Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 02, 1917, Image 2
TZMe Ctnala Tribüne f Wer letzte M Julius von Justh als Politiker nnd Parlamkntarier. Echte ngid rische Äasse. Tcr ma dcr verpaßten großen Gelegenheiten. Trr Kampf mit Ksssuth und Tiöza. Wehrmacht und Wahlrcform. Tie Nlitionalltättiifrage. Anbrnch der Neuen Zeit in Ungar. ÖjsY U Hafen JuliuS 6on Justh, den Herrn von Necpal, stiem bei r Lebzrit'n !tzien Magyar" genannt. Jedenfalls ist mit ita nun der letzte Vcrwcftr bot HinterlasscnsäM der Unabhängigkeiis dewcgung, dcr Utjte Bannerträger dcr 184öet Idee ins (Stab ßcsjntcn. Die Schatten vieler, die vor inm stark ' und groß als Fuhrer der Nation dlirch daS politische Leben Ungarns gestritten, faben da! Sterbelager des letzten Magtia rea umschivedt. Mit Julius Justh ist eine eigene starke Persönlichkeit dahinge schmunden und eine große Vergangen bett zum Abschluß gekommen. Tie letzte Ruhestätte des sein ganzes Leben hin durcb Rastlosen umdämmert aber auch die Morgenröte einer neuen Zeit, in wel cher er ein Fremdling geworden war und dcr er doch ein Künvcr gewesen ist. Er war ein Unentwegter in seiner Ueberzeu gung und auch in seinem Haß; er bat sich niemals mit dem Ausgleich des Iah- tci 1SC7 abgefunden. Mit der Starr hcit seiner Ueberzeugung hat er an den nationalen Forderungen des ungarischen Staatsicibtz festgehalten und damit die .fahren für die Wehrmacht des Habs liurgerreichs heraufbeschoren, welche erst durch den jetzigen Großen Krieg gescheucht worden sind. Aber er war ein Mann von streng liberaler Gesinnung, dem dcr Liberalismus mehr ciä ein Schlagmort zur Erlangung der VolZZgunst und eine Leiter auf die Höh: des Erfolges der Macht war. Er war der Führer der große kirchenpolitifchen Bewegung, ' Welche der Freiheit in Ungarn eine Gasjc geöffnet hat. Er ist den reaktionären Strömungen, welche sich unker dem Deck mantel ograrischn Interessen über das Land ergossen, entgegengetreten. Wenn erst einmal die Vorgeschichte dieses Krie ses geschriebn sein wird, wird auch die Berichuldung der ungarischen Agrarier an ihm festgestellt sein. Die hatten mit die Feindschaft mit Serbien dadurch ge schaffen, daß sie dem Nachbarn den not endiaen Auswez seiner wirtschaft lichen Letätigung nach allen Seiten der schlössen und ihn im Fett seiner eigenen landwirtschaftlichen Produktion 'eben " ersticken lassen wollen. Auch Julius ?usth gehörte dcr Großgrundbesitzer iUaffe Ungarns an. aber der Grano feigneur des Thurozcer Komitals hat sich stets vom agrarischen Klüngel, wel eher die Entwicklung des Landes so ost , gehemmt und so schwer gefährdet hat. ferngehalten. Er war durch und durch istzsksr. nieset einer von denen, welche i.iitet dem Kalpak eine Menge von Son derintenssen verbargen und sich m den Schnürstiefeln durch die Gaffen und über die Wirkte des öffentlichen Lebens spreizten. Der Große Krieg hat mit der Betonung des Selbstbestimmungsrech-ts der kleinen Nationen die Nationalitä tensrage von neuem ausgeworsen und deren Lösung den Kriegszielcn fingt reiht. Er hat durch die Heischunz der Demokratisierung einen ganz neuen In halt erhalten. Julius Justh ist ein Kiinder solch neuer Zeit ewesen. trotz dem er ihr fremd gegenüberstand und obwohl auch sie ihn nicht verstand. Denn er ist i seinem Innersten von der Ueber . zeugung durchdrungen gewesen, daß nur eine echt liberale Politik die Zukunft Ungarns sichern und daß auch die nicht magyarischen Nationalitäten in den freien Wettbewerb aller Volkölräfte ein bergen werden müßten. Das Unglück und das Verhängnis für Ziil'uS Justh bestand darin, daß er sich aus dem Bannkreis der Fragen, welche das Verhältnis zwischen Ungarn und Oesterreich betreffen, nicht loszulösen vermochte. Er hat niemals den Weg durch die Pforte des Ausgleichs des