Seite 2-TagItche Omaha Tribttnc-Montag, den 19. Novemvcr iyi7. Tägliche Qmalia Tribüne TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER. President. 111 Howard Str. Telephon: TYLER 310. Omaha, Nebraska. Des Moines, Ia Branch Office: 407-6th Ave. Preis des Tageblatts: Tnrch den Träger, per Woche 10c? dnrch die nt, per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2c. Preis des Wochen U.itto; Bei strikter Borauöbezahlnng, per Jahr $lüO. Entered as second-class matter March 14, 1912, Et the postofiice of Oimiha, Nebraska, under the act of Congress, March 3, 1879. Crnnflo, Neb., Montag, den 19. November 1917. Adolph Wagner. Tie Tepeschen melden das Ableben des Begründers der staatSft'ziali. stischm Sichre, Adolf Wagncr. Ta er ein hohes Alter erreichte, hatte er die Befriedigung, feine ökonvniischcn Anschauungen in Teutschland alZ Staatsprinzip aüfgenoimnen zu sehen. Wie auch,, daß feine Lehre Auf. nähme in vielen anderen Ländern fand, sogar in den Vcr. Staaten, Wenn auch in beschränktem Maße. Tie Grundlage der Wagnerschen Lehre besteht in der Hauptsache darin, daß das Wesen des Staates zweiteilig ist. Tcr Staat bat gewisse Aufgaben zu erfüllen, ebenso das Volk, aber diese beiden Faktoren stehen sich nicht feindlich gegenüber, sondern ergänzen einander. Tem Staate fallen diejenigen Aufgaben zu. die er besser zil erfüllen ver niag als das Volk, und dein Volke diejenigen Aufgaben, die es besser zu . erfüllen vermag als der Staat. Tie staatliche Tätigkeit umfaßt alles, was zum Nutzen der Gesamtheit ist; der privaten Tätigkeit bleibt alles überlassen, was dem einzelnen dient. Taraus ist zu ersehen, dasz Wagner sozialistisch in allem war. was die staatliche Tätigkeit betrifft, und in der bürgerlichen Tätigkeit auf dem Boden der bürgerlichen Oekonomic stand. Tiefe neue Lehre fand eine kräftige Unterstützung an Visinarck, der sie zuvorderst auf das Verkehrswesen anwandte, indem er Eisenbahnen und Telegravhen verstaatlichte. Tas dabei obwaltende Prinzip war. daß der öffentliche Verkehr nicht der privaten Wirtschaft überlassen bleiben dürfe, weil diese lediglich ihre eigenen Interessen berücksichtige und die Bedürfnisse der Gesamtheit völlig unbeachtet lasse. Tas Augenmerk der Korpora, tionen, welche öffentliche Betriebe leiten, sind Dividenden, das Augenmerk des Staates ist das Gemeinwohl. Tie praktische Anwendung erwies sich im höchsten Maße befriedigend. Preußen wurde mit einem Vahnnctz über spönnen, das unter dem privaten Betriebe nicht möglich gewesen wäre, weil Landestcile dem Bahnoerkehr eröffnet wurden, der voraussichtlich sich auf längere Zeit unlohnend erwiesen hätte. Tas ist eine Erwägung, die stete eine kapitalistische Bctätigung ausschließt und den Fortschritt aufhält. Ter Staat konnte solche Aufgabe unternehmen, weil er über Mittel dcrfügte. die dem Kapitalisinus nicht zu Gebote stehen. Indem er in den Besitz aller lohnenden Bahnen gelangte, vermochte er einen Teil des Pro fite, den sie abwarfen, den unlohncnden Bahnen zuzuwenden. Aber seine größte Kraft schöpfte er aus dem Kredit. Ter Staat genieszt mehr Kredit als eine Privatgesellschaft, weil er das ganze Vermögen des Staates hinter sich hat. Privatkorporationen sind dem Bankerott ausgesetzt, der Staat bleibt immer solvent, wenigstens der moderne Staat. Temnach ist es dem Staate möglich. Unternehmungen in Angriff zu nehmen, denen daS private Kapital fern bleiben. Tas Refultat ist aber, daß im Laufe der Zeit die vom Staate ge führten Unternehmungen, die B.nem solch praktischen Zwecke) wie der He bung des Vckchrs dienen, von Fahr zu Fahr lohnender werden, und zwar in der Weise, daß durch die Eröffnung von Verkehrswegen Landwirtschaft. Industrie und Handel sich entwickeln und den Eisenbahnen