uy Tagliche Omaha TriSsne 1 W I fBÜÜ Die rnfsische SstjeeKnste. Die russischen Ostsceprodinzen und Finnland unterscheiden sich nach ihrem ganzen ländcrkundlichcn Habitus bc trächttich voll dem kontinentalen Nuh land, Sie b'ldm km russischen Anteil am Osifcegebict, jener großen geographi sä:en Einheit, die all die unter dem di retten Einstich der Ostfee stehenden Ge fladkllinder umsaht. Aehnlich Wie wir von dcm Mittelmccrgcbict als dem Sitz der klassischen und romanischen Kultur entwicklung zusammenfassend reden, so haben hie Ostsee und ihre Küstenländer von Zeher eine wichtige Rolle in der Eni Wicklung germanischer Kulturftaaten ge spielt. Aber war die germanische Ein heit vielleicht zur jüngeren Steinzeit und Bronzezeit, war der wirtschaftliche Zu sammenschlutz zur Hansazeit und war einst die Schwcdcnherrschast im gesam ten Ostseegebiet nur eine vorübergehende Erscheinung, so berechtigt uns dielmehr , , dal physisch-geographifche Ereignis der SiZM, das die Oberflächen des ganzen Gebiete bestimmt hat. dazu, die Ostsee und ihre Randländer Finnland, die ruf fische Ostsccprovinzen, Norddeutschland, Dämmarl und Schweden, als ein na türliches LandschaftZgebict zu betrachten. Die große Vereisung, die zur 2ilu vialzeit den ganzen Norden Europas bis ' an den Saum der deutschen Wittclge ": birge und bis weit nach Jnncrrußland 7 hinein bedeckte und deren Physische Ver ; HÄtniffe wir am besten mit dem Ja landn , vergleichen können, das den ant - arktischen Kontinent und Grönland noch , heute überflutet, hat auch auf die Ober slciche der russischen OftseeZüstenländer fallend gewirtt. Wir können bei dem Zkiefkngictscber der Vorzeit, der von dem skandinavischen Hochgebirge gen Süden und Osten ausstrahlte, ein Adtragungk und ein Ablagerungsgebiei unterscheiden, wie bei den uns wobl bekannten Tal glrischern der Alpen. Finnland, das dem Eiszentrum näher gelegen war, weist mehr die Formen der Abtragung auf. vom Eise rund abgeschliffene Kuppen . und glatte Felsen und ähnelt im Land schaftsbilde der Umgebung von Stock dolm und der mittelschwedischen Senke. , die Oftseeprooinzcn dagegen tragen als Ablagerungsprodukt! des Eises eine mehr oder weniger mächtige Decke fruchtbare Gcschiebelehm. der das geo logische ,Grundgerüft der Provinzen mehr oder weniger verhüllt und darin den norddeutschen Gebieten zu verglei chen ist. Das find mit mannigfachen Uebergängen die beiden Hauptformen der Oderslächcngestaltung in dem langen , russischen Ostseegestade, das vom 66. Breitenkreis aus unserem gemäßigten Klima bis fast o den Polarkreis reicht. , Doch wie viele interessante Einzelhci Ich und morphologische Probleme bieten sich dem Geographen, der diese Land striche bereist! Um die derschiedenarti q?n KüstenstreckiN, ihre strategische Be . deutung und die Lage der Häfen richtig zu erkennen, müssen wir zunächst einen Blick auf das Hinterland werfen. Geo logisch gehört die nördliche Hälfte, also Finnland zu dem sogenannten baltischen Schilde. Diese Bezeichnung gab der kürzlich verstorbene Wiener Altmeister der Geologen, Eduard Suetz, den Ueber reste einer gewaltigen Urgebirgsmasse, die im Beginn des Altertums der Erd geschieht zu einem hohen Gebirge im uördttchcn Schweden, in Finnland. Lappland nd der Halbinsel Kola auf ragte. In Jahrmillionen wurde dieses Bttgland durch die Wirkung der At mosphärilien zu dem heutigen Flachland abgetragen und zu des seichten Wanne, die jetzt der bcktnische Meerbusen füllt. Nings um dieses Gebiet liegen jüngere Schichten auf, flachgelagerte ältere pa läozoische Sedimente des Kambrium und Silur, aus Sanden, Tonen und Kalk steinn? bestehend, die dem Innern des Schildes einen Sieilrand zukehren, den sogenannten Glint. Diese Glintlinie löhi sich deutlich von den Südufern des Ladogasees und dcS finnischen Mecrbu scns am nördlichen Gotland Vorbei nach Schweden hinüber verfolgen. Wer von der Sumpfebene Petersburgs das Auge gen Süden wendet, erblickt die etwa 30 Meter hohe erste Stufe des Steilrandes, aus der die Schlösser Zarslöje Selo und Krassnoje Selo sowie die berühmte Sternwarje von Pulkowo gelegen find, wahrend also der Untergrund Finn lands aus steil aufgerichteten Urgestei en, vorwaltend Gneitz, mächtigen Gra itmassen und anderen alten Eruptivge sieinen und kristallinen Schiefern fcc steht, die zu einer flachwelligen Rumpf fläche abgehobelt war. ehe die gestaltende