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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 21, 1917)
Im Ifttntögsfwlf ftji? f MMNSN nV' Ar!eg und Geselttgkett. EZ wird sicher nicht an Leuten fehlen, die von der Pflege der Geselligkeit nichts, gcir nichts wissen wollen. In einer Zeit, wo der Menschheit und besonders unse rem Baterlande tagtäglich die schmerz lichstcn Wunden geschlagen werden, da ,iZii mau nicht zusammenkommen, um sich zir unterhalten, zu freuen, zu eichrt tern, von den schweren Tagesereignissen abzulenken. Das fei taktlos gehandelt, auch unpatriotisch gedacht, das beweise einen bedauernsivcrten Mangel an iöti ständnis für unsere iibcraus ernste Zeit und an Mitgefühl für die Leiden der an deren, unseres ganzen Volles. Die Schwere der Zeit, so behaupten sie, der langt Einschränkung, ja Enthaltsamkeit jeglicher nur der Gcselligtcit dienenden Veranstaltungen, Ganz gcwch liegt in dieser Anschau ng ein schrciechtigtcr Kern verborgen. E ist zunächst ganz stlbstdcrständlkcki, daß man eine ernste Zeit auch als solche würdigt, daß man nach ihr auch seine ganze 'äußere Lebersweise verändert, daß man zu persönlichen Opfern bereit ist. Und in unseren Tagen, wo man der lau tcn Lebensfreude und dem materiellen Genuß gewiß nicht wenig Recht eilige räumt hat, dürst r. wir es nur freudig begrüßen, wenn wieder mehr zur stillen Einkehr, zum freiwilligen Verzicht ge schritten wird, wenn unser ganzes Volk wieder mehr einer ernsteren Lcbensauf fassung zuschreitet, wenn es mehr ent sagen 'lernt. Soviel ist ganz gewiß, es ist jetzt nicht an der Zeit, rauschende, lär mende. oberflächliche Feste aller Art zu feiern. Wer sie beginge, dem müßte man allerdings jcgliches'Gcsühl für den schwc rcn Ernst der Zeit absprechen. Alle Feste, die in der Familie jetzt gefeiert werden, muffen eine gewisse Einschränkung ersah ren, und zwar inbezng aus ihre äußere Gestaltung wie den Ton. den Geist, der sie beherrscht. Das bezicht sich auf Hoch Zeiten, Jubiläums und Geburtstags feste. Ihre Feier muß mit der Würde der Zeit in Einklang gebracht werden. Sie müssen zum guten Teil einfacher und stiller sein. Es ist ebenso selbstderständ lich, daß sich keine öffentlichen Vcran staltungcn in würdelosem Gegensatz zur Gegenwart stellen. Unser innerstes Wesen besteht doch stets darin, daß wir mit Menschen zu sammenkommen, daß sich zwischen unfc ren und ihren Seele eine feine Brücke schlägt, daß unser Gfisi sich gegenseitig anregt, unser Herzlich erwärmt, daß wir auf eine höhere Warte des Lebens steigen und Kraft und Mut gewinnen sür die neue kommende Flut des Lebens. Ich meine eine solche geist und herzcrfüllte Geselligkeit kann man unier allen Um ständen gutheißen, und ich kann es mir wohl denken, daß mancher ihrer in schme rfr Äk!? sirtrtr f.oSirf sä in n .. .'...l&b UVtV! litk blVUl) . . Yl' wohnlichen Tagen. Es treibt ihn jetzt aus der. Einsamkeit heraus, weil er viel Reicht mit sich selbst nicht allein fertig wird, manches nicht allein erträgt, er fühlt sich wohlcr in der Nähe lieber Acn sehen, die seinen Kummer t eile, die ihn trösten, ablenken und dadurch tragen helfen. Ebenso ist es zu verstehen, wenn wir auch jetzt so wie bisher öffentliche Stätten der Kunst oder solche Orte auf suchen, wo uns irgend etwas gutes ge boten wird. Dadurch werden wir für einige Stunden der Unruhe des Gemüts entzogen, von den Tagessorgcn abgelenkt, mit neuen, edlen Eindrücken erfüllt, die such im folgenden Alltag nachwirken werden, unsere Leidenschaften beruhigen - sich, wir gewinnen wieder neue Lebens kraft. Edle Geselligkeit kann uns nur fördern, und wir haben daher zu erwä gen, ob, wenn uns Schmerz und Schmer mut drücken, wir nicht die Pflicht haben,' uns durch Geselligkeit zu heilen. Freilich, auf die rechte Art kommt es in erster Linie an. Und sie gerade, wie so vieles andere, soll uns der Krieg wie der von neuem lehren. Wir hatten zwei felsohnc den Sinn dafür verloren. Unsere Geselligkeit krankte an zwei großen Uebeln. Es machte sich der Zug aus dem Hause und der Trieb nach materiellem Genuß stark bemerkbar. Wir ?ogm eZ bor, uns am Stammtisch, im Jlliib, im vsfcntlichen Lokalen z treffen und vcr lernten den Geschinack an der intimen häuslichen Geselligkeit mit ihren feinen Reizen, die die Ocfftntlichlcit niemals gewähren kann. Wir lundcn uns ferner zu viele Gäste ein, zu viele Personen, die nicht zusammenpaßten, und schon des halb mußten viele an dem wirklichen Gc leinn, den echte Geselligkeit doch abwcr cn soll, leer