Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 24, 1917, Image 4

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    Seite 4-Tägliche Omaya TribNneSamZtOF, den 21. November 1917.
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agliche Bmaha Tribüne
TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. 3. PETER, President.
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t'oit, per Jahr $5.00; einzelne Nnmmer 2c. Preis des lochen
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Entercd 88 eecond-class matter March 14, 1912, at the postoffice os
Omaha, Nebraska, nnder the act of Congreas, March 3, 1879.
Omaha, Neb., Camstag, den 24. November 1914.
tos Angeles stellt neues Beispiel auf.
Durch die mit einer Mehrheit von nahezu 20,000 Stimmen c6gc
Fcnc Entscheidung in der kürzlichen Wahl hat die Stadt LoS Angeles m
California sich für Abschaffung des Wirtschaftsbetriebes in der bisherigen
Form erklärt, gleichzeitig aber auch den Prohibitioniften. denen jede? gci
flige Getränk ein Greuel ist. einen Nasenstüber erteilt. Es mülsen nämlich
zwar nach der zur Slnnabme gelangten städtischen Ordinanz am 1. April
1918 alle Schankwirtschaftm (Saloons) schließen, jedoch ist nach wie bor
der Verkauf leichterer geistiger Getränke in Originalverpackung und auch,
bis abends 9 Uhr. der Ausschank solcher Getränke in Speistlvirtschaften
(Cafes und Restaurants) gestattet.
Wir haben es also mit einer Kompromif;vorlage zu tun, die ihre
Spitze gegen den Schnapökonsum und gegen Mikstände im Wirtsgcwerbe
richtet, wie sie jedenfalls, zum Teil durch das unselige Traktiersystem der.
anlaßt, auch in Los Angeles cingerissm sind. Das; es hauptsächlich auf
die Beschränkung des Whisken-Genusses abgesehen ist, geht aus der Ordi
nanzbcstinmmng bcrvor, welche in der Stadt selbst, in offenen Lokalen
der Engrosgcschäften, absoluten Bann über den Verkauf aller geistigen
Gctrönka verhängt, die mehr als 11 Prozent Alkohol enthalten, und damit
dem amerikanischen Vationallaster wirksam zu Leibe geht. Von einem
Vorbot deZ Bezugs von auswärts ist allerdings nach den vorliegenden Be.
richten nicht die Rede.
Durch die Belassung des Wein, und Vierverkaufs, in Restaurants
sowobl wie an Privatkunden, die sich für den Heimgehrauch ihren Bedarf
in gewissen, gesetzlich vorgeschriebenen Quantitäten und in Originalver
Packung einlegen, hat die Bürgerschaft von Los Angeles bewiesen, daß sie
einem harmlosen Lebmsgcnufz nickt abgeneigt ist und von dem Fanatis.
mu,s der Prohibitioniften nichts wissen will. Diesen wird also der Aussall
der Wahl ebenso wenig recht sein, wie den Groh. und Kleinhändlern in
Spiritussen. Tie letzteren hatten nämlich statt der Ordinanz, welche die
Zustimmung der Bürgerschaft 'fand, die Annahme anderer Verordnungen
gewünscht, die ihnen weitergebende Rechte eingeräumt hätten. j
Die Entscheidung der Wählerschaft von Los Angeles, die gleichzeitig
der heimischen Weinindustrie wie den Rücksichten auf den starken Fremden,
vcrkcbr der Stadt cntgcgcnzukomnien sucht, ist als eine Art Experiment
anzusehen, das, je nachdem es sich bewährt, auch in anderen Teilen des
Landes Nachabmuna finden mag. Jedenfalls wird es die Getränkefrage, I
die nun einmal mit der amerikanischen Poütik eng verquickt bleibt.!
einer vernunftgcmäszen Lösung näher bringen als. alle Versuche mit radi
, kalen Swangsmchrcgcln, die ihren Zweck doch niemals erreichen.
i
Die Landfrsge in Aleriks.
