Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 14, 1917, Image 5

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    Seite 6-TSgliche Omaha TridNne-Mtttwoch, den U. November 1917.
Arbeiterschaft fNgt
sich der UegZeruttg!
sämtliche Streif i NegikrungZa'
Ingen anfgchobrn. Arbeiter lei
ren zur Arbeit zurück.
(True tranelation led with the
pOKtmastcr at Omaha, Neb., on Nov.
H, as required by the act of Oct. 6,
1017.)
Buffalo, N. d 14. Nov. Wie
Ijtmte bei der Versammlung der Ame.
tican flederation of Labor dclannt
''geben wurde, laufen ouS allen Tei
Im des Landes Berichte ein, aus wcl.
chen Hervorgeht, das; der Streik in
den verschiedenen Anlagen, die sich
mit der Ausführung von Regie
rungökontrnkten geschäftigen, vorlas
fig eingestellt wurden und die Arbei
ter sich wieder an die Arbeit begaben.
Man will das Ergebnis der Konfe
renz der Arbeiterdelegaten mit Prä
sudeilt Wilson abwarten.
Sn Ncwark, N. J fanden sich
beute wieder 10.000 Streiter zur
Arbeit ein. Mau ist der Ansicht,
daß der Entschlusz der vereinigten
Arbeiter des Baugewerbes auch einen
günstigen Einfluß auf die Arbeiter
der Schisft'bauhöfe der pazifischen
Uüste, speziell in Portland, San
Francisco und Seattle haben wird,
die vorläufig zwar zur Arbeit zurück
kehrten, aber mit der von der Ne
. gierung festgesetzten Lohnliste noch
immer unzufrieden find. ,
Finnland erwählt
eigene Negierung!
(True translation Elcd ffith the
Jiostmaster at Omaha, Noh., on Nov.
14, as required by the act of Ort. 6,
1917.)
Stockholm, 11 Nov, Finnland
IjQt erklärt, das; es sich innerhalb
seiner (Grenzen im ttrieg)?zttstand be
findet und hat einen Landtag und
eine Gruppe von Negierung:direk.
torcn crwäblt, uin die Geschicke der
Provinz zu lenken.
Wcihnachtspost.
i
Pakete für die Marine bis zum 24.
November i New Aork.
(True translaüon filed with the
postrnaster at Omaha, Neb., on' Nov.
14, as required by the act of Oct. 6,
1917.)
Washington, 11. Nov. Das
MannedcPartement gab betreff der
Versendung von Weihnachtögeschen.
ken an Leute in der Marine folgende
Vorschriften bekannt:'
Alle Postsachen sind zu adressieren,
wie es in den Postgesetzen vorgeschrie.
ben ist; alle Pakete sind zu adressie
ren: ,iarc Tupply Ossieer, Navu
Aard. New i'Jorf."
Der Name des TeuderS sollte aus
9fhm Paket stehen, desgleichen auch
die Sorte Christmas boz" oder
..Cbrn'inias vreient".
Alle Pakete müssen in New ?)ork
spätestens am zl. November sein.
Für Postpakete sind Listen mit an
geschraubtem oder Klappdeckel zu
verwenden. (Srpreswslkcte dürfen nicht
über 20 Pfund Iviegen. Dem Ver
derben ausgesetzte Nahrungsmittel
dürfen nur in Konservenbüchsen oder
Glaögesäßen versandt werden. Für
örpreßPakcte sind Holzkislen zu ver
wenden, die nicht über 2 Kubikfuß
einnehmen.
Vor der Absendung niüssen alle
Pakete den den Beamten nach Vom.
ben, Explosivstoffen usw. untersucht
werden.
Ansliebunasgrirtz ols kvnstttntioncsl
Ä erklärt.
fr Ti ,,1 .Hl, 4.1.
(lluc u auni.iijuu jjiu v 4.ii ein:
ostraaster at Oinaha. Neb., on Nov.
i 14, a required by the act of Oct. 6,
I 1917.)
Wilmingtön. Tel., 14. Nov.
ä Richter Edivarö G. Bradford erlies;
ffheute im Bundesdistriktsgericht eine
Melnuigoverliindigung, durch die
der Temurrer in deut Falle von To.
nald Stephens, der cS vcrfännite, sich
gemäß dem Aushebungsgesetz regi.
stricrcn zu lassen, hinfällig wird, Die
Verteidigung biclt, das; daö Gesetz
linkonstituüonell wäre, aber das Ge
richt hielt die tt'onstitutionalität des
Gesetzes aufreckt.
