Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 12, 1918, Page 5, Image 5

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    Seite 6-Tägliche Omaha Trwune-Sanlstag, den 12. Januar 1916.
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! Bor der Falltür sitzt, in ihr schwe
felfarbeneö Wolltuch ger ZcZclt, die
dunkelhaarige fehlt Der Schein
deS HerdfeuerS beleuchtet von innen
ihr bewegungsloses Antlitz, den
HalS, das Tuch und streut rotgelbe
Flecken in die Finsternis, wie wenn
Hecbsilaub in stürmischer Nacht ver
flattert. Die großen Ruder ächzen:
vom Ufer tönt manchmal heiseres
Hundegebell, und triioe Lampen
glimmen durch den Nebel.
DaS Frachtschiff gleitet, beschwert
von der Ladung, die Donau hinab.
ES rinnt durch Regen, Unwetter,
durch sengenden Sonnenbrand und
fieberfeuchte Nachte, vorüber an
Ländern, die verschiedene. Namen
haben, an Ufern, die sich gleichen.
Auf staubiger Landstraße fährt
manchmal rasselnd ein Geführt, hin
terläßt Wolken, verschwindet. Der
Strand wird öde. Dann kommen
Gruppen von Häusern oder einzelne
Gehöfte. Es wohnen durin Menschen,
die hier Ungarisch, dort Serbisch,
Kroatisch, Numäniich sprechen. Was
sie sagen, gleicht sich dem Sinn nach.
Alle wünschen viel, hoffen etwas für
pnter. Indessen ardeilen sie oder es
en oder schlafen.
Weiber spülen ihre Wäsche in den
schweren Wasserfluten; Kinder stehen
und schauen. ES folgen lange, end
lose Strecken, wo vereinsamte Bäume
sich wie in Langweile winden, wo die
Natur zu gähnen scheint mit zahnlo
sem Mund.
Endlich legt das Boot, in ollen
Fugen knarrend, vor Kadujevütz, dem
Bestimmungsort an. Das Korn
wird mit Schaufeln in Säcke gesüllt;
weißer Staub, der nach Brot riecht,
pudert die Köpfe der Träger und legt
sich wie Reif an die Gräser am We
gesrand. Sobald der lctzie Sack fortgetragen
ist, langen vier kräftige P,erde an,
werden angeseilt und ziehen mit ge
strafften Muskeln das Holzgeväude
stromaufwärts.
In Pantschova, dem traurigen
Städtchen, das, von einem Mücken
Heer umzingelt und rnem schlammi
gen Donauarm umlagert, wie eine
Malariakultur daliegt, nimmt das
Schleppfloß neue Ladung. Wieder
beginnt es abwärts zu gleiten, vom
Steuer und von zwei mächtigen Ru
dern geleitet.
Als Aufseher der kostbaren Fracht
war Eschtis Mann Mgestellt. Sie
begleitete ihn auf seinen Fahrten,
um ihm die Mahlzeiten zu bereiten
' und um das Leben mit ihm zu le
bcn.
Damals, als noch kein Dampfer
die Donaumellen durchschnitt, wurde
in dieser Art die Ware weiter bei
dert. Und eZ gibt zu jeder Zeit Leu
te, die in irgendeiner Weise ihr Da
fein fristen müssen.
Freudvoll mochte es nicht sein,
dort zu sihen auf den Brettern n:
ben dem schweigsamen Menichen, der
meistens starr vor sich hinblickte
mit fest aneinandergeprcßten Lippen.
Aber Eschii empfand kein Bedürfnis
nach Zerstreuung. Auch ihre Gesicht
zeigte den Ausdruck zuwartender Ge
duld. Sie sahen wie Geschwister auS
durch diesen einen herben Zug um
die Mundwinkel. . Schweigsame Lip
pen verraten oft mehr, als spie
cher.de.
Hier waren Linien, als , hätte in
wcltmüdcr Maler zwei Familienbil
der für trauernde Hinterbliebene ge
zeichnet. Eine nie aussetzende, müh
lende, nagende Sehnsucht hatte die
beiden jungen Gcsichtr retouchiert.
Es war nicht die Sehnsucht nach ei
nein andern weniger eintönigen Be
ruf, der sie bedrückte. An diese Le
bensweise halten sie sich gewöhnt und
wünschten vorläufig keine andere.
Sie näherten sich von den billigen
Fischen, die ihnen auf Barken zuge
bracht wurden, und zie kschii mit
viel Zwiebel und Paprika in Wasser
lochte. Sonst waren sie mit Warten
beschäftigt.
