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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 2, 1918)
" - . . ,läiMtMMaMt m''J-uiÄm. t.. iss jljaiBwwriJti Seite 6-Tägliche Omaha Tribttne-Mittwoch, den 2. Janimr 1918. i da! Vithücht md Vichocrzchr. V leben ezlehnnge stehen die .. rikaner och iena. ett etwa zehn Jahren ist oft vom cäckzang der amerikJmschkn Vieh LZroduktu? die Rede, namentlich was da Hornvieh anbelangt. Die Tat sack trnel solchen Rückganges ist na türlich nicht zu leugnen, und sie wurve nch schon allem nitt dem im mn weiteren Einschrumpfen des treiweide-Landes erklären, dessen este fiel) vohl nicht mehr weit in da zwanzigste Jahrhundert hinein hehaupten werden. ! Aber man möge sich nicht tau scheu! Die Wer. Staaten sind auch heute im ganzen der Haupt-Fleisch Produzent der Welt, trotzdem sie in der Schafzucht hinter Argentinien 1Kib Australien zurückstehen. Und sie werden diesen Ranz wohl behaupten, ) hört man doch neuerdings wieder do abermaliger Vergrößerung der dmnikanifchc Viehzucht, ganz dem Gesetz der ?!achfrage entsprechend, sd find manche sogar bereits be korzt, daß die Eetreidebau-Jnteres ym dabei zu lurz kommen könnten! I Amtlichen Zusammenstellungen zu ßckge haben die Amerikaner derzeit auf ihren Farmen rund 61 Millio tun Etuck Hornvieh, 68 Millionen Schweine nd 43 Willionen Schafe. Wa die letztere anbelangt, so vei fm Australien nd Argentinien je W Millionen Schafe aus; ab dies Ludert im allgemeinen nicht cm der lÄerwitgenden Bedeutung der Ver. Etaate. . Im Jahre ISIS wurde der Wert m omerikamschen Biey-BestandeS tos 332 Millionen Dollar ge schätzt; da wären über 33 Dollars für jeden Kopf der amerikanischen ebotkerullg. Und dies betrifft nur den Viehbestand auf den Farmen und den noch übrig gebliebenen Frei veide-Läsdereien: außerdem aber waren noch Hornvieh. Schweine und Schafe genug anderwärts vorhanden, daß noch über drei zusätzliche Dol lars aus jede Familie kamen. Aber die Gesamtsumme dr Wert m Ter j bindung mit der cmeiÄanisch, fi.ipf.tuHSi ist tawi raZhtr I Viehzucht ist weit größer. Die großen Schlachthäuser mit al fern, was dazu gehört, hno d?e Far mm. selbst, auf denen die Tiere se zogen werden, stellen ein Kapital von weiter Hundert, vo Wiklionen dar; nd man schätzt, daß Onkel Sam ganze Fleifchproduktwns-An- loge ungefähr 18 Milliarde Toi larI (die Amenkaner sagen bekannt Ih dafür: 18 Billionen) wert ist! Da würde für jede amerikanische Familie 90 Dollars Slltien-Anteil nnsmachen. Tadn nd v Einnah rn! vom Transport oder vom gan tat Kwnhandels-Eeschaft noch mcht viltgerechnet. Würde' man die Gesamtzahl deS KindviehS, der Schafe und der Schweine, welche in den Ber. Staa ti gezogen werden, gleichmäßig an alk Familien des Landes verteilen. fo kamen auf jede Familie drei Rmdviehcher". zwei Schafe und zwei .Schweine; und e blieben noch viele Tausend Ferkel uns Lammer zum Steilen übrig! Diese Zahlen- BerhältniZ hat schon manchem Angst duursacht, daß das Xheh m den Wer, Staate der Menschenwelt zu viel Äahrung wegfresse könnte. Doch m amerikanische Mhrungs-Produ! tkmsfähigkeit, auch die pflanzliche, ijt auch noch lange nicht enchopft. ? Die Amerikaner find aber auch irontau die größten Fleiich-Berzeh rn unter der Sonne, höchstens viel Deicht Australier oder Neuseeländer Qnsgenommen. Erstere verzehren 50 H.3KJIIH w Mrment mehr Fleisch, als Briten CtJ..,fI K.tt fh?.T w,',. 