Fracht und Personenverkehr zuführen, die den Profit beständig erhöhen. Tie Theorie von dem besseren Kredit war wissenschaftlich schon vor Wagner anerkannt, aber sein Verdienst ist es, daß er sie zur praktischen Anwendung gebracht bat, indem er den besseren Kredit des Staates, im Gegensatz zum privaten Kredit verwertete. Tie daraus erzielten Erfolge machen es nur zu einer Frage der Zeit, bis das Wagnerische System sich die ganze Welt erobert haben wird. Fm weiteren Verlaufe dehnte Wagncr seine Lehre auf die städtischen Verwaltungen mit gleichen! Erfolge aus, wie das vorauszusehen war, da im Prinzip städtische Verwaltungen dieselben Aufgaben zu erfüllen haben, wie Staatsverwaltungen. Beide fallen das Gesamtmohl fördern, und beide bedürfen hierzu großer Mittel, die vermittelst des Kredits zu er. langen find, über den auch Städte in größerem Maße verfügen, als pri. vate .Korporationen. Was unter dem alten System noch nicht in fünfzig Fahren zu erreichen gewesen wäre, wurde unter dem Wagnerischen Snitem in wenigen Fahrm durchgesetzt, und dazu trat noch, daß den Städten Einnahntcqucllen erschlossen wurden, welche das private Kavital niemals hätte erlangen können. In solcher Weise gehört Wagner, so schließt das Cincinnaticr Volksblatt seine Würdigung, zu den Männern, die der Welt von großem Nutzen gewesen find. Uo-operatisn der Verkehrswege ist eine Notwendigkeit. Senator Vorah hat eine Rundreise durch die westlichen Staaten gemacht, um sich von dem Stand der Landwirtschaft zu überzeugen, und was er darüber zu sagen hat. lautet nicht sehr ermutigend. Tie Farmer leiden unter zwei großen Uebclständen, dem Mangel an Arbeitern und dem noch größeren Mangel an Transportfacilitäten. Riesige Quantitäten von Früchten und Gemüsen gehen einfach zu gmnde, weil' keine Tranportfacilitäten zu haben find, um sie nach den Märkten, wo sie so dringend benötigt werden, zu transportieren, und die Farmer werden, wie Senator Borah sehr richtig bemerkt, im nächsten Jahre, nicht mehr pflanzen, als sie für den lokalen Verbrauch benötigen, da sie jedenfalls nicht geneigt sein werden, Produkte zu erzeugen, die sie nicht verwerten können. Daß die Eisenbahnen den an sie gestellten cnorntcn Anforderungen nicht gerecht zu werden vermögen, ist begreiflich. Tie Knappheit an tollendem Material machte sich bei der Ernte eines jeden Jahres mich in normalen Zeiten unliebsam fühlbar und ist durch die jetzigen Verhältnisse, die ungleich größere Ansprüche an die Bahnen stellen, zu einer wahren Kalamität geworden. Und doch könnte diese Transportniifere wesentlich gemildert, wenn nicht völlig behoben werden,, wenn unsere Wasserstraßen, die natürlichen, wie die künstlichen, zu ihrer' vollen Kapazität in den Dienst des Landes Transportwesens gestellt werden könnten und wenn die Bahnen mit den Wasferftraßen. kooperieren würden, statt sie durch Konkurrenz zu erdrücken. Tie Bahnen haben seit Fahren den Plan verfolgt, zwischen Punkten, die an Kanälen oder Flüssen lagen, die Frachtraten so herabzusehen, daß der Wassertransport nicht damit konkurrieren konnte. Sobald die Kon kurrenz Msgeschaltct war, wurden dann wieder die alten Raten berechnet, ein unlauterer Wettbewerb, der für die Nückständigkeit unseres Wasser transportwesens in erster Linie verantwortlich ist. Tie Kanäle unseres Landes, zum Teil vortreffliche Wasserstraßen mit einer nahezu unbegrenzten Transport .Kapazität, sind durch diese Kon kurrenz so benachteiligt worden, daß sie ihrer eigentlichen Vestimmuung nicht mehr gerecht werden konnten. Statt großer Handclsarterien, die den Massentranöport zu bewältigen und in Verbindung mit den Bahnen einen großen Teil des Landes zu erreichen bestimmt waren, wurden sie aus das Niveau , lokaler Transvortmittel