Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 30, 1917, Image 1

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    Der vunbeszensuk zeigt, '
dofj sin Verhältnis mehr Teutsche ilir eigenes
Hcim bcsim, IS Angehörige anderer Na
Honen.
Wer deshalb Grundstöcke, Häuser. Läden
und Farmen zu verkaufen hat, sollte dicö in
der Tribüne anzeigen.
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Wetterbericht.
Für Omaha und Uma.ea.cnd: Teilweise r.
wölkt heute abend und SmnLtai, kein Wesens
licher Tcniperaturweclisel.
Für Nebraska: Bewölkt heute aliend und
Sainstag, kälter im Westen heute abend.
Für Iowa: Teilweise bewölkt heute abend
und Samötag. etlvas kälter heute abend.
) 34. Jahrgang.
!
Omaha, Ncb., Freitag, den 30. November 1917.
-8 Seiton.-No. 225.
aitcicti halten
zum Rcichskanzlcr!
Leine im Ueichstag gehaltene Jungfernrede wird
. mit grohem veifall aufgenommen; ist
I für Frieden mit Uuhland.
UriegsKreöitvorlage in 2. cefung angenommen!
vritenverlufte im
ZZovember sehr grofz!
120,G79 Offiziere nnd Mannschaften
gefallen, verwundet und vermißt.
(Truo translation filed with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
;;0, as required by the act of Oct. 6
1917.)
Berlin, über Bonbon, 30 Nov.
Der deutsche Neichkanzler (George F.
von Hertlin machte gestern dem
)u'ichiiig die Mitteilung, das; er
bereit ist, sich aus Friede, isr-crhand-lnngen
einzulassen, sobald die russi
sche .liegiernna mit den nötigim Voll
modilcn aiixcitnttctc Vertreter nach
Berlin sendet. ,,Ich liesst: und
Wunsche", ioo.' er, das; diese Be
jnühuugen bald Mr.mmtc Gesialt
nnuehineil und uns Frieden bringen
werden."
betreffs Polens, Litauens und
UurlaüdS sagte iÄras Hrrll,g: Wir
respektieren das SeU'stbntimmimgs
recht deren Bewohner; wir erwarten,
- das; sie sich eine lonftitutionelle Sie
gierung geben werden, welche ihren
.... Lerhältnisjeil entspricht."
r Reichskanzler stellte sich ge
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ten. Alle angestellten Beobachtungen
geben uns klarc,i Beiueis, das; der
Tanchbootlrieg gegen Handelsschisse
daö beabsichtigte Ziel erreichen wird."
Graf Hertling pries dann die Annee
und Marine nnd die Soldaten an al.
ten Fronte,i. Er verherrlichte das
Volk jiir dessen Geduld und Ausbau
er im Ertragen der Entbehrungen,
welche der rieg mit sich bringt, be
sondere Lob zollte, er den Frauen,
welche die Arbeit der in den iinca.
gezogenen Männer aus sich genoim
meti haben. Er sprach über die Fi
naiizierung des Krieges, die in zu
sriedensiellender Weise ousgefichrt
wird, sagend:
Sieben Mal hat das Reich an das
deutsche Volk appelliert, um Geldniit
tel zu beschaffen und alle Bevolker-
ungstlassen haben gespart, damit je
(True translation filed with the
postmaster at Omaha, Nob., on Nov.
SO, as required by the act of Oct. 6
1917.)
London, 30. Nov. Aus der heu
te bekannt gegebenen Notiern berver
lnstliste geht hervor, das dieselbe bei
weitem großer ist, als während der
kiirzlichcn Monate. Während der mit
dem heutigen Tage endendeir Monats
bezisfert sich die Verlustliste auf 120,.
070 Offiziere und Mannschaften ge
fallen, verwundet und vermisst.
Das deutsche Volk soll
genug Nahrung haben!
(True translation filed with the
postmaster at Omaha, Nob., on Nov.
HO, as required by the act of Oct. 6
1917.)
Amsterdam. 30. Nov. Bei einer
Ansprache int preußischen Unterhalt'
se über die Nahrnngöinittellage sagte
Herr von Waldoiu, der Vorsitzer der
Nahrnngsinittel Verteilungsbehör
de, das; das deutsche Volk immer nach
viele Einschränkungen wird ertragen
müssen, daß aber ein genügender
Nahrungsmillelvorrat im kommen-
den Jahre znr Verfügung steht.
