Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 26, 1917, Image 7
tslftTiifi Onikba Tribüne. I 5ieb Vaterland. I . Noman von Rudolplj Sttatz. 49 (40. Fortsetzung.). ifein!. . . Darum lab' ich gesagt, ich , gottlob! Da sind Sie schlau ?. Sie seifen mir die wie ein Bauer Jtonlurreni so treuherzig ein! Aber .anii ist doch auch Mensch 'nicht? , Lind da . . . Sehen Sie 'mal, Lüne mann: ich hab' Sl, doch gemacht, so. VUMmi Ich hab' Sie aus dem ( Nichts herausgeholt! Borläufig bin ich ja noch hier der Mann an der Spijze. Immerhin: der Mensch vird älter. Jeder Zkarrengaul muß 'mal ausschnaufen. Ich brauch' numahNch auch Entlastung. Drum ziehe ich mir Sie als Nachfolger her an. Ich arbeite ja auch nach Kräften, um Ihr Vertrauen zu rechtfertigen. iQnt alloney!" Ja, mein Vertrauen! Aber Jh reZ schenken Sie mir nicht! Sonst hätten Sie mir längst eingestanden, -.oaS eigentlich in aller Teufels Namen or 'nein Vierteljahr in Sie gefahren ist. daß Sie plötzlich Ihre Verlobung ausgelost haben. . . Es war eme Pause. Dann hub der Generaldirektor ärgerlich wieder an: .Ja das kenn' ich: Achselzucken nno schweigen: Sie sind ein ver ,'wckter Mensch, mein lieber Moritz! Sie haben den richtigen Hannover scheu Dickschädel! Aber irgend 'was inuß doch in dem gedämmert haben, daZ Sie zu dem verblüffenden Ent schlutz brachte. Sie fuhren doch noch ganz fidel mit mir nach Pa r:s, kamen von dort zurück, ohne daß 'was Besonderes in Paris passiert war. . . und dann auf einmal. . . ein paar Tage darauf . . . ,ch denke, mich rührt der Schlag. . ." Ersparen Sie mir doch dies Ge sprach, Herr Generaldirektor." Nee, mein Lieber die Sache m zu viel bojes Blut gemacht! Wo 'ich hinkomm', werde ich jetzt noch drauf angeredet. Daö Mädchen war doch weiß Gott nicht die erste beste! Der Alte sitzt hier zwischen Rhein und muyr in zedem zweiten Auf sichtsrat . . . verdient gut und gern feine dreihunderttausend jährlich. . . !enn er mich sieht, macht er ein Ge s,cht, als hätt' er auf 'ne Spinne ae bissen!. . .Er denkt, ich steck' dahinter! iso MUZZ Ich nun Ihre Kunden abbü ßen, Lünemann!" ..Was eine Notwendigkeit war, Herr Walloney, das Zarin kein Unrecht 1 je in." )s&it hirtYiirn ntv 3 luvt nf,fc luuuiit' vut. ist UkUU Hat es denn Streit zwi . W' Ihnen und Ihrer Braut gege ImV ', .Gar nicht!' Oder mit dem Ollen?" .Auch nicht! .Oder war Ihnen die Mitgift nicht recht?" Die war viel zu groß! .Ja, da werd', der Kuckuck draus Zlug!" , Der Generaldirektor Mallo ney schlug zornig mit der Füuft auf den Tisch. .Mensch. . . wenn ich Sie nicht so verflucht gern hätte man kommt sich ja dumm vor, wenn man Ihnen die Silbe aus den Zähnen reißt. . . Haben Sie mir denn wirklich nicht mehr zu ja gen. . . r .Nein. Herr Malloney! Ich kann nicht. Das sind Dinge, die jeder mit sich abmachen muß!" ; .Also lassen wir's! . . . Aber der besser haben Sie Ihre Position ! hier am Rhein mit der Geschichte nicht. Wenn Sie ein zweites Mal wo anklopfen, wundern Sie sich ' ' nicht, wenn Sie auf äußerste Kuhle i stoßen!" i .Es braucht ja nicht jeder zu hei j raten! sagte Moritz Liinemann j lind erhob sich zugleich mit dem an deren, um im Nebenzimmer eine Zi I garre zu rauchen, .ich für . mein Teil werde es wohl