1' UIIV WUUlU iVtfc I . die ftanzösische Bevölkerung, laut Angaben, welche in normalen Zeiten sammelt wurden. Wege der ho Uu Preise ist der amerikanische Meisch-Verzehr ebenfalls etwa zu. kückgegangen, aber er betrug dem letz ten Ausweis zufolge noch immer für jeden Wanü.. jede Frau und jedes Sind de Landes mehr als 170 Pfund pro Jahr, während er 1300 m 181 Pfund kam. , ' om Wllzbrand. ' Ter ÄnsteSungsstoff des Milz brandes ist außerordentlich lebens fähig. Wenn ein an Milzbrand ge fallenes Stuck Bieh ,m Boden ver araben wird, fo kann von dieser Stelle aus noch nach Jahrzehnten dem wieder eine erneute Uniteaung er folgen. Das Xaxtt besonders begun ftigt, wenn eine für die Lust leicht durchdnngliche obere Bodenschicht auf undurchla,sigem Lehm oder liegt, fo daß rn gering Tiefe ein . i. . J:.,j fr-, t. . ...v r" -t a l-iiiKiiö , iw .ijwm: ri , i. - TZ . a .1 iLil tli 1 u I GnindmasserZ Antritt Man muß fit,rt fcoJrn W.trvnb&n hu TOtJj- I . vivyw i"!' "o- con ,uoen einmanoenig, aucy in irandkadavern . letzte ftet rud Uzenden, die nie ein Römer betre einer Lage fr!,chge!o chter Kalkmilch tm. Kirfe icl.im. Uh s tnnr im I 0 einer eaure, j. . ger t Schiveielzaure, urerzieen. t . v M . . . , , W "d Lutter. ranzig, s l braucht man sie nur in kaltes Was ser, dem Kaffee! lel kohlensaures Svoiioix iHtugj ..,.-. " ' t?n r- ftül!ulili war r IZT.ilZl er ,omk. l l.stfumtn tnnhnit trn (STf.rA fett. surch dollksmmen und die Butt eit' cu.it. irr lautet: miht ,?n wird ebeass gut wie vorher ftin. Xn srühl-ch fein? Ech inS Bad." .feit !KM b gwkäulen ml Ut Iki dcn alten VemMka. Tummckten sich auch im Winter i oluft nd See. 3113 die Römer zum erstenmal Mit den Germanen in Berührung ka men, mögen sie nicht weiiig erstaunt gewesen sein üb die Sitten und Gewohnheiten dieses noch unge schwächten Naturvolkes. Voll Be wunderung berichtet Cäsar in seinem Gallischen Krieg" IV, 1 von ihnen In earn se consuetudinem ad- duxerunt, ut locis frigidissimus lavarentur in fluminibus sie haben sich zu der Gewohnheit ein porgeschloungen, an den kältesten Stellen in den Flüssen zu baden." Ter an den üppigen und verweichli chenden Badeluxus der Heimat ge. wohnte Römer faßte den Brauch der iermnen, kalt zu baden, als Sei chen körperlicher Abhärtung auf. Und doch war es nicht das, son dern Lust und Liebe an der freien Natur, welche die Germanen zu cs;'o nen Bädern in Flüssen und Seen rerzte. Was gibt es denn auch lok kenderes, als in die klare Tiefe des Waldbaches zu tauchen oder die Himmel und Wolken spiegelnde Fläche eines Sees mit kräftigen Ar men schwimmend zu durchmessen? So gehörte denn Baden zu den Ge nüssen, nicht nur zu den Bedürfnis, fen des gewöhnlichen Lebens. Nach Tio Cassius, dem Griechen, der im 2. Jahrhundert nach Christus eine Geschichte des römischen Reichs schrieb, weigerten sich die Marko mannen und Kuaden, in Städten sich anzusiedeln, und zwar deshalb, weil sie dann auf das ihnen ge wohnte Baden hätten ' verzichten müssen. Und von einer Schar Basu varen wird berichtet, daß sie beim Baden im Flusse überrascht und nie dergehauen wurden. Ein merkwürdiger Brauch war ,i?s, die Kinder gleich nach der Geburt auf einem Schilde im eiskalten Was sei der Kliiffl imivriMlmtrhrn' ffinlc, er der Flüsse unterzutauchen.' Gale nus, der berühmteste Arzt der rö mischen Kaiferzeit, erklärte dies als ein Mittel, die Gesundheit der Kin der zu erproben. Aber vielleicht dachten die Germanen an eine Rei nigung des neugeborenen Menschen turch das ' lautere, rinnende, von ihnen ehrfürchtig verehrte Elen,ent des Wassers, eine Art Taufe. Be zeichnend , daß die