Kraft des Eises die feinern Skulpturen inr Gelände besorgte, sehen wir inn Osiskkprovmzcn die von Norden nach Sü den vnmer jünger werdenden, fast wage vM gelagerten und meist ungestörten Schichten,' die nach Deutschland zu all mählich in das zerstückelte Mitteleuropa! zche Schollenland übergehen. Ein schma ler Küstenfireifen am finnischen Meer Susen besteht aus Kambrium, dann fol g'g sudlich die Kalksteine des Untersilur und die Dolomite des Oberstlur auf der Höbe der Insel Oesel, dann bis Riga etüz die Sandsteine des Mitteldevon u.d ihre Dolomitabtcilungen mit gro n G'lw?' im Tllnagebiet und fj-i'.viP 'f.5ließ!ich oberdcvonische Sazdp..nk sowie Perm und Jurakalk t.Sjur dniffdien Grze hin. 'Alle diese ti,?.Mixvcrtn, über deren Ausdch r.vj uri MrcUicknt uns zahlreiche T,''.''chmrn belehren, find meist ganz ?n t.lirjalm Ablagerungen der f- Z t i-.x':u"i. denen diese Provinzen i'.-e Ackerkrume verdcknken. ;.';! ir,:n im einzelnen natürliche Ladsftn sondern, so kann man am M"3 in Zcr.ea parallel dem Ostseege stade olieder. In ein Entfernung ttn bis 400 jUlomei vom Meere v-. li-')t i-t westrussifhe Landrücken it ufSten Opsttprovwzen. Er bil til die Jottsetzung des verzwicste End Von Dr. tan Praesent. moränengebiets der ostpreußischen Seen region, die Hindenburgs Berechnung zur Arnichtung der Russen benutzte. Dieser Rücken trägt auch bis zu den Waldai höhen südlich des Ladogasees denselben Landschaftscharaktcr. Nur mäßig lwch, wenig iirer 300 Meter, wechseln dichkge drängte Moränenzüge mit zahlreichen buntgestaltcten Wasserflächen und mit dichten Wald- und Sumpfaebicten. Streckenweise bildet er die kontinentale Hauptwasserscheide, nur Düna und Njc men durchbrechen ihn. Westlich dieses Höhenrückens folgt nim zunächst ein breiter Tieflands streifen vom unteren Njemen über die Düna bis zum Lado gasee, vielleicht ein Urstromtal, das einst den Schmelzwässern des zurückweichen den Eisrandcs zum Abfluß diente. Im Westen reihen sich nun die eigentlichen baltischen Provinzen an mit einer Reihe von Plateaustücken, die von breiten Nie derungen unterbrochen werden. Am Süduftr des finnischen Meerbusens er hebt sich die schon erwähnte, nur teil weise von Gletscherschutt bedeckte Tafel altpaläozoischen Gesteins. Besonders im Westen tritt sie dicht an die Küste her an, ist stark gebuchtet und von zahllosen Felsinsclchen (Schären) begleitet, deren Klippen dem kleinen Kreuzer Magde bürg" so verhängnisvoll geworden wa ren. Die tiefe Senke des Pcipussces teilt die Tafel in das westliche Estland und das östliche Jngcrmanland mit der Ncwaniederung. Die filurischen flachen Inseln Tagö, Oesel und Moon engen den Eingang zu der seichten Rigaer Bucht ein. Zwischen deren niedriger Küste und dem Peipussee dehnt sich Livland aus, ein welliges, von Gleischerschujt verhüll tes Tevonplatcau, das in der livländi schen Schweiz" bis zu 313 Meter Höhe erreicht. Im Süden Lidlands mündet das tiefer eingegrabene Tal der Düna in weiter Niederung in die Rigaer Bucht. Kurland schließlich erhebt sich tticfcet zu einem fast 200 Meier hohen fijuvtakn Plateau. 1fr' Wie verschieden ist dagegen das Hin tcrland der finnischen Küsten. Hier entblößte das Inlandeis das feste Ge stein von der vormaligen Berwitterungs hülle, hier hobelte es, durch die Harte unterschiede der Gesteine lebhast unter stützt, eine verwirrende Fülle von Tä lern und flachen Becken aus, die große und kleine, vielgestaltige Seen zwischen rundlichen Kuppen und Rücken bergen. Das jugendliche Wassernetz mit den Stromschnellcn und Wasserfalle bilden den Flüssen und den ruhigen Seen, die nicht weniger als 12 Prozent von Finn lands Fläche bedecken, die zahlreichen Sümpfe und Moore, die dazwischen ge streuten schmucken Siedelungen eines ge bildeten und arbeitsamen Volkes, und nicht zuletzt die prächtigen Waldriesen der Tannen und Kiefern, zu denen sich an der Südküfte noch Eiche. Linde und Ulme gesellen, bieten uns das zaubcr haste, aber ernste Schönheitsbild der sin Nischen Landschaft. .Freilich sehlt es auch hier nickt an den Ablagerungen des zu rückweichenden Eises, die hier und da das Land lückenhaft bedecken. Da liegen Tone und Sande des Meeres, das ge gen Ende der Eiszeit die tieferen Lan desteile überflutete, da ziehen sich lang gestreckte Osar hin, unter dem Eise in Schmelzwasserkanälen aufgehäufte SandwLlle in der Bewegungsrichtung des