Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 08, 1918, Image 6

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    Drei Jahre i Sibirien
von Philip ?.
LnkgrZrnde Böller. Tataren trab
rgitscn. DK letzten Uebnnst
eltgernumischr -Stamm. FArft
Oshafaridse. Ein Naturphils,
soph Im sidirischcn Urwald.
Jagdparadies.
Ehrend ' e:r.tt lltlt dou Jahren
kucherten die politischen Schriften
Kdn Sibirien so üppig empor, daß
na in ihm nur noch dos Land der
rmen russischen Verbannten, ein tvah.
I Thal der Thränen, sah und nichts
wkiter. Aber dieses Sibirien, weit
fcevon entfernt, nur ein Land der
dvrtation zu sein, ist ganzes Reich
fit, sich, in dem noch manches ung
hre Gebiet als terra icognita zu be
ichven ist. Undurchdringlich Wälder
ad och daZ beinahe unbestrittene
Jagdrevier des Baren, in den SLm
efen, haust ungestört der Elch, über
rie endlosen Steppen marodirt m un
Thlbaren Rudeln der Wolf, und al
kl umgiebt eine noch unerschlossene
lerntet) Natur, Schwach bevölkert nur
t? da weite Sibirien, aber von' die
Jen interessanten BolZZstämmen, die
do, der vorrückenden öiotlisation im
tm weiter zurück in die Wildnih ge.
klingt und endlich von ihr aufgesogen
werde.
Wordweften Kbt daS Volk der
Dstzaten. ein zur Urbevölkerung Nord.
KfsetC gehöriger mongoloider Stamm,
bessen Angehörige sich selbst .Kando.
tho' nennen. Rapide gehen die Oft
islert schon ihrem Untergang entgegen;
LueL, Blattern, der Branntwein und
debenbei auch die Vermischung mit den
Aussen beschleunigen ihren Nieder
pang. Schon fast ganz derschwunden,
fci auf kleine Reste, sind die Wogulen.
Diese Böller sind Heiden schamanisti
f:"W V?si4n s! NrtS Iim,K ft-i-
I - " i ivuiutittl, Ijt
sehet und JLger. ihr Zug. und HcraS
Wer ist da Ren. In ihren LebenS
gewohnheiten erinnern sie an die Lap
pen, und Samojeden? auch in ihrer
Kleidung, die an Rennthierfell ist.
i 21 mnnnrn m xntm STirhirm
-7-.. v. . -M, ttfiUflUl ü
i mtltf t4 frSrmfa,.-m i c,.
, - -j . (-.... . J-
' tro. Wie diel andere UroSIker, f
ptzea die OftjaZen eine große Scheu.
' tail cidilisirten Leuten zuscunmenzu.
treffen, und besonders scheuen sie sich.
; mtt Beamten sich einzulassen, die nach
n7lnitn ?ri.f i ii
" tut Tufreckterdaltuua htr &Wa
"Miuj nu. juni stufen, lilLyl
sind. j
in ernte Roll sdMen in Sidi.n gibt das Gott, nicht den Wen
rien die Tataren, die in festen TÄr.jsH., M x t c, m rx tl
fern sitzen und neben der Jagd und! Solcher Art sind die Menschen, die
''der Fischeret auch Ackerbau treibe.! Jäger in den Mischen Urwai.
fMi tiiT (5TnFT,m m,4 ., ; dern begleiten, .und ihnen gleich am
o m w.vvhiiu vMiiu - vtiiv4. ifcv
seine Kosak, war ganz Sibwen!
.tf-rfn wi, r-4r !
- firn iroväiscben RilZilnnks lirtfet
- 9V iv LWL rfLUV LA. kf.B 1 t-
unter
!ttarffchr Herrschast. Die tatarische
f-öuvtfiabt auf urobstH-, flCrff mr
asan. heute noch der Mittelpunkt s
, i-r
Nachdem die Tataren sich Ruß
' !and freiwillig unterworfen hatten,
sicherte man ihnen neben anderen Pri-
.jru i r.i . ivr..
ucr.tcn jrnt 'au
Uie?yion zu. So bilden
Ttn ?tnr Vm (&rrr VuVA S.i
VUU k4l W1.XV U V
Sitten, die mit ihr Religion zu.
ammenhöngen. von den Russen ge- i
htrvi fflritif. W irnnr nickst I
lVVfc.WI..Vt, JjiWIfc UW
2llmein. sondern eine Frage des
-Xm, 'i rrVrfmnii;
iPl'VkattWUinv L it., tUKV i fcn-T V4..svw
ron der Regierung geduldet In Si.
birien. besonders intn Städten S.
nipalatinSk, Barnaul, Kurgan und
Jrbit. gibt e! unermeßlich reiche Ts-
.iwu, Hua r itcujHKHUj itiu
JV' li, .-lcm ew7m ihr ;
taren. die einen ganzen Harem Mi
mohammedanischen Leben in Vtun-r umeqqtxDn iiaj in ician um punun icuuna ja;itaiiSmus nicht zu Gebote stehen, z'"' " wi'
land während die Stadt Srbir daSeimm europäischen Verwandten. Er-res OheimS Johann III. und seines. Indem er im Besitz aller lohnenden durch ftme Unentschlossen-
tenti TobolSk. die ficnatPcM d-r ist weit stärker und angriffSlusttge,- Vetters Sigismund ?or Augen konn. Bahnen gelangte, vermocht er einen, it diel von semem Ansehen verloren
Tatannfürften auf asiatisck "Seite 1 erreicht ein höhere! Alter. Vi!e te er für fen Haus Nachtheil voraus- Theil des Profits, den sie abwarfen, i Wtte. bei Zarizvn. 2T)f) Aufrührer
itn.n.iu uui umi Ojti. &iu. ........ m- w. v-r.r.. 2 i.;. , :j. l , rA .... 1 j s,s CAV vr.ni
sie heute noch y1- fy" wo
kigen nennen. Den Tataren ähneln. l'rTL. aTl
&J?lg
f m Steppengebietes, sie treiben Woche über 40 Stück
nen Ackerbau, sondern lebnals tt, j zerrissen; zwei Heu.