christlichen Glaubensboten kein neues Wort für diese güttcsdienstliche Handlung zu sliioen brauchten (hiren ,ein urdeut Iches Wort, , tauchen). Da wir ober über die diiermatii sche Welt sonst mir wenige dürftige Quellen besitzen, mag hier ein Rück, chluß auZ späterer Zeit auf die frü here am Platze sein. Bei mehreren eilen deutschen Heldengestalten wird ihre groge Gewandtheit im Schwim men gerühmt- fo bei dem Ostgoten könig Theodorich icm Großen, der der Sage zufolge nach einem Bade in der Etsch, die an feinem Palaiie u Verona vorbeiftoß, nicht mehr ge icyen worden fan Zoll (hiftori ch ilt. daß er auf dem Krankenbett starb), und von Kaiser Otto II., der im chwimmen so tüchtig war, daß er in Italien dadurch mehrmals der Gefangennahme entging; auch von Friedrich Barbarossa, dein freilich die Wellen des Kalykadnos den Tod brachten. Und von Karl' dem Gro ßen wird in feiner Lebensbeschrei lung erzahkt, daß er den Leib ;r - r - . e-x. - V"Tt vj(V rf. s das er dies so vortre tlich veritand. - o , ,i . hm k,mer zuvortat? und inu V ch " wnencn d Freunde nicht selten auch die ganze iflcr tlges und feiner Leibwächter lud er zum Baden ein. bisweilen hundert und mehr mmon badeten. Eme so che adeleidenfchast war doch wohl nicht angewohnt, fondern von den Vor kehren überkommen. Auch die Sprichworter, die oft eitere Tokumite der Sitteiiae schichte find als historische Urkun deu, lassen die häusige Uebung des Schwimmens und Badens im Freien in ältester deutscher Zeit der muten. .Wer nicht schwimmen kann, gehe nicht ins Wasser." Neben ajifr ist gut schwimmen. " Es ist schwer, gegen den Stron: zu schwimmen." Die warmen Bäder in geschlossn nro Räumen sind indessen erst spä ter in Brauch gekommen, weniger rch Vermittlung der Römer, als . ... ? . . . curech die des koloni atori chen Or . ' ' ns der Benediktiner, die, meist . . . . . ytclaü das Laben bei den Teutschen so allgemein und alltäg lich geworden, daß, nach den Worten riet alten Chronik, es ..keine Stadt, keinen Markt, kein Torf gibt, ttee. r-ldjt n Scb h. Nicht Notwendigkett allein, auch Genuß tS, zu baden, ja eme Art Volks WzliSe Omaha ihüne WZXSZDMCMS Hiiltcr k Noman von -SESGMIEEEM (4. Fortsetzung.) .ora. um Vvu willen! Tel nen Schwiegervater willst du heira! .Gott sei Tank, daß du wieder ten? Hast du dir das recht über legt?" aus. rief Frau Johanne Äeischach Der Ton ungläubigen Entsetzens fiel Dora auf die überreizten Nerven, sie brach in leidenschaftliches Weinen aus. eriiey,l ou mich denn gar nicht? Kannst du nicht einsehen, daß aicyow der einzig Ort ist, an dem ich das Leben ertragen kann? Sterbend bat mich mein Verlobter, für seinen Vater zu sorgen, und wenn ich den pflege und feinen Namen tra ge, wird es mir fein, als verbände mich etwas über den Tod hinaus mit Martin." .Ja, Liebste, verzeih, das könn test du ja auch tun, ohne dich so un widerruflich an den alten Mann zu binden. Sieh mal, es mag nicht rühmlich sein für die menschliche Na tur, daß kein Schmerz sich jahrelang in gleicher Stärke erhält, aber es ist einmal so. Stimmungen wechseln es könnte doch eine Zeit kommen, wo du " Willst du mir unterstellen, daß ich Martin jemals weniger lieben könnte?" brauste Dora auf. Frau Raischach lenkte vorsichtig ein. Ich erlaube mir gewiß kein Ur teil, ich fprach nur in bester Ab! sicht. Im übrigen, um auf Herrn Pastor redenkamp zuruckgelommen. gibt es ja Menichen. die selbst in ho hen Jahren sich eine gewisse Jugend lichkeit bewahrt haben. Er ist jcdew falls ein Mann von regen geistigen Interessen. Nicht wahr?" Doras Gesicht trug schon wieder den alten Aubdruck müder G'eichgül tigkeit. .Er hat die Interessen seines Standes und seiner Jahre. Im übn gen 'ist er eine stille Natur, aber ge rade das lieb' ich an ihm. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn je mand versuchte, .anregend" auf mich einzuwirken." Diese letzte Behauviung fand Frau Raischach nur allzusehr bestätigt. Sie und ihr Mann hielten sich von eigen! lichemGesellschaftstreiben ziemlich fern; teils waren sie zu beschäftigt, teils waren sie sich selbst genug; trotzdem sahen sie bisioeilen diesen oder jenen Gast in zwangloser Weise bei sich: Kollegen des Doktors, auch einige Se lehrte und Schriftsteller. Die Unterhaltung war dann im mer vielseitig und interessant, aber Johanne sah mit heimlichem Bebau ern, daß Dora sich dabei ganz passig verhielt. Wohl hörte sie zu und ant wortete. wenn man sie fragte, aber was für neue Eindrücke auch an sie herantraten, sie musterte alles mit dem glanzlosen, stillen Blick eines Men schen, den kein persönliche? Anteil mehr mit den Dingen dieser Welt! verbindet, dem Leben und Leiden eins ist und dem. ins Unabänderlicke mit Ergebung sich zu fugen, letzter Da seinszweck geworden ist. Dora schrieb gewissenhaft an B denkamp lange, ausführliche Bliese in einer Art von tochterlichen Stil, ei ner Eigenart stark angepaßt, die ihre unbewußt verleugnend. Viel Antwort bekam sie nicht; auf das, was sie ihm erzählte, ging er nur selten ein. Aus seinen Briefen fprach das eigentümliche Gemifch von Prosa und kindlicher Frömmigkeit, das für ihn charakteristisch war, end zugleich eine rührende Sehnsucht nach Doras Heimkehr. Entsetzlich leer und öde schien ihm sein Haus ohne sein Tochtinz . Und dann kam eines Tages ein Brief mit der Nachricht, daß alles bereit sei. Das dreimalige Aufgebot war geschehen, Frau Griephahn war auf einen Nachmittag herubergekom men, um im Hause, dem man die diermöchige Abwesenheit der Herrin stark anmerkte, zum Rechten zu sehen, und Pastor Schröder war benachrich tigt. Am 2. Juli sollte die Hochzeit sein. Frau Raischach beobachtete Dora scharf, ob auch jetzt keine Erregung, kein noch so leises Bedauern sich zei ge. Vergebens. Dora . nahm die Nachricht fo ruhig hin, als sei ir gendein belangloser Ruf an sie er gangen. Schon lange hatte sie der Talchower Stille mit einer Art krankhafter Sehnsucht gedacht, als des einzigen.daS ihrem wunden.zerquälten Gemüt wohltun konnte. Mit einem Seufzer der Erleichterung verließ sie Berlin. Als der Zug einlief, sah sie Are denkamp auf dem Bahnsteig stehen. Die hohe, etwas gebeugte Gestalt, das lange weiße Haar und der stille, in sich gekehrte Ausdruck seines Gesichts machten ihn inmitten einer Schar ei liger oder vergnügter Menschen zu einer auffälligen Erscheinung. Er hätte als die Verkörperung we.'tab wandten Alters gelten können. Ueberdies sah er abgespannt aus, die sieben Bergen. 1 A. L. Lindner. : häusliche Ungemütlichkcit der legten Tage hatte ih nicht gut getan, da bist", sagte er aus tiefstem Her zcn. Nun trenne wir uns nutz mehr." Seine Freude rührte Dora tie! und machte dies Wiedersehen zu ei nein wirtlichen Heimkommen für sie. Aber nun hieß es. sich den Gescha, ten des Tages widmen, Man fuhr gleich vom Bahnhof zum Standes amt, wo zwei schwarz gekleidete Her ren sie erwarteten: die beide!?. Geiste lichen der Stadt, die als Zeugen fu gieren sollten. ' Bredenkamp hatte sie um diesen Dienst ersucht, aber er suhlte un