Seite 6 Tägliche Omaha TrlbNne-DonnerZtwff, den 8 Nov'. '1917. volsheviki haben jetzt die Oberhand! Lcgunstigcn laut Pktrograder Nach nchlnt, die Hrrstellung deS Friedens. (Tnie translatlon filed with the postmanter at Omaha, Neb., on Nov. L, aa required by the act of Ost 6, 1917.) London. 8. Nov. Ministervräsi dent Kerenöky ist gestürzt? die Bol sheviki Befürworter deS foforti. si?n Frl'd?ns haben von Petro grab Besitz ergriffen und eine Pro klgmation erlassen, wonach Rußland Frieden machen soll. Diese Nachricht . ist heute aus Petrograd eingetroffen. Drei Kosakmrcgimenter hatten die Erklärung abgegeben, das; sie keine Befehle von der Kcrensky Negierung annehmen würden. Dieselben Depe schen melden, daß mehrere Minister verhaftet worden sind. Letzten Berichten gemäß sind die Bolshiviki, an deren Spitze Leon Trotzky steht, früher in New Aork wohnhaft, im Besitz der auö Pctro grad führenden Telegraphen und Kabellinien. Nachrichten über die Lage der Dinge in NuhlandZ Hauptstadt er reichten London teils per Funken Meldung, teils per Kabel. - ," Unter gewöhnlichen Verhältnissen werden die Funkenstationen von der Ncgiening kontrolliert, und die Te peschen werden durch die halbamtliche Ncuigkeitsagentur herausgegeben. Jedenfalls haben die Bolschewik! die Macht über das Telegraphenwesen und die Funkenstationen. Die russische Votschaft in Wash. ?ngton ist über die Lage in Rußland ohne alle Nachricht. Sollte das Ke rensky Regiment wirklich gestürzt sein, dann würde sich niemand eher i!in die Botjchatt in Waihington kümmern, als bis die Boshiviki eine Regierung organisiert haben. Und falls die Revolution, in welcher die Radikalen Erfolge beanspruchen, noch immer im Gange ist. dann dürfte man schwerlich von. KerenSky eher etwas hören, bis er wieder das Heft in Händen hat. Washington, 8. Nov. Die auf der hiesigen russischen Votschaft ein getroffenen Nabeldcpcschcn haben große Bestürzung hervorgerufen. Die Beamten verneinen noch beste; tigcn die Nachricht von dem Sturze tterenskys. Offenbar waren die ein. gelaufenen Nachrichten von größter Wichtigkeit. Dieselben werden später dein Staatsdepartement überwiesen werden. Die letzten Nachrichten von der amerikanischen Votschaft in Petro 'grad erwähnten nichts über die drohende Revolution. Personen, die Mein Präsidenten nahe stehen, ertneli' ten die United Preß um Mitteiln gen aus Rußland. Schon seit einer Woche wußte man auf der hiesigen russischen Botschaft, daß es zwischen der Kcrensky Regierung und den Bolshcwiki zu einer Kraftprobe körn vjncn werde. Die Botschaft glaubt immer noch. daß sich Kerensly aus die Treue der Armee außerhalb Petrograds ver. lassen kann. Aus der Botschaft heißt es, dag irgend welche Nachrichten auö Nußland durch das Staatöde partement oder den Botschafter Bakh metiesf veröffentlicht werden würden. Amer. Kanonenboot von Chinesen beschossen (True translatlon filed with the postniaster at Omaha, Neb., on Nov. 8, as required by tlie act of Oct. 6, 1317.) Peking? 8. Nov. Das amerikani fche Kanonenboot Palos wurde Heute von chinesischen Banditen auf dem MktscKiaiig in der Nähe von Chung King in der Provinz Szechu am beschossen. Es wurde leicht be schädigt. Die Palos ist 1ö0 Tonnen groß und ist eines der kleinen Ka noncnboote. die sich feit einiger Zeit iil chinesischen Gewässern aufgehalten haben. Im Juli wurden die Palos, Monaten, Samar, Quiros und Villa labos im Hafen von Shanghai von der chinesischen Regierung interniert. Sie wurden freigegeben, als China seine Beziehungen zu Teutschland libbrach. Chung King ist etwa 800 Meilen den Iant.se.Uinng aus tvärtö von Shanghai gelegen. Präs. Wilson