Iah teS 1867 finden können. Darum hat er die großen Gelegenheiten verpaßt, ans einem' einflußreisen Parlamentarier ein wirklich großer Staatsmann zu werden. Darum ist er immer nur ein Problem der ungarischen Politik geblieben, statt dieser als Führer die festen Wege zu . weilen. Julius Justh hätte ein Königs machet wie Warwick werden können und ist doch nicht über den .Ministerstürzer' vom Schlage Elemenceaus hinausgekom men. Er hat stets eine Sonderstellung eingenommen uns war zuletzt ganz der einsamt. So einsam war er geworden, ' daß er bereits Jahre vor seinem Hin scheiden in seinem Freundeskreise ge äußert haben soll, er werde sich ganz aus dem öffentlichen Lelxn zurückziehen oder sich an die Spitze der Sozialdemokraten Ja allen volitischen Kämpfen, welche das Königreich Ungarn in langen Zahr Ahnten füllt, Hai Julius Zusth an der Front gestanden. Sobald die nationa l'n Forderungen' die Leidenschaften der '. Söhne Arpads erregt, war er einer der leiÄeuschaftlichsten. Lei Zeder Hochspan arg des politischen Lebens hat ei an den politischen Nervensträngen gerissen. Auf allen Hochburgen dcr Verfassung' hat er die Brustwehren der VerteiZigung errichtet und die Fahne der Opposuion phiß. An die Znifflischsten Fragen des S:ai!'chtZ. b:8 WahlrcchtZ. dcr Wehr d'S WrtlchzktsledenS und des IriionöliÄtrnLkoskmS hat er sich her S7.'?wszt. cli Politiker knd all Abge oremeker. als Präsident deö rlaments ' i .d cli Führer der Unabhänzigkeitsvar. i.L- htt er ist niemals zum wirklichen Sw?Um!n hinausgewachsen, weil er rat) icht einer d!e,er oragen me eco sueiej gesunden hat. Er wurde selbst :.n( ar?r.tea Problem der ungarischen . c'.i.il uz iit der Wann der verpaßten 'legenheiten geblieben, weil er den Wez. ans 9m hersorragenbe Opposikionifüh vt sich in tüchtige Reenngsmanntk um ;tj!st1ii. nicht i finde der mochte, und . eil e: sich iemals Rechenschaft darüber ÜQVÜV Don ZZl. TR von fltellentbin. gegeben hat, wie wenig im großen Zu sammenhang aller staatlichen Probleme eine einzelne Frage bedeutet, die zufällig momentan im Pordergruno des rjsent lichen Interesses steht. An der Satire von Julius Justh ha ben sich, zum Abschiedsgruß und in Ehr furcht, alle Fahnen gesenkt, welche dem nationalen Kampf in Ungarn vorange flattert sind. Aber die letzte Ruh-' it: deS letzten Magyars umduziert die Tra gik. daß er kein Schaffender, daß er im iner nur ein Kämpfer und niemals ein Sieger gewesen ist. Viele einzelne Geg. ner bat er in den Sand gestreckt, aber er hat in zwei Augenblicken von geschicht licher Bedeutung nicht die staatsmänni sche Griffweite gehabt, aus dem Kampf ge'tümmel den Sieg für die von ihm verfochtcnen Ideen herauszuholen. In einem dieser geschichtlich bedeutsamen Augenbliac hat er die eigne Partei da durch gesprengt, daß er, die Konsolidie rung der Verhältnisse zur Zeit dcr Koa lition verhinderte und den Anspruch der Unabhängigkeitspartei, allein die Regie rimqsgeschäste führen zu können, hinfäl lig machte. Er hat, in dem zweiken Augenblick, wiederum den Anschluß an eine fruchtbare Politik der Konso lidierunz der Verhältnisse auf einer liberalen und demokratischen Grund läge versäumt. Er hat den Kampf in"die eigenen Reihen hineingetragen und ist des Sieges über Franz Kossuih doch niemals froh geworden. Er bat den Kampf mit der starken Hand' Stephan Tiszas aufgenommen und dadurch, daß er sich, am 39. Oktober 1012, von der Liste der Geheimen Räke streichen ließ, selbst die eigene Niederlage zugegeben. Äe Tragik dcr Unzulanglickkcit des Könnens, welches nicht ausreichte, ein großes Wollen in die Tat umzusetzen, umdüstert die Grabstätte des letzte Magyars, und die Ironie verpaßter gro her Gelegenheiten will ihm den Nachruf schreiben. Aber die logische Entwicklung der Geschichte hat die