Seite -Tägliche Omas a Tribüne-SamStag, den 10. November 1917. Tägliche Omaha Tribüne TKIBIIXE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, President. .m xio ward &tr. Telephon: TYLER 310. Omaha, Ncbranka. Des Moines, la, Branch Office: 4076th Ave. Preis des Tageblatts: Turch den Träger, per Woche 10c; durch die -'h per ayr emzelne Niiuimern 2c. Preis dcö Woche' Matt: Bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr $1.50. Entered as second-clasa matter March 14, 1912, at the postofflce of Omaha, Nebraska, tnyler the act of Congress, March 3, 1S79. wlja, Neb., Samstag, den 19. November 1917. Deutschsprachige presse als zuverlässiger Wegweiser angesehen. 2sn5 Gincinnatf wird gcschrick'cn: Tie Teutsche Tag, Gesellschaft hat durch Veranstaltung der Paftoriusfeicr ihr Pensum fürs lausende Vereins, jähr erledigt und sich bis zum 22. Februar nächsten Jahres vertagt, um alsdann mit iner Washingtons Geburtstagsfeier die Tätigkeit wieder auf zunehmen. Vor Vertagung bat die Gesellschaft, der 106 Vereine anae schlössen sind, wohlgemeinte Bescbliisse im Interesse der deutschen Presse des Landes angenommen. l5S sei eine alte Erscheinung, lieißt es in den Beschlüssen, daß man eine Cache in ihrem vollen Berte erst kennen und schätzen lerne, wenn eine Situation eintrete, in der man mehr der weniger auf fZg angewiesen fei. Das gelte vom deutschsprachigen Teil der aineri kamschcn Presse, wie von allen andereil Tingen. Es beißt dann weiter: Tie deutschsprachige Presse ist den amerikanischen Bürgern deutscher Geburt oder Abstammung ein sicherer, zuverlässiger Wegweiser, ein wohl, meinender Berater, oft ein Vorkämpfer, immer aber ein treuer Mitkämpfer. Deutschsprachige Presse, deutscher Umerricht in den Schulen, deutsche Kirche, deutsches Theater, deutsche Umgangssprache in der Familie und in den Kreisen der Bekannten und Freunde, alle dicke Faktoren müssen Hand in Haitd arbeiten. Und daß wir sie alle hochhalten wollen, oaZ zu geloben sei heute unser Entschluß. Sei es deshalb von der Teutschen Tag-Gesellichast beschlossen, die dcutschsprechenden Bürger und deren zahlreichen freunde dringend zu bitten, jetzt in der Stunde der Bedrängnis die deutsche Presse nach besten Kräften zu unterstützen und ganz besonders bei Einkäufen von Waren diejenigen Geschäfte zu patrouisieren, welche heute noch in den deutstlien Zeitungen anzeigen, denn nur durch solche Einnahmequellen kann uns die deutsche Presse für die Zukunft erhalten bleiben. Unbestreitbare Tatsache ist es, daß nnt dem Eingehen der deutschen Zeitungen, euch das deutsche Vereirchlcden den Todesstoß erhalten würde." . Das Einkommen öer Ciseubahnen. D!e Besitzer von Eisenbahn Aktien und -Obligationen find ..geschla gme Seit". Ihre Befitztüntcr sind durch Kurssturze und Dividenden schwiudsucht so zusammen geschmolzen, das; sich eine Organisation dieser Bejammernswerten gebildet hat. Ter Präsident dieser notleidenden Aktionäre, Herr Warfielö, bat soeben eine Denkschrift über den Stand der Bahnm an die Interstate Eou,mcrce Commission" gerichtet. Tie darin niedergelegten Zahlen sind, in der Tat wenig erbaulich, mich wenn man den engherzigen Standpunkt des Aktionärs verlädt und die Sache vom nationalen Standpunkt aus betrachtet. Die Eisenbahnen haben während des letzten Ncchnungsjahrcs in ihrem Reineinkommen einen Verlust von $37,000,000 gegenüber dein Vorjahre gehabt, obgleich sie weit mehr Brutto-Gcschäfte zu verzeichnen PreUtimlüen aus Ghio Über die Wahl! Die Prohibitiondkanipagne. Das Ergebnis er am Dienstag vorgenommen Abstimmung über das von der Antisaloonliga vorgeschla. gcne '4royi0!nonsamcnoemcni zur taatsbcrsassung liegt vollständig immer noch nicht vor, aber auch im günstigsten Falle wird der Staat mit nur geringer Mehrheit naß bleiben. Wir haben dieses Ergebnis befürchtet, und wir können hinzufügen, dak diese Befürchtung von gar manchen geteilt worden ist, die die Prohibi tionskampfe der letzten Jahre