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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 8, 1918)
Tägliche Omaha Tribune L 'ysssss'jft-'j;s'jra im sMlickcrMcngarken Busch. In Lust und Wasser unsere l?rg cr keimen? i- P.'! SOmmcrfrcuöen X 2 ' ff S ?as blinde KUtznchcn. Während einer meiner Sommerrcisen brachte ich einige Wochen auf dem Lande zu. und wie Ihr, kleines Volk, wohl auch wißt, gibt es da für Städter gar diel NcueZ und Interessantes zu b:ob achten. TaZ Sefchichtchen, welches ich Euch zahlen möchte, führt uns, wie Ihr schon an der Ucberfchrift erraten werdet, auf den Hühnerhof, auf dem ein statt licher, schneeweißer Hahn mit sechs eben falls ganz weißen Hennen sich nach Herzenslust herumtuinmelte. Zwei von diesen Hühnern hatten jedeZ sechs Kü chelchcn, doch leider konnten sich diese Bettern und Basen sehr schlecht vertra gen. Das Gezänk trat besonders beim Füttern der Hühnergesellschaft zu Tage. Elsa, die Mama der sechs zuerst gebore nen. aus dem Ei gekrochenen Hühnchen, war sehr sanft und friedfertig! Tiefe schönen Eigenschaften hatten aber leider ihre Kinder nicht geerbt, denn sobald Das veredeln Als Veredelung bezeichnet man die tenige Form der Vermehrung, bei welcher der Vermehrungsteil nicht in den Boden gesenkt wird und sich so selbst bewur zeln muß, sondern mit einer anderen Pflanze in organische Verbindung g bracht wird. Das Veredelungsreis muß, statt selbst Wurzeln zu bilden, an semer Wundfläche mit dem .Wildling' der wachsen. Neu ist ein solches Verfahren nicht und die ' heutigen Nationen haben die Kunst deS Vcredelns von den Rö mein gelernt, wie schon die. Namen der verschiedenen Veredelungs Methoden (Okulieren von eulu. Auge, Knospe; , Kopulieren von copulare; Pfropfen von propaare etc.) zeigen. Tie Römer ihrerseits hatten die Methoden wahr s,cheiulich von den Griechen, diese wieder von semitischen Lehrmeistern übernom men. Im allgemeinen kann man sagen, daß Pfropfen und 'Okulieren, kurz das Veredel, nur dann gelingt, wenn die Unterlagen, die veredelt werden sollen, , mit dem Edelreis in-naher Verwandt schast r'oer in derselbe Gattung stehen und daher in ihrer Holf- und Rinden bildung zueinander analog sind. Ver einigungen nicht miteinander verwandter Gewächse erhalten sich oft eine Zeit hin durch lebend, von langer Tauer sind sie aber in den seltensten Fällen, weil eben eine innige Verbindung des Holzes hier nicht oder nur ausnahmsweise ftatlfin det. Gelingen aber solche Verbindungen, so sind sie immer hoch interessant. Es ist nun eine erwiesene Tatsache, daß jede veredelte, in der Holge sich aber selbst überlassene Pftonze nach einem Seitraum in einen gewissen Urzustand zurückkehrt, sie streift also dasjenige ab, was ihr der Mensch durch Kultur anerzogen hat. Beim Veredeln sügt man einem Wild linge einen Zweig oder ein Auge von einem edle Frucht oder Blumen tragen den Stamme ein. sodaß der eingesetzte Teil des Edelstammes vom Wildstamme Saft und straft erhält und sich zu einer eilen Pflanze entwickelt. Zweige, die der Wikdstsmm entwickelt, werde dabei alle unterdrückt. In der Pnrii unterscheidet man mehrere Arten der Leredeluni. von dem nm tvZchügftm das Qkminen, das ;fc!zpfen niid das Ärjuptwi sind. wftta gebraut t wird das CU l'cr;n. Ci i'i die leichteste BeredelllNgs. crt. s'k verursacht dem Lum nur ne luim Wunde in der Rinde und stört ' ! :; rai VZr.