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Sie halten, tote Eisen
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Schul Schuhe
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pioijrt echud. Sehe S ach dcc
Sitxmüimd ans btu Ge&Iea.
T. Mayer Boot ö Shoc Co.
MLlwtuliM, WSi.
SS
ttriegsgefetz betreffs
Explosivstoffen!
Lizensen vo Fabrikanten nnd
Händlern derlaugt? schwere
Strafen festgesetzt.
(True tranelation filmt with the
potmaster at Omaha, Neb., on Nov.
14, as required by the act of Oct. 6,
1917.)
Washington, D. , 14. 9Ioü
DaS Gesetz vom 6. Okt. 1917 zur
Regulierung der Erzeugiung und deS
Handels mit Explosivstoffen tritt ain
Donnerstag in 5!rast. Sein Zweck
ist, einerseits zu verhüten, dah sich
dem Land feindlich gesinnte Per.
sonen in den Besitz von Erplosivstof.
fen setzen, andererseits, um allen
loyalen Bürgern, welche in Aus
iibung ihres Berufes Explosivstoffe
verwenden, wie Kontraktoren, Berg,
bangesellschasten, Steinbrecher u. s.
v., zu ermöglichen, sich die notwendi
gen Stoffe zu verschaffen, ohne mit
dem Gesetz in Konflikt zu kominen,
Präsident Wilson hat diesbezüglich
die nachstehende Proklamation erlast
sen:
Wer immer in den Vereinigten
Staaten nach dem 15. November im
Besitz von Explosivstoffm angetroffen
wird, ohne eine Lizens hierzu, aus
der hervorgeht, wozu er die Explosiv
stoffe braucht, von der Bundesre
gierung erwirkt zu haben, wird so
fort verhaftet und init eine Geld
strafe bis zu $5,000 oder Zuchthaus,
strafe bis zu einem Jahr belegt. Un
ter llmüänden mag der Betreffende
zur Geldbuße von $5000 und zur
Kerkerstrafe von einem Jahr verur
teilt werden.
Dies ist die Hauptklausel in einer
vom letzten Kongres; passierten
5riegömas;regel, mit deren Durch
führung das Minenbureau im De
partement des Innern betraut ist.
Der Sekretär des Innern, Lane, hat
Jraneis S. Peabody aus Ehicago,
einen bekannten, mit dem Gebrauch
von Explosivstoffen, die in großen
Mengen in der Nohlenindnstrie gc
braucht werden, vertrauten Kohlen
industriellen, zum Assistenten des
MincnburcauTircktors Van H.
Manuing bei der Durchführung des
Gesetzes ernannt.
Das Gesetz ermächtigt den Minen
bureaU'Direktor sich nicht nur aller
Bundebbeamten, sondern auch aller
Staatspolizei, einschließlich städti
sche Polizei. Eountu Sheriffs, Dc
putieö. Konstabler und aller Bcam
ten. die mit irgeudux'lcher polizcili.
chen Funktion betraut sind, zu bcdic
neu. Die Polizei in den verschiedenen
Städten ist bereits für diese Arbeit
organisiert, unter einem auö den
Polizeichefs aus den großen Städten
bestehendem Komitee, dessen Vorsitzer
der Polizei-Siiperintendent von
Washington. D. C.. Major R. W.
Pullman, ist. Die Polizei hat nicht
nur aus Beobachtung des Gesetzes zu
sehen, sondern gründliche llntcrsu
chung über alle Dynamit Attentate,
Brände in Fabriken und Lagerhän
sern anzustellen und die Bericht:
hierüber dem MineubureauTirektor
zu erstatten.
Personen, die in Anschlägen zur
in die Luftsprcngung von Fabriken
oder Brücken abgefaßt werden, kam
inen vor die Behörden zur Straf
Verfolgung entweder unter dem Au
des oder dem Staatsgesetz. In den
meisten Staaten sind besonders
schillere Strafen für folche Verbrechen
vorgesehen. So wird in New Jorl
das Lagern von Dynamit in der
Absicht, srenides Eigentum in die
Luft zu sprengen, mit Zuchthaus bis
zu 25 Iahren bestraft. Die in dem
neueil BundcSgefetz als .riegSmaß.