und so manche ihrer unmittelbaren und mittelbaren Begleiterscheinungen aufinerksain verfolgt baben. Damals schon zeigte es nch, daß die Getränke, industrie die Währung ihrer groszen Interessen nicht in die rechten Hände gelegt hatte. Tie Kampagne war schlecht angelegt trnd wurde schlecht geführt. Wäre damals die Angele genbeit in der richtigen Weise angc packt worden, dann wäre die Mehr beit gegen das Prohibitionsamende, ment gross genug geworden, um der Antisaloonliga eine Wiederholung ihres Anschlages nicht so bald als ratsam erscheinen zu lassen. Noch ungeschickter als die erste Kampagne wurde die zweite geführt. icr iaat wurde von einem Ende zum anderen mit Flugschriften und Flugblättern überflutet, die lediglich Makulatnrwert hatten. Man hörte tyel von der Notwendigkeit, die'Or gauisation auszubauen, aber man tat nur wenig. Mau rechnete mit Grö. von. die sich, als die Stimmen ge zählt waren, in nichts auflösten. Man war fiegec-gewifz. ohne ciaent. lich zu wissen, waruin. Tie Folge war ein erheblicher Rü.kgckng der Mehrheit, die bei der ersten Abstiin nkung erzielt worden war. Das hätte eine sehr ernste Mahnung sein miist seit, die Angelegenheit mit der aller größten orgsait zu vevanoeln. vor allem alles zu vermeiden, was ge eignet war, neue ')eqner!chan heraus. udesck'wören und die alte zu s:är keu. Man tat das Gegenteil. Das unglückliche Zirkular, das unmitteb bar vor der lebt jährigen National wähl ausgeschickt wurde, erregte Er. bitterung auch in jenen 5l reisen, die 0ATII 0F ALLFfiTAVstE: "T hör. by declare, on oath, that I absolutcly and entirely renounee and abjure all allcgianca and fidelity to any loreign prince, potentate, tat or sovereijrn ty of whom I have heretofore been a subjett; and that I will support and defend the Constitution and laws of the United States of Arneriea against r.!t enemios, foreign or domestie, and that I will bear true allegiance to the same. v i i r jt r j r Tv . rv i r r r. . i r ri r. .f r r- r A inn yanen, als iyit. -zan zummiaje ransporigeseqau oeuer itaj am .ua..; ft:-; s,ir,; ,,ni,r n,ruiw n 000,000, und daß von dieser Summe nichts für die Bahnen abfiel, diese vielmehr einen Nettoverlust gegenüber dem Gewinn des Vorjahres haben, das lästt erkennen, wie sehr sich die Km'ten der Bahnen erhöht haben. Die $37,000,000 Rückgang sagen noch nicht alles. Weitn die Bahngesell, schaften ihre Anlagen in derselben Weise in Stand gehalten hätten, wie früher, so würde sich der Rückgang auf $223.000,000 belaufen haben. Die Aktien von neunzehn Bahngesellschaften sind seit einem Jahre um eine Milliarde im Börsenwerte gefallen. Herr Warfield meint, das Jusammenschrumpfen der Werte in diesem Maße sei ein Schlag für das ganze Kreditsystem des Landest Solche Bahnen, die für Verbesserungen Geld auftrewen mußten, konnten das nur tun, indem sie sich zu einer viel zu hohen und zum Ruin führenden Verzinsung herbeiließen. Tie Denkschrift legt den Organen der Negierung ans Herz, die Lage der Bähnen in Betracht zu ziehen und eine. Erhöhung der Frachtraten zu bewilligen. Washington ist trocken. Seit dem ersten November ist Washington trocken. Absolute Prohi bition ist in der Hauptstadt des Landes und einer der bedeutendsten Städte unteres Kontinentes Trumpf. Tie Tendenz, die Hauptstadt des Landes mit den Segnungen der Prohibition zu beglücken, hat sich in einer längeren Reihe von Jahren mehr und mehr gezeigt. Es fing unter dem Präsidenten Sayes an, der von der Tafel 5es Weißen Hauses alle alkoholischen Getränke verbannte und sogar bei den offiziellen Staatsdiners keinen Wein servieren lassen wollte. Von dieser damals als erfrern btrackteten Maßregel nahm er aller, erngs auf Betreiben des Staatssekretärs Abstand, Ten Diplomaten, die zu der gastlichen Tafel des Weißen Hauses geladen waren, wukde nach wie ttr Wein serviert, aber Herr Haues trank dabei Wasser. Die wiederholten Versuche, geistige Getränke aus den Hallen und Restaurants