klar, daß sie weder ihn noch Dora begriffen, und das mach! ihm die ). s.si .Iwfl-l-t s5. m.fia ,jllliilVfUt lUl Hiatus. vi liltlllt überhaupt bei dieser Gelegenheit so recht, wie schwerfällig und befangen er schon m Verkehr mit Fremden ge worden sei. . Mit innerem Aufatmen stieg er in die alte Cha,i,e, die ihn seinem Heim zuführen sollte. Krischan stand neben den Pfer den und schmunzelte über das ganze Gesicht. .Ick grattlier' ok valmals, Herr Pasiuhr un Frau Pastuhrin", sagte er, während er Doras Hand kräftig ichuitelte. Nee, mein Alter, verwic? Bre denkamp, .Frau Pastorin wird sie erst in der Kirche. Aber hab' trotzdem Dank für deinen Glückiounfch." Krischan zog ein komisches Gesicht, halb lachend, halb ernsthast. Tat harr'k ot nich dacht, Herr Pastuhr, dat dit noch ens fo kamen vecd", sagte er, auf Dora deutend. Der treue, alte Mensch ahnte nicht, was feine Worte alles heraufbeschwo ren. Wie deutlich riefen sie Dora den Tag zurück, wo sie zuerst durch sonnige Herbstlandschaft den Talcho wer Weg gefahren war, so ungedul big über des Alten Langsamkeit, das Herz so hin und her gerissen von Furcht, Erwartung und Hoffnung! Aber die Hoffnung hatte heimlich doch überwogn. Und dann hatten sie vorm Haufe gehalten, und an der Tür hatte einer gestanden, dem das Herz nicht minder pochie in unruhiger ehnsucht. Fast greifbar deutlich sah sie ihn vor p.ch in dem grauen Jackettan zug. Alles vorbei alles auö. am meisten die Hoffnung, aber auch für die Furcht und Erwartung war kein Raum mehr. Nur Pflichten waren ihr geblieben und die würden ihr helfen, das Leben zu ertragen. Ein paarmal streichelte reden kamp ihre Hand, die schlaff auf dem Wagenpolster lag, und sagt: leise: Meine Dora n.nn gutes Kind." Sie merkte es kaum. Endlich ver stummte auch er und lehnte sich in seine Ecke zurück, während die Chaise langsam durch den tiefen Sand wieg !. Es war beinahe vier Uhr, als sie in der Einödpfarre anlangten. Schar fer Kalbsbratengeruch schlug ihnen auf der Diele entgegen. Pastor Schröder war bereits zur Stelle, auch Herr Griephahn, dessen Frau der Braut bei der Toilette helfen wollte. s arme Ding mußte doch irgend jemand haben, der ihr an diesem qweren Tage zur Seite stand. Dora hatte nicht entfernt daran gedacht, für heute die Trauer abzu legen. Sie besaß ein altes schwarz, seidenes Kleid, daö mochte genügen, Kranz und Schleier hatte die vor zorgliche Johanne Raischach besorgt und wohlverpackt obenauf in den Kos fer gelegt. So dauerte das Anklei den keine Viertelstunde. Frau Griephahn war erregt und hatte Tränen in den Augen. Bis zum letzten Tag hatte sie gehofft, daß irgend etwas geschehen werde, um die .verrückte Heirat", wie sie ne im ftillen nannte, au veroindern. aber nein! Der liebe Gott wollt offenbar zulassen, daß hier ein r meS Geschöpf in fein Unglück hinein rannte. Sie gab sich alle Mühe, mit Wor ten an sich zu halten, redete aber trotzdem noch manche? nicht eben Taktvolle. Dora hörte kaum hin. Gegen das knapp verhüllte aufge regte Miileid der Frau stach ihre eigene marmorne Ruhe seltsam ab. Nur als sie das kühle Myrtenlaud des Kranzes auf ihrer Stirn fühlte, ging ein Zucken über ihr Gesicht, als ob sie in Tränen ausbreche wür de. Sie trat ans Fenster und lehnte die Stirn ein paar Minuten lang gegen die Scheiben, dann war sie wie der gefaßt und ginj festen Schrittes Frau Griephahn voraus die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. , Tort standen Herr Griephahn und Pastor Schröder; beide drückten hr mit