Gletschers, und die innere finnische Seenplatte begrenzt im Süden eine breite Schwelle, Salpau Selka genannt, die zwei große Endmoränenwälle trägt. Es ist klar, daß in einer solchen Land fchaft die fruchtbare Ackerkrume nur spärlich verbreitet ist. , Diese Betrachtungen haben den aus merksamen Leser schon ahnen lassen, wie mannigfaltig nun die einzelnen Küsten strecken beschaffen sein müssen. Am bosnischen Busen zieht sich im nördli chen Teil ein breiter, Schwemmlands streifen mit vielen Sümpfen entlang, aus dem einzelne Kuppen des Grundge birges aufragen. Die meist flache Küste ist daher sehr unregelmäßig durch Buch ten und Borsprünge gegliedert. Die Urgebirgsinselgruppe der Quarten, die nach Umea in Schweden weist, und die sie verbindende Eisdecke überschritt be kanntlich im März 1809 der russische General Barclay de Tolly mit ?iner Armeeabteilung, bis der Befehl zur Rück kehr seinen Einmarsch in Schweden ver hinderte. Von Kriftinestad an beginnt daS Urgebirae die Küste zu bilden, und ein dichter Schärengürtcl begleitet nun das West und Südufer Finnlands. Dieses Gewirr von Jnselchen entstand infolge des Untertauchens des von den Gletschern zu Rundbuckeln abgeschliffe nen Landes. Es leuchtet ein, daß die Schiffahrt in diesen Gewässern trotz vorzüglicher Seekarten nicht ungefährlich ist. 'Den Hintergrund des finnischen Meerbusens, die Kronstädter Bucht, umsäumt Flachküste. Aus dem Ladoga fee durchströmt sie die kurze, aber breite und tiefe Newa, auf deren teils sumpfi gen, teils sandigen Teltainseln der eiseme Wille Peters des Großen eine Stadt entstehen ließ, deren Name in Pe trograd umgewandelt ist. Die SüdZüste des finnischen Meerbusens bis zum Kap Spithamm bildek der schon öfters er wähnte Steilrand des Kalksteinplateaus mit einer durchschnittlichen Höbe von 50 Metern? zahlreiche flache Buchten und ungezähltz Jnfeln verdanken ihren Ur fprung d.r vordringenden sbradicrenden Tätig:'!! der WeereZwogen, so dzß auch an dieser Küstenstrecke die Schiffahrt nicht leicht ist. Denselben Charakter zeigt die Westküste Esilands mit den dorlie gcnden Inseln Tagö und Oesel. mit die len Klippen nd Untiefen. Aber auch die flachen, oft fuirpsigen Küsten der Rigaer Bucht sind der Annäherung von Kriegsschiffen nicht günstig. Der nie drigen Oftkufte von der Mündung der TSna an bis zur Bucht von Pernau sind Sandbänke vorgelagert. Die g'. schlängelte kurische Aa, sowie Strand seen und Moore begleiten beispielsweise den Rigaschcn Strand mit den bekann ten Bädern Majorcnhos und Dubbeln. Das letzte Küstenslück. vom Kap Do mrsnäs bis zur deutschen Grenze, das die offene Ostsee säumt, ist meist flach und von teilweise recht hohen Dünen bc setzt. Wanderdünen haln zuweilen ganze Dörfer verschüttet. Sandbänke und Untiefen erschweren auch hier das Landen feindlicher Schiffe. Um die strategische Bedeutung dieser Küsten vollständig und klar ersassen zu können, müssen wir noch die klimatischen Verhältnisse betrachten, die gerade hier wegen dcS Wintcrcises eine wichtige Rolle spielen. So müssen sie als ein gleichwertiger Faktc den morphologi schen Betrachtungen folgen. Hier in trassieren uns nur die TimdudinW? Hältnisse, über die ein Blick auf Jsothcr menkarten des Juli und Januar belehrt. Da Wasserflächen sckwcrer Wärme auf nehmen als Land, sie aber dan sehr viel energischer festzuhalten vermögen, kommt der Einfluß der Ostsee auf die Erwärmung der Küstenländer in den Herbst und den ersten Wintermonaten im Verlauf der Isothermen deutlich zum Ausdruck. Sie zeigen alle einen auffälligen Knick nach Norden hin und selbst eine deutliche Biegung in die sin nische und Rigaer Bucht hinein. Wäh rend beispielZweife die 0" Isotherme im südlichen Teil der Ostsee einen weiten Bogen nach Osten bis zum Meridian von Gotland beschreibt, an der deutschen Oitscetüfle entlang läuft, und erst bei Lübeck das Festland betritt, zieht sich die 5 Isotherme von Ehristinnia durch Mittelschwcden hoch in den bott Nischen Meerbusen bis zu den Quarten inseln hinaus und laust dann an der Küste von Finnland und des Rigascken Meerbusens entlang nach Süden. So hat, der Zug der Isothermen, der ja theoretisch den Breitenkreisen folgen Flüsse ziemlich regelmäßig jede Jahr zu. An der deutschen Ostseeküste erfolgt das Zufrieren im Mittel etwa im a nuar. Die russischen Häfen nördlich von Riga find dagegen bereits am 1. Dezember meist geschlossen. In