Gelegenheiten, welche Justh verpaßt, aufgegriffen und die neue Zeit herausgeführt, welche die staatlichen Verhältnisse Ungarns auf li beralcr und demokratischer Grundlage konsolidiert und alle die Probleme löst, an denen das staailiche Leben des König reichs so lange gelitten hat. Eine Schilderung der erwähnten Ge legenhciten", an welche dcr Werdegang zur neuen Zeit angeknüpft hat, soll den Inhalt dieses Nachrufs für den .letzten Magyar" bilden. . Ende t)06 war das große Koalitions- Ministerium zustande gekommen, in wel chem Andrassu, Apponyi, Kossuth, Polo nyi, Aladar Zichy neben einander saßen und dessen Programm festgelegt war auf die Durchführung des allgemeinen Wahl r?cbts unter Au-scheidunq der militari- schea Forderungen. Auch diesmal hatte die Politlk sonderbare Bettgenossen zu sammengeführt. Tie drei ttoalitions Parteien, die Unabhängigkeitspartei, die Versassungsportci und die Boli-parm hatten sich dabei die volle Integrität ihrer staatsrechtlichen und sonstigen po litischen Prinzipien ausbcdungen. Ts Koalilionsministerium war als Ueber- gangsrcgime gedacht. Es sollte die Wahl resorm durchführen, die dieser Reform entsprechenden Neuwahlen im Herbst 1908 noch leiten und dann zurücktreten. Die Situation war klipp und klar, aber sie wurde von neuem getrübt durch eine Verauickung der Wahltage und der Ar meefrage. In dieser Frage hat sich das größte und folgenschwerste Problem des ungarischen Staaksleöms bargeueuk. xit Verquickung der nationalen Forderungen mit den militärischen Notwendigkeiten hatte einen Zustand herausgeführt, wel chem der Kriegsminister FZM. Schön eich in jenen kritischen Tagen mit den Armee verdorrt!' Sie drohte in der Ueberwucherung der nationalen For dcrunaen zu verdorren, in der Per- Wicklung mit allen anderen Fragen zu ersticken. Indem die militä rischen Notwendigkeiten den politischen Forderungen untergeordnet wurden, enk- stand ein Problem, welches viel gefäbr licher und viel verworrener war als selbst das der Rationalitäten. Das; nelxn den politischen Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn der militärische gerückt wurde, mußte auf die Schlag fertigleii der gemeinsamen Armee ein-wirken. Immer ist die Zustimmung zur Auf reckterbaltung und Verstärkung tut Schlaasertiakeit der gemeinsamen Armee von der Erfüllung besonderer nationaler Forderungen auf dem militärischen Ge biet abhängig gemacht worden. Im Jahr IM batte der Kamps um die Armee- frage zwischen der Krone und dem Par lament zur Krise geführt. Der Reichs tag verlangte w seiner Mehrheit die An wendunq der ungarischen Kommando fvrache für die ungarischen Regimenter, Tie Krone lehnte ab. Sie war willens, die Vertrauensmänner der Parlaments Mehrheit in die Regierung zu berufen, ihnen die Verwaltung des Landes und die Besorgung der politischen Gesch'ist: anzuvertrauen, siot ne lernn: vie ein m:i"t:.ma in die militärischen Fragen ob, Tie Krone stähte sich dabei auf die im Äusaleich festgesetzten Hgheitsrechte und zualeich auf rein militärische Erwägun eil Der Paragraph des ungarische Äusgleichaesetzes. welcher die Hoheits rechte der Krone im Aerhattniö zur mce festsetzt, lautet: .Jnsolge der der s,'.ssi,i'asmäi;.ia'N Serrscherrechte Er, Maieität in Betreff des Kriegswesens wird alles dasjenige, was auf die ein heiiliche Leitung, Führung und inner: Orzanisstion der gesamten Armee und ,'nmit aucb des unaarifcken Heeres, als eines erganjenden Teiles des gesamten HeereS, Bring hat, als der Verfügung Sr. Maiestät zustcbend anerkannt.' Tie Krone nahm den Standpunkt ein, daß die Feststellung der Kommandosprackze unter die obige Bestimmung falle, also im Bereich der Verfügung 'de Kaiser Königs liege. Das war ei Streit der Auffassung und dcr Deutung eines be stimmten Gcsetzcsparagraphen. Aber die rein