Wie in Rußland darf auch in Mexiko die Frage des Landbesitzes
als dis wahre Ursache der sich in beiden Ländern beständig wiederholenden
Unruhen bezeichnet werden. Land, Land, Lcutd! Es ist das Zauberwort,
das den in ähnlich geistiger Versumpfung und physischer Verkommenheit wie
der Muschik dahinlebmden Peon immer aufs Neue wieder zu den Waffen
greifen läßt, um sich und seinen Söhnen einen bescheidenen Anteil am
, Besitze der Alwuäter Erde zu sichern. Während vieler Jahrhunderte und
seitdem die spanischen Conquistadorcs den Azteken ihr Land entrissen, hat
eine geringe vorherrschende Minderheit fast alles wünschenswerte Acker,
land besessen, und die große, aber unterjochte Mehrheit war gezwungen,
es für Andere zu bearbeiten. Auch die Kirche erwarb ausgedehnte Land,
gebiete, die dadurch dem gewöhnlichen Volke entzogen wurden. Tie Güter
kr Zandbcsitzcnden Aristokratie nahmen im Laufe der Zeit einen derartigen
Umfang an. daßzwölf Eigentümer tatsächlich den ganzen Staat Morelos
i.'ZajM. .
Die Peones" haben so sehr erkannt, das; eine Besserung ihrer Lage
nur durch den Besitz eines erträglichen Stückes Land herbeigeführt werden
sann, daß sie bereit sind, sich Jedem als Gefolge anzuschließen, der ihnen
die baldige , Erreichung dieses Zieles in Aussicht stellt. Madcro machte
ihnen dahingehende Versprechungen, und sie unterstützten ihn bei einem
Aufstande, der die lange bestehende Regierung Tiaz' über den Haufen
warf, und , Maders auf den Präsideiüenstuhl erhob. Madero vermochte
jedoch nicht seine Versprechungen einzulösen, und verlor infolgedessen Ami
und Leben. Tie Revolution Zapatas gegen Madero wurde durch die -ver-rmten
Indianer im Staate Morelos herbeigeführt. Sie hatten geglaubt,
daß der Sieg Maderos Landzuwcndungcn ' für sie bedeutete, und zwar
inneriY höchstens zwölf Tage. Als sie erkannten, daß dies nicht der
, Fall war, in der Tat nicht möglich war, erhoben sie sich, erklärten das
Besihrecht der meistens außerhalb des Staates wohnenden Landeigentümer
für ungillig, verteilten das Land unter sich, und haben es seitdem bewirt
fcf-aftei und alle Eindringlinge ferngehalten. Villas Hauptstärke lag
bisher in den Zusicherungen von Farmen und Landbesitz an seine An
Hänger. Tie verzögerte Erfüllung dieser Versperchungcn und ihre immer
mehr fraglich erscheinende Verwirklichung hat ihn nach und nach zu einer
so unbedeutenden Stellung herabsinkm lassen, daß," wie Tr. Caturegli
in der Mexican Rcview" erklärt, selbst die Zeitung eines kleinen meri
kanifchen Städtchens feinem Tun heute nicht auch nur wenige Zeilen auf
der Innenseite widmen würde."
Tie gegenwärtigen Machthaber in Mexiko haben Wohl erkannt," fuhr
der zurzeit in New Fork weilende Vertreter der mezikanischen Regierung
fort, daß die fortschrittliche Entwickelung der Nation und das Wachstum
ihres Wohlstandes mit der Landfrage enge verknüpft sind. Seit der
endgültigen Besitzergreifung von Mexico City durch die Carranza'sche Re
gierung und die Errichtung einer dauernden Regierung dort find zahllose
große Landbesitze aufgeteilt und vielen taufenden Peons zugewiesen wor.
den. Tas Hauptproblem der inneren Regierung stellt nicht mehr die
Frage dar, ob das für den Ackerbau geeignete Land unter die Peons zur
Verteilung kommen soll, sondern wie eine derartige Verteilung möglichst
schnell herbeigeführt werden kann, ohne berechtigte Interessen zu schädigen
oder Ungerechtigkeiten bei der Verteilung stattfinden zu lassen. Die Zeit
der Besitzer großer Ländcrstrecken in Mexiko ist vorbei- das Land geht
mehr und mehr in den Besitz des Volkes über, und es wird bald aufgehört
haben, die größte Gefahr für den inneren Frieden der mexikanischen Re.
vublik und die Prosperität des Landes zu bilden." Obwohl die von Tr.