&tiam mt Wenig. Äa r.. ' in ei sihr wirtschaftlich, weil ., d.m ' ttvelnitz. daS immer eine '-ze Anzsb! Knospen (Augen) l-stzt, r viele Wildling vercdtla lass?, da-fli- ckt sind eine gar! Anzcchl Säm i; jjf von Wild'!.-?- nötig, die heran gucvn werden müssen. Tel Okulieren K.-'ri dann vor'nommen, wenn der Tast fch ,wi"kch'N Hl, und Ninde fttt ar.ge. k.,.,kt hüt ssdak lit Siinve lei ao fiiff lakt. 8l im tiritel sieb? und iA Jf ür unsere Kleine am Sccstranöc. ' " U A. ? Ä' ' " J ' 's ' " (i ' " vi;' ' ' ; !i . - - ' ' , Clementine, das war die andere Huh nermutter, mit ihren Kindern erschien, um auch am Frühstück oder Mittagessen teilzunehmen, fielen die größeren Küchelchen ganz unbarmherzig über ihre kleinen Verwandten her und bissen ihnen oft die Köpfchen blutig. Da! konnte natürlich Mutter Clemcn tine nicht so ruhig mit ansehen, sie biß daher die ungezogenen Küchelchen tüchtig wieder. Um diesem immer wiederkch renden Streit ein Ende zu machen, fütterten wir schließlich Elsa mit ihren Kindern hinter, und Clementine mit den ganz kleinen Küchelchen vor der Garten tür. - Unter Clementinens kleiner Cchar, die ich sehr diel lieber hatte, wie die unar tigen großen Küchelchen von Elsa, ie fand sich auch ein kleine! Hühnchen, so zierlich und allerliebst, wie ich selten eines gesehen hatte, und deshalb gab ich demselben meinen Namen. Ihr hättet sehen müssen, wie flink .Wallichen" auf den Nuf: Ticd, Sied", der Kewachje. August der Fall ist. TaZ Okulieren im Frühjahr nennt man daS Okulieren auf das treibende Auge, weil sich aus diesem eingesetzten Auge noch in denselben Jahre ein Zweig entwickelt. Im August-Scp tember okuliert man auf daS schlafende Auge. Es bleibt bis zum folgenden Frühjahr unentwickelt und treibt dann erst aus. Die besten Tageszeiten zum Okulieren sind die Morgen und Abendstunden bei trockenem kühlem, trübem Weiter, denen Gewitterregen vorausgegangen sind. Re genwettcr beeinträchtigt, oft sogar der hindert es daS Anwachsen des Auges, weil Nässe den klebrigen Saft durchwäs sert und ihm die Kraft zum Anwachsen raubt. Die zum Okulieren benutzten Augen müssen von jungen, saftigen Sommerfchossen fruchtbarer Baume be stehen, die am besten frisch von der son nenreichsten Seite deS Baumes genom men werden. Zum Veredeln wählt man stets die mittleren, großen und kräftigen Augen. Beim Ausschneiden des Eeel auges, wenn man auf daS schlafende Auge okuliert, läßt man einen Teil des Cfulirnn. 1. Tchneiden der Edelauge. 2. 1 Schnitt am Wildling. 3. Einsehe des Cdclaugcs. L Tn Perband. 35 51 'stiele! am auZZ'schnittenen Auge sZ'.henrüd benüp diese TlattIiel, um herzugetrippelt kam. nur fiel eS mir aus, daß da! kleine Ting so oft fehl tippte, wenn es ein Körnchen aufnehmen wollte; ich ergriff es einmal und gewahrtt.'iiaß Wallichen ganz trübe, matte Augen hatte; daS arme Tierchen war blind! Zugleich bemerkte ich, daß das Köpfchen ganz blutig und zerrissen war. so hatten Elsas Kinder es gebissen. Wie leid tat mir das arme Tierchen! Bon nun an fütterte ich Wallichen immer besonders; ich nahm es in die Hand und stell!: es, da es ja nicht sehen konnte, auf den Rand einer kleinen Schüssel, in welche ich in Misch geweichte Brotkrumen getan hatte. Wie freute ich mich zu sehen, mit welchem Behagen daS liebe Tier die Schüssel leerte. Jfc,r hättet nur mal sehen müssen, wie 'niedlich es aussah, wenn das Hühnchen auf dem Schüssel rar.5 stand und fleißig pickte. Mit jedem Tage wurde Wallichen