Seit'6 8-Tägliche Omaha Tribttne-Samstag, den 8. Dezember 1917. C?' s orjicdicrt und UcrfcnÜ Amerikanisches Palrolboot wird im Zkat kl Opfer eines Tanch. bovts. lizzeblich G0 Mann umgekommen. (True tranplation filed with the pootniaster at' Omaha, tb., on Dee. 8, aa required by the act of Oct, L. taWmim, 8. Tez. Tas Mari r.cdcparkment machte fjeute nachmit tag bckznnt, daß der amerikanische Zerstörer .Jakob Ioncs" letzten Tonnerstag Abend während er in fremdländischen Gewässern Patrol. dienst versah, von einem Tauchboot torpediert und versenkt wurde. Hieraus geht hervor, daß unge ju:x M Mann umgekommen , sind. Ter Zerstörer Jones" wurde von Kapitänleutnant Tavid Worth Bag. le, Vn:der von Frau Josephus Ta niels. Gattin des Marinesekretärs, befehligt. Es ist dieses das zweite cmterikcrni sche Kriegsschiff, das seit Beginn des Krieges zwischen Amerika und Teutschland versenkt worden ist. Der anaegcbene Mcnschenvcrlust ist der tilgte Verlust an Menschenleben, den die Amerikaner zur See in die sem Kriege zu verzeichnen haben, au. fcce desjenigen beim Torpedieren des TruppcnrranZPortschiffes Antilles", das mit , 67 Mann an Bord unter, ging. In dem offiziellen Bericht, der von dem Komitee für öffentliche Jnfor. vration heraus gegeben wurde heißt es: Ter amerikanische Zerstörer Ja tob Jones wurde, während er Pa troldienst m ausländischen Gelväs fern versah, am Tonnerstag den 6. Tezembcr abends 8 ..hr torpediert und versenkt. Erste Nachrichten lassen erkennen, das soweit 37 Mann der Besatzung gerettet wurden. Sie befanden sich auf Rettungsflößen. Ais jetzt hat man die Namen von zehn Geretteten in Erfahrung ge bracht. Es find dieses: Leiünant John K. Richards: Ka bett Nelson N. Gates; Assistentarzt . L. Abdamkiewicz; Heizer C. E. Pierce; die llatroscn Edward Twvmey. John C. Johnson. John I. Mulanevy. E. M. Flood;' Obernm schinift' Henry A. Stutske,- Heizer Eduard Grady. Jacob Jsnes ein neues Schiff. Ter J,,"ob Fönes" gehörte zur M." Klasse in Zerstörer, wurde von der New Iork Shipbuilding Company im Jahre 1316 fertigge stellt und im Fcbruar dieses Jahres in Tienst gestellt. Tas Schiff war ;310 Fuß lang, hatte einen Tiefgang von Ö.2 Fuß und 1090 Tonnenge, hatt. Es enlwickelte eine Gcschwin diijkut vor. 30 Knote:, die Stunde. Narincsckretär schmerzlich berührt. , Marinesckretär Taniels, der von irg md einem lln' der die Marine betrifft, ricf bewegt ist, wurde von dem Unglück schmerzlich ergriffen, um so mehr da seine Familie da durch in Mitleidenschaft gezogen wird. Frau Taniels hat bereits eitm BruZer im spanisch amerikanischen Äriege verloren; es. war dieses der Marine?''!dat Worth Bagley. der in dem Gefecht 6e' Mantazaz als erster Zlmcrikancr in jenem Kriege siel. Von den verschiedenen Kriegsschauplätzen (True tranülation filed with the posünaster at Omaha, Neb., on Dee. 8, aa required by the act of Oct, L. 1917.) Wiener Bericht. Wien, über London, 8. Dez. Die Zahl der von den Oesterreichern ge machten italienischen Kriegsgefange neu beläuft sich, einen heutigen of fiziellen Bericht zufolge, auf 10,000 Mann. Ter Bericht meldet weiter, daß starke Befestigungen in der Na he von St. Enfle. östlich von Afiago, erobert wurden. Teutscher Bericht. Berlin, via London, 8, Tez, Auf beiden Seiten von Graineourt wurden die Briten etwa 100 Meter zurückgetriebm, hieß es in dem hm tigen offiziellen Bericht. Bei La. vaquerie wurden viele britische 25er suche, an Boden, zu gewinnen, nie. dergebrochen. An der Cambrai Front wurden in zweitägigem Kampfe, zwei Kanonen und drei Maschinengewehre erobert. An der italienischen Front wur den die eroberten Positionen bei Si semol vom Feinde gesäubert. Französischer Bericht. Paris, 8. Tez. Offiziell wird heute gemeldet, daß in der Gegend