Während daS Floß schwerfällig
hinglitt, begleitet vom Glucksen des
Stroms, vom Schnarren der Ruder,
von den vereinzelten Tönen am
Ufer, verstrich auch die Zeit, und je
der Tag brachte Geld für die Spar
büchse.
Geld! ' Die Ziubeiformel, bei der
die Härte im Blick schmolz! Gels!
Das Wort. das. willen im Schwei
fen plötzlich"' erklzng. Wenn der
Aufseher das Wort aussprach, lächel
te er.
Und wenn sie die Formel lispelle,
sg-klang es vcrhcif'.ungsi.ll, als wenn
Geld auf Gold mit leisem Klirren
aufschlägt. Dann szhen sich die k'u
d?n junjen Menschen zärtlich an.
Eine gemeinsame Liebe verband sie.
Sie verenden sich.
Einmal Im auch die Slunbe, die
sie seit Jahren trwarielkn. In die
icr Stunde fagle der Aufseher zu
Eschii: .Jetzt können wir anfangen."
Sie wußte, waö meinte.
Sofort verließen sie die mücken
umlagerte Verladestation. Ein ,Kol
lege", der mit Ware stromaufwärts
fuhr, nahm sie unentgeltlich mit nach
der Hauptstadt.
fcem sicheren Takt heS Zielbewutzif
sein geleitet, fanden sie bald daS
Nichtige. Ein ungeheures Durch
gangöhauS voll Lärm und Verirrung.
Den ganzen Tag liefen geschäftige
Menschen bei dem einen Tor herein,
zum ndern hinaus ; oben auf den
Galerien der drei Stockmerke wurden
Teppiche geklopft, Dienstboten schrie,
en und lachten, Kinder warfen Pa
pierstücke und zerbrochenes Spiel
zeug, über das Eisengitter in den
Hofraum; aus den geöffneten Jen
Habersack, 1. Januar 1918.
stern drang Küchengeruch, Nahmaschi
nenklappcrn und Klavierspiei mit
Pedalanwendung.
Dort mieteten sie ein g:oßeS. lee
reg Gewölbe. Aber eS blieb nicht
lange leer. Allerlei Säcke. Kisten.
Ballen, Bündel, große und kleine,
langten an. Der Aufseher Galamb
Natzi hatte das Gewölbe. .Depot",
wie eS auf dem Schild ''ieß. gemietet,
um auf lagernde Ware Geld zu bor
gen.
Entweder wurde die deponierte
Ware nach Entrichtung deS Lagerzin
fes wieder abgeholt, ider es ge
schah oft genug der Besitzer des
Handelsartikels konnte kein Geld auf
treiben keinen Käufer finden, dann
blieb eben die Ware dem Galamb
Natzi. Er wußte sie vrompt an den
Mann zu bringen. Und das Gewölbe
konnte neue Ware fassen.
. DaS war ein glattes Geschäft.
Eschtis Satte fühlte sich sehr wohl
tätig, wenn er dem bedrängten Händ
ler in dieser Weise, Beistand. Sie
saß den ganzen Tag in dem feuch
ten, kcllerartigen Raum, der bloß
durch die Tür Licht empfing, so daß
diese auch im Winter offen stehen
mußte. Denn Lampen brennen
wollte sie nicht. Dort saß sie nun,
in das wollene Tuch gewickelt, das
ihr auf der Donaureise so gute Dien
sie geleistet hatte; nur ein Paar
Filzschuhe mußten zur Ergänzung
ihrer Garderobe angeschafft werden.
Ueber die Hände zog sie gestrickte
Halbhnndschuhe, aus denen die mage
ren Finger nach dem Inkas! 0 iicy nreck
ten. Sie verdienten ein schönes Geld in
dem finsteren Kellerraum. Abends
legten sie an die geborstene Eichentür
des Magazins ein großes Schloß
mit zwei gekreuzten Eisenstangen und
begaben sich in ihre Wohnung. ' Die
se bestand aus zwei Stuben, in die
man durch die Küche gelangte. Zum
Hintergebäude eines grauen, ausge
florbenen Hauses, wahrscheinlich durch
Abteilen des Stalls gewonnen, könn
te man bloß durch Ueberschreiten der
Wasserlache unter einer schadhasten
Dachrinne gelangen, oie im Winter
zuiror und wieder austauie. Niemand
würde sich freiwillig übe: dieses un
bequeme Hindernis der Behausung
genaht haben.