zutraulicher. Sein schnell kannte ks meine Stimme; wie flink kam es herbei gelaufen, wenn ich rief, und ganz ruhig ließ es sich greifen und auf den Rand der bekannten Schüssel setzen, oder es legte sich still in meine Hand, wenn ich es streichelte. Wenn Wallichen bei den Mahlzciien eifrig' von seinem leckeren Bleichen naschte, kamen auch die anderen Hühner herzu und hätten gar zu gerne davon gegessen, doch das litt ich nicht; jagte ich die Hühner mit lautem Nuf sort, so ließ Wallichen sich garnicht stören; es war, als ob das Tierchen wüßte, daß nicht ihm der Ruf galt. Abends, wenn die großen Hühner zu Bett gingen, stand Wallichen vor dem Hühnerstall und wartete geduldig, bis ich es aufhob und in Mama Clementincs Nest setzte; eS konnte nämlich eine fr sonders hohe Stufe zum Hühnerstall noch nicht erklettern. Eines Morgens wollt: Wallicken nur seh: wenig von dem leckeren Milchbrei essen, das Schlucken wurde ihr anschei nend sehr schwer. Obwohl wir nun den ganzen Tag alle möglichen Mittel an wandten besserte sich daZ Leiden doch nicht. Ganz zusammengekauert stand das Tierchen im Sonnenschein und wurde ost von den wilden, großen Hüh nein umgeworfen, während es vorher immer, zu meiner Freude, trotz feiner Blindheit so geschickt auszuweichen wußte. AlZ ti abends wieder so trau lich vor dem Hühnerstall auf mein Hineinhebcn wartete, so müde und krank, hätte ich weinen mögen, so leid tat es mir, dem kleinen Tierchen, das ich so das Auge zu halten und in die Berede lungsstelle einzuschicken. Tie Unterseite deS Auges, die Schnittfläche, soll auf keinen Fall mit den Fingern berührt werden, da sonst ein Erfolg in den mei stell Fällen ausbleibt. Bor dem Aus schneiden des Edelauges macht man in die Rinde des Wildlings einen Iför migen Einschnitt. Nur die Rinde wird durchschnitten, in daS Holz soll der Schnitt nicht gchen, da solche Wunden nur schlecht verheilen und das eingesetzte Edelauge ungünstig beeinflussen. Der Zweig, an dem veredelt wird, soll wenig stens so dick wie ein gewöhnlicher Blei stist sein. Bei Aepfcl und Birnbäumen erreichen die Zweige im zweiten Jahre die angegebene Ticke, während Pfirsich zweige schon in einem Jahre dazu stark genug sind, wenn das Okulieren mög lichst spät im Jahre an ihnen vorgenom men wird. Roscnwildlinge, vom Som mer gezogen, sind nicht vor dem dritten Jahre, zum Okulieren verwendbar. rt ? -f Kitzeserien ' . - it -..,-' ml 's , fer-- In Afrika, wie jeder weiß Ist's immer ganz besonders haß. Trum, wenn es Hieftrien gibt. Tie auch ein Ncgerlind schr liebt. Macht gern man eine Wasscrfahct Auf eine sehr bequeme Art: Ein Krokodil, das schnell zur Hand,, Wird dann als Fahrzeug angewandt. licb gewonnen, in seinen Leiden nicht helfen zu können. Es sollte auch das letzte Mal sein, daß ich Wallichen in ihr ?cestchcn trug; denn als ich am andern Morgen früh in den Hühnerstall ging, war das arme T!erch:n noch hinfälliger wie am Tage vorher, es ziiicrte am ganzen Körper. Ich nahm es mit ins Haus und legte es in ein warmeS Tuch; nach einer Stunde starb daS arme, kleine Ting. Wir begruben Wallichen im Karten; aber immer, wenn ich die anderen Hüh ner fütterte, mußte ich an das lieb, tote Hühnchen denken. Wie freute ich mich, daß wir dem armen, blinden Tierchen das kurze Leben nach Kräften verschönt hatten; es wäre doch zu traurig ge wcsen. wenn cs durch sein Blindscin womöglich noch früher, vor Hunger, hätte sterben müssen; so hat es