des Kapitals zu verbannen, wurden auch schließlich mit Er folg gekrönt, trotzdem die Majorität der Kongreßleute einem guten Tropfen keineswegs abgeneigt war. Sie keimten sich aber immerhin an den Vor. raten in den großen Hotels schadlos halten, und so war das Opfer, das sie den überzeugungstreuen Temperenzlern brachten, nickt allzu schwer. Staatssekretär Bryan übertrug die Tempercnzid dann ins Praktische, indem es bei den öffentlichen ÄrseLschanlicken Funktionen des Staats. dedartements ungegohrenen Traubensaft statt Wein servieren liest, und jetzt haben die Prohibitionisten auch die Genugtuung, Washington völlig trocken gelegt zu haben. Denn da bei offiziellen Funktionen die Gesetze des Distrikts ebenso wenig verletzt werden dürfen, wie bei anderen Gelegenbei. tm, sa wird Washington jeyt in der Tat knochentrocken sein. Das heißt, es gibt immer noch einige Oasen in dieser Wüne der Trockenheit. Das sind die Botschaften und die Gesandtschaften, denn diese erfreuen sich bekanntlich der Exterritorialität, sie geboren also nicht zum Distrikt Columbia. Die Segregetions-Verordnnng" ungiltig. Durch eine obergerichtliHe Entscheidung gegen die Tcgregations. Verordnung" der Stadt Lou'sville. Ky., ist auch 2 Louis von dicker Ausgeburt der Unduldsamkeit glücklich befreit worden, ohne dafz wir uns sonderlich dazu anzustrengen brauchten. Unter ..Tcgregation" versteht , man die gesetzliche Trennung zwischen weißen" und schwarzen" Wohn. vierteln, in der Weife, daß in gewissen Straßen nur Weiße, in anderen wieder nur Schwarze wohnen dürfen, falls sie nicht schon vor Erlaß der Verordnung dort ansässig waren. Als vor der Stadtverordnete. sammlung die Vorlage schwebte, erhielten wir aus unserem Leserkreise zahlreiche Auffordeningm, uns für die Anmahnte ins Zeug zu legen, und als die Westliche Post" nachdrücklich gegen die Vorlage Stellung nahm, wurde ihr das von vielen Leiern schwer verdacht. Mit Unreckt. denn Scgregation", entkleidet von aller Mcral Heuchelei, bedeutet Unduld kanikeit, jene Pest, zu deren Bekämpfung jeder gute Bürger seine ganze Greift einsetzen sollte. Wir geben zu, daß die unmittelbare Nachbarschaft vo.t Negern nicht gerade angenehm it: auch das ii wahr, daß dadurch das Grundeigentum entwertet wird, aber das gibt uns noch lange kein Reckt, ein? Nasse, die durch die Bera'sung der Vcr. Staaten gleiche Neckte und Pflichten wie die Weißen erhalten hat. als Aus tätige zu behandeln, bor t ?en Berührung wir uns schützen müssen. Ganz besonders der Ame rikaner frerndländischcr Abstammung, in der erüen und zweiten Genera- ein füllte das bedenken. Die Schranken, die beute gegen den Neger am ,'r-chtet werden, wögen morgen gegen den Teutschen", den Italiener" den Griechen" für notwendig gehalten, werden. Auch die ummtM "wud-Zeicken 1 ftacfifcßr'üMTt eines Tutchman" mag zur Ennm'ttung von turn fuhren. Zeit genau n .: $oii" Tas inag übertrieben Hingen; wer mbtika die rfolgt, wird ttNö aus vollem Herzen beijnmmen. West gcitcning, aber doch willig den Kampf gegen die Anschlage der Anti. falooiiliga initgekäuipft hatten. Dieser Erbittertiug ist man nicht wieder Herr geworden. Man hat es auch nickt versucht. Man tröstete sich damit, daß die unangenehme Ge schichte bis zur nächsten Abstimmung in Bergesseiiheit geraten würde. Sie ist aber nicht in Vergessenheit gera ten. Tos Ergebnis der Abstim tuung in Eincinnati zeigt es, und das Ergebnis in anderen Städten zeigt es ebenwlls, Hier hätte eine tüch tige ttampagneleiwnz einsetzen miif. sen. Tas wurde versäumt. Vor allein wurde versäumt, sich über die Stiin rnung jenes Teiles der Bevölkerung deutscher Herkunft zu informieren, der seiner Entrüstung über die da. maligen Vorgänge sehr deutlich Aus. druck gegeben hatte- Man sah nicht und kennte augenscheinlich nicht se hen, daß in diesen 'Kreisen die Er. bitterung immer weiter fraß und mindestens eine gefährliche Gleichaül. tigkeit gegen das Prohibitionsissue zur Folge batte. Wir