Aufklärung. WaS war das für e!n Mann, Ixn Sie eben die Treppe hin unterwarfen?" Mein Haüswikt, der die Miete ein kassieren wollte.- Sie sind doch erst heute eingezogen?" eben ich zahl' pränumeraudo!" Ein Pumpbruder. Sagen Sie mal, gibt'S denn hier keinen Kell. nerZ" .Nein; das Bier müssen Sie sich da an der Schenke selber holen!" (0? daS ist aber unangenehm .-, . da geht'S auch wohk nur gegen bar?" Mütterlkcher at. '''''"".'.'....rsy rf k ',: ' ,. .' "r ' - h: ' r ,.., :K . . X ' rlu ' :? tt'- -Hrw e "''' " . : v ' '.-1 j , y(,.t J - -.viJ4JJ. l Y" """T m-- '1- -'i ? - ,vt ' , , JA ' v i i , ri X; fw . ii -v-j- . f ' . ? r . i 4 ' . v 1 i V, i.: U A ' h jt ? äH - I 1 ' . . ... ' '.v -v . ' : v. .fT''f - . H I , . ,,Z' ' jy- k, ' w r r , V f"! t r ' V t , V 1 - f ' v - X b i ' iU I " I w - j -' s " 1 ' : .. , irt' - - "-.- 'v , , 'nj M W.. 4 " ' ""'4"' .WaS soll ich tun. Mama? Der Leutnant vis-ü-vis starrt mich ununterbrg chen an." Siecht freundlich lvegschauen." Geschäfteempfehlung. Den geehrten Landwirten empfehle ich als orzüglicheJ Düngemittel feinstes Kno chcnmchl aus meiner neu eingerichteten Dampftnochenmühle. Auch bin ich gc gen geringe Vergütung bereit, den Her, ren Landwirten, falls es diesen lieber ist, ihre eigenen Knochen zu mahlen. Kritik. Bei der Inspizierung eines NcitcrRegiments erkundigte sich Fried rich der Große beim Obersten nach seinen Offizieren. Der Oberst äußerte sich über alle sehr lobend, nur den Ritt meister F. tadelte er und meinte, es wäre ihm lieber, wenn er versetzt würde, weil er saufe. Nichts war dem König verhaßter als dies Lasier. Während der Revue beolchtete der König den beschuldigten Rittmeister und seine Schwadron und fand zu seiner Uebcrraschung, daß die Schlckdron unter Führung des Rittmeisters in jeder Vc Ziehung ausgezeichnet exerzierte, wäh rend die Leistungen des Obersten Mittel mäßig waren. Nach Beendigung der Revue nahm der König den Obersien beiseite und sagte zu ihm: Weiß er was, sauf er auch!" 'Neuer Mo du. Muß bei euch am Stammtisch Strafe zahlen, wer zu spät kommt?" Nein, aber wer zu früh gehl!" Darum! Ob'S in der alten Römer zeit wohl auch schon Universitäten acge, ben hat?" Unsinn damals war ja 'S Bier noch nicht erfunden." DaS letzte Wort. Bor einiger Zeit war der pension,erte Sekretär k. mit Tod abgegangen und feine Witwe wurde vom Vcrlasicnschafisgcrichtc zur Regelung der Angelegenheit vorgeladen. Da kein eigentliches Testament vorhanden war, gestaltete sich die Sache ziemlich kompliziert, umsomchr, als 'die Witwe auf die Fragen des Richters fast nie eine befriedigende Antwort zu geben ver mochte. Endlich fragte der Herr Amisrichicr: Aber sagen Sie mir doch, Frau Sekre tär, welches waren denn die letzten Worte Ihres Herrn Gemahles?" Mein Mann hat überhaupt nie das letzte Wort gehabt. Herr Amtsrichter!" lautete die Antwort der fassungslosen" Witwe. 45. . L. rvn?lke -ucniunis !l (uj kjr w Ifi m Ll I vÄilucv II . I ?-S ,ds Baker: Ein Fünfzigpfennigstück hat der Junge verschluckt? O, dieser Lüm mel was fangen wir da an er muß zum Arzt ein Brechmittel!" .Vater, soll ich mal rauchen?" W yPIMM P0fP S mZZ 'r ly l A I jXx. U&fKS X SA!