Veträchtlickie Vorräte von Getreide
' nie Brodheritellung ino durch ein
H
ii oem .iieta,siage nor uno uien
nie lange Rede, in weicher er alle
Tageofragen des In- und Anstandes
beleuchtete. Nach etlichen persönli
chen Bemerkungen über den ilriccj,
tarn der Kanzler ans die imierpoliti
schen Angelegenheiten zu sprechen,
verwies auf die im preußtschm Land,
imic eingebrachten Anträge zwecks
) Abänderung der Wahlgesetze und
l vxm Masznahmen zum Vcjieit der
sozialen und politischen Gesetzgebung
nnd erklärte sich im Gegensatz zu den
t 1 ' i i , " J. i,,. t , ii t ton niMi! T'ffiii.
ICliUIilCiUUU;ail öiilUtUll tuai ivi
ralen Äussafsung der Rede- und
i 'j-ri'i'.trn lf'.r.
i Nach einein ergreifenden Appell
I zur Einigkeit an der inneren Front,
IjViudic sich der Reichskanzler über
. 1 . 1 '".,, iiltliAa WslTtsrt.-n Mma in fns.
; - nsV-UI'iilv. t vuiyv "' v-
Under Weise aus:
Ich habe von meinem hachgeachte.
ten Amtsvorgänger eine konbare Er
be übernonimen, näinlich unsere
areniidicboit mit Oesterreich Ungarn,
V Türkei und Bulgarien zu hegen und
?i zu Pflegen. Unser Bündnis mit die.
seit Staaten wurde an versiliedenen
Daten geschlossen, doch verfolgen sie
alle das gleiche Ziel die Verwirk
lichung nationale Ideen, die Sicher
ung unserer nationalen Besitzungen
und die Abwebr feindlicher Angrif
fe. Es ist nur natürlich, das; diese
iele unsere Entschlossenheit in die
fern langen und blutigen Ringen ge
stählt hat und uns ausrecht erhallen
wird, bis das Ende in Sicht ist.
' Unseren treuen Bundesgenossen,
welchen wir uns in Verteidigung un
u ferer heiligsten Besitztümer hingezo
I gen fühlten, und in deren Verbm
dung unvergleichlich grosze Toten auf
den Schlachtfeldern und daheim aus
' geführt wurden, zolle ich meine Tank.
barleit und Bewunderung,"
f Graf v. Hertling verwies auf die
l Talsache, dasz die russische Regierung
von Tsarskoe'Selo am eine von e
nine und Trotok unterzeichnete
drahtlose Tepesche an die Regierung
und daö Volk der kriegführenden
Nationen gerichtet habe, in welcher
oer Vorschlag gemacht wird, sobald
wie möglich Friedensverhandlnngen
zu eröffnen, und sagte:
Ich zögere nicht zu erklären, das;
soweit wie gegenwärtig ersichtlich, in
fienx Vorschlag der russischen Regie-
?),g debattierbare Prinzipien, aus
man Veryanoiungen ua,,eren
"kann verkannt werden sönnen und
dafj ich bereit bin, auf solche einzuge
hen. sobald die russische Re.erung
mit voller Macht ausgestattete Ver-
.treter entsendet. ch hone und wun-
sche, dasz die?e Bernubungen vaw ve
klimmte Form annehmen und nnS
den Frieden bringen."
Betrefft des Tauchbootkrieges sagt
der Reichskanzler: Ter Tauchboot
rririi aeaen Sandelsschisfe wird m
'h ....-;f4nf M!citn i,nh unliermrid-
i. ri n'iiiLui u w.
'. lich Wirksamer Weise fortgefetzt. Es
war und ist das einzige durchgrei
fende Mittel, gegen die stärkere Macht
unlerer Gegner einen uns aufge
zlvungencn ökonomischen 5irieg zu
führen. Er richtet sich gegen feind
liche Tonnage und gegen solche, die
in Tiensten unserer Feinde stehen,
ie versenkten Schisse übertreffen
ulialtcnd an Tonnage vie neugevau.