regel vorgesehene Strafe deckt nur
den unbefugten Besitz von Explosiv
stoffcn. Das Gesetz schreibt vor, jedermann,
der Explosivstoffe hantiert, muß eine
Lizens haben- Der Fabrikant, der
Importeur und Erporteiir muß eine
LizenS haben, die im Mincnbnreail
in 2i?astzington ausgegeben wird,
Aber auch der Verkäufer wie der
Käufer von Explosivstoffen miiZsen
Lizensen haben, die im allgemeinen
von County Clerks oder anderen zur
Eidabnahinc ermächtigten Lokalbc
amtcn zu holen sind. Jedes Eouitty
wird mindestens einen Lizensbeam
ten erhalten, und wenn cshin!äng
lich groß ist, uni die Maßnahme zu
rcchtiertigcn, werden weitere Lizens
agenten im Eounty designiert. Sicht
das Staatsgesctz ein System zur
Lizcnsicrung von Personen vor, die
Erplosivstosfe erzeugen, verwahren,
damit handeln oder gebrauchen, so
wird der betreffende Staatsbeamte,
der zur Ausgabe von solchen Staats
lizensen ermächtigt ist, als Bundes
Lizcnöagent designiert: in gleicher
Weise erhalten städtische Beamte, d:c
mit der Erteilung von städtischen Ex.
plosivstoff-Lizensen betraut sind, Bc
fugnis, Bundeölizeusen zn erteilen.
Die Bundeslizens bcsrcit aber nie
manden von dej Notwendigkeit, die
unter dem Staatögesetz oder der
städtischen Vcrerdnung notivendige
Lizens zu erwirken.
In jedem Staat wird ein Staats.
Inspektor ernannt, der das Minen
.''ureau bei der Administration des
!'esetzcs im Bereich des betreuenden
Staates vertritt. .
Nur Bürzcr . bei Bereinigt!
Sieben italienische
Dörfer gestilnnt!
Berlin meldet, dasz auch jycltrr von
den deutschen Verbündeten
besetzt ist.
Berlin, über London, 11 Nov.
Offiziell wird heute gemeldet: Sie
ben Dörfer auf den schneebedeckten
Gebirgsstellungen östlich von Asiago
wurden von uns gestürmt, desglei
chen die befestigten Stellungen des
Monte Lisscr. Wir haben Primo
lano und Fcltcr besetzt."
Möglichkeiten eines
Einfalls in England!
(True translation Lied with the
postrnaster at Omaha, Neb., on Nov.
14, as required by the act of Oct. 6,
1917.)
London, 14. Nov. Daö Kriegs
kalnnett rechnet mit allen Möglich
keilen eines Einfalls feindlicher
Truppen," erklärte Heute Vonar Law
im britischen Unterhause. Er gab
diese Erklärung ans direktes Besra
gen ab, da verschiedentlich Ansichten
über deutsche Kriegspläne geäußert
worden warcii. Seit einiger Zeit
hatte sich daö Gerücht verbreitet, daß
die Teutschen einen Tunnel unter
dem 5lanal konstruierten, um Eng
land auf diese Weise anzugreifen.
Sie sollen schon seitdem sie die belgi
sche Küste erreichten, hiemit beschäf
tigt sein. Ein weiteres Gerücht, das
auf einen beabsichtigten Einfall der
Teutschen in England hindeutet, be
sagt, daß der deutsche Generalstab
an die Soldaten an der Front eng
lisch-deutsche Konversationsbücher ver
teilen läßt.
Uehkrliftet.
tterenskn wieder
l?err in Petrograd!
(True translation filed with the
postrnaster at Omaha, Neb., on Nov.
14, as required by the act of Oct. 6,
1917.)
London, 11. Nov. In Ueber
einstimmung mit den besten aus
Stockholm hier eingetrosfenen Nach
richten steht Petrograd heute wieder
unter der Kontrolle Kerenökys. Er
rückte in die Stadt ein, wurde von
den Truppen der Marimalisten un
terstützt und gewann bald die Kon
trolle über die Telegraphenäinter
und andere Nachrichten-Agenturen.
Der Bolsheviki Bericht, daß der Mi
nisterpräsident nach seinem Betreten
der Stadt verhaftet worden ist, wird
angesichts späterer Nachrichten nicht
für wahrscheinlich gehalten.
Wird überführt, deutschen ttefange'
neu zur Flucht verholfen zn
haben.
(Ti-uo translation silcd with the
postrnaster at Omaha, Neb., on Nov.
14. as required hy the act of Oct. 6,
1917.)
Columbia, S. d, 11 Nov.
Albert Orth, der Herausgeber der
Deutschen Zeitung" m Eharleston,
S. E wurde heute hier im Bundes
geeicht überführt, einem deutschen
Gefangenen geholfen zu haben, aus
dem Bundcszuchtlsaus in Atlanta zu
entfliehen. Richter Smith kündigte
an, daß er die Verhandlungen von
vier weiteren Fällen gegen Orth ab
lvarten Inerde, ehe er sein Urteil
lallen werde.