militärischen Erwägungen verboten schon, daß dic'Oraanisation der Armee in die nationalen Streitigkeiten und in die parlamentarische Konflitte hinein gezogen werden könnte. Die Krone machte unter der rein militärisch Er wägung geltend, die Einheit der Befehls gemalt, die Einheit der Armee und die Eiuheit der ganzen Organisation, sowif die Bedeutung dcs AujllärllngsdienstcS und des Älcldcwescns im Kriege und auch das Jntcrene an dem gemeiniamen Zusammenwirken aller Teile des 5eeres laffe die Einbeii der Kommando'vrache als zwingende Notwendigkeit erscheinen. Tie ramak.ge iTe, welche rnc Ar mee frage hcrausbeschwrren, wurde durch den Nkt :wücben der Krone und der Mehrheit des Parlaments beendet, nach wcicbem lur die 'auer oer unrung vcr politischen Eeschastc durch das Koali tionsministcrium Wckcrle ein Waffen stillstand betreffs dcr militärischen For dcrungen geschloffen wurde. Es sollten beiderseits" keine Forderungen erhoben weiden, bevor nicht die Koaliiion ihre Ausgabe der Turcksührung der Wahl rechform ersuUt hatte. Äder der Zwang dcr Tatsachen erwies sich als siär lcr als alle Vorbehalte dcr Abmachun cen. Tie Verdunkelung der politischen Horizonte und die zunehmende Span nung der außenpolitischen Verhältnisse gestaltet: die vollständige Stockung in oer Ausgeziauunq oer Armee jjt Schwächung der Wehrfähigkeit zu einer tteiahr für d:e op?:imonarcn:e. es stellte kick die Aotirendiakcit der Lömna der mitiiarischen Fragen noch vor der Erledigung der WahlrechtsuZorm her auS. ' Aber es wurde ein neuer Kauf preis für die Deckung der Bedürfnisse der Armee gestellt. Das Koalitivns-Ka- binett wir nur ein Ucbergangs-Kadmett, . "r MV'. ' X : ' . . ., i. .Tl" 4)u , r , - .... t tr,. ?r - V't t ' , a" ' j C , v (v 1". Kt ' , ' v' V '"" ' , , . . , . . , ' ' ' i ' '?., r .r'i--.' ,: t y, ' t ,''; ij " i !- . . , (" V . l ' A a: . '..,V' . . Nv " -- "-'nK '; . " v ' i ' ":,,;Vl- ' . v . ."v -I t'. ' ' ' ' " ' . j4 II " ' - i .' i j ' ) J , ' 5" , ' . -J fU s l s Julius von Justh, Inzwischen wurde da Klirren von Waffen vernehmbar und kam das Rol len des fernen Donners naher. Im un garischen Parlament dauerte die Ob struktiou gegen die Wehrvorlage an, und die Zustände im Parlament wurden chaotisch. Wieder beiätigte sich Julius Justh als A!!nistc:stiir,,kr. und noch einmal erhielt er. ach dem Sturz des Kabinetts KhuenHcdcrvary im ahre 1:312, die Entscheidung darüber in die Hand, ob Ungarn auf friedlichem Wege ein normales Parlament erhalten könne oder nicht. Zum zmiten Male suhrte ihn daS Schicksal an die Prüfung heran, ob er das Zeug zu einem wirklichen Staatsmanne in sich habe. Justh hatte die Konsolidierung der Bcrhaltinjje zur Zeit dcr Koalition verhindert; er vcr hinderte ebenso die Konsolidierung auf der konservativen 1867er Grundlage, auf welcher sich die Politik des Grafen Khuen Hedervarq bewegte. Nun be zeichnete der Nachfolger des Grafen Khuen. dcr Ministerpräsident Lukacs., die Konsolidierung auf einer liberalen und demokratischen Grundlage als fein Programm. Es lag an Justh, zu ent scheiden, ob die Konsolidierung dcr Vcr Hältnisse auf einer solchen Basis mög lich sei. Er hatte es in der Hand, die anarchistischen Zustände im Parlament zu beseitigen. Es eröffnete sich ihm die Möglichkeit, auf dem Gebiet der Wahl rechtsfrage liberale Ideen zur Herrschaft zu bringen, an die bis vor kurzem kaum zu denken gewesen war. Ein cntschlos jener Wann wie Justh konnte damals lcickt die Herrschaft über ein anarchisti, sches Parlament an sich reißen, und seine von keiner Seite angezweifelte Intakt heit und die Unabhängigkeit seiner Gesinnung hatten ihn vor dem Vormurf bewahrt, daß er sich von Machtgelüsten oder vo dem Wunsch nach persönlichem Vorteile leiten ließe. Das war eine zweite Gelegenheit für Julius