Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 22, 1917, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    " ' ,
s
i
V
"2s
t
f.
Jt
7
ii
y f s 'ß" V
7"I
lirkmuttor.
Bon A. Andrer.
lp
u
)
O ,
is war eine 011 otjccttijncte Pur
tie jiit sie. Ihr Bnwer, der Haupt
. -mni o. D., jjlnuttc es ihr nicht oft
,.,!!,,; oci'i'ichcni zu körnten. Diittcr
iH'iiU'r, von VI bei, Witiver mit
.mein iTijeiibcii Xoclsteechen von
' nt bis nenn Jahren olenein
noch immer "in scheutet: Biimn in
kec zweiten Halzie der Bn'tztg. Er
c-üte in seiner erficu lilje fiel aus
gestanden IjQlK'it von der Eifersucht
der önttiu; vielleicht hatte er ihr
Berantajjuna dazu gegeben. Die
Nachbarn zehn Ä.eilen m der Nunde
hätten darauf geschwm-e, daß er dein
Müde nie eine Cliejinutter gäbe. Er
hatte c indes satt, mit Hausdame
und Erzieherin zu wirtschaften; er
wollte eine Frcm haben für sich und
eine NepräseutaHtin für sein Hans.
AIS er enfinpi Stephanie aiu-zn-zeichnen,
sprach tx sich offen dariiber
ons, gleich kiut 'bein Hintergedanken,
dasz sie gerade sür ihn ycnjtc: süns.
iinddreimg, stattliche Erscheinung,
seine IWcmicreit und das einzige
Temeraineut. welches der nervösen,
launenhaften Schivägerin, Zran
anbtittllnn a. D., standzuhalten
perr.iochte.
Stephanie fand wahrend der
vierundzivün.zig Stunden, die nian
ihr Bedenkzeit ließ, nicht da? ge
ringste au Herrn von Beljr auözu.
fttzcn, höchslenö, das; er an ihrem
Herzen vorüberging, ohne es kalt
cüec warm zu machen. Was ihr an
ihm gefiel, das war 'die ja st rück
siMlose Offenheit, mit welcher er
fcate: Sie werden als Stiefmutter
meiner Cva keinen leichten Stand
baden. 2üic;, was ich tun tann. ist
Ihnen freizustellen, den kleinen
Trotzkopf zurechtzurücken: nur rniisj
teil Sie immer im Auge behalten,
daß das Kind mein Liebstes auf der
Welt ist."
Sie ging nicht lange mit sich zu
Fiat. Bot sich doch ein WiiUti!a
kreis, der Selbfwerlengnung, Im
t.'lligenz und Pflichttreue erjorderte,
in weiteren: Umfange, als sie die im
Hause ihres ÄrnderS üben konnte.
Sie jagte ja, und Herr von Äehr
küßte ihr dankbar die Hand.
Wer sie nicht küßte und über
Haupt nichts von ihr wissen wollte,
das war das niedliche Evchen. ,,Ge
hen Sie fort!" rief sie entrüstet. Ich
will keine Stiezmutter haben.
Mamsell, Stubenniadcheu und
Äöchin bciite.i sich der Reihe nach
J' J'stitif? hr das Köpfchen zu
Z"'.V-,ul,en ' 1t Schauergeschichten von
llezmuiecn. -äib iiuitne iu aum
lich, was ein verwaistes Kind von
denen zu erwarten hat! Sie war
st'Ijc unglücklich und schmollte gute
vierzehn Tage mit dem hartherzigen
Papa, dessen Geschenke diesmal gar
nicht anschlagen ivollten, fo viele
und schöne es waren. Nur als die
Stiefmutter wirtlich einzog, und
die Geschenke mit einem Nuck auf
hörten, schmeichelte Evchen sich wie
der in die väterlichen Arme, voll
Jammer, das; diese neue Biiima"
bestimmt erklärt halte, es wäre nicht
ihre Art, Herzen mit Geschenken zu
zewinnen.
Denk mal an, Papa, nun hat sie
wch die Köchin entlassen!" schwcchte
die Kleine mit der Äiene einer er
sahrenen Angeberin. Mamsell
vHnct Guste, alle haben sie fort
müssen. Sie ist doch nicht Herr im
Fausel TaS ist niein Papa "
Ach, Ich mich zufrieden, kleiner
fefcchaiteii!" enlgegnete Herr von
liehe verdrießlich. Sie ivurde ihm
lästig mit dem ewigen jUichenllatsch,
vielleicht nur, weil ihm die ganze
ölrt der neuen Herrin gesiel. Er
konnte ja ordentlich stolz auf sie sein.