haben die Wichtigkeit des deutschen Votums in der Probibi tionsrage wiederholt betont. Aber ivir haben auch darauf aufmerksam geinacht, daß es nicht genüge, ein fach auf die Stimmen der Bürger deutscher Herkunft zu zählen, sondern daß es unbedingt nötig sei, aus je dem Bürger deutscher Herkunft einen begeisterten Werber für die Sache der persönlichen Freiheit zu machen. die ja mft der Sache der Geträtfe imeeessen so nahe zusammenfällt. Tas erreicht man aber nicht dadurch, daß man diese Bürger einfach bei' feite schiebt, wie man sie im Oktober vorigen Jahres beiseite schob, als die Leute, die sich die Elemente politi. scher Schulung noch anzueignen ha ben. über ihre Köpfe hinweg Manö ve? einleiteten, von denen sie wissen mussten, daß sie bei diesem Teil der Bevölkerung Beifall nicht finden würden. Auch nicht dadurch, daß man die Bürger deutscher .Herkunst so obenhin behandelt, wie man ste in der zurückliegenden 5i,arnpagne Ire handelt hat. Es ist eine '.mbeimttcne Tatsache, daß der Staat Michigan im vorigen Jnftre wegen der Gleichgültigkeit weiter Kreise der Bevölkerung deut scher Herkunft an die Prohibitionsbc. rregung verloren ging. Auch dort liatte man es nicht verstanden, sich die begeisterte Unterstützung dieser Bevöikerungselcmente zu erhalten. Än Warnungen hatte eö auch dort nicht gefehlt, aber sie wurden in den Wind geschlagen. Es scheint gerade, ni ein Verhängnis geworden zu sein, daß ur.'cre Getrankeinduftriellen die äiteresse immer in durchs Leben zu geben, und die über soviel Politische Schulung verfügen, daß sie auch in schwierigen Situati. onen als Wegweiser wertvolle Dienste keiften könnten, nicht eriftiereen: die sie sich sehr nachdrücklich verbitten luürden. wenn man sie ibnen anböte. Tas sind die Leute, die über die Reichweite ihrer uiuuittelbnren Um gebung nicht hinaussehen können; die noch zu begreifen hoben, daß die Brobibitionsfrage eine moralische Js'ue mit politischem Einschlag und viel mehr als bloße Getränkesragc ist. In Kämpfen, wo der Einsatz so gewaltig ist wie in dem zurückliegen, den Kampfe, kann der dürre Kno chen, mit dem man an allen Ecken herumfuchtelte, als wirksame Wasse kaum betrachtet werden. Besonders dann nicht, wenn die Situation so kompliziert ist. wie sie durch die Vor. gänge in Verbindung mit der letzten Aationalwahl gemacht worden war. Ter beste Lehrmeister ift immer der Feind, und von der Antisaloonl'ga kann man lernen, wie mau eine Pro. hibitionskawpagne führen muß. wem, man die Wähler gewinnen will. In wochenlanger snstematischer Arbeit bat sie die Bevölkerung zu ibrer Auffassung des Prohibitions is'ucs zu erziehen gewußt, und waS nrnncr man gegen ihre Beweissuhr. um, einzuwenden haben mag. jeden falls m'.iß man ihr das Zugeständnis machet, daß sie ihre Sache den Massen mundgerecht zu machen gc wußt hat. Es wäre gute Politik ge wesen, ibre Beweisführung Schritt für Schritt zu folgen, jede falsche Be ha.iptung, die sie in die Welt setzte, auf der Stelle zu widerlegen, ihr System von Lug und Trug unter Be Nutzung der von der Liga angewende ten Methoden zu enthüllen, der Be völkerung die ganze Hohlheit ihrer Beweisführung an packenden Bei spielen in knapper, überzeugender Form vor Augen Zu führen. Tas wäre wimmne 'Agitation gewewn und jedenfalls um nichts koüspieli. ger. als die hergebrachten Methoden. Wir wissen, daß die Kosten einer stm Mehrheit, den Sieg davontr gen. Der in diesen Ziffern ausge oruate moralische Sieg oer Trocko nen" wird sie im Falle ihrer Nieder tage zweifellos veranlassen, im nach sten Jahre von neuem auf den Kanipfplatz zu treten und den ohne. hin durch ine neuefte Steuergesevbe, bung schioer belasteten direkt oder in direkt am Getränkegeschäft interef sierten oder davon abhängigen Ge schäftsleuten nochmals die Unkosten einer Abwehrkaiiipagne aufzubürden, Und was ist der Grund dieses aus sollenden Unterichwdes tm Bei halten der Wählerschaft? Es ist ein fach der, daß die Erfahrung