ö kflviW BHi1i7 nCiVIlTfS) 1 11 iä 1 f yMllv . Gutei, Axxetit. R'.5jino !' & 3 ' . j ' y . . r ; ' ' A - ' ' VA - ' i f ' f , ' ! ; ' ?tKt J"S ' -VV . V '' l : ' ; ii( v k 1-4' ... , f-v'" ( Y i ; Fi . " '' , ': : 'i V:CH ' 1 -rf H Kv- V" 1-.h 4 I - " wä I y l' K:,- . MS, . M ll .-'Mi ftv 4 ? . 1 i V. Z2uL Xjf rr" i &i s y if i m . Vv ix IV 1 !"; rf'X' ' I (v f f t ' 4 i t'ih9 i yVLf ' Oli d f-A y Warum sperren denn neuerdings die Bauern immer den Mund so auf, wenn sie der Bader abspritzt?" Ja, der hat jetzt so einen seinen Toilcttcessig, und den schlecken's so gern." Großartig. Parvenü: Ich hab' mir auch eine Art Hofmarschall zugelegt, der vor meinem Erscheinen stets dreimal aufstoßen muß.," Nicht akzeptierter Ein wand. Mutter: Sie haben gestern meiner Tochter einen Heiratsantrag ge macht." Studio: Da muß ich entschieden berauscht gewesen sein!" Das sind natürlich Verliebte immer." Berichtigung. fr- y 71 C t M W gv sip ilrt.. Ihr Bater war also Latcrnenanzün- der?" Nun ja, daZ heißt, er hats halt aber auch ausgelöscht." Mißtrauisch. Doktor (zu einem Stammgast, der niest): Zur Gesund hcit!" Danke, aber Z glaub'S Ihnen net recht, Herr Doktor!" Verkannte Tätigkeit. Fischereibesitzer: Was machen Sie hier, wissen Sie nicht, daß es verboten ist, hier Fische zu fangen?" Angler 'der seit drei Stunden noch kinen Fisch gesangcn hat): Ich fange sie nicht, ich füttere sie bloß." DievernünftigeMode. Der Herr Gemahl hält seinem Frauchen eine regelrechte Strafpredigt: Mein Lieb, das geht aber nicht so weiter den vierten Hut kaufst du dir in dieser Saison. Voriges J-Lhr um die selbe Zeit hast du erst den zweiten ge habt!" Aber Männi voriges Jahr wa reu auch die Hüte noch einmal so groß!" Irrtum ist keine Sünde. Der berühmte Prediger MonsabrS an der Notre-Dame-Kirche in Paris war eben im Begriff die Kanzel zu besteigen, als eine ältere Dame auf ihn zutritt und ihm gcsteht, daß sie etwas auf dem Ge wissen habe, was sie sehr bedrücke. Sie habe nämlich heute lange vor dem Spie gel gestanden und furchte nun der Eitel teit anheimzufallen, denn sie habe sich sehr hübsch gefunden. Monsabrs sah sie lange an und meinte dann ruhig und milde: Gehe hin in Frieden, meine Tochter, du darfst beru higt fein: Irrtum ist keine Sünde." Aufklärung. Zwck Kompagnie Chefs der eine, Graf A., von seinen Leuten vergöttert, der andere, v. B., als sehr strenger Herr äußerst unbeliebt. v. B.: Wie machen Sie das blok, daß Sie bei allen Besichtigungen mit Ihren Truppen immer so gut abschncid.n?" Graf A. (zögernd): Ja. daö kann ich Ihnen leider nicht verraten, Käme rad!" v. B.: Aber wieso denn? DaS ist doch kein Dienstgeheimnis!" Graf A.: Das gerade nicht, ober es ist es ist sozusagen persönlich!" v. V.: Aber bitte, Graf, genieren Sie sich doch nicht! Reden Sie doch ruhig!" Graf A.: Tja, wenn Sie's denn durchaus wissen wollen! Vor jeder Be sichtigung sag' ich zu meinen Leuten: Kerls, wenn ihr euch jetzt nicht zusam mennchmt und mich blamiert, dann werd' ich abgehalftert und ihr bekommt den Herrn Hauptmann v. B.!...Und ich sag' Ihnen, lieber