von der Höhe 311, Rezonvaux, Beaumont und anderen Punkten auf dem rechten Maasufer Artilleriekäm pfe zu verzeichnen sind. Südlich von Senonin wurde ein feindlicher Ue verfall abgeschlagen. Feuer im Regiernngswarenlager. Chicago, 8 Tez. Feuer, das heu te um ü Uhr morgens in einem Re gicrungswarenlagcr auf der Südsci te zum Ausbruch kaut, war eine Stunde sväter unter Kontrolle, aber erst nachdem alle Stockwerke des fünfstöckigen Gebäudes unter Wasser gesetzt worden waren. Tas Feuer, dessen Entstehungsursache unbekannt ist, kam im dritten Stockwerk zum Äusbruch. Tausende Uniformen, Tel ken u. s. w. wurden vernichtet. Um 12 Uhr Mittags bracht das Feuer von Frifchem aus. Schiff kippt m. Chicago. JH., 8. Tez. Heilte nachmittag däh.er u,.dc cn ee. gang kippte lich der Tanipfcr Tesmvnö" am üö-Chicago Ufer um. Ter venmglückte Dampfer führte eine Befatzun von 14 Mann, von denen ej von der -Uvache gerettet wurden. Dieselben sine noch immer bavußtlos und man befürch. tet, daß mehrere noch sterben werden. Tie übrigen acht Matrosen sind an scheinend ertrunken. S?SgHiM lokales! 2MäiMitääiäii Hatte verborgene Waffe bei sich. Edward Lcwis, 19 Jahre alt. der angab, in Blair, Nebr., wohnhaft zu fein, wurde im Bahnhof der Union Pacific in SüdOmal,a gestern abend" verhaftet. Wlan fand einen cielade. nen 3!evolver und eine Anzahl Pa troncn bei ihm vor. Er wurde zwecks Untersuchung in Haft behalten. Kohlcnprrisc dürfen nach Sinns abschlnsz nicht erhöht werden. Gemäß einem Telegramm der Kohlenadministration betreffs der Preiserhöhung auf gewisse Sorten Kohle an den Gruben dürfen nach Ansicht des Kohlenvcrwalters Z'kcn ncdy die Erhöhungen nur auf nach dem 1. Tezcmber abgeschlossene Käu fe Anwendung finden oder auf Scn düngen nach dem ersten Dezember. Opfer von Srraßcmäubcrn. Gestern abend wurde C. R. Cro zier, 2117 Webster Straße wohn, bast, an der 22. und California Straße von zwei Nauborn angebal. ten, die ihm ZI. 15 und eine Uhr abnahmen. Indem er eine Bomer kung über das kalte Wetter machte, nahm einer der Näuber seinem Opfer noch ein warmes Halstuch fort, um sich ein wenig gegen die Kälte zu schützen. Fleisch' nd wcizcnlosk Tage not wendig. Gemäß der Ansicht von Herbert Hoover, dem Buudes.?cahningsmit. telvcrwalter, die er in einem Briefe an G. W. Wattles. den Nebraskaer Lcbensmittclvcrwalter richtete, ist Opposition den fleiickz. und Weizen losen Tagen gegenüber ein ebenso schweres Vergehen, als die Oppo fition gegen das Aushcbunasgesetz Hoover verneint, daß die fleisch, und wcizenlosen Tage unnötig seien, und gibt an, daß infolge ihrer Ein fühnzng die Ver. Staaten zum ersten Male den Anforderungen der Alli. icrten im Tezembcr genügen könn ten. 31 Ocsterreicher wolle Bürger werden. Seit Tonners tag sind Beim Clcrk des Tistriktsgerichtes mehr als drei, ßig österreichische Untertanen erschie neu und reichten ihre Applikationen für Bürgerpapiere ein. Fast alle wa ren Arbeiter, die in den Großsch!äch tereien SüdOniahas angestellt sind. Es heißt, daß alle Oeftcrrcicher nach der Kriegserklärung uutcr dem (55? setz gegen feindliche Ausländer nicht an Regicrungskontrakten arbeiten dürfen, wenn sie nicht ihre ersten Papiere herausgenommen haben. Wcqcn Unterschlagung verhaftet. Edward Cooke von Omaha ist in Tender verhaftet worden und soll unter Anklage der Unterschlagung nach Tyracuie, Nebr., gebracht wer den. Cooke sollte Frl. Jeanette Mose man betraten und ließ sich durch de ren Stiefvater einen falschen Check auszahlen, den er angeblich von sei nem Vater erhalten hatte. Er nmchtc sich jedoch später aus dem Staube und ging mit einer Omahacriu nach Tender. Tiefe schöpfte Verdacht und zeigte der Polizri die Geschichte an. Kleinhändler werden 12 2 Prozent Profit berechnen. Ueoslutisn-ist in Portugal ausgebrochen (True translation filed with the postmaster at Omaha, Neb., on Dee. 8, as required by the act of Oct, 8. 