Wie energisch sie alles angrizf. und
xnc freundlich und ruhig sie dabei
blieb! ' Sie hatte die sonnigsten
blauen Ai,?,en, und bei dem ersten
Diner, welches sie gaben, hatte sie
durch ihre anmutige ükiniehiicheit
sämtliche jüngere Tarnen ausgeZio
chen. Man war allgemein einstickt
gewesen von seiner Wahl. Trotzdem
konnte er sich diesmal nicht emhal
km zu bemerken: Nun, Stephanie,
wie ich höre, räumft du gründlich
linier den, Gesinde auf."
iKmt lvar gerade zu Tisch gegan
gcn. Die junge Zrau trug die
Klippe auf. ES entging ihr nicht.
ia$ Evchen schuldbeivup.t rot wurde:
sie sah indei, sreundliü. zu ihrem
'i'.'attM! herüber und sagte: Es tat
,-rt. .ch glaube aber, daig i.t? srrtig
damit bin
i'tf dem neuen Ticiisipersonal
lVrm und klappte alles. Vlußer der
:'l'j!!.-u, kräi'.tiichen Erzieherin, die
'ih drei alre lang 'Mi Evchen
2! '.. .Zusijie hatte tyrannisieren
i .-.'.', U'Ci'i sie leinen anderen in-''.Wt-tt
dv.r der Welt halte, war
it' Tiwer Kunz, ergraut im
Xicnfli l:r Familie Lehr, der ein.
'f.-., tciit di: neue Gnädige"
ft L'.-.'ührt Eva, die sonst
vt v.ui iln -rr-mmcit war,
kuinle ihn Plüch m5t lciden. weil
er sich bei ULohIlvoellnS der ttc
puticr erfrelite.
je,-?
Ü
K
U
m
' K
Tu, höreil Sie mal, Jläulein
clieii!" sagte er gelegentlich zu ihr
(er nannte sie Sie", wenn er är
gerlich war). So 'ne F.'ama krie.
ge Sie im ganzen Leben nicht wie
der." Auch schon! 'ne Sliesmutter, die
kriegt man doch alle Tage," trotzte
Euchen.
Das hat dich die alte Mamsell
in deil Kapp gesetzt. Unsere Gnädige
ist ja das reine liebe tägliche Ärot."
Jalvohl weil sie dich nicht
fortgejagt hat, alter Bär!"
lind warum nicht, Sie, Iran
lein? Weil ich so 'neu dummen
Tingern, wie unserem Evchen, keine
!1ianpeu in den Kopp setz' von Sties
iüttern und jo'n Zeug. Ich will dich
tais jagen, Evchen, ivenn die neue
Gnädige eine gewesen tvär' wie
im ich will, dich das nich antu, wie
wer von selbslen wär' ich denn
schonst gegangen. Jiir all das Ge
tue, da Spionieren und das Ge
schrei Herrjil Ne, das hab' ich
dicke gekriegt und dein Papa auch.
Ter liebe Herrgott wird wohl ge
wußt haben, was er tat, als na,
ich will mich nich die Zung' verbren
nen. Vlber das inert' dir man, E
chen, deine ene !l'!ama, die tut sei
ner Zziieg' nich unrecht."
Euchcu siel nicht ein, sich das zk
merken. Sie war recht ungezogen,
es t bis zur Bosheit. Einmal, bei
Tische, gab sie eine so niederträchtige
lntmort, dajj Papa blas; wurde.
Tie Äama, der sie gegolien hatte,
sagte ganz ruhig zu der Erzieherin:
Bitte, Fräulein Berger, führen
Sie Evchen auf ihr Zimmer I itunz
ivird ihr die Suppe dorthin tra
gen Nber Fräulein Berger soll bei
mir bleiben!" mauzte die Telinqen
tin dazivischen.
Und kommen Sie gleich wieder
herunter, damit der Braten Ihnen
nicht kalt wird." Als die Gatten den
Vlugenblick allein wäre, legte die
junge Iran die Hand aus die Schul
ter deö betroffenen Vaters: Jiirchte
nichts, Eberhard I Ich vergesse nicht,
das; sie dein liebstes auf der Welt
ist."
Ja, ja ich hab' ja Ver-
trauen zu dir," niurmelle er be
zwungen von dem wahrheitsvollen
Blüf ihrer blauen Augen.
Nach Tische hielt Papa seine
A'liikesliindchen in Mamas Wohn
siube, wo er sich auf der Ehaise
longiie bequem machte, während
Mama ans dem Schaukelstuhl sasz
und ihm vorlas. Ta steckte Evchen,
die Erzieherin zur Deckung hinter
sich, das Köpfchen durch die Por
tiere. PapaS Vliiwcscnheit in diesem
!?!aume hatte sie scholl früher be
fremdet: er pflegte sonst um diese
Zeit in sein Zimmer zu verschonn
den. Darf Evchen hereinkommen,
gnädige Frau?" fragte die Erzie
Herrn unsicher. Sie möchte abbit
tat." Sicherlich."
Die Kleine steuerte ziemlich)
selbstbewußt auf den Bater zu und
brummte so obenhin etivas von
nicht wieder tun".
Na, ja " Er wollte ihr
nach alter Gewohnheit versöhnt die
Backen streicheln, da setzte ein Blick
von seiner Fran ihn in Verlegenheit.
I, du kleine Unart," verbesserte er
sich schnell, und drehte sie lachend bei
den Schultern anders herum. Dort
sitzt Mamal Es kommt hier an die
falsche Vldresie.
Eva kniff die Lippen ein und
rührte sich nicht vom Fle'ck.
