Seite I-Tägliche Omaha Tribüne -Dienstag, 8. Januar 1913. j Aus dem Staate Nebraskak j Zltts cincoln. G?ncralanwalt Necd, welcher der Aiifidjt war. dop die sog. Litten Patents" nicht bindend waren, ficht diese Ansicht durch das Urteil des Nichters Martin I. Wade vom süd lichen Iowa Distrikt bestätigt, denn derselbe entschied, daß Luten und Marsh voin Staate Iowa eine Kom. niission für ale Zement, und Brücken, bauten, bei denen der bon ihnen be. nutzte Prozeß angeivandt wird, nicht zu erhalten brauchen. In dem Salzbasin, acht Meilen nördlich bon Lincoln, wurde von Noy Harrov Potasche entdeckt. Har ropS Untersuchung zeigt den Pro z.-ntsatz bon 8 Prozent. Tcr Schulsupcrintciidcnt Clem uions, BerufserzichungSdirektor C. l'f. Fulmcr, die HaushnltilngSlchre. rin Leta Linch, haben sich nach Alvo begeben, um dort mit dem Schulrat die Einrichtung einer Haushalwngs. schule zu besprechen. Die Herren W. E. und F. I. Sharp, zwei Kapitalisten von hier haben die Krause Seen bei Antioch im westlichen Nebraska gekauft, die bisher von der American Potash Co. kontrolliert wurden. Die Gcsllschaft 'wurde bisher von Omaha Kapitals slcn, darunter Arthur English und Nandall K. Brown geeignet. Die Brüder Sharp wollen die Potasche Lager ausbeuten. Richter James Cosgrode ist nach Fort Houston, Texas, abgereist, wo rr als Major in das Richter Advo rate's Departement eintreten wird. (5s verlautet daß Gouv. Neville den Legislatur Abgeordneten L. A. fflenöburg zu seinem Nachfolger als Seichter ernennen wird. Flcnsburg ist von den Advokaten von Lancaster County empfohlen. Ans Nebraska City. Roß Hammond auS. Fremont hielt ( hier SamZtag abend eine Rede über feine (5rlebnisse an der französischen Kampfsront. Er wiederholte hier was er überall sagt. Unter ande rem machte er die Bemerkung: Es wird keinen Kaiser in Deutschland mehr geben, wenn wir mit diesem Kriege fertig find." Die Campagne für daS Rote Kreuz in Otoe County hat einen höchst erfolgreichen Verlauf genon men, denn mehr als 6000 Mitglie der wurden für diese Wohltätig keits Gesellschaft gewonnen. Die Führer der Bewegung find über den Erfolg der Campagne, an der sich die gesamte Bevölkerung beteiligt, sehr erfreut. Des Knisfrs Bild verbrannt. Emerson, Nebr., 8. Jan. In ei uer patriotischen Bersammlung, die in einer deutschen Siedlung in die sein County abgehalten wurde, und ivelcher viele ' Teutsche beiwohnten, bat ein Teutscher, der unloynle Re den geführt haben soll, das Bild des deutschen Kaisers verbrannt. Harry M'eefe war Vorsiyer der Bcrsamnl lung und Mayor W. H. Harm und Dr. W. H. Müllen von Bloomfield die Hauptredner. Eine Erklärung des Gonv. Neville. Lincoln. Nebr., 8. Jan Gouv. Nänlle ist über die Auflösung des 7. Regimentes, dessen Führer er war und dem zuliebe er als Gouverneur zurücktreten wollte, sichtlich enttäuscht. Er hat Montag eine Order erlassen, den General Adjutanten anweisend, das Regiment aufzulösen, um den Einzelrnitglicdcrn Gelegenheit zu ac den, ihre- Dienste auf andere Weise dem Vaterlande anzubieten. In sei ner Order zollt der (Gouverneur den Mannschaften des Regimentes ob ih. res Patriotismus hohes Lob. Ueber seine eigenen Zuknnftsplä ue wollte sich der (Gouverneur nicht weiter ouslassen. Er sagte nur, daß durch die Auflösung des Regimentes seine Pläne sehr gestört wurden. Er werde feinen Termin als Gouver uenr ausdienen und was er später zu tun beabsichtige, könne er jetzt noch nicht sagen. . Keine MM i.i-'j greiser ,,ui,ung imr SXJ bei dieser vii Srokartigen Medizin CASCÄRÄ M QUININE Tit tonNw ttfJthtitltnHU I ii 20 .ii'tl' in Usif .fti'lücnn t.n, Um äubi!!ml,l-dIt htUuiiiua kiuiu-tn&t:i-i4 in 'Juaen. ,w u"f. ffvn i:n teuüom. pm,'t t :4i Cchachlel tat tc!ft t fiel v::a ttrrn rill, st.