Caturegli geschilderten Verhältnisse, durch eine amtliche Brille betrachtet,
em wenig zu rosig sein mögen, werden sie doch zum größeren Teil durch
die Berichte unparteiischer Beobachter bestätigt, und die besonders auch für
uns erfreuliche Hoffnung erscheint wohlbcgründet. daß für unsere Nach,
barnation eine längere Zeit friedlicher und freiheitlicher Entwickelung an.
ge!,rcchen ist.
aeboben und $3.091.317 einnelrat." n der eiiiuimfipndm sieit bei variacn
Jahreö beliefert sich die Abhebungen auf $1,920,876 und die Einlagen auf
tz2.878.071. Taraus ersieht man, wie die Postsparkasse einesteils als
geschäftliches Verkehrsmittel immer mehr sich einbürgert, zugleich aber als
Sparkasse mehr und mehr Anklang findet. Denn blieben in der Zeit
von Januar bis Ende August d. I. $1.527,09 unabgchoben, während es
4. ... tF. t L r ! t. ,. . S-ta V - s . . mm . t -
in ocr emiprcMnoen xcit oes vorigen saures aDo,b'Jj waren, uns oas
Guthaben der Einleger belief sich anfangs dieses Jahres auf $14,482,741
und stieg bis Ende August auf $1 6,431,133. Taraus geht hervor, daß
cic Xleute zuin Teil auch öie in eil stellen Iu",cn. alfa die Einricktuna
aujs wiic ausnutzen.
Tie Kosten der Prohllütionokam'
pagne.
Tie Abstimmung über das von
auf Hundcrttausende nicht. Wohl
aber sollte unter allen Umständen
darauf gesehen tverden, daß kein
der Ohioer Antisaloonliga vorgc. lVcld für unnütze oder fragwürdige
schlagen Prohibitionsamendement wecke ausgegeben und Saß ox$al
zur StaatSverfafsima hat die beiden tig alles vermieden wird, was gccig,
Parteien rund 650,000 Tollars ge- et ist, den berechtigten Schutz der
, , , . .. ". 1 .V. -i . . 1! , (. ...
toitet, icyrewt oie mcinnatt Freie v.yeiraiuniiounne unnongerwei, zu
Presse. Tavon bat die Ohio Home verteuern: cenn in jedem Mlle o
Rule Association, die den stamtof deuten die Kosten dieses Schutzes eine
gegen daö Amcndemcnt führte, etwas Belastung, mit der auch eine 'reiche
über 322,000 Tollars verausgabt. !uou,tne rechnen muß.
Der Rest entfällt auf die andere! Nach unserem Dafürhalten ist es
Seite. Tas sind die Ausgaben, über ein großer chlcr, daß die Vcrtcidi.
die dem Staatsdepartement Ans- aung der Interessen der tränke
füllst erteilt worden i't. wie das 0k- industrie immer auf die Zeit ver
setz es vorschreibt. Zu den Ausgaben schoben wird, wenn sie von der geg.
der Home Rule Association hat in nerischen Seite zum Kampfe heraus
der Hauptsache die Getränkeindustrie gefordert wird. In der übrigen Zeit
beigesteuert: die- Ausgaben der a wird f" ziemlich alles versäumt, was
deren Seite sind zum großen Teil geeignet wäre, der Industrie neue
aus Sammlungen in Kirchen und Freunde zu machen und alte Freund
Sonntagöschulcn bestritten worden, schatten sick)erzustcllcn. Dafür wird
zum andern Teil aus Zuwendungen alles Mögliche getan, was nur zu
i?on Leuten, die in der Lage sind, sich sehr geeignet ist. sich alte Freunde zu
ihre Liebhabereien etwas kosten zu entfremden und neue Gegner auf den
lassen, auch wenn sie recht eigentüm Plan zu rufen. Zum Teil von Leu
licher Art sind. iten. die man an Platze gestellt hat,
In einer Zeit, wo die Nation un- uf die sie nicht gehören, zum Teil
ablässig angegangen wird, zu sparen. fc"cn
ibr Geld zu Rate zu kalten, ist eZ der Industrie selbst- Tausende Gele-
geradem ras Gz mhc s,r0.000 Inl. iuhwh a-iiuiuiu, ii-u muu
uir jur eine romoiiionslamoagne
auszugeben. Tas Geld wäre ent
schieden besser verwendet gewesen,
wenn man es in Kriegsanlcihe an
gelegt hätte. Oder wenn man hun
derttausend armen Familien Kohlen
ohne große persönliche oder andere
Opfer sich Freunde machen und Geg
ner entwaffnen könnte.