Ich glaube, Jräuleiu Berger,"
sagte die junge Frail nach einer klei
nen Pause, Evchen will es sich noch
ein BZeilchen überlegen."
Nein! " Die war dicht
daran, mit den Füßchen zu stampfen.
.Nun, dann gib mir deine Hand
und sage nichts als: Mama, es war
unrecht von mir!"
Das milde, dnrchgeis'ete Gesicht,
der gütige Blick, die .'nhige, aber
entschiedene Sprache der Frau, wirk-
. .i' start auf das eigenwillige Kind,
das sich unbewußt dieser fremden
Ueberlegenheit unterordnete. Sie
sprach es nach, stockend, das Händ
chen heiß und zitternd in den sich
len, schlanken der Frau: Ich lvill
C6 ganz gewiß nicht wieder tun!"
fugte sie aus eigenem Bedürfnis
hinzu, laut aufschluchzend. Herr von
Behr wollte aufspringen, um seinen
kleinen Abgott zu beruhigen: doch
h-elt ein Blick seiner Frau ihn zu
rück. Sie zog das Kind auf ihren
Schoß, lehnte sein Köpfchen an ihre
ü!nnt und unterbrach mit keinem
i Äort das renevelle Weinen. Als es
schließlich von selbst verstummte,
jagte Slephanie zu ihrem Manne:
!och sollte dich ja heut' nach den
Nieselmiesen begleiten. Evchen käme
vielleicht gern mit. Neulich sah ich
dort einen ganzen Graben voll Ber
Lißmeinnicht. Wollen wir welche
psliicken, Evchen?"
Ach ja, Mama!" Der helle Son
nenschein breitete sich über das ver
weinte Gesichtchen: herrlich das! Sie
wollte sich gleich scrtig machen. Ihr
hübsches Körbchen nähme sie mit
AIS dann die drei über den Hof
twn. Entfielt an, manierlich ne
l ben der Mama, tmiit der alte Sivru
ifnicit miili! v). iu 'waS war bei der
ersten' Gnädigen nicht vorgekommen!
Bon der Zeit an gab v'vchen ,,az
Mühe, artiger zu werden. Es ge
lang ihr nicht immer. Sie hatte ein
hitziges Temperament und ivar nie
zur Selbstbeherrschung angehalten
worden. Es gab manchmal noch recht
empfindliche Strafen. In solchen
Fällen halte der Groll gegen die
Gattung der Stiefmütter natürlich
sreien Lauf: er blieb aber zum
Glück in den vier Wänden der jun
derslube, wo gebüßt wurde. Hoch
stenä, daß Fräulein Berger dann et
was davon an den Kopf geschmettert
bekam. Einmal war e sehr schlimm.
Mama wollte mit Evchen in den
Wald gehen, um Pilze zu suchen.
Bei der Unterrichtsstunde betrug die
Kleine sich ungezogen. Mama kam
darüber hinzu, Ihr Urteil lautete:
Zu Hause bleiben I Eva weinte nach
her bittere Träum in ihr Taschen
tiichelchen, die wirklich mehr nach
Schmerz als nach Groll schmeckten.
Zufällig - vielleicht war es nicht
,,zufällig7 kam Mama herein,
kurz vo?Nhrem Fortgehen. Eva
drehte den Kopf nach der Wand. Sie
wollte nicht zeigen, daß sie geweint
hatte. Als sie aber horte, ivie mnst
und sreundlich Mama sprach zu
Fräulein Berger, stürzte sie ans ih
rer Ecke hcruoc und umklammerte
sie leidenschaftlich: Ach, Mama, lie
be Mamal Ich wäre sür mein Leben
gern mit dir gegangen."
Tann komm nur, mein Kind!
Ein bereutes Unrecht ist halb ge
sühnt." Gegen Abend kam Evchen mit
Mama zurück: beide glühend, heiter,
beladen mit allerlei ans dem Waide.
Herr voil Behr, der gerade aus dem
Hose stand, giiig ihnen entgegen.
,.Ta sind ja meine Ausreißer!"
scherzte' er. Warum habt ihr mich
nicht mltgenommeii Ein andres
Mal bitte ich eö mir aus."
Eines Mittags sagte er munier
zu seiner Frau: Ein herrlicher Tag
heut', Stephanie! Wollen wir nicht
zusammen ach der Schneidemühle
reiten? Ich habe dort zu tun."
..Heus kaun ich nicht, lieber
Freund!" entgegnete sie. Ich habe
Evchen eine Fahrt nach dem Lindfee
versprochen, sie hat sich schon mit ih
ren Schularbeiten darauf eingerich
tet." Nun, ich denke, das kann verscho
ben werden I"
Lieber nicht, Eberhard! Kinder
nehmen es sehr genau mit Berspre
chungen von Envachseuen. Außer
dem möchte ich, daß besonders Ev
chen sich stets auf mein Wort ver
lassen kann,"
Herr von Behr brummte etwas
vor sich hin. Er gab deit,i)iitt aus,
um ihn den nächsten Tag mit seiner
Fraii zu machen.
Während der Noggenernte war
Herr von Behr viel aus dem eioe.