Notes Kreuz hilft.
Notleidenden in Italien wird halbe
Million llvcrmccn.
Washington, 11. November. -
Das Note Kreuz hat für das Hilfs
werk unter den von Hans und Hof
vertriebenen Bewohnern Norditaliens
eine halbe Million Dollar bewilligt.
Hiermit ist der bereits früher be
willigte Betrag von einer Vicrtclmil
lion verdoppelt worden. Von Paris
aus sind Matratzen. Decken, Kleider
und Medikamente nach Italien ab
geschickt worden.
DaS Amerikanische .Rote Kreuz
bat bis 1. November aus feinem
Kricgsfonds $10,851,259 für Hilfs
zwecke angelviefen, davon sind !jZ26,
034,400 ins Ausland gegangen,
hauptsächlich nach Frankreich, das
$19,581,240 erhielt.
Wie Stralosch !n vvlleS Hans gnsnm
menbrachle.
Christine Nilson. die schwedische
Nachtigall", besaß in der Person von
M. Strakosch einen Impresario, wie
er nicht oft gefunden werden dürfte,
denn Strakosch, selbst künstlerisch
fein gebildet, war nebenbei noch ein
ebenso gerissener wie skrupelloser Ge
schäftsmann.
Einmal sollte Christine Nilson bei
einer Tournee durch Teutschland
auch in Hamburg ein großes Kon
gert geben. Kurz vor ihr waren je
doch in der alten Hansestadt schon
drei andere Sängerinnen von natio
nalem Ruf aufgetreten, so daß zu
befürchten stand, das Publikum wiir
de dem Konzert trotz der geschickten
Zeituugsreklame nur noch ein mäßi
s,es Interesse entgegenbringen. Ti:
Vorbestellung war auch wirklich au
ßcrst gering: drei Tage vor dem
Üonzcrt waren kaum achtzig Plätze
verkauft.
Strakosch ist in heller VerzWif
lung. Geht's so miserabel weiter, so
setzt er eine Unsumme bei dieser Ver
anstaltung zu, anstatt wie bisher
stets einen schönen Gewinn einzu
streichen. Da kommt ihm noch zur
rechten Zeit. die Erleuchtung, Er geht
zn dem bedeutendsten Goldarbeiter
der Stadt und verlangt, einen massiv
silbernen Pokal auö der Schaufm
stcranslage näher besichtigen zu diir
fen. X,
.Und der Preis des KistwerkZ?"
fragte er nach eingehender Prüfung,
Achttausendsünfhundert Marf."
Diecht hoch. Trotzdem werde ich
bei: Pokal nehmen."
hb wo darf ich ihn hinschicken?"
Co weit sind wir noch nicht. Hier
ist meine Karte. Ich bin Strakosch,
der Impresario der großen Sänge
rin Ehrislinc Nilson, die in zwei Ta
gen hier ein Konzert geben wird,
was Ihnen wohl bekannt -sein dürf
te."
Allerdings
Wenn wir bei diesem Konzert
nun ein ausvcrkauftes Haus h.aben,
wie wir's von allen großen Städten
her gewöhnt sind, so werde ich Ihr
Kunstwerk kaufen. Schicken Sie's
mir dann mit quittierter Rechnung
in mein Hotel. Aber, wie gesagt, nur
wenn der Saal bis auf den letzten
Platz gestillt ist, kann ich's nehmen.
Ji'lieu!"
Wenige Minuten später wieder
holte sich diese Unterredung in ahn
licher Form bei einem zweiten Gold
arbeite?, dann bei ,einem dritten,
vierten und so sort, bis Strakosch
sämtliche Juwelierläden nicht nur
in Haniburg, sondern auch in dem
benachbarten Altona abgeklappert
bat. Ueberall hinterlänt er eine Be
stellung auf einen sehr wertvollen
Gegenstand unter der Bedingung,
daß der ,Konzertsaal vollkommen
ausverkauft fein muffe. '
Auf diese Weise hatte der Impre
sario eine Menge einflußreicher Ver
kaufsagenten gewonnen. Denn die
Juweliere gaben sich in der Hoff
imng auf den gewinnreichen Verkauf
die größte Mühe, Freunde, Bekannte
lmd Kunden zum Besuche des Kon
zrts zu bewegen.
Am Abend des Konzerts strömte
das Publikum in hellen Scharen
herbei, und Strakosch hatte eine
glänzende Einnahme.