! Unser Deutschtum besonders weiß
davon zu erzählen. Es war einer
der unglücklichsten Mißgriffe der
psstsparkassen in Schweden. i
Zu einer ungcmein beliebten Einrichtung ist das Postsparkassenwesen
i'-rercU da geworden, wo man es eingeführt hat. Dafür liefert z. B.
d.r arische Bericht d.'r schwedischen Postsparbank, der die ersten acht
'".'orzte dieses Jahre deckt, einen Beweis. Im August -d. I. betrugen
d'e l.':r'.en $541.755 von 60,300 Einlegern: für August 1916 stellten
' "!in auf 9123,000 und 50,017. Tas ist in einem Jahre ein
r !' .'cr Fortschritt; über 10,000 Einleger mehr, das will schon etwas
', :i. 2;r Hcufcüccrt der Einrichtung besteht auch in Schweden offenbar
. :r C insachheit und Brauchbarkeit für das Verkehrswesen. In dieser
.) 'ä bildet ja die Postsparkasse eine Ergänzung des Bankwesens,
.-r c.'.: i durch die Beauemlichkeit. mit der jedermann kleine Einlagen
kann, und durch die Einfachheit der Anweisung und Abhebung von
-y ::. Diese Vorteile hat man auch in Schweden bald herai bekommen.
l sich im Lluguit d. I. die Abhebungen durch 10,182 Einleger
wahrere tat AuMt vorigen Jahres 9,813 Einleger $200..
,'n. TaZ eigentlsche Verständnis für den Wert des Postspar.
,u- gett einem, jedoch erst auf. wenn man den Jabresumfatz be.
Vom 1. Januar bis 31. August 1217 wurden 1 2,164,221 ab
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dafür gekauft hätte. Verantwortlich Zungstm Kampagne, daß man mit
für diese ungebeuerliche Geldver- mme in jic cimrat nra cie
schivendung ist diese Antisaloonliga. stimmen der Bevölkerung deutsckM
Sie bat der Getränkeindustrie und fcrkmni brauche man nicht zu wer
den Freunden der persönlich- Frei. bi. Man hatte sich so gaoohnt. die
beit den Kampf aufgezwungen- Als Unlerstntnmg von dieser Seite a s
z:k der Zeit, da wir in den Krieg ctir clbnveritandliches hinzuneb.
eintraten, von unbeteiligter Seite nwu. daß darüber das Augenmaß
der Vorschlag gemacht wurde, die Wr den tat,achlichen Stand ' der
Abstimmung bis nach dem Kriege zu Prioren gegangen war. und
verschieben, fand dieser Borschlag in das. hat sich geracht. Wie so manches
weiten Kreisen der Bevölkerung leb.
hafte Zustimmung, von der Antisa
loonliga aber wurde er brüsk zu
rückgeiviesen.
Die Gründe dafür sind nicht un
andere. Es ist heute nicht mchr, wie
es vor Zeiten war. Unsere Vevöl
kerung deutscher Herkunft hat in den
legten Jahren über manches nach
denken gelernt, und da hat sie gcle-
gentlich auch über den Tank nachge
M4T, o,...';,r w.- s, HLiimu uuuj uvzi utu uui iiuujyc-
I Sl n? wÄÄÄ dacht, der ihr dafür geworden ist. daß
BJT sie nach dieser oder jener Seite bin
tti.ti.gcii, uiz i'uijUiumuuij w
schleunigen, weil sie die Vorgänge,
die sich in Verbindung mit der letzt
nach dieser oder jener Seite h
treue Freundschaft gehalten. Sie ist
nicht anspruchsvoll. Sie ist aber auch
(ifi f s Xi itS X ri S v X r s rt
'ährigen Nationalkmnvagne cbge-j1 sein M S f o
mcn find, nicht in Vergessenheit gc- CZIm ' s h
mVASKS
VCL1., Ul 1t IC Hl Vtll lUlitlll lll).
rcn gepflegt habeit. Es wird sich für
sie bezahlen. Wenn sie früher getan
hätten, was sie in Zukunft hoffentlich
tun werden, könnten sie heute tun
hunderttausend Dollars und Zehn
taufende von Stimmen reicher sein.
Und für kommende Kämpfe würde
das ein nicht zu verachtender Vor
teil fein.
Iie die Knegszeu für besonders go
eignet, ihre Anschläge zu fördern.