doch viel Freude und keine Not gehabt. Tie Geschichte vom blinden Hühnchen ist zu Ende. Ihr lieben Kinder; laßt uns daraus lernen, daß wir immer freundlich zu unsern Mitgeschöpsen, sein sollen; sind sie dann nicht mehr bei uns. so bleibt uns wenigstens der Trost, ihnen Gutes getan zu haben. Unfähige Lehrer sind Gaukler: Ihren Schülern gaukeln sie was vor. und gaukeln ihnen damit die kostbare Zeit ab. , Schneidet man die Edelaugen im eigenen Garten, so ist es gut, um für die voll kommene Ausbildung der Augen zu sor gen, wenn man die Spitzen der zur Gc winnung von Augen bestimmten Triebe zwei Wochen vor dem Okulieren ab schneidet. Tas Auslofen der Augen erfolgt in der Weift, daß man ein odalcs Stückchen Holz und Rinde, in dessen Mitte sich das Edelauge befindet, möglichst flach ab schneidet und dann das eigentliche Auge vom Holz und vom Schildchen abtrennt. Es schadet nichts, wenn an dem Schild chen, in dessen Mitte das Auge steht, eine dünne Holzschicht stehen bleibt, kci nenfalls soll aber auch noch Mark daran sitzen. Tas wichtigste ist. daß der Kern des Auges (Gefäßbündel deS jungen Holzes) unverletzt in der Knofpe bleibt, weil nur zunächst durch den Kern die Knofpe ernährt wird. Sein Vorhanden fein erkennt man daran, wenn sich an der inneren Fläche des Schildchens k:!ne -sifc pRi5fW-1C-'9W - v- 'f. vY t .! l ffi j i, i i w m in Afrika. ... . .Xxju - ;.. - , yy J sta jmm Ar fri O ' & l&Kb ijj.j-r . -. , f v -" "J--i -v -y' A H.i5va &&c&U JwÄ.--.?M2'sc.?ä2., . .Irr -mxi Solch Krokodilchm, glaubt es mir, Tas ist ein rech! geschicktes Tier. E ist sehr flink und immer willig, Trum ist die Fahrt so schön und billig. -Zwar, ist das Krokodil zu fett, So geht es nicht besonders nett: Toch kann man ein ganz schlankes kriegen, Tann ist die Fahrt ein Hauptvergnügen! Geschichtsrnlsel. Einstmals nahm ein mächtiger Herr scher ein schönes, freies Land widerecht lich in Besitz und setzte nach damaligem Brauch eine Staitbalter ein, der Ord nung halten sollte". Tcr Statthalter aber war dünkelhaft und grausam und führte ein sehr willkürliches Regiment, so daß die Einwohner unter dem neuen Joch sehr litten. Unter ihnen war auch ein kühner Schiffer, ein braver Mann, der sich einem lächerlichen Befehl des Statt, Halter widersetzte. Für dieses Ver brechen' sollte der Mann entweder den Tod erleiden oder eine Aufgabe lösen, die an Grausamkeit olle Befehle übertraf, die der Statchaltcr bisher erlassen hatte. Der Mann löste die Aufgabe, doch zu gleicher Zeit schwor er dem Statthalter Rache; dafür wurde er ins Gefängnis abgcsübrt. Unterwegs auf einem See gelang es aber dem Schiffer zu entkommen. Auf Schleichwegen begab er sich an eine Stelle, an der der Statthalter vorüber reiten mußie, und lauerte hier auf seinen Todfeind. Bald kam auch der Regent, und da ereilte ihn sein Geschick: er fiel von der Hand dcö Schiffers. Tas ganze Land atmete befreit auf, als der Tod des Statihaltcrs bekannt wurde. Ter Schis fcr ober wurde als großer Held gefeiert, und Dichter und Bildhauer haben ihm bleibende Denkmäler gesetzt. Wie hieß der Mann und welche Aufgabe löste er? Höhlung zeigt, sondern ein helles, erha benes Pünktchen. TaS ausgeschnittene Edelauge wird nun in den I'-sörmigen Einschnitt des Wildlings geschoben, wozu die beiden Seitenlappen des Schnittes leicht gelos. werden. Tas Auge wird dann von dem eingekllrzlen Blattstiel gefaßt und in den Schnitt eingcschobcn. Noch