-v'ttt trHI(iT. I'lflft r"-.vr, lnrt Q',t', 2 TnMfllf Ms 2 . I ,k m i.ti'ß Sy fiiiüM V Beamte deutscher Kirchen vorgeladen. Beatrice, Ncbr., 8. Jan. Beamte deS County Verteidigungsrates Hielten am Sonntag eine Sitzung ab und sandten an die Beamten der deutschen Kirchen und Schulen, wel che sich weigerten, den Deutschunter, richt einzustellen. Vorladungen, denen gemäsz sie sich beute zu einem Ver Hör einfindcn sollten- GmaHa Zttttsiswerein. Heute, Dienstag abend, hält der Omaha Musikvcrein seine regelmä fzige Versammlung ab, welche in die. sein Falle von ungewöhnlicher Wich, tigkeit sein wird. Das Komitee für Gewinnung neuer Mitglieder wird seinen Bericht abgeben und andere (Geschäfte von Bedeutung liegen zur Erledigung vor. ES ist deshalb durchaus notwendig, das; sich die Mitglieder und Freunde des Ver. eins vollzählig einfindcn. Aus Iswa ' Alter Ansiedler gestorben. Logan, Ja,, 8. Jan. Im hohen Alter ist kürzlich Herr John Dow ney, ein alter Ansiedler, im Hause seines Enkelkindes, des Herrn C. C. Bcndon, in der Nähe von Ports, mouth, gestorben. Die Leichenfeier fand heute in der katholischen Kirche daselbst statt. Das ungeladene Schiesiciskn. Exira, Ja,, 8. Jan. Frau Roy Mc(5rain wurde gestern von ihren: 12jährigen Sohn durch Zufall in die Wade geschossen und erlitt eine schmerzhafte Wunde. Der Knabe spielte mit der geladenen Fcuenvas fe, als sich der Schusz plötzlich entlud, der feiner Mutter beinahe das Leben kostete. Es ist tatsächlich ein uncni fchuldbarcr Leichtsinn, dasz Eltern derartige gefährliche Spielzeuge noch immer im Bereich von Kindern iic gen lassen, wodurch so häufig be dauerliche Unfälle heraufbeschworen werden. Schlicfiilng deutscher Schulen. Furktown. Ja., 8. Jan, Die hic fige St. Pauls Schule der lutheri schen Gemeinde hat nunmehr fite immer ihre Türen geschlossen. Ver schicdene Drohbriefe gingen den Lei tern derselben. Herrn Pastor Horn, zu, daß dieselbe, sowie auch das Pfarrhaus niedergebrannt werden sollte, falls der Teutschunterricht nicht aufgegeben werde. Die Schlie ßung erfolgte jedoch auf Befehl des County Verteidigungsrates und hat für das ganze Countfl Giltigkeit. Wie verlautet, soll auch das Predi gen in deutscher Sprache daselbst untersagt sein. Tie hiesige Bürger schaft schlitzt jedoch Pastor Horn, so wie auch Prof. Leiuke, den Lehrer der obengcnannten Schule, als Mit bürger hoch und niemals wurde eine Beschwerde laut, daß das Benehmen dieser beiden Männer unamerikanisch wäre. I Frankreich gestorben. Elliott. Iowa, 8. Jan. Norbert T. Wilfon, ein Mitglied unserer Ex, pcditionSarmce in Frankreich, dessen Tod durch Scharlachfieber kürzlich gemeldet wurde, ist ein Sohn des Herrn und Frau Ed. Wilson, die in der hiesigen Nachbarschaft ansäf sig sind. Angeblicher Gouvcrnenrskandidat. Des Moincs, Ja.. 8. Jan. Hier zirkulierenden Gerüchten zufolge dürfte Nichter H. B. Boieö, aus Waterloo. in der komruendcn Wahl als demokratischer Kandidat für daS Gouvcrneursamt auftreten. Ein flußreiche Teniokraten erklärten, daß ihre Anhänger ausnahiilslos eine derartige Kandidatur des Herrn Boics unterstützen werden und daß der gegenwärtige Gouverneur Har ding in ihin einen gefährlicheren Gegner finden würde, als in irgend