Nachdem bei zugezogenen Gardi
nen die am Tag eingenommene Geld,
summe in den Eisenfchrank verwahrt
war, schickte sich Eschii an, die erste
warme Mahlzeit zu breiten. Rasch
verzehrten die Müden in der Küche
das Abendbrot, sich am Hcrvfeuer
wärmend. Gleich , darauf begaben sie
sich zu Bett, links und rechts vom
Geldschrank. Man braucht ohnehin
Licht beim frühen Aufstehen.
Allmählich fllllien sich auch die
Schubfächer der Kommode mit ver
schiedenartigem Gerät. Natzi ver
schmäht: es nicht, auf kleine Gegen
stände, wie Ringe. Uhrkelten, seidene
Tücher, Wäschestücke. Pelze, Wert
Papiere und Lose, zu borgen. Wie
len armen Leuten hat er derart beige
standen. An Feiertagen, wenn das Depot"
in den Nachmittagstunder geschlos
sen bleiben mußte, unterhielt sich
Eschti damit, die verpfändeten Sa
chen anzuschauen, währeno Natzi die
Nummern der LoZe wit d:n Zie
hungslisten verglich, rechnc.tr und
kombinierte, was er unternrhmen
würde, wenn er über größere Kapi
tcliert verfügte. Eschii lehnte, in ihr
gelbes Tuch gehüllt, auf dem Küchen
tisch, und Natzi, der zu diesem Zweck
eine Brille aufgesetzt hatte, murmelte
Zahlen, wie ein frommer Mann seine
Gebete hersagt.
Später entzündete Eschti mit
Kleinholz ein rasches Feuer, um
Kaffee zu wärmen. ki schönem
Wetter gingen sie manchmal über
die Andrassystraße bis ins Stadt
Wäldchen, wo sie von einer Bank auS
zusahen, wie reiche Leute vorüberfuh
ren. In Budapest lebten einige Ange
hörige von Galamb .atzi; zwei Nich
ten hatten hingeheiraiet. Doch be
suchte sie niemand. Man scheute
sich, über das Glatieis in die Be
hansung zu treten, wo es kalt war
und nack) ausgev'c!r"lien Speisen
roch.
Eschii sowohl als Nah: empfanden
nicht das Bedürfnis nach zwecklosem
Bcrkchr. Im Geschäft sprachen sie
mit verschieden? Leuten, beklagten
sich über die schlechten Zeiten, hör
ten Kkqen an und sagten minde
stens fünfzigmal am Tag: Ja
wer einen Haupliresfcr machen könn
te!"
Sie sa.iie dies so oft, bis ihnen
mit dem Kreditlos, d,,S ein junger
Mann bei ihnen verpfändet halte, oder
nicht auszulösen vermochte, der erste
Treffer von hunderttausend Gulden
zufiel.
Es war am Pfingstfeiertag, als
Natzi die Gewinnnummer las. Sei
pt Frau schob eben Aepfel in da!
Rohr, die sie ,um Thendbrst traten
wollte. Da rief Nütz! mit heiserer
Stimme: .Eschti, Eschti. schau
her."
Sie kam heran, besah die Zahl,
auf die ihr Mann ..lit dem Fin
ger deutete, und wurde erdfahl; hef
tiges Zittern befiel sie. Beide spra
chen lange kein Wort. Sie sahen sich
bloß mit schmerzlich verzogenen Mie
nen an.
Endlich hob sich Eschti. die sich
im ersten Schreck auf den Stuhl hatte
fallen lassen, lief an die Tür ugd
vrehte den Schlüssel um. Sie hatte
Furcht, beraubt zu werden. Nun be
gann daS Paar, das eben von einem
unerhörten Glücksfall ereilt wurde,
leise und ängstlich zu flüstern. Sie
besprachen alles ausführlich. Haupt
fache blieb, daß niemand etwas da
von erführe.
.Denn würde eS bekannt, weh
uns!" rief Eschti mit unvorsichtig
laut kreischender Stimme.
.Seht, scht! Sei doch still!" zischel
ten seine bleichen Lippen. .Still! Ein
solches Ereignis wird schneller ent
deckt, als ein Mord."
Ach, weh uns! ,Wir sind geplagte
Menschen. Alle werden von uns
borgen wollen ohne Pkand. Alle wer
den ihre Sachen zurückbegehren. Je
der arme Teufel wird uns für sein
Elend verantwortlich machen und er
warten, daß wir ihm ein sorgloses
Leben bereiten. . . Warte nur. gleich
erscheint Terka, um für ihren Sohn
zu betteln: er will durchaus Musiker
werden. Das sollen wir nun ermöz
lichen. Trotzdem er greulich auf feiner
Bioline kratzt, tragen wir allein die
Schuld, wenn er nichts erreicht. Alle
hungernden Künstler aben wir von
nun an auf dem Gewissen; alle un
verheirateten Mädchen, alle Krüppel
und Bettler.