Freund, dann reißen sich die Kerls zusammen wie noch nie!" B e a n st a n d u ng. In einer Stadt besieht die Einrichtung, daß die Leiter der Schulen über die notwendigen Lehr Mittel eine Liste aufstellen und diesen Wunschzettel dann der Gemeindezentrum zur Begutachtung übergeben. Als nun endlich eine Schule unter anderem die Anschafsung zweier Mag deburger Halbkugeln" forderte, bcanstan bete man diesen Posten, da dies betref sende Schulsystem noch keinen derartigen Umfang angenommen hätte, daß die doppelte Anschaffung eines Lehrmittels nötig erscheine. Mincralkur. ,T ' X LC i 11 A A ' 4 . r ? V o ! vs ' i Ü7 L 4 t "Y t . : 'nYv 1 ' ..4V - J ' v.V; 1 A ;im , v. i. i I tfrtUrv' v a "tb'T I' z t i V W'äS fy&Mt:MKi?. 1t.:. -?AXl&jtte;Se rfv?-vf i .-;ftfr Ich glaube, du bist auf Freiersfüßen hierher gekommen, Vetter!" Keine Spur; mir ist es nur um die Kur zu tun!" Eisen- oder Goldquellc?" Aufklärung. Im Cass Zentral ist feit fünfzehn Jahren ein alter Ober kellner ein rechter Sonderling! Ser Vierkellner und Pitkolo mögen noch so flink bedienen, beständig brummt der Alte, macht bitterböse Augen und schimpft halblaut Vor sich hin. , Armer Pikkolo," fag' ich einmal, du hast nichts zu lachen bei diesem Ekel." O" beruhigt der mich der meint uns nicht, der flucht bloß auf die Gaste!" Tcr kranke" Mnnss. Faule Ausrede. M 4i':itäi "ia ll.M i' r3 t I i' i vT ij L .,!' -w sriz. I' fVNT W i 'iJÄ- Ov ' lp Wollt ihr Malcfizbube wohl diesen Lärm unterlassen, ihr wißt doch, daß ich krank bin' , i in- ! HL -0- iV '' -' v. V 4 i : i' j i vr''..V'V-'fi' -j: ' ; i r-MmsiyWi 4nm4nv d,' - f ! 'i&mMtät . v,-, , .ti hrrh)k ikrt 1 1 x ." h i 'fMiw W 7 ; j) . tfVffw- - Ui-w -Xil Xv ; L rH T- ,K-V xp ' . ,A - ! . M ..r.imf t . , ! '! ? , p t 1 r fz ' ff'- tat 7.. fc s 1-f -muj "rr: l -V v- I "i hn- '"Vr V - . !'7Cmx t- '-vHis f ' i As Nss?0r ..) .. !. S v) Tf-r' nin, JhYtni ) yiitA $ IlllVj4lf'' ' S iil I Afiilv h-JüA r ir frx-S tfrC'A 'jr ' 9 t i - U ..hSP,ZßWi:- ' tr'A . jZJ' (f-i --"w JLa. . , . t-?"' , 'J -" Sl-rf 'My,m 4'- V-'- ' h . ' -x' Af ' 1 ' H"v?;,' Au jjn. .i,iwes,i' .. Gemüsegärtner: Da hört sich doch alles auf. Legt sich der Kerl hier in den Garten und verwüstet meine ganzen Bohnen!" Betrunkener: Wissen S'. ich hab' mich nur an den Stangen festhalten wollen und da sind s' umgefallen." - , GiinstiqeEinwirkuna. Auf der Photographie hier haben Sie so ein recht zufriedenes, sreundlias Gesicht! Ja wi en Sie, bei dem Photogra phen wurde gerade ein Spanferkel gcbra ten, und das rieche ich so gern!" Belebrun. Tin der nstnifiinn? stunde länt der öerr Seraeant ien Ein jährigen etoas tom Rhein erzählen. Der Rhein entspringt in der Schweiz auf dem Gotthard " Mensch, unierbricht rhn der Herr Seraeant in überlegenem Ton. ..der Gotthard ist doch ein Tunnel, das könn ten -,ie ais CiMyriger -aocr eigenluch auch wissen!" Ausnutzung. Sage mir nur, wie das kommt, du hast ja jetzt fast jeden Tag eine Essevei und Gäste bei dir?" Ja, wir müssen das ausnützen, wir haben nämlich jetzt eine großartige Kö chin, die tritt ober In acht Tagen schon wieder aus!" Suggestion. Richter: Sie haben doch schon gestanden, daß Sie die Unter schrist auf dem Wechsel fälschten, und jetzt behaupten Sie, der Bezogene sei da mit einverstanden gewesen. Sind Sie verrückt?" Angeklagter: Ob ich vmilSt bin? Herr Richter, das ist eine großartige Idee von Ihnen!" Dmgnsse. mwwi,1 ' j'i 'fr'"" ' i ' " . i t j ' i ' l - S ' f&LS-.Kili,!'t',n VJ - ' ' ' TW 'Tl 'sTT-l";. j ! H 1' n - i nv r'V Aüfem'''"': Tr VA X- i I X JL V k' iU h.m r r v wvy ir mmz , ' V.