einmal wie derhole ich, daß das von der Rinde ent blößte .Holz der Unterlage und die Schnittfläche des Auges nicht berührt werden dürfen, mit Ausnahme des sauberen Messers. Nach dun Einschnei den des Auges druckt man es sanft an den Wildling und legt dann den Ver band an. In der Ncgcl gebraucht man dazu Bast. Empfehlenswerier sind aber vorher mit Baumwachs bestnchene Ban der von Papier. Letztere brauchen später nicht gelöst werden, sondern zerreißen von selber, wenn das Edelreis mit dem Treiben beginnt. Tas Auge selbst darf natürlich nicht überbunden weiden. Bc nützt man Bast, fo feuchtet man ihn vor her etwas an. Auch Woll oder Baum wollfädcn kann man benützen. Wie man wickelt und knotet, spielt keine Rolle beim Endresultat, nur gut und genau soll eS geschehen. Nimmt man Bast, so ist der Verband noch mit Baummachs zu bestreichcn. damit keine Larven von In sekten an die Vmdclungsstellt gelangen können. Tie Triebe des Wildlings wer den nach ausgeführter Veredelung nur etwas eingespitzt und erst im , nächsten Frühjahre, wenn das Edelauge mit den, Wachsen beginnt, ganz fortgenommen. Etwa drei bis vier Wochen nach der Veredelung ist auch der Verband zu lösen, wenn er nicht von Papier herge stellt wurde, damit das Edelreis Platz zum Wachsen bekommt und keineSaft stockung eintreten kann. Es wird dann einfach an der entgegengefetzten Seite glatt durchschnitten. Ob das Auge an gewachsen ist, erkennt man daran, wenn der Blattstiel des Edelaug:s abgefal len ist, oder ob er beim lei'en Berühren abfaut. Sobald er fest sitzt und ein getrocknet ist. ist das Auze tot. Tas Auge selbst soll jetzt, in diesem Jahre nicht mehr austreiben. sondern nach dem Anwachsen schlafen bleiben. I' bei zeitiger Veredlung noch ein Austreiben zu erwarten, so wird an dem Wildling nichis p'schnittcn. je später in. Jahre ob: die Veredlung voegenem men ist, desto mehr sind die Triebe Z! stutzen, e. auch ganz zurück zu schnei den, damit unter Umständen das An wachsen überhaupt herbiiführt wird. Erst im nächsten Jahre ist die Krone über dem Edelauge zu beseitig'. Treibt das Eoelauge trotz aller Vorsicht aus, so lasse man es bis zum Einwintern ruhg wachsen dieses gilt besonders von Rosen und schneidet dann den Kraut trieb ab, nur die untere Knospe für das nächste Jahr läßt man stehen. In PerfinS und Harding dsvp.lt), Süd-Takota, karren noch Kohlenlager von einer Ausdehnung von 1,000,000, 000 Tonne der Lulbeutuna. Zwischen Ölten und Bern liegt mal, risch an einem Hügel das Städtchen Vurgdoes. Hier gründete im Schlosse einst Pcstalozz, seine berühmte Erzie hungsanstalt. Wohl kaum einer unter den vielen Tausenden von Fremden, die alljährlich in Jriedcnszeitcn aus dem Wege von Aase! nach Bern und weiter ins Oberland an Burgdorf vorüber sah ren. weiß, daß dieser Ort einen Schatz birgt, der in der ganzen Schweiz kaum seinesgleichen hat. Freilich, es ist ein Kchag. der sich nicht prunkvoll und aus dringlich den schaulüstcnicn Augen der großen Menge darbietet. Es ist ein Schmuckstück zur Freude für stille, ver nanvnisvolle Zvelrachtcr. das im buch stäblichen Wortsinne im Verborgenen blüht'. Steigt der Wanderer auf einem adgclegcnkn Pfade zur Hohe des Techui kumS hinauf, so wird er ol-bald von einer bunten Farbenpracht überrascht: Azaleen, Rhododendren und riesige Alpenrosenbllsche fallen zunächst ins Auge. Aber der blumrnkundiae Naiur freund bemerkt bei näherem Zuschauen mit Erstaunen alte Bekannte, einen nach dem andern: olle die Kinder des Hoch- acviracs, die ihm sonst nur .vereinzelt auf einsamer Wanderung begegnet sind, die Schwestern und Nachbarn des wilden Alpenveilchens, der Ebelraute und des Edelweiß, die der Geist, der Berges alte' mit feinen GLttcrhänden bor der zudringlichen Menge schützt. Tie ganze herrliche Alpenflora sieht der Kundige beisammen, und noch manches andere er staunliche Gewächs, das auch den Ersah rcnen überrascht.