Am nächsten Morgen jedoch er
hielten die sämtlichen Opfer des ge
riebenen Slrakosch folgende, völlig
gleichlautende Briefe: Zu meinem
Bedauern muß ich Ihnen mitteilen,
daß ich den von mir ausgewählten
Gegenstand nicht kaufen kann. Es
sind leider zehn Plätze gestern un
besetzt geblieben, und die Bedingung,
die ich an die endgültige Abnahme
knüpfte, ist daher nicht erfüllt war
den. In der Hoffnung, daß Sie ein
andermal glücklicher sind, M. Stra
kosch."
Daß der Impresario diese zehn
billigen Plätze absichtlich nicht niit
verlausen ließ, ahnte niemand der
also Geprellten. Und als nach Jahr
und Tag dann die Wahrheit ans
Licht kam, hatte keiner der Kauf
keilte mehr Lust, sich auf einen Pro
zcsz einzulassen.
Staaten oder von Ländern, welche
den Ver. Staaten und den Alliierten
freundlich gewillt find, können Li
zenfen erbatten.
Kontraktoreu, Bergbaugesellfchaf.
ten. Steinbrecher und andere, die Ex
plosivstosfe in grasten Mengen ge
brauchen, dürfen ihren Angestellten
die nötigen Explosivstoffe nur durch
Personen, welche Vormanns Lizeirscn
besitze, zukommen lassen.
Bei Erwirkung der Lizens msz
der Käufer von Tynamit angeben,
wozu das Sprengmatcrial gebraucht
wird und er ist kastbar. dar. es nickt
anders verwendet wird, wie auch für
die Rückerstattung des cnvigen über
schüssigen SprengmatenaZs.
Mit der strikten Turcbfühniilg die.
ses Gesetzes boifen die Bnndesbehör
den zu verhüten, daß Explosivstofse
in die Hände von übelgesinnten Per
sonen gelangen und allen ferneren
Tnnamitanschläacn ein Ende zu ma
Tic Pockenimpfung.
Tchvn Fricdch der Groöe rrkannie ihre
Borteile.
Die Pockciu'pidemic. die um die
Mitte deö achtzehnten ,ahrhunders
große Teile von Europa durchzog,
gab Friedrich dem Grofzen Gelegen
heit. Stellung zur Impfung zu nch
men. Er soll, als d'Alembert ihm
mitteilte, das Parlament ii. Frank
reich wolle wegen der Einsülrung der
Impfung is,er der medizinischen
auch die theologische Fakultät iefra
gen, .vor Erstaunen beinahe an die
Decke gesprungen sein". Für Preußen
genehmigte er die Niederlassung eini
gcr englischer Aerzte zur Vornahme
der Jmpsung, und zwar wandte man
damals Jenners Einführung der
Kuhpockenimpfiing. datiert erst aus
dein Jahre 1798 die Ueberimpfung
der menschlichen Pocken an. Nach
England war die Methode durch die
Frau des Botschafters in 5tonstanti
nopcl. Lady Montague, gebracht, die
w der Zuriet gesehn iput.
Englische Jmpsärzte kamen 1767
und 1774 nach Berlin. Einer von
ihnen, Dr. Vaylies, hat seine Berli
ner Erlebnisse in einer Broschüre nie
dergelegt und darin von den Schwie
rigkeiten erzählt, die ihm zum Teil
von Aerzten, zum Teil vom Publi
kum gemacht wurden. Allen Treibe
reim entgegen legte sich Friedrich für
die Impfung persönlich ins Zeug und
beaustragte den Borschenren des
Oberkollegium Medicum Grasen
Reusz, für tunlichste Förderung der
Impfung zu sorgen. Baylies sollte
öffentlich und ungehindert" die
Pockenimpfung vornehmen; an den
Physikus Dr. Opitz aus Minden
schrieb der König, ,es Ware ihm lieb,
wenn er in Berlin seine Kenntnis von
der Impfung erweitern und vervoll
kommnen würde". Um die Methode
allgemeiner bekannt zu machen, ließ
der König im März 1775 Kinder des
Friedrichs-Waifenhauses durch Dr.
Baylies in Anwesenheit von zwölf
preußischen Kreisphysici impfen.
Friedrich hat über d:e ganze Impf
angelcgenheit mit Baylies persönlich
lorre pondiert, und m einem Brief an
die Prinzessin von Oramn bedauerte
er, daß man nicht schon früher die
Leute geimpft hätte. Natürlich bildete
B'lies Tätigkeit und namentlich des
Königs Interesse für 'hn, die Tages-
sensativn tn Berlin. Erst glaubte
man, die Impfung sei nur ein Vor
wand, und der König beabsichtigte,
ben englischen Arzt, selbst zu tonsul
tieren. Dann wandten sich in Leipzig
Zeitungen gegen die Einführung der
Impfung mit dem Hmweis darauf,
daß im Berliner Kadettenhause einige
Insassen die Pocken cuch ungeimpft
gut überstanden hätten.