ausgehen. Und das chlimmste vor ollem war, daß wir un e Geselligkeit ebenso wie unsere Feste, wie unser Leben überhaupt, z,i sehr der äußerlichtcn; sie muß wieder wahrer,, beffr werden, und die jetzige Zcti ist der beste Anlaß zur Wandlung. Wenn wir jetzt Geselligkeit pflegen, so wird uns schon miscr Empfinden davor bewahren, uns mit Dingen zu unterhalten, die mit der Würde der Zeit unvereinbar sind, nicht äußere Rücksichten, sondern unser Herz wird uns zu anderen Menschen treiben, wird werden uns nur die Men setzen laden und nur zu denen gehen, die unserem inneren Menschen etwas zu geben hakn. Damit werden wir wieder zur echten Geselligkeit, die in diesen Zci ten gewiß ihre besondere, hohe Aufgabe zu erfüllen hat, zurückkehren, und bei näherem Ueberdenken dürfte es keinen Menschen geben, der sie, wenn er sie auch schon selbst nicht pflegt, doch bei anderen zu verurteilen sich erkühnte. Dem Kriege aber wollen wir es danken, wenn er unk auch aus dem Gebiete geselligen LebenS innerlich zum Guten wandelt und unS zu reiner, edler Menschlichkeit zurück fuhrt. Sin nicht im Fleisch, doch in der Wurst, Nicht in der Haut und doch i Darm; Hast mich im Hunger und im Durst Und findest mich bei reich und arm. ' (R.) Unser Türke?. Der amerikanische Truthohn ist ein wunderschöner Vogel. DaS kastanien braune, metallisch schimmelnde Gewand zeigt samtschwarzen Saum, die Schwin gen sind schmarz-weiß gerändert und im Sonnenschein schillern die Farben ins Dunkelblaugrüne und Violette hinüber. Die Sleuersedern des Hahnes, die er mit knarrendem Geräusch zu einem weiten Rad entfaltet, sind rotbraun, mit grauem und schwarzbraunem Bande. Einen prächtigen Anblick soll der wilde Trut Hahn bieten. Er gilt für einen der schönsten Vögel und zeigt in dem ttupferschimmer seines Gefieders eine herrliche Farbenstimmung. Den Puter als delikaten Braten auf der Markt zu bringen, wenn in den Städten die Geselligkeit beginnt und Festessen abgehalten werden, ist jeden falls am vorteilhaftesten für die Züch ter. Aber just wie der Karpfen filr Sylvester, so ist unser Turkey der typi fche Danksagungsbraten. Der sieben bi neun Monate alte Hohn erreicht ein Ge wicht von 18 bis 20 Pfund, während das Huhn es im gleichen Alter kaum auf 10 bis 12 Pfund bringt. Die Entwick lungsgcschichte des Truthahns ist Vm nach keine längere als die des Haus huhnZ, sie braucht auch nicht mehr Fut ter als dieses, und doch ist der Ertrag des Fleisches ein doppelter. Alte Trut Hähne sind ziemlich selbstsüchtige Ge feilen; sie wissen sehr wenig von Eltern liebe. In Erregung gebracht, werden sie der Nachzucht manchmal direkt gefährlich, ja die Tyrannen schlagen manchmal un barmherzig die kleinen Küchlein mit ihrem harten Schnabel tot, wenn sie ihnen in den Weg lausen. Der Puter ist wohlgeeignet, auch, in einfacheren Haushaltungen verwendet und wenigstens an hohen Festtagen ein mal aufgetischt zu werden. Der Vogel kommt nur als Braten zu seiner vollen Würdigung: es wäre auch eine Gc schmacksverirrung, wollte man das saf tize Fleisch marinieren, pökeln oder sogar zu Frikassee verkochen. Nur die Fül lung mit feiner Flcischfarce kann man durch die seingewicgte Leber, Sardellen (wenn möglich). Kapern, Trüffeln. Zi tronenschale pikant und verschiedenartig gestalten. Den Kröpf füllt man dagegen mit einem Füllsel von Weißbrot. Man dein, Konnten, einigen Eiern und etwas Noscnwasscr. Ehe der Puter gut borge richtet und dressiert in den Bratofen kommt, umwickelt man ihn mit einem gebutterten Papier oder belegt das Brust fleisch mit flachen Speckscheiben. Mäh rend der zweiten Hälfte der Bratzeit übergießt man ihn mit Nahm, rundet zuletzt die Sauce etwas ab und garniert den leckeren Braten mit Champignons. Eine Zutat von Gcwurzkräutcrn wie Bcifuß, Sellerie, Majoran, Tymian, di Test an den Braten dürfte als eine Zer stimmn, der Geschmackscinheiten des Truthahiifleifches anzusehen sein. Der junge Indien wird nach dem Zurichten mit Salz eingerieben und in Butter durchschnittlich zwei Stunden lang gold braun gebraten. Versteht es dann die Hausfrau, den ansehnlichen, herrlich dus teiiden, saftigen, zarten Braten ge schmackvoll zu servieren, so bildet der Truthahn einen ihrer selbst, ihrer Fami lie wie ihren Gästen wohlgefälligen Glauwunkt auf der Danksagungstafel. Der Nutzen dieses vorzüglichen Hausge fliigels ist so vielseitig, daß es auch in Europa immer mehr gelingen wird, etwaige Schwierigkeiten bei der Auf zncht'der Truthühner zu überwinden. Als Hauptgesetz sollte dabei beachtet