- Und das alles in einer .romantischen Gartcnwildnis, die nichis von Botanik und vom Linnöschcn System weiß und doch zugleich genußbringend und belehrend ist! Es muß ein Mensch sein, dem moderne Blumenkultur und Gartcnbautechnik" die schlichte urwüch sige und darum wahre Liebe zur Pflan zenwelt noch nicht ins Prokrustesbett spannten, der da die FclZblöcke sür die tausenderlei aus dem Stein hervor brechenden Sarisragen aufeinander geschichtet, der da den Anemonen und Alpenveilchen Hcimatbodcn aufgeworfen hat. Ich wage es, an der Pforte des blumenumrankten Chalets zu klingeln und finde in Herrn Wyß, dem Besitzer dieses wunderbaren Alpenaartens. den Menschen, den ich erwartete: den ver ständnisvollen Naturfreund, der Aug und Herz für seine Pflanzen auf dem rechten Fleck hat, den liebenswürdigen Führer, der mir, dem Fremden, freudig seine Zeit widmet, um mir all die Herr lichkeitcn stolz zu zeigen. Alle Muße, die ihm das Geschaftslcbcn läßt tag lich sind eS morgens, mittags, abends ein paar S'unden widmet er seinen i?b lingcn. Mit unendlicher Sorgfalt hegt und pflegt er sie. um die ihnen angemes senen Lcbensbcdingungcn in geduldigem Prüfen und Versuchen zu ermitteln. Wir wandern miteinander durch den Garten, in dem buchstäblich jedes ein zclne Fleckchen Erde, jeder einzelne Stein sein besonderes, sorgfältig gehütetes Pflanzenlebcn trägt. Hier wächst unter schützendem Dache ein neues, aus Maze donien eingeführtes Edelweiß. daZ die Liebhaber mit 30 Mark Zur jede einzelne Pflanzt bezahlen. Tort ahmt eine ge schickt von unten her den Wurzeln zuge führte Befeuchtung die mütterliche Pflege nach, die die Natur den hochalpinen Pflanzen mit schwierigsten Gedeih Bedingungen zukommen läßt: den schmel zenden Schnee, der die Wurzeln kühlt und befeuchtet, während die Blütcnkrone sich froh im Sonnenschein wärmt. Von einer Stcingrotte, deren Polstern fünf zehnjährige Pflege grünes Leben ab trotzte, tropft das Wasser in einen Teich herab, in dem eine wimmelnde Schar stets heißhunriger Regenbogenforellen sich munter tummelt. Im Hintergrund eine natürlich gewachsene B'lltcnivand, die jedes Malers Auge entzücken muß: ein weißer und violetter Untergrund hebt die gelben und roten Büsche und Sträucher des Vordergrundes, ohne im geringsten schreiende und beleidigende Kontraste zuzulassen. So malt die Na tür, wenn man ihr nicht ins Handwerk pfuscht! Wie im großen so im kleinen. Winzige Vlättchen ordnen sich zu einem Kranze, den keine menschliche Miniatur und Filigranarbeit in seiner regelmäßi gen Schönheit erreichen könnte; nntur in m!nim!,U mgxima. Warum ich die Namen und Fachbezeichnungen oll dieser Seltenheiten' nicht nenne? Herr Wyß hat selbst durch die Tat die Antwort auf diese Frage vorweggenommen. Tie Namenschilder, die in den üblichen ,bo!a nischen Gärten' fo unangenehm an die Studierstube und an das Herbarium er innern: hier haben sie sich schamhaft ver steckt, sie stören nicht die Illusion und sind doch da, wenn der Blick des gclehr ien Besuchers nach ihnen sucht. Sie haben ordnend und belehrend dos ihrige getan, und halten sich nun bescheiden zu rück, wie alles echte Gclchrtenium. Und Herr Wyß. der Blumenvater' so darf man ihn ja wohl nennen, denn mit der Liebe und dem freudigen Stolz eines Vaters wacht er über seine BlumenZinder erzählt mir. wie diese bunte Herrlich ?'