Wie sie zu dieser Auffassung kam,
giebt sich aus dm Anzeigen, die
während der 5!anipagne in den Ian
des sprachigen Zeitungen erschienen;
in diesen Anzeigen wurde ganz un
verblümt der Versuch gemacht, den
5trieg in die Tcbatte zu ziehen, ge
meine Hetze für die Sache der Prohi
bition zu fruktifizicren.
Es ist bedauerlich, daß jene, in de
ren Händen die Leitung des 5lam
pfcs gegen das Amendemcnt lag.
diesen Versuchen nicht ganz energisch
entgegengetreten sind, denn durch
kluge Ausnützung dieses unpatrioti
schcn Beginnens hätte sie Tausende
von Stimmen gewinnen können. Es
Vom Eindringen des Ackerbaues in
die Weinberge ia der Schweiz.
Alles wirbelt unsere Zeit durcheilt,
ander, schreibt der Berner Bund in
einem Aufsatze, der so recht den Ein
fluß des Krieges auf die Eidgenossen
schuft verräth, vornehmlich dieTtan
will uns scheinen, -als ob überhaupt dcsunterschiede, bei den Menschen und
manches hatte gcipart werden kön bei den Kulturpflanzen. Auch hier
nen, wenn über die verfügbaren Mit. nämlich giebt es Rangstufen. Die
tel besser disponiert, worden wäre, bisher geltenden Anschauungen hüt
Wir haben so manches gesehen, was ten es niemals zugelassen, den Wein
für die Agitation wertlos war, aber stock einerseits, die Runkelrübe oder
jedenfalls einen hübschen Posten Geld die Kartofsel andererseits gescllschaft.
gekostet hatte. Ta ist es unausbleib. , lich ins gleiche Band zu nehmen. Und
lich. daß gespart werden muß, wo ' nun erleben wir cS, daß all die
Sparen am allerwenigsten am Platze lpienvurgerlichen tutzpftcnizen ,m
it, weil es sich gerade an dieser , aufhaltsam die Thronstufcn des
Stelle schwer röcht
Wie es mehrfach geschehen ist. In
diesen Kämpsen geht es um die Exi
stenz einer unserer blühendsten In
diistricn. Hunderttauscnde sehen dem
Ausgange mit Sorge entgegen.
?iicht bloß die Eigentümer der
Brauereien und Brennereien, die ei
nen Besitz zu schützen haben, der in
langer, mühevoller Arbeit aufgebaut
wurde: auch richt bloß die sieben
taufend Wirthe, deren Existenz auf
Weinbergs heransteigcn
Es ist nicht erst der fineg, der
diese Wandlung gebracht hat. An
dere Umstände waren schon lange im
gleichen Smne wirksam; regnerisch?
Jahre, Schädlinge, erschwerte Absatz,
bcdingungen, hohe Arbeitslöhne
brachten dem Winzer Entmuthigung.
Tas toorcn die Gründe, die dazu
führten, daß der Rcbberg für ande
re Kulturen geöffnet wurde.
Die Annahme lag nun nche, daß
dem Spiele steht, und die Tausende dieser Ucbergang zu andern Betriebe
von Brmierei und Vrenncreiarbci
fern, sondern auch die ungezählten
Zchntauscnde, die mittelbar an der
Erhaltung dieser blühenden Indu
strie interessiert sind, und nicht min.
der jene, die genug von' den Zu.
samincnnangcn des Wirtchaftsle
formen durch b3 wirtschaftlichen Ver.
hältinsse der Gegnwart ungeiiccin
beschleunigt worden fei. Doch vermit.
telt eine Wanderung durch ein typi
schcs Rebgcländc, wie wir es in unse.
rcr Nähe, am linken Ufer des Vieler
fees, haben, entschieden den Eindruck.
bcns wissen, um den Verlust richtig daß hier von überstürzten Umwälzun.
einschätzen zu können, den die Ver- aen nach Möglichkeit abgesehen wur
nichtung der Getränkeindustrie für de.
den Staat bedeuten würde. j Gnuiß, es fehlt nicht an Spuren,
In Kämpfen, wo 'solche Werte den ' vie das Neue mit Macht auch in die
Einsatz bilden, wo eine Niederlage Weinberge einzudringen sucht. Diese
den sicheren Ruin für unzählige Fa. sind doch ihrer Natur nach ein streng
milieu und eine Katastrophe für abgeschlossenes Reich, dem schon die
ganze Gemeinwesen bedeuten wür Mauern und die P sortiern ctwaS
den. darf auf ein Paar taufend Bornehincs verleihen,
auftun. Am leichtesten mag eS den
Bohnen gesallen fein, hoffähig zu
werden; zlvangölos mengen sie sich
hie und Sa unter die Wemitocke, und
ihre Stangen überragen sogar kühn
die Rebpfahlc. Aber auch andere Go
müsearten, selbst solche, die sonst lie
ber in feuchter Niederung gedeihen,
haben sich auf die sonnigen Terrassen
gewagt. Lustig nehmen sich diese
(Mrtlem auö. An Felder , eines
Schachbrettes erinnern die kleinen
Beete. Nirgends fehlt aus ocr Au
ßenmauer ein Spalier von Reben,
Als Besonderheit möchten wir ein
solches Flccklcin Erdreich hervorhe
den, auf dem Sonnenblumen hoch
und stolz über den Siain herablcuch
ten. Den Gegensatz dazu bildet das
schlichte Weiß eines der Reife nahen
Haferfeldcs.
Am meisten Raum haben sich die
Kartoffeln erobert. Verschoben ist die
Art und Weise, wie sie daö Gebiet
des Rebbcrgs friedlich durchdringen:
Hier begnügen sie sich mit einer klei
neu Ecke am Rande eines Grund
stückes, mit einem Ricincn der Bahn
oder der Straße entlang; dort dch
nen sich die Stauden bereits über
einen Acker von ansehnlichem Um
fang aus. Weinrebe und Kartoffeln,
eigentlich sind die beiden, allen her
kömntlichen Standesuntcrschiedcn
zum Trotz, einander viel näher ver
wandt, als man vermuten möchte; sie
haben in manchem ähnliche Lebens
bcdingungen, das gleiche Bedürfms
nach Trockenheit und Sonne: sie sind
ähnlichen Krankhcitscrjcheinungcn
unterworfen; ein sorgsam unterhal
tencr Rebbcrz und ein gut gepfleg
ter Kartoffelacker haben heutzutage
während des Sommers, die gleiche
flagge und Farbe, nämlich das
Blau des Kupfervitriols, das die
Blatter vor den Angriffen der schad.
llchcn Pilze schützen soll.
So niag es dem Winzer besonders
leicht gefallen sein, sich mit dem An
bau der Kartosfel zu besrnrnden. Er
ist daoet immerhin, wie schon be
merkt, mit Zurückhaltung vorgcgan
gcn( Die Liebe gehört nach wie vor
dem Weinbau. Darum gibt es neben
Arealen, die ziemlich stark von an
dcrn Kulturen durchsetzt sind, umner
noch weite, geschlossene Rebgebide.
Daran haben auch die alißeroroentii
chcn Verhältnisse der Gegenwart
n.chts zu ändern vermocht. Und .die
ses Festhalten ist richtig. Wo Natur
und Bodenbefchaffenhcit die Bcdin.
Zungen schufen, daß sich eine be
stimmte WirtschaDweife, die hoch,
wcrtig ist, einbürgern konnte, da wä
ren Pröbeleien mit bisher nickt Be.
währtem ein geivagtes Spiel.
xic Lomng des Problems, mebr
Brot zu schassen, muß vor ollem in
der Weise gesucht werden, daß man
das Auge auf diejenigen Gebiete
richtet, die ganz oder teilweise brach
liegen, weil sie infolge mangelhaf.
tcr Methoden nickt leinen, was in
Bereich der Möglichkeit läge. i
Tas Schnlclcnd anf dem Lande.
Unter den zahlreichen Gründen
für die von Jahr zu Jahr mchr über
handnehmcnde Landflucht unserer
Farnibevölkerung nimmt die man
gelhaft? Gelegenheit zu Aneignung
einer modernen Ansprüchen genügen
den Schulbildung eine hervorragende
Stelle ein.
Ta3 ländliche BildnngSwcsen
steht hinsichtlich seiner Leistungsfähig,
keit aus begreiflichen Ursackzen in al
len Ländern der Welt hinter den
städtischen Schulen desselben Staates
zurück, aber ein genaueres Studium
der in den Vereinigten Staaten in
dieser Beziehung herrschenden Zu
stände ergibt das beschämende Re
sultat, daß eS um die Unterrichtsver.
Hältnisse auf dem platten Lande bei
uns doch trauriger bestellt ist, als
man nach der Stellung unserer Uni
on unter den Großmächten der Welt
von vornherein annehmen - sollte.