der seinen Teil zu den Leisten tragen lruhes Treichen deslelben vorge,eben
kann, und die Summe von ungefähr worden. Tas kaiserliche Getreideamt
1 "6 ,WO, WO ,i)()Q Mark ist freiwillig ' hat bereits 1,000,550 Tonnen erhal-
bis jetzt gezeichnet worden," j ten gegenüber von !)U,000 Tonnen
Teu Reichotaa um eine neue "N letzten Jahr. Tie Uartoffelerntc
riegsanleihe von 15.0u0.W0,000 ann als zufriedenstellend, fast all
Mark ersuchend, verluies der Reichs-! ut bezeichnet werden und wir rech
kanzier auf die anferordenltich gro-l en aus JlMlWW Tonnen. xc
ßen itriegausgaben. die unter dem! Verteilung wird viel wirkungsvoller
deutschen Volte Geiuissenhafligteit' ausgeführt werden, wie in früheren
und Solidarität lieruaraeruten. .'Jahren. Dieselbe Quantität Zucker
des Mitglied der ieieiiidimt. tonte luic friisjec wurde abgeliefert.
er. ist sich jetzt beivufit. dd es ein! Herr von Walöow sagte, dast Brod
!,. ,.,,i,t!.'k, bor n, rt,' ' und Kartoffeln die Basis für die
Mitglieder des Staates ist.
Der Kanzler sprach dann über die
verlangten Reformen und Ausgleich
ung polinscher Afsairen. Er sagte,
dasz alles, ioas recht und billig ist,
anerkannt und mit starker Haud
durchgeführt iberden müsse. Man soll
sich besonders nicht durch versängli-
Nahrungsvorräte bilden werden.
Marquis ansdowne
befürwortet Frieden!
3cin veröffentlichter ' Bericht gibt
neue ?lnrrgnng zu bitteren
MeinnngökämpfkN.
Die amerikanifchen
Truppen in Frankreich!
Wurden von der französischen Bevöl
kerung mit grosirm l?nthnsiai
mns rmpfangrn.
! Durch Brenne von Holz soll stöhle
i gc,vart werden.
! (Tme translation filf.d with the
' postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
' 30, as required by the act of Oct. 6
1917.)
! Washington, 30. Nov. Um dem
i Mangel von 50,000.000 Tonnen
.Üohle in der 5lohlenversorgung des
che Worte oder durch sklavische Nach
uymuua un .iuiu,iH,,ut uuUt.j,anbe8 zuhelfcn. hat die Koliken
S'nnfvr irrr'tü irrn l.inrii liiKOPVM ftiis, u ... .. .
""i"'''-.-1:"' - '"v" Verwaltung zugleich intr oent Raer-
tun. luas das onenüiche Leben for. hau-Tepartement eine Uainpagne
dert und was mit mn deutschen aum verbrauch von Holz anstatt der
Geist und deut deutschen Eharakter ,, i,leitel.
üb,reinsti,tt!t. An den Grundpriu ilIC Klafter Hartholz kommt
zipien unserer Reichsversaszung öarf j t,i!K,r onne ohle gleich," besagte
nicht genulelt noch geruhet werden. , eine Ankündigung der ohlenver-
.ie,e l!ö aus den? Yi,lori,ch eitknur-, wdltung. Eine Tonne ttohlen wird
telten Eharalter des deutschen Vol'
les hervorgegangen. Variamem'
tarische Vertretung im Reichstage be-!
ruht auf denkbar breitester Basis. j
Wenn unser politisches Lebe, sich ,
auf gesunder Basis cntluickelnd, neue
Aufgaben unternimmt, und wenn
die neuen Bedürfnisse sich dem Ge-
rüst der Reichsverfassung anschmie-!
gen, wird die Reichsregierung den '
Wünschen und Vorschlägeit jederzeit
ein williges Ohr leihen, welche ihr:
von diesem achtbaren Hause zugehen ,
sollten, dessen bin ich geivis)."
In seiner Rede sortsahrend, sagt er :;
Xie Hauptsache ist, dast ivir fest uud j
Nir den !ircgsgevranch iirch iede
Klafter Holz sreigegeben. Die Sta
tistik zeigt, das; in vielen Landestei
len ein groszer Vorrat an toten
Bäumen besteht und das; der Holz
vorrat in vielen Gemeinden für den
Hausgebrauch ausreichend ist."
neue Regierung bester sei, als die vo
rige. Herr Fischbach, Führer der Pro
grefsiven, drückte sich auf ähnliche
Weise aus nnd sagte: Wir sind wil
lens, die Probleme, welche uns tren
nen bis auf spätere Zeiten zu reservieren."