soll Urteil fällen. San Antonio. Ter., 8. Nov. schlössen, den Gesctzeövorschlag Srzbergers Ansicht Über UanzlerwahlZ (True translation filed with the postmaster at Omaha, Neb., on Nov. 8, as required by the act of Oct. 6, 1917.) Berlin, 8. Nov. Ich wünsche zu erklären", sagte der ZentriimösüH rer Erzberger am Schluß seines In. terviews mit dein Korrespondenten der Assoziierten Presse, daß die MeHrHeitsfüHrer des Reichstags und der Kanzler v. Hertling sich in voll kommener, arbeitsfähiger Harmonie hinsichtlich der auswärtigen und der einheimischen Fragen befinden? eben so wie der Kanzler mit dem Kaiser. Dies war die bedeutsamste Arbeit seit der Gründung des neuen Deutschen Reiches! Die Errungenschaften stellen einen dauernden politischen Gewinn für das deutsche Volk dar. Angesichts der Ereignisse voin Juli und Okto ber war die Mehrheit deiBIührcr von da Aussichtslosigkeit aller Versuche überzeugt, daö alte System ferner vorherrschen, zu lassen. Durch den Chef des kaiserlichen Zivilkabinctts übermittelten sie ihre Wünsche an die ShoM. Sie betonten stark, daß ein gebieterisches Bedürfnis vorhanden sei nach einem beigeordneten. vohl zusammenhängenden Regierungssy. stcrn in auswärtigen und einheimi schen Fragen und nach harmonischem Zusammenwirken mit dem Reichstag, mindestens während des Krieges." Herr Erzberger schilderte dann, wie Graf v. Hertling sich seine Ent scheidung über die Annahme des Kanzleramts vorbehielt, bis er sich tn'.l den Parteiführern beraten hatte. Der Kaiser hatte ihm freie Hand ge geben. Auf den Rat der Parteifüh. rer wurde der Wunsch des Kaisers, das Reichskanzleramt und das preu bische Ministerpräsidenten zu trennen, wieder fallen gelassen. Der Minister des Auöwärtigcil v, Kühl mann nahm ebenfalls an diesen Be ratuugen teil. Herr Erzberger erklär te die Einführung eines Parlament. ri schen Systems für ein unbedingtes Bedürfnis, da sie die einzige Lösung der Krise biete, sowie mich im Hin. blick auf den Eindruck im Auslande, welcher Eindruck ein ungünstiger lein müsse, wenn das jetzige Bemühen er folgloS bleiben würde! j Auch Dr. v. Kühlmann wünscht sehr, daß die Außenwelt wissen solle, daß eine neue politische Acra in Deutschland aufgerichtet worden, und daß sein Eingreifen in dieser Rich wng nicht vergeblich gewesen sei, da beschlossen iourde. Parlamentarier zu verantwortlichen Stellungen zu erheben. ! Letzte chlffsbombe war alte Geschichte! New Fork, 8. Nov. Die neueste Tchiffsbomben Sensation, die gelo gcntlich der Ueberführung des Li tauers Mattheivs Baitekenas von Ellis Island nach Brooklyn, wo An klagen gegen ihn erhoben worden waren, in Umlauf gesetzt wurde, hat sich als eine alte Geschichte erwiesen. Ter Litauer, der Samstag unter der Beschuldigung des Versuchs, eine Bombe auf eins der in Brooklyn liegenden deutschen Schiffe zu brin. gen, verhaftet worden sein sollte, war bereits im Oktober feflgenom. men und seitdem auf Ellis Island gefangen gehalten worden. Er ist übrigens russischer Untertan. VaitckcnaS ist außer des erwähn tcn Versuchs auch der Verschwörung und des Versuchs der Beschädigung des Schiffes und der Leute auf dem lernen angeiiagi. Als er nun Richter Hoive im Bundesgericht in Brooklyn vorgeführt wurde, blieb er bei feiner früheren Angabe, er ha be die Bombe, die aus wertvollem Material bestellt, auf dem Hof der betreffenden Werft gefunden. Er habe das Metall zu Geld machen wollen, ohne zu wissen, was er da eigentlich aufgehoben habe. Ter Richter lehnte es ab, eine Bürgfchaftssumme für den Arrestan, ten festzusetzen, obgleich Bundes, anmalt France selbst einen solchen Antrag gestellt halte. Ter Beamte schlug 825,000 vor. Vaitekeuas wurde daraufhin wieder in Unter suchung'shaft abgeführt. Starke deutsche Flotte unweit IZelstngfors! Stockholm. 8. Nov. Aus Hapa. randa ist hier die Nachricht eingetrof fen, daß eine starke deutsche Flotte auf der Höhe von HelsingforZ zufam mengezogen ist. Man glaubt, daß die Deutschen die russische Sccfestung Sveaborg anzugreifen beabsichtigen. Trockenzone in Hoboken vergrößert! New lork, 8. Nov.' Bundes, distriktsanwalt Chas. F. Lynch hat die Zone in Hobokcn, innerhalb wel cher keine Spiritussen verkauft wer den dürfen, auf den Pier der Lam Port & HoltLinie am Fuß der 15. Straße ausgedehnt und dieser Halbe Meile.Radius erstreckt sich über Ho boken hinmis bis West Hobokcn. aber nicht bis Palisade Al?e und bis Weehawken, wo ein Dutzend Wirtschaften im südlichen Teil be troffen werden. In der West Hobo. kcncr Zone find keine Schanklokale. Die neue Order trat, um Mitternacht in Kraft und Buudösmarschall Alb. Bollschweiler und seine Deputics be nachrichtigten alle Wirte. Es bleiben in Hobokcn von .heute an nur ciwa 80 Wirtschaften übrig, welche Spiritussen verkaufen dürfen. Von den 270 Lokalen in der Zone, die keine Spiritussen verkaufen dür fen. waren gestern die meisten ge schlössen: die übrigen ' verkauften Tcmpcrenzgctränke. etwa ein Dutzend sog. Ncarbeer, wie Novar" und Pablo". Die Lokale außerhalb der Zone smd un westlichen Teil der Stadt gelegen. Es waren gestern Gerüchte im Umlauf, daß die Bnndesrcgieruug für Wohnzwecke für die an den Piers Angestellten die Reihe Häuser auf der Ostseite der Washington Str., zwischen der 12. und 13. Straße von der Hobokcn Land and Jmprove ment Co. ankrnifcn wolle? auch sprach man davon, daß die Sanier an der River Str., von der Ncwark bis 4. Straße, angekauft werden würden. aber die Gerüchte waren unbe gründet. Haiisciiisturz 4 Personen tot. New Nork. 8. Nov. Ein der Mercantile Company gehöriges Ge bände brach unter der Last der in demselben aufgestapelten Wcirenvov rate zusammen und vier Personen ka men dabei ums Leben. (Eines Malers Stielt bochblaltcr aus Ungarn. von I. W.) Doppelhochzeit. Brainard, Nebr., 8. Nov Eine Doppelhochzeit fand in Junction City Kansas, statt, als Frl. Anna Tus von Brainard sich mit Manley Falk und Frl. Birdie Falk. Schwester des Bräutigams, sich mit Stanley Na cek. einem (vetreidehandler von Brainard, verehelichte. , Alter Ansiedler schwer verlebt Ravenna. Neb., 8. Nov. James B. Miner, einer der ersten Ansiedler dieser Gegend, wurde gestern von einem Aiito, das von Frau G. T Cupit gelenkt wurde, überfahren und schwer verletzt. Zlnßer mehreren schlimmen Schnittwunden und Ab fl.urfungcn, vracy er mim einen Halswirbel. Präsident Wilson wird wahrscheinlich angegangen werden, ein Urteil über die 63 Ncgersoldaien zu fällen, die der Meuterei bei den Rassenkämpfen in Houston, am 23. August des Iah res, angeklagt sind. Sollten diese! bcn schuldig bcsundcn werden, dann kann über sie vom Kriegsgericht die Todesstrafe verhängt werden, doch ist man der Änsicht, daß man die Straf bestimnumg dem Präsidenten über lassen wird. Die betreffenden Ver Handlungen werden feilte fortgesetzt. Australien stimmt über Militär Pflicht ab. Melbourne, 8. Nov. Die au stralische Negierung hat sich cnt für In der Welt fährst du am besten, sprichst du stolz mit stolzen Gästen, mit bescheidenen bescheiden, aber wahr und klar mit beiden, liest man in den Werken von Anastasius Grün. allgemeine Dienstpflicht nochmals sei nen Bürgern zur Abstimmung zu unterbreiten. Bereits in letztem Iah re wurde eine derartige Abstimmung vorgenommen, in der sich das Volk jedoch gegen die .Annahme dieses Gesetzes aussprach. Wonniert auf bis Tägliche Tribüne, tet werden. Flkischiiot in Deutschland. Amsterdam. 