2317.) - London, 8. Tez In Portugal ist eine Revokäion ausgebrochen. Offt ziell? Berichte, die Heute Hier einge troffen find, bestätigen den Aufruhr. Der berühmte Dirigent Dr. Uunwalö verhaftet (True translation filed with the postmaster at Omaha, Neb., on Dec. s. aa required by the act of Oct, 8. 1017.) emriimoti, Q.. 8. Tez. Tr. Ernst Kunwald, Kapellnieister der Clncinnsti SympHony Lrchesna As. s-.'ciation, wurde Heute in der Office dieser EeZcäZchaft vom Bundemar schall Tevonncy Im Auftrage des Ge. ncrolc?ü?a!tc,Z (Srezory, von WasH :;-:?.!, verhaftet. Nunwald ist ein Ocst.'rrcichcc. , Er wurde auf Grund UbfaLcs 12 dec Proklamation des Präsenten vom .6. April, als stindl:cher Ausländer verhaftet. 7,1ktzc?!leg .iduckerlöden Sonn gclch.'oiscJ.' r i rt mü'sen genuiß ei r v h;:-ni CrViminj alle Flci. i." l d und Bäckereien Sonntags 7. . . .. n.-tvn. Tie Ordinanz, r : I v in S.tcl tritt, siebt eine - ' V',-; ? ,r die erste und ', ; i cic 5:.. i: Uebertrctuttg Wird nach einer Irrenanstalt geschickt. TistriMrichter Sears hat den 22 zährigen Harold Tcsmond der Staats Irrenanstalt überwiesen, nachdcin die Geschorenen ihn !; irrfinnig befunden, als er eine grö ßere Anzahl Trogcngeschäfte im letz, im Sommer berauben wollte- Außer dem wurde Edward Marks, 37 Jahre alt, von London, wegen Ein bruchsdiebstahls zu einer Gefängnis. sirate von 1 bis 6 fahren verurteilt. j Airchliche Nachrichten j , Teutsche kv..luth. St. Pauls jlir che, (Missouri Synode): Ecke 2). und Evans Straße. E. I. Otto, Pa stör. Gottesdienst uni 10:30 Uhr; Pastor Hilgeudorf prcdigt. Abends (Gottesdienst in englischer Spracke um 7:30. Sou.ntagsschule, engl., 9:30 Vormittags. In der deutsch engl. Genieindeschule werden auch jetzt während Lehrer Hilgendorfs Abwesenheit vom Pastor Otto nebst Religion und Teutsch alle Hauptfä chcr der acht Grade gelehrt. Tamit dem Pastor dieses möglich ist, hat Präfes Hilgnidorf, die ganze dcut sche Gemeindearbcit und Predigten übernommen und predigt morgen zum, ersten n?al feit die Gemeinde diese Einrichtung gctrofscn hat. Ter KlndergotteSdienft, Beschwerung und jtatate vom Chor ist am 25., Tez., abends 7 Uhr. ' d Erste Tentsche ev..luth. Kirche, 20. und Mason Straße; Titus Lang, Pastor; deutscher Gottesdienst um 10 Ilhr vormittag; engl. Gottesdienst um 8 Uhr abcndZ. Jeder willkom men. Tie Kleinhändler in Produkten in Nebraska werden nur V2y2 Pro zent Profit an Zucker, Mehl, Eiern, Butter uw. berechnen. Tanach wird ZuZer von !!!l).0 auf $3K pro 100 Pfund fallen und Mcbl von $12.00 pro Faß auf $11.73. Tiefer Bcsckluß wurde auf einer gemein schaftlichcn Sitzung dcs Komitees der ftlcm. und Großhändler gefaßt. Toch können keine festen Preise für die Waren angesetzt werden wegen der Preisverönderungen im (Großhandel. Havdrls-Hochschnle verliert neuen Lehrer. Prof. Clarenee E. Nie? von der Handels-Hochschule schloß sich vor zwei Wochen dem Fliegerkorps an. Ernest Timnions wurde vor einer Woche an feine Stelle als Lehrer be. rufen, aber schon nach vier Tnsien verließ er feinen Posten, um in den Militärdienst zu treten. Lebende Bilder zum Besten der Ar wenier. Tonnerstna, den 13. Tezember, Abends 8 Uhr, werden zum Besten des Armenischen Hilfsfonds im Au ditoriuin der 2). 