-;- r-" -fr rlrr-1' ' - . ... i . :j- ? , - nri- ;i , : l'ILJ1 W -Tl v yt , -mr - 4 ,, !, r. j J?, ' G ' H G G - G 5. st ,-v is i : v .aHiJ - sf - I j , mjfi-yw' Lffayrft l. f. 5,.5 Wfl ' i t ' " j Vt-tf$ .iA ! u ''T? i s! Ps&idwjMüniu. ? ' VW . - v 1,-t - " : JüPWW ' & 'Ki.-; : ( ' W'XJw-', ' 3A ' ji'. - ' 1 '.f--?" ."Ä- -vrrB" - r f f.f.v:-; - , ..w,... -rinf7rirv , ' - JJ-yC ft.t W'Vi ' -cTS . i2fT7 V l ssuf . ited -j' Ich kann mich kaum vom Platz rühren, Herr Doktor, so matt bin ich. WaZ , ist da zutun?" " " " Ruhig liegen bleiben." Ein stimmungsvoller Marktbericht.' Heute ist wieder Markttag. Vor dem Postgebäude quiekst es aus acht Körben. Schöne rosige Schweinchcn Wollen ihre kleinen Rüssel herausstreclen. Und wie gut sie aus sehen! Wie Grasenkindcr! Sind aber auch teuer danach. Von d r Schmiere. Sie müs sen den eifersüchtigen Othello viel leiden schaftlichcr spielen nicht mit einer sol, chen Wurstigkeit!" Entschuldigen S', Herr Direktor, da hätten Sie eben die Rolle der Desdc mona nicht meiner Frau übertragen sollen Aas ßi5e Leitchen. Skizze von cenelotte winfelö. An einem Maiiag kehrte Will Kemp ten in die Heimat zurück. Das hochzeitliche Leuchten auf Blume und Blatt, das ihm einst das Geleit ge geben hatte, hüllte auch heute die Stadt ein. Die Sonnenstrahlen umschmeichel ten wie damals die leis' zum Abschied sich rüstenden Fliederblüten, die braunen und blonden Köpfchen der spielenden Kinder auf der Straße. Nur, daß es ganz andere Kinder waren, als vor sie ben Jahren. . Will Kempten schaute einer allerlieb sten, kleinen Brünette zu, deren krästig geschleuderter Ball einen Höhenstreit mit den alten Eschen am Wege ehrenvoll '.? stand. Da sauste ein herrenloses Ge spann die Straße herauf. Die Kinder erkannten die Gefahr, i der sie schwebten, und flüchteten in di: Häufer. Bis aus die dunkellockige Ball spielerin, die ihr purpurnes Spielzeug nicht preisgeben wollte. Mit wchenpen Röckchen lief sie hinter dem hurtig die Bordschwelle herabspringcndcn Gummi ball her. mitten hinein in das Verderben. Jd der nächsten Sekunde würde die Kleine wie ei zertretene Blume unter den Husen der Pferde liegen. Der Schrei einer entsetzten Frauen stimme ' ein Ruf: Hilde !" Will Kempten sprang ohne Besinnen bon hinten auf den Wagen. Hilde klang es Ihm in den Ohren. Sein Herz klopfte in stürmischer Freude. Der Sprung gelang. Die Pferde bäumten sich unter der festen Hand, die i!k Zügel ergriffen. Der Wag:n hielt. Hilde hatte ihren Ball erwischt, und rannte strahlenden Gesichts, als gäbe es keinen Nachen des Todes, in den leicht fertige, kleine Schmetterlinge flattern können, in den nächst gelegenen Garten. Will Kempten wollte