stets der beste Lehrmeister ist und an überzeu geiider Beweiskraft auch ffas glän zendft begründete rednerische oder schrimtellensche Argument in den Schalten stellt. Iowa ist schon jetzt von Legislatur Gnaden mit Prohibition beglückt. und seine Bevölkerung in Stadt und Land hat am eigenen Leibe die Seg nungeil der Knochentrockenheit" auf rund des llleedschen Bundesgesetzes kennen gelernt, das feit kurzem in Dr. ZNuÄ und öle Zationalhymne! allen Prohibitiouslaaten automatisch zu Necht besteht und den Bezug auch nur oes nenijlen Quantums geistiger Getränke für den Hausgebrauch bei schweren Strafen verbietet. Auch in Ohio wäre absolute Trockenheit rni Falle der Annahme des Prohibi tionszu'atzes sofort bei' dessen In krasttreteu zur Tatsache eworden, doch stellte sich die Wählerschaft aus Gedankeufaulbeit oder aus Gleich, güirigkeit nicht vor. was das bedeutet hätte. Es standen ihr eben die prak tischen Erfahrungeil der Joivaer nicht zur Beringung, und alle ge raoe, aus oie öinochentrockeiilzcit" mit Nachdruck hinweisenden Argumente liberaler Redner scheinen vielfach in den Wind gesprochen zu sein. Muß die Lhioer Wählerschaft tat sächlich eist mit den Nuten des Need Gesetzes gezüchtigt werden, ehe sie sich zur wamihast befreienden Tat -aust rafft? (Elevclaud Wachter und Anzeiger.) Prohioitionskamvagnc ftir unsere Getränkeindustriellen kein Pappen. stiel sind, und das allein sollte Grund genug fein, die Kampagnesülirung sorgfältig Zu überwachen, sich immer von neuern zu überzeugen, daß sie die rechten Männer an den rechten Platz gestellt haben. In dieser Be Ziehung sü?d in der Vergangenheit unzweifelhaft Mißgrine gemacht worden: schwere Mißgrisse und wenn öie iaftuMhlung des Ergebnuies der vorgestrigen Abstimmung günstig für sie lautet, was wir hoffen, dann werden unsere Getrünkeindustriellen sich die fchlumnen Erfahrungen der letzten Tage für die Zukunft zur Lehre dienen lassen muffen. In ihrem eigenen Interesse, im Interesse ihrer Arbeiter und im Unteren e des Staa teö in seiner Gesamtheit. Denn für sie. für ihre Arbeiter und sür den Staat, würde die Vernichtung der Industrie, die sie in unermüdlicher Arbeit zu so hoher Blüte gebracht ha b:.t, gleichbedeutend mit einer wirb schasllichen Katnürophe sein. (Eincinnati Freie Presse,) Wahrung ihres die Hände von Leuten legen, die da. t. möglichst ungeeignet find: die alles besser, ober sonst: herzlich ieeniz wiiici:; für die die Beobachtung und Eriahrungen von Männern, die ge. wotznt find, mit enerten Lug? Ganz knappe, wenn iilierhnupt eine, nasse" Mehrheit im Staate. Demokratien sind unberechenbar. In dem U'-t Jahrzehnten als Pro htbitionistisch verschrienen Staate Jo. wa trugen vor einigen Wochen die Liberalen bei der Abstimmung über einen Prohimtionszufatz zur Staats Verfassung einen glänzenden, weil unerwarteten Sieg davon, obwohl die tiZetränkcinterefsen keinen Finger in der Kampagne gerührt hatten. In Ohio aber, wo die an dem Wahlaus. fall direkt interessierten Gescbäftk Hunderttausende für Reden, Per. fammlungen, Anzeigen und sonstige Wahlreklame ausgegeben hatten, ge. lang es gestern dem vereinten Am stürm des durch fast olle englischen Mltuiigen und sämtliche engluchen Kirchengemeinden unterstützten Pro. hib'.tionöelemenis, die Mehrheit der Liberalen, die im Jahre 1013 noch 5ö,10S betragen beute, auf knappe 67d3, den letzten Nachrichten zufolge, herabzudrücken. Ta noch 18i zu. nieist trockene" Breeinkte aussieben. Ter Sieg des Freisinns in Ohio, wenn auch inst geringer Majorität, i:. sur'w Zukunft ermutigend, denn ohne Frage waren die zeitweiligen erualtuiize den Prohibitiomjten günstiger, als ihren Gegnern. Tas Argument, daß man im Kriege strengste Sparsamkeit üben und die Soldaten von geistigen Getränken fern halten müsse, hat deil Prohibi-' tivnisten Stimmen zugeführt. Aller Wahrscheinlichkeit zufolge wird dieses Argument in zwei Jahren, wann die Prohibitionisten ihrer zähen Natur gemäß wieder