Sll rMrt..Sti,i,i.. O'i-mCmit.i... f,4 in
, ii , - . - . I tlULU4.l'lHL L WULM.111U l ICtlWL IU
l.chct z.tlannnenha ten, bis der' eg ! . . ?rtlnm !.,,..,de . Red,.,
LllU.UJUl 411.1111. VMI'"- ,-: .,, ,-S,m,f h
diiC'h' lilllVIl VlilL Wl.UL ULlVUlll fcjll
Ut.
neu einzusehen, dost sie uns
Wasfengeivalt nicht den Sieg ent-!
reißen könne, sie letze desyalv ihre
Hoisiiung auf einen voraussichiliche
inneren Zusauimenbruch. Zhiiei
Kenntnis unserer deutschen Lage und ,
mistleitet von einer adijängigen und!
iitiptrieiieu Pee,,e, eijni c niui
Hand Dinge voran. Tuu Sie, niei
ne Herren, ihr Bestes, diesen Gedan
ken durch einmütige Entschlossenheit,
die Regierung zu unterstützen, zu zer
stören. Dieser eine Gedante und
diese Entschlossenheit ersulli die Her
zen Aller; es ist der bedanke des
ganzen Landes."
Partticn niitcrstützc,, Hertling.
Amsterdam, !0. Nov. Berliner
Depeschen zujolge hat Reichkauzler
Hertling nach seiner Rede im Reichs
tag d,e Unterstützung der Zentrums
Partei, der Majoritälssoziaiisten und
der Progresjwen erhalte.
Ter ZentrumssuYrer Dr. Trint-
born sprach gteich nach dein Gleich
Graf von Wesiarp, Führer der
,onservat,uen, sprach sich deitstn ans,
! das; er den Reichskanzler unterstützen
werde und befürwortete die strengsten
Mastregel in dem Kriege gegen
Deutschlands Feinde.
Ei versöhnlicher Geist", sagte er,
verlängert nur de iitieg,. Tas
Siegesschwert mus; für die zukünftige
Sicherheit Deutschlands angeiueudet
werden."
Nur. Dr. Hugo Haase, Führer der
Minoritäts-Soziatiiten, erklärt sich
mit der Rede des Reichskanzlers
nicht einverstanden. Er sagte:
Ein Sonderfriede mit Rustlaud ge
nügt nicht. Wir verlangen einen all
gemeinen Frieden ohne Aunerion
nieder im Osten noch im Westen."
.riegc-krcditvorlage angenvininen.
Um der überwältigenden Majori
tät, über die Regierung jetzt ge
bietet, Nachdruck zu verleihen, nahm
der Reichstag die 5iriegskreditvorla.
'
imizier. ut mmne mme uueqiuj. j ju m,
zu ,dem turnt Kanzler eingeichlagene i Xie mc ks ümktd wurde von
iiuw ans und begünstigte amemUch )sl(U,n Mitglieder des Reichstags mit
das Beryalteu der Regierung Rust ;il,9nflnc derjenigen der rrtrcmen
land gegenüber. ifCiHcn und Linken sehr gümnig auf.
Philipp Scheidemann, Führer iVr i acrt011,mcu. Besonderen Applaus ric-Majoritäls-Sozialtste.
erklärte, da,; 1 fCI1 seine Bemerkungen über die Ei
er freudigen Herzens die Aussichten nigkeit der Zentralmächte und über
eines Friedens mit Riijstnnd begr- feine Beipfüchtang des Tauchboot,
ße," Gleichzeitig gibt er zu, daß die krieas bervor.
(Tru translation filed with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
ISO, as required by the act of Oct. 6
1917.)
London, 30. Nov. Die stärkste
Anregung für eine Erneuerung von
lebhaften Dtskustionen zwischen den
rivalisierenden Schulen über die
.ttriegspolitik der Alliierten wurde
gestern aus unerwartetem Quartier
gegeben durch die Verossentnchnng
eines langen Briefes des Marquis
von Lansdowne, der stark für eine
Revision der alliierten .riegsziele
eintrat und, für eine Versuch, jnen
,i euei! zi! i'( iimgcu, enc uic jyuu
sctzung des Krieges ZI! einem Ruin
der zivilisierten Welt führt."
Der Marquis von Lansdowne ist
ein typischer Vertreter der alten
Torn"-Partei. Er war ein Mitglied
von Asauiths !!.onlitionskabinett und
war Sekretär für anSioärtige Auge
legenheiten in dem Ministerium für
Lord Salisburn und Herrn Balfour.