wer den, daß die Natur stets die beste Lehr Meisterin ist. Heuer wird sich mancher diesen Genuß versagen müssen, aber wer sich seiner er freuen kann, danke feinem Schöpfer für die herrliche Gottesgabc! Tollen die Binder im Sand fpiclcn? Wenn es nach dem Wunsch der Klei nen gehen dürfte, so würde die Frage sehr rasch entschieden sein, denn sie pad dein ungcnicin gern im Sand und kön nen sich' mit diesem rinnenden Material stundenlang beschäftigen. Vorn gesund heitlichen Standpunkt aber kann man dem Spielen im Sand nicht ohne jeden Vorbehalt beistimmen. kommt da fchr auf die Bfchasfenheit des Sandes an. Ist er nach regnerischem Wetter kühl und fencht, so kann man das Kind nicht in den Sandhaufen sehen, da es sich sonst ungcnicin leicht erkalten kann. Ist der Sand sehr trocken, so ist er auch für das Kind nicht brauchbar, den er erzeugt alsdann schon bei mäßigem Han ticren viel Staub. Daraus erhellt, daß der Sandhaufen nur zu bestimmten Zei ten, wenn er mäßig trocken und von der Sonne durchwärmt ist, sich als Spiel Platz für Kinder eignet. Dabei wird aber vorausgesetzt, daß der Haufen von wirklich reinem Sand aufgeschüttet wurde und auch peinlich sauber gehalten wird. Das läßt sich wohl in Privat gärten durchführen. Wird aber der Sandhaufen auf einem öffentlichen Platz angelegt, so läßt es sich nicht der meiden, daß er bald verunreinigt wird. Spielen die Kinder neben und nachein ander auf ihm. so ist die Gefahr einer etwaigen Ucbertragung von Krankheiten vorhanden. Die Jugcnd mein. Die Jugend mein trägt schwere Last, Ich wollt', ich wäre alt ; Die Purpurfahne sinkt vom Mast, Tann wird die Sehnsucht kalt. Der Liebe süße Traurigkeit, Das rasche Blut verglüht, Ter edle Zorn, das hciße Leid ...... Ein fernes Lied. HUdkgard rn Hippe!. Irail Lella. Novelle von Nudolf Herzog. Seit einer Stunde schon lag sie wach. Nur ein wenig hatte sie nach dem Sonnenstrahl geblinzelt, der sich durch die Borhänge stahl, an dem schlank ge meißelten Arm, der sich unter die schme ren, dunklen Flechten geschoben hatte, hinaushuschte und nun auf dem schönen, blassen Antlitz mit den langen, gesenkten Augenwimpern haften geblieben war. Fast erschrocken hatte sie die Augen gleich wieder zugedrückt. Dann wurde das Gc sicht still, regungslos und jetzt, jetzt bebte es um den geschweiften roten Mund wie ein Lächeln, das sich nicht recht her vorwagt und das in seiner unterdrückten Erregung und Seligkeit den ganzen Menschen erzittern macht. Es war ihr so wohl, so unendlich wohl. Nur nicht sehen, nur nicht in die Sonne blicken das hieße: die Träume töten. Träume ? Hatte sie denn geträumt? War es denn nicht Wahrheit? Ja, ja und tau sendmal ja, es war Wahrheit. Sie lebte und hatte es erlebt! Und würde es wei ter erleben Die Lippen öffneten sich halb, und auS der hochgespannten Brust rang sich ein Ton, ein Seufzer um verlorene Tage, ein Schrei nach künftigem Glück. Und sie schauerte leicht zusammen vor dem rätselvollen Klang. Die Zofe trat ins Zimmer? sie glaubte, die Herrin habe sie gerufen. Aber sie winkte ihr zu gehen, ohne sich zu regen, ohne die Wimpern zu heben. Ganz still lag sie. Nur in den Augen winkeln zuckte es leise, und um die Lip pen zitterte ein Lächeln, ein fragendes, sehnendes, ergreifendes Lächeln, das die Geschichte vieler Jahre barg. Und auf einmal dachte sie ihr ganzes Leben zu rück. Sie sah sich als Mädchen. Jung, schön, die einzige Tochter eines reichen Mannes, der fein großes Vermögen durch Häuserspekulationen erworben, hatte sie eine Jugend verlebt, wie wenige ihres gleichen. Was sie wollte, geschah. Jede Laune, kaum ausgesprochen, wurde er füllt. Der Vater, auS armen Kreisen stammend, war stolz darauf, sein Klei nod im Glänze seines Reichtums zeigen zu können. Für sie war ihm kein Opfer zu groß. Ihr wollte er mit seinem hart erworbenen (Seide eine Stellung in der Gesellschaft schaffen, die ihm selber in folge seines geringen Bildungsgrades verschlossen geblieben war. Sie sollte einst einen Namen heiraten, einen Titel. Darin sah er das Glück seines Kindes und auch das seine. Und sie, Hella? Sie ließ es sich ge fallen, verhätschelt zu werden, es machte ihr Freude, einen Kreis von Anbetern um sich zu sehen, mit denen sie schalten nd walten konnte, wie mit den Mil lionen ihres Vaters. Ueber die Liebe las sie in Romanen und lachte darüber. Sie war der Ueberzeugung, daß eine Handvoll Checks auch in der Liebe das beste Sesam, öffne dich" bildete. Und Checks standen ihr zur Verfügung. Weshalb sich also freiwillig all