7. Nov. Wie ein Berichterstatter der Slölncr Zeitung berichtet, sind jetzt in Teutschlaud wöchentlich drei fleischlose Tage ange setzt worden. In diesem Bericht heißt es weiter, daß ganze Wälder in der Nähe dieser Stadt abgeholzt werden müssen, um der herrschenden Not an Brenninaterialien abzuhelfen. Auch soll durch die große Beronsgabung von Papiergeld dasselbe sehr cutwcr Auto fällt in Fliisz. Smimer. Neb.. 8. Nov.-Jloyd Guyton von Eddicville fuhr m gleitung von Washburn und Gilbert Waffle kürzlich nach Miller. Etwa eine halbe Meile westlich der Stadt verließ das Auto den Weg und fiel in den Wood Fluß, doch glücklicher Weife wurde niemand verletzt. Bestrafte Unvorsichtigkeit. Atlanta. 8. Nov. F- F. West, ein Geschäftsreisender aus Omaha, warf seinen Zigarrenstummel fort, der auf unerklärlicher Weise in sei ner Hosentasche landete. Herr West bemerkte seine Kunstfertigkeit erst, nachdem sein Beinkleid zu klimmen anfing und das Feuer auch eine Rolle Papiergeld, die er in der Tasche trug, teilweise zerstört hatt,... Glücklicher, weise waren aber die Nummern noch erkenntlich, so daß er das Geld zum vollen Nennwert umtauschen konnte. Tchivindler abgefaßt. Grand Island, Nebr., 8. Nov. Es wurde hier bekannt, daß ein junger Mann, der sich als Haupt mann Donald McLain ausgab, in St. Louis, Mo., erhaftet wurde. 43or etwa einem Monat hielt sich der selbe hier auf und gab sich als Mit. glied des Medizinerkorps aus. Er fand in den besten hiesige,, Familien Anschluß, doch erregte er in den letz, ten zwei Tagen seines hiesigen Auf cnthaltes Verdacht. Er hatte niim lich sich von Wat. Neutliiiger einen Eheck für $12. auszahlen lassen, hatte mehrere Rechnungen mit Checks bezahlt und auch beim Bankier Rofer von der Commcrcial Bank einen solchen abgesetzt. Als diese alle an einem Tage einliefen, schöpste der Bankier Verdacht. Herr Bartenbach, dessen Name bei den Transaktionen gebraucht wurde, zahlte die Checks, nahm den Fall mit den Bundesbc börden auf mit dem Ergebnis, daß McLain in St. Louiz verhaftet Haute Ich ,og durch! weite Ungarland, cein Herz fand keine Freude, Hl Wusch und Baum und Strauch verschwand, . Äuf ei?ier grünen Heide." Lenau. Sternhelle Nacht. Lustig prasselt ein Feuer, umringt von malerischen Gestalten ungarischer CzikoZ. Sie braten Speck, um ihn dann, mit Pa prika gewürzt, mit großem Behagen zu verzehren. Ich mache es mir am Lagerfeuer quem und unierhalte mich, so gut es geht, mit den sonngebräunten, ur wüchsigen Söhnen der Pußta. - Ihre wohllautende Sprache mir beizubrin gen, sind sie bald emsig bemllht; an den Fingern herzählend muß ich ih nen nachsprechen: .egh, käiöh, harom, netsch' u. s. w. , 5Uappt nicht alles, erregt's allgemelne Heiterkeit. In malerischer Gruppierung, von ren Flammen mit rötlichem Lich! übergössen, dessen verklärender Schein sonst fchmudiges Hemd und Gatga hosen beleuchtet; ein kleines rotes Tonpfeischen im Mundwinkel, wird fröhlich gescherzt und geplaudert, während röstender Speck abtropfend, knisternd die Flamme nährt. Nur durch Wcidengestrüpp von un serem Lager getrennt, ziehen die trü' den Wogen der hochgeschwoUencn Thisza, während zur Linken im Dunkel phantastisch geformter Wei den, deren feines Gzweig leise im Winde rauscht, müde eine Herde ed ler Pferde im Grase ruht. Tett Bab- Zata monana.) Die staubige Straße verlassend, betret' ich die endlose Steppe und wandere, trotz glühendem Sonnen brand, immer hoffend, noch irgend was Schönes oder Besonderes zu ent decken, munter drauf los. Ueber Flächen, bewachsen