Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 11, 1917, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    - " - .. '-. ... r -
"" ""' ' J ' ' '
ÄDiHe'OKäh ZiÜi
" ' f. ,'
.
Vr- v '-. 1
CVÄ. 1
( . - ;
j -1
t , v
Vwwwi ... : I
,
J - K
5-4 v r r - --.
'7, : '
t L
' .. ' . . .!:
', -1: Noi fi .
f ;
jit
ßjkri
1-
':.
,.., i,
, --:. Kh-fjf
kmM
Ü-?' 1 :J
Ä- .: ;VMM
. N.
,? I-
v
' ' .)
;
. . .
'
V
;-:-v''f4
1
V
; -'
SS,'-
IV:
öS
trn V!
jf
S! ',
'A
X
A
j l)
! ' i
V
X
W
HWSSSK-
:
.V
:V'i
,..
y
v
1
V.
'j
'
iÄltl
w
V..:'-
A
Mcgiigee-sMoben
ie HausZleidung ist ein Kapitel,
1 das von dielen Frauen flies
fS mLltcrlich, wenn nicht gering
v schätzig behandelt wird. Sind
doch immer noch recht viele der Ansicht,
daß in der Intimität der Häuslichkeit
alles erlaubt sei, was sonst gewiß nicht
mehr daS Prädikat ehnvandssrei" ver
dient. Man findet häufig gerade bei
denjenigen Frauen, die großen Wert auf
ihre Gesellschaftstteiduttg legen, eine
auffällige Mißachtung der einfachsten
Hauskleidungsregeln. Es wird alles
wahllos aufgetragen, fetiä der Schrank
an verbrauchten Sachen enthält.
Und doch wie wenig erfreulich ist das
Bild der nach diesen Prinzipien geklei
beten Damen! Es ist eine Sparsamkeit,
am unrechten Oiie, die. eigentlich nie
mand Freude macht und auch die Trä
gerin selbst manchmal in fatale Situa
tionen bringt. .
Wie viel netter wirkt dagegen ein
schlichter HauZanzug. Wer es sich leisten
kann, bevorzugt helle Waschstoffe, und
wenn auch Stock und Bluse unbestreii
ba Vorzüge besitzen, so ist doch das
Kleid im ganzen jeder anderen Machart
vorzuziehen. Geradezu wie geschaffen
für den Rahmen der Häuslichkeit ist das
einfach: Empire-Kleid mit leichtgehobe
ner Taillenlinie und um die Schultern
mit einem schönen breiten, spitzenberän
detem Kragen garniert. Achnliche Aus
slattung haben die halblangen Negligee
Jäckchen, die in Verbindung mit schmal
plissierten Niiolen getragen werden.
Vor dem Anlegen der eigentlichen Ta
g'slleidung sind dies die gewiesenen An
ziige; man kennt sie in unendlichen Ab
stufungen und dem ttcschmack sind die
größten Freiheiten erlaubt." Auf keinem
Gebiete der Kleidung darf die Frau
ihren künstlerischen Neigungen so nach
geben als in der Negligee-Kleidung. Alle
aus der Tagesmode verbannten Lieb
habereien, darf sie hier auslcbm lassen.
Spitzen und Schleifen unirrstiitzen
künstlerische jfiasfungen. Die klassische
Einfachheit der Empire-Mode wird
durch Gürtelspangen, die den Stoff nur
lose einhalten, gehoben. Tie hübschen
Aandgarnituren und Frisuren kommen
hier immer wieder zur Geltung ; denn
die geraden Linien verlangen bei man
chcn Figuren eine Unterbrechung.
Ueber die modernsten Formen gebrn
unsere Illustrationen allen Ausschluß.
Links beginnend, sehen wir' zunächst
einen Anzug in Kimono-Art, nur daß
die Aermel in der Naht eingezogen sind
und dadurch eine sehr aparte und kleid
same Linie geschaffen ist. Halblange
Aermel sind fast allen Anzügen gemein.