83. C. A- seitens des Jugendvereins der deutschen Kongregational Kirche, 12. und Tor. caß Str., lebende Bilder nebst er klärenden Gesangövorträgen oufge. sührt roerdm. Schon einmal vorher sind diese Tableau in der genann ten' Kirche gegeben worden, und so gut haben dieselben angesprochen, daß man beschloß, die Aufführung zu wiederbolen, Tiefes wird nun, wie bemerkt, am Abend des 13. Te zember geschehen. TaS Auditorium der ?). W. C. A. befindet sich an der Ecke der 17. Straße und St. Mary? Ave, Ta die Einnahmen zu einem guten Zweck verwendet werden, ver dient das Unternehmen allseitige Unterstützung. Tickets für die Vor stellung sind im - Vorverkauf iin Musikheim zu habsn. Tes Meineids schuldig befnndrn. Nach siebenstiindiger Beratung wurde Kenry I. Sigmon von Lan ton, Okla., von den Bundesgroßge schworenen des Meineids schuldig be funden. Er hat in dem Prozesse von I. A. Bivore von Omaha regen die Union Panfie gegen den ülager eine falsche Zeugenausstige gemacht. Nach der Verhandlung wurden die tmSi'SfirsvfrnMifitTmrpnfm Tn8 rxnm ... 5 . V'ijiJV . V .. . dem Weihnachtsfest entlassen. Die Wallfahrt. Kovelle bon Eertha Teich. Ein lück Nomantik. Für Spiritnofenverkanf bestrgft. Bundesrichter Munger verurteilte Herrn und Frau I. R. Fauster und Emmet Lindsay, die sich schuldig be. kannten, im vergangei'.en August ei. nem Nebraskaer Milizsoldaten in Uniform Spiritussen verkau't zu haben, zu 'je $100 Geldstrafe und kosten des Verfahrens. -Turn unterstühe die deutsckze Presse, indem nian zu ihrer Verbrei jung beiträgt. Von den Aerzten ansgearbkn. Herr Herman Giese von Gillett, Bis., teilt das Folgende , mit: J:n letzten Sommer wurde Herrn Herman Hartwigs Sohn sehr krank. Tie El lern riefe Zwei Aerzte, doch beide gaben ihn auf und erklärten, es gebe keine Hilfe für ihn- Ten Namsn der Krankheit kenne ich nicht, aber das !Und fühlte Schmerzen in seinen Gliedern und Kiiien, und hatte ein klopfendes s'Zefühl in seiner linken Seite, Forni's Alpenkräuter hat seine Gesundheit wieder hergestellt; er t jel;t wohl und munter und besucht die Schule." Tie hier erwähnt Medizin, For ni's Alpenkräuter, ist ein altes, be währtes 5!räuterbeilmittel, welches sich, seiner beilkräftigen Wirkung we gen, einen Weltruf erworben hat. Es wird niat durch Apotheker verlaust, sondern 1)urch besondere Agenten ge liefert. Man schreibe an: Tr. Peter Fahrneii 8c 'Sons Co., 2501 Wash ington Blvd,,. Chicago, Jll. -ensationrScr S?rautmrd vor 250 Jahren. Im Jahre 1660 hielt sich an der Universität Erfurt, die bekanntlich in den damaligen Zeiten im Jn lande wie Auslande einen sehr an gesehenen Ruf genoß, ein aus Un gärn gebürtiger reicher Kavalier na mcns Johann v. Lauber studienhal öer auf. Ta er großen Aufwand trieb und vielseitig gebildet war, ge ang es ihm bais, ia die ersten mriziersamilien der Stadt ringe jührt zu werden. So verkehrte er auch häufig bei dem Junker Rupert !lüeegmann, dessen anmutige Tocyter Ängelita sein leicht entzündliches He:z bald in lichte Flämmen setzte, urz entschlossen hielt der Stuvw u um die Hand der holden HJiaid an, die ihrer icits die Steigung vcll erwiderte. Anders dachten aber dar über die Eltern, denen die Jugend und der leichte Sinn des Bveroers mannigfache Bedenken einflößten. Da oie Hindernisse, die sich der Beibin oung der jungen Leute entgezenstell icn, unüberwindlich erschienen, kamen leide überein, nach der Stadt B.'ei ensce in Thüringen, wo Verwandte ves Herrn 0. Lauber wohnten, zu entslieaen. Als daher -am 24. Sep lember Mutter und Tochter der grühmesse im Tome beizewohnt hat un und beide die grone steinerne reitrexpe herobstiezcn, tam ihnen piötzlich der stürmische Liebhaber ent gegen, rif; die Tochter von der Seite oer kischrkcklen Mutter weg und eilte mit ihr dem Johannistor zu. Allein Mm Unglück üi die beiden Lieben cen waren wegen der Fruhpredigl ie Flügel nsch verschlossen, und ne jühen sich daher genötigt, einstweilen .,uf dem Fesiungswall zu warten. Welch ein Schrecken, als mitten in .ie Zukunftspläne der zwischen Furcht und Hoffnung schwankenden herzen, ploich ein Trupp von to.dt!nechien unter der Führung ih