Justh selbst und es war eine Schicksalsstunde sür Ungarn. Ungarn ist nicht überreich an wirklich unabhängigen und liberalen Männern, und schon darum bedeutete es einen schweren Schlag für das Land, daß Justh auch diese Stunde unausge nutzt vorübergehen ließ und auch diese Gelegenheit verpaßte. Noch am ersten April 1312 hatte der Abgeordnete Hallo im Namen der Justh Partei im Reichstag erklärt, daß nur die Wahlresorm eine endgültige Lösung der Noch Im ttonfliklejahr lSSt) hatten sich die Führer sämtlicher Parten im unga, rischen Parlament warm für den.'u schiuß an Deutschland o!ge,prockn. Jo tau. Gras Apponui. Hcljy. Graf Auvraj, sy. Gras Bcla Szecheichi. der Sohn deS grasen ungarischen Nesorn,atori Ste phaü Szechenlii. sie alle betonten, baß das Kardinalprogramm jeder Partei die unbedingte und ausrichtige Erhaltung dcs VüudniNes mit Deutschland sei. Von ! ., - 11, QA ' " . . ... . , .. .... - : . ! - , JT'i ' . I - fi i j 1 1 i - - 1 J. l :,). i 1 . S -S i '', : 'i . v' . , i t i ' ;i --tS p- - -'r ; t "ti'n 5t' 'S . h sr- - T"rr i ' - . t M &4 -t--- iC l( ,M 1 ' ' - 1 .ou - :'" k . i A ' : Hfl " I' U JtlK l AA i i , - -Bm - -""'I; V' , Lli-K . - m'Vw''- V ' 1f y$iy fVvtä -k'5i' Hir: fimtiMrf)jYxi-''' L&vb MJirt7VTan rv-Ktz , X ß. MWO 'mmsSm V m MM Wk - mMmmr ;- -1 . ü ffeM MtrStdM-M- iM'sxj 11, , . . . y V s t " i ' 4 ' t h - fc 4 sisr'' -f - j - ' i- . 5 ä,""v ' Das ungarische ParlamcMgedaude in Budapest. welches nach der Erledigung der Wahl ' reform abdanken sollte. Wie aber würde sich das Resultat der nächsten Wahlen gestalten? Die Unabhängigkeitspartei. deren Vertreter die große Ä!cbr!zeit in der Koalition bildeten, fühlte sich start genug, nach dem Aolauf des Interims ganz allein die aiie oez ranoes oc sorgen Zu können. Wenn es gelänge, auf dem Gebiet der Armeefragen nationale Zugeständnisse von der srone zu erlan-' gen, dann wurde das eine nicht zu un:er sckäkende Emvfckiluna der Mebrbeit auch bei den Wählern des neuen Wabl- rechts bilden. Tie Mehrheit brauchte ei greifbar: nationale Errungenscdast als Wahlparole. Tie alte Methode dcr ungarischen Politik hüt immer darin bestanden. Schwierigkeiten im Verhältnis zwischen der Masoritä! und den Wäh lern durch die Erzwingung politischer Z'lgcständniffe seitens der Krone zu überivinden. Tie Verlxindlungen iia't die ,Mstel lung des Entwurfes betreffend der Re orzänisierunz der Armee gcrieicn in Fll.ß. Angesichts der Erfahr-angen des heutigen Kriegcs dürste ein Hinweis aus die damals "vorberrschenden Ansichten über die Kricgssührung von Interesse sein. Damals schrieb der militärische Mitarbeiter des Organs der Unabhän gigkeitsparten Magnarorszag' über die der Ksdcllttic im Kriege bevorstehende Aufgabe: Tie wichtigste Aufgabe dcr Kavallerie ist, zu Beginn einer Schlacht, noch teror die Infanterie in größerer Zahl auf dem Schlachtfeld? anlangt, die feindlichen Truppen auszusuchen und auszu'undschaften. T in großer Stärke konzertrierte Naoallerie rekognosziert und überwacht die Vorkehrungen und Be Begangen bei Feindes, sucht seine Absich ten kennen zu lernen und hält, ineem sie vor dem Heere marschiert, die scind licken rekognoszierenden Patrouillen ans.' Wucd die militärischen Sackver ständigen haben noch wenige Jahre vor dem Äusbruch des Großen Krieges nicht die geringste Ahnune, davon gebabt, in welch Weise sich die Äriegsführung entwickeln und welche ganz neue sr nen sie einschlagen werde. Wäbrend das autchcichnik Ohr da mals schon ein leisei Wosfenklirrin rn fernen DonnerS Rollen vernahm, war das poiitisch Leben Ungarns immer noch ganz erfüllt vcm Parteilärm und vom Kampf um die Kommandosprache, um die Fahnen und um die Embleme. Wäbrcnd eine anz neue Zeit mit der Unterstreichung des Selbstbestimmungs- rechts auch der kleinen Nationen