Unbeirrt dadurch, trug Friedrich
dem Minister v. Hoym auf, für Jmp-
tunaen m ö?chle!ien Sorge zu tragen.
da anscheinend die Prämierung von
Aerzten, die sich mit der Jmpsung be
schäftigten, keinen nennenswerten Er
folg gehabt hatte. Beson.ers interes
sierte sich der König für die Impfung
in seiner Familie, und als die Kai-
serin Katharina sich erst zur Probe
impsen ließ, ehe man an dem Thron-
folger Paul den Eingriff" vornahm,
beglückwünschte er sie.
Noch eine Kaliquclle.
Targnsso Me.'r soll 'j4i tosf Zn
riesiger ?cnge enlhalien.
Auf der fieberhaften Suche nach
Kali oder Potaschc, nach welchem ein
so starkes Bedürfnis landwirtschaft
lich und militärisch herrscht, haben
die Amerikaner zwar sckon manche,
mehr oder minder wichtige Fund
Plätze oder Gewinnungsgelegenhei
ten entdeckt. Aber sie können noch
immer viel mehr Kali brauchen, als
sie bisher selber zu sördcm der
mtcn. Und in dieser Beziehung
wiro auch eine der merkwürdigsten
Gegenden der Welt wieder genannt,
welche schon seit längerer Zeit in
der wassenklirrenden Menschheit
nicht mehr hatte von sich reden ma
chen.
Tiefe Gegend ist die sogenannte
Sargasw'Sce im nördlichen Atlan
tischen Ozean zwischen den Antillen
und den Azorcn.Inscln, Flösse
treibender, vielfach miteinander zu
sammenhängender Eilande, deren ge
naue Stellung jeweils durch den
Mittleren Wirbel des GolsstromeS
bestimmt wird. Sie sind hauptsäch
lich durch das berühmte Golfgewächs
Sargassam baccisenmi" gebildet
und mit vielen Uebcrblcibfeln stck
kcn gebliebener Schiffe und noch
unzähligen anderen, zugetriebenen
Gegenständen untermischt. 5lolum
buö entdeckte diese seltsame Welt, so
ost ein großes Hindernis für den
Seefahrer, auf seiner ersten Fahrt
nach Amerika zu. Sie bedeckt eim-n
Flächenraum, welcher nahezu so
groß ist, wie der ganze europäische
Kontinent: im übrigen gibt es noch
mehrere andere solche ZwitterÄi!
düngen zwischen Meer und Land.
zunächst eine zwischen den Bcrmu
das und den Bahamas, eine im
Stillen Ozean und eine im Südli
chen Eismeer. Besonders berühmt
ist aber nur die erstgenannte gewor
den.
Alle jedoch sollen ungeheuer reich
an Kali sein! Dasselbe muß aus
dem ' Seckraut gewonnen werden,
inclches verbrannt wird. Kapitän
23. S. Warner, ein aller früherer
Seefahrer, welckzer gelegentlich auch,
an der Entwicklung von Kali-La
geru auf dem Lande beteiligt War,
Wundert fich, daß bislang noch kein
Versuch gemacht Worden ist, die
Kali-Schätze, namentlich den Sargaf
scSce, auszubeuten; und er will
dies selber nunmehr in großem
Maßstabe versucken, und verspricht
sich sehr viel davon.
Er plant, ein 8Mtoimize?
Schiff von verstärktem Keulret zu
bauen, o00 Fuß lang. 50 Fuß m.t
telbrcit und mit 21 Fuß Laderaum
ticjc. Das Fahrzeug wird in was
serdichtc Abteile getrennt sein und
erhält eine Maschinerie sür das Aus
winden des Scekrauts und die Ver
Wandlung desselben in Asche. Beim
Heraufziehen gehen die Pflanzen
durch drei Partien sclMercr Walzen,
welche S5 Prozent des Wassergchal
tes beseitigen. In Trockenofen, die
sich umschwingen, erfolgt dann die
Verbrennung, und di? Asche, welche
daZ Kali in sehr ' konzentrierter
Nonn entbält. wird in den Lade
räum geschüttet. Die Einrichtung
soll imstande sein, jeden Tag 299
Tonnen Kaliasche zu erzeugen, also
schon eine gewaltige Menge!