mit sch'6 nen großen Distelblumen, über ver dorrtcs Gras, oft auch über sumpfi gen Boden führt mein Weg. So weit mein Auge reicht kem Baum, kein Strauch, kein Haus noch Hof, weder Tier noch Mensch in der gren zenlosen Stille Ueber dem glühenden Loden zit .ert die heiße Luft. Halt! Was ist das am fernen Ho cizont? Im flimmernden Dunst, in weiter Ferne erscheint wie ein Mär- chen aus .Tauscndundemernacht in schimmernder Pracht eine Stadt mit herrlichen Marmorpalästcn, umgeben von grünen Bäumen, eine Oase in mitten der Wüste. Isis eine Täuschung der Sinnes Jlnn, es nt wirklich da im fernen Osten, eZ ist ein Spiegelbild, eine Fata momana. Endlich nach langer ermüdender Wanderung erreich' ich den weit in der Steppe liegenden Brunnen. Heiß brennt die Sonne und nirgends flw de ich Schatten, darinnen zu ruhen Trotz brennendem Durst wage ich nicht, von dem köstlichen Naß zu trinken, fürchtend, es möge mir wie dem Ko leaen eraeben. der sich am Brunnen den Typhus holte. Da ich beschlossen, ein Bild am Pußtabrunnen" zu malen, beginne ich sogleich mit der Skizze, zeichne den Stamm Mit dem horizontal varau n einer Gablung gelagerten Quer holz. An dem dünneren, längeren Ztil hängt an starkem Tau der El wer, statt gemauerter Brüstung um gibt in Gerüste von Holz den jchma ten Schacht des Brunnens. Geht die Sonne zur Neige, so ent faltet sich reiches Leben hier; da kom men von weit her die Herden zur Tränke. Auf störrischem Grautier. den zmtigen Spitz zur Seite, reitet ein Schäfer inmitten feiner staubauf- wirbelnden Herde. Der Kanash (Sauhirt) und oer Gulyas (Ninderhirt) in malerischer Gewandung erscheinen mit ihren dur- stigen Pfleglingen. Lanabtzopfte, schwarzäugige Toch ter 'der Pußta mit Bändern im Haar. mit hohen Schaftstiefeln, kommen, um in roten oder auch schwarzen schön geformten Krägen erquickenden Trunk sich zu holen. Hoch' auf prächtigem Vollblut reitet inmitten einer Pferdeherde ein sonn- gebräunter junger Cziko, bittet die Maid um den ökrug, den ie yolver- rötend ihm darreicht. Endlich versinkt hinter fernen Aka ,ien das glänzende Tagesgestirn. noch einmal alle die prächtiaen Bilder mit izoldenem Licht übergießend, noch ein mal alle die anmutigen Szenen am iörunmn. abziehende Herden und die ganze weite Sleppe in glühende Far ben tauchend. Ich war am steilen, schlüpfrigen Ufer der Thtis (Thisza) hinabge klettert, um emcn besseren Blick üer die Geqcnd und den Fluß, dessen Ge- wässer wild oorwärtsstürmten, zu ge innen. Sinnend schaute ich hinab in die gurgelnden Fluten, feierlich still lag die Welt im glühenden onnbrand. Horcy, was , t vask Wie ferner Donner zuerst, dann lau ter und lauter. Es kommt lran, s schnaubt und wiehert ein Stampfen, wie von tausend Husen, M in Kd! erMeil. ( Da! sie kommen, sie siiirzen, mir nahe.'die steile Böschung herab. Ich will fliehen, doch wohin? Ue berall seh ich sie nahn, ine Herde prächtiger Pferde. Sie springen und rutschen, gleiten aus dem glatten, kh migen Ufer hinab in die reißenden Fluten. Ein Wekdengesirupp, daS ich schnell noch erreiche, gibt mir vorerst noch Schnk. ich halte mich fest an den Zweigen?' Indessen stürzen die Pferde, die selbst überrascht durch die Steilheit des Ufers oft kopzüder in in euew den Wasser. Gottlob, sie kommen alle zu mi ner Rechten und Linken vorbei und schwimmen munter emeStrecke ström abwärts und ich erhole mich bald von dem Schrecken. Schon breiten sich die Schatten der Nacht über die weite Ebene; eS ist Jeit an den Heimweg zu denken. Au der Landstraße, die am Ufer der Theiß hinziehend, CzMok mit Sza lol verbindet begegnet mir, vom Markt heimkehrend, lustiges Volk wie die wilde