Nonnen von Pferde. Schaf- und ? auf dm Felde überfal
Kielzucht. Wohnsitze haben si mmund getödtet Während kurzer
leben vielmehr m Slten d sie mxam Laufe des Jrtyfch ge-
Zvfä nennen. Die schon genannten , Ju.; m,
Wogulen, ein christianwerter BolkS.
amm, bewohnen den nördlichen Ural
rJ.TvT TZ1 Typ ist d fogenannte.Tataren
biete Weftsibnien Zu diefenBotem t. Man
kommen noch die Sorzanen, ein gleich- r sibirische Bär ist ein Gegner.
tr,m rntSnrTViihtS tftnsf mit vielen i.VIJt. '. rn 1
fas. aus ueroenocs jon mxi uniui
blondhaarigen und blauäugigen G
stalten, die Tungusen und die Samo
jeden, die weit oben in den nördlichen
Ttbieten umherziehen.
I Die neueste Uöbersicht ikb die in
Sibirien lebenden DSIZer verdanken
Zsir dem rerdienstvollen Jäger und
Forscher Sgon Freiherrn von Kap'
Herr, dessen Buch: Drei Jahre in M
!irien eine wahre Fundgrube für die
freunde der höhnen Reiseliteratu?
.st. 23c3 die sibirischen LLtterschaf'
tn anbetrifft, so gibt kZ noch manches
7-eheimniß ?u lSsen? Sibirien ist in
'.ieer Hinsicht fast noch gar nicht er
'orscht. und ez wäre sehr zu wün,
ck,en, wenn sich Ethnslen und ArÄi-:c-c,rn
fänden, die den Vorhand enen
."roblemen nähertreten, ehe so man
he. ravrd niederg?.'ende Völkerschaft
ruSeiiorben ist. In den Gräbern
jft Syrsänen Tsm Beispiel hat Kny
m Vxr$ rothMwde Haare gesun
tn, daneben iber und Kupfer
r,v.d, der eine merknxirrdze Aebr-
AHt fnMfit Otm&.rn im.
yxx spricht die Lnsicht cai,
4f
bafi die yrsänen, Kittet denen auch 'hm, ,al rt sich Wall zu rege k
heute noch blonde. blauZugi: Jndivi gann. Der ganze Himmel schien wie
duen vorkommen. vielleickt frtk'rntt toitttt feArif von der fland ei.
Uederrest attgermanischer SUinme
find.
Me die früheren prachtvollen BU
er Ui Freiherr von Kapherr, ff
auch dieses neueste vor allem ein Jfd
buch, ctber ein solch;, wie ei ihrer
nicht viele gibt, l? führt in gleich,
fam unbetretkne Gebiete, in Wälder
von erareifkndem iunafräulicken 5tau
der, in Th PflTrfdirse, rrie sie nur
noch in: Norden Canadas oder in den
Tropen zu finden sind, und unt?r
Menschen, die noch nicht von des e -
danken Blässe angekränkelt sind. AuS
früberen Mckern ist schon der grusig
Nische Mrst Dshnsaridse kbekannt. eine
wundersameHkldengestnlt. der urwüch
sigsie Jager, den die Phantasie ersin
nen rann, und in sewerArt ebenso dem
Aussterben verfallen, wi: die primiti.
den Völker Sibirien. .Dich:
Mann", schreibt Kapherr, .ist der
kühnste und ausdauerndste Jäqer. den
ich in meinem vielbewegtm Waldle
ben kennen gelernt habe. Gerade und
offen biZ xur Undoflichkeit, ein Son
derling voller Schrullen, menschen
scheu, MffanthroV. ein wekberfeind
licher. pchilosophischer Grübler, der
sich außerhalb aller Satzungen der
menschlichen Gesellschaft zu stellen ge
wohnt ist, dabei gerade und zuver
lässig, ein Mann, der mit seinem
Wort fanatifcl'en Kultu treKt".
Ew GegensiUck zu diesem Urwald.
Philosophen ist der alte Jäger Mi
chael Panow. eine echt russisch Bau
ernfigur. mchr noch a5S der Fürst
WZet, und von einer Naivität, die un
daS Märchenhafte grenzt. 5iaphcrr
und Michael Panow sitzen einsam in
einer Jagdhütte, während über ihnen
em Gewitter niedergeht. Kapherr will
sich auf ein Lichtung begeben, weil
Baume den Blitz anziehen. Aber Mi
chael bleibt sitzen uns steckt sich eine
Cigarette an. Herr. daS ist Unltnn.
WaS die gelehrten Herren in der
Stadt sagen, ist überhaupt alles Un
sinn. Wie soll denn ein Baum den
Blitze anziehen? Den Blitz wirft Gott.
ES rft ein große! glühendes Stück
Etsen. Herr, versündige dich nicht,
bleibe hier. Den feurigen Witz lenkt
der liebe Gott, Ich bin alt, du kannst
mir wohl glauben, was ich sage."