überhaupt las sen!" Der Generaldirektor knipste be dächtig die Spitze von seiner Henry Clay. .Sie . sind noch jung, mein Gu ter!" meinte er. .Und ich bin ein alter Esel. Also hören Sie aus Die cnme der Weisheit: Man soll NiaO'verjchwören!. . .Einmal kommt der Tag; i Bei mir. nicht mehr! MoriZ Lünemann zögerte eine Augenblick. Er war blaß geworden. Dann setzte er mit rauher Stimme hmzu: ..Ich möchte Ihr Vertrauen nicht zurückweisen, Herr Malloney. Ich iaie Ihnen unrecht. , Ich weiß, wie sparsam Sie damit sind. Sie eiz'ählten vorhin,' Sie" hätten heute Mascime Charles Feddersen auf dem ililner Bahnhof gesehen. . .Ja!" bestätigte Malloney, ein we nta eerwunoeri. !?nn hni war rmit meine Liebe." : Was?. . Uns das ist sie noch in mei nern Leben. . .' obwohl sie diesen uicheu Menschen mir vorgezogen h,t. . .... Herrgott. . . ja. . . . . und daZ wird fe tarnet den Sie mir. daß ich wieder hin über an die Arbeit gehe, Herr Gene raldirektor! Ich will die Schießtaseln auf alle Fälle fertigstellen, falls die griechische Regierung doch bet uns an klopfen sollte. Er leicht dem andern die Hand und ging. Auf dem Tisch harrten die Flugbahnberechnungen und Loqarith mentafeln. Er setzte sich und klingelt dem alten Diener: .Krause haben Sie mir Kasfee gekocyt- .Jawohl, Herr Lünemann! Aber. . . " .Na was denn .aber"?" .Herr Lunemann sollten doch Ihre Gesundheit mehr schoneni Herr unemann überarbeiten sich ja!" Moritz Lünemann hatte seinen blonden energischen Kopf schon über den Tabellen. .Lassen Sie es gut sein, Krause!" agte er zerstreut, hall, tn die Aal, lenrcihen vor ihm versunken. Die Arbeit daS ist schließlich doch das legie, was ..,an yai. . . 20. Draußen auf der Straße kladper ten Hunderte von ,.u, ichaukelten weiß-schwarze Fähnchen über roten Attilas. Die Potsdamer Leibgarde .,usaren ritten vorüber. Ihre Trom peten bliesen den Finnischen Reiter marsch erst wild, dann wehmütig klangen die Töne. . . hallten in den leeren Zimmern wider. . . stärker als früher, da noch der altmodische Hausrat der Generalin von Teusfern e ersullt hatte. Jetzt war alles aus geräumt, die Fenster offen, daß der Morgensonnenschein in die verlassene Wohnung strömte. Der Boden rein gefegt. Auf ihm lasteten ein paar geschlossene Koffer. Auf dem einen saß Margarete Feddersen, in tiefem Schmerz. Vor ihr stand ihre Schwe ster Gertrud ebenso wie sie in Trauer, Als der kriegerische Lärm draußen verweht war, erhob sich Margarete wieder. Ihr schönes Gesicht war blaß und ichmal geworden. Mir glückt nur noch das Begra ben, Gertrud!" sagte sie. .Nun auch unsere gute Mama!. . . Wenn ich o denke, den. den ich lieb gehabt hab'. hab' lch nicht gekriegt ich habe mei ne Eltern verloren. , ; mein Kind ist tot. . . von meinem Mann lass' ich mich scheiden. . . Mir ist zumut, als hätt' ich schon ein langes Leben hmter mir. Und dabei hab' tch noch ein paar Jahre bis zu den Dreißig!" .Nun eben, Grete!" Die kleine Hauptmannsfrau, die aus ihrer schlesischen Garnison an das Sterbe lager der Mutter gekommen war, hatte rotgerändert Augen. .Du bist doch noch so jung. . . Es wird schon alles gut werden! Du bist jetzt na tllrlich angegriffen. Du hast Mama dies Wierteliahr so aufopfernd ge pflegt. Wir alle