res Hauptw.LNnez platzte, der die Durchbrenner verhaften wollte! Da ergreift jähe Berzweislung den un glücklichen Nasalier, er zieht in einem anfalle von Wahnsinn den Degen und versetzt dem Zich ängstlich an :hn anklammernden Mädchen zwei stiche in die Brust, so dosz sie ent feelt zu Boocn sinkt, während er in oen vtuf ausbricht:' .Sollst du mir versagt bleiben, darfst du auch kei nem andern angehören!" Trotz sei neö Widerstanoes wurde der Rasen dk endlich von den Stadtkncchten geses. zelt nach dem Rathaus geschleppt. Hier sah er ein volles Jahr in streng ,ler Haft, bis. das Urteil gesprochen wurde; es lautete nur auf fünf .'iabre Jkftuna. die in Raub in Un garn verbükt werden sollten, und aus eine Geldbuße von zweitausend Talern, eine für die damalige Zeit allerdings hohe Summe. Ter ode- !ige Ungar haiie sich demnach jeden falls mächtiger Fürsprecher zu er freuen. Tas ermordete Mädchen wurde mit großer Feierlichkeit im Erfurter Tome beigesetzt. Tie un glücklichen Eliern schenkten das aus totem Atlas gefertigte, von ihrer Tochier am Tage der Ermordung ge tragene 'leia der 5tirche zu einer Altaibikleidung, nachdem sie in den Stoff zur Erinnerung an das un selige Ereignis an der Stelle, wo der Dezen hindurchgedrungen war, ein goldenes Herz hatten hineinsticken lassen. . . Ihr erster Gedanke. Frau Meier (in einer Galerie die beschädigten Plastiken,' Skulpturen etc. besichtigend): Na, da müsson j aber die Tienstbokn schön geuvirt m&jwm; Tort, wo die Oder ihren jugendli chen Uebermut noch kaum zu zügeln vermag, 'liegt ein großes Dorf. Din ge. die draußen in der Welt de All. tagS im tollsten Wirbel ui den Wen schen reißen, dasj er sie nicht beachten kann, werden da zu Ereignissen, die ihre Kreise drohend oder lachend um die Dörfer ziehen. Da ist einem Bauern eine Kuh er krankt; sie muß geschlachtet werden. Und die helle Trommel des Dorfbo ten trägt die Kunde durch den drei stundenlangen Ort, und es treten Leute auS der. Häuschen und Gehöf ten und besprechen die traurige Tat' sache. Tann schickt jeder Bauer und Häusler um daö Fleischquantum, zu dessen Bezug ihn das Uebereinkommen verpflichtet. Für die Mädchen und Frauen eine willkommene Gelegenheit, einander auch einmal außerhalb deS Kirchganges oder der Musik zu treffen. Eine solche Botschaft war ti, wel che die Sinke (Rosina) und die Wicke (Ludovika) des Z!iillerbauern in Auf regung versetzte. Beide wollten gehen. Tie Wicke, über die ewige Bevor zugung der Sinke gekränkt, machte sich brummig wieder an ihre Arbest. Währenddessen zog sich die Sinke um. Sie ging, mit den Holzpantof fein lebhaft klappernd, iibti den Hof zur Pumpe, kuppelte Hände und Ge sicht unter hörbarer Anstrengung ab und schweifte den Seifenschaum mit dem von der Metallpumpe nicht ge rade wohlriechenden Nutzwaffer ab. Prustend trocknete sie sich mit der blauen Schürze. Dann ließ sie den Schwall noch über Beine und Füße laufen und sprang, ohne sich abzu trocknen, frost schauernd über den Hos in ihre Kammer. Rasch nestelte sie ihre glatten, blonden Haare auf und striegelte sie mit einem engzahnigen Kamm, vor dem handtellergroßen Spiegel, dessen welliges Gl sich in den ulkigsten Berzerrungen erging, glatt an den Kopf. Hierauf nestelte sie den Zopf eng an den Hinterkopf, spuckte in die Hände und preßte die Haare nochmals glatt. Trohm sroh, lockte ihre Hübschheit. Ihre stingen, sirengen Züge, die gerade Rase, der feine, herbe Mund, die tornblumen blauen Augen, sie brauchten keinen Nahmen. Hastig zog sie die Ka!tun-! jacke. die darunier gebundene Schürze, den weiten Kattunrock und den roten Larchentunterrock ab. Und dann kam wieder daS Anziehen mit gleichen primitiven Gewändern, nur daß diese rein und neuer waren. Es schickt sich an Werktagen nicht, ein Sonntags gewand anzulegen. Schwarzgelb quer gestreifte, selbstgestrickte Strümpfe wurden angezogen und die Füße mit großer Anstrengung in die für die Gewohnheit des Barfußgehcns doch immer zu engen Schuhe gezwängt. Und nun stand das junge Ding vor der schweren Wahl des Kopftuches. Sie zog eine Lade der buntbemalten Kommode auf und wählte lange in ihrem Kcpstücherreichtum. An dem Kopftuch erkennt man die Bauern tochter. Sie nahm eines aus hellblau er Seide mit gelben Bl ,men gestickt. Sorgfältig wurde es unter dem Kinn geknüpft. 