ein Ameudemeilt un terbreiten werden, nicht mehr an. wendbar fein. Demnach kann der Freisinn in diesem Staate sich für gesichert halten, jedoch darf nicht übersehen werden, daß gute Führung der Wirtschaften hierfür eine uner. läßliche Bedingung ist. Daß in die sein Punkte keine Klage besteht, hat die erwähnten Hindernisse sür den! Yixnm uveriviuwen uuo Liefern zum Siege .verhelfen. Tiefe unbe. streitbare Talwche ist eine Ermaü nung an die Wirte, bei ihrem guten eroauen zu verbleiben und alle ihrem Geschäfte noch anhaftenden etnnomgkeiten auszumerzen. Tie Re wrmierung der Wirtschaften bat Ohio vor der über das Land fegen den Ternpercnzflut gerettet und 'da- mit izt klar, daß die zukünftige Si chertzeit cbensalls zum größten Teile von den (vetrankehandlern abhängt. .en deutschen von Eineinnati ac- bührt ganz besondere Anerkennung, daß sie so mannhaft, wie immer, bei der Fahne deö Freisinns verblieben sind. (Eineinnati Blksblatt.) Zunahme der amerikanischen Ton- liste. Ter August Bericht des Handels, departements ergibt die Tatsache, daß in diesem Monat in amerikani. scheu Schissen Waren im Werte von $tiJAi,QOQ crportiert worden sind, gegen $3.522.00 im Juli 1017 imd $56.333,000 im August vorigen JahreS. Ter Gesamtwert ber im Au g'.ist in ausländischen Schiffen ouZ den Vereinigten Staaten erpordier. ten Waren war $3110-15,000 gegen W;ji,UW,i)W im Vormonat und ,p,!)07,000 im August von 101G. Im Verlauf des Jahres ist die Tonnage bedeutend gewachsen, und sie hat das Fiskaljahr 101314 beiweitem übertreffen. In 101311 betrug die amerikanische Tonnage im Auslandhandel 13.610.628 und im Fiskaljahre 1010 17 betrug die Tonnage rJ,lio,t:A Tonnen. Im nächsten Jahre wird die Tonnage amerikanischer Schisse über 20,000,. 000 Tonnen betragen. Ztveq Augen, zwey Ohren und ei. neu nrnndt hat der Mensch, damit jene sey kundt. zu hören vil und we. nig zu reden in allen orten und stet ten heißt es in einem alten Spruch. Trei Dinge sind es, gegen welche ein Ehrenmann nie etwas ernstlich so ist unbedingt mit der Möglichkeit ' Beleidigendes anhören darf, was er eineö Sieges der Prohibitioniften zu auch immer davon denken möge, bat rechnen, und die Freisinnigen wer. den heilfroh sein, wenn sie über hnupt, wenn ctuch mit der allcrknttp einmal ein berühmter Franzose g sagt: sein Vaterland, seine Religion und seine Seele. Der Philadelphia Gazette" ent nehmen wir folgende interessante Be sprechung: Die anfängliche Weigcrtmg Dr. Karl Mucks vom Boston Symphonie Orchcstra, das Star Spangled Ban ner" atlf Ersuchen der Besucher 'der Konzerte zu spielen, hat zu lebhaf. ten Kommentaren Anlas; gegeben. Auch die Ansicht von hier ansässigen Bürgern deutscher Abstammung ist eingeholt worden. Mir will eö scheinen, als ob auch ein Orchester Dirigent die Prinzipienreiterei zu weit treiben kann. Wenn daZ Publi. kum, dem er Musik vorzilspielcn hat, darauf besteht, daß die amerikanische Nationalhymne von dem Orchester vorgetragen wird, so sollte er, ohne viele Einwände zu machen, diesem Verlangen nachkommen und sich nicht oarum lunirnern, oo oas tar pangled Banner" feinem rnusikali. scheu Werte nach auf das Programm eines Symphonie-OrchesterS gehört oder nicht. Der Wunsch des Public kuins sollte für den Kapellmeister 'ei nes Symphonie-Orchesters Befehl sein, wenn es sich um Anlässe Harn delt, wie die erwähnten. Die hiesige Preß" machte, die Affäre" zum Gegenstände eines Leitartikel, der die Unterschrift Fair Play" trägt, einer anderen Auffassung Ausdruck gibt und in deutscher Uebersetzung wie folgt lau tct: Jene wohlmeinenden Tarnen und Herren von Neu-England, welche der. langen, daß das Star Spangled Banner" in jedem Konzert des Bo ston ynivhony Orcheftra unter Strafe des Widerrufe? der Orchester Lizens gespielt wird, dürften chockiert fein, wollte man ihnen sagen, daß sie dieselbe gesetzlose Stimmung for dern, welche kürzlich die Ailspeit schuugs Schandtat in Kentucky ver anlaßte. Und doch besieht zwischen beiden Fällen efne peinliche Aehnlich feit. Beide sind Beispiele für einen Amuck" lausenden Patriotismus. 