Kapitän Warner versichert, es
herrsche innerhalb der SargassoSee
so beständige Stille mid solche Frei
heit von Wind und Wogen, daß die
Arbeit u ieder Mt ununterbrochen
betrieben werden könne: das wäre
naturlich von großer Wichtigkeit.
Die treibenden Eilande stellen zwar
meistens dichte Massen dar, doch
stets gehen auch Gassen zwischen ih.
nen hindurch, und das große Schisj
braucht nicht überall hin zu fahren,
sondern kann sich einer Barke zum
Sammeln der Gewächse bedienen.
..Der Kalireichtum dieser Regionen
geht über alle Schätzungen hinaus I"
mgt dieser alte Seebär. Mög et
recht behalten I
lkiiia iniprottnnio ftreiHrtP ftrrtrtP
.IIIV HI.IVJHIIV W
kst es noch, ob die besagten Gewächse
ursprünglich von einem Gestade to
ni'rissl'n und nack ibrem endailtiacn
Nuheort getrieben wurden, oder ob
sie allezeit aus der Hoch,ee geievi
und sich fortgepflanzt haben. Eine
sichere Antwort auf diese Frage wird
man wohl nie sinden.
Das Nothslz.
In Niedersachscn ist es Sitte, aus
dem Hausboden einen Vorrat vor,
eichenen Boblen auszustaveln. dik
zur Herstellung von Särgen bei
odcsiallen in der Farmue oienen.
man nennt sie dort das ..Notholz".
In vielen anderen Gegenden ist es
allgemeiner Mvrauch, ficy oie letzte
Lagerstatt schon lange voraus an
fertiacn u lasten. Das ist nament
lich in Ostpreußen Sitte, wo die
fertigten, Särge in den Nebenräu
men der Kirche, hauptsächlich im
Turm, aufbewahrt werden. Man
verknüpft dort den Aberglauben da
mit, daß der Besitzer eines sertigcn
Sarges länger lebe als andere
Menschen. Neuerdings beginnt die
se Sitte reißend schnell zu ver
schwinden. Die jüngere Generation
vermeidet es, an den Tod zu denken
oder aar Borbereituuaen sür diesen
Fall zu trcssen. So ist es auch
äußerst selten geworden, daß lemano
ein Sterbehemd besitzt, und noch sel
tener, dcck er es anzieht, um darin
eine Andacht zu halten, wie es frü
her in Niederlagen und in einigen
Teilen Ostpreußens, das ja auch von
Niedersachsen aus besiedelt worden
ist, üblich war. Nur in Litauen ist
der Gebrauch noch allgemein, einen
ganzen Anzug sür den Sterbesall
vorher fertigzustellen. Seine Ver
Wendung wird in der Verschreibung,
dem Testament, ausdrücklich festge
legt. Gänzlich verschwunden ist das
Rauholt". Ter Name stammt von
dem niederdeutschen raucn" gleich
ruhen und bedeutet somit Ruhehulz,
Lagerholz. Es war zur Herstellung
der für eine Brautausstattung not
wendigen Möbel, die früher vielfach
von den Handwerkern im Hause des
Besitzers angefertigt wurden, be
stimmt Die prächtigen Schränke,
die massiven Truhen, die heute als
seltene Schmuckstücke in die Groß
städte wandern, sind meistens von
geschickten Torstischlern hergestellt
morden, die aeaen Taaelolm und
Kost arbeiteten. Mit der Umgestal
tung der ProduktionSverhattmiie x
die Kunst, eigenartige Möbel herzu
stellen, vom Lande geschwunden:
nur in einigen Törscrn Pommerns
und Schleswig-Holsteins werden
noch massive, reich geschnitzte Schrän
ke. Stühle und Tische aus Eichen
holz hergestellt und an Großhand
lungen geliefert, anz allgemein
ist noch östlich der Elbe das Auf
stapeln von Nutzholz für den Wirt
schaftZgcbrauch. Es beruht darauf,
daß dort jedes größere Gut seinen
eigenen Stellmacher hält. Ja, in
Litauen und 'Masurcn aibt es noch
in den kleinen Städten Handwerker
dieser Art. die weniger in ihrer
eigenen Werkstatt arbeiten, als bei
den bäuerlichen Besitzern, die ihnen
Lohn und Kost geben. Tort hat
auch noch sast jedes größere Dorf
seinen eigenen Schmied, der von der
Gemeinde besoldet wird und dafür
die Verpflichtung übernimmt, Rcpa
ratnren für die Gemeindemitglicder
vor jeder anderen Arbeit zu erledigen.
