo Ihr zu diesem Amt berufen werdet, seid Ihr meistens mit Euch selber noch nicht fer tig. Ihr werdet vielleicht später ein mal fähig. Eure Enkel zu verstehen, nachbem Eure Kinder daS Lehrgeld für Euch gezahlt haben. Wenn einer sich die Miihe nähme, alle die verschollenen Werke einer Literatur Periode, die zu ihrer Zeit hoch geschätzt waren, nach einander durchzulesen: müßte es ihm nicht den Eindruck machen-, als träte er in eine Morguc, wo ihm Leiche an Leiche fahl und entstellt ent gegenstarrte? Und doch: einst hat man biese Toten nur wenig unterschieden von den Unsterblichen, die ihre Zeitgenossen waren. Eben so wird es der Nachwelt mit vielen der hochbewunderten Produkte unserer . Tage ergehen. Aber welchen Anstoß erregt der Unglückliche, der von Natur gezwungen ist, schon heute mit den Augen der Nachwelt zu sehen! Wer für nichts zu sorgen hat als da für, wie er sein kleines Lebensschifflein sicher in den Hafen steuere, der mag sich leicht für einen guten Steuermann hal ten und die Nase rümpfen, wenn er den Segler, der eine Weltanschauung an Bord fuhrt, im Sturm mit der schweren Ladung kentern sieht. lächelnd auS, und ihre Augen glänzten. Sie hätten heute einen Wagen bestellt.. Er sollte also gezeigt werden,. . . " Doktor Notpfennig kämpfte einen harten Kampf. Er hätte das schön:' Mädchen an sich reißen und totküssen mögen. Sie glich einer ezoiischen Pflanze, deren Raufchduft man erliegen möchte, und doch er ahnte die kommende Er nüchterung, er ahnte, daß er zugrunde gehen würde an dieser Wonne und dem folgenden Leid. .Ich habe keine Zeit für Ihren römi schen Korso, ich habe viel zu arbeiten!" sagte er endlich und wendete seine Augen von der Versuchung. Haben Sie im mer Zeit dafür, Signorina?" .Siciiro! Sernpre sernpre fsempre!" sagte sie lachend und betrach tete sich ungenierter im Spiegel. Er hätte sie fragen mögen, ob sie nicht lieber Staub wischen und den Hausrock der Mutter waschen und flicken möchte, aber er überwand natürlich diese Ver fuchung. Dafür deutete er auf das Gläschen, das noch den Tisch zierte, und sragte mit Verstellung: Wer war so glücklich, heute vor mir Ihr Gast zu ein?" Sie legte den Kopf zurück und heftete einen listia-süßen Blick auf ihn. .Ein kleiner Leutnant, prowtt mei ne Onkels! Ach " sie tat gelang weilt, er kommt jeden Tag jeden Tag jeden Tag, aber ich mag ihn nicht, gar nicht, gar nicht!" So log sie also auch und köderte mit Absicht. Der Schimmel im Glas war acht Tage alt, und das andere Gla stand vierzehn Tage unverrückt aus der staubigen Konsole er ließ sich nicht be irren. Empört stand aus. Schmutz und küge waren für ihn Feinde, mit denen er sich nicht einließ, auch nicht um jenen Preis, der ihm winkte, und für den nur er sich verkaufen würde. Da Sie ausfahren wollen, will ich Sie nickt länger aufhalten!" sagte er steif und kalt. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Mutter. Und sollte meine Abreise von Rom plötzlich erfolgen, so werde ich mir erlauben, mich noch schriftlich zu empfehlen!" Ihm war es ganz schwarz vor den Augen, nachdem ein erblaßtes, fiifzes Ge sichtchen seinem Gesichtskreis entschwUN den war. Wie von Sinnen stürzte er die schmutzige Marmortreppe hinab und durch die Straßen. Rastlos rannte er quer burch die men schendurchflutete Stadt, erstieg im Laus das Kapitol und befand sich eine Stunde später im feuchten Innern de Vorghese Parts. Als er ber dort Klänge des PineiokonzertZ vernahm, ergriff er von neuem die FluckI und kam erst g'gen Abend in d Gaststube der dfutsiten Wurstsabrik in Via della Croce zu sich. Auf seinen Teller ab, fto Sauer kraut und ein Pärchen 'liaxw.t dampften, f'rf heimlich eine Träne. Oar' Henvsez oder t