'JUiniV?, iiM'iirf.'il in )Vm rinnt, Ttlt, -s. V t-. 1 t W. tit fc-L,. Vltllll )Vt' ke, Gewalttätigkeit in dem anderen sind gleich unhaltbar. Weil er ein Teutscher ist, scheint Dr. Muck, der Leiter des Orchesters, als Zielscheibe sur die Angrissc ubereisriger Patrio. :en ansersehen worden zu sein. Wenn ein echt amerikanischer Kapellmeister die Nationalhymne auf den Giund hin zu spielen sich geweigert hätte, daß sie auf einem Symphonie.Pro. gramm keinen geeigneten Platz hat. so wäre es zweiselhaft. ob die Tarnen und Herren von Neu England ihn dazu zwingen würden. Durch das Anhören der Werke der großen deut schen Meister der Musik haben diese sensitiven Leute sich zil dem unan fechtbaren Prinzip bekannt, daß Ras. senfeindschaft. Krieg und Nationali. tät im Reiche der Kunst nicht existie. ren. Daher ist das feste Beharren auf dem Star Spangled Banner" völlig inkonsequent und gewinnt das häßliche Aussehen eines persönlichen W.ifnv4n;ri (I. (IV1,.- ori..' "niiu urHk'l ,4. 'HU. i.'IlN dieser hochbegabte Herr irgend etwas getan hat. um den Argwohn und das Mißfallen von guten Amerikanern zu erregen, dann gehört er in ein Te. tentionölager und ist nicht geeignet, eines der größten Orchester im Lande zu dirigieren. Aber wenn er sich vorsichtig benommen hat und würdig ist, den Taktstock zu behalten, so ist i es euie entschiedene Ungerechtigkeit, ihn vor die Alternative zu stellen, die Hymne einer Nation zu spielen, mit welcher sein Vaterland sich irn,5triege befindet, oder seine Stellung aufzu geben. Was würden die Patrioten von Neu-England sagen, wenn ein Amerikaner in Teutschland gezwun gen würde, die deutsche Flagge zu sa. kurieren?" Amerika ist groß genug und macht, voll genug, um es sich zu gestatten, ausländische Künstler und Künstle, rinnen, die zu der Kategorie der feindlichen Ausländer" gehören, mit ohne Star Spangled Banner," durch die Kriegszeit ziehen zu lassen. Wenn Dr. Muck sich geweigert hat, in dieser Zeit die amerikanische Nationalhum. ne zu dirigieren, so hat er es sicher, lich nicht aus Antipathie gegen unser Land getan, in welchem er gastliche Aufnahme gesunden hat. fondern weil er nach dem 5kriege nach Teutschland zurückkehren will, und er osfenbar fürchtet, daß man es ihm dort verdenken würde, falls er sich hier gerade jetzt allzu sehr mit der amerikanischen Sache identifiziert. Tas erscheint als die einzige Erklä rung der Weigerung Tr. Mucks, das Star Spangled Banner" zu dirigieren, die inzwischen zuriickgezo. gen worden ist. Tr. Muck, der am 22. Oktober 1850 als Sohn eines bayerischen Mi. nisterialrates in Tarmstadt geboren war, in Heidelberg studiert und in Leipzig zum Dr. Phil." promoviert hatte, bildete sich am Konservatorium der letztgenannten Stadt zum Piani. ften aus und wandte sich nach erfolg, reichenr Auftreten als solcher der ka-pellmeister-Laufbahn zu. Er wurde Kofkapellmeister in Berlin. Nach Boston kam cr 1013, als WWeün Gericke den Taktstock niedergelegt hatte. Muck bat ern Freitag nach.. mittag m Litsn oaZ gled Banner" dirigiert und wurde, der Entpfängcr einer riesigen Ova tion. Er hat Major Higginson, dem ' Bostoncr Bankier und sinanziellcn Nothelfer des Orchesters, sein Nück. trittsgesuch eingereicht, das aber bis her nicht angenommen worden ist. Der Einwand, dah unsere Natio nalhymne musikalisch nicht auf ge niigender Höhe steht, um in den Nah. men eineS Symphonie-Konzertes zu passen, kann gegen jede National. Hymne erhoben werden, die russische und die ungarische vielleicht ausge. noinmen. Von unserem Orchester wird das Star Spangled Banner" zweimal in jeder Woche, nämlich im Freitag-Nachmittag, und im SamS tag.Abendkouzert gespielt, und wie The Evening Bulletin" sehr richtig bemerkt, ohne daß irgend ein Scha den für die Kunst, die Künstler oder das Publikum bisher gemeldet wur dc. 1 : f . Cj ' V 's 