.! zustande kam. Jahraus, jahrein bringt er feine Ferien in n'cd'fitt Nähe der hochalpinen Flora zu, füllt feine Sammellästen und sende! sie nach Hause, um den mit Kenn'rb'.ick ausgesuchten Pllanzcn durch gleiche Kennerschaft und rührende Geduld im Garten zu Burg, dors eine neue Heimat zu terci!-. Hier werden den Alpenkii'dern alle ihre Wün fche und Bedürfnisse abgefragt und dann erfüllt, so daß sie sich' wie zu Hause' fühlen uud gedeihen. Als ich mit Hände druck von meinem freundlichen Führer schied, fiel mir das Wort Pcstalozzis ein, das die Gedenltakl oben am Schlosse für alle Zeiten und olle Men fch?n aufbewahrt hat. das für unsere schwere Zeit mehr noch wie sür alle an dein eine Mahnung enthält: Es spricht die göttliche Stimme in uns: Lebe nicht dir. lebe den Brüdern!' Und khrt uns richt nech Fausts Worten der er UUnt Geist der Natur auch im, fallen ,Mknarlige Alewegkilykeit' Am 18. Juni im brachte die .Wie ner Presse" ach den Ausbruch der Fcindseligseiien in dem Bruderkriege zwischen Preußen ans der einen Seite und Ocstcrreich-Uiigarn sowie dessen Verbündeten Sachsen, Hannover. Bayer etc. auf der anderen Seite an, der Spitze des Morgcnblattcs folgende, von ihrem Mitarbeiter August Zirawani herrührende Mitteilung: Die bis heute abend eige troffknen Mitteilungen entsprechen nicht ' der Wichtigkeit des Moments. Die rni litärifche Situation betrachten wir in einem unten folgenden Artikel. Hier kl.ista!icren wir bloß, daß nach den ein getroffenen Nachrichten die Preußen diele Teile Sachsens besetzt haben und daß preußische Truppen nicht blos in Hanno ver und Kurhcssen, sondern auch in Darmstadt eingerückt wären. Die preu ßischen Truppen entwickeln überhaupt eine affenahnliche Beweglich keil.' Die beiden letzten Worte dirfer AuZ lassung wurden sofort von der übrigen österreichischen sowie von der auf öfter rcichischcr Seite stehenden süddeutschen Presse aufgenommen, und sie spielten auch in der Polemik der preußischen Blätter, die diesen Angriffen scharfe Er widerungen zuteil werden ließen, eine hervorragende 3Me. So schrieb der Kladderadatsch' in seiner Nummer vom 30. Juni 1800: Schweigen wir über die blklagenswertcn Vorgänge des Sieben jährigen 5lrieg:s. Nur soviel wollen wir erwähnen, daß sich um dicft Zeit zuerst der preußische Geist in seiner ganzen Scheußlichkeit entlarvt hat. Damals zuerst zeigte sich jene affenartige Beweg lichkeit, jene fifchartige Kaltblütigkeit, jene schlcimariige Zähigkeit, jene Hasen artige Schnelligkeit, durch welche in Ver bindung mit einer hundcartig: Wach samkcit. einer katzenariigcn Behutsamkeit und einer eftlarligcn Ausdauer leider auf heimtückische Weift ein blühendes Land von der österreichischen Krone los gerissen wurde.' Tie Grenzboten" schreiben in jenen Tagen: Aus dem Ar scnal ihrer Bilder wappnete sich die Presse' täglich mit neuen Gleichnissen und ließ die Feinde sich jetzt, da die affenartige Beweglichkeit" und die in fusoricnartige Rührigkeit", abgenutzt sind, mit der Geschwindigkeit einer Epidemie aubbreilcn.' In den