Auch daß eS in den Städten Eisen
bahnen unter der Erde gibt und dä
die FlugZunft . bereits erfunden ist,
:tr i. (tffi. t
ßjui Cvr 'um mzjx giauwr. - """" "' i., w y.-
versündige dich nicht. Unter d rde! schen unter englischer Vermittlung mit
t' K?x,-Z v,.. o...!frn V.bfrrty h,r, rnffifrfn mit
uyiwi tcu.c auuum. uim ui uii.
fliegez keine Menschen. Nur den Bö
" , .
angepaßt ist der , Urwald. Er bnt
noch die gewaltigen Geschöpfe, die
1 .
!in Jägern gerecht sind, vor allem
Bären.
den Heiden aus iau,en
1 Ächlachten, dem die
Jäger trotzoem
. Der sibirische
..
, , ...r-
ungereizt Menschen an und weiden
mit der Zeit buchstäblich .Maischen
- - . - hvi .. , y
vorher Ostendchen grmn.
hft verstümmelt hatte. AuS eme.n
va ir
' . .
der B die Unglückliche am
Dellen Tagt herausgeholt.
' .. . '
Sa dbuutde. wenn die
dgetabüche Nabfur die Iwbolde
knapp geworden ist. nähern sie sich den
Dörfern und richten unter dem Vieh,
. , . cm tj 1.
und selbst unter den Menschen qrosze
. j ' .
, " '7 e i?n5
Brch gegen AX) fcsitsl. Z)er gesur
, Viunpuzre aixz zareu nehmen uvuij uu iuiuu usiuui m unmmu otn unioynnoen aynen zuzuwenden.! ,"" ,,.,. h uivm-
Züdung ihrer, Iizer , graw i iU 0 -
U tXtL 1 A1 -i ttv frtr
w .ir.M . . r. - ir.u.. ii
: im oiainien juicn, lutuiut "t
der nicht zu verachten ist. Serne Lab.d!Bom 4. Jul: IM bis zum 1. N
erfordert Mannesmuth, Sicherheit mit
der Waffe und die höchste Vorsicht
Sonntagsjäger haben in diesen un
durckdrinalichen Wäldern nichts ,u
suchen.
Das VochwÄd, daS d zwnt
einnimmt, ist der Elch, der bösartiger!
ist als der europäische, auch größer!
nd stärker, sind doch Gewichte von,
1200 biS 1500 Pfund (russisch, aufgc-
biochen) keine Seltenheit. ES kommt
häufig vor daß Elche, besonders jün.
ger, den Menschen annehmen. Äußer
den Menschen hat dn Elch wenig ge
fährliche Feinde, wagt sich ja selbst
der stärkste Bär nur in den seltensten
Fällen an nn ausgewachsenes Stück
heran. Dann kommt es zu jurchtbu
ren Kämpfen, in denen häufig der Bär
den Kürzeren zieht. Und als drittes
Iagdwild stellt sich da! Ren vor. DaS
der Verfasse? auf der Emenjagd am
Tawins!Sor. einein großen See,
erlebt hei, gnzt an das Märchenhof
te. Er fand t,ir ein wahres Dorad'..
Jlaum sank die Sonn hinter dem
p3vipsi dJ Msos.' so eria&t StabiiwiJta worden, sein fcciQrtcttJaißßtm 3lufctn fttwesta sind.
n RiesenschreiberZ beschrieben. In
lange Zeilen kamen d Enten ange
strichen: Hundert. Tausende tualcich,
Bald himmelhoch, bald ganz niedrig
I r . r M . . i. . 4.
Über unseren Kopfe, daß man den
Windzug ihre reibenden Fluge zu
verspüren meinte. Immer neue
, Schaann tauchten auf. In 'langn
Linien, in dichten Wolken braust da!
üafferJflügkl über uns Hinwez. Und
im Schilf ein Pantschen, Plätschern
und Rauschen rn Durcheinander?
! fen verschiedenster kreischender, quä
kender, schrillpfeifendn Stimmen, daß,
um sich zu verstandigen, man sich mn
voller Lungenkraft zurufen m'jfjfe.
Und jetzt begann daS Schießen. Die
Ersten fielen wie dunkle Klumpen aus
der Luft, jeder Schuß beleuchtete die
dunklen Silhouetten der Umgebung
mit rothem Licht. Kam ein dichrj
Schwärm vorüber, so nahm man sichM Deutschland als Staatsprirzip
nickt Zeit, die einzelnen Enten zu!
beschießen, man bielt m.tten in bis ;
schwärze Wolke, drückte ab: ,wi. drri
vier Enten plumpsten in da Schilf,'
Zu Köig (Snstav Adolf,
Todestag.
(16. November 1632.)
Gustav Adolf ist IS Sohn der
Prinzessin Christine von Holstein
Gottorff und Urenkel des Reform -
tionslandgrasen, Philipps des Gnfr
müthigen von Hessen am 9. Dezember
1L94 geboren worden. Sein Vater,
Karl IX., war erst der dritte Sohn
und Nachfolger Gustav WasaS; sein
Halbbruder Erich XIV.. der Bruder
Johann III. und dess:a Sohn Sigis ijelnen dient. Daraus ist zu ersehen,
mund waren ihm vcraufgegangen. !daß Wagner sozialistisch in allem war,
Sein Bater gelangte erst 1604 nomi-!was die staatliche Thätigkeit betrifft
nell zur Konigwürde. wesentlich auf! und in der bürgerlichen Thongkeit auf
daö Landvolk gegen den theilweise
ichon wieder kathonstertm Adel ge
stützt; er heißt in der schwedischen Ge
schichte .der Große" und .der Bauern
!önig So war Gustav Adolf mit
seinem politischen Dasein sofort nach
seiner Thronbesteigung am 30. Okto
ber 1611 auf jene protestantischen In
Pressen hingewiesen, deren glänzender
geschichtlicher Ausdruck er geworden ist.