'J2och ein weißes Taschmiuch mit rotzefticktem Namenzug in die Hand genommen, am Arm den brei ten Henkelkorb baumeln und die Bauerntochter schritt auS dem Hause. Ei EootZ Nom!' .Ei Eoots Nom!" Befriedigt sah ihr der Vater nach. Die Wicke hatte auch der Sinke nachgesehen. Aber ihre Gesühle waren nicht freundlich. .Wort ocker. ich fer'fch isag's) 0 dam Bat ter. Har wird dr scho eiheize mit Loisn. Jndenci (fortwährend) ocker die Sinke, ocker die Sinke. Was die sich scho einbildt! Wie sie sich ocker ufpärscht (aufwirft)! Un dar Lois derf sie decher (doch) ni heijcrn. dos stolze Luder!" So grimmig und häßlich waren die Gedanken der Wicke. Sie war auch ihre Schwester. Aber sie war schon ältlich, und sie hatte einen Hinkcfuß. Und außerdem knallrote Haare. Die nordmährischen Bauern sagen, rote Haare sind Herengut. Dazu die obli gaten Sommersprossen und eine merk würdig gestutzte Nase wie ein Knopf. Und ein unfreundliches We sen. In der Wicke kochte und gärte eö. Sollte sie dem Vater wirklich verrz ten, daß der Lois zur Sinke fensterln kam? Sie erwog das ernstlich. Ber warf den Gedanken aber wieder. Ter Bater konnte ja gegen den Lois, einen so schönen, gesetzten Mann, der im Dorse von dem in der Welt erarbei teten Gelde die schönsten Bauplätze ankaufte, nichts einzuwenden haben. Und dre Bauern moraliiieren so .Turch's Fenster geht'S ei die Eh. Da derf rnr titscht dawider fern. Sie mußte also etwas andere; auS hecken. Ihre jahrelang aufgespeicherte Verbitterung flammte in Haß auf. Sie mußte der stolzen Schwester einen l Tenkzettel geben. Die hübsche, blonde Sinke ging M dessen mit den ihr eigenen wiegenden Schritten die Dorsstraße entlang. Eine Bauerntochter, die Winkler Anne, gesellte sich zu ihr. Tie Anne wollte so gern heiraten, aber der Ba ter gab es nicht zu. Kein Bewerber schien ihm reich genug. Ach war er zu geizig, eine Magd aufzunehmen. So war die Anne schon verblüht und abgearbeitet. Die Anne sagte der Sinke im Vertrauen, sie mochte gern wallfahren gehen zur heiligen Jung ftau nach Friedeck. DaS gesiel der Sinke. Sie hatte auch eine schwere Bitte am Herzen. .Ihren Loisl. Jeden Samstag abends erwartete sie ihn an ihrem Kammerfensicr. Er kam geradeweg? von der Bahn, die eine Stunde weit vom Orte vorbeilief in die Welt. LoiLl war draußen in Ostrau Baupolier und hatte mit feinem Unternehmer schon in Ruß land und in Preußen gearbeitet. Er wußte viel zu erzählen. Meisten? Weibcrgeschichten. um die Sinke zu ärgern. .Ei. die Liew gehert das Eimern (Eifersucht) wie is Feier daS Scheit," pflegte er zu sagen, wenn er sich im Gemeindegasthause über die Behandlung der Weiber verbreitete. Nur ihn durfte man nicht ärgern, den Herrn Polier Nlois Peter. Nun sollte die Sinke von dem Loisl Abschied nehmen. Er war ein berufen. Sie wollte gern zuerst wall fahren gehen. Aber nicht etwa aus Angst, dem Loisl könnte etwas ge fchehen. An den breiten, starken Loisl traute sich keiner heran auch die Kugeln nicht, so meinte sie. Um seine Treue ging es ihr. Da draußen die Weiber! Er hatte ihr so viel von den russischen Weibern erzählt. .Heilige Maria. Mutter GotteZ. schitz mir ocker man Loisl vor die Weimer!" So beschlossen die beiden Mädchen, am Freitag