Erwideiunaen der preußischen Presse ist also die .affenähn liche Beweglichkeit' der Preußen, von der zuerst Karawani geschrieben hatte, in eine affenartige Beweglichkeit' umge Wandelt worden, und in dieser Form hat sich das Wort als ein beliebtes Schlag, wart bis zum heutigen Tage erhalten. Es spielt auch in unserer Umgangssprache als Scherzwort eine große Rolle und Wird hier am häufigsten in, der Form Mit affenartiger Geschwindigkeit' ge braucht. Büchmann erinnert als Vor bild an eine Stelle der bereits im Jahre 1818 erschienenen Vörneschen Schrift Schüchterne Bemerkungen über Oester reich und Preußen", in der von der ,zap pelnden Geschäftigkeit Preußens' Im Gc gcnsatz zu der langsamen, nüchternen Kraft' Oesterreichs die Rede jst, sowie an einen Artikel der Evangelischen Kir chenzeitung" vom 22. April 1848, in dem von der Lffischcn Beweglichkeit' der Franzosen gesprochen wird. Der Ber liner Schriftsteller Hermann Goedsche, der eine große Anzahl von Romanen un ter dem phantastischen Pseudonym Sir John R.tcliffe" verfaßt hat, gebraucht in seinem IM erschienenen, noch heute gelesenen Roman Sebastopol" den Aus druck asfcnartige Behendigkeit und Ge schicklichkcit". Tiefe Stellen zeigen, daß sür die von dem Wiener Schriststeller ge prägte Redensart in Norddeutschland der Boden schon gewissermaßen vorbereitet war. Um fo leichter t ..rde es ihr daher, sich ftstzusetzn und sich hier in den er wähnten abgeänderten Formen dauernd In unserem gcflllaclten Wortschatz zu be Häupten. Buddhastatucn als Altmetall. Die Japaner haben in der Provinz Fengtieu Tausende von Buddhastatucn aus Bronze, die in alten Tempeln aufgestellt waren, ausgekauft, um sie zur Aussüh rung der Aufträge von Kriegslicferun gen einzuschmelzen. Ferner erwarben jie in der Provinz Schantung, ungeach tet der Maßnahmen der chinesischen Re gicrung, große Mengen 5iupfergcld sür den gleichen Zweck. Sie umgehen dabei das Verkauftgebot in der Weise, daß sie gegen Silberdollirs Noten der einheimi schen Banken erwerben und diese dann gegen Kupscrgeld einwechseln. Tie Entwertung der französischen Rennpferde. Ta die Pferderennen in Frankreich, die mit Kricgsbeginn ein gestellt werden mußten, bis auf den Heu tigcn Tag nicht wieder eröffnet wurden, hat der französische Pferdesport durch dcn Krieg sehr ernsthafte Verluste zu cr leiden. TaS Leben in den Rerniställnv ist erstorben, die Bahnen sind leer, und die Leistungsfähigkeit der Pferde nimmt infolge des lanaen untätigen Stehen! ei heblich ab. So wurden die franzö fischen Rennpferde auch im Preise stark entwertet. Bei dem Verkauf eineS Ge stü:s, der vi'r 5,nigen Wochen in Neuilly stat!fand! wurden für W Pferde nur 000 irnicn eingenommen. Für ZchtstuZen schwank!: die Preise zwi Ich- 425 und 2300 Franken. Tie jetzt. nonntk Cnrrm wurde für einen 2vrSß!i!'g b,r krilhinte Pferde Bris undBajaS're c jor.li, wi?:rnd da! Pferd fc'i normalen Zeit? auf den vier bis fünf,',-' Wkit .'schätzt morde wäre. Tie Füll' er,'.i.lt:n HLch'ten 1500 rar.kui tis Siiil Für Sl!?nfüllkN mtrAcn sich die Preise so nudria. dak die höchste Summe nicht 575 Franke überstieg, im Durchschnitt werden kaum wehr ali 2tfj Frauen bezaklt. Trost dem sich unter dcn Käufern Leute wie der Pariser Baron Rothschild befinden, ist es nicht möglich, größere Summe zu erzielen, woraus man ersehen kann, wie a,'ßlrordctlich stark die franzöfi schert Rennes'rdt in kaum imel ?,bee entwertet wurden.