(, m.wtwii .
im Aufgabt war hart? er fand
hnr- .ns. mii
keiue
drei 5
v . . ... .'...it. ..... bfiMr)
. , , ' w . ! . .
land uns mit Dänemark. jDie etjtc
.
Tfr, fi Sn h ,r tfT htt Kini I
mit
o-" ri""i -ii'i-r-"
erheblichem Ländergewinn. Weniger
bekannt ist, dag zeitweilig sein zun-!
ger Bruder Prinz Karl Philipp
Äus,ia;:en c.us oen ruwlchen Haxtn
thron gehabt hat; es zeugt für das
roß. AnZehen des Hauses Wasa. daß
.nne Pimzen nach einander für Po.
Im und für Rußland als Herrscher
gesucht wurden.- aber der Prinz starb
, imy uho uiao vom qaue oen Hian
! nur mäßig begünstigt. Man hat ihm
j dies als persönlichen Neid ausgelegt,
i c . . 4' t '? r fx p '
- m . r. i fr . c . a je. tr jc . i. .i
oe; ,e:ne C:gcn,chast a!s Jnheber des
fchwedischenNationallönigthums konn
te dadurch eine Beeinträchtigung er
fahren. Der polnische Berwandten uno
Erbfolgekrieg ließ Gustav Adolf zeit-!
levens nicht meyr loZ, nur zeuweilye
Waffenruhen wurden dort vermit
telt; er wurde zumeist aus vormals
und setzt wieder deutschem Boden in
Westpreußen geführt und daö nächst
dem vergeblichen Sturm auf Wallen-
nemz Schanzen bei NurNbng einzrz
verlorene Gefecht feines LedenS hatte
der Schwedenkönig m 27. Juni 1623
auf der Stuhmer Heide gegen den
Brandenburger Johann Georg Arnim
von Boytzenburg zu bestehen. Auf die
fem Boden unweit Elbing einpfing
der König auch jene Schulterwunde.
die ihm seitdem das Tragen deS Har
nifcheZ unmöglich machte und somit
indirekt zu seinem Tode aus dem Lüt
zen Schlachtfelde mitgewirkt hat.
Aber seine geschichtliche Bedeutung
beruht aus den achtundzwanzig Mo
naien seines nichSdeutschen KrieqeZ.
Lember 1Z2 hatte er auf diesem der
weilt? merkwürdig gemia auch von
dieser Evock die erste Hälfte mit mä--feinem
Erfolg; seine Partie in Nord-
irn ciitinic Ls giiecyiiq - iaiyou -
schen Zarenreichs hmemgezogen wur-!aus
Ideurschland stand zeitweise ziemlich
Stelle! nacht heilig und snn Bundesgenosse
Richelieu war mißvergnügt. Plötzlich
dann in den letzten vierzebn Monaten
dieses Lebens, von BreitenfelL (7.
September 1631) biZ auf daS Lükener
eld dieser meteorartiqe Glanz.
Blitzschnell und im Zickzack wie der
Blitz stürzt er auf die Länder der
??einde: Mainz, Asckaffettburz, Augs
burg. München werden besetzt, an die
Tyroler Grenze streifen die schwedi
scken Reiter.
, vxir. -..
.t vii .inii'-w 1;::; u-ji- ij ... j.... . , " , - -
über Wallerstein m'ck? von neuem !ch gewesen wäre, wurde unter dem! Mund om Klavier saß, ich m
im ffelde. und bei Lützer. am 1. No-iÄiognerschen System in wenigen Jah-jtrat. sagte er: .Ach, Sie kommen ze
lember 1W2. endete, nock nicht nett- ren durchgesetzt und dazu trat noch.lrde zureckt. Ich will Ihnen ein hub.
unddrcißiaMrig. nach einnr.dzwam'q ' daß den Stadien Einnahmequellen er-l sches. kleines Lied vorspielen, das ich
fährivr Regierung, der xrö.te ScK.i-
denköniq sein Hetdensbn. Sein Tod.
aus dem'Kes des ErfolseS und R'-k?
nZ, ist fcfccn damals traili em
LSgNÄt Emayct TrkvSne.
Ferdinand 11 weinte,
blutige Lederlolln dS
irberbracht würd.
all ihm der
toten Helden
Den Feldherrn, den Regenten, den
Mensche tm einzelnen in würdigen,
fehlt hin der Raum. Mt dm Ora.
niern Wilhelm I. und Wilhelm lllH
dem branderckmrgkschen ffriedrick, Wil
h,lm und dem preußffchen Friedrich,
dann Oltver Eromwell und George
Washington bildet Gustaf Adolf zu
gleich in der Weltgeschichte die höchst
Inkarnation germanischen Helden
thumS und germanischer Menschen
große.
Adolf Wagner.