den lä cherlichen kleinen Qualen hingeben, wenn sich die Ehe um so vieles bequemer er reichen ließ. Sie wußte, daß sie dereinst repräsentieren würde, und das war dem jungen Mädchen die Hauptsache. Ein einziges Mal waren ihre Grund sähe ins Wanken gekommen. Ein junger Architekt, der viel mit ihrem Vater ge schäfilich verkehrte und nen der alte, skru Pcllose Bauspekulant etwas protegieren wollte, um die Kunst des mittellosen, aber hoch talentierten Anfängers gründ lich ausnutzen zu können, hatte seinen Besuch gemacht und war zu den offenen Abenden und den häufig arrangierten kleinen Festlichkeiten zugezogen worden. Zuerst behandelte ihn Hella wie die an deren Herren, oder sie versuchte es doch. Aber bald wurde sie zu ihrer Vcrwun derung gewahr, daß in diesem namen losen, armen Teufel ein gut Teil Männ lichkeit mehr steckte als in ihren särnt liehen Flaneurs und Knrmachcrn zusain mengcnommcn. Diese Beobachtung zu machen, war ihr nicht unlieb, aber es ärgerte sie im höchsten Grade, als sie bemerkte, daß sich der junge Axel nicht im geringsten um ihre herrischen Launen zu kümmern schien, oder sein Gesichts ausdruck alle! sie einfach als Unarten bezeichnete. Sie nahm sich deshalb vor, den Menschen völlig linls liegen zu las scn, und tat dicS so gründlich, daß sie bei jedem dreisten Paradozon, das sie in die Unterhaltung warf, genau bcobach tele, welchen Eindruck es auf Axel her vorbrächte. Ohne daß sie cö selbst wollte, nahm dieses links liegenlassen" eine Form an, die an direktem Interesse nichts zu wünschen übrig ließ und sich nach und nach zu einem für sie uncrklär lichen Gefühl steigerte . Dem klugen Auge des jungen Archi leiten war das alles nicht entgangen. Er hatte von Anfang an das schöne Weib in ihr bewundert als Künstler, wie er glaubte. Aber mit der Zeit hatte sich so viel rein menschliches diesem Gefühl beigemischt, daß es seiner ganzen Wil lenskraft bedürfte, um seine Männlich seit zu wahren, um sich nicht auch wider standslos an ihren Triumphkarren span nen zu lassen und im Heer ihrer Skla den einer mehr zu sein. Denn der Ge danke kam ihm im Ernst nicht bei, daß ihm, dem Hergelaufenen, eines Tages der geldstolze Brotherr um den Hals fallen würde. Dazu hatte er die ehrgeizigen Pläne des Alten zu sehr durchschaut. Mochte nun das gegenseitige Zurück halten zwischen ihm und Hella der Grund sein, mochte es Jugendkraft und Schönheit der beiden Menschen sein, die trotzdem nacheinander verlangten es lag etwa in der Luft, wenn sie zusam mentrafcn, etwa? Unerklärliches, Schwii les, wie in heißen Commertagcn, wenn man es fühlt, der Blitz muß kommen. Und Azcl fühlte es nur zu sehr. ES kostete ihn Anstrengungen, in ihrer Ge genwart ruhig zu erscheinen, sie nicht mit seinen glühenden Blicken zu umfan gen, nicht auf sie loszustürzen und ihr zu sagen: Weshalb sind wir solche Rar ren? Wir lieben uns. Wir gehören zusammen, wie Schönheit und Jugend krast zusammengehört haben seit Änbc ginn. Aber dann fiel ihm das Ende ein, wie es unbedingt kommen würde, das niederschmetternde klägliche Ende. Und er spürte, wie ihm vor Scham das Blut zu Kopfe stieg, daß er den Ge schmack auf der Zunge zu haben meinte. Er redete sich ein, daß es vielleicht nicht ganz ehrenhaft gehandelt sei in seiner kargen Stellung und seinen kleinen Ver hälinissen, ein Wesen an sich heranzu ziehen, das zu einem Leben großen Stils erzogen sei. Ebensowenig ehrenhaft, die Mittel von ihrem Vater zu erzwingen, um ihr dies Leben weiter zu ermöglichen und in aller Ruhe selbst daran teilzunch men. Nein, nein; dazu schätzte er sich selber zu sehr; dazu glaubte er zu stark an sich selbst und an die Zukunft seiner ernsten Arbeit. Er hatte mittags ein Billctt von Hella erhalten, worin sie ihn bat, ihr den Nachmittag zu opscrn, um die Aus schmückung des Salons anzuordnen, da zum Abend ein größeres Fest stattfinden solle. Mit dem festen Vorsatz, an diesem Tage zum letztenmal das Haus zu be treten, das sein für ihn so nötiges Gleichgewicht ins Schwanken gebracht hatte, war er gleich nach Tisch Hingegan gen. Man wies ihn in den Salon, wo er Hella fand. Sie stand unter Körben abgeschnittener Rosen und blühender Guirlanden. Einen Moment blieb er auf der Schwelle stehen, gebannt, bczaubert. Dann biß er sich auf die Lippen, grüßte tief und trat auf sie zu. Ganz geschäftsmäßig behandelte er die Frage des Arrangements, stieg auf die Tritt leitcr und begann die Ausschmückung. Und doch halte sie gesehen, welch mäch tigen Eindruck sie auf diese starke, männ liehe, jugendfrische Natur gemacht hatte, und sie selbst konnte sich von demselben Gefühl nicht losmachen. Wie ein Frost schauer durchlief es den schönen Kör per, und dann packte sie plötzlich ein wil der Durst, ein tolles Sehnen. Sie reichte ihm einen Zweig Rosen herauf, den er erfaßte und den sie trotzdem festhielt. Ucberrascht blickte er sie an. Dann wurde er totenbleich, und seine Pupille ver größcrte sich. Da ließ sie den Kopf matt auf die Brust sinken und hielt den Zweig noch immer fest. Hella!" Er stand neben ihr und preßte ihren Kops an den seinen. Und nun warf sie ihm jäh die Arme um den Hals und küßte ihm die Angen, die Lippen Du, du willst mein Weib werden? Die Frau eines armen Teufels? Weißt du auch, was das heißt? Welche Kämpfe du mit deinem Vater zu bestehen haben wirst? Wirst du die Krast haben?" Sie nickte heftig erregt. Ich schwöre es, dir." Und nun hielt er sie von sich und sah sie in all ihrer Jugend und Schönheit, und sein Herz schwelgte und sein Künst lcrauge schlvclgte im Besitz des wunder baren Weibes. Ich schwöre 18 dir, ich werde die Kraft haben." Heute noch wollte sie mit ihrem Vater sprechen. Sie zog es bor ihn erst auf seinen Besuch vorzubereiten. Sie bat ihn, deshalb erst morgen zu kommen. Er küßte sie und war olles zusricdcn. Es war seine erste Liebe Am anderen Morgen erhielt er mit der ffrühpost einen Brief ihres Vaters, der ihm schrieb: Er wolle nicht nach einem Ausdruck suchen für das Verhak ten eines Mannes, der aus der jugcnd lichen Vcrivirrung eines jungen Mäd chcns Kapital zu schlage verstände. Ucbcrdies habe cr seiner Tochter kaiego rifch erklärt, daß sie pekuniär nichts von ihm zu hoffen habe, wenn sie seinem Willen zuwider handele. Sie habe dann im Lause der Unterredung selbst eilige sehen, daß sie auf das gewohnte Leben nicht verzichten könne, und. um einer Wiederholung ihrer Torheit vorzubcu gen. am Abend dem Landgerichtsrat von Werdcr-Brackburg ihr Jawort gegc den . Axel griff nach der Tageszeitung. Sein erster Blick siel aus die große Ver lobungsaiizcige. So eilig hatte sie cs gehabt, der Wiederholung ihrer Torheit vorzubeugen . Die Träumerin warf sich unruhig umher. Ihre Brust ging auf und nie der. Sie sah den alten, hageren Land gerichisrat, ihren Gatten, durchlebte noch einmal zehn endlose Jahre an der Seite des ewig kränklichen Mannes, zehn Jahre voll Glanz nach außen, aber voll tröst loser Dürre nach innen. Zuerst hatte sie sich dank der tausend neuen Pflichten der Hausfrau darüber hinweggesetzt, aber nachher, als die Neuheit ihrer Stellung, des Titels und Namens vorüber war, als sie langsam verspürte, daß sie einen Selbstmord an ihrer Jugend und Schön heit verübt hatte, da war es an ihr Herz herangekrochcn gekommen, da hatte sie wieder den rasenden- Durst, das tolle Sehnen nicht bannen zu können geglaubt, wie damals damals . Sie war eine reiche, arme Frau. Eine Frau, der die Grundbedingungen versagt waren, um Weib zu sein: die Liebe. Dann war der Gatte gestorben. Ein Jahr war'ö her. Da stürzte sie sich wie der,, in den Strudel der Feste, um daS zu suchen, um was sie sich und die Blüte zeit betrogen hatte, einen Mann, dem sie ihre große Weibcsliebe hingeben könnte, das Gefühl des Glücks, das sich nicht eilügeln läßt. Und gestern, ans dem glänzenden KünstlerbaUe, hatte sie jenen Mann wiedergesehen, an den sie Tag für Tag Ihrer Ehe gedacht, mit dem sie hundertfach die Ehe gebrochen hatte in ihrem Herzen, der allein für sie die Männlichkeit bcd"tetc. Axel!" Ti Als wären K ie besten Freunde der Welt gcwesl,, Le er sich zu ihr setzen, ihr erzählen J tt getrieben und was er erreicht hatte". Und sie hörte mit einem seltsamen Stolz, daß er sein Ziel erstritten habe, daß er ein bedeutender Mann geworden sei. Daß er ihr gegen über eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legte, bemerkte sie nicht oder wollte es nicht bemerken. Sie wollte ihn wieder haben, sie mußte ihn aufs neue gewin nen. Und sie erzählte von dem grauen Eheleben, das sie geführt, von ihrer ein samen Witwenschaft, und die Wangen glühten ihr wie im Fieber, und eine Blutwclle färbte ihr den schlanken schö nen Nacken. Er begleitete sie höflich an ihren Wa gen. Aber sie zwang ihn. sie bis zu ihrem Hause zu begleiten. Stumm stieg cr ein. Und sie plauderte weiter und weiter, als hätte sie Angst, er könn sich verabschieden; und dem Mann bor ihr wurde es kalt und heiß. Er mußte die Augen schließen, um sie nicht zu sehen. Axel." flüsterte sie. Der Wagen näherte sich dem Hause. Da machte er