hcrabgcdrängt. Ter Verkehr auf dem EriManal zum Beispiel, einem der größten künstlichen Wasserwege des Landes, beschrankt sich fa't gänzlich auf Punkte, die unmittelbar am Kanal liegen. Tie Quantitäten, die auf dem Erie.5!anal zu Qx.port zwecken nach unserem Hafen gelangen, sind unbedeutend int Vergleich zu d.'m. was per Babn über diese Route nach hier gelangt. . Tie Bahnen haben durch ihren unlauteren Wettbewerb den allergrößt t:n Teil des Geschäftes cn sich gerissen, der dem Wassertransport zukommt, und können diesen Verkehr nun nicht mehr bewältigen. Sowohl die Public Service Kommission von New Iork, wie die Zwi Zchcnstaatliche 'Handelslommisfion haben jedoch die Markt, hier Wandel z.t schaffen und die Raten für Transporte, die der Bahn in Verbindung mit d:n Wasserstraßen erfolgen, festzusetzen. Es ist dies auch schon wiederholt dcrsuch! worden, doch kam niemals eine Einigung zustande, da die Bahnen f.-r ihren Änteil an cisent gemeinschaftlichen Transport so viel verlangten, ivß Zur die BoaUir.im fast nichts übrig blieb. Nun hat die Public Seroics Kommission wie die Zwischenstaatliche 5andclLkommi'sisn aber mich das Reckt, den Anteil, der jedem bei einem solchen TrauZpert zukonuni. Zuzusetzen, und wenn sie bisher noch nicht tsßcn (brauch gemacht haben, ja, ist es die höchste Zeit, daß es geschieht. Sind die Bootlinicn erst einmal von dem Druck, den die Bahnen auf sie ausüben, befreit, so wird sich unsere Binnenschiffahrt auch wieder gewaltig heben. Es werden Fahrzeuge in den Dienst gestellt werden, die die Seen wie die Kanäle, ohne umztlladen befahren können, und damit wird unser Traitsportwcsen trotz der großen Entfernungen wieder allen Anforderun gen gerecht werden können. Tie Wichtigkeit der Binnenschiffahrt wird in anderen Ländern weit besser gewürdigt, als bei nns. Man denke nur an die ausgedehnten Spsteme Frankreichs und Teutschlands und den immensen Verkehr auf denselben, ebenso wie an die großartigen Flußrcgulierungen. So ist Z. B. das weit im Lande liegende Köln ein bedeutender Seehafen, der vor dein Kriege noch direkteil Verkehr niit dem Mittclmccre und der Ostsee unterhielt. Stcrblichkrits'Vcrhiiltnis der Ge schlechter. Ueber das Verhältnis der Sterb lichkeit der beiden Geschlechter hat der Holländer Kroon eingehende Un tersuchnngcn angestellt, über deren Ergebnisse im neuesten Heft der Teutschen Medizinischen Wochenschrist berichtet wird. Tanach ist im allste meinen die Sterblichkeit bei den Männern höher als bei den Frauen; das Verhältnis macht jedoch in den verschiedenen Lebensaltern erhebli che Wandlungen durch. Fm ersten Le. hensjahre ist die Sterblichkeit der Knaben fast uin ein Fünftel höher als die der Mädchen. Tiefer große Unterschied vermindert sich aber in den nächsten Lebensjahren. Bei den zehnjährigen Kindern ist sogar die Sterblichkeit der Mädchen bereits größer als bei den Knaben, und un ter hm Vierzehn- und Fünfzehnjähri. gen sterben ein Fünftel mehr Mäd chen als Knaben. Fn den folgenden FMrcn kehrt sich daS Verhältnis wieder um, die Knabensterblichkeit nimnit zu und übertrifft schon vom siebzehnten oder achtzehnten Lebens jahre von neuem die der Mädchen, zunächst in steigendem, dann wieder in abnehmendem Maße. Zwischen den sünfundzwanzigsten und sieben lindzwanzigstcn Lebensjahre ist unter dem Einfluß der Heirat, die Sterb. liirkeit des weiblichen Geschlechts grö ßer. zwischen dein zweiunddreißigsten und vierunddrcißigsten Fahre sogar unt ein Fünftel. Bei den Unverhei rateten ist das Verhältnis wesentlich anders: auf 100 Frauen zwischen zwanzig und vierundzivanzig Fah rcn sterben 141 Männer. Tie höhere Sterbezahl der Männer sinkt znm hohen Älter allmählich herab- Bei den Verheirateten weisen dagegen die Männer, die zunächst eine viel nied rigere Sterbezahl haben, vom. vier zigsten Fahre an eine steigend Zahl auf und übertreffen bald die Frauen. Nach dem sechzigsten Jahre sinkt die Sterbezahl der Manne? wieder her. ab, bleibt aber-bis zum Grcisenaltcr die höhere. 