Finn land gefrieren die Flüsse um den 20. November und im nördlichen Teil de! bottnischen Meerbusens etwa am 1. No vcmber. Auch die Zeit des Aufganges der Flüsse verschiebt sich sehr von SL den nach Norden. Im März sind die deutschen Häfen in der Regel wieder eisfrei, die am finnischen Meerbusen ge legenm im April und die innersten Teile des bottnischen Meerbusens erst im letz ten Drittel des Mai. so daß sich hier die Eisbcdeckung über vier bis fünf Mo ate erstrecke kann. Unter gemvhnli chen Verhältnissen friert nur ein Strei fen an der Küste zu, während die tiefe ren Teile des finnischen Meerbusens und der Oftsee offen bleiben und nur zeit weise von Treibeismassen gelreuzt wer den. Es ist eine sehr seltene Ausnahme, wenn die ganze Ostsee, besonders im Süden zufriert; aus dem Mitklalter werden uns Angaben über einige Jahre überliefert, in denen man von Stral fund nach Dänemark zu Fuß gehen konnte. Es leuchtet eini daß der siid lichste Hafen Libau die günstigsten Eis Verhältnisse aufweist, er friert nur selten ganz zu. aber auch die Nordwcstcckc von Estland wird lebhaft von der offenen Ostsee bespült und ihr Hasen Baltisch Port bleibt etwas länger eissrei als Re val oder gar Kronstadt, dessen Hafen im Durchschnitt vom 13. November bis zum 9. April verschlossen sein soll. Auch die abgeschlossene Rigaer Bucht ist im Winter auf weite Strecken hin mit Eis bedeckt und ihre engen Zugänge sind oft mals durch Eisstauungen gesperrt. Deravtig find die topographischen und klimatischen Verhältnisse an der Ost sectustc. an der die russische Wehrmacht das Hinterland zu schätzen hat. Lange Zeit grenzte Nußland nur am nörd liehen Eismeer an die offene See. Wir finden daher das unausgesetzte Bestie ben der russischen Fürsten, den Handel mit Westeuropa an diesen unwirtlichen Küsten zu beleben. Aber bei der Natur des Meeres, das nur vom Juni bis September völlig eissrei zu sein pflegt, hatten diese Unternehmungen einen sehr terkburg sperren sollen, haben eine öhn liche Aufgabe, nämlich den Schuh von Großstädten, die Festungen Sveaborg und Dünamünde. Sveaborg, der finnischen Hauptstadt Helsingfors vor gelagert, ist bestimmt, diese zu schü tzen sowie einen in den finnischen Meer bufen vorstoßenden' Angreifer in der Flanke zu bedrohen. Die Festung liegt auf sieben, durch Brücken verbundenen Inseln, die den Eingang in die Bucht von HelsingforS beherrschen und ist nach dem mißglückten Angriff der englisch französischen Flotte 1855 sehr verstärkt worden. Dünamünde, amtlich Ust-Dwinsk ge nannt, verteidigt als Küstcnfort an der Mündung der" Düna in die Rigaer Bucht die etwa 12 Kilometer stromauf Wärts gelegene wichtige Handelsstadt Riga, doch scheinen diese Forts keine große Bedeutung zu haben. Aber olle diese Häfen leiden an einer mehr oder weniger langen Eisspcrre im Winter. Der Wunsch Rußlands, einen möglichst eisfreien Ostseehafen zu bc sitzen, llt so alt wie die russische Flot!e. Das Bedürfnis trat immer schärfer im Laufe der Zeit hervor, die Osiseeflcite war zum lokalen passiven Küsimscliutz verdammt und mußte noch im Krim kriege sich gegen das vereinigte englisch fra.'zösische GcschiiPo!-,.' auf die aller engste Vertcid'gung der Küstenplätze be slhrän'en, wodurch viele Geschütze uid Truppen vom Hauptkriegöschauplatze ferngehalten wurden. Schon Peter der Große empfand den Mangel und nehm Baltisch Port an der von ihm rw'e nen Nordmestküste Es! lands als Haupt lriegshafen in Aussicht. Er wurde auch von ihm und Katharina der Zweiten mit großen Hafenbauten und einigen Befestigungen ausgestattet, aber .ncik wllrdigcrweise kam er nicht r.cht z.ir Entwickelung und man ließ ihn trotz seiner von der Natur so begüstigteli Lage verfallen. Dann richtete sich der Blick auf Libau. Als das Projekt dieses KriegshcifcnS 1890 festere Gestalt annahm, ',ii& es in der Militärliteratur lebhaften Wiser hall und wirbelte in der deutschen Ta gesprcsse erheblich Staub auf, da man darin eine deutliche Bedrohung Dcuisch lands erkennen wollte. Große Wellen brechcr und Molen, die den m d,r f,a ff "gp-sssyrTW &. dW? ' I tfr z, --J&N jr-r, XtfrL Y- Se ::-.. Vi jy-faEJaiij, ij w V sW!lv5 j, h V -srrB '-DM' ; sollte, durch den erwärmenden Einfluß der Ostsee im Winter eine Anordnung in nordsüdlicher Richtung. Im Früh jähr und Sommer ist es umgekehrt. Be sonders im Frühling wirkt die schließ lich doch eintretende