und der Foideiungen der Nationalitäten rereits anklopfte, wurde in Ungarn immer noch als Inbegriff aller Siaatsweiiheit der Ausgleich" zwischen den Prinzipien dcs Jahres 17 und den Grundsätzen der lis Politik verkündet, bereitete sich der Kampf zwischen Kossuth und Justh vor. welche beide der Vergangmveil an (hörten iirtii den Wea U den Anickau ungen der sich vorbcrcitenden neuen Zeit nicht finden tonnten.' Franz ttoliuiy war der Erbe eines großen Namens, Julius Justh der Trager einer reichen Vergangenheit. Der Kampf zwischen diesen imti Männern, welcber sich an der .von Justh erhobenen Forderung dcr bis zur selbständigen Nationaldank gene,g?r ten wirtschaftlichen Unabhängigkeit Un garus entzündet hat, hat va jioaistions Kabinett zerschlagen, die Unalhangig keitsparte! gesprengt und damit ihren auf ihre große Mehrheit im Parlament sich gründenden Anspruch auf die alle! nige Machtausübung beseitigt. Dieser Kampf hat mit der Idee der Ju sion zwischen den 1848ern und den 187ern aufgeräumt und das ungarisch: Staatslebcn dadurch dcr einer Unnatürlichkeit und einer Un ausrichtigkeit gerettet. Der Reiter war Julius Justh. Tie Koalition, in wel cher ganz verschiedene Weltansckiuungen als Bet:g?nossen zusammengeführt wer den waren, trug in sich den Scheidungs rund, welchen die Navolconischen Ge sitze die .Unkeirinbarkeit der Humore' nennen. J::s:h woll'.e die Klarheit des ungarischen Staatslebens wieder herstel len, das in den unaufhörlichen Aus glMrdersuchca auf allen Gebieten und in allen Fragen ganz der Unaufrichtig tät verfallen war. Die Koalition hatte die Wiblreform, welche ihre innerpviiti fche Aufgabe gebildet hatte, nicht be schlösse und die Aimeettorganisation. welche von der außenpolitischen Lagea'L dringende Not:vendigkeit geheischt wurde, nicket" durchzusetzen vermocht. Es mußte etwas Starkes gerichtet werden, ein Man mußte gefunden werden, welcher wirt.ich im Namen des ganzen Landes reden und banden konnte. War Julius Justh der Mann? Das war ein S.ar ker, der an sich glaubte, rücksichtslos, sie! mit dem llboaen sieb dorwärtsschiebend und wie ein gereizter Stier auf den Feino loistu:m:r.d. Der unezarifere Ge schmack batte immer eine Vorliebe für srfifw A!',un! a-bab. we!ck. die Lust. die südlich von der Theisz weht, in die ungarische Politik hineinbrinz-n und rein unganejche Nasse sind. Jllitt, war immer ein starkes politisches Element gewesen, als Führer der Unabhängig tcit!oartei, als Parlsmentarlcr und a.s NräNdent des VoÜ-baukes. Koutd besaß in dcm historischen Andenken einen Schatz, welcher nicht zu schöpfen war. Er war der Soba des Verbannten von Turin und der Teilnehmer an den Schick sa'en seines Vaters, in ihm verkörperte sich das Andenken an den vergötterten Nationalhelden der Wärzrevolutiou. Franz Kossuth war bereits selbst wie ein Andenken, wie eine Erinnerung gewor den und er war Ziinklich geworden, auch politisch angekränkelt. Julius Justh aber stand mit seiner kr. stvoUcn, Gestalt ganz im Vordergrund der Gegenwart. Die Stunde und die Gelegenheit für Julius Justh war gekommen, als er. nach dem von ihm selbst herbeigeführten Zusammenbruch dcs 5tocli:ionministc riumk. im Januar 1909 zum Mouar chen kschieden wurde, um diesem aus einanderzusetzen, wie er Ungar zu rc gieren gedenke. Er hat die Gelegenheit verpaßt und die Stund? ist rcsultatlos verstrichen. Er vermochte sich nicht zu der Erkenntnis durchzuringen, daß ein Kampf in den seltensten Fällen damit endigt, daß der eine Til vollständig siezt und der entere vollständig vernich tet wird und daß zwischen diesen zwei Möglichkeiten die dritte eines ehrlichen Friedens liegt. Damals hat sich .eraus gestellt, daß Julius Jvsth nickt im ee?,n,, nnr 511 '!