einem anderen Mann, welchen die Demokraten aufstellen würden. Sträfling getötet. Des MoincS, Ja.. 8. Jan. Will Johnson, ein Neger, der im Potta wattamie County wegen DiebstahlS verurteilt wurde und am 2. Januar 1013 nach dem Gefängnis in Fort Madison gesandt wurde, um daselbst seine Strafe abzubüßen, wurde ge stern getötet, als er den Gefangenen Wärter anfiel. Johnson überfiel be reits vor zwei Monaten den Aufseher Taylor. Der richtige Name deö Ge töteten ist angeblich Humphren Ale. jrander und sein Heim soll Atlanta, Ga sein. Aus Comzeil Muffs. An? dkntichrn KrkiikN. Tie Ä!i',uiNeui,".u',ig der eiito. nia Lcnr No. 15, 0, d. $. to bet morgen, Mittwoch, den 9. Ja nuar, in der regulären Versamm lung in der Logenhalle statt. Alle Brüder sind herzlichst eingeladen, sich ku?stimnü) zur Versammlung einzu finden. Familienzuwachs. Im Hause des Herrn Eniest Schluetcr. 20 Bcnton Straße, ist gestern Gevatter Storch eingekehrt und hat daselbst nach kurzein' Auf. enthalt einen strammen Jungen, acht Pfund schwer, hinterlassen. Mutter und Kind befinden sich den Umstän den nach wohl und wie der glück liche Bater fühlt, weiß wohl jeder, der jemals seinen Erstgeborenen im Arm gewiegt hat. Wir möchten den Eltern unsere herzlichsten Glückwün. sche aussvrechen und hoffen, daß! dem Zungen Erdenbürger bald auch ein kleines Schwesterchen beigesellt wird. TennZgkcit in Eouncil Bluffs. Fred Tcnnigkeit, ein bei Audubon wohnhafter Farmer, der wegen an geblicher verräterischer Aeußerungen von einer Volksmenge nahezu ge lyncht wurde, ist von dem Bundes, marschall nach Couiicil Bluffs ge bracht worden, wo er vor den Vun deSbehörden fein Vorverhör zu beste, hen haben wird. Sprachstudium. Welche deutschen Wörter kommen am häufigsten vor. Vor etwa fünfzehn Jahren faßte der deutsche Sprachforscher Käding den Etschluß. die Statistik auf die deutscht Sprache anzuwenden. Zu . diesem Zwecke veranstaltete eine! grcße Wort,, Silben und Buchst. ! benzählimg. Unter unsäglichen Schwierigkeiten ist es Kädinz gelun gen, die Zählung durchzuführen. Die Beschaffung des Zählstoffes und der Zählzettel (rund 17,000,000 Stück), das Aufsuchen von Mitarbeitern, die Einrichtung von Sammel und Bu chungsstellen, Anlegung der alphabe tischen Listen, Beschaffung der Geld Mittel usw., verursachten so viele Hindernisse, daß jede dieser Einzel arbeiten oft die ganze Arbeit zu ver titeln drohte. Zur Auszählung ge langten 2.700,000 Wörter, gemisch ter Stoff, 2.000,000 Klassiter, 1. 600.000 .Deutsche Rundschau". 1. 000,000 Briefe, 000,000 Parlament rischer Stoff. 600.000 militärischer, 500,000 geschichtlicher, je 400,000 juristischer, theologischer Stoff und .Buch der Erfindungcn". 300,000 kaufmännischer und 100,000 medizi nischer Stoff. Die Verarbeitung hat nun höchst interessante Ergebnisse zu tage gefördert, von denen hier jedoch nur das allerwichtigste mitgeteilt wer den kann Unter den 10,300,000 Wörtern waren 6,430.000 einsilbige (die Hälfte). 3,150,000 zwei (ein Viertel), 1.410.000 drei (ein Ach tcl). 