Wohl begegnet man hier und da noch
der Ansicht, Landrinder dürften nicht
zu gescheit werden, weil sie sich sonst
nicht mchr wohl fühlen und nach der
Stadt abziehen würden. Aber hier
gilt, theoretisch wenigstens, die
Gleichberechtigung aller Bürger, und
die politischen Kampagneredner wer.
den niemals müde, darauf hinzuwei.
fen, daß in den Ver. Staaten jeder
mann die gleiche Gelegenheit, seines
Glückes Schmied zu sein, habe wie
sein Nachbar. Das klingt ja ganz
schön, aber die Landgcincinden haben
meistens nicht so viel Geld wie die
Städte und können darum nicht so
viel für den Unterricht ausgeben.
Nun besitzt der Lehrberuf sowieso
keine besondere Anziehungökrast mehr
für den eingeborenen Amerikaner,
und daher herrscht ein starker Man
gcl an Landlehrern. Es soll sogar
Gegenden geben, jn denen die Land
linder jahrelang keinen Schulunter,
richt erhalten.
Das ist bedenklich ja der Nation
unwürdig, und dem sollte baldigst ab
geholscn werden. Daß der Schulun
terricht auf dem Lande lange nicht so
intensiv betrieben werden kann, wie
in der Stadt, liegt freilich auf der
Hazid. Tcr weite, bei schlechtem Wet
ter oft unpassierbare Weg zur Schu
le, die notwendige Mitarbeit der flirt,
der bei den Feldarbeiten erklären das
zur Genüge. Trotzdem ist. es ein j
schreiender Uebelstand, wenn bei!
ftiT(.fstnnitrt in fcnn rCrtvfrn-i 0?iw-.
vw iiin V- tt VHl Vlll ViUUlLll t-tiU
Mexico, North uitd Süd Carolma
und Arkansas auf dem Lande durch
schnittlich an weniger als hundert
Tagen im Jahre Schule gehalten
wird, und in Florida die Zahl nur
sehr wenig mehr beträgt. Ein Schul
jahr" von hundert Tagen kommt in
dessen schon einer großartigen Er
rungenschaft gleich, wenn man von
de Turchschnittsziffern für ganze
Staaten zm Schulbesuch in einzel.
nen Bezirken übergeht.
Ta gibt es zum Beispiel in dem
Bergwerlsstaate Colorado Gegenden,
in denen nur an 55 Tagen im Jahre
Schule gehalten wird, in California
solche, in denen die schulpflichtigen
Kinder nur fünfzig Tage lange in die
Schule gehen. Im Staate Jllinoiö
befindet sich ein Kinder-Dorado mit
einem Schuljahr von 44 Tagen, in
Iowa ein solches mit einem um noch
vier Tage kürzeren Schuljahr. Ten
Vogel schießen aber gewisse Bezirke in
Florida und Georgia ab, in denen die
Schüler nur au bezw. 25 Tagen
int Jahr das Cchulhau betreun. ,
Was mögen dort die Jungen und
Mädel wohl von einem Jahr zum
andern lernen! Jn nicht iveniger als
577 ländlichen Schuldistriklen im
Staate ArkansaS allein betrug die
Länge beS Schuljahres 1914 15
bloß drei Monate, in sechzig anderen
ur zwei, in acht weiteren bloß einen
Monat, und in fünfzehn wurde über.
Haupt keine Schule gehalten. Jn den
Städten desselben Staates dauerte
daö Schuljahr in der Regel acht bis
neun Monate. I
Wodurch haben c die Lauibcia. I
im verdient, daß sie von den staatli. 1
chen Behörden derartig stiefmütterlich
behandelt werden? Sie zahlen ihre
Steuern so gut wie die Städter und
haben den gleichen Anspruch auf eine
gehörige geistige Ausbildung ihrer
Kinder wie jene. ' Es besteht wohl
kein Ziveisel daran, daß eine durch,
greifende Verbesserung der Schulver
Hältnisse auf dem platten Lande we
sentlich dazu beitragen würde, die
Landbevölkerung auf der Scholle zu
halten. Viele ziehen heutzutage iit
die Stadt, um ihren Kindern eine
bessere Erziehung angedeihen lassen
zu können und ihre Aussichten für
das siegreiche Bestehen des späteren
Kampfes unis Tasein günstiger zii
gestalten.