tiefernsten Keiichtern tu Hand. Der i;iiiiiiiige, rotbäckige Gutsbesitzer war ganz bewegt uns eorauchie aerauichLoll fein Taschen tuch. Bredenkamp war im Chorrock. Als er Dora im Brautschmuck ein treten sah, verwirrten sich ihm ou eine Moment die Gedanken in seit sam traumhafter Weise. Hier war die Braut wo blieb nur der Bräu tigam? Herrgott, der war er ja selbst Und messerscharf durchfuhr es ihn: Ja, tun wir denn überhaupt dal Rechte? Er ging Dora entgegen, und die andern traten zurück. .Wird'S dir sehr schwer?" flüsterte er. Laß gut sein, es ist ja bald vorüber. In der Kirche war'S muffig und dumpf. Trotz der Sommerwärme roch es nach Schimmel, und alö Frau Griephahn zufällig den Blick erhob, sah sie, wie eine große Spinne sich an langem Faden turnerisch von der Decke herabließ, gerade über Pastor Schröder. Wurde sie ihm auf den Kop fallen? Herr Reblmg hatte für diese au ßergewöhnliche Gelegenheit die Chor- linder zusammengerufen; daS ge fchah sonst nicht bei Trauungen und schien ihm eine sehr große Ehrenbezei gung, aoer das harte Gepiarr der acht dünnen Stimmen hob daS gei sterhast Trübselige der Feier nur her vor, anstatt es zu mildern. Dora war die einzige, die unberührt davon blieb. In ihr war eine sonderbare tarrheit, über die selbst die Phan taste keine Macht hatte. Sie weinte auch nicht, als sie mir Bredenkamp am Altare kniete und die bindende For mel über ihnen gesprochen wurde. Wo mochten ihre Gedanken .weilen, wahrend sie so weltentrückt ins Leere blickte? Als sie wieder inS Freie traten, tand fast die ganze weibliche Beoöl kerung Dalchows an der Kirchentür. Heute war der weite Weg kein Hm dernis gewesen. Dora beachtete sie gar nicht. Sollen wir nicht erst noch zu ihm gehen?" bat sie. Lud's dir auch nicht zu viel wer den?" Und dann stand sie am Grabe, das jetzt ein bescheidenes Sandsteinkreuz erhalien halte. Liebkosend strich sie über das .Martin Bredenkamp" der Inschrift. Nein, Johanne Naifchach mochte fagen, was sie wollte; dies Grab hielt sie mit allzu starken Ran den. Nie hätte sie sich davon trennen tönnen. Erst jetzt fühlte sie, wie ehr sie sich in den letzten Wochen danach gesehnt hatte. Gnephahns und Pastor Schröder standen in angemessener Ertsernung, in einer aus Mitleid und Besangen heit gemischten Stimmung. .Ganz und gar wie bei einem Be gräbnis", dachte Herr Griephahn zum zehntenmal. Und dieser Eindruck wurde wo möglich noch stärker, als man inö Hans zurückgekehrt war und sich zu Tifch fetzte. Allzu stark war bei ollen die Erinnerung an den, der von Reiis wegen den Platz neben der blassen ernsten Braut hätte einneh men fallen und bei den Unbetei ligten das Gefühl von Wunder lichkeit und Unnatur. Ter Küster war auch zu Tisch geladen, in not wendiges Uebel, wollte man sich nicht mit dem einzigen Nachbar rettungs los verfeinden. Er verhielt sich übrigens ziemlich schweigsam und widmete seine Kraft dem Kalbsbraten. Endlich tam'S ihm aber doch gar zu verwunderlich vor, daß an dieser Hochzeitstafel niemand einen Toast ausbrachte. .Ein paar passende Worte" mußten doch gespro chen werden. Seine Unruhe darob stieg so, daß er's zuletzt nicht mehr meinte ertragen zu können. Er schlug ans Glas. .Hochverehrte Festgenossen!" be gann er im Tone eines Sedanred ners. .Entschuldigen Sie, wen ich das Wort an dieser Stätte ergreife. Ich wollte bloß sagen ' Er stockte, der Hochzeitswein hatte ihm die Ge danken doch ei bißchen .vertüdert". .ES scheint den Anschein gewinnen zu wollen, als ob es dem Herr über Leben