50,00 vier- und der Nest mehrsilbige. Bemerkenswert ist übrigens, daß im gemischten Satz das ösilbige zu sammengesetzte Wort Geheimer Ober rechnungskammer Kassen Substi tuten Supernumerar Gehilfe drei mal vorkam. Großes Interesse wird nun erre gen, die Häufigkeit der einzelnen Wöxier kennen zu lernen. Die häu figst vorkommenden Wörter find die beiden Artikel .die' (358.000) und .der" (355,000). Ueber 200,000mal kamen noch vor: .und" (321.000). .zu" (259.000) und .in' (214,000). Bis zu 100,000 hinunter folgen ' in absteigender Reihe die Wörter: .ein", an, den, auf, das. von, nicht, mit, dem, des, aus, sie', hervorzuheben ist die überraschende Tatsache, daß die drei häufigsten Wörter die, der. und' 1.034,000mal vorkamen, das sind 9,5 Prozent, also last ein Elfte! aller vorkommende Wörter ibis einschließlich .des') stellen den vier ten Teil, die (;6 häufigsten Wörter die Hälfte der Sprache da?. Dabei sind die häufigsten Wörter in überwiegen dem Maße einsilbig, die dreisilbigen sind sehr selten. Die Ausbeute auö diesen Häufig keits-Untersuchungen kann nicht leicht überschätzt werden. Tie Etenogra phie, die Schriftkunde, die Schrift setzerei, die Schreibmaschinenindustrie, die Kunst, die Statistik, die Sprach Wissenschaft und wer weiß sonst noch welche Wissenschaften, Künste und Gewrbe können sich ihrer mit gro ßcm Nutzen bedienen. Dumme Frage. N. (er zählend): Ich ging also, nichts bö ohnend, crn User des stillen Sees entlang, als plötzlich zwei fragwürdige Männergestalten vor mir auftauchten." V.: .AuS dem See?" toi Cntnin,, ntittt km sdl nqrriit. '1-.rU rruijtt im oii!ul;rt, luvn üoialitt yrom Cntnin, von kd.rmmin genommen brit, cfint i'tntooliln! oder ftoslfunltii nu bet vifffett. I1 a'bt mir rn ,i;romo Cutnin", ? ?.V ,teti'4 Untfr'türltt bftluiitt sich aus d,r ,chchlel. Ue. Pntkut.Anwälte. Sturqks & Stnrges, II, S. und mi? läiidiicke Pnt,!e und Siliichiuar. Im. LLi) Äee Bldz, 7.1S18 Hiiltkl den sieben Bergcll. Roman von A. tzjOtchOchOGHGchch (9. Fortsetzung.) I m.. t . l 1 w i I Im I ,Jk, err eninani, oni I vut y gra'I Pieplowsch künn jo nich dod bliewen. wiel dat se nich wußt, wat ut den Düwel waren füll. Kein Minsch in't Dörp wull em, un iehr hei nich wedder Hüsung harr, könn fei nich starwen. Na. toletzt müßt sick de Mann man erbarmen un säo, hei wull em bihollen, äwer hei füll em nix mihr in't HuuS bringen. Bi Dag floppt hei nu bi Jochen Pieplqw ach tern Aben. un bi Nacht sitt he up ehr Gramm un röhrt immer düller.' Herbert lachte hellauf; beim besten Willen konnte er nicht länger an sich halten. .Wer hat ihn denn da gesehen?' fragte er, unwillkürlich ins Hochdeut sche verfallend. ,Oh, männig Lüd. Aewer. weiten Sei,' fuhr sie mit köstlicher Naivität fort, .bi Abend mag kein Minsch rangahn nah de Kirch. Mi wiehr dat all grugelich. dat ick dor hüt bi Dag vörbi müßt. Ick dacht: Gott, an Enn sitt dor de oll Draak un kickt di an.' Nun konnte es Dora doch nicht länger mit anhören. .Liebe Frau Pagel,' sagte sie freundlich, .solche Dinge gibt eö ja überhaupt nicht. Das sind so Ueber reste aus der Zeit, als alle Leute in dieser Gegend noch Heiden waren. Wenn wir von Herzen an Gott und unl.rn Herrn Christus glaubn, brauchen wir uns vor keinem Drachen und keinem .lütten Düwel' zu fürch ten.' Solchem Unglauben gegenüber wurde Pagelsch im Nu steif und zu geknöpft. Sie fürchtete offenbar, sich der Frau ihres Pastors gegenüber verredet zu haben. .Je ja dat fall allers sien." sagte sie divlomat'ich. äwer " Sie drehte noch ein bißchen an ihren Schürzenbanvern, stand dann auf und empfahl sich. .Das ist so die Form, die der Glaube an eine übersinnliche Welt bei Leuten wie Pagelsch annimmt,' sagte Herbert belustigt. .Aberglaube ist ein Teil ihres Wesens und vertritt dane den in ihrem Dasein die Stelle der Poesien Es ist wirklich ganz zwecklos, ihr den ausreden zu wollen, süßes Schwesterchen.' Die liebkosende Weichheit seines Tones umschmeichelte