vom Wagen kletterr.' Da zogen die, schnaufenden Pferde unversehens an. Ein Stoß . AIS Will Kempten zur Besinnung kam. grinsten ihn vier nackte, weiße, blankgcstrichene Wände an. Das Lin nen des sehr hohen, eisernen BetteS roch nach Lysol. Als er versuchte, den Hop zu wenden, was ihm der vielen Bands gen wegen nicht gelang, knarrte zu Häup ten des LaqerS wie eine Wetterfahne die blecherne Fiebertafel. Also im Krankenhaus war er. Will blinzelte matt vor sich hin. Die weißen Kacheln neben dem Messinghahn der Wasserleitung blendeten so, und doch mußte der Kranke immer wieder hin schauen. Wie auf flimmernder Leinwand roll ten sich darauf die Begebenheiten ob. die Ihn vor Jahren aus der Heimat getrie ben hatten. Da war zuerst das Bureauzimmer, dul.ch das manchmal wie ein Sonnen strahl die blonde Prinzipalstochter huschte. Alle Angestellten bis zum kleinsten Stist" herab wußten, daß ihm, Will Kempten. daS häufige Erfchei nen der Blonden galt. Er hatte ja auch beim .Alten" den größten Stein im Breit. Bis zu dem Tage, an dem die zehntausend Mark in der Kasse fehlten. und nach längerem Suchen in Will Kemptens Manteltasche gefunden wur den. Will sah in dem eigentümlichen Halb schlummer, der ihn umfangen hielt, daZ stille Leuchten wieder, das an jcneiti Tage durch das Zimmer gekrochen war. Es bildete eine kleine, gelbe Insel mitten auf dem grauen Fußboden. Wahlschein lich reflektierte der Wandspiegel die Lichtstrahlen, die der iu Gewitterneigung zur Rüste gehende Tag in das große Fenster sandte. Kleber die kleine Lichtinsel huschten die Schatten der Suchenden. Will erinnerte sich deutlich des Bedauerns, das er jedes mal empfunden hatte, wenn das helle Fleckchen im Dunkel versank, und der Freude, wenn eS wieder zum Vorschein kam. Sonst ließ ihn damals alles son derbar kalt. Das verrückte Hin und Herlaufen der Menschen, die Wut des Alten" ! Hildes entsetztes Gesichtchen nötigte ihm sogar ein Lächeln ab. DieS Lächeln war noch auf feinen Lippen, als man ihm die Kassenscheine vorwies mit der komischen Behauptung, das Geld in seiner, Will Kemptens, Manteltasche gcfunden zu haben. Erst, als er den Schmerz in HildcS Augen sah. wurde er ernst. Und er er klärte seinem Chef, daß er .natürlich' das Geld nicht genommen habe. Was man ihm natürlich nicht glaubte. Mit Schimpf und Schande und unter dem Grollen des einsetzenden Donners jagte man ihn auZ dem Hause. Nie mand war auf seiner Seite. Rechtser tigen konnte er sich nicht. So verließ er an einem Mailag die Stadt. Das bräutliche Blinken im jun gen Grün gab ihm das Geleite. Ein anderes Bild! Wieder erfüllt von einem Leuchten, das diesmal seinen Quell in Freude hatte. Der an jenem Gewittertag am eisrig stcn nach dem verschwundenen Geld ge sucht, trat eines Tages drüben in Frisco in Well Kemptens Bureau. Wie sich seine lange Gestalt in das freundlich durchwärmte Zimmer schob, die von schlaflosen Nächten und Gcwis scnsqualcn zerstörten Züge vor Will auftauchten, wußte der sogleich: Nun ist die Stunde der Rechtfertigung gekom men. Alle Ecgenstände ringsum blick ten ihn noch einmal so hell und herzhaft an: Sagten