Seine Frau und Eva kamen ihm
auf den kürzeren Strecken gewöhn
lich entgegen. Äls er eines Abends
allein nach Hause kam. hörte er in
der Koppel die Stimme e,ner -iocii.
ter, die sich mit dein Putenmäd
chen" unterhielt.
Tu bist mal dumm, Titte! Sie
ist doch keine Stiefmutter."
Na, im Törp seggen de Liid
dat "
Die wissen recht was! 'ne Stief
mutter ist immer alt und häßlich
und zäntisch und sperrt die Kinder
in den Stall. Meine Mama aber.
die ist jung und schön und sanft. Sie
nimmt mich immer mit, ivo es
hübsch ist. Ich amuilere mich viel
bcsser bei ihr als bei Papa und
Fräulein Berger. Ne, ich hab sie
schrecklich lieb, das jag' ich inr!"
".. L?v3 dat de Möaalicht'eet!" wun
derte sich das Puteumäochen mit ih
rer diiminiten Grimane. ,,ch tann
dc gnädg' Fru ook better lieden as
". ... .t . Mst...r ..if s;
teil gnao gen .yciin. .iwin u vi
ii dal anners: du biist de Stccpdoch-
ter "
.,Daö ist nicht wahr!" ereiferte
Evchen sich. Ich bin Mainaö irirk-
liche Tochter: ste hat es gezagr. ,a,
kann sie so lieb haben, ivie ich will
lieber noch als den Papa."
Ei der wacker!" lächelte der Lau
scher iil seinen Bart.
Bei der nächsten Gelegenheit er
zählte er es seiner Frau.
Tu bist schlimmer als eine Stief
mutter!" neckte er .sie dabei. Eine
Hexe bist du. Tas Herz meines Kin
des machst du mir abspenstig. Steht
das in unserem Kontrakt r" Na, und
erst das meine! Jung haft du eZ ge
mocht, jung und froh."
Er hatte den Arm um ihren Nas
sen gelegt und wollte sie auf den
Mund küssen. Sie errötete: etwas
wie Wehmut oder Bitterkeit zuckte
durch ihr Antlitz, als sie sich ohne
Hast von ihnt los machte: Auch das
sieht nicht in linferem Koiitrakt,"
sagte sie leise.
Es kam eine Zeit, da Herr von
Behr etwas von Eifersucht gegen
scin Töchterchen verspürte. to
sreundlich und zart seine Frau ihn
auch umgab, er suhlte doch herau-s.
das Kind ging ihr vor. Einmal, als
Eva in ihrer überschwenglichen Art
hie Mama hielt und drückte und
küßte, sagte er ärgerlich: Genug.
genug, Wildsangl u rciuit ie woyi
; cufeUcnl"
Zu EvaS elftem Geburtstag wur
de ein kleines Fest gegeben. Es siel
sehr hübsch ans. Auch Tante .Exzel
lenz war gekommen. Die schenkte ihr
unter anderem, daß sie sie. nebst ih
rer Erzieherin, sür den Monat
kimiist ack, Tlttirinaen mitnehmen
wollte. Der Papa ging bereitwillig
oarauf ein; aber lochen machte eine
zweiselude Miene.
Ist es hübsch da, Mama?" Sie
hatte sich heimlich an die Seite ihrer
Stiefmutter genestelt, während Tan
te Exzellenz und Papa über Thü
ringen sprachen. Ter letztere kam
sciner Frau zuvor: Wunderhübsch,
versteht sich! Packen Sie nur schnell,
Fräulein Berger. Tante Exzellenz
knisf die Augen ein: sah das nicht
aus, als ob dieser Bater seinen klei
nen Vlbgott gern los sein wollte?
Ja, wenn Mama mitkommt!"
sagte Eva zögernd.
Tas ließ sich nicht gut machen.
Sollte der arme Papa denn ganz
allein bleiben? Tante Exzellenz nnd
Fräulein Berg malten ihr das
schöne Thüringen in den leuchtendsten
Farben: Mama erzählte ihr den
Abend ein vaar rci'eude Geschichten
von dem Schvarzatal und den herr
lichen Waldern Gvchen reiste
also.
)öcrr von Bellt: fand seine ivrau
etwas still mid zur Wehmut geneigt,
eitdem sie mit ihm allem ciicu. ur
ungegeii befand sich in einer wahren
räiitigamslanne. Es waren ent
zückende vier Wecken, die er sie ganz
für sich hatte. Wenn er ihr das
sagte, errötete sie jedesmal.
Euckien bombardierte inzwischen
die Mmim mit Briefen, von denen
fiiuer unbeantwortet blieb, obgleich
c nichts weniger atö imzuaen
über Tbürinaens Schönheit enthiel
ten: Ter dmnrne Wald! 35 echt 'was.
Der zu Hause, wo sie mit Mama
Pilze und Fanen suchen ging, war
viel schöner. Ein Glück, daß sie bald
nach Hause kämen . . .
Murgen' bekommen wir unseren
Kobold wieder!" sagte Herr von
Belir ZU seiner Frau. Sie lächelte:
,.Ich freue mich schon daraus."