Einzige Ursache. Ko
chin, es gefällt mir gar nicht, daß
Sie alle acht Tage einen anderen
Soldaten zum Schatze haben!"
.Gnädige Frau, das Zomn't daher,
daß Sie gar zu viel millechcn..."
Ausgebeutet. Nichter:
Wie kamen Sie, Herr Zeuge, mit
vcni inaci laaicn 311 huhuh
Zeuge: Er suchte in der Zeitung
einen Sozius zur Ausbeutung einer
Entdeckung, und die Entdeckung
war ich."
Gut beobachtet. Nähe
rin (die sür eine Gnädige Strümpfe
,11 iiolifcn bat. zu dem Stubcnmäd
chen derselben): Ihre Gnädige ist
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Air Kauf oder verkauf
von
Nebraska
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Minnesota
Süd-Dakota
Texas
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Marktberichte
Omaha. Nebr., 14. Nov.
Nindvieh Ziisuhr 10.000.
Aeefstiere fest.
Prima schwere Beeveö 15.00
16.75.
Gute u. beste Beeves 1100
15.00.
Mitteln?. Beeves 12.0018.50.
Gewöhn!. Beeves 7.0011.00.
Gute und beste Jährlinge 1100
16.75.
Mitteiln. Jährlinge 12.0014.00
Gewöhn!. Jährlinge 6.5011.00.
Prima schwere Beeves 12.00
13.00.
Gute und beste Beeves 10.00
11.50.
Mittel. WeideBeeves 9.00
10.00.
Gewöhnliche Beeves 7.508.76.
Kühe u. Heifers fest bis niedriger.
Gute bis beste Heifers 8.009.35
Gute und beste Külie 7.759.25;
Mitteln:. Kühe 6.507.75.
Gewöhnliche Kühe 5.506.25.
Stockers und Feeders fest.
Prima Feeding Stiere 11.60
13.00.
Gute, beste Feeders 9.0011.25.
Mittelmäßige 7.508.75.
Gute, beste Stockers 8.5010.00.
Stock Heisers 6.508.00,
Stock Kühe 6.007.25.
Stock Kälber 6.0010.00.
Veal Kälber 9.0012.50.
Bull und Staqs 5.506.00.
Schweine Zufuhr 4300; 10 20c
höher.
Durchschnittspreis 17.2017.40.
Höchster Preis 17.50.
Schafe Zufuhr 7400; stark bis
25c höher.
Feeder Lämmer 16.0018.00.
Feeder Jährlinge 12.0013.00.
Gute und beste Jährlinge 10.50
12.50.
Gute und beste ciitterschafe 9.25
11.00.
Feeder Mutterschafe 7.5011.50.
Feeder Lämmer 15.50 16.75.
Gute u. beste Lämmer 16.00
17.00.
Gefütterte Lämmer 25 35c hoher
Schafe und Feeders fest.
Kansas Eity Marktbericht.
Kansas Eity, Mo.. 14. Nov. '
Rindvieh Zufuhr 20,000; Markt
langsam .schwach bi sniedriger.
Schweine Zufuhr 12,000; fest.
Höchster Preis 17.70.
Turchschnittsvreis 17.0017.60.
Schafe Zufuhr 8000; fest bis 0c
höher.
Lämmer 17.00.
St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph, Mo., 14. Nov.
Nindvich Zufuhr 3500; ein
schließlich 1000 direkt.
Schweine Zufuhr 9500; Markt
fest bis 5c höher, zit schwach.
Höchster Preis 17.70.
Durchschnittspreis 17.3017.60.
Schafe Zufuhr 1000; fest.
Chicago Marktbericht.
Chicago, JA.. 11. Nov.
Nmdvicli Zufuhr 21,000; fest.
Jährlinge 16.00. .
Schweine Zuftihr 32,000; fest
bis 10c höher.
Höchster Preis 17.75.
Durchschnittspreis 17.3017.65.
Schafe Zufuhr 21,000; fest.
Lämmer 16.90.
Omalja Getreiden, arkt.
Omaha, Nebr.. 14. Nov.
Weißes Corn
Nr. 2 213215
Gelbes Corn
Nr. 2 216217
Gemischtes Eorn
Nr. 2 200202
Weißer Hafer
Nr. 2 6414641,
Nr. 3 633464 "
Standard Hafer 63U ZZA
Nr. 4 6314631,2"
Gerste
Malzgerstc 114123
Futtergersto 95 112
Roggen
Nr. 2 171172
' Nr. 2 i70X7iH'