0ATH 0F ALLECIANCE: "I köre by dcclare, on oath, tbat I absolutely and entirely renounce and abjure all alleKiance and fidelity to any foreipn prince, potentate, Etate or sovereipn ty of vvborn I have herrtofore been a subjett; and that I will support and defend the Konstitution and laws of the Unjted States of America aprainst fill enemios, foreign or domestic, and that I will bear true allegiance to the Barne," Tavis gewinnt in Virginia. Tie Bevölkerung von Virginia scheint schon nach einem Fahre Pro. hibition vollauf genug zu haben, denn in der letzten Staatbivahl wur de Tavis, ein Farmer und Temo krat, mit einer Majorität von 30, 000 Stimmen zum Gouverneur die fes Staates erwählt. Tavis erklärte vor der Wahl, daß er im Prinzip gegen Staatsprohibition sei. daß er aber, wenn erwählt, das Gesetz voll und ganz zur Ausführung bringen werde, daß auch nicht ein Tropfen geistiger Getränke in den Staat ge bracht werden könne, bis die Stimm, geber des Staates bei einer Wahl anders entscheiden würden. Fn An betracht nun, daß Tavis bei An nähme der Nomination erklärte, daß er naß sei. daß er auf einer sog. (sommern Sense Platform stehe, und daß er trotzdem mit solch einer gto ßen Majorität zum Gouverneur er wählt wurde, ist es als sicher zu be trachten, daß das Volk von Virginia der Prohibition schon herzlich müde ist und daß bei der nächsten Gele genheit die Stimmgeber dieses Staa teZ gegen Prohibition stimmen wer den. ESSSSSSESS3irS3ffiSi:SSSS3 Alls dem Stlliltc Ncbrllskll ES ,.r;rTr!-;rHH..pM ;- Si-'mik'-AiitJiiU-il-,) ilÜiSlIM eskal-NechLichten ' aus Zremsnt, Neb.! Fremont, Ncfcr. .19. Nov. Eine Abteilung des Fort Erook Fliegercorps kam am Tonnerstag in 20 Motor Tmcks durch Fremont. Tie Herren Hammond und Stc phens haben mit den andren Eon grcßlcuten, welche jetzt in Frankreich sind, eine Ansprache des Präsiden ten der sranzösischen Republik gehört. Herbert Steel und William Ehri stophersen, welche sich zum Flieger dienst gemeldet hattet, sind nicht an genommen worden. Byron Ehcncy hat sity zum Hee resdienst gemeldet. Frank Pollock hatte das llnglück. beim Zusammenbinden zweier Auto mobile jetffe Hand ziemlich- ernsthast zu erletzm. Tas Unglück wurde da durch migerichtet. daß Jemand die eine Maschine zu früh in Gang setzte. Ter Fremont Womcns Club wird wieder eine Kranlerwärterin anstel len. Es sind bis jetzt zu diesem Zweck $115 gesammelt worden. Herr L. D. Richards hat von I. B. Hayncs eine spezielle Einladung zu der in Omaha stattfindenden pa triotischen Versammlung erhalten. Ter Verein der Christlichen Fürn gen Männer will nicht, wie berichtet, einen Kncgsfond von $35,000,000 zusammenbringen, sondern hat jetzt sein Ziel auf $50,000,000 gesetzt. Geo. Morgan hat sich sür die Ma rine einschreiben lassen und wird bin. neu Kurzem Fremnot verlassen. ,N. W. Mapes, der Kapitän der Fremont Home Gnards, hatte seine und seiner Kompagnie Tiensre dem Gouverneur angeboten, wenn sich Un ruhen bei den Versammlungen der F. W. W. in Omaha ereignen füll ten. iiior Krame bat seine hiesiae Anstellung aufgegeben, um in der Armee eine solche als eelzorzer zu erlangen. Tie Home Euards Norden solchen .Personen, die nach Ml Main Str. kommen, papierne Fahnen zum Sckmnck ihrer Häuser, gcden. Die neue Turbine sür die srndti. scheu Wasser- und Lichnncrke ist an. gekommen. Tieselbe hat die Fähig, keit 750 Kilowatts zu liefern und verdoppelt somit nahezu die bishe. rige Leistungsfähigkeit. Es wird ungefähr drei Wochen nehmen, die Maschine aufzustellen. Zwei alte Bürger gestorben. KnUmiUts 10 Ncw, Ge- MlUVMVf "Vfr'f ----- stcrn vormittag wurde die Leiche von William Loscke. der am Freitag im ColunUms Hozpuat verianco. Erde übergeben. Tcr Verstorbene war am 17. März in Oldenburg ge boren, und war ein alter Siedler hiesiger Gegend Am Nachmittag fand die Beerdi gung von Henry Lucschen statt, der in hnm fSrimp ?einr3 Salmes Henrn, twa ackst Meilen nordwestlich von ColumduZ. uarv. 