Na, es. war doch recht nett -so,
wir beide allein zu Hause, Einen
mußt du ja immer verwohnen,
saute de mieur" kam ich nun an
die Dieihe. Ach, Stephan iel Ich bin
sonst nie berwöhnr worden."
Zum erstenmal schloß jetzt der
Mann ihr fein (erz auf, mit seiner
traurigen Geschichte einer achtjähri
gen unglücklichen Ehe: Mann und
Weib in einem steten .Uampse, u'ttn
hauen, Verdacht, Szenen, Unruhe
und Krieg ohne Ende. Er ivurde
ganz aufgeregt dabei, daß Stephanie
leise seine Hand nahm und sie strei
chelte, als ob sie es mit Evchen zu
tun hätte.
Vlber du liebtest sie, als du
sie zum Weibe nahmst?"
Vernarrt war ich in sie, wie
nachher in. das Kind. Ais sie tot
war, danlie ich meinem Schöpser
für dieie einüae versöhnliche Äsmia
des enlieUichni Konfliktes. Es gibt
eben zivei Arten von Liebe, eine
gute und eine bofe. -ue gute ist die
editc: sie allein macht glücklich." Er
zog sie an sich und hielt sie lange
still an semer Brust . .
Als der Waaen vom Bahnhof
kam mit Evchen und der Erzieherin,
trat Herr von Behr an der Seite
seiner Frau auf die Freitreppe. Bon
meitem winkte und flatterte ein Ta-
cbeiituchelchen. Papa tand mir
einem Satze unten, ehe der Wagen
noch hielt. Er hob Gvchen yeraus
da erlebte cr es, daß sie sich unge
stüm losmachte, ehe cr sie küssen
konnte: Mama!" Es war enteren
denschrei, der den Mann erschütterte.
Die Stiefmutter und das Kind hiel
teil sich sprachlos umschlungen
bis er hinzutrat und sie beide mit
seinen Armen um faßte: wen er au,
öftesten und a,n feurigsten küßte,
c: wußte es nicht.
Kuin, der Teckeil und Kosser in
der Borballe absetzte, schmunzelte
vor sich hin Es sollte in
des sein letztes (schmunzeln fein.
ant lanae. Den nuch'ien Tag lag
Eva in hestigem Fieber, das ganze
Gesicht voll roter Flecken. ie Mie
beiiäudig nach V.'.ama, sie verein
die halbe Nacht an ihrem Bette zu
gebracht halte. In aller Frühe traf
der Ant ein. 'schlimm sehr
schlimm! Die schwarzen Pocken!
AIs Herr von Bohr es hörte, tau
melte er: Stephanie!"
Sie bor e es mck'.t. -sie war chon
ivieder bei dem kranken Kinde. Ter
Arzt kam im Laufe deö Bormittags
miede? mit einer Tiakonifsm.
Eva wehrte sich liestig gegen das
fremde Gesicht. Mama, Mamal"
Sie wimmerte cs noch in ihrem De
lirium, während sie die Hand der
Frau, die sie noch leinen Augenblick
verlassen hatte, umklammerte: Die
alte, häßliche Stiefmutter - sie
meinte damit die Diakonissin in ih
rer schwarzen Tracht sollte fort
achen. Nur ihre Mama wollte sie
liaben, ihre gute, süße Mama!
Sie behielt sie auch zwei Tage
und zwei Nächte ununterbrochen an
ihrem Bette, trotzdem der-Arzt
Herrn von Behr beiseite nahm: Die
gnädige Frau müßte sich schonen.
Freilich das Kind schwebe in Ge
4aht. aber
Ja, sie soll, sie muß sich scho
nen!" rief Herr von Behr. Ich will
ie nicht verlieren r um keinen
Preis."
Er mußte sie mit viomn ans
Um ,Nrrii,k,'zimmer holen. Was
gibt es, lieber Mann?" fragte sie
verwundert. Acngsligst du dich um
das ttiud? Fa,se nur cut
Um dich ängstige ich mich, um
dich hörst du Ich will dich fest-
halten, hier m meinen Ar-
liten '
Und dein Liebstes auf der
K!i!f'?" frn.ite sie erschüttert.
Tu bist cs, du, dnl" Tie Stim
me versagte ihm. In seiner Brust
arbeitete ein gewaltiges Schluchz.
Sie lehnte den Kopf an seine Schul
ter, zum ersten mal aus .sreien
Stücken: Tante, Eberhard, daß du
mich lieb hast! Ich sehnte mich da
ach, längst schon. Tie Liebe des
lindes füllte mich nicht ganz aus.
Sind wir da nicht zu einem Glück
gekommen, auf das wir gar nicht
rechneten, lieber Mann? Nun darjst
du auch nicht vergessen, daß ich die
Mutter deines Kindes wurde, als
ich dein Weib wurde: eine Mutter,
Eberhard, verläßt ihr Kind nicht in
Todesnöten.
Sie kehrte zu der Krankeil zurück.
In der Nacht trat die gefürchiete
Krisis ein; sie führte einen Um
schwimg herbei. Den Morgen er
klärte der Arzt sich wieder alles Er
warten zufrieden mit der Patientin.