Er war Vize-Äonig von Indien und
General louverneiir von Canada.
Er war der letzte Mann in öfsentli
chcr Stellung, den man sriedens
frenndlicher Tendenzen verdächtigt
hätte.
Hinweis ans rfchöpfniig der Na
tionen. Sein Brief bespricht eine formelle
Zustimmung an die Politik des Prä
sidenten Wilson betreffs einer Liga
von Nationen und er fragt:
Waö wird der Wert der Seg
nungen oe Friedens für die Natio
nal sein, die so erschöpft sind, das; sie
kaum ihre Hand ausstrecken, um die
selben zu ergreifen?"
Lord Lansdowne gibt weiter an,
dqf; der deutschen Friedenspartei je
denfalls eine unermeßliche Anregung
gegeben werden würde, wenn man
verstehen Ivürde:
Erstens, daß die Vernichtung
Tentschlaiids als Grosimacht nicht er
wünscht war: zweitens, das; wir dem
deutschen Volke gegen seinen Willen
keine Regieru niorm vorschreiben
wollen: drittens, das; wir, anfzer als
eine gesetzliche 5tricgsmas;nahme,
nicht wünschen, Deutschland seinen
Platz unter den großen Handelsmäch.
ten zu verweigern! viertens, das; wir
bereit sind, nach dein siriege, in
Uebereinstimmung mit den anderen
Mächten, die internationalen Pro
blcwe, die mit der Freiheit der See
verbunden sind, zu untersuchen ;
fünftens, dast wir bereit sind, einen
internationalen Vertrag einzugchen,
unter dem Gelegenheit geboten wür
de, für die Beilegung internationaler
Schwierigkeiten aus friedlichem
Wege."
Brief l,e.t Gewicht.
Lansdownes lange und intime
Verbiudung mit den internationalen
Angelegenheiten und der Diplomatie
verleiht einer solchen Meinnngs
änsterung im Augenblick der Zu
sainmenkuiift der inter-alliierten
Konferenz in Paris und wegen
Elemenceaus kürz!, che Erklärung ge
giii eine Liga von Nationen ein
schließlich Teutschlands eine unge
wohnliche Autorität. Bereits machen
sich Zeichen einer bitteren ttontro
Verse bemerkbar.
ES wurde bekannt gemacht, das;
die Regierung von dem Briefe keino
Ahnung hatte und die stärksten Ver
teidiger der Regierung deuten in den
Abendzeitungen an. dast der Brief
der Regierung sehr unwillkommen ist.
Tie Eveniug Neu's warnt gegen
Lansdownes Andeutungen au? dem
Grunde, das; Drni'chlnnds Wort in
keinem Falle geglaubt werde kann
und dast ein Bernich mit ilnu zu ar
gumentieren, nur ein reiner Zeit
Verlust wäre.
Tie Asanith Zeitungen begrünen
den Brief als eines der rnerfwürdig,
sten Dokumente, d!e der .Urieg her
vorgebracht hat. Ter Star begriistt
den Brief als den stärksten Angriff,
der auf Lland Georges Gnadcnstof;
Politik" bisher geinacht worden ist.
Lansdowne stimmt mit Präsident
Wilson iibercin.
Washington, üO. Nov. Der
Bombenbrief des Marquis Lans
downe mag einen großen Einfluß
ausüben, um Englands Tisknssioiien
über den ftrieg ans Präsident Wil
sons Pläne für eine offene, volle und
gemeinsame Erklärung der Ziele
aller Alliierten zu konzentrieren.
Wie erklujiv in den Depeschen der
! United Pres; ans London und Wash
'ington gemeldet wurde, ist diese Re
gierung tief daran intcreiiierl. oan
die Alliierten ihre arten auf den
Tisch legen" und eine öffentliche Er
klärung der riegozicle machen.
Sin einigen Quartieren wurde es
(Tru Translation stled with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
liO, as required by the act of Oct. 6
1917.)
Amerikanisches Feld Hanptauar
tier, Frankreich, 30. NoV (Von I.