Im zweiten Modell war der Aermel der
artig angeschnitten, daß eigentlich nur
tin erweiterter Schlitz dem Arm Bewe
gungsfreiheit gab. Aber auch in dieser
Anordnung liegt System; denn durch
das 5)cben und Senken werden die rei
zendsten Stoffwirkungen erzielt. Wie
in dem vortiergehenden Kleide war auch
hier das Material weicher Crepe de
Chine. Ein Spihcnjäckchen, auf Chiffon
gearbeitet, zusammen mit einem plis
siertcn Atlasrock ergab das mittlere
Modell. So duftig ist ,das Material,
daß die Bänder der Ziüertaille durch
schimmern; denn letztere Kleidungsstück;
sind naturlich ebenso zart und feinfarbig
wie die Obcrkleidung, und auch die
Kopfbedeckung ist vom duftigen das
leichteste. Zu allen unseren Modellen
waren passende Häubckzen vorhanden.
Schöne Stickerei, auf Chiffon ausge
führt, mit breiter Bandgarniiur war
das hauptsächliche Merkmal des vierten
Anzugs, und in dem letzten der oberen
Reihe sah man' allerliebste Bändchengar
nitur zur Bereicherung des einfachen
Materials, blauer Kaschemir, verwen
det. Bon ansprechender Einfachheit sind
auch die beiden Modelle der unteren
Reihe, sitzend ein Morgenanzug aus
Crepe Georgette mit breitem Bandeinfaß
in kontrastierender Farbe; stehend ein
jugendlicher Anzug aus ' Seide und
Spiheneinsätzen, den unteren Saum in
weiter Aogenlinie mit schmalen Spitzen
abgefertigt.
Durch Beigabe von Vandrosetten
oder Stoffblumcn lassen sich die Anzüge
auf verschiedene Art noch verschönern.
Man braucht durchaus nicht Million
tin zu sein, um sich den Luxus
schmackvollcr Negllgce Kleidung gestat
ten zu können. Es gibt die reizendsten
billigen Stosse, die die teueren Chiffons
und Seiden voll und ganz ersehen, und
wie vielen Spitzenrestern ist neue Bei
wcndungsmöglichkeit gegeben, wenn der
gute Geschmack die Hand leitet, die so
geschickt die Nadel zu führen weiß, ganz
gleich, ob es sich um eine farbenfrohe
Negligee-Robe für ein junges Mädchen
handelt oder ein stilvolles Hauskleid für
die reifere Frau.
TiillvorhSngk.
Aus grobem Erbfentiill kann man
sehr hübsche Vorhänge für einzelne
enslersclieiben machen, wenn man mit
wcißcr Wolle ein Bordiirenmustcr aus
näht. Auf einer Seite des Vorhanges
schlingt man grße Zacken aus, an dc
ren Spitzen die Ringe angenäht wer
den, durch die man die Borhangftangen
schiebt. Diese Zacken kommen dadurch
nach oben, während die untere Seite
des kleinen Vorhanges gerade läuft.
Auf feinem Tüll näht man Motive auZ
Spitzenstoff auf und bringt am unteren
Rand eine Rüsche aus rngplissiertem
Tüll an.
t
V.
.
L
w
.
Aie Bereitung
von Zlmjchlagen.
Umschlage aller Art bilden uralte
Heilmihel, die im Hause so häufig der
wendet werden, daß deren Kenntnis als
allgemein vorausgesetzt wird. Tritt man
aber der Sache näher, so zeigt es sich
alsbald, daß recht viele Laien sowohl in
betreff der Bereitung der Umschläge als
auch in bezug auf ihre Verwendung
mangelhaft unterrichtet sind. Dem
Kranken bringt das natürlich keinen
Nutzen, und das ist um so mehr zu
bedauern, als gerade verschiedene Um
schlage in leichteren Fällen ohne Bcfra
gung des Arztes in der Familie ge
braucht werden.
Wir kennen zunächst kalte Umschläge.
Die einfachste Form, in der sie bereitet
werden, besteht darin, daß man eine
Serviette, ein Hand- oder Taschentuch,
je nach der zweckmäßigen oder beabsich
tigten Größe des Umschlags, vier- bis
achtfach zusammenlegt, dieses in recht
kaltes. Brunnen- oder Leitungswasser
taucht, dann das Tuch gut ausmringt
und auf den kranken Körperteil legt.