Nach einigen Tagen war die Gefahr
vorüber.
Fopperei.
Der Stadtsoldat Schlätilich kommt
über die Feldmark und sieht in einem
Koniselde einen Maun stehen. So
fort ruft cc ihn an und fordert ihn
auf, aus dem Korn herauszukom
men. Der Angerufene bleibt ober
ruhig stehen und säugt sogar an zu
lachen, als er die Aufregung des
tüchtigen Beamten geivahrt. Schließ
lich schreit dieser mit drohender Ge
bärde: Wollen Sie nun gefälligst
ans dem Noggen herauskommen?"
Tor andere bleibt nach wie vor
ruhig flehen, sagt aber grinsend zu
dem Wächter der Ordnung: Herr
Siadtioldat. Sie irren sich: das ist
gar lein Noggen, das ist Weizen!"
Jetzt särbt sich Schläulichs Antlitz
blutrot, und fast keuchend vor Wut
brüllt er: Jetzt will mich der Kerl
auch noch belehren! Also wollen
Sie nun heraus aus dem, Weizen
oder nicht! Ich fordere Sie zum
letzten Male aus!"
Taun machte cr Miene, leinen
Degen zu ziehen und in das Korn
seid hineinzilslürmen, um den Wi
derfetzlichen sestzunehmen.
Ehe er aber noch ganz dazu ge
kommen ist, ruft der im Korn sie
heude Bauer gemütlich: seien Sie
so gut, Herr Stadtsoldat, ich wer
de doch wohl noch in meinem Korn
seid stehe können I"
Gut gemeint.
Einst kam eine Bauernfran aus
dem Schleswigschen zum König
Friedrich VII. von Dänemark, der
auf dem Schloß in Glücksburg wohn
te, um die Freigabe ihres einzigen
Sohnes vom ZNililärdilmst m erbit
ten. Bor dem Andienzzimmer zog sie
ihre Holzschule aus uno sagte zu dem
diensttuenden Adjutanten: Passen
Sie mir gut auf meine Pantosteln
auf! Sie haben ja doch nix anderes
zu tun!"
Als sie dcn ziemlich korpulenten
König sah, schlug sie die Hände über
dem Kopf zusammen und rief: Mein
Gott, wat is he dick!"
Der Äönig lachte herzlich über die
se originelle Huldigung und erfüllte
ihr ihre Bitte, gab ihr sogar die
schriftliche Zusichcrung. 'daß ihn
Sohn nichi zu dienen brauche, da die
Frau es durchaus schriftlich haben
wollte.
Nachdem sie den Schein einpfan
gen zog die Bäuerin einen Taler
ans der Tasche und überreicht,, ihn
dem König mit den Worten: Un
fer Schulze nimmt für alles, zwei
Taler, aber Sie sind 'n reicher
Mann, Sie werden's ja wohl sür ei
nen tun."
i; Maare in dcr Cifcl.
Zkiigen dcr Ifliffi vulkanischcn läflflW
in Te.,!schland.
Keiner anderen Keacnd Teutsch
lands ist so sehr der Stempel großa"
;iaer, in die Augen springender geolo
gischer Borgänge ausgeprägt lvie ge
rade der Eifcl: ist es doch daS Gebiet,
in dem zum letztenmal in Teutschland
gewaltige vulkanische Kräfte tätig
waren, wo man noch richtige, wenn
auch erstarrte und erkaltete Lavaslrö-
me vor Augen hat, die aus dem Kra
ter der einstigen Bulkane hervorgebro
chen sind und auf weite Strecken alles
überschüttet haben. Selbst die letzten
Zuckungen oder Atemzüge der vul-
kani cken Tatialeit Und hier noch in
Gestalt von Mosetten Mohlensäure
ausströmungen) zu bemerken. Die
deutlichsten Zeugen dieser Tatizleit
aber sind die sogenannten Maare.
3r W.fme .Maat" bezeichnet ur
sprünglich wohl nur eine trichterartige
Berticfurg, wie er z. B. auch von den
Trickterwobnunaen der alten Germa-
nen (Maare oder Martellen) gebraucht
wird, für den Geologen aber oeoeuter
es nach eben den Gebilden der Eifel
eine ganz bestimmte vulkanische Bil-
düng. Äuisauend ist zunächst o:e
rundliche oder ovale Gestalt und dcr
Iangel eines Zuflusses und Abflus-
ses. Hierzu kommt noch die ganz
bedeutende Tiefe, die im Verhältnis
zur Größe des Sees geradezu enorm
rt. T r arome Turchme ler des we-
münder Maares z. B. beträgt 1400
Fuß, der kleinste 1200 Mß, und oa
ber bat der See eine Tiefe von 200
75us,. Dies find aam ungewöhnliche
Verhältnisse, und sie können in keiner
Weife durch Ausivaschungcn oder ir
gcnd welche wässerige Bildung erklärt
werben. Der Gedanke liegt deshalb
nahe, daß es sich bei den Maaren um
logenannte Kraterleen handelt, ö.
h. um spätere Ansammlungen von
Wasser in einem alten, nicht mehr ak-
tiven Krater eines Bulkans.