Jagd dahersausende, prächtig bespannte Vauernwaaen Mächtig greifen die schönen Tiere aus, mit weitgeoffneten Nüstern stur men sie vorwärts. .Als ich so etwa eine Stunde ge wandert, erblick' ich zur Linken eine Czarda (Schenke), Heller Lichtschein strahlt aus der weitgeosfneten Ture und fröhliche Zigeunermusik dringt an mein Ohr. Da ich müde, hungrig und durstig, o trete icy ein. Welch in Bild! In dichtem Tabaksqualm, ein toll des Treiben, ein Lachen und Flu chen bei Karten und Würfelspiet Welch eine bunt durchemandergewur felte Gesellschaft Hirten. Zigeu ner, fahrendes Voll, Bauern und Svikbuben. Irgendwo ist noch eine Ecke frei. ich lasse mich nieder und sehe mir bei einem Glase Tokayer die Gesell- ichast etivas genauer an. An der Decke hänqt eine schmälen de Lampe, wildblickende Kerle mch stern den Fremdling, zerbrechen sich den Kops, wo der Wohl herkommt iochin und was will er? Da ich müde und eine Nachtwan- derung über die Pußta mir nicht rat fam erschien, frug ich den jüdischen Wirt, ob ich in der Czarda nächtigen könne, was er bejaht. Ich frage nach einem Zimmer und Bett, doch was er mir zeigt, ist nur ein elender Win kel, von der Czarda nur durch eine Bretterwand getrennt, mit schmutz starrendem Bctt. An der Türe war wohl ein Schloß, doch emgerosict'und ohne Riegel. So zog ich denn vor, trotz großer Müdigkeit welter zu wandern, als in dieser gottverlassenen Spelunke ?u bleiben; es wäre la auch bei dem wu sten Lärm kaum an Ruhe und Schla ?,u denken gewesen. Vorsichtig nun Kreuzer um Kreu zer aus der Westentasche ziehend, um nicht durch den Anblick größerer Mün- zen verwegnes Gesinöel zu reizen, zahl' ich die Zeche und verlasse das ungastliche Haus. Bleibe anfänglich des öfteren lau schend stehen, horche gespannt, ob nicht raublustig Volk, das mich vor hin so frech gemustert, mir folge: doch alles bleibt still. Stille lagert über der weiten Steppe, nur in der Ferne heult klaglich ein Hund. Nun gilts, die Richtung nicht zu fehlen, denn obgleich sternhell die Nacht, finde ich doch keinen Weg, docy zeigt mir im Norden ein Lichtstreif am Himmel die Gegend von Czolnok. Also schreite ich rüstig sürbaß, der fernen Heimat gedenkend, und sirecke nach vierstündigem Wege die müden Glieder zur Ruhe, am Ziel meiner heutigen Wanderung. Die Heide war sa still, so leer. Am Abeiidhimmel flogen T,e Wollen hin gcwiticrschwer, Und leise Blche flogen." Sid' ich da heute wieder am Bnrn nen zeichnend und malend, und mich am Leben und Treiben von Tier und Mensch erfreuend, kommt da eine schwarzbezopfte Maid, die ich schon vorher beim Wasserfchöpfen bewun dert, spricht mich on und lädt mich ein, ihr zu folgen. Also klapp ich mein Skizienbuch zu und folge der schwarzäugigen Dirne, neugierig, wohin sie mich juy- re. Was tie mir unaari ch saai. vermag ich nicht zu deuten, doch löst Iicy das Natiel gar vaio. Nachdem "wir einen Hügel über- schritten, lag vor uns ein Blockhaus, aus demselben kommt ein frcundli- cher Mann uns entgegen im prächti gen Nationalkostüm, weitbauschigen offenen Hemdärmeln, roter Weste, weiten, weißen Gatgahosen und ho bcn Stulpstiefeln. Treuherzig reicht er mir die Hand und lädt mich ein. sein Gast zu sein. So herzlich angebotene Gastfreund- fchaft nehme ich dankend an. Gleich holt Ergike (Elisabeth), die chwarzäugige Schöne, köstlichen Un- garwcin. der uns bald in die beste Plauderstimmung versetzte. Mein neugewonnener Freund Alazos weig mir nun aar viel zu erzählen und mehr noch zu fragen, und über dem allen vergeht rasch die Zeit, es wird Abend, ich muß an die Heimkehr den liZ. MsZ Da lädt mich der Gute ein, bei ihm zu bleiben, mit seiner