wir's Dir nicht, das Du noch mal glücklich wirst?" Das glaubte er nun selbst. Hilde !" Weiter dachte er nichts. In feinem überquellenden Glücksgefühl konnte er auch dem reuig Gestehenden nicht zürnen. Hatte der Arme, der auS Liebe zu Hilde einen anderen zum Dieb gestempelt, nicht tausendfach gebüßt? Diese Hölle von Reuequalen, die er durchkostet hatte! Nicht einmal feinen Zweck erfüllte der Schurkenstreich. Hilde wollte von dem langen Menschen nichts wissen. Nun irrte, er seit Jahren im Lande herum. Bis er's nicht mehr aus hielt und zu Will Kempten ging. Ein Knackcn an der Tür des Kran kcnzimmcrs. Sie öffnete sich behutsam und schnitt ri,. dunkles Jlcchtcck aus dem im Schatten liegenden Korridor. ' Will sah es ungern. Er schwamm gerade mitten in bezaubernden Lichtwel lcn. Seine Heimreise wurde vorbereitet. Kein Wort meldete der Heimat sein Kommen. Die Selbstbezichtigung des Schuldigen eilte ihm ja voraus. Das genügte. Wie süß würde Hildes Freude sein ! Die Kacheln der Wasserleitung blitz ien und flimmerten, und die auf ihnen gaukelnden Bilder gössen ihr Leuchten über den stillen Mann. Eine Schwester schwebte lautlos an sein Lager. Können wir denn Besuche empfangen ?" fragte sie, besorgt feine Hand fassend. Die Mutter der kleinen Hilde, der Sie das Leben gerettet haben. möchte sich bei Ihnen bedanken." Nichtig, einem Kinde hatte er das Le ben gerettet. Daß er das vergessen konnte! Und Hilde hieß die Kleine? Ich will sie sehen," sagte er mit plötz lich erwachender Lebendigkeit. Während die Schwester das Zimm verließ, fuhr er fort, sich das Wieder sehen mit der anderen Hilde, mit sei ner" Hilde, auszumalen. Wie die Röte in ihrem holden Gesicht kommen und gehen, .ihre Augen strahlen, die feine Gestalt beben würde! Und dann dürfte er ihr Haar küssen, das er immer fo ge liebt hatte. Das Leuchten, das von Hildes Blondkopf ausging, war der gü tige Schein, der sein Leben erhellt. Im Herzen hatte er's getragen all die Jahre. Nun durste er's in Wirklichkeit wieder sehen. Ja. er sah es! An seinem Bett stand Hilde in duftigem, weißen Kleid, tiefe Bewegung in den Zügen. Ihre Gestalt war nicht mehr ganz so zart wie früher. Aber die frauenhafte Fülle gab ihr nur einen neuen Reiz. In den großen Blauaugen standen Tränen. Ihre mühsam bekämpfte Erschlltte rung wirkte störend auf Will. Warum grämte sich das Mädchen? Nun war doch alles gut. Sie hatten sich wieder, und die Schatten verschlang das Leuch ten der Freude. Da strahte es ja auch in alter Pracht aus den schönen FKch ten. die ihm der neidische Hut zur Hälfte verbarg. Nimm den Hut ab. Hilde." !at er. Sie tat es. Dabei tropften ihre Trä nen auf das Betttuch. Sie kniete schluch zend am Lager nieder. Zitternd fuhr Wills Hand über daS seidenweiche Blondhaar. Wie bad' ich mich .lach dieser Stunde gesehnt: Nun soll unS nichts mehr trennen!" Es war ihm, als würde ihr Weinen heftiger. Das beunruhigte ihn. Und plötzlich fiel ihm die andere ein, deren Besuch die Schwester angemeldet hatte. Du mußt aufstehen, Liebling. Eine Frau, deren Kind ich gerettet habe denk' nur, es heißt auch Hilde will sich bei mir bedanken." Sie