sie wie Früh lingsluft. Sie sah ihn glücklich an. .Vielleicht; aber man kann's doch nicht lassen. Es klingt zu heidnisch.' Sie zog ihren Arbeitskorb heran, holte ein Paar Socken daraus her vor, streifte den einen über die Hand und prüfte ihn sorgsältig. .Weißt du. Herbert, die kann ich di: fürs erste noch nicht abliefern; an denen ist Hopfen und Malz ver '?ren. Sie müssen also warten, bis ich mal in die Stadt komme". Er sah ganz bestürzt aus. .Du strickst und flickst doch wohl nicht etwa für mich?" it du nicht zufrieden? Mache ichs nicht ordentlich? siagte sie fchel misch. .Unsinn! Aber du sollst das nicht; ich wills nicht", brauste er auf. .Als ob du nicht ohnehin genug Arbeit hättest". Sie lächelte. .Jetzt werde ich Unsinn" schreien. Es macht mir ja Freude, etwas für dich zu tun. Uebrigens. kennst du den Vers: Wer flickt und stückt. Oft mehr beglückt, AIs wer das Schwert des Geistes zückt?" Er setzte sich neben sie und sah zu, wie sie ein andres Paar aus dem Korbe nahm und kunstgerecht zu stopfen begann. . .Ist denn in der Stadt nie etwas los?" fragte er plötzlich. Kein Kon. zeit oder 'irgend etwas, zu dem man hinfahren könnte?" .Ich weiß wirkl'ch nicht, aber ich kann ja in der Zeitung nachsehen. Du möchtest gewiß hin; es ist für dich ja auch schrecklich einförmig hier'. . .Ich will nicht hin, ich macht mir nicht viel aus Musik, aber du müh test doch einmal irgendein Vernü gen haben. Nichts als kochen, slik ten. Pfeife stopfen! Ich begreife nicht, daß du dabei nicht verkommst". Sie ließ die Arbeit sinken. .Eine Zeitlang wurde es mir auch sehr schwer", sagte sie nachdenklich. .Ich hatte solche Unruhe, solche fit benöleere. und doch sehnte ich mich nicht eigentlich nach Vergnügen. Be schreiben läßt sich dr Zustand nicht. Aber das ist letzt v,'r Ich weiß selbst nickt, wie es bei. gekommen ist, aber ich fühle mich jetzt ganz glücklich und zufrieden. Es ist alles so still in mir. Uebrigens, mivt k. Konzertfibrten und so et- was' sind auch für Vater nichts mehr. Dazu ist er schon zu ichwersauig uno umständlich". .Er kann ja zu Hause bleiben. Du bist noch jung, für dich muß et. inn k!nn werden". Sie hielt den schmerzenden Ton sesi: ,Du bist mir ein schöner 'Ll&v.nl L. Lindner. chOOOchOchchjHchchch4, Insubordination im Haust , deine! Vaters'. Er kann nicht verlangen, daß du ihm alles opferst", beharrte er. .Du vergißt, daß ich seine Frau bin", sagt, sie ruhig. Da sprang er auf, verließ daö Zimmer und zog die Tür unsanft hinter sich zu. 6 Kapstel. In diesem Jahre brannte wieder ein Christbaum in der Einödpfarre. Auf Herberts Wunsch. Er hatte, wie er sagte, seit Jahren keinen mehr gesehen nd erbot sich sogar, ihn schmücken zu helfen. Er befestigte die Glaskugeln und vergoldeten Tan ucnzapfen, die Dora ihm zureichte, und machte seine Sache gar nicht übel. Es war glückliches Tun, voll von poetischem Reiz, und doch fühlte er in seines Herzens Grunde eine stete, leise Erregung. .Wenn sie nicht so ruhig wäre, so ahnungslos, wer weiß, ob ich dann in dieser Weife mit ihr arbeiten könnte!" sagte 'sich. Dora hatte sich eigentlich vor dem Weihnachtsabend gefürchtet. Als das letztemal die Kerzen brannten, da hatte jemand auf dem Sofa gelegen und mit heißen, lebenshungrigcn Au gen in. ihren Glanz gesehen, eine für immer verstummte knmme hatte le? e Liebensworte geflüstert. Würde die Erinnerung daran nicht übermächtig werden? Aber es geschah nichts der- gleichen, es war, immer, als ob ,r- gendeine