Hütte, seinem Bett vorlieb zu nehmen; darüber war ich nicht böse, denn es war schwül uno wen nocq war mein Heimweg nach Czolkon; auch drohte in schwe res Gewitter. Da in der Hütte nur ein einziges Bett, litt es der Gute nicht anders, ich mußte für heute darin ruhn, wäi rend er selbst in wollene Decken ge hüllt, da die Hütte nur klein, sich auf dem Boden vor derselben sein Lager bereitete. Nachdem ich noch sorgfältig da? Moskitonetz über die Lagerstätte auf' gehängt, gedachte ich nach all den schönen Erlebnissen des heutigen Ta ges erquickenden Schlummer zu fim den; doch hatte ich noch nicht lang' geruht, als ein mächtiger Donner' schlag, mich wieder erweckte. Im Bet mich aufrichtend sah ich durch rasch sich folgende Blitze taghell die Nach erleuchtet; immer stärker dröhnte de, Donner, es bebten die Wände der Hütte. Durch ein kleines Fenster ins Frei' blickend, gewahre ch bald ein eigen' artiges Bild. Weit hinaus in d Ebene sah ich das Feld mit frisch geschichtetem Korn bestellt; in demsel- den hatten die Schnitter, Mannleiv und Wciblein genächtigt. Als nuv das furchtbare Donnern anhub uni grelle Blitze die Nacht erhellten, vcr ließ jung und alt die schützender Kornhaufcn. um auf den Knien voi einem unweit der Hütte stehenden Kruzifix zu beten. Diese von weißlichem Licht scharf beleuchteten Gruppen waren ein ei genartiges Bild von großer Wirkung und machten auf mich einen unvergeß, lichen Eindruck. Mein guter Freund Alajos aber wurde im Schlaf über rascht vom Wetter, kam herein zui Hütte, die Decke hinter sich drein zie hend, und legte sich auf den Boden, vor mein Bett. Noch ehe die ersten Strahlen der Morgensonne den Him mel gerötet, war ich fröhlich erwacht. ,Es schwieg der Sturm, das Wette, schwand, Froh, daß es fortgczvgcn. Sprang übers ganze Heideland Ter junge Regenbogen.' Alajos war lange vor mir schon auf und davon; mit zwei prächtigen Vollblutpferden kehrte er bald zu- ruck, zum Ritt über die Pußta mich freundlich zu laden. Und ch' das Her mir dreimal schlug, ! o saßen sie zu Pserde, Und auf und davon ,n schnellem Flug, Taf; rings erbebte die Erde Schöner, strahlender als sonst, steigt heute die Sonne aus dem leich- ten violetten Dunst, der auf derStep pe lagert, über dem Horizont empor, cder will es mir nur so scheinen, weil ich selbst so frohgemut? Geht's doch morgen wieder der lieben deut schen Heimat entgegen. Heule gilts Abschied nehmen von den gastlichen Magyaren. Alajos auf prächtiger Fuchssiute sprengt voran, ich folge auf fchwar zem Rappen. Der braucht keine Sporen; wie die Windsbraut stürmen wir vorwärts. Hei! wie fliegen wir da über die Steppe, wie greifen die edlen Nen ner weitaus; über Sand und Geröll, durch Wasser und Sumpf geht die wilde Jagd. In ein, Meer hachra genden Schilfs reiten wir lustig hin ein, daß uns die langen Gräser wild um die Ohren schlagen. Voll Ungestüm nimmt jetzt mein Rappe die Fuhrung, kaum kann ihm die Stute folgen. Alajos ruft mir zu, mein Nößlein soll nicht warm werden, sonst könne ich's nimmer halten; ico klopfe dem Wildfang den rachtiq geschwungenen Hals und bringe ihn in ruhige Gangart. Dort in der dunstigen Ferne er- blicken wir jetzt die weißgekalkten, trohgcdeckten Hütten und Hauler von Szanda: näher, hinter schattenfpen denden Bäumen liegt halbversteckt i ne Fanga (Gehöft). Da und dort teht ein Bauerlcm an des Weges Rand, reißt respektvoll seinen abge tragenen Filzhut und ruft uns ein reundliches .joeszagat zu. Bald erreichen wir die gastliche Czarda; fröhliche Zigcunermusik challt und daraus entgegen. Wcr teigen ab und stillen den ob des langen Ritts über sonnige Pußta entstandenen gewaltigen