starke Abkühlung des Ostseewassers sehr verzögernd auf die Vegetationsentfaltung, und der Winter zeigt oft Rückfälle. Die Isothermen lassen im Juli starke Ausbiegungen nach Süden erkennen. Die 16 Isotherme geht z. B. von Stockholm über Gotland bis zum 55 hinunter, um dann wieder mit einem Knick in den finnischen Meerbusen hinein an Finnlands West küste hinaufzusteigen. Dabei ist also eine deutliche Abkühlung wahrzunehmen. Folgende Werte zeigen einige Durch schnittstcmperaturcn des kältesten Mo nats und zugleich den mildernden Ein fluß der offenen Ostfeesiationen: Hapa randa 11.8; Petersburg (60) 9,3; Hchinqfors (ß0) 7,1; Mariehamn (Alands Inseln ") 4,3 Stockholm (00) 3.3; Wisby (Gotland Ll 2) 1.2; Kö nigsberg i. Pr. (54) 2.7. Die Wintertcmperatur ist also in dem 3 nördlicher gelegenen Wieby um 1,5 höher als in Königsberg. Von der jeweiligen Lufttemperatur hängen die Eisverhältnisse ab. Zwei Quellen rommen da'ür in Betracht; er st'ns das lurch Gefrin des Wcerwei' fers se'zst fntff Jnb E's uid zweitens vj3 aus din Flüssen ,nei,lgclang-"d:. das dann wieder zuscünink'ijneren Uvr. Die Eisbildung im rwasser ist vv:n Salzgehalte desselben abdängig. Je Zalzreicher das Wasser ist. desto schme.er a:hi'rt tl und eine d-sio tiefere Dem xeratur ist dazu nötio; während d:r r.'iitlcre Salzgehalt unsere Ozeane Pr?mi"e beträgt, nimmt er in der 5? see nach innen zu rasch ab. Im g:t'e oatt beträgt er noch 13 bis 2 Pro mille, bei Rügen 8 Promille. auf der Höhe von Stockholm 6 Promille und ?m Hintergründe des bottnische'' vn? finm schen Meerbusens nur noch 0 M5 3 'ro mille. Diese starke Abnahme ist durch die geringe Verdunstung und durch die reich liche Zufuhr von süßem Flußwasser leicht erklärlich umgekehrt liegen bekanntlich die Verhältnisse beim Miitelmeer, wes balb dort der Salzgehalt bis etwa 37 Promille steigt. An den russischen Ge siaben kann es also sehr leicht zur Eis dildung kommen. Außerdem frieren die Die russische Oslsceküste. beschränkten Erfolg. Erst Peter der Große eröffnete seinem Volke die gün fiigere Ostseeküste, indem er mit der Gründung St. Petersburgs ,1703 den Durchbruch eines Fensters nach Europa" schuf, und die Entwicklung seiner Haupt ftadt hat den Scharfblick des großen Za ren glänzend bestätigt. Seit dieser Zeit besteht also erst eine Mische Ostseepo litit und die Notwendigkeit, die neuge schasfenen Handelsstützpunlte zu schützen. Es ist hier nicht der Ort, auf die über aus wechselvolle Geschichte dieser Poli tik im einzelnen einzugehen, aber es ist merkwürdig zu sehen, wie noch bis in die letzten Jahre hinein die Vorschläge für die Anlage neuer Kricgshäfcn und Befestigungen geschwankt haben. Nur der unmittelbare Schutz der neuen Hauptstadt war von Anbeginn notwendig, wie die inmitten der Stadt am rechten Newaufer gelegene, jetzt al leidings bedeutungslose Peter Paulsfe stung zeigt, und auch Kronstadt, das in selten günstiger Jnsellage den nach Pe tersburg hineinführenden Seckanal schützt, verdankt sckon dcm genialen Blick Peters des Großen seine Entsteh ung, mußte er doch auf jede Weise sei ner NeuschLpsung gegen die ihm damals überlegenen Seemächte der Ostsee die nö tige Sicherheit zu geben versuchen. Da die Russen scheinbar einen Landangrisf auf ihre Hauptstadt nicht fürchten, so haben alle russischen Kaiser zur Ver starkung und Erweiterung der Krön ftädter Anlagen beigetragen. Es über spannt heute 25 Kilometer westlich der Hauptstadt ein enger Kranz von Forts und Batterien den finnischen Meerbu sen, der im Süden bei Oranienbaum ansetzt, über Kronstadt auf der Insel Koilin als m stärksten armierter Mit telpunkt nach dem Kap Lissij Nofz hin überführt und auS dreißig einzelnen Werken, die teilweise im Meere selbst errichtet sind, besieht. Die neuen Be sistigungen stammen teils aus der Zeit Kaiser Nikolaus des Ersten, teils wur den sie 1856 bis 1871 nach den Plänen Totlebens angelegt, ein starker, nach russischem Urteil unüberwindlicher Schutz, und mit dcm Kriegshafen in Kronstadt selbst mit Werften und Docks eine vorzügliche Basis für das baltische Geschwader. Wenn wir von den alten vorgescho bencn Forts von Wiborg absehen, die den Landwez von Finnland ins 3Je chen, von Sandbänken begleiteten Du' nentüste liegenden Hafen vor der Ver sandung schützen sollten, wurden bereits 3803 feierlich eingeweiht. Während der Vorhofen für große Schlachtschiffe be