In der Tat ist das Maar ein im
ersten Stadium der Eruption gleich-
fam stecken gebliebener Bulkan. ein
Bulkanembryo", lvie sich ein Geo
loge ausdrückte. Stellen wir uns
vor. daß sich in den glutflüssigen
Massen der Tiefe eine Eruption vor
bereitet, so wird zunächst eine enor
nie Spannung in den eingezwängten
Massen stattfinden. Diese machen sich
an einer besonders schwachen Stelle
dcr Erdkruste Luft, aber nicht durch
langsames Entweichen der Gase, son
dern durch eine schußartige Exploston.
Es wird dabei ein relativ kleiner
Pfropfen der Kruste hinausgejagt und
ein rundlicher Schußkanal gebildet,
durch den nun mit großer Gewalt
Gase und später auch die Eruptiv
massen ihren Ausweg suchen. Aus
vielen Anzeichen wissen wir, daß das
Gebiet der Eifel in früheren Zeiten
ein großer Eruptionsherd gewesen ist.
Ticf' unter den Erauwaäen und an
deren Sedimenten bereiteten sich im
Innern dcr Erde die Eruptionen vor.
ind diese überstanden, so treten wie
dcr ruhige Zeiten ein, die senkrechten
Wände des Loches sind nicht von lan
ger Dauer; durch Hitze und zersetzende
Dämpfe angegriffen, bröckeln sie rasch
zusammen, und das tiefe Loch füllt
sich mit den einstürzenden ?chuttmas
sen, zusammengemischt mit den vom
Rande her eingeschwemmtcn Aschen
aus, bis ungefähr der natürliche Bö
fchungsivinkel der rollenden Erde (43
Grad) erreicht ist. Das Waffer sam
rnelt sich in dem Loche an, und so ent
sieht allmählich ein friedlicher See,
ein Maar, an der Stelle jener wilde
sten Parorhsmcn der Erde.
Ari-Kktl.
ivn
S'h'.e bon Nanny LnmItK
)ec.
.
c.
a h r l ä s s i g e r E i n b r u ch.
Nichter: Angeklagter, was haben
Sie darauf zu sagen?"
Ich bin unversehens eingebro
chen." Nichter: Unversehens I Wie kön
nen Sie einen Einbruch unversehens
beaanaen haben! Reden Sie doch
nicht solchen Unsinn!"
Unsinn garnicht. Ich wollte ne
benan einbrechen."
Boshaft. 21 Jahre der
heiratet und jedes Jahr die Woh
uiing gewechselt! Ta können Sie
j nächstes Jahr Ihre quecksilberne
Hochzeit feiern l"
Zweierlei. Ah, Herr
Doktor, sieht man Sie auch wieder
einmal! Wie geht's? Immer noch
bei guter Laune, wie ehedem?"
Danke, ja!"
Und die gnädige Frau?"
O. . . die ist auch immer gut
bei Saunenl."
Parfiinlfabrikation an dcr Nidicra.
Die alte Stadt Grasse, am Süo
abhang des Nocavignon, einst römi
sche Gründung, im 13. Jahrhundert
Zufluchtsort der Bewohner von An
tibes, die sich vor den Barbareskcn
nach Grasse zurückzogen, ist heute v:t
gcwerbreichfle Stadt an der Riviera.
Sie verdankt ihre Blüte in erster Li
nie dcr Parsünisabrikation, die sie
durch eine großartige Blumenzucht
unterstützt. Tas wichtigste Produkt
ist daö Neroliöl, das aus den Blüten
dcr bitteren Orangen hergestellt wird.
Vlus den Schalen dieser bitteren
Orangen wird Pomeranzenöl herge
stellt. Sehr bedeutend ist auch die
Fabrikation der für Toileuemittel al
ler Art so viel gebrauchten Rosenessen
zcn. Zu 1 Liter Essenz werden nicht
weniger als 12,000 Kilogramm Nose.l
verwendet. Aus den Blumen oes
riroßbluligen Jasmins macht man
Jasminöl. 100 Kilogramm Blüten
geben nur 12 Gramm Ejfenz.
Aus Len Blüten der Pelargonie
wird Gttaniumöl gemacht, auch die
Blüten der Tuberoje, der Jonquille.
der Zilronellpslanze, das Sandelholz,
die Veilchenwurzel werden verwende:.
Ter Verbrauch von Parsüms hat noch
zugenommen, seitdem deren antisepti
sche Wirkungen bekannt geworden sind.
So wird der Typhusbazillus durch
Zimtessenz in kürzester Zeit, in 12
Minuten, getötet, durch Thymianes
senz in 85 Minuten, durch Majoran
in 73 Minuten. Andererseits darf
nicht verschwiegen werden, das; diele
ParsümS schädlich auf daS ?!erven
jvjttm wirken.
Ein Wmterinorgen trüb,
ungemütlich! Bor einem schwer
ladencn Kohlenwagen schnauzt
Arbeitspferd. Ter Dampf am fcv
rtctl Nüstern quirlt in den !!ebel hin
ein. Die breiten Wagenräder tr.au
lern schwerfällig über daS nasse P(;f
ster. Nebenher trollt ein Mann
Arbeitötleidern, die Pett,che unter..!