W. Pegler, Ltorrespondent der United
Preß.) Truppenteile der amerika
Nischen Nntionalgarde aus allen
Staaten der Union sind jetzt in
Frankreich vertreten. Dieselben trafen
bereits vor einigen Wochen ein, doch
wurde erst heute die Erlaubnis zur
Veröffentlichung dieser Tatsache er
teilt. Ten neuen Sammies" wurde
ein zu Herzen gehender Empfang in
Frankreich bereitet. Dieselben wurde
i Städten einquartiert, die bis jetzt
nur wenige amcrikauische Soldaten
sahen.
Tas Ereignis ihrer Ankunft wur
de durch besonders großartige Zere
monien gefeiert, in denen lokale
Verbände Hand in Hand mit den
militärischen Autoritäten arbeiteten.
Prunkvolle französische Musikkapel-
len machten große Anstreng nngcn,
unseren Streitern durch die Abspie
lung der neuesten amerikanischen
Volkslieder und Schlager die An
kunft zu verschönern.
Die Amerikaner wurden wie Hcl
den ernpsangen. Tie französische Be
völkerung marschierte in Festkleidung
gemeinschaftlich mit unseren Trup
pen und schmückten dieselben mit
Blumenkränzen und kleinen anieri
kanischen Fähnchen.
Innerhalb viernndzwanzig Sinn
den fühlten sich unsere Soldaten be
reits wie zu Hause und hatten mit
der einheimischen Bevölkerung der
Ortschaften, in denen sie einquartiert
sind, bereits unverbrüchliche Freund
schaft geschlossen,
Tie ersten hier eingetroffenen Na
tionalgardisten haben nach einein
Bericht des Hauptquarticres in ihrer
Ausbildung schon erfreuliche Fort
schritte gemacht. General Pershing
hat bereits verschiedene .Truppenkör
per inspiziert.
Aincr. Flieger bereiten sich auf
Kamps vor.
Mit der ainerikanifchen Armee in
Frankreich, 30. Nov. Eine beträcht
liche Vorhut der großen Armee der
amer. Flieger, die eventuell in
Frankreich operieren wird, ist nahe
der Front angelangt.
Einige davon sind mehrere Wochen
lang in aktiver Vorbereitung für
Schli'chtdienst gewesen und haben mit
den Manövern der Truppen ko
operiert und sich in Angriffen geübt
Armee Flugfelder sind in gewisse
Sektionen errichtet worden und meh
rere Tage lang haben die amer. Sol
daten in vielen Teilen Frankreichs
die amer. Flieger über ihren Häup
tern kreisen gesehen.
Alllieric
lvarncn
die
BglshtbK!
Erklären, dasz ein Sonoerfrieöe mit Deutschland
für Uuszland schwere Folgen nach
sich ziehen würde.
Sie Bildung eines neuen russischen Uabinetts!
(True translation filed with the! aus Rußland angewendet, würde be
strnaster at Omaha, Neb., on Nov. kcufcll daß die Ver. Staaten
die Volsheviki weder nicht anerken
nen oder anerkcncn. und dem russi
sche,! Volke im allgemeinen Gele,
genheit geben, ihre eigene Demokratie
auszuarbeiten. Die Regierung hat
volles Vertrauen zu Rußlaud, der
Rußland innewohnenden Fähigkeit,
sich selbst zu retten.)
(sine Äoalitionsrcgicrnng?
Petrograd, 30. Nov. Ein Konti
tionskabinett, bestehend ans Bolshcvi
ki, Minimalisten, Internationalisten,
den Parteien der Linken und Sozi,
alrevolutionären bestehend, ist heute
in der Bildung begriffen. Das neue
Ministerium wird sich aus Mitglie
dern znsainrnensetzen, welche alle die
se Parteien vertreten und wird für
ein Parlament, das ans 108 Mit
gliedern der Soviet, einer gleichen
Anzahl Vertreter des Banernkongrej.
noi
;iO, as required by the act of Oct. 6
1917.) ,
(True translation filed with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
'AO, as required by the act of Oct. 6
1917.) '
Stockholm, 30. Nov. (Von Jo
seph Simplen, Korrespondent der
United Preß.) Miittärbeamte der
Alliierten, amerikanische ansgenom
nie, haben den russischen Bolihevi
li Autoritäten die formelle War
nimg zukommen lassen, daß sie
bei dem Versuch,- mit Deutsch,
land einen Sonderfrieden zu fchlie
ßen, alle bestehenden Vertragobliga
tiunen erbarmungslos bei Seite wer
fen. Ans zuverlässigen Quellen ver
lautet, daß die Note gent'nfam ab
gefaßt worden ist, und das; in dersel
den aufmerksam gemacht wird, daß
der Protest in Uebereinstimmung mit
präzisen Instruktionen, die von auto
risierten Vertretern erhalten wurden, ss und 100 Delegaten der Armee
gemacht wird. Die Note ist oem und sowie 00 solcher der Arbeiter
Oberbefehlshaber der Bol,hev!lt
Truppen übergeben worden.