stimmt war, wurden nördlich der Stadt Bassins für die Kreuzer und Torpedo flotte ausgchooen und Befestigungen an gelegt, aber es scheint, daß auch dieser Kaiser Alezander der Dritte Kriegs. Hasen" genannte Stützpunkt nicht völlig befriedigte, wohl ans der Erwägung heraus, daß er deutschen Ueberfällen zu leicht ausgesetzt und mit feiner offenen Reede uns künstlichen Hafenbecken tak tisch nicht günstig gelegen sei. Man las sogar von einer Auslassung des Hafens und er hat scheinbar nur noch für Tor pedoboote eine Rolle gespielt, so daß die kurze Beschießung des deutschen kleinen Kreuzers Augöburg" genügte, ihn in Brond zu setzen. Neuerdings wurde die Aufmerksamkeit wieder auf die Küsten des finnischen Meerbusens gelenkt. 1909 bereiste eine Kommission von Militäringenieuren die Küste zwischen Petersburg und Wiborg, um geeignete Punkte für Befestigungen zu suchen, die die Wirkungssphäre von Kronstadt und damit den Schutz der Hauptstadt unterstützen könnten. Aber das Hauptinteresse der russischen Ma rinepolitik wandte sich wieder dem Ein gang zum finnischen Meerbusen zu. wo gewaltigen Projekten zufolge das Gebiet von Reoal über die Insel Rargö hinüber nach dem finnischen Vorgcbkrge Porkala in ein einziges Sperrfeftungsgebiet der wandelt werden sollte. Reoal, das ja neben Baltisch Port verhältnismäßig lange eisfrei bleibt und durch die mo deinen großen Eisbrecher unter gllnsti gen Umständen den ganzen Winter hin durch offen gehalten werden kann, soll als Hauptkriegshasen mit wichtigen Werften au-gebaut werden. Gegen 200 Millionen Mark sind für diesen groß zügigen Plan bewilligt worden. Der neue Stützpunkt erhält als Festung wie als Hafen den Namen Kaiser Peter der Große". Die Befestigungen werden im stände stin, einen großen Teil der hier nur 40 Kilometer breiten Meerenge mit ihren Geschützen zu bestreichen und sie im Verein mit der schwimmenden Verteidi gung zu sperren. Da auch der Hase Sseaborg Helsinzsors weiter ausgebaut werden soll, wird die rnssisckie Flotte an der engsten Stelle des sinnischea Meer Busens inen Stützpunkt km Norden und im Süden besitzen und so seine Einfahrt bequem decken tonnen. Wie weit dies, Plant schon verwirklicht waren, entzieht sich bei der strengen russischen Zensur seit 1913 natürlich der Kenntnis. Ver. 'mutlich hatten die Russen bei dcm weit vorgeschobenen finnischen Hafen Hangö mit den Vorbereitungen schon begonnen, da sie diesen Hafen, wie in der ersten KriegSwoche bekannt wurde, eiligst selbst wieder zerstört haben sollen. Es ist bekannt, daß die russische Ma rinepolitik im Gegensatz zu früheren Jahren, jetzt die Ostsee all das für sie seestrategisch wichtigste Meer betrachtet und entschlossen ist. die Hauptmacht dft Streitkräste an dieser Stelle zusammen zuziehen. Die starke Flotte, die sie sich hier zu schaffen im Begriff steht, ver sprach, bald ein wichtiges politisches Machtmittel zu werden. Nach den An gaben des kurz vor dem Kriege schie nencn Nautlcus 1914' bestand du bal tische Flotte aus 5 Linienschiffen, 6 Panzcikrcuzern, 6 geschützten Kreuzern, 77 großen und 13 kleinen Torpedoboo tcn und 20 Unterseebooten. Hiczu kom men 4 inzwischen gebaute Linienschiffe, 4 Panzerkreuzer und mehrere kleine Schiffe. So ist Rußland! in Staats, und zum Teil neuen Privaiwcrficn in letzter Zeit fieberhaft tätig gewesen, das im Jahre 1912 bewilligte Floltenvern.ch rungsgcsctz. das unter dem Namen Kleines Cchiffsbauprogrmm" bekannt wurde, zu erledigen, ober auch den Vor bereitungen zu Lande, den Verkehrs wegen schenkte ek erhöhte Aufmerksam kcit. Eine- wichtige Bahnlinie laust längs der Südkiiste des finnig Meer busens von Petersburg über Gatschino, Reval nach Baltisch Port bzw. Hapsal. Von Reval führen südlich Verbindungen nach Pernau und Riga und von hier aus weiter nach Windl und Libau. So ist die Möglichkeit von Truppenver schiebungen längs der Küste zu den wich tigsten Häfen und landeinwärts ezege ben, wenn auch die Leistungsfähigkeit der meist nur eingeleisigen Strecken nicht llzuhoch anzuschlagen ist. Di. Bahn längs des finnischen Busens dürft: üdri gklis lcicht Zerstörungen durch ousge schiffte Truppen ausgesetzt sein. Von neuen Bauprojekten erwähne ich nur die direkte Linie Moskau Reval, die südlich des Jlmensees und nördlich des PeipussceZ vorbcisührt. um einerseits den strategisch wichtigen Nordwcftcn Estlands rasch aus Jnnerrufzland zu er