Durst. Gar lebhast und fröhlich geht es hier zu; nackteZigeunerkinder, schwar ze Schweincheu wälzen sich munter am Boden. Prosit Alajos, prosit gut Freund, morgen geht's heimwärts. Ade du gastliches Ungarland. Prosit du chwarzbraune Ungarmaid, morgen geht's heimwärts. Adel ill 37 .s! s,iV mm l"' In r Geld M Uauft das echte CÄSstRA li p8IN OM . Kein, fTfierWacnin sät bis ff 20 Mitlitt alle fcf linittel 25e für 21 äaSlflfen-rnniirfjc erfÄIiunjrSlaHet. ten ietit 80c für 2t Sluck ÜN to Portion 0 Tablett berechn,, wn. teil Sie 8V4c, tuen Sie ill s lausen kurlkrl ErMItimg IN jTTK U Stunden Griv ( Ut In 3 Tanen Geld zu fijl lJ.jAl ruck. n..n unwlrkfi. U?l-f5 , 24 tauteiten fiir 25c. LV.It In allc Apotheke. 0k WW mmmamammsmmmmmmss m . . h 1 Martin isros ik Lo. 1 Aommiff.onS-Liehhätldlrr I aiicg & co. g LfchrUtk bet. ll.il iiii, i in mtmmMwmtgM Niedlich. .Entschuldigen Sie, daß ich Ihrer Dame den cum des Kleides abgetreten habe." ) bitte, ich trete Ihnen die ganze Frau ob. wenn Sie wollen." Aus der ch w i x j. A.: ,Wo hast Tu Dir denn diesen schreck lichen Schnupfen geholt?" B.: .Gestern im Zug in Zug im Zug!" -Boshaft. .Wer ist denn die Dame da?" .Die! dos ist die Tochter des Antiquitätenhändlers Meyer." .So! tja, so sieht c auS, Marktberichte Omaha. Ncbr., 8. Nov. Rindvieh Zufuhr 6700. Becs stiere fest. Prima schwere Beeves 15.00 --16.75. Gute u. beste Beeveö 14.00 15.00. Mittelm. Beeves 12.00 13.50. Gewöhnl, Beeves 7.00-11.00. Gute und beste Jährlinge 1100 16.75. Mittelm. Jährlinge 12.0014.00 Gewvhnl. Jährlinge 6.50 11.00. Prima schwere Beeves 12.00 13.00. Gute und beste Beeves 10.00 11.50. Mittelm. Weide-Beeves 9.00 10.00. Gewöhnliche Beeves 7.508.75. Slühe und Hei fers fest. Gute bis beste Heifers 8.009.35 Gute und beste 5lühe 7.759.00. Mittelm. Kühe 6.257.50. ' Gewöhnliche Kühe 5.006.00. Stockers und Fe eders stark. Prima Feeding Stiere 10.50 13.00. Gute, beste Feeders 8.5010.25. Mittelmäßige 7.25 8.25;. . Gewöhnliche 6.007.00. Gute, beste Stockers 8.50 O.50. Stock Heifers 6.50 8.00. ... Stock Kühe 6.007.50. , Stock Kälber 6.00 10.00. Beal Kälber 9.0012.50. Bull und Stags 5.50-7.50. Schweine Zufuhr 5700: Markt fest bis 10c höher. Durchschnittspreis 16.3516.50. Höchster Preis 16.75. Schafe Zufuhr 12,000. Feeder Lämmer 15.5016.75 Feeder Jährlinge 12.0013.00. Gute und beste Jährlinge 10.50- 12.50. Gute und beste Mutterschafe 9.25 10.75. Fecder Mutterschafe 7.5010.50. Feeder Lämmer 15.5016.75. Gute u. beste Lämmer 15.50 16.50. ... , Kansas City Marktbericht. Kansas City. Mo.. 8. Nov. Rindvieh Zufuhr 9000; Markt fest. Schwciue Zufuhr 5000; 10 15c höher. Höchster Preis 17.15. Durchschnittspreis 16.2517.00. Schafe Zufuhr 4000; stark. St. Joseph Marktbericht. St. Joseph, Mo.. 8. Nov. Rindvieh Zufuhr 2500; 10 25c höher. . Schweine Zufuhr 5500; 15 20c höber. Höchster Preis 17.20. Durchschnittspreis 16.6517.05. Schafe Zufuhr 500; Markt stark bis 25c höher. Chicago Marktbericht. Chicago. Jll.. 8. NcV. Ninddich Zufuhr 11,000; Mar7t 'chwach, wie gestriger Schluß. Höchster Preis 16.75. Schweine Zufuhr 19,000; höher. Höchster Preis 17.35. cr..,-j,rjp.:j.ii n juuiu u uui.ijrei2 10. 1 . Tchafe Zufuhr 9000; Markt fest ms iuc yoycr. Gefütterte Lämmer 16.50. 10c .20. Omaha ctreidemarkt. Omaha, Nebr., 8. Nov. Gelbes Corn Nr. 2 20.5203 Gemischtes Corn Nr. 2 189190 Weißer Hafer Nr. 2 5914 59io Nr. 3 59591', Standard Hafer 55 ZI Nr. 4 56 Gerste Malzgerste 111115 Futtergerste iiü 112 Roggen Nr. 2 1091, 170 Nr. 3 163V2ie9i3 Die Welt ist immer noch ' das Opernhaus, als welches ein geistrei. cher Mann es einmal bezeichnet hat. nur die Preise sind seitdem etmaZ hö' er geworden,.