unerkannte, aber sehr wirk same Macht solche Erinnerungen nicht zu Worte kommen ließe. Sie wußte freilich, daß ein anderer in dem kleinen Kreise an ihrer Statt litt. Bredenkamp war wohl aufgelegt und ordentlich gesprächig auf seine Art; er fühlte sich ungemein beyaglich. Wohl gingen seine Gedanken zu dem Grabe hinter der Kirche, aber die Trauer um seinen Jüngsten hatte doch nicht die Macht, ihm die Freude an der um diese Jahreszeit so oft entbehrten Anwesenheit des Aeltesten zu verderben. AIs die Leute hinaus waren, .legte er in der Zufriedenheit seines Her zens den Arm um Dora. .Das hast du heute sehr gut ge macht, Kindchen. Die Pfeffernüsse sind tadellos geraten und der Punsch desgleichen". Er nahm die fange Pseise aus dem Mund und küßte Dora. Das sonngebräunte Gesicht des Sohnes verzog sich nervös. .Vor den Augen erwachsener Kin der brauchte das doch nicht gerade zu geschehen", dachte er gereizt. Jetzt kam Dora auf ihn zu, rosig und strahlend, .Aber Herbert! Du Verschwender! Mir eine so kostbare Brosche aufzu bauen. Die ist ja viel zu schön sür mich. Wann soll ich sie nur tragen?" Immer, täglich, und dabei on mich denken, wenn ich wieder auf See schwimme. Es ist nicht als Selbst! sucht von mn. iscf) mochte nicht ver gessen werden". Sie lächelte sonnig. .Das hättest du auch sowieso nicht zu befürchten, dazu werden wir dich viel zu sehr vermissen. Aber laß uns heute abend nicht von Abschied sprechen". Fielen kam jetzt, um sie abzuru fen, so vertiefte er sich in die Belrach tung einer Mappe, deren Deckel Do ra für ihn zierlich in Leder geschnitzt hatte. Sachte strich er über die kleinen Buckel und Vertiefungen des Mu sterS. Dazu mußte sie doch die Räch te benutzt haben, denn ihre Befchäfti gungen bei Tage kannte er ganz ge nau. Was mochte ihr dabei alles durch den Sinn gegangen sein? Waren ihre Gedanken zu ihm geeilt wie die seinen zu ihr? Sein Herz fing an heftig zu schla gen. Solche Fragen waren gefähr liche Spielerei. Das fühlte er ge nau. Am folgenden Tage nach der Kir che erschienen Herr und Frau Griep Hahn in großer, wenn auch etwas altmodischer Gala, um die ganze Fa milie für den , sogenannten .dritten Festtag" einzuladen. Nach bewähr ter Vätersitte gleich zum Kaffee und Abendessen, anders lohnte es sich für di' meisten Gäste bei den weiten We gen gar nicht. Eine Einladung! Tiefer hätte man Bredenkamp kaum erschrecken tonnen. Feierlich in Reih' und Glied sitzen, eine fremde Dame zu Tisch ful?ren, mit der man nichts zu reden wußte. . Entsetzlich! Er war glück lich, einen plausiblen Grund zur Ab lehnung zu hoben. .Mich müssen Sie schon entschul diaen. liebe Freunde. Wenn ich zwei Tage hintereinander in zwei Tör fern amtiert habe, suhle ichs in allen Gliedern. Ich bin eben alt, wisscn Sie. Mein Sohn wird aber kom men und meine Frau". Jzal wollt ist) meinen, uutnii man sich 'ne junge Frau nimmt. muß man sie auch danach behandeln", sagte der Gutbesitzer lachend. Gewiß, daö tu' ich ja', sagte Bre denkamp in seiner stillen Art. Er war an die Taktlosigkeiten seine Einge pfarrten schon so gewohnt, daß sie ihm kaum noch auffielen. ' Dora hatte nicht viel Lust zu der Fahrt, begriff aber, daß die Einla düng nicht gut abgelehnt werden konnte., Herbert hörte davon mit sehr gemischten Gefühlen. Etwa in ihm reizte und warnte ihn zugleich. Unterwegs verhielt er sich sehr schweig fam. denn seit einigen Tagen erging es ihm ganz sonderbar. Sobald er mit Dora allein war, schi'N eö ihm, al? ob jedes Wort eine