Dieser Umschlag wird aber durch die
Körperwärme bald selbst warm und
müß darum sehr häufig, olle zwei bis
drei Minuten, erneuert werden. Das
ist aber sehr umständlich; man hat da
rum zu andern Mitteln gegriffen, um
die Kälte lokal als Heilmittel anzuwen
den. Man hat Beutel aus wasserdich
ten Stoffen, wie z. B. Gummi, gcfer
tigt, die, mit Eisstückchcn gefüllt und
Wohl verschlossen, auf den abzukühlen
den Körperteil gelegt werden. Diese
Eisbeutel" kann man in Apotheken und
Verbandstosfbandlungen in den verschie
denstcn Formen kaufen. Bei ihrer Ver
Wendung ist aber zu beachten, daß sie
niemals auf die bloße Haut gebracht
werden dürfen, weil sie hier Frostblasen
und andre Erfricrungslciden erzeugen
können. Man legt auf die Haut zu
näckst ein entivrechend großes Stück Fla,
nell oder vierfach zusammengelegte Lein'
wand und setzt erst. auf diese Schutz
hülle den Eisbeutel. Damit er besser
sitzt, füllt man ihn nur ut Hälfte mit
EiS und drückt vor dem. Verschließen die
Lust aus. Ist das Eis geschmolzen, so
muß es erneuert werden, d. h. das
Wasser aus dem Beutel entfernt und
frisches Eis nachgefüllt werden. Dies
wird je nach Umständen stündlich oder
zweistündlich nötig sein.
Sehr beliebt sind die Pr!eßnitz-Um-schlüge,
die durch feuchte gleichmäßige
Wärme auf die Haut und den Körper
wirken. Will man sie um den Hals
oder die Glieder legen, so nimmt man
schmal zusammengelegte Taschentücher,
für Brust und Leib Handtücher,, die
man viereckig zusammenlegt; es paßt
dazu auch jedes andre zurcchtgeschnittene
Stück Leinwand oder Baumwolle. Diese
Kompresse taucht man nun in laulvar
mcs Wasser, wringt sie aus und legt sie
auf den zu behandelnden Körperteil.
Das nasse Tuch wird dann mit Wasser
dichtem Zcug bedeckt, das Stück muß
aber rgößer sein als die feuchte Kom
presse. Wachstuch. Guttapcrchapapier
und dergleichen eignen sich dazu; sehr
zweckmäßig ist aber grobe Wolle, wie
sie zu Decken benutzt wird. Das Ganze
wird nun mit einer Binde oder einem
Tuch feflgkwickklt und stundenlang lie
gen gelassen. Man Piligt den Umschlckg
in dierundzwanzig Stunden nur drei
bis viermal zu wechseln.
HeißeS Wasser eignet sich zur dauern
den Anwendung der Wärme in Form
von Umschlägen nicht gut, da es sich zu
rasch abkühlt und die Kompresse fort
während gewechselt werden muß. Man
behilft sich darum mit Umschlägen aus
Brei, die die Wärmer länger zusammen
halten. Der Vrci wird aus Leinsamen,
Mehl, Kartoffeln, Grütze und derglei
chen gelocht und in ein Tuch eingcschla
gen. Bevor man den Umschlag auflegt,
muß man aber die Haut des Kvanken
einölen und die Hitze des Umschlags am
eigenen Handrücken prüfen; denn wer
den diese Umschläge zu heiß verwendet,
so gibt es äußerst lästig und schlimme
Verbrennungen. Diese .Kataplasmcn"
kühlen sich etwa in einer halben oder
einer ganzen Stunde ab. Sie müssen
dann erneuert werden. Man muß also
zwei Umschläge bereiten, während der
eine auf dem Kranken liegt, wird der
andre vorgewärmt.
In der Krankenpflege wird auch
trockne" Wärme angewendet. , Vielen
Kranken ist sie sehr angenehm und er
wünscht, und auch als Heilmittel hat
sie sich bewährt. In Krankenhäusern
hat man dafür besondere Apparate. Im
Pribathause kommt man für gewöhnlich
auch mit althergebrachten Mitteln aus.