früh nach Friedeck zu sah. ren. Das wollten sie bei den Bätern für einander durchsetzen. ' Tas war ein Gezwitscher und Ge tue beim Köllnerbauern! Die Sinke wurde besonders beguckt und be tratscht. DaS ganze Dorf wußte, daß der Lois zu ihr sensterln ging, und alle beneideten sie. Da ließen sie es denn auch an spitzen Reden gar nicht fehlen. Besonders seine Einrückung war für sie ein unerschöpfliches Ge faß der Bosheit. ,Tös wird ower a Abschiedsfansterln wern!" neckten die einen. Sinke wurde rot und wandle sich ab. Die Mädchen lachten, und eine kicherte: .Dar wird mit die russisZic Wei- wer schon dischkuriere!" Da drehte sich die Sinke stolz zu ihr herum: ,opr loos ocker mir die Sor! Vastande?" und sie dachte befriedigt des Geheimnisses der Wallfahrt nach Friedeck. Am abend war ein großes Hin- und Hergehen zwischen den beiden Ho en. Und ein großes Heimlichtun. Die Sinke hatte nicht nur den eige nen. sondern auch der Anne Vater herumgekriegt; letzteren allerdings erst durch rhre Bemerkung, daß sie für beide zahlen werde. Wicke war in hellster Wut. Eine solche Wallfahrt wollte sie schon lan ge machen. Immer war sie unab lommlich geweien. Ihr hatte man das nie erlaubt, was ihrer jüngeren chwester im Handumdrehen gelang. In der Herzensnot der Verbitterung und dcs Hasses lief sie noch am Abend den weilen Weg in die Kirche, warf sich vor dem Wuttergottesbilde aus die Knie und betete inbrünstig zur Heiligen, um Rache für ihre Hintan fctzung. Mit von Wuttranen verdun ketten Augen sah sie zur Jungfrau auf. Da war es ihr, als hätte die Jungfrau leicht genickt. Beruhigt be tete sie noch achtmal das Baterunjer mit dem englischen Gruß. Tann lies sie heim, scheu und heimlich auf dem Feldwege hinter den Gehöften, dabei die Hand mit dem Rosenkranze aus das pochende Herz pssend. Schlug irgendwo ein Hund an, humpelte sie noch eiliger. WickeZ Kammer lag der Sinkes ge genüber im Ausgeding, das seit Großvaters Tod leer gestanden hatte. !luS Cinkes Kammer l.rang noch Licht durch die Turritzen. Wicke schlich an die Tur und guckte durchs Schlüsselloch. Sinke kniete vor der Marienstatue, du unter einem Glas stürz auf der Kommod stand, und betete. Auf ihrem leinen, scharfen Profil und über die nackten, weißen' Schultern züngelte das Kerzenlicht. Tie Hände, deren Rot sich grell von dem Blütenweiß der vollen Arme ab hob, waren flehend erhoben. Ueber das schön' Bild glitten WickeZ haß schwere Blicke. .Wort ocker, du OoS! Uf dich h?rt sie ni! Ich wor ehndcr bei ihr!" Mit diesem Triumph kroch sie unter tm& schwellende, buntgewürfelte Ueberbetk. Vor dem Einschlafen erinnerte sie die heilige Jungfrau noch einmal an ihr Ansprechen. Zeitlich morgens machten sich die beiden Freundinnen, die Sinke und die Anne. auf. Tas Wägelchen des Müllerbauera trug sie im Morgen grauen über die Feldwege zur Bahn station. Sie saßen ganz verkrochen in ihre breiten braunen Wolltücher. Als sie bei der Furt durch die Oder soll ten. scheute daS Pferd vor der Flut. Es hatte im Gebirge stark gereanct. ,Taö Wassu ging höher olS sonst. Vielleicht kam Hochwasser. Sinke Lng stigte sich, ob da nicht en Zeichen wäre, daß sie umkehren sollten. Abu nein! Der Loiöl kam doch erst SamS tag abend da war sie ja längst zurück. , ' Und Sinke flehte zur heiligen Jungfrau in Friedeck um ihres Lieb sien Treue die Anne betete um einen Mann, um .an gutte. an prave, an scheene". ort jCÄ ) II it v 8i p 5i Oder siica und stieg. , knußte überall Dammarbeiten,,achen. Die Wicke freute sich, daß Val Was. sei stieg. .Die Brick foll'K bcker smt reiße, doß dos Oos ni heim ocn" Nicht, daß sie ihrer Schwester ein Un glück wünschte, ober eine kleine Schick salsbosheit. die hätte sie gefreut. ' Sinke und Anne hatten schon in Friedeck gehört, daß