eigene intime Bedeutung, einen gefährlichen Dop pelsinn erhielte, als ob der Kreis unverfänglicher Gesprächsgegenstände immer enger würde. So sprach er denu nur, wenn sie ihn auf dies und das am Wege aufmerksam machte. Für , Dora hatte dies Schweigen nichts Drückendes. Ihr war es nur der Ausdruck des tiefinnerlichen Ver stehens, das zwischen hnen herrschte. Als sie spater an Frau GriephahnS Seite im Salon erschien, traute Her bert seinen Augen kaum. War das wirklich Dora? So schon konnte sie aussehen? Unter den robusten Land frauen wirkte ihre Erscheinung gera dezu ausfällig ,n rhrer vornehmen Zartheit. Neugierig steckte man die Kopfe zusammen, man flüsterte. .Wer tst die? Kennen Sie dieser Herbert hörte es gut. Oh, wenn er doch hätte sagen dürfen; .Sie ist mein. Mein allein'. Dann fah er sich im Herrenzimmer untergebracht, in dem schon ein ge wisser bläulicher Dunst schwebte und wo man ihn und seine Uniform mit ausgesuchtem, aber lästigem Re-' spekt begrüßte. Waörend er mu mechanischer Hos lichkeit Rede und Antwort stand, be obachiete er Dora durch die geöffnete Flügeltür. Fremdartig und stib saß sie da. 1 .Wie eme Kamelie unter den Kohl köpfen", dachte kr fpottisch. Die Damen sprachen von den gu ten und bösen Eigenschaften ihrer Dienstboten, Stützen und Erzieherin nen, von der Weihnachtsschlächterei und dem neuen Roman m der .Gar tenlaube". Die Stinimcn waren an st., vielleicht nicht besonders laut und hart, aber sie schien Dora so nach der tiefen Stille, an die sie gewöhnt war. Und dann oie e Trivialität, dus völlige Aufgehen in den Dingen der plattesten Alltäglichkeit, Wie reich und vielseitig wc dagegen die Unter- Haltung mü Herbert. Unwillkürlich so', sie sich sehnsüchtig nach ihm um und lächelte, als er ihr kaum merk lich zunickte. . Als letzt etwas Bewegung unter die Gäste kam, benutzte sie gern die Gele genheit, um sich von ihren redseligen Nachbarinnen loszumachen. Sie trat an den Schreibtisch und besah zerstreut einen darüber hän enden Stich: Grace Darling, das Boot ihres Vaters durch die Bran duno führend. Ihr wurde oeklom men und ängstlich ums Herz. Wie lange noch, und jede Sturmnachi würde ihr Sorge machen, ob nicht auch nach dem Freunde ein dunkles, brandendes Meer mit gierigen Armen griff. Eine Vorahnung von den Schmerzen, mit denen sie das Gluck der letzten Wochen bezahlen müsse, stieg i, ,hr auf. Jemand trat neben sie. Heibert!" Sein Blick umfaßte sie mit zart licher Bewunderung. Er hatte sie bis her immer nur in Schwarz gesehen. .Das hast du heute sehr gut ge macht", sagte er halblaut, auf ihr weißes Kleid deutend. Sie sah an sich herunter. .Ich weiß Nicht, ich komme wir so merkwürdig darin vor. Ganz ausgetauscht. Ich möchte gern fra gen wie die kluge Else": Bin ichs , oder bin ichs nicht? Er lachte. .Doch, du bists, und ich bin un säqlich stolz auf dich. Nun sehe ich dich endlich einmal, wie Martin dich oft gesehen hat der Glückliche". Sie nickte. (Fortsetzung folgt,) $&m&RMMffl$wR & sr4 . fr ?' . ...i. & 1 M MMic I ?j I t A Cs B i nwmmi i 3 .& 3 j y icBWmaanwwwmama Ver'angt Weiblich. Verlangt. Eine Frau mittleren Alters für Sansarbeit an Farm; 3 in der Familie; gutes Heim für die Richtige. Antwortet sofort und gibt erwartetes behalt an. Fred Bolde now, R. F. D. 5, Bor IG, Bloom fieid, Wb.: 1-11.13 Stcllniigsgrsilche Männlich. Junger Teutscher sucht Arbeit als Bäcker zweiter Hand oder Gehilfe. Bor M. S. Tribüne. 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