1 f v! Verwertung von Abfällen. Aus der Verwertung von Abfallen und allerhand Dingen, die als nutz, loö und scheinbar wertlos bereits fortgeworfen waren, sind in den letz, ten Jahrzehnten riefige Unternch. mnngen entstanden und ungeheure GeiDiinie gemacht worden. Ueberall hat sich die Ehemie und die Industrie ganz besonders der Vcnvertung von Nebenprodukten lind Abfällen ange iiomnien, die früher unbeachtet ge blieben waren. So werden heute die begehrtesten Farben aus Kohlen teer, einem Nebenerzeugnis der Gas fabrikation, genlacht. An den Netzen Produkten der Petrolemn-Judustris werden zum größten Teil die Niesen stimmen verdient, mit welchen dis Tiuidenden der Standard Oil Co. bezahlt werden. Ter Bester einer fast ganz unter Wasser stehenden Mnpfenninc in Butte, Montana, ivnrde ein schioer reicher Mann, in dem er Kupfersulphat aus dem Was ser gewann, das auö der Grube ge pumpt wurde Ein schlauer Aalikeg lauste einen 'oiunpf, in den Tausen de Tonnen Teer geflossen waren, und verdiente ein Vermögen bei der Wie dergewinnung des Teers. Aus fort geworfenem altem Metall wurde im Jahre 1013 in den Vcr. Staaten ein e rlös von $ . 2, i 80,027 erzielt. Von all dem Kupfer, das int Metallhandel des Landes in Betracht kommt, wur den mehr als 22 Prozent aus fortge worfenem Altmetall wiedergewonnen, von Zink 20, Blei 11, und Zinn 26 Prozent. Tie Wiedergewinnung von Zinn aus Altmetall, besonders aus alten Blechbüchsen, ist eine noch ziem lich neue Industrie, die jedoch bereits jährlich Werte von 88,000,000 er Mgt, und all dies Material wurde vor wenigen Jahren noch einfach fortgeworfen. Es wird nur verächt. ' lich von Lumpenwolle" gesprochen, ' ""d doch ist sie ein Handelsprodukd'' , von großem Wert lind Nutzen. In den Fabrchn Englands wird dreimal so viel Lumpenwolle verarbeitet wie hier in Amerika. Tie Nachfrage deS Auslandes ist so stark, daß die jähr lich verbrauchten Vorräte on dieser Art Wolle in den einheimischen Fa brisen im Jahre 1800 von 68,663,. 000 auf 53,621,000 Pfund zurück gingen, während der Verbrauch von echter Wolle gleichzeitig von 330,. 17'chOOO auf 471.751,000 Pfilnd stieg. Es könnte weit mehr von dieser Lumpenwoile gebraucht wer den. wenn sie zu haben wäre. Das Volk Amerikas vernichtet und wirft Piirnhcti imS '-,, Cs tr. ...rvU H4iv uiu OlltlUlC guiillg fort, mit den Bedarf ZU verdoppeln. Die Fabrikanten haben es gelernt, Abfallmaterial zu verwerten, aber die große Masse des amerikanischen Vol. kes ist immer noch groß im Neraeu. den. ' ' x i t I Ji ? f K ' i I . Ans verschiedenen Quellen komm! ein Bericht, daß ungefähr 500.000 Mann amerikanischer Truppen, Sol daten, Aerzte, Ingenieure, SanitätS Personal usw.. sich schon jetzt an der Westfront befinden. Da bisher amt. lichen Berichten zufolge Tauchbootan gnrfe nur bei zwei Transpordarn Pfern, und auch bei diesen erst, als sie sich auf der Rückfahrt befaitden, einen gewissen geringen Erfolg bat ten. so scheinen sich unsere Kriegs schiffe als Schutz, und Begleftschiffs für die Truppentransporte ganz au ßerordentlich gut bewährt zu haben. Für daö größte Unheil unsere? Zeit, die nichts reif werden läßt, , muß ich halten, daß man im näch.s' sten Augenblick den vorhergehenden verspeist, den Tag im Tage vertut. ' und sa immer aus der Hand in den Mund lebt, ohne etwas vor sich zu bringen", schrieb Goethe gegen Ende feines Lebens. Tas war vor neun zig Jahren- Und wer in der Gegen, wart Umsalau hält, der wird sehr leicht herausfinden, daß die Zeit und die Menschen sich seither nur wenig geändert haben. Tie Eigentümer der Oclfelder von Tezas und Louifiana, wo gegen wärtig die Arbeiter streiken, scheiV nen von dein alten Erfahrungskatze, daß. wer gut fahren will, gelegentlich ' schmieren muß, nichts zu halten. ;ll ; j i !' Ihnen von Tr. Weiland, Fremonk. gepaßte Brillen verbürgen Ihren Augen den Schutz, welchen deutsch, Sorgfalt und Gründüchkeit denselben ,ztat Span gewahren tonnen. J" . ü " - s i r ' i II