die Flüsse stie gen. Man riet ihnen, den Umweg über die andere Strecke zu machen. Doch Sinke bedachte, daß sie dann anstatt Samstag nachmittags erst am Sonntag früh heimkäme. Wenn sie Elück hatten, dann kamen sie noch hinüber. Sinke vertraute mit der Sorglosigkeit schöner, fröhlicher Men schen immer dem Glück. ; ' Auf der Station fanden sie ihren Wagen nicht. Auch die Post war nicht da, Sie erfuhren, daß man nicht mehr hinüber könne. Die Boote konnte man nicht ab lassen, weil die Strömung noch zu stark wäre. Man müßte warten, bis sich das Waistr ein wenig verlaufen hätte. Sinke dachie, das sei ganz fein, da werde sie doch am Abend auf der l,: 0m31 THn iir! I(T1 Sl.mVn Vlll ..kfjWl. (j...vy mußte sie ihm dann allerlei vortäu schen und so gemütlich wie in ihrer Kammer hatien sie es da vor aller Leute Augen nicht. Aber sie war doch frohen Mutts. ging mit ihrer Freun bin in die L!cs:.ii!ration und verlangte Kaffee. Sie ht ganz ungeniert, denn sie wußte s, '-- gilt, daß sie eine hüb sche wie :,c Bauerntochter war. Endlich !.,. der Zuz. Aufgeregt , spähte die Sü'.le. neugierig die Anne. Viele kamen, nur der Loisl nicht. Als die Männer die bekannten Mädchen . sahen, kamen sie sogleich auf sie zu. Da erfuhr die Sinke, daß der Loisl schon mit dem Frühzuge heimgefah ren war. .Har is a Gescheiter! Har hok Nacht gehst," sa.iien anerkenind die Männer. Die Sinke schluckte und schluckte. Anne war glückselig, weil die Männrr mit ihr schäkerten. Sinke war verzweifelt. Ziicht einmal mehr verabschieden konnte sie sich vom Loisl. Die andren streckten sich auf die Bänke. Sinke starrte durch die an aelaustnen Scheiben in die dunkle Nacht. Loisl ging den weiten Weg von einem Dorfende zum anderen zu Sij-X y M eimweien. sorana über die Gar-, tenmauer, schlich an das Ausgeding. klopfte ans Fenster. Wie gewöhnlich ward ihm im Dunkel aufgetan. Zwei weiche Arme umfaßten ihn, und seine Lippen versanken in heißem Küssen auf einen feuchten Mund. " .Sinkerle mein, du Sackerloiter! A su host du jo noch n! kisse kenne!" Loisl war ganz heiß geworden. WaS hatte sein Wo! heule nur? Wur es der bevorstehende Abschied, der sie so hingebend mach!?' Der Morgen war noch ferne, da drängte das Mädel den Loisl schon hinaus. Loisl'S vorsichtiges Tappen versank in die Geheimnisse der ster benden Nacht. ch Als daS Wasser nicht fallen woll. , te, entschlossen sich die Leute' doch. . Boote zu nehmen. Erst Sonntags mittag kam eö dazu. Und Sonntags' mittag fuhr auf der anderen Ort's feite der Loisl gegen die andere Strecke, um den Anschluß an den Krakauer Zug nicht zu' versäumen. Sinke weinte im geheimen. Ohn ein Wort war er gegangen! Da ka men kurze Felopostnachrichien. Und sie antwortete in dem ungelenken Ausdrucke, unter dem sich ost ein zuk kendes Herz verbirgt. Sinke weinte Wicke lachte. Wicke . lachte immer fröhlicher. S.ie hdte jet die Gewißheit, ihre Nach war gelun gen. Die Wicke halle der heiligm Jung ) stau zwei qroße Kerzen in die Kirche gebracht. Schöne Kerzen, geld mit ro ten Wachsblumtti. Auch die Sinke ging oft zur Kircke. Sie betete jetzt nicht ehe um seine Treue, sondern um sei Lebe. N:.e heimkommen sollte er the! Jetzt wvllle sie sich nicht mehr vor ihm schämen. Ihre Liebe sollte ihm ungekämmt ent gegenglüben. Nach sechs Wochen blieben Loisl Karten aus. Und dann schlichen lan ge, bange Wochen durchs Hau. Loisl war gefallen. Jegt wußten sie es. K V 5, f Schlimmes Zeichen. Warum bist Tu denn ja mißge stimmt ?" .Ach. denke Tir, vorhin bin ich mit meiner Frau an ihrem Mode niagazin vorübergegangen, ohne daß sie mich bat, ihr was zu kaufen!" Und darüber ärgerst Tu Dich?" Freilich! Bedenke doch nur. was sie sich schon an Toiletten be stellt !)ufo inujj, wenn sie mich sa rubia vorbeiläistt'"