weinte schweigend weiter, machte auch keine Miene, sich zu erheben. Das konnte Will in der eigentümlich lichten, leichten Seligkeit, die ihn umfangen hielt, nicht begreifen. Nimm's nicht fo tragisch, Liebste. Das bißchen Leiden, das ich durchge macht habe, wird tausendfach durch diese Stunde ausgewogen. Denk mal an den andern, den armen Sünder! Der kann niemals wieder froh werden. Ja, es gibt eine ausgleichende Gerechtig keit. Ich habe es in der Ferne ge fühlt, wie Du mir treu bliebst. Und nun sag' wieder, wie früher: Ich hab' Dich lieb. Will" Bitte, sag' es, Hilde." Ich hab' Dich lieb. Will!" Es klang erstickt. Will ließ seine Hand matt von ihrem Scheitel gleiten. Das Sprechen hatte ihn angestrengt, und doch fühlte er sich unbeschreiblich wohl. Die andere scheint nicht zu kommen," sagte er nach kurzem Schweigen. Die Schwester läßt sie wohl nicht ein. Was meinst Du? Gehst Tu mit mir nach drüben, oder bleiben wir lieber in der Heimat?" In der Heimat!" echote Hilde mit Anstrengung. Ihr Gesicht neigte sich tief über seine Hand. Waren es die Tränen allein, die die Glut in ihre Wangen trieben? Ihr holdes Erröten von einst," dachte Will entzückt. Wie unverändert sie ist!" Hilde!" rief er im Ton der Sehn sucht.- Sie schaute aus verweinten Augen zu ihm auf, verstand ihn und preßte dunkel errötend ihre Lip pen auf seinen Mund. So süß konntest Du damals noch nicht küssen," flüsterte er glücklich. Aber mitten in seinem Glück fühlte er eine Schwäche, die ihn wie eine große, wachsende Angst überfiel. Das Leuchten ist weg," murmelte er. Hilde senkte erschauernd den Kopf. Ein Sonnenstrahl tastete über ihr Haar und ließ es golden aufschimmern. Unverwandt ruhten Wills Augen auf dcjn flimmernden Leuchten. Langsam breitete sich ein Lächeln über seine Züge. So fand ihn der Tod. Die Schwester öffnete die Tür. Sie führte die wild Schluchzende hinaus, wo ihr Töchterchen, der leichtfertige, kleine Schmetterling, auf sie wartete. Kann ich dem guten Onkel nicht auch danke schön sagen, Mutti?" Das braunlockige Ding schmiegte sich an Frau Hilde. Nein, mein Kind, Du kannst eS nicht mehr." Die Frau dachte an daS stille Leuch ten in dem Antlitz deS Toten. Ihre Er regung löste sich in Frieden auf. , Das wenigstens hatte das Schicksal dem Armen vergönnt: ein glückliches Sterben! Für ihr Kind war er ge storben, für daS Kind der Frau, die er liebte. Er hatte es nicht erfahren, und es war besser so. WaS er suchte. Dem Floorwallcr im Warenhaus war unter den Käufern ein Mann aufgefal len, der suchend von einem Departement . ins andere lief, und er beschloß, den Mann anzureden. Suchen Sie etwas, mein Herr?" Allerdings, aber ich war nun schon in verschiedenen Abteilungen . . . ." Sie suchen wahrscheinlich etwas in HeirenkleidcrnZ" Nein, ganz im Gegenteil, ich suche etwas in Tamenkleidern ich jiict; meine Frau." Ff: tUiviÜ!.uiU m I P ilfliiilWI ! mW' Mllämlmmm 11 1 (!!!!!! m iiii ffi ll'l! di, ü'üil!1 m mm,U,ili-M W'i 10 umtu UIU 'l!!''!ll!'IHl!MI!'i;!!!!;!"ii!l!!!t!!' i-MMMM i LMMiWickÄÄMIMÄ M f!lt!!llf!i5',1!r!l! i'tiil H, wl I '!!; H i ,Sij!j'!li (hin H , MKiMGi!?.. ' ' '.Hl