eine Bewegung er faßte ihren Arm da lagen ihre Lippen auf den feinen. Du mußt vergeben, Axel: Axel, du mußt!" Er nickte, totiraurig. Sie aber jauchzte und faßte seinen Kopf mit den Händen. Axel, Axel! Ich habe nur immer an dich gedacht. Und morgen, morgen kommst du!" Er sah sie an. er sah, wie schön sie schien in der Glut der' Liebe, er vergaß alles und küßte sie. Daran dachte die Träumerin, und ihr Atem ging tief, und sie lächelte. Dann fuhr sie empor und griff nach der Klingel. Die Zofe erschien. Bald elf Uhr. gnädigste Frau Sie ließ sich ankleiden und betrachtete sich unverwandt im Spiegel. Wie jung sie geblieben war. wie schön! Sie be merkte es erst heute seit langem wieder. So weiß und rosig . Sie'seufzte und lächelte . Ja. jung wollte sie sein, denn sie war ja auch noch jung. Zwölf Uhr. Nun war sie fertig. Sie frühstückte hastig und ging in den Sa lon. da die Fenster dort nach der Straße führten. Jeden Augenblick mußte er kom men. Wahrhaftig, sie zitterte wie ein junges Mädchen und war doch schon eine Frau, eine junge Witive von einigen dreißig Jahren. Ob er ihr das auch an gesehen hatte? Sicher nicht. Er sah in ihr noch die Hella von cbcdem. Der Zeiger rückte vor. Sie wurde un geduldig. Schon ein Uhr. Dann zwei Uhr. Die Zofe kam und erkundigte sich, wann die gnädige Frau das Diner be fehle. Sie schickte sie ohne Antwort hi naus. Sie habe etwas Kopfschmerz. Als es gegen drei Uhr ging, sprang sie auf. Sie hörte Tritte im Vorzimmer. Aber es war nur der Bediente. Tann preßte sie den Kopf an die Fensterscheibe und starrte auf die Straße. Eine furcht bare Unruhe packte sie. Der Gedanke durchzuckte sie: er kommt nicht. Sie kam sich plötzlich so einsam, so verlassen und unglücklich vor trotz ihrer Jugend und Schönheit. Und besaß sie beides über haupt noch? Oder war cs die Liebe, die ihr beides auf kurze Zeit geliehen hatte ? Es dämmerte. Sie trat an den Spie gel und sah ein fahles, fchmcrzentstclltcS Gesicht mit tiefliegenden Augen. Und plötzlich wußte sie mit Bestimmtheit, daß er nicht kommen würde, weil cr in ihr die Hella von ehedem noch sah und der Wiederholung der Torheiten" vorbeugen wollte. Mit einem Schrei warf sie sich in ein Polster. Die Liebe war vorüber, auf ewig für sie. Es war alles aus. Sie fühlte, daß sie alt geworden war. Ccidcnc Taschentücher ! werden arn besten in Kartoffclwasser ohne eife gewaschen. Man suüe hie zu einige Kartoffeln, reibe sie in eine Schüssel mit frischem Wasser, lasse sie eine Stunde stehen und presse sie durch ein Sieb. Die Taschentücher werden bei dieser Methode vollkommen rein und er halten wieder ihren früheren Glanz. Weiße seidene Taschentücher werden am besten mit kaltem Rcgcnwasser, dem auf 12 Teile Wasser ein Teil Salmiakgeist beigemischt ist, ohne Seife gcwa'chen und zweimal kalt gespült; dem zweiten Spülwasser wird so viel Anilinlöiung vorsichtig zugegossen, bis das Wasser blaßrosa schimmert. Tann wird mit frischem Wasse geblaut, aber ja nicht mit Anilinblau, weil in diesem Falle die Seide violett werden würde, stat. blau weiß. Seidene Hals und Taschentücher waschen sich vorzüglich in venetianischer Seife, die vorher gekocht und abgekühlt wurde. Man wäscht die Tücher zwei mal mit dieser Seife, spült sie gut in kaltem Wasser, windet sie leicht aus. in dem man die Ecken in je eine Hand nimmt und die Feuchtigkeit durch Schütteln in der Luft herauszubringen sucht, und plättet dann, ohne sie vorbr zu trocknen, mit heißem Eisen. Die üatzcnjagd. Die Mode und die Katzenfelle. Wie ein Polizeibeamter meldete, sind i,l St. Louis nie so viele Hauskatzen als .vermiet angezeigt worden, wie in den jüngsten Monaten, und der Verdacht liegt nahe, daß es in der Stadt viele Pelzjäger gibt, die es auf Mictzchcn ob gesehen haben. Dieser Verdacht scheint durch die Tatsache bestätigt zu werden, daß auf der kürzlich in St. Louis ab gehaltenen Pelzauktion 13,000 Katzen seile verkauft wurden, die durchschnitt lich $1 per Stück einbrachten. Da Katzenfelle in der Modeindustrie begehrt sind, um teure Pelzsorten zu ersetzen, be sonders wenn es sich um Besatz für Damenkleider und Hüte handelt, ist den Freunden dieser Haustiere zu raten, et was mehr auf sie zu achten, damit sie in diesem Winter keinen Liebhaber fin den. In der Nähe von Granite City betreibt ein Arbeiter, der in einem Ost St. Louifcr Schlachthaus angestellt ist und deshalb jeden Tag reichlich Fleisch teste nach Hause bringen kann, eine Farm, auf der cr weiße Katzen zieht, die er im Alter von fünf Monaten für je $1.50 an einen Pelzhändlcr verkauft, der das Fell zur Verbrämung von Kin verhüten und Schuhen verwendet. In einigen Nordstaaten sollen Katzenfarmen mit Erfolg betrieben werden und den Besitzern ansehnliche Profite einbringen. Zwischen abergläubischem, oft fanaii schem Hak und einer fast abgöttischen Verehrung und Wertschätzung schwankt f das Bild der Hauskatze. Und ebenso wechselvoll ist ihr Schicksal im Verlaufe der Jahrhunderte gewesen. Bei den alten Aegyptern galt sie als heiliges Tier. Herodot schildert die Züge des Volkes nach Gustastis. der Stadt am östlichen Ufer der Nilmündung, wo die Mondgöttin Pascht verehrt wurde als Bild des Natursegens und der Frucht barkeit. Pascht war katzenköpsig und wird mit der Lotosblume dargestellt. Um ihren Tempel herum waren die Mu mien heiliger Katzen beigesetzt. Die Vorliebe für Katzen hat sich bei den Ro manen noch bis heute erhalten; diese schätzen und lieben die Katze. In dieser Hinsicht übertrifft sie heute aber der Engländer. London ist Über reich an herrenlosen Katzen, und wie bei allen englischen Verstiegenheiten treibt die Katzenliebhabcrei hier ihre tollsten Blüten. Bei diesem Charakter der Katzenliebhaberei ist es nicht verwunder lich. daß die Zuchtrichtung in England und auch bei uns, sich möglichst weit von der Natur entfernt hat, so daß die wild sarbige, glatt oder kurzhaarige Katze die als Mäusefängerin am höchsten steht, ganz vernachlässigt wird. Auf den Ausstellungen erscheinen fast nur Fremd linge, selbst die glatthaarigen Schwarzen und Weißen bezeichnet man als Sia mcsen, trotzdem sie mit der aus Siam stammenden, in der Regel isabellfarbigen und in der Maske und den Pfoten schwarzbraun gezeichneten Kahe gar nichts gemein haben und in keiner Weise den mürrisch-brutalen Gesichtsallsdruck der echten Siamesin zeigen. Mit Vor liebe pflegt man die aus Hochasien ge kommene und schon in ihrer Heimat un ter klimatischen Einwirkungen hochge züchteten Angorakatze in allerlei Spi-l arten, deren Vertreter in der Mehrzahl als Chinchilla bezeichnet werden. Im allgemeinen kann man von Rassen der Hauskatze nur in beschränktem Maße sprechen, denn das Tier hat sich unter der Botmäßigkeit des Menschen feinen Eigenwillen in der Fortpflanzung be wahrt. Ob die langhaarige Angorakatze ihre Eigenart der Kreuzung mit Felis manul, einer inncrasiatischen Wildkatze, verdankt, wie es nach Ansicht von Pallas der Fall sein soll, ist doch noch fraglich. Angeblich soll sie aus China oder Per sien stammen. Die chinesische Katze hat ein langes, lichtaelbes Haarkleid und ist unter dem Einflüsse der Zähmung hängcohrig gc wordcn. Die siamesische Katze fällt diirch eine merkwürdige Verkchrtfärbung auf, sie zeigt verschiedene Töne von Braun bis Gelb, die an der Schnauze, Ohren und Füßen am dunkelsten sind. Eigentümlicher Weise besitzt sie prächtig blaue Augen. Die Jungen sind anfäng lich blendend weis, später werde sie silbergrau mit ' schwarzen Obcrspitzen. Cchwanzspitzcn und Füßen. FiirdieKatz'." Hin Gedicht dn Onkel Tobias, Wenn im Dezember der Baum noch neu, Gibt es Staunen und großes Gcfrcu; Und bedauert wird es von allen, Wenn ihm nur ein paar Nadeln ent fallen. Aber schon in den Jauuartagcn Dürfen die srcchen Katzcn es wagen, Sich unter seinem Gezweig zu verkrie chen, Weil sie so gern seinen Tannenduft riechen. Kein Kind aber sicht mehr groß nach ihm hin, So treulos ist wankclmü,tigcr Sinn. Was eben noch galt als köstlichster Schatz, Nach ein paar Tagen i't's blos für die Katz!" FishPie. Beliebige Jischreste werden mittels einer Gabel in feine Flocken zerpflückt u,nd diese mit einer weißen Sauce, Salz und Pfeffer und ein paar Scheiben Speck in eine mit kaltem Kartofselbrei ausgelegte Pfanne getan, in der man das Gericht ein paar Minuten im heißen Ofen braun werden läßt. Beim Ser Vieren wird die Speise mit in Scheiben geschnittenem hartem Ei und gewiegter Petersilie garniert. Meinsckenntnis. ... . Weiß ist meine Stirne mir geblieben, Nur die Zeit hat sich in tausend feinen ,!, ,?,. o;,.. uuuiv nutzen .Qtitcii niiuc) uuiycii, Die wie meines LebenS Urkund scheinen. Wer die Runenschrift versteht, der lese: Festgehalten ist für alle Zeiten Hier, was gut, waS minder war und bös?,, Hungers Weh und Sottseins Süßig leiten. Allen, die da! Leben feige fliehen. Will ich diese harte Stirne zeigen? Bettler gibt es, die im Staube ziehen, Denen gleichwohl eine Krone eigen .'