4
Die Depeschen melden das Abiebrn
de! Begründers der staatssozialistisan
Lehre, Adolf Wagner. Da er in do
hes Alter erreichte, hatt er die Befrie
digung, seine ökonomischen Anschauun-
ausgenommen zu ,eyen, wie auq. va
seine Lehre Aufnahme m vielen an
l vcren Landern land, joga:
in den
Ber. Staaten. nnn auch in beschränk
tem Maße. Die Grundidee der Wng
nerschen Lehre besteht in der Haupt
sache darin, daß das Wesen des Staa
tez zweitheilig ist. Ter Staat hat ge
wisse Aufgaben zu erfüllen, ebenso ra8
Bolk. aber diese beiden Faktoren st?h:n
sich nicht feindlich gegenüber, sondern
ergänzen einander. Dem Staate fallen
diejenigen Aufgaben zu. die er besser
m erfüllen vermag, wie das Volk und
dem Volke diejenigen Aufgaben, di: es
besser zu erfüllen vermag, wie der
Staat. Die staatliche Thätigkeit um
faßt alles, was zum Nutzen der Ge
sammtheit ist. der privaten Thätigkeit
, bleibt alle, überlassen. waZ dem Ein
,dem Boden der bürgerlichen eionowik
stand. Diese neue Lehre fand eine
kräftige Unterstützung an Bismarch
der sie zuvorderst auf das Berkehrswe
sen anwandte, indem er Eisenbahnen
und Telegraphen verstaatlichte. Das
dabei obwaltende Prinzip war, daß oer
öffentliche Verkehr nicht der private
Wirthschaft überlassen bleiben dürfe.
weil diese lediglich ihre eigenen Jnter-
-r- . , y . .. r rr
ssen berücksichtigte und d,e Bedürfnisse
Gesammtheit völlig unbeachtet l7tß.
' M . .
iffinS mnnmmtrl Tiit (5nri.'!rittnnn
Z . "ii V-T raJ ? I r Z
' tniT AiftMt trfi. iH4rTH. Ttf rnih
iqenmerk der liponmonen, i , lillul""w'
fWlicfc Betrieb, leiten. fini!?ufanaefefcict Heer unaufhalt-
, - . . Annmerk dks um
Xti " 003 Me.Nwoyi. ilt ptn.il-
' i " '
Av Wnmpnhiinn rrtiifä Nck in k'kikM'ii
Maße befriedigend. Preußen wurdet" lliLnu.i "lz -mn Onn
.,..,........ ..0 .. . r ... , "-"!,.
. " . ' ß . übersvonnen daSmtn Carr überrennend. Sogar da,
Ä' Kasan fiel in die Hände deZ
. mM;. ntU w! mn,
s " m,.fintfrffir trt m.rA
ber voraussichtlich sich auf läng
a. nf0,nfI,v mM,n mL
:h rin. g.wäauna. die stets eine UWt Meuterer niederzuschlagen. ES ge-
talifttscte B?thätigun? ausschließt und
dkn Fortschritt aufhält. Der Staat j
f0nnle r0re Aufgabe unrernehmm. i
'il r über Mittel verfüqt, die dem!
in :
,Aoer seine grolle Rrast schöpfte kl
seinem Kredit. Der Staat ge-
. . ,
nießt mehr Kredit als eine Prioat
Gesellschaft, weil er das ganze Vermö
gen des Staates hinter sich hat. Pri
oatkorporationen sind dem Bankerott
ausgesetzt, der Staat bleibt immer
solvent, wenigstens der moderne Staat.
Demnach ist es dem Staate möglich,
Unternehmungen m Angriff zu neh
men, denen bei private Kapital sein
bleiben muß. Das Resultat ist aber.
daß im Laufe der Zeit die vom Staate
gesuhrten Unternehmungen, die eine :
solch praktisch, Zwecke, wie der H -
dung des Verkehrs dienen, von Jahr zu 1
vt. rrtf.MAv. ,-w. ' .
luyiiui tvuKz Uk zwar IN
der Weis daß durch die Eröffnung
von Verkehrswegen Landwirthschaft, z
Industrie und Handel sich entwickeln
und den Eisenbahnen Fracht- und
ersonenverkhr Zufühten it den
Profit beständig erhohen Die Theor'
m'Ä.K8 mt .''
jchaft ich schon vor Wagner anerkannt.
abtx sei : btenli t,t a, daß er sie
ur praktischen Anwendung, gebracht -
' l"f ttX?.$rn ,Ü
&-Artrt1F :m sMnnirtfa nirn hrmin '
Staates, im Gegensatz zum privaten
Ztredu verwerthete. T daraus er-
1 'Ck1,f -v f , nA- .1 ... ... ;
l 'K'Ä!
V --v" . U 1 - -MLjfvv ifc f
System sich die ganze üselt erobert ?ü
ben wird.
Im weiteren Verlaufe dehnte Fiag
ntr trim Qrhrr ,,k hi fnl,i,t.'
. - . mui vv luvn w.ti
Verwaltungen mit gleichem Er olge
aus. wie das vorauszusehen war da
m ... r--..r, 'm .. '
IM
diese
wi, Ztnni'iütrmnihmnp-n WtK f
Prinz:? ,iuoi! ffi rivaliungen " ,z' :i ;;". 7
Ibm Aufgaben zu erfüllm haben. iUnI'""n r,,i ung tmn
len das Gesammtwvhl földirn U?d!wenf?ilch1le ann, und ,eme '',!l
beide bedürfen hierzu -großer Mittel, USi b3 .M . ,, .
die vermittelst des Kredits zu erlanoen' Ich erinnere mich, lote ich einmal in
sind, über den auch Städte in größerem ' Arbeitszimmer trat und er tn
Maße verfügen, als private Korpora. isnem gewohnten Kostüm. Hemd. a.
honen. Was unter dem alten Syfte.n demantel und Pantoffeln und m:t tl
f ni in k!Znk,i, ,
's.lnff ii?n trirfrh ,s n.i"'it
I. . . ... IVIrHiJ. 1.3 . . . M V
Capital mernais bäile er.a.igen fc
nen. In solcher Weise gehört Wagn?r
zu den Männern, d d'r W:t von
Ein falscher Zar.