'i.e? cruoruer.c war am 23. März 1813 in Teutsch land geboren und kam im Jahre 1800 nach Amerika. Er war ein Be teran des Bürgerkrieges und machte fast den ganzen Feldzug mit. Er wird von fünf Kindern überlebt. Schule vollständig niedergebrannt. Gordon. Nebr., 19. Nov. Am Samstag nachmittag brannte die hie sige öffentliche Schule gänzlich nie der. Der Schaden beläuft sich ans $35,000 und ist teilweise durch, Ver. sicherung gedeckt. Aus Crcte. Am Samstag wurde im Toorn College zu Ehren der 71 früheren . ,v ... V.. (is..r.Tl Sirt iir .iiiuenieu ver ai:iuu, u Militärdienste stehen, eine patrioti-, sche Verminnilung obgeyatten. störn greßabgcordneter Sloan von Gene, da hielt die Hauptrcdc. Später wurde die Service Flag", die einen Stern sür jeden Angehörigen der Anstalt im Militärdienste enthält, unter der Landcsflagge gehißt. Kompagnie B. vorn 7. Regiment, die aus Leuten von Erete und Um gegend rekrutiert ist, wurde am letz, reu Samstag von Major Severson von Omaha und Major Hollings wortk inspiziert. Tie Kompagnie besteht jetzt aus 115 Mann und '2 Offizieren. Brandstifter noch nicht gefunden. Aurora, II. Nov. Sheriff Fa mes Howard bat bisher noch keinen Anhaltspunkt, dafür finden können, die Perfon festzustellen, die Bohnen int Werte von $0,000 auf der I. N. Farnen Farm in Brand steckte, die M. L. Swartzcngrubcr gehörten. Sie wurden'' am Sonntag vor echt Tagen verbrannt, doch hat der Ei. gentümer das erst am vergangenen , Mittwoch entdeckt. Nellie. Von Noda Skoda. .Die Blondinen." pflegte unser ah er Major zu sagen, teilen sich in uvei Gattungen: die einen sind bös .irtige Frauen die anderen wollen .i werden." WaS mich aber nicht ver Änderte, Fräulein Nellie, eine Blon zine vom reinsten Wasserstoffsuper iryd. innig zu verehren. Nellicö Vater war Stadirat, Haus. Besitzer und gebogener Möbelabri' .ant. Wenn er jemals Kredit in An pruch genommen hätte aber das icl ihm gar nicht ein die Aus .unstet wurde die Firma Langer als chprimissiina bezeichnet haben. , Ich wcch, auf viele Verehre: von Töchtern wirkt des erwählte? Schwie gervaters Bonität slimulietend. An , seine Hochgefühle reichte leine Geld, .ut hinan; oder ihr Wellenschlag be etzte taum mein Untetbcirußlsein. hätte Nellie auch geliebt, wenn sie .ncs Lyrikers Tochter gewesen wäre; ,iur vielleicht in andrer Weise. Wie die Dinge nun einn.al lagen, pflegte ich gegen sechs Uhr morgens ,ms süßen Traumen zu erwachen und im Schaukelstuhl, einein L.ngerschen Fabrikat, zu frühftücke.t. Bon sieben is zehn mußte ich Rekruten zähmen. Zch tat es rein mechanisch un? ließ meinen Geist durch nichts von Nellie ablenken. Um zehn ritt ich die erste, ,ens!erxromenade. Nellie wohnie in :cr Karuzinetgaffe, im ersten Ctock. ie lauerte mit ihrer unwahrjchcin ,ich niedlichen Gießkanne, bis sie die Hufschläge auf dem Pflaster der nahm; dann begeh sie die Blumen. ,ch gab, sowie ich in Sicht war, den inßcrn Sporn, um meine gotlessiirch' .ige Stute zu Ungebärciciien auf' justacheln. Um halb elf mußte ich wieder in ?er Kaserne sein. Ich kam um drei neitel, ohne mich jemals erwischen zu ,assen, indem ich hinten die Mistgrube surchwatete. Alles für Nellie. Tem Kriezsspiel am Nachmittag folgte ich mit halbem Ohr; nur wenn ,ch ein höheres Kommando, vom Ar ,ncc!orrs aufwärts, innehatte, horte mit