Da sind zunächst die KrLutcrsäckchen zu
erwähnen; kleinere und größere Lein
Wandbeutel werden mit getrockneten
Kamillen, Fcldthymian und dergleichen
gefüllt, im Ofen heißgcmacht und dann
auf die kranke Stelle gelegt. ' Diese
Säckchen kühlen sich rascher ab als die
Breiumschläge und müssen häufiger gc
wechselt werden. Seit längerer Zeit
verordnet man Sandbäder Nervenkran
kcn und Rheumatikern. Die Patienten
werden bis zur Brust mit einem auf
etwa 35 bis 38 Grad Celsius erwärm
ten Sand beschüttet, wahrend man
ihnen auf den Kopf einen kalten Um
schlag legt. Ein solches Bad dauert
zehn bis dreißig Minuten. Man hat
aber mit gutem Erfolg auch partielle
Sandbäder verordnet; dabei werden
einzelne Glieder längere oder kürzere
Zeit in einen mit erwärmten Sand ge
füllten Sack oder Kasten gesteckt. In
ähnlicher Weise wird auch warmgemachte
Kleie verwendet.
Schließlich ist noch die Wärmslasche
zu erwähnen. Sie dient nicht allein
zum Erwärmen der Wäsche und des
Bettes, sondern wird auch an den Kran
kcn, namentlich zum Warmhalten der
Füße, gelegt. Anstatt der Wärmfla
fchen benutzt man auch Wärmsteinc.
Bei diesen sowie auch bei Steinkrttgen,
die man mit Sand gefüllt bat, ist vor
Ucberhitzung zu warnen, diese kann so
groß werden, daß selbst die Bettwäsche
angesengt wird. Auch die mit Wasser
gefüllte Wärmflasche kann zu heiß ge
macht werden, fo daß man sich an ihr
verbrennt. Es droht bei ihr aber noch
eine andere Gefahr. Füllt man die
allgemein gebräuchlichen Nickcl- oder
Aluminium-Wärmflaschen mit Wasser,
verschließt sie sogleich fest und stellt sie
zum Hcißmachen in den Ofen, so kann
sehr leicht infolge der Ueberhitzung die
Flasche explodieren, derartige Unfälle
sind in der Tat oft vorgekommen. Selbst
Sicinkriigk, die man mit Wasser gefüllt
M
"n
und zugestöpselt hat, können gefährlich
werden; indem beim Herausholen aus
der Ofenröhre der Kork in die Luft
gesprengt wird und heißes Wasser der
unachtsamen Pflegerin inö Gesicht
spritzen.
Die Flaschen sind darum erst nach
dem Herausnehmen aus dem Ofen zu
schließen oder besser noch sogleich mit
heißem Wasser zu füllen. Stets aber
sorge man peinlich dafür, daß sie wohl
verschlossen ins Krankenbett kommen, da
sonst durch Ausfließen des heißen Was
fers die Patienten schlimme Verdien
nungen erleiden können. Wärmsteine
und Wärmflaschen soll man außerdem
vor dem Gebrauch stets In Tuchce ein
hüllen, da die Berührung der zu heißen
Flächcn den Patienten unangenehm ist
und da bei sehr Schwachen oder Be
wußtloscn durch zu heiße Flaschen Ver
brennungen herbeigesührt werden können.
Sei nicht der erste, neuem nachzuja
gen, noch auch der letzte, altem zu ent
sagen. Trösten, heilen, sparen, geben,
Dies sei jetzt der Frauen Streben.
DieS sei unser Kriegesruhm!
Das ist unser Heldentum!
V
5
1 -.
!
tr
l
.
xt
''h
iii
i it.
1.
l ;
ll
: ü,
!ch
: hU
.
, 3
lui
ist
&
! i we
' id
i floi
. j fi
-i
UM '
cn
' .
; 10 .
k es
V
i f)
:
t--l-i-'-'k--A"
4
sjii
v- -