haben Dich bereun bert. Keiner hätte Dir das zugekraut der Doktor sagte gestern. Du hat test seit Monaten keine ruhige Nacht und tagsüber keine ruhige stunde ge habt. . ." Es war ein Segen für mich!" .Aber Deine Gesundheit hast Du Dabei ruiniert, meine arme Grete! Die junge Frau schüttelte den Kops. Im Gegenteil: Ich Hase gesehen, daß ich noch zu etwas nutzlich sein kann! Das hab' ich gebraucht! Das Bewußtsein hat mir gefehlt. Nun wird es auch dort drüben, in Süd westafrika, mit mir gehen. . . Die Schwester fing an zu wei nen. Du. Vrete. . . ich hab' meinem Mann geschrieben! Er ist auch damit einverstanden! Ich fahre heilte mit Dir nach Hamburg!" .Das ist gar Nicht notig! .Doch!. Ich bring' Dich bis aufs chifs!' DaS Schiff geht ja erst nächste Woche!" Margarete nahm vorsichtig aus ihrem Reisetäschchen einen auf dünnes, überseeisches Papier gejchrie denen Brief und überflog ,hn zum hundertsten Mal. .Ein Glück, daß mir Magda Gellin alles so genau aufgezeichnet hat. , . an wen ich mich zu wenden hab', wenn ich glück lich drüben bin, . . und wie di, Ei lenbahnstation im Innern heißt, wo ich aus dem Zug muß. . .mir ist eine Zentnerlast von der Seele gefallen. wie ich neulich ihren Brief kriegte und las: Natürlich können wir Dich hier brauchen ... Ich wollt', ich wäre schon dort!" Ihre Schwester seufzte. .Später, wenn die Kinder erst größer sind", sagte sie. .dann rut schen Fritz und ich 'mal hinüber und besuchen Dich auf Deiner Farm!" Wie komme im denn zu 'ner Farm. Gertrud?" .Dein ScheidungSprozek ist doch bald zu Ende. In ein paar Mona ten vist Du frei. . ," .2.', .Und dann wirst Du doch naiüo lich drüben wieder heiraten" Die jung, Frau wandte sich ab. .Man kann sich auch sonst nützlich machen!" sagte sie ruhig. .Gottlob da kommt der Wagen. . ." Die bestellte Droscht, rasselte her an und brachte die zwei, jungen Frauen auf die Bahn. Der Zug rollte dahin. Nach in paar Stun den wurde der blau, Sommerhimmel bleifarben vom Nauch. In der Ferne war ein undeutliches Geivimmet von Masten und Schloten, Menichenge, wühl in den Hallen deö Hamburger Klostertor-Bahnhofs. Ueber dem Jungfernstieg flatterten die Möwen. In dem Hafen unten, durch den Margarete und ihre Schwester des Nachmittags fuhren, um sich den sür nächste Woche nach Swakopmund fc'lligen Dampfer anzusehen, blies der Wind von Uebersee. Stumm schau ten die beiden daS gewaltige Bild. Das war kein Hasen wie anoere. Es war, als s eine große Jndustr,ege gend am Niederrheia stundenweit un ter Wasser geraten. Mächtig ruhten die Schi fskoloss aus den Wer ten, qualmten die Fabrikschlote, klafften die Tore des Schwimmdocks, erhoben sich die zehnstöckigen Straßenreihen der Freihafeninsel. Es roch nach Kasfee und Gewürzen. Eisenbahn züge rollten zwischen Wasser und Warenschuppen, die Krane rasselten und fuchtelten mit tausend Armen, hundert Dampfer schössen durch die zerpslugten, plätschernden, schau menden Wellen, unermüdlich klang das geduldige Klopfen unzahliger Hammer, das Keuchen der Ma chmen, das Heulen der Sirenen über den weißen Dampfwolkchen, die wie Gra natcnrauch im Hafengrau schwebten jedes einzelne ein Mißton und alles zusammen ein Hoheslied der Arbeit über Land und Meer. In einem der