Bis jetzt waren nur Terka und
Böschke, Erzi und Bela ihn Kinder.
unS verwandt; jetzt werden Nichten
und Neffen aus dem Boden wachsen,
so viel, wie der Kalender Namen
verzeichnet Für sie, für Fremde ha
ben wir uns ein Leben lang ge
plagt. . . Sie werden wünschen, daß
wir sterben. . ."
Eschti begann zu weinen. Schreck
lich, schrecklich!" jammerte sie. .Nie
mals können wir Ruhe finden. Nie
mals werden wir unr Geld genie
ßen." Bis spät in die Nacht hinein flll
fierten sie miteinander. Die Brat
öpfel blieben unberührt. Als endlich
die reichen, Leute einschliefen, stöhn
ten sie in beängstigten Träumen und
als sie erwachten, verehrten sie die
Aepfel sowie den von gestern Lbrigge
bliebenen Kaffee.
Noch schwerer, als in den Besitz
des Geldes gelangen, ist e, den vor
handenen Reichtum ver.'elgen.
Um die Armut kümmert sich nie
mand. Reichtum aber dringt durch
die Ritzen der Maueri wie Rauch.
Man fühlt immer, wo das Feuer des
Goldes lodert. ,v
Eschti und Natzi hatten zwanzig
Jahre gefroren, in der Hoffnung, sich
dereinst an dieser Flamnie zu wär
men. Jetzt endlich, da sie am Zie!
angelangt sind, droht der Hauch des
Neides das strahlende Element zu
verlöschen.
Eschti fühlt, wie n ihrer Seele
angehäufte Gier frei wird, sich
um sie und ihr Glück lagert, gleich
einer Meute zähnefletschender Wölfe.
Bisher hatte sie die besitzende
Klasse gehaßt. Jetzt umfaßt ihr müh
lender Grimm die gefamie Mensch
heil. Ein böses, , bitteres Wutge
fühl gegen alle, die hi Glück ihr
nicht gönnen, martert sie Tag und
Nacht.
Wenn zwischen den dumpfriechen
den Warenbündeln im Depot", das
sie nicht aufgaben, um nicht den
.Verdacht" zu nähren, manchmal ein
Klient mit scherzhaften Anspirgelun
gen der heiklen Frage näherzurücken
versuchte, steigerte sich 'üscktfs Erregt
heit zu wahren Tobsuchtsanfällen.
Sie begann, am ganzen Leib be
bend, fürchterliche Flüche zu mur
mein. Natzi versuchte sie zu beruh!
gen. Kein Muskel verzog sich in sei
nem wachsgelbeg Antlitz' und er sag
te bloß: So laß doch die Leute re
den. Worte können weder schaden
noch nutzen."
Hätten Worte die Mach! zu scha
den, Eschti hätte über ui? Erde ent
setzliches Leid gebracht. Denn all
mählich kamen nur noch Flüche über
ihre bleichen Lippen.
Daß ihn der Donner erschlage; -
daß ihn der Krebs zerfresse: mög
er lnd werden," murmelte sie zähne
knirschend, während sie auf der Bank
saß und sah, wie auf weichrollenden
Rädern Frauen und Männer vor
Uberfausten, die van ihrem Geld ficht
baren Gebrauch machen.
Offenbar war sie schon längst irr
sinnig, die Frau des Äalamb Natzi,
der auf ein verpfändeies Kreditlos
den ersten Treffer gewann. Aber es
nmre unnötig gewesen, sie in eine An
stakt zu bringen.
Ihr Gels hielt , sie in strenger
Haft.
Oft hört man fragen: wer gewinnt
das Los?
Tann denke ich an die alte, ver
schrumpfte Närrin auf der Bank im
Stadtwnldchen. den wachZgelben
Mann daneben, der unter dem ver
staubten Hut grimnu'g vor sich hin
starrt, und ich denke: so sind die
Leute, denen das große Los zu
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Jetzt
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Bcrlag der Tätlichen Omaha
Wegen der hohen Papicrpreife haben
Xahvc wieder nur eine beschränkte Anzahl
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Der Kalender ist reichhaltig und mannigfaltig und ent
hält viel Belehrendes und Wissenswertes, hat schöne und viele
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