-??r!s!n. wie wcnia im . - , großen Zusammenhang oller staatlichen Probleme emc einzelne iiage veoeuier, welch augenblicklich und zufällig im gWbsMT'jnb des onentlichen Interesses steht. Er hat damals die' Prüfung für de iwrfhchen Staatsmann niq: rean den. irfA Krise ermögliche, nun aber lehnte ei uhh ab be! der Konsolidierung der Verhältnisse auf solcher Basis mitzuwir ken. Er wäre auch der Mann geween. die Nationalitatensrage. welche immer k?!n,i?nder wurde, zu lösen. Sckon im Jahre IM hatte er sich zugunsten einer friedlichen Nationalitätenpolitik geäußert. In den Wande'.gangen des Acgeorone tenbiuleS batte er. damals noch dessen Präsident, mitgeteilt, er b.abe wegen die ser semer Aeußerungen von den &io haken in Ldeiunaain earunungoc ,-sck'i, erbaltcn. Als einer der Abacord neten die Bemerkung machte, daß ihm diese Begrüßung, wohl leine veondcre rude aemacbt bätte. antwortete er: .Da frrt ihr sehr. Ich nehme die Be grüßunz von feiten der Slovakcn sehr gern entg'ge und freue mich darüber. Ebenso würde ich mich darüber freuen. w,nn ick von Seiten dcr anderen Ratio nalitäten derartige Kundgebungen er hielte. Meine Politik ist dahin gerichtet, daß wir einen Frieden mit den Nationalita ten schließen. Ich will die sprachlichen und die selbständige kulturelle ntrniffn, der Nationalitäten keines wegs vee:nirajiigen u vctm,igc vtv, daß jedermann, der in Ungarn leoi. aucn der ungarischen Sprache mächtig sei. fSmle befindet sich daS Unaartum im Kampf mit den Slovaken, Kroaten und Rumänen, und schließlich ist ei noch in sich selbst gespalten. Diese Politik kann irfit ricbtic, sein.' JuliuS Justh wäre der Mann geme sen, auch die Naleonalitatensrage iqrer s'üsni entaeaentubrinaen. und er bat auch diese "Gelegenheit verpaßt. Die Zeit drängte. Denn die Stunde, vor deren Eintreffen die Söhne Arpad! lange schon gewarnt worden waren, nniite beran. Die Gefallt bei Slaven ansiurms gegen die Stephanskrone war da. Der ungarische Chauvinismus hatte lange Zeit mit dem Feuer gespielt, und nun sckeluaen die Mammen lichterloh em por. Der ungarische Chauvinismus hatte lange Zeit die Bewegung, weieye auf die Emanzipation von Oesterreich und hurn Deutschtum abzielten, atschüd und damit die Gefahr heraufbeschworen, daß Ungarn zu einer vo der slavische Brandung umtosten LS'kerinsel werde ; wußte. Deutschland empjing Ungarn das tlhri,-k ,'; ftetitiim. die Kultur und das Städte ivtt, a Un. Die Volitik. welche Ungar,, r.ihn hftfolaen will, vermag es nur t.n .(Hilfe .nnh der ausrichtiaen li) ttührntn der deutschen Nation durchzujllh reu." So sprach Iota am 22. Jan,, 1880 im Reichstag, und seine Rede fand enthusiastischen Beifall. Der ungarische Chauvinismus ist später geneigt gewe, sen. der deutschen Kultur eine mehr in feriore Stellung anzuweisen. Und der Freundschast mit Deutschland wenig' !Hpii?!itiinsl beizuleaen. Bis in der Stunde der Gefahr die an der Wand immer deut. liehet erscheinenden Richtn geoeuie, ,vr cn,s'"d. V.,...- Nun aber ragten M airn) cie tttiji.t, welche eine einseitige Jnteresienpolttik des ungarische Agrarieriums ervirn geniiber begangen hatte. Die Geschichte inirh iiirnnl das unaarische Agrarier klllngel mit der Mitschuld an dem Welt fr,t fipi,inn. Aus seinem Weae zum Balkanstaat bat Oesterreich öfter schützend seine 5-and über Serbien geyanen. ränge '-eit ist der Nachbar die stärkste Stäbe . . . i ,ie , . IZ...L für die poliilime und ,mn,(i),ma)e ein wickluna Serbiens gewesen. Nur der Freundschaft des Ungarnkönigs Bela III. Hatte es Nemanja, der Begründer des serbische KönigsHauses. zu verdan ken, daß er sich den Herrn von Talma tien. Travunja, Zalumse. Prisrend und Nisch nenne durste. Daß Serbien un abhängig und ein Komgreicy werden konnte, daß die Niederlage von Sliwnidci für das junge Reich nicht zur Kataftro phe geworden war. verdankte eS der Ein greisen