reichen, anderseits die stark besetzte Strecke Moskau Petersburg zu int lasten. Finnland, die Landbrücke zwischen Rußland und Skandinavien ist seit sei ner Erwerbung 1809 das Sorgenlind der russischen Politik gewesen. Es mußte bisher ihr möglichstes Bestreben sein, dieses vor den Toren ihrer Haupt siadt gelegene, kulturell viel weiter ent wickelte und of. feindselig gesinnte Etaaisgebilde zu russijizieren. Die äußere Politik Rußlands erstrebt, schon ost einen eisfreien Hafen an Norwegens Westküste, und so sind die militärischen Maßnahmen in Finnland ganz auf einen Zusammenstoß mit den skandina viscben Mächten abgestimmt. Ein Schie nenstrang läuft in einiger Entfernung vom Meere von Petersburg über Wi borg Rllhimäli Tammerfors Ulca borg nach Tornea. wo er seine Fort sctzung auf schwedischem Boden findet. Ihn verbinden acht Eisenbahnlinien mit den wichtigsten Küsienplätzen, und wei tere gehen nach dem Innern des Landes, und die offensichtlich gegen die schwedi sche Grenze gerichteten Pläne zweier neuer strategischer Bahnen durch Finn land sind wohl geeignet, in Schweden ernste Besorgnisse zu wecken. Fassen wir kurz zusammen! Die rus. sischen Ostseeprovinzen können recht gut der Schauplatz selbständiger Operativ nen werden, wenn die deutsche Ostsee flotte ihre maritime Uebermacht in den baltischen Gewässern dazu benutzen sollte, sich der Hauptstadt zu bemächtigen oder auch nur eine Scheinuntcrnehmung ge gen sie in Szene zu setzen, um starke russische Kräfte von Polen fernzuhalten. Sie vermag aber auch die rückwärtigen Verbindungen der Russen arg zu stören. Zu Hilfe dürfte ihr dabei die gleichaul, tige, oder eher freundlich gesinnte, allem russischen Wesen abholde Bevölkerung kommen, den Russen dagegen wird, wie in vielen Gebieten ihres weiten Reiches, die Natur selbst die, Verteidigung erleich tern. Der tmmerwährenöe Alub. 'TieS war im 17. Jahrhundert in London eine höchst sonderbare Gesell schaft, wie sie eben nur die neblige Atmo fphäre Alterglands hervorbringen kann. Der als Geschichtsschreiber der damaligen Zeit bekannte Schriftsteller Joseph Abdi son berichtet darüber folgende interessante Einzelheiten. Der immerwährende Klub besteht aus etwa hundert Mitgliedern, welch die vierundzwanzig Stunden des Tages in der Weise teilen, daß der Klub Tag und Ziacht, von einem Endendes Jahres bis zum anderen, Sitzung hat, indem keine Abteilung es unternimmt, eher aufzustehen, als sie von der nachfol gcnden abgelöst wird. Dadurch findet ein Mitglied diese Klubs immer Gesell schaft; mag er nun Lust haben, ein Mor genschlückchen, einen Mittagschoppen, einen Abendtrunk oder ein Fläschchen nach Mitternacht zu genehmigen, immer findet er eine Menge Bekannte." Dieser Klub bestand vom Jahre 1601 bis zu dcm großen Brande WM unter Karl II. ohne Unterbrechung fort. Nicht! hatte vermocht, das ständige Beisammen sein zu stören, aber daS Feuer jagte den Klub doch auseinander. Der gewissen haste Haushofmeister wäre beinnhe. als ein Nachbargcbällde zur Beschränkung dcS Feuerherdes gesprengt wurde, mit in die Luft geflogen, weil er seinen Posten nicht verlassen wollte. Nr der Irrtum ist unser Teil, und der Wahn ist unsere Mffenschaft. vsöenutnfsrittUttg durch den Ar!eg. Die zahlreichen Spuren vergangener ffriege. die In dem durch Jahrhundert, kamvfdurchwogten Deutschland anzu tresscn sind, geben einen schwachen Ab glänz der Wirkungen, die zukünftige Geschlechter auf diesen größten aller bis herigen Kriege zurücksühren werden. ES handelt sich dabei weniger um historische, In die Landschaft geprägte Spuren, wie sie für uns Heutige die Römerschanzen, die alten im besetzten Land angelegten Siraßcnzüge usw. darstellen, sondern, um Veränderungen, die für den geogra phischen Charakter eine Landes von tiefergchender Bedeutung sind. Ein wichtiger, auf klimatische, pslanzcngeo graphisck'e und landwirtsckxs!lich-ökono mischt Verhältnisse indirekt weitmirken der Punlt ist der der Waldvcrnichtung. Schon heute ist. wie die Naturwissen schaftliche Umschau der Fhemikcr.Zei tung" hervorhebt, der Hartmannsweiler köpf in den Bogcscn ein ganz anderer landschaftlicher Eindruck. Die einst dicht bewaldete Kuppe ist kahl geworden; we nige übrig gebliebene Baumstämme be tonen den Kontrast zur friedlichen Ver gangenheit noch stärler. In snderen Gegenden der Front findet au militä rifchen oder anderen Rücksichten