einem Ohre hin. Tann ritt ich zum zweitenmal aus: riebet an Nellie vorbei. Herr Langer chien zu schlafen, denn da Töchter hen lehnte ungeniert im Fenster. Tie Tobsucht meiner Stute stich! mich nicht im mindesten an ich grüßte, als säße ich auf einem Spha. Fräu lein Nellie quitierie den E'ruß mit roten Tinten und verschwand. In diese durchaus regelmäkiqe Le bensweise brachte die erste Aerände rung der Ball des Noten Kreuzes. Ein weit und breit gefürchtet Ball mit Blattpflanzen im Flur uno einer patronessenestrade hinten. Gesrcrene Exzellenz Herren jeder ein Großkreuz zn der sechsten Nippe, hielten die Temperstur andauernd unier Null, und die Patronessen lächelten eisig Dazu. Wer Hmsah. schauerte zusam men. Nur ich nicht. Mir war es gera. öezu heift. Xoxt safz ja mtU(, tue ich nun amtlich kennen lehnen sollte, rechts von ihr die Mutter, links die Tante. Eine gefahrliche, eine ehrgei jige, eine ledige Tante von dreißig Jahren. Papa Langer als Vorposten inmitten des Saales. Gewiß eine schmierige SefechtZlage. am ici verzweisclte nicht. .Sag' einmal, Schnellincier. möch lest du dich einer reizenden jungen Dame vorstellen lassen?" Der Blondine? Warum' nicht?" Wir schritten auf die Kcke los. .Oberleutnant Schnellinger..." sprach ich listig mit einem verbind lichen Ruderschla? des Arms nach eer .... Tante hin und Schnei imger. dem Weltmann, blieb nichtZ übrig, als die Tante zur Polonäse ju führen. TaS Feld jur mich war frei. .Na, wie hat sie dir gefallen?" fragte ich. als die Musik verklungen war. .Ausgezeichnet Ich maß ihn mißtrauisch von der Seite. Sollte er was im Schilde führen? Sollte er mir's anderswo, m Ende gar daheim in der Kaserne, oergelten wollen? Aber Schnellin zer strahlte nur von Freundlichkeit, machte auch serner der guten Tante den Hof, und ich freute'mich, einen so famosen Bollelefanten gefunden zu haben. Ja, ich freute mich. Wenn ich manchmal des Abends schlaflos im Bette lag. da kam mir vor, als hätte ich Cchnellingern viel zu danken. Tie Dinge standen ja nicht übel: wir hatten bei LangerZ Besuch gemacht und waren, wenn auch nicht iibeiströ mend herzlich, doch übeiauZ höflich zufgenommen worden. Meine Nellie sah ich nicht mehr bloß am Fenster, renn ich täglich zweimal rbeiritt wir kamen auch auf der Eisbahn jusanimen, und Schnllinger sorgte rafür, daß der Tante manch ein Händedruek entzing. Papa Langer ,:.ar sichtlich nicht für militärische Zernierungen im engern Familien kreise, aber wenn der rechte Augen blick gekommen ist einem Hand streich wird auch er nicht widerstehen. Tie Chancen standen also nicht un zLnstiz. Da c'sslfi etwas Unerwartetes. Papa Langer hatte schon des Lf kern mit eigentümlicher Betonung von einem Geschäftsfreunde gesprochen, der nächstens kommen sollte. EineS Tages, als ich vorbeiritt, war Nel lies Fenster geschlossen, und als ich immer nocy uno nocy einen pviu aab. um rnii vernefimlicb zu machen. erschien oben ein fremder Mann in den Gardinen. AbendZ war Ball des Frauenhilssvereins. Der Fremde sak neben Nellie. svielte mit ihrem Fächer, und' Herrn LangerS Augen ruhten wohlgesallig aus thm, der )iq hier mit so selbstverständlicher Si cherheit zu benehmen wußte. Tas gefiel mir ganz und gar nicht. Nellie mußte dringend IoS geschraubt werden. Aber wie es on stellen, ohne Herrn Langer zu rei zcn? t Für solch schwierige Augenbii bat die Natur einen mächtigen Net ter geschaffen: den Elefanten. Tie !llms,l setzte eben em. schnei linger verstand meinen flehenden Blick und wallte mit Nellie davon. Ich in der Tante Armen nach. Nellie hatte mir die zweite, die HerzenLquadrille zugesagt. Ich zählte fieberhast die Minuten. Fräulein Nellie, wer ist der MannZ" Ob Sie wissen daS nicht? Ich will Sie nachher bekannt n,a chen. Ein sehr