Oesterreich-Ungarns. Aber etwa 90 Prozent dcr gesamten Bevölkerung des Königreichs Serbien sind Bauern. Wenn auch sie für den nationalen Ge danken und die großscrbische Idee gcwon nen worden sind, so ist dies mit auf die geographische Lage des Landes und die Entwicklunq der wirtlchanuchen age ver Bauernschaft grade unter dem von Oe sterrelch-Unaarn auLgeudlen rua zu rllckzusiihrcn. DaS Land selbst ist nicht kapitalkräftig genug, um der Bauern schzst die Er??ugni!je ihres Bodens ab zunehmen. Sie ist auf den auswärtigen Markt angewiesen, und dieser Markt ist Oesterreich Ungarn gewesen; gen 80 Prozent dcr serbischen Ausfuhr, agrari sche PiodutZe, v,l, Wein. w,!ug?i un? namentlich Schweine, sind nach und durch OksierreichUngarn gegangen. Tann haben die agrarischen Interessen Oester reichs und namentlich Ungarns den ser bischen Bauern die einzige Ausfuhrstiaße gesperrt. Das hat zu Zollkriegen, den sogenannten chweimttugcn , gqunn, die die Serben an den Rand des Bänke rotis und in die Arm: Rußlands g den haden. Auch der serbischen Frage hat JusliuS ulih ein reges Jntnesse .entae bracht, aber eine sciegliche Lösun t!i auch er nicht herbeiführen könne. Die ist der neuen Zeit vorbehalten, deren Anbruch sich ankündigt. Die wird auz in Ungarn den rnen Ausgleich icyazie,,. Die Entwicklung zu dieser neuen Zeit hat angelnüpit an die von Julius Justh verpaßten ölegenhn, denn sie wir die Konjol:d:eru!ig derXngarijchen Vi bältiliffe kerbeifübren ans einer libera len und demokratische Grundlage un? des National-.tatcnsricdens. Auch Julius Justh war ein echt liberaler Mnnn. und auch er wollte die nichtmagyarischen Na tionalitäte in den freien Wettbewerb aller BolkSkräftc einschließen. Die Tra gik seines Schicksals ist gewesen, daß er immer nur in hr PitUifiiiiiiTIt fl'fislndeil Hat und' niemals der Schassende gewesen 7n m" . 1 fÄ Y !. IN. 5ltuciu;i auri u cii Grenzen seines Könnens erkannt gehabt. Einer seiner iniimflcn Freunde hat em mal von ihm gesagt: Vielleicht erkannte er selbst, daß seine Stärke nicht auf dem Eebiet des Schaffens liege und daß seine ganek Persönlichkeit in eine Prinzipien feste und gesinnungZtreue Opposition des sei hineinpasse als in eine Regierungs Part:!, welche sich oft mit Halbheiten, und Kompromissen begnügen muß." Sie haben den .letzte Magyar' inZ Erab aeleai. Um daS Grab weht die irische Lust vo jenseits der Tbeiß. dt seine rassige Persönlichkeit so oft in die ungaruche Politik hineingebracht Hai. Und es ist umlcuchtet von der Morgen rote einer neuen ?, it, an deren Heraus kommen auch JuliuS von Jufih, lro'z aller verpaßten Gelegenheiten, mitzeai beitct Hai. In der neuen Zeit muß auch Ungarn, zusammen mit ollen Völkern, daran mit arbeiten, daß die Demokratie sicher und fest verankert werde auf dem ganzen. Er denrund. . , . , )i lankc j ) Wfrf ermn MZsfio?,, vuiu uww iiv Vvtö 0 v v : zu Sachsen-Weimar, der 16ii Mi' nem Bruder, dem Herzog Ernst. dZ kJ kannte vandesieiiung in den i2,mu:ntz lege yutiicniumctn vollzog, jtiujnti sich durch toben Erechtiakeitssinn un edle Menschenfreundlichteii aus. Eine r r f - r!.-.- . ts. azarailkiiittiazk ,-,ug irncen 9"", für in folgendem Ausspruch. den er g genuuer einem anen & jener icn, veeze köiperliche Kräfte nachzulassen t'.g.iixK nen: .Hört. A'ter. Ihr stid etlich Leuten beschwerlich und lebt ihnen M lange. Man will Ench von der Kr'pp stoßen, die Jungen sollen s besier kan nen! Abr grämt Euch deshalb nicht denn ,ch bin mit ach gar woyl ,u krikden und Kkeibk Euer nädis titv. Wer Euck deracbtet. der muk mich, de ich noch älter bin als Ihr, auch verach! ten. Sollen warten, bii wir beide ster ben, und mögen es dann besser mache , als wir'.' ' gibt gewisse Dinge, wo eiq ; Frauenzimmer immer schärfer sieht, a!i fmnWTl 9f ufn fc-r MannsUerfonen.