ein planmäßige Bbholzung statt. Manchem Tier wird dadurch die Heimstätte g? raubt; die ihrer Nester und Horste be raubten Vögel suchen sich andere Siedc lungsplätze. Der von Granaten durch wühlte Voden wird auf lange Zeit von dem lustigen, lebendigen Treiben einer unberührten. Natur gemieden tverden, wenn der Waldbestand sich überhaupt zu erholen vermag. Die Lllneburger Heide, ein ganz einzigartiger Charaltcr in der deutschen Landschafiswelt, ist z. B. da sterile Endergebnis einer übermäßigen Ausholzung, die sich im Naubbausystem nicht genug tun konnte. Die Bedeutung des Waldes sur die Wasserhaltung der Gebirgsbäche und Flüsse ist bekannt. Die Wälder wirtcn zwar auf die Speisung der Flüsse nicht nennenswert ein, sie ent falten, aber gerade dann ihre Wirksam keit, wenn es bcsond-rs nötig ist, alsa im Frühling, durch die vorübergelend Ausnahme de! Nicderschlagsivasscrs im DZaldboden und die dadurch bedingte Verlangfamung des Abflusses. Ebenso wird im Frühling der Schnee stark zu riickgchalten. Der durch die unausge setzte Wasserzirkulation drohenden Ge fahr der Bodenzcrklüstung wird dadurch erheblich entgengearbettet. Nach der Entimldung stürzt dagegen in den Hoch gcbirgen die dünne Krume Boden mit jedem Gewitterregen zu Tal und gibt jeglicher Veqetation immer weniger An sicdelungsinöglichklil. Das ungehinder tcr bergab stürzende Wasser vergrößert wiederum die Gefahr der Uebcrschwem mung. Ein biZhcr noch weniger beach teter Gesichtspunkt ist die Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Bodens durch die unglaublichen Mengen Eisen, die in d?r Kampszone sich on lagern. Eine Einwirkung auf die Ve getation , erscheint zum mindesten nicht ausgeschlossen. Vra'unttttg durch SennettZtrahlen. Xi Bekanntlich bekomme die meisten Leute, die sich viel in der Sonne auf halten, eine braune Gesichtsfarbe. Mau weiß schon lange, daß diese braune Ge sichtsfarbe auf gewissen Veränderungen des Hautpigmeutes beruht, die Haupt sächlich durch die ltradioletien Strahlen des SonncnspettrumS bewirlt weiden. Nun bräunt sich die Haut am stärksten bei einem Aufenthalt an oder auf dem Meer, sowie in der Nähe von Gletschern.' Bei diesen letzteren kommt es sogar in der Regel zu Verbrennungen der Haut, zum sog. Gletscherbrand". Schon diese Umstände lassen darauf schließen, daß das Meer sowohl wie die Gletscher und der Firnschnee ein Licht zurückwerfen, das besonders reich an ultravioletten , Strahlen ist, also ein Licht, bei dem die übrigen Strahlen des Sonnenspektrums in höherem Maße absorbiert wurden als die ultravioletten. Man kann sich das so vorstellen, daß die letzteren beim gewöhnlichen Sonnen licht durch die übrigen noch vorhandenen Strahlen gewissermaßen verdünnt sind. Wird ein Teil der anderen Strahlen ab saldiert, so wird die Verdünnung des Ultraviolett eine geringere und die Wir kung eine stärkere. Um diese Wirkung, die sich immer in der Bräunung und im Gletscherbrand sowie auch im Entstehen von Schneeblindheit äußert, auszuschal ten, verwendet man rötlich oder gelblich gefärbte Brillen, Schleier, Schminken u. dgl., durch die dem Licht gewisser maßen wieder rote und gelbe Strahlen , zugesetzt weiden. Nun hat sich durch die Untersuchun gen von Robert L. Vowles ergeben, daß das von Gletschern oder dem Meere re flektierte Sonnenlicht nicht nur auf die menschliche Haut eine besonders starke chemische Wirkung ausübt, sondern ba'r diese Wirkung auch gegenüber dem Holze eintritt. Während sich hölzerne , Bauten, Schuppen, Ställe usw. in ge wöhnlichen Gegenden lange Zeit in der natürlichen Holzfarbe erhalten, die nur durch die Verwitterung allmählich grauer oder dunkler wird, tritt in der Nähe von Gletschern sowie am Meeres strande eine deutlich wahrnehmbare Bräunung des Holzes ein. die allmah lich einen imirer höheren Grad annimmt und zuletzt in Schwarz übergeht. Vow les hat in manchen Gcgenden der Schmnz. z. B. In Walliö, zahlreiche Holzhäuser und Schuppen gefunden, die so standen, daß die von den Gletschern reflektierten Strahlen auf sie treffen konnten. Diese hölzernen Baulichkeiten . sahen wie verkzhlt aus. Ueberall d, wo aber solche Almhütlen durch eine Felswand oder durch einen ,Hügcl vor der direkten Wirkung des reflektierten LichiS geschützt waren, hatte sich ihre hellere Färbung selbst dann erhalten, wen sie sich) in der LrlfMkie gimessen, bedeutend näher am Gletscher befände.