Jemeljan Iwanow Pugatschew stellt
gleich von den vier falschen Dentri
ussen in der russischen Beschicht ein
Episode dar. die sich in gleicher Lim,
bewegt wie das Auftreten des falschen
Waldnnar in der brandenburgifch.
preußischen Geschichte. Nur mußten
die Russen ihre Verfehlungen mit dein
Tode büßen, während der falsche Lö
kamer sein Leben in otio cum digni
täte beschließen dürfte. Dafü'. liefer
ten jene Stoff zu Tragödien: Put
gatschem ist vonGutzkom dramatisch be
arbeitet worden, und der erste und
bedeutendste der ? .'metriilsse ist der
Ht'ld des Schiller.Lauk'sä?rn Drarnaz
nur der falsche Wdocmar, der ei
neS großen Zuges nickt entbehrte, ist
och nickt auf die Bretter gestellt.
Pugatschew. ein Tonscher Kosak,
batte , während deS Tiebemäbriaen
Krieges mit seltener Unt'arteilickikit
olS Söldner Kriegsdienste bei Russen.
Preußen und Oesterreickern a?tbn
Zurückgekehrt ins Baterland, brachten
ihn die Gährung und Unzufriedenheit
in allen Schichten der Bevölkerung
auf den verwegenen Gedanken, feine
Aebnlichkeit mit dem am 17. Juli
1762 ermordeten - Zar Peter III. zu
ltnutzen und sich für diesen auSzuge-l-en.
Der Abenteurer verbreitete die
Mör. eS sei ihm gelungen, auS der
Eefanaenschaft seiner Gemahlin 5da.
.tharina zu entkommen und in Berklei
düng zu seinen getreuen Kosaken zu
entfliehen. Auf dem Poiadesarkophag
sei die Leiche eines dem Zaren sehr
ähnliä)en Soldaten ausgestellt wor
den.
Zunächst fing er feine Sache nicht
ungeschickt an: Qt trat al .Zar-Befreier'
mit dem Ziel: .Freiheit den
Lauern Tod dem Adel!" auf. Er
wollte dem gekränkten Bokke Genug
thuung geben. DieS , Programm ver
schaffte ihm zahlreichen Zulauf und
ausgiebigen Beistand bei hoch und
niedrig nicht weil man seinen Er
Zahlungen glaubte, sondern weil man
brffte. in ihm einen Führer und Bor
kämpfer für die Bestrebungen aller
Unzufriedenen i-n weiten Lande zu
finden. Schnell wnchö die Schar fei'
ner Anhänger: Kosaken, Bauern, si
biriscke BergwerkZarbeiter. Raskolni
ken, Tataren usw. usw. Lawinen
gleich anschwellend, drang sein aus
ftTTTIff tttnM sC.1 mm V
j.. . . : n .er: i. . . . , t ' -
.irn, uiui;ccieiua3 aus ocm ss-uö'
essen des Reiches, von der sibirischen
Grenze her vor. Städte und Feswn-
w: cr.i.. .. !.
soliden spei
Bei Hof verkannte man den Ernit
der Sack? nickt. Graf Peter Panin
und Suworow erhielten den Auftrag,
lang ihnen, den Anführer von seinem
aup!verr auic?neioen zns yaupi-
werk c
Mann
ft . ft
werk aber that Oberst Michelson. ein
von deutsckxr Abstammung.
men, b errat y' oeMleuniate da
Knde. Seine eigenen Vertrauten lie
ferten den Unglücklichen an Michelson
auS, und am 21. Januar 1775 wurde
er in Moskau hingerichtet.
Johannes Brahmö alsympho
iker. Bon Josef StranSky.
Johannes BrahmS hat eine einzig
artiae Stelluna unter den arep.ea
Meistern der Musik inne. Obgleich
r fast unmittelbar von den Klassikern
herkommt, entpuppte er sich später doch
. . . r. TT ( T.
als ein Ä.onlktzer von gewalliger öl'
gmart. Ich glaube nicht, daß er. je
mehr sein wollte, als eh treuer Nach.
folger seiner großen Vorgänger der
klassischen und romantischen Schulen,
insbesondere Schumanns, auch hatte
nie Mt Absicht, den Pfad, den ,
gezeigt hatten, zu verlassen; und doch
,5 f0 ,Z
erdrückbnr. daß r instinktw ,'ne
atntn ittnnJ tMJün unh M.
entwickeltes die der Musikwelt
' '
ganz neu waren. Er war weder reoo
llutionär noch über-ionservativ. Er
einfach, alte Flaschen Mit neu.
em Wein zu füllen.
ES ist fast bedauernswerth, daß eS
in der Vergangenheit einen mehr oder
weniger ertlusiven Brahms-KultuS ge
. ... I . . , . . , ,
In hat denn dieser hat den
l Eindruck von dem KomponNten
n!i unm nhstrnftfn iinnnnfcrtrm tnö
er lanaen scdwarzen ölgar IM
gerade komponiert hübe. Und mit
seiner großn, s!nrf n Honb begann er
die !i!l?,U!ns.K Taktc einer 'emer
rtzi uni'crtüö-fn Liewr zu sp'en.
VrablliS war durchaus nicht hex
i 'la ien. n XMiTiiiaatu wai er
kalte Lkademiker, wie un, gewiss
Leute einreden wollten. Unter iPtusi
kern war er immer zu genialen Rath
schlagen, für die Auslegung seiner
Werke bereit.