und Tod gefallen habe, neue Tige der Freude über dies HauS zu bringen. Und daß es sich so verhalten möge, darauf, hochverehrte Festgenos sen, wollen wir ein volles GlaS lee ren, auf daß in unsrer Pfarre Güte und Treue einander begegnen und neues Leben blühe auS den Ruinen, wie der Dichter spricht. Also' Herr Reblmg warf sich mächtig in die Brust .unser alter Herr Pa stor und unsre neue Frau Pastorin sie leben hoch!" Dora wandte ihre stillen, traurigen Augen dem wohlmeinenden Sprecher flüchtig zu, Bredenkamp war entrll stet, aber zu gutmütig, um ti sich merken zu lassen. GriephahnS lachten. Lraoo, Kosting!" rief der Guts besitz und schlug Reblinz dröhnend auf die Schulter, was dieser für ei Kompliment nahm. (Fortsetzung folzt.Z Nute Auskunft. GastZ Herr Wirt, wir wollen jetzt auf brechen! Wie weit haben wir auß den Bahnhof?" ! Wirt: .Man rechnet 40 Minuten; wenn die Herrschasten aber ein bis erl laufen, gehe Sie's bequem in W Minuten!' c assine . . You Should Read klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. Gewünscht Aeltere Frau znr Hil fe im Haushalt. Guter Lohn und tNites .?eim für die rechte Partie. 2706 Süds. 21 Straße, Telephon Douglas 6516 , tf Kost nd Logrö. Warme, einfache aber' saubere Zimmer, mit oder ohne Zlost für ste tige Arbeiter. Frau Naumann. 8-13 südl. 23. Straße. tf. Otta Botchert im Krug Theater.Gebäude, 14. und Harney Str. Bester MittagLtisch für Geschäftsleute. , 7-12-18 Das xreiswnrdigste Essen bei Peter Rump. Deutche Küche. 1503 Dodge Straße. 2. Stock. Mahlzeiten 25 Cents. tf. Glück bringende Tranriuge bei Vro degaards, 16. und Douglas Str. 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Äpril 1917: Ich sinde daö Klima in Lake Charles, bedeutend besser als in Minnesota und ich kaufte sofort über WO Acker und werde von jetzt mt hier leben und mein Land bestellen, da ich hier bedeutend Bes ser daran bin, wie im Norden." Em alter Ansiedler von Lake Charles schreibt uns wie folgt: Dies )t e,n gutes Korn- und Vichzuchtsland, da hier fchr viel Weideland ist. Auch Schweine ae. deihen hier vortrefflich, da auch da- für die Verhältnisse vorzuglich sind. Sie brauchen hier dem Vieh nicht vbcrmakig Futter zu verabrei- chen. um cS vor dem Erfrieren zu schützen. 1. AuMt 131. Chas. Lmlswiler, Lake Charles." Wir verZauit-n im eriaule he Irttru IaHr-S übet 20,000 Äcker. Cowktt fttib vier juit?i k'imiye annlien awftfflfl. ff ist 5-r noch Raum mr weiter 20 bi 40 ffmnili-n. Preis $35 per ckec. $10 n. zlchlung mid dann $2,B0 iSHritch mit Pro eni ,,niere,,?n, ?-,,?ni uns oelchmoren srundeigenlum!Uriuiide werdkn geiiesrrt. 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No. I bt dsiiiläildig, un iiat illuZlriert, an leilungen t ttuii ltvm ön letz, lo tteitttuw Uche tftihn(iun!l. iic .ui'ta&uiiH trn Ziches u, tut t.!flt l tiiibt ir, I P'twn lkr oeuU,, nun lewtaut ,e,a,neik UiiiltrailiOTWn ge,g, rwl! oon iijt verlauöilch flffi'fceiien UKietiutiaen. (fiu ntcfj WiiauW tn uultni tut atmn, tfmiu Wi tit, M,,IIll,cke. ffroara, tuuüninmu utl fjtmtitxo3,h, tnÄtnatunifn. ttöiULnt fit. ia iiiio. f.rtd uoaebik.iri und tu inieiiuti am rxwishiitn ti uch Kuwnatn. itieit teritiH-ii-n. 'tat, ch tf rrat dem d?!, z,w! tn den bdchüen n',oelunH-n bet hj:nxir!tu fünf! gedruckt, uns txt deSlelden ton 9 titt Ci ein C.iwüt c-er .?,una un d, T:-T8mi?er biloei. ün )-f,t unle tut jt Un H-sirrnsfn. ju n,.,n ,4 fM buhtn it Ifle kch für Uc teiwUn der Lm ttv muti. Tägliche Omaha Tribüne, 131l"Hoiuar!, Str., Omaha, Neb.