netter Ulienlch. a brikant aus Zürich. Er heißt Aörgli und ist ein Better von Papa. Ei gentlich kein Better, sondern Ju gendsreund nämlich: mit seinem isaitt bat Vava studiert. Er hat ein Automobil und denken Sie nur, wie interessant: er hat sich un längst das Gehirn vollkommen zer schmettert." .So, so...." .Tas heißt, e war Weiler nicht gefährlich; er verstauchte sich dabei nur den Knöchel; aber das Blut ritzte nur so herum, erzählt er. Grausig! Wenn man doch so was mitmachen könnte! Natürlich ohne Unfall. Aber was sehen Sie mich cenn so an, als ob?".... .Nun? Als ob?".... .Litte, stehen bleiben, es ist Her rensolo." Ich wünschte lebhaft, ein Auto mobil zu sein und Herrn Wörgli auf der Landstraße zu begegnen. In der Ballpause erzählte r ein Erlebnis mit Bären im Kanton Tes sin. Nellie hing an seinen Lippen. Als er schilderte, wie er mit nusge schössen Büchse und gebrochenem Fangmesser fast Brust an Brust der Bestie gegenüberstand (Wie ich jetzt Ihnen gegenüberstehe. Fräulein"), da ließ der Fremdling eine Augen blitzen, und Nellie sand es begreif lich. daß der Bär, von diesem Blick verschüchtert, davongeschlichen war. , .Schnellinger, der Mann wird mir unheimlich." .Tu bist ein Kind. Ich finde ihn erheiternd." .Schnellinger. hilf mir hilf, ehe es zu spät ist!" .Das werden wir gleich haben. paß mal auf! Sie treiben wohl jeden Sport, Herr Wörgli?" Ter Fremde blickte müde zu Bo den, schlug langsam die Lider auf und sagte langsam: .Jeden.' ' .Reiten Sie auch?" .O, gewiß. Herr Wörgli reitet auch," rief Nellie begeistert an seiner Statt. Tat Kremde nickte nur dazu. .Neilen Sie gern?" fragte Schnel linzer wieder. Wozu die Frage? Wo will Schnel linger hinaus? Halt, ein Ge danke! Ich nahm mich zusammen, um möglichst harmlos auszusehen, und sagte: .Wenn Sie reiten mögen ich stelle Ihnen gern mein Pferd zur Berfugunz." .Danke, danke vielmals; aber ich habe ja keinen Dreß hier." .O, Sie müssen reiten, ich mochte Sie so gern zu Pferde sehen." rief Nellie. .Sie müssen bestimmt rei ten morgen schon, nicht wahr?" Es war eine denkwürdige Szene. Wir standen alle am Fenster bei Lanaers und warteten: Bater und Mutter. Tochter und Tante Langer, d.um Schnellinger und ich. Und warteten und warteten. Aber nichts ließ sich blicken. Nellie in einer Er regung, daß ich bor Zorn die Zähne zusammenbiß. Plötzlich quiekte sie: ..Er kommt er kommt" und am Ende der Kapuzinergafse erschien meine brave, meine herzensgute Rieke und Wörgli darauf mit nachlässigem Stolz und ließ sich von der Sonne des Spätwinters bestrahlen. Er winkte schon von weitem. Er halte den Hut gelüstet, lachte Nellie zu und ließ seine Augen blitzen.... ganz wie damals im Kanton Tessin. Je näher er kam, desto siegesbe wußter richtete er sich im Satte! auf. Sogar die Tante schien von seinem Anblick zu erwärmen. , .Ein. junger Siegfried sagte die Tante. .... da was war das? Er innerte sich meine Stute der vielen Fensterpromenaden? Und der Spo ten, die sie hier zu bekommen pflegte? Sie stutzte, tänzelte fünf Schritte weiter, stutzte wieder, krümmte ihren Niicken, und urplötzlich kein menschlich Auge konnte dem gcschwin den Vorgang folgen - stak der junge Siegfried mit dem Kopfe in einem zusammengekehrten Dreckhaufen und protestierte mit den Beinen. Lähmerkder Schreck in der Familie Langer. Aber nur eine Sekunde. Dann , . . . a . . . . . c ... : X. f.?. Ivyr Papa langer uu iniiy v. t .Ich bitte, das haben Sie absicht lich getan. Ich bitte, die yaven den inn MD.Tnn in Mfnhr nphrnisit. - Ich bitte. daZ kann ich ganz und gar nicht billigen. Ich bitte, er ist der Sohn meines Bekannten, und ich hin für sein Wohl verantwortlich." .Aber, Herr Langer, erlauben Sie einmal ....?" .Pardon, Herr Leutnant, ich er, laube es nicht. Ich