Tie sorgfältigste Arbeit ist gerade
nur gut genug für die Erhaltung
Ihrer Augen. Tr. Weiland, it Ire
mont, gibt Ihnen solche Arbeit. -
Leidet nicht zehr
an Nheumsti5n:us!
Jede Art von ufierlichen Schmcrea
beseitigt durch Sloan'S
i Linimcnt.
Zur schnellen Linderung von Rbcu.
matismus, Neuralgie u. Hexenschuß
verlaßt Euch auf Eloan's Liniment.
Tie wärmende, beschwichtigende und
heilende Wirkung lindert jede Ent
zündimg, Schwellung der Steife ,
schnellstens. Wenige Tropfen drin,
gen direkt in den leidenden Teil
ein, ziehen das Blut auS den Gefii.
ßen und beseitigen die Krankheits
Ursache.
Tie große Turchdringungskrast ,
von Sloan'S Linimmt macht das
Einreiben zwecklos. Leichter und
reinlicher zu gebrauchen wie Pflaster
und Schmieren. Verstopft weder bis
Poren, noch befleckt es die Haut.
Eine Flasche Sloan's Liniment ist
alles, was Sie brauckM, um Hilf
uno inoerung von eruanaiungen,
Quetschungen, Rücken Schmerzen;
Steifheit und beinahe alle Arten bin
Rheumatismus zu erhalten. Reich
lich große Flaschen in allen Apothe
ken. 25c, 50c, $1.00. ,
.,
!MMMM
!?:rr;r 'TOiw; "m -( nwu,. , m , "-p , .
,)t!kw.ikwMifcw.iw ii l ß I Kitt ii, d ! 1 ij m.& w V b -ri j
C0LU
Der Kriegsfond der
MBUS
j'
ij
:i
n
Ä-
Tollars mchr oder weniger nicht ge
sehen werden. Unter Umstanden auch
Jetzt mußten sich die Thore doch
einen: bunten Vielerlei von Kulturen
Tie Columbus Ritter benötigen zur sofortigen Verwen
oung ?n der Errichtung und Aufrechterhaltunq von Erholuna
stationen hierzulande, als auch über See drei Millionen Dol
lars, von welcher Summe eine Million Dollars bereits von
den Mitgliedern beigesteuert wurde.
Sowohl die Y. M. C. A., als auch die K. of C. halten ihre
Erholungsstationcn für Jedermann ohne Unterschied des Vc
kenntnisscs geöffnet.
. Diese Gebäude werden allen jederzeit geöffnet sein; keine
private Versammlungen; keine geheime Zusammenkünfte hin
ter verschlossenen Türen.
Sie sind für alle Soldaten zu allen Zeiten.
Em Teil der in Nebraska gesammelten Gelder werden zm Errichtung von Eebauden
und zu deren Aufrechterhaltung in Ft. Robinson, Ft. Omaha und Ft. Crook in Nebraska zur
Verwendung kommen.
Wollen Sie uns helfen die moralische und geistige Wohlfahrt unserer Söhne in den
Lagern aufrecht zu erhalten?
Es ist ein ebenso wichtiger Teil unseres KricgsprogrammeS als irgend ein anderer Teil
dieser Arbeitend wird auch vom Kriegsdepartemcnt als solcher betrachtet.
' Macht Checks zahlbar an W. I. Coad, Schatzmeister, und schickt dieselben an das NebraS
ka K. of C. War Camp Committce, Omaha.
-:1
l
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Diese Bewegung ist indossiert von.
Achtb. Woodrow Wilson,
Präsident der Vereinigten Staaten.
Achtb. Theodore Noosevelt,
Er-Präsident der Vereinigten Staaten.
Achtb. William Howard Taft,
Ex.Präsident der Verewigten Staaten.
Achtb. Newton Baker,
Kriegsminister.
Achtb. Raymond B. FoebdiF,
Vorsitzer des Kriegskomitees von
Jnstruktionelager Tätigkeiten.
Achtb. William JenrnngZ Bchan,
Ex-Staatssekretär.
Kardinal Gibbons,
jiardinal Farley.
Kardinal O'Connell.
Nationalem katholische Kriegsrat.
Katholischer Föderation dcr Vcreiui.gteu
Staate.
Erzbischof Harch.
Bischof Tihen.
Bischof Tuff.
Nebraka Columbus Uitter
Uriegslager-Uomitee
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