. . ! I. B. Schneid. HäuölicheS Programm. Für die Mädchen hat Frau Schramm Ein lakonisches Programm. Dieses schreibt als Stundenplan Sie auf einer Tafel an. Montag lauten ihre Lehren: . Wischen, fegen, putzen, kehren!" Dienstag, meint sie. ist von Nutzen: Kehren, wischen, fegen, putzen!" Mittwoch aber heißt's dagegen: Putzen, kehren, wischen, fegen!" Donnerstag kommt nichts dazwischen: Fegen, putzen, kehren, wischen!" Freitag wickelt daö Programm Sich von vorn ab wie am Rädchen, Denn da hat ja die Frau Schramm Immer schon ein andres Mädchen! Unschädliche Farben in der Kiiche. Oft bietet sich die Gelegenheit zur Be. Nutzung von Küchenfarben" zum Wer zieren von Kuchen und Torten, zum Glaciren von kleinern fflefiärf sm stür. ben von Gelees, CrSmes oder Eisspeisen. Dazu bereitet man sich natürlich die Farben selbst, damit man ganz sicher ist, nichts Schädliches zu verwenden. Diese werden auf folgende Art gewon nen: Grüne Farbe: Ein paar Hände voll Spinat werden gereinigt, auf ein Sieb abgetropft, im Mörser zu Brei gestampft, der Saft durch ein feines Läppchen gepreßt und so ftisch ver braucht. Rote Farbe: Man kauft in der Apotheke schon fertig bereitete Cache nilletinktur. Wenige Tropfen genügen, um eine ganze Schüssel Creme. Gelee oder Eis zu färben. Rosenrote Farbe: Cochenilletinktur, mit etwas Milch ver setzt, gibt eine schöne rosenrote Farbe zur Glasur von Torten und Backwerk. Gelbe Farbe: Man schüttet eine Messerspitze voll Saffran in einen Eßlöffel voll kochendes Wasser und rührt es durch einander; diese geringe Quantität nicht zum Gelbfärben des ganzen Inhalts einer Schüssel, Orangegelb: Man ver mischt etwas Saffran nach obiger An gäbe mit einigen Tropfen Cochenille tinktur. Blaue Farbe: Man löst ein wenig Indigo in heißem Wasser auf. und man vermischt " ihn mit einigen Tropfen Zitronensaft. Braune Farbe: 1 Unze gestoßener Zucker werden m ein kleines Kasserol geschüttet, mit ganz wenig Wasser Übergossen und so lange auf dem Feuer verrührt, bis der Zucker eine rotbraune Farbe angenom men hat; dann gießt man eine Ober tasse voll heißes Wasser darauf und läßt so lange kochen, bis der Zucker völlig aufgelöst ist. Nach dem Erkalten wird die Flüssigkeit in kleine Flaschen gefüllt und zum Färben von Saucen und Gc lecs aufbewahrt. Schwarze Farbe: 2 Unzen Schokolade läßt man in einem Schüsselchen auf dem warmen Ofen weich werden, zerrührt sie mit einem silbernen Lofsel, gießt dann noch vier Eßlöffel voll heiges Wasser darüber und färbt mit dem schwärzlichen Brei Mehlspeisen, Cremes, Glasuren usw. Das Nupfcn der Gänse. Millionen von Menschen ruhen all nachtlich auf weichem Fcdcrpfühl, aber die wenigsten denken dabei an die Ge winnung dieser molln Lagerstätte, und wir arg den gefiederten Spendern dieses unersetzlichen Bettmaterials bei dem sogenannten Bcrupfcn" mitge spielt wurde. Mit dem Vieh nimmt der Mensch noch allerorien zu wenig Rücksicht und so auch mit den Gänsen. Soll das Bcrupfcn leicht und möglichst schmerzlos geschehen, so müssen die Fe dern vollständig ausgewachsen (reif) sein. Damit nun die Gänse aber ja kcine der kostbaren" Federn verlieren, warten viele Hausfrauen diese Zeit nicht ab und so kommt es ost vor, daß die Kiele der ausgcrissenen Federn noch weich sind und mitunter Blut ausweisen. Wie können Frauen sich solcher Gefühl losigkcit schuldig machen gerade Frauen, denen man doch von alters her mehr Zartgefühl als der Männerwelt zuschreibt? Anderen Frauen fehlt wie der das nötige Verständnis für das rich tige Bcrupfen. Niemals dürfen die Tiere ihrer Federn so beraubt werden, daß die kahlen Stellen zutage treten; leider wird aber in dieser Beziehung noch sehr gesündigt. Ebenso sollen die Seitenfedern oberhalb der Beine, weil dieselben als Flügelftlltzen dienen, nicht alle ausgerupft werden; aber gerade das wird vielfach gar nicht beachtet. Und so sicht man dann die Tiere, schwächliche zumal, in einer wirklich bedauernswer ten Verfassung. Trotz aller Anstreng, ung erhalten sie die Flügel nicht oben, und so müssen sie dieselben hängen las sen und mitschlcifen ein bejammerns werter Zustand, der erst wieder sein Ende findet, wenn die neuen Flügel stützen genügend weit gewachsen sind. Man sollte deshalb die wichtige Arbeit des Rupsens nur Personen ausführen lassen, die darin verständig sind; dc?:n es zeugt nicht von Tüchtigkeit der Haus frau, wenn im Gehöft so schändlich iw gerichtete Gänse umherwackeln. Sol5e Behandlung so nützlicher Tiere sollte in unserer Zeit gar nicht mehr vorkommen: aber die Tochter lernt eZ von der Mut ter. und so erben sich diese Sünden kor! von Geschlecht ,u Eeschkitz. " "