bitte, sein Batcr exportiert Möbel sür viele tausend , Franken jährlich und überhaupt, ich bitte, Sie müssen wissen, ich bin sehr dagegen." I . .. ich . .. ich veid .... verstehe Sie einfach nicht, Herr Lan ger. Jch ka.. kann doch nichts da sur ..." Und Schnellinger, der Verräter, wiegte langsam den Kops und sagte! .Mein Lieber, als Kamerad und Neiter kann ich dich doch nicht von aller Schuld freisprechen. Wenn man ein bösartiges Pferd hat, darf man es niemand auderm anvertrauen." Papa Langer legte Schncllinzei die Hand auf die Schulter. Wacker, wacker, Herr OberleütnanI Sie haben mir aus der Seele ge sprechen." Was blieb mir übrig? Ich war tc!e eine Anstandspause ob sie verging sehr schnell mit der Bei gung des schiffbrüchigen Fremdlings dann nahm ich Kape. Abschied, Säbel und ging. Ging und kam nicht wieder. ?!ie, nie mehr wieder. Selbst als mich Schnellinger zu seiner Verlobung mit Nellie lud, entschuldigte ich mich ' : mit Kopsschmerzen. Ein erloschener Studcntcnbrauch. T.is Hutschen" gehörte früher zu den häufigen studentischen Gebräu chen. ES war das eine Art des Brüderschaftstrinkens, wobei beide Teile lies, was sie im Augenblicke auf und an dem Leide hatten, also , auch Degen, Uhren, Ringe und Bör sen, tausch'.en. Tas Hutschen war ein Hauptmittel, durch das sich alte Studenten immer noch auf der Uni versiiät hielten' sie suchten sich nämlich wohlausstaffierte Mutter söhnchen zu Huischbrüdern aus und , boten ihnen Brüderschaft an, die na f illrlich von den jüngeren nur ausge schlagen werden konnte, wenn dies sich der Gefahr aussetzen wollten, von den älteren zum Duell gefordert zu werden. Gewöhnlich fügte sich der jüngere Student und gab feine schönen Klei dungsstücke, die Wäsche samt Ring, Uhr, Degen und Börse dem alteren Hutschbruder, während er selbst nun die von dem älteren zu diesem Zweck besonders ausgesuchten fadenscheini gen jlleider. die Wäsche und höch, slkils noch eine völlig leere Börse er hielt und dann noch obendrein aus gelacht und ironisch als ein jetzt erst für das Studentenleben Hoffnung gebender junger Mann belobt ward. Zuweilen wuroe auch eine Hutschung bloß im Interesse der Belustigung vorgenommen, wenn ein sehr großer Student einem sehr kleinen das Hut' schen anbot, und dann der eine mit Aermeln, die kurz unter dem Ellbo gen aufhörten, und der andere mit den am Boden nachschleppenden Rock, schößen nach Hause ging. , 5tönig Friedrich Wilhelm III. un der Lorbeer. Nach dem Siege bei Leipzig. zählt Fouqu6.in feinen Denkwürdige leiten, überreichten edle Jungfrauew der Stadt den einrückenden Monar! chen Lorbcerzweige. König Friedrich, , Wilhelm 111. steckte den ihm zuteilt gewordenen Zweig in die Brustkasche seines Oberrockes und besaht abends, beim Auskleiden dem Kammerdiener,, das Reis sorgsältig zu bewahren. So kam der Lorbeer zugleich mit dem Könige nach Berlin zurück, und als r.r tu:: j...ri fV-I-w-Ii cm nacü lcuicr yiuuiun i jucuuw Wilhelm-sich zu einem Besuche noch s, Eharlottenburg und der Stätte auf H. machte, wo die Königin Luise schlum , werte, da nahm er den Zweig mit sich, in der Absicht, ihn dem herrli! , rfi hnn fj.iiti4i ntftrtTitr? ii'h' werke der Unsterblichen in den Arm zu legen. Der Schloßgärtner in Eharlottenburg aber hatte wohl ge , ohnt. wohin des Königs ersttt Gang, sich richten werde, und daS Marmor bild bereits mit einem Lorbeerzweige,! wie zur Begrüßung des ruhmreiche Siegers, versehen. Als nun der Kö nig, in tiefer Bewegung der feierli chen Stätte sich nahend, den Lorbeer im Arm der Verklärten gewahrte, soll er ausgerusen haben:Ach. Luise. Tu kommst mir doch immer zuvor!" Halbtrauer. Junge Wit we: .Morgen will ich mit der Halb traucr beginnen. . . Tie eine Herz kammer stünde also wieder zur Ber fügung. .