Die Nachricht, daß keine Amer,
Amer. JngenieurkorpS spielt wich
tige Rolle.
Britisches Hauptquartier in Frank -reich,
30. Nov. Amer. Truvpeu
haben in dein Vorstoß General
Bnng's vor Cambrat eine wichtige
Rotte gespielt. Es ist jetzt möglich,
dem Volke der Ver. Staaten zum
ersten Male zu sagen, daß die amer.
Ingenieure einen großen Anteil an
der wunderbaren Arbeit gehabt ba
ben, die in Bezug auf die Vollen
dung wichtiger Bahnstrecken zur
Front verrichtet worden ist.
kaner diese Note unterzeichnet haben,
hat hier zu weitgehenden Spekulatio
nen Anlaß gegeben. Tie Note der!
Alliierten lautet als ein Protest der
energischsten Art gegen , Rußlands
Übertretung des Vertrags vom 23
August 1911, in welchem alle Alliier,
ten einschließlich Nußland, sich das
heilige Versprechen geben, keinen Se
paratfrieden abzuschließen."
Tie Noto schließt mit der War
nung, daß die Signawrmächte es
als ihre Pflicht betrachten, Rußland
darauf aufmerksam zu machen, daß
ein Bruchs des Versprechens sehr
schlimme Folgen nach sich ziehen kön
ne. (Tie Weglassung der amerikani
schen Unterschrift der zur Note, wie
oben gemeldet, mag für die Politik
der Ver. Staaten Rußland gegen
über fehr bezeichnend fein. Sollte
Präsident Wilson mit jener Nation
dieselbe Politik einhalten, wie er es
Meriko gegenüber getan hat, dann
bedeutet es, daß die Ber. Staaten
sich nicht in die Ausarbeitung der
des
Volkes
NationabAspirationen
einmischen werden, - vorausgesetzt
Amerika wird durch den Entwickel
nngsprozeß nicht in Mitleidenschaft
gezogen. Ein solches Verhalten
verbände besteht, verantwortlich sein.
Kerenskl, in Sicherheit.
Stockholm, 30. Nov. Ter frühe
re Ministerpräsident Kcrensky von
Rußland foll sich, russischen Zeitungs
berichten Infolge, in Finnland ver
steckt aufhalten.
heute als bedeutsam angesehen, daß
Oberst Honse, der offizielle Gesandte
des Präsidenten Wilson, kürzlich mit
dem früheren britischen Auslandmi
nister konferiert haben soll und daß
jetzt, einige Tage darauf, der Mar
quis 'von Lansdowne feine bemer
kenswerten Forderungen gemacht ha
ben soll. Tie Stellungnahme des
Präsidenten Wilson, die Oberst
House reslektiert, stimmt voll mit vie
len Vorschlägen Lansdownes iiber
cin, mit Ausnahme derer, die sich
auf Friedensfreundlichkeit beziehen.
Tie Pläne des früheren Ministers
sieben voll in der Hauptsache in
Richtung mit der amerikanischen Po
litik, daS deutsche Volk zu versichern,
daß keine Absicht besteht, dasselbe
völlig zu unterdrücke oder ihm Land
fortninehmen, wenn es den Hoben-
, zollernismus abwirft.
Lansdowne befürwortet eine Liga
von Nationen: das tut auch Präsi
dent Wilson. Beide glauben, das;
dem deutschen Volk die Idee beige
bracht werden solle, das; die Welt
nicht die Absicht hat, es politisch und
kommerziell zu unterdrücken.
Aber das Wichtigste von Allem,
Lansdowne stimmt mit der Stellung
des Präsidenten iiberein, das; eine
Wiederangabe aller alliierten Kriegs
ziele stattfinden sollte.
Deutscher Zerstörer durch Mine ver
senkt. (True translation filed with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
.'50, as required by the act of Oct. 6
1917.)