Ich besitze ein.Eremplar der Ersten
Symphonie mit den eigenen Amner
klingen deS Komponisten, die er für
Hanö vttchter machte und die nu.antg.
fache Einzelheiten enthalten, die sich
in den gedruckten Partituren gar
nicht finden. Viele von ihnen beziehen
sich auf wickitige Aenderungen de
Zeitmaßes und Kraftmaßes und zei
gen, daß er dem Dirigenten viel Frei
heir ließ und von dem starren Iiitel
i lektualismu?, den man ihm so oft an-
gediclxtgt hat. weit entfernt war.
Es ist sonderbar, daß man mir je
mals vornrfen konnte, ich mache mir
nichts aus Brahms, denn mit Aus
nähme" von Beethoven gibt eS keinen
Tonsetzer. den ich mehr liebe IS ihn.
Ich sehe in ihm alleS, was in der
Musik verehrungLwürdig ist: wnn
derbare Schöpferkraft, unübertroffene
teckmistl Meisterschast und einen un-
widcrstehlichen Zluß der Melodie, die
niefit immer an m Oberslache i?t rote
bei TschmkoMij oder Puccini, darum
aber umso werthvoller und in der
Wirkung edler ist.
Seine Instrumentation ist überdies,
sowohl in seiner 5ammer- wie in sei
ner Orchestermusik, die Vollendung
selbst. ES ist ein Unsinn, von der
Sterilität' seiner Instrumentation
zu sprechen. Sie ist ungeheuer männ.
lich und kräftig und könnte nicht voll,
ständiger mit seinen Gedanken in Ein
'lang gebracht worden sein. ES ist al
lerding! nicht leicht, ein Brahms scheS
Orchester in der richtigen Weise aus-
zubalanziren, aber dafür ist der Din
gent verantwortlich, nicht der Kompo.
nist.
Es war Richard Strauß vorbehal
len, in einer Probe einmal zu erklä.
ren, Brahms verstünde nicht zu or
chestriren. Diese Behauptung zeigt
nur, daß Strauß mit der Symphonie,
die er leitete, nicht genügend vertraut
war und rief, nebenbei bemerkt, unter
den Mitgliedern deS Orchesters einen
Sturm der Entrüstung hervor.
BrahmS ist nicht ein Komponist, der
leicht und schnell gewürdigt wird. Er
ist wie ein hoher Berg, den man um
der Schönheit willen, die sein Gipfel
sehen läßt, erst erklimmen muß. Viel
leicht wird er nie ' im gebräuchlichen
Sinne des Wortes populär werden,
oerade wie die letzten Werke Beetho,
dens sich an Popularität nie mit de
nen von Schubert, Weder oder Chopin
werden vergleichen lassen.
Brahms wirkt selten rein sinnlich.
Er hat weniger Weibische? in seiner
Musik a!S irgend ein anderer Kunst,
ler. Er ist voll von Empfindung, ei
ner starken männlichen Empfindung.
ebte er ist nie empfindsam.
Es scheint indessen, daß die Wiir.
digung der Größe Brahm'S unter den
Musiklieöhabern zunimmt. Indem sie
ihn wieder und wieder anhören, sehen
sie allmählich ein, daß was ihnen zu
erst streng und abweisend erschien,
höchst liebenSwerth wird.
Bei BrahmS gibt S soviel Melo.
die wie bei irgend einem 'anderen
Komponisten, und seine Melodien
wirken nicht nur auf daS Ohr, fon
dern sprechen zum Herzen. Im Aus
land ist Brahms schon heute ein gro
ße Zugmittel auf den Musrk . Pro
grammen. In Amerika werden seine
Symphonien nach der Art, wie sich
der musikalffch Geschmack hier in den
letzten Jahren entwickelt hat, zu ur
theilen, bald mit derselbenBegetsterung
gehört werden, mit der so beliebte
Meisterwerke, die die fsünste' von
Beethoven oder die Unvollerrdete"
von Schubert stets begrüßt worden
sind. (Aus dem Musik-ffeuilleton
der Evening Mail', geleitet von
Sigmund Spaeth.)
Nordische Goldsischer.
Tie Goldgier trieb manche Metall
ZuclM hoch oben in Alaska dazu, mich
unterseeische Operationen zur Gewin
nung von Gold zu betreiben: doch
haben diese Operationen, von denen
noch ein großer Theil des PublikunrZ
keine Kunde hat. nur wenig Aehnlich.
kett mit sonstigen Vergbcm-Thatigt'ei'
ten unter der See. Während die
Winterzeit im Allgemeinen die Gold
sucher in Alaska fü. den größeren
Theil des ahS der Gelegenheit, be
raubt, Golderz cm S der Erde zu ho
len, ist sie gerade für die vorliegende
Thärigfeit forderlich. Sobald die
Beringssee vor Nome sich vereist, ma
chen sich Bergleute für die unter
seeische Arbeit fertig. ES werden
Bohrer durch daö EiS getrieben, bis
in den Schlamm des seichten Meeres
hinein, und der Schlamm wird als
dann nach der Oberfälche heraufge
zogen, um auS ihm das Gold zu neh
men. das nicht selten in sehr lohnen
den Mengen finden ist. In dieser
Gegend hat die DerinzSfee selten eine
Tiefe von mehr, als 30 ftutz, und oft
find es nur 20. Wie eS scheint, sehen
sich durch die Thätigkeit de Wasser
während der offenen, einlösen Iah.
reszeit besiändidg neue lldlager mit
dem S-and und dem S6Lamm an
und im Winter Vmrvm diese am be
sten ausgebeutet werden.
Ein Irren und Wandern,
?u kennst dich selbst nicht
Und kennst nicht die uider.
Eine Saliquelle.