Arm, die Hände in den Taschen,
Ohrlappen an der Mütze herunter
schläfrig, mürrisch grob! ;
Ab und zu öffnet er den luxK
stößt eine Dampfsäule heraus ur'
dann in geschäftsmäßiger Emtön,,
leit: Arrri kett!"
Der Ruf prallt gegen die Nebe
wand, ohne Klang, ohne Echo. Eli'
dumpfe Schwere lagert in der Mo'
genfrühe.
Hinter dem Fuhrwerk her schien'
ein Weib mit hochgezogenen Schi,-,'
tern und eingeöucklem Kopfe.
Nebel rieselt ihm auf das glatte Ha
und das zerrissene Schultertuch.
dünne, verschossene Rock ist feucht u
schlampert ihm um die Knie.
Wenn der Fuhrtnccht seinen 3i;
ausstößt, oder eine Haustür geöff.
wird und jemand mit hinein Sio: )
zum Wagen kommt, schrickt es zusa z
men wie unter einem Peüfchenh ;
und weicht um ein paar Schritte ' l
rück. Seine Augen sind immer
schrecken, ängstlich, .suchend; seine l !
danken wirbeln um das eintör
Dreierlei: Hunger, Schläge. Berc?
tung! Ein halbes Mcnschendaj i
hindurch, immer so, immer gleich!
Bon dem Wagen herunter tlat
etwvs auf das Straßenpflastcr. I
ein Raubtier springt das Weib lj ;
wühlt die Kohlcnslücke aus 3 !
Straßenschmutze heraus und wi
sie hastig, verstohlen, schreckhaft
seine Schürze. Und dann bohren ?
seine Augen in die Wagenöffn
wieder fejt, wo bereits eine z
Britcttform, länglich, glänzen?
schwarzer Marmor, herausora
Noch ein Rütteln üoer den näck '
hervorstehenden Slraßensiein und .
ber tlatscht's nieder und oerschwi '
das Kohlenstück unter der Schi
Die Frau lächelt ganz glücklich
drückt ihren Schatz an sich, so
lich, als wär's ein Kind an U
Busen. Dabei sagt sie leise: l .
Iohännchel" -
Da plumpsen gleich zwei aus
Pflaster. Sie stößt einen hcisern,
terdrückten Freudenschrei aus '
wirst sich über den Fund. ' ,
Eine derbe Faust greift ihr ins
nick und reißt sie jäh empor.
Spitzbiibersch! Na sull Dich -Her
mit den Dingern!" Mit der
ten plumpen Hand hat er gleich. ;
ihr Haar und Schultertuch e -und
zwingt den zusamwengebroe! '
Körper zum Stehen. Unter schn
Atemringen will sie sich loszerrer
um klammert krampfhaft die Sie 1
stücke unter der Schürze. .
Wat haste noch gesticbitzt?" j
sie der Fuhrknecht roh ein und
an ihrer Schürze. Das Schürz -nißt
entzwei; sie 4ü4 sich sch .
und zerren, aber fester drückt si .
Erklapperte an sich und stamme!
mer nur das Eine: .
,.Fur'l Johännche! Schlagt '
dot, aber hergeben tu ich nichts!'
Fuhrknecht erbost ihr Eigensinr :
ringt wütend mit ihr, seine Ha
zerkratzt, ihr Haar ist zerrauf
dann hebt er die verhungerte, -Gestalt
empor, läßt sie auf
Straßenpflaster niederplumpsei
fährt weiter: Brrri kett!"
Sie rafft sich auf und lau
Straße zurück in enge Gassen l '
in das engste Haus und in das
teste Kellergelaß. In dcr i .
Kammer riecht es muffig unl
kaltem Rauch. In der Ecke si
zersprungener Ofen mit einem
ten qualmenden Rajenstuck
Neöcn dcm Ofen auf einem
alter Kleider ein abgezehrter j
still, Mich, kcilnahmslos.
Johännche!" nickt und ruft
zu, und er lächelt nicht einmal?
me lewe Jong! Jetzt füllst Z
habe, ja wart nur, Jongchel")
Sie gibt sich keine Zeit zur;
ruhen, kniet vor dem Ofen, f:
Glut an und legt die Kohl
fein, bedächtig, wie etwas L
und Kostbares hinein. Dann k
und flackert's, und es knistert
und so warm ist's, so wohlig
Johännche! Mei lewer
luch mich an und sag: Mutt?
is, schon warm isl Joham
Johännche!!"
Sie nimmt seine eiskalk:::
chen in die ihren und haucht
und steckt sie ins Schultertuch.
warm wird's in dec Kamm
daS Johännche wird immer k
.Dot biste!" schreit das W
dort biste, Johännche, mer
Jong un jetzt is warm
Stumm und unbeweglich !
dann neben ihrem Kinde, se!
eine Tote, und kann nicht w-
Das Feuer flackert im ZI
Weit von dcr Straße her 1
Ruf: .Bri kett!"
)