London, 30. Nov. Ein deutscher
Torpedobootzerstörer, der der Zee
bnigge Flotille angehörte, lief un
weit Weitkappelle. Holland ans eine
Mine und sank, geinäßt einer Tepe
sche des Exchange Telegraph ans Am
sterdam. Nur zwei Mann von der
Besatzung wurde gerettet.
Brasilien wird Alliierten Schisse
stellen.
I (True translation filed with the
I postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
!0, as required bv the act of Oct. 6
1917.)
Rio, 'Janeiro, 30. Nov. Tie bra
stliauische Regierung bat mit Frank
reich ein Abkommen erreiestt. wonach
dreißig frühere deutsche Schiffe, die
in brasilianischen Häfen lagen, un
ter brasilianischer Flagge für ein
Jahr zur gemeinsamen Verprovian
tierung der alliierten Länder ge
braucht werden dürfen, um das
Ende des Krieges zu beschleunigen.
Tie Schiffe habe,! einen Gesamt
Ton, lengehalt von 250,000 Tonnen.
(5!nfnlirlandcl nntcr Lizcuoplan.
(Tms translation filed with the
postmaster at Omaha, Neb., on Nov.
80, as required by the act of Oct. 6
1917.)
Washington, 2'j. Nov. Präsident
Wilson hat durch eine Proklamation
die Kontrolle der Einfuhr in die
Hände der .Kriegs Handelsbehörde
übergeben durch die Anordnung von
Lizensen für die Einfuhr der banvt-
! sächlichsten Artikel. Dieser' Befehl
lnmrdc unter der Autorität des Ge
iZetzcs über den Handel mit dem
Lände erlassen.
von den verschiedenen
Uriegsschauplätzen!
(True translation Lied with ths
postmaster at Omaha, Neb,, on Nov.
SO, && required by the act of Oct. C
1917.)
Italienischer Bericht.
Mit der italienischen Armee, 30.
Nov. Italienische Flieger berichten
heute über bedeutende Truppenbe
wegungen hinter den deutsch-österreichischen
Linien. Es wird vermutet,
daß der Feind, an einen Erfolg der
Turchbruchsversuche an der italieni
schen Front zweifelnd, seine Truppen
anderorts für einen Angriff zusam
menzieht. Tie Streitkräfte des General Tiaz
haben jetzt an zahlreichen Punkten
der GebirgsPiave Linie mit einer
entschiedenen Offensive begonnen.
Der Feind lästt in feinen Bemühun
gen, einen schwachen Punkt zu sin ,
den, nicht nach, doch hat sich seine
anfängliche Stoßkraft bereits merk
lich vermindert. Tie Moral der Ita
liener entwickelt sich daher zu einem
vollständigen Vertrauen aller Abtei
lungen, daß die gegenwärtige Ver
teidigungslinie nicht nur gehalten
werden kann, sondern daß mit Hilfe
der eintreffen.t Verstärkungen
schärfere Maßregeln gegen den Feind
ergriffen werden können. Ter im
Gebirge fallende Schnee hat die
,an,pftätigkeit in jenem Frontab
fchnitt beschränkt.
(5n.qlifchcr Vericht.
London, öO. Nov. Wie Feldmar
schall Haig berichtete, entwickelte sich
in. der Nähe von Aschoop ein leb
hafter ,ttamps, als deutsche Truppen
diesen Teil der Flandern Linie, der
von Belgiern gehalten wird, angegriffen-
Die Belgier trieben den
Feind ach heftiger. Jnfanteriekäm
pfen zurück. Von der Cambrai
Tchlachtfront berichtet der britische
Feldmarschall nur. daß mehrere Ge
fangene von nächtlichen englischen
Schleichpatrouillen eingebracht wur
den. Französischer Bericht.
Paris. 30. Nov. Ein deutscher'
Uebersall, welchem eine heftige Ka
nonade borausging, und nahezu den
Charakter eines Gefechtes annahm,
wurde von französischen Truppen
nördlich von Cornillet abgeschlagen.
Tas Kriegsamt meldet ferner, daß
nördlich der ÄiBne in der Sapignetil
Gegend ein heftiger Artilleriekampf
im Gange ist. Französische Patrouil
len drangen westlich der Aiöne und
in den Argonnen in deutsche Stel
lungen ein und kehrten mit Getan,
genen zurück. Der Feind unternahm
zu beiden Seiten der Maas Ueber-fälle.
Böfe Gefchiväöe verderben gute
Sitten, heißt es im ersten Norimher
Briefe des Apostels Paulus.