Htff der fieberhaften Suche nach
Kali oder Potasche, nach welchem en
so starke Bedürfniß Iandwirthich,iN
lich und militärisch herrscht haben d e
Amerikaner zwar schon manche, in.'yr
oder minder wichtige Fundplätze oder
Gewiiinungsgelegenheiten entbeut.
Aber sie können noch immer viel w.eyr
Kalj brauchen, als sie bisher selber zu
fördern vermochten. Und in biqer
Beziehung wild uuch eine der inen
würdigsten Gegenden der Welt wioe
genannt, welche schon seit längerer
Zeit in ,dcr waffenklirrendcn Meuich
heit nicht mehr hatte von sich ' reden
machen.
Diese Gegend ist dic sogcnamils
Sargasso , See im nördlichen Atian
tischen Ozean zwischen den An!,llcn
und den Azoren , Inseln Flöjst
! treibender, vielfach miteinander
! sammenhängender Eilande, deren ge.
naue Stellung jeweils durä) den miit
leren Wirbel deö Golfstromes be-
stimmt wird. Sie sind hauptsachtch
durch daö berühmt Golfgewachs
Sargassa bacciferum" gebildet und
mit vielen Ueberbleibseln stecken ge
bliebener Schiffe und noch unzähligen
anderen, zugetriebenen Gegenständen
untermischt. Kolumbus entdeckte die
se seltsame Welt, so ost ein großes
Hinderniß für den Seefahrer, auf
seiner ersten Fahrt nach Amerika zu.
Sie bedeckt einen Flächenraum, wet
cher nahezu so groß ist, wie der ganze
europöiscl Kontinent; im übng.n
gibt t! noch mehrere andere solcher
Zwitter , Bildungen zwischen Mcer
und Land, zunächst eine zwischen
den Bermudas und den Bahamas, eine
im Stille Ozean und eine im Südli.
chen Eismeer. Btsonders berühmt ist
aber nur die erstgenannte geworden.
Alle jedoch sollen ungeheuer reich an
Kali sein! Dasselbe muß au dem
Skraut gewonnen werden, .welches
verbrannt wird. Kapitän W. S.
Warner, ein alter früherer Seesahrer,
welcher gelegentlich auch an der Lnt
Wicklung von Kalilagern auf dem
Lande betheiligt war. wundert sich,
daß bislang noch kein Versuch ge
macht worden ist. die Kalischätze, na
mentlich den Sargasso , See auszu
beuttn; und er will die; selber nun.
mehr in großem Maßstabe versuchen,
und verspricht sich sehr viel davon.
Er Plant, ein M0.tonnigeS Schiff
von verstärktem Konkret zu bauen,
300 ffuß lang, 50 Fuß mittclbreit
und mit 24 Laderaumticfe. DaS Fahr
zeug wird in wasserdicht! Abtheile ge
trennt sein und erhalt eine Maschinerie
für das Auswinden deS SkrautS und
die Verwandlung desselben tn Asche,
Beim Heraufziehen gehen die Pslan
zen durch drei Partien schwere Wal
zen. welche 85 Prozent deS Wasserge
halte beseitigen. In Trockenofen, die
sich umschwingen, erfolgt dann die
Verbrmnung. und die Asche, welche
daS Kali in sehr konzentrirter Form
enthalt, wird tn den Laderaum ge
schüttet. Die Einrichtung soll imstande '
sein, jeden Tag 200 Tonnen Kaliasch
zu erzeugen, also schon eine gewaltige
Menge I ' G
Kapitän Warner versichert, es Herr .
fche innerhalb der Sargasso-S so b
s:e,nWge Stille und solche Freiheit von
Wind und Wogen, daß die Arbeit zu
jeder Zeit ununterbrochen betrieben
werden könne; daS wäre natürlich von
großer Wichtigkeit. Die treibendm
Eilande stellen zwar meistens dichte
Massen dar, doch stets gehen auch
Rossen zwischen ihnen hindurch, und
das große Schiff braucht nicht überall
hin zu fahren, sondern kann sich einer
Barke zum Sammeln der Gewächse
bedienen. Der Kalireichthum dieser
Regionen geht über alle Schätzungen
hinaus!"' sagt dieser alte Seebär.
Mdqe er recht belMlten!
Eine interessante streitige Frage ist
eS noch, ob die besagten Gewächse ur
sprünglich von einem Gestade losgeris.
sen und nach ihrem endgiltien Ruhr
ort getrieben wurden, oder ob sie alle
zeii auf der Hochsee gelebt und sich
fortgepflanzt haben. Eine sichere Ant
wort auf diese Frage wird man wohl,
nie finden.
Bezeichnend.
. . Also beide Brüder KevoSkn
sind literarrsch thätig?!'
.Ja . . . der eine besaß! sich mit äl
terer Literatur, der andere ist moder
ner Dicht!"
.Also der eine Literarhistoriker und
der andere Literarhyftcriker!'
Splitter.
Mancher verbeugt sich nur deshalb
so tief, damit er seinem Geg'nüber
nicht in die Auzenzu sehen braucht.
Nach Großem streben
Das Ideal im Leben,
Ein Streiten um Kleinigkeiten
DaS Leben zu cZtn Zeiten.
Möcht der Gewohnheit.
.Wer ist denn eigentlich der Herr
dort drüben, der jetzt jsdi'n Abend
so viel im Besäfiverdebuch schreibt?"
.Daö ist der icsä?ichtsprojeisor
vom wymnasium. Er wollte neuli,!,
eine BHwerde eintraf, und
nun r't nn gschi.lttliivr l"rt!f,1 üfcev
da deutsche HotelneM daraus ge
worden."