Häfen hatten Tlat garete und ihre Schwester ihren Dampfer entdeckt. Er lag noch still. Noch kam kein Nauch aus leinen ga ben Schloten, wehte der blaue Wim pel nicht vom Mast. Aber auf ihm war schon Leben. Die Krane arbei teten. Die Menschen liefen ab und zu. Ueber die Bordwand grinste das gelbbraune Gesicht eines Kafsernhev zers herunter. Es war das erste Bild aus der neuen Heimat. Heimat. . . Margarete Feddersen lächelte trübe. Wo war denn noch eine Heimat für sie? Sie hatte Ger trud, die nachmittags noch zurllckkeh ren wollte, um nachts bei Mann und Kindern in Schlesien zu sein, an den Bahnhof begleitet. Ein letztes Tu cherflattern, der letzte Schein eines vertrauten Menschengesichts, dann fühlte sie sich, als sie sich umdrehte und die Halle verließ, zum ersten mal m ihrem Leben ganz allein mutterseelenallein in der großen tadt verlassen auf der weiten Welt. Sie ging langsam zur Lombard brücke hinunter und die Binnenalster entlang. Sie sagte sich: Du hast's ja gewollt! Bor der Abfahrt siehst Du ja noch alle Deine Geschwister. Sie kommen herüber. Bis dahin lsts besser, einsam zu fein. Auch das will gelernt sein. Und noch manches im Leben! Ein Glück, daß einen hier in Ham bürg niemand stören konnte. Sie zuckte beim Betreten des Hotels zu lammen, als sie hinter sich eine Her renstimme hörte: Gnädige Frau!. . . Gnadige Frau!" Sie dachte sich noch: .Ach waS, das ist ein Irrtum! und ging weiter, ohne den 5topf zu wenden. Aber es klang wieder: Gnädige Frau. . .! . . .Frau Fed dcrsen. , . . Nun mußte sie Halt machen. Da stand der Generaldirektor Malloney. Er lächelte erfreut und bot ihr die Hand. Wahrscheinlich ahnte er noch nichts von ihren Schicksalen. Er hielt sie einfach für die Millionärs gattin, Madame Charley Feddersen aus Paris Sie suchte von ihm wegzukommen. Sie legte flüchtig ihre Hand in die feine und sagte, mit der 5üühle der Weltdame: .Oh. . .Herr Generaldirektor. , . Sie hier. . .?" .Ja. wissen Sie, weswegen? .Wie sollt, ich!" , .Wegen Ihnen!" Sie sah den anderen mit gro ßen Augen l Was wollte er denn von ihr? Er war ihr doch nur ein mal im Leben, damals in Paris, im Kontor, persönlich begegnet. Er machte eine einladende Handbewe gung nach 'zwei Lehnstühlen in der Nähe. Sonderbar: in diesem Mo ment hatte er etwaZ direkt Verlege nes an sich, das ihm kein Menlch zugetraut hätte. Er fühlte es auch. .Ja, daS- ist eine heikle Sache!" sagt er und setzte sich. Sie folgt, seinem Beispiel. Die Leute fügten sich schließlich immer seinem Willen. .Ich hab' glattweg Angst vor Ihnen, gnädige Frau! Sie können mir die ausgepichtesten Leute aus'm Auf sichtsrat schicken, den hartgesotten sten Syndikus von 'ner Bank, mei netwegen den Minister selber ich werde mit den Brüdern schon, scr tig. Aber hier. . . das ist mir neu. . ." Er kratzte sich hinten im Genick und Muttelt, den gcH. VJL .Wissen Sie, ich bin kein Salon mensch, Frau Feddersen. DaS fällt nach kurzem jedem aus, der mit mir zu tun hat. Ich hab' nicht die Zeit dazu gehabt. Mein seliger Bater hatt, 'ne kleine Barbierstube in einem Nest an der Ostsee, wo sich die See Hunde Gutenacht sagen. Ich hatte keine Lust, - auch Schaum zu schla gen. Da war im Städtchen der alte Salomon. Der handelte mit Ge treibe und gab den Besitzern Bor schüsse auf die Ernte und nannte seine Bude ein Bankgeschäft. Da trat ich alö Stift ein und fegte den Laden. . . na. . . und dann kam ich nach Berlin, und dann ging es ja vorwärts mit Goiles Hil Margarete saß eraeben da und dachte sich: Was hat er nur? Eine Sekunde hatte sie den verrückten Ein fall: Er wird Dir doch nicht einen Antrag machen? Auf seinem Fin ger, auf den sie einen verstohlenen Blick warf, glänzte ein breiter, golde ner Trauring. Der beruhigte sie. Er fuhr fort. .Das gehört ja nun alles nicht hierher. Das kann Sie nicht interes sieren!. . . Man soü sich überhaupt nicht um sreinde Angelegenheiten kümmern! Das ist auch sonst mein unverbrüchlicher Grundsatz. Ich habe l , - :i i2u luiie .mi nur uiiitpieii inuen, um in unserem Falle davon abzuwei chen. . ." ' Nun hielt sie es doch an der Zeit, einzugreifen. Irgendein Mißverstänö niö lag da vor. Sie sagte: .Ehe Sie fortfahren Herr Mallo ney. . . wenn e sich, wie ich ver mute, um eine geschäftliche Annähe rung an meinen Mann handelt, die ich vielleicht unter der Hand oermit teln soll: es tut mir leid: Ich lebe in Scheidung!" Weiß ich doch, gnädige Frau!" Der Generaldirektor Malloney wiegte dabei ganz gemütlich das rötliche. Haupt, und fügte hinzu: .Das hab' ich schon vor sechs Wo chen. wie ich das letzte Mal in Paris war, als neueste Neuigkeit gehört. Daraufhin kam mir die Idee. Sie aufzusuchen. Da erfuhr ich, daß Ihre Frau Mutter auf dem Tode liege. . . Uebrigens mein herzliches Beileid, gnädige Frau. . ." Danke!" sagte, sie mechanisch und fühlte den ehrlichen Druck seiner Hand. Dann fuhr er fort: .Da konnte ich Sie natürlich nicht belästigen. Heute, gleich nach Ihrer Abreise, war ich bei Ihnen in Pots dam und horte, Sie seien hierher. Da bin ich mit dem nächsten Zug nachge fahren, eh' Sie mir ganz aus den Äugen kommen. Er seufzte. lSchlub folgt). Für schnelle Sameuprüfnng. ?cr Dcltler. VN Marcck Zkst. : Für jeden, der überhaupt etwas einzusäen hat, ist die Güte der ver- wendeten Samen von der größten Bedeutung. Wie meisten Kamen-Ge- schafte wollen zwar keine Garantie oasur übernehmen, daß ihre Samen .wirklich ausgehen: aber ledes Ge Ichast, das einen Ruf zu wahren hat. sucht seiner Sache hierm möglichst si eher zu sein. Unk schlechter Same kann die Landwirtschaft und den Gartenbau um Millionen von Dol- lars schadigen! Die Prüfung von Samen im aro- ßen wird meistens von Laboratorien vorgenommen, und manche dieser un tersuchen 35,000 oder mehr Proben von Samen pro Jahr. Das ist eine zeitraubende und tüftelige Arbeit, und Fehler kommen dabei auch nicht selten vor; der Augenschein täuscht Unlängst hat Professor 5. D, Hughes, von der Landbau-Hochschule des Staates Iowa, für diesen Zweck einen einfachen Apparat erfunden. von welchem nur gesagt zu werden braucht, daß er eine bedeutend schnel lere Samcnprüfung ermöglicht und. wie wenigstens versichert wird, auch eine bedeutend verläßlichere. U. a. sind vier Proben, aus je 100 Samen bestehend, mittels dieses Apparates in ein paar Sekunden geprüft wor den, ohne irgendwelche Fehler! Guten Appetit. Haus knecht: Taugt denn diese Ctiefc! wichse auch was?" 5kommis: ,O, ich sag Ihnen, cu können Sie ausZ Brot schmieren!" . High Life. ....Endlich allein" sagte der Ehegatte da war seine Scheidung vollzogen wor den! Auöweg. Nun", frägt ein 'Lekannter einen jungrn Ehemann. fällt's Ihnen, der Sie das Wirts. hauSkeben so gowohnt find, nicht schwer, jcdt so allabendlich bei Ihrer Frau zu Hause zu bleiben?" Schwer?" erwidert dieser. O. es ist mir gradezu unmöglich! Des halb nehm ich auch einfach meine Frau ins Wirtshaus mit!" S icheres Zeichen. Freund (yit einem Weinrcifenden): .Also diesmal ist Euer Chef selber aus die Tour gegangen? Hat er' sich denn uchtig ins Zeug gelegt r - Reisender: Ich glaube schon, ... er ist mit einem Magenkatarrh nach cru giisvwjenr , Es war eine kleine, ganz winzige, unbedeutende Geschichle, ja so winzig und unbedeutend,, daß ich sürchte, ihr die zarte Eigenheit und leichte An mut zu rauben, indem ich sie aus's Papier bringe. AIS sie uns eines Abends mitten in dem Glänze emeö reichen, modernen Hauses von der reizenden Heldin dieser Geschichte er zählt wurde, wie kam es da nur. caß sie uns emen so nachhaltigen Eindruck machte, daß sie in jenem Cercle zu einer klassi chen Erzah lung wurde, wie sie jede Gesell schastsschicht als Erbteil empfängt und pslegt, weil sie auch in ihren Andeutungen von ihr verstanden wird. Vielleicht wurde sie nach all den schmutzigen Ehegeschichten und TrwialUaten der Politik und Lite ratur wie ein Lichtstrahl empfunden. Bielleicht aber auch, weil, wie ge wisse Bewegungen und Stellungen einen weiblichen Körper unter dem Kleide verraten, zuweilen auch nur wenige ernste Worte genügen, die ein Weib gesprochen hat, uin uns den ganzen vleichtum ihrer SIe ahnen zu lassen. Man hatte von den geheimnisvol len Seelenvorgängen gesprochen, die heute von der Wissenschaft bereit klassisiziert und benannt sind, wo von sich wenige frei machen können, und unter dessen Bann wir alle sie ben: die Einen, indem sie die Blu- nun einer Tapete oder die Bände einer Bibliothek zählen, kurz alles, was ihnen unter die Augen kommt, und das sich zusammen rechnen laßt! andere, indem sie beim Gange durch cie Straße einen bestimmten ater nenpfahl zu erreichen suchen, ehe sie ein hinter ihnen sahreder Wagen eingeholt hat oder der letzt, Ton ei ner schlagenden Uhr verklungen ist' andere wieder, indem sie jeden Abend vor dem Zubettgehen, sich erst abmu hen, ihr Zimmer in Ordnung zu bringen und alle Schranke und Kos jer zu durchsuchen, und wie all die Erkrankungen des modernen Geistes Heiken mögen, die durch Ge- nerationen vererbt, schon ein wenig in Monomanie und Blödsinn uberge hen, und die sich schließlich über die qanze alte Men chyeit verbreitet ha ben. Und alle, alle gestern wir schon unsere Schwächen, unsere lä cherlichen Manieren ein, beruhigt durch die Geständnisse der andern, ia entzuckt, sie den unjrigen ähnlich. a noch schlimmer zu finden, als sie, Eine junge Frau hatte noch nichts gesagt. Sie horte uns zu; aus ihrem hübschen ländlichen , Gesicht, das von Ichwarzen, sorgfältig gebundenen Bändern umrahmt war, lag etwgs wie Ueberrasch ung. Man fragte sie: Und Sie. gnädige Frau, haben Sie denn keine dieser modernen Schwächen, haben Sie nicht das kleinste nervöse Uebel einzugestehen? Sie schien ernstlich in ihren Erin- nerungen zu suchen. Tann schüttelte 'sie den Kopf. Nein ..... nein ...." Wir sühlen, daß sie die Wahrheit fagie. Das sah man auch dafür sprach ihre ruhige Gelassenheit, ihr yiuf als untadelt-aste Gattin. Und sie war in den Kreis dieser Mode puppen gestellt, die eben ihre krank lasten EmpsindunJen eingestanden hatten. Ohne Zweifel schrak ihre Bescher cenheit davor zurück, hier ihre völlige Unschuld zu zeigen, da doch alle be leits ihre Schwächen eingestanden hatten. Sie besann sich noch einmal. Mein Gott .... ich kann ja nicht sagen, daß ich gewöhnlich die Drosch kennummern summiere oder mir ein Verzeichnis aller meiner verschlösse nen Gegenstände anseriige, ehe ich mich zu Bett lege .... Aber dennoch, einmal habe ich etwas getan, das dem hinlänglich gleicht, von dem Sie reden, wenn ich Sie richtig verstan den habe .... infolge einer Einge bung, irgend einer Kraft, die un mittelbar zwingt, einen an sich gleich gültigen Akt zu vollziehen, auch wenn es das Leben kosten sollte...." Man verlangte die Geschichte zu hören, und sie erzählte sie sehr an mutig, aber mit einer Miene, als müßte sie sich selber anklagen, daß sie die Aufmerksamkeit der andern auf ein so winziges Abenteuer ge lenkt hatte: Ich will kurz erzählen, was mir passiert ist .... Es sind jetzt süns eder sechs Tag: her .... Ich war mit meinem Techlerchen Suzon aus- gegangen. ie kennen sie ja, sie ist letzt acht Jahre alt. Ich sührte sie m eine Ge ellschast, denn diele große Dame hat schon ihre Gesell fchaften. Da es schönes Wetter war, gingen wir zu Fuß, und zwar durch die Ehamps Elysees" und die Bou levards nach der Rue Laffitte. Wir marschierten also munter los und plauderten miteinander,, als plötzlich oen am Rondell, ein noch ziemlich junger Krüppel vor uns hinkroch und ohne etwas zu sagen die Hand ausstreckte .... In der Rechten hatte ich meinen Sonnenschirm und mit der Linken Zielt ich mein Kleid. KuH richtig gestanden, fehlte es mir ' an Geduld, stehen zu bleiben, und mein Portemonnaie zu suchen .... Ich ging also vorüber, ohne dem Bettler etwas zu geben. Wir beide, meine Suzon und ich gingen die Ehamps Elyfees" weiter hinunter. Die 5t,leine hatte plötzlich aufgehört zu schwatzen, und ich selbst chne recht zu wissen warum, hatte auch keine rechte Lust mehr dazu. Wir waren schon auf der Place de la concorde" angelangt und hatte immer, seitdem wir dem Bettler be gegnet waren, kein Wort miteinander gesprochen. Nach und nach fühlte ich in mir eine gewisse Unruhe ent stehen und wachsen, ein unheimliches Gefühl, als hätte ich eine Handlung unterlassen, die ich nicht mehr gut machen könnte, und wäre deshalb con einer unbestimmten Gefahr in Zukunft bedroht. Für gewöhnlich bemühte ich mich, so weit ich irgend kann, klar in niir zu sehen. Ich prüfte also mein Gewissen, indem wir gingen: Ich habe doch eigentlich gar keinen so schlimmen, Fehler gegen die Mild tätigkeit begangen, sagte ich mir, als ich dem Bettler nichts gab .... Ich habe ja niemals behauptet, daß ich allen gebe, die ich treffe. Ich werde dem nächsten um so reichlicher geben, und die Sachs ist abgetan..... Aber alle meine Gründe konnten mich selbst nicht überzeugen, und das unbehagliche Gefühl in mir wuchs und steigerte sich zu einer förmlichen Angst. Wohl zehnmal mag ich die Absicht gehabt hciben, umzukehren und- dahin zurückzugehen, wo wir dem Bettler begegnet waren. Wer den Sie.es glauben? Aber ein ge wisser menschlicher Hochmut hielt mich zurück, es in Gegenwart meines Kindes zu tun. Wir haben all un fern Wert verloren, wenn wir noch mit Rücksicht auf das Urteil anderer handeln. Wir waren fast am Ziele unseres Spazierganges und wollten eben über die Rue Lassite gehen, als s zon mich leise am Rock zog und zu rückhielt. Mama!" ., Was willst du denn, Liebchen? Sie richtete ihre großen blauen Augen auf mich und sagte ernst: Mama, warum haft du dem Un- glücklichen' auf den Ehamps Elyfees" denn nichts gegeben?" Wie ich, hatte auch sie an nichts anderes gedacht seit jener Begegnung; ihr Herz hatte unter demselben Druck gestanden, wie das meinige. Nur besser als ihre Neutter und ausrich tiger. gestand sie ihre Unruhe ganz einfach ein. Ich zauderte nicht einen Augen blick. Tu ' hast recht, mein Liebling," sagte ich zu ihr. Im Banne unserer, fizen Idee wa ren wir schneller gegangen als ge wohnlich. Es blieben uns daher noch zwanzig Minuten bis zu Su zn's Gesellschaftsstunde. Ich rief einen Wagen, stieg mit ihr "ein. und der Kutscher, , den eine reiche Beloh nung zur Eile anspornte, fuhr nach cen Ehamps Elyfees". Suzon und ich hielten uns bei der Hand, und Sie dürfen es glauben, wir waren noch immer nicht ruhig Wenn nun der Bettler schon fort ist? Wenn wir ihn nicht mehr widerfin den können? Beim Rondell angekommen, spran gen wir aus dem Wagen und durch suchten die Allee. Aber kein Bettln war zu erblicken. Ich fragte eine Stuhloermieterin; sie erinnert sich, ihn gesehen zu haben, aber es ist kein Bettler, sagte sie, der gewöhnlich hierher kommt. Sie weiß auch nicht, nach welcher Seite er gegangen ist. Die Zeit drängte, wir wollten um kehren, verzweifelt, wie wir waren, als plötzlich Suzon den Mayn be merkte, der hinter einem Baume aus seinen Hacken saß. Er schlief, seine Mütze zwischen den Knien haltend, im Schatten. Suzon ging auf den Zehen zu ihm und ließ eine kleine Goldmünze in seinen leeren Hut gleiten. Dann fuhren wir zur Rue Laffitte zurück, Es war lächerlich, ich weiß es wohl, aber wir umarmten uns alle leide, als wären wir einer großen Gefahr entronnen...." Die junge Frau. schwieg ganz ver legen, so lange von sich gesprochen zu haben, während alles ihr zuhörte, , Und uns, die wir andächtig ge lauscht hatten, war es, yls hätten wir eine ganz reine Luft eingeatmet und an derselben Quelle ganz fri sches Wasser getrunken. - Ein guter Mensch. Nich. ter (zum Einbrecher, der beim Pfar rer Schinken und Wein gestohlen): Wärmn bcstcchlen Sie den Herrn Pfarrer?" Einbrecher: Aus purer wachsten liebe. Herr Richter, es war ut um die Fastenzeit, und da wollt ich ver Huten, daß der Herr Pfarrer in Versuchung geriet." Devot. Baron Ltzenplitz inspiziert seinen Garten unk) fragt den Gärtner, ob alles in Ordnung sei. Alles." bemerkt dieser be. scheiden, nur auf meinem allcrun. tcrtänigsten Sellerie könnten der hochgebietende Herr Varon noch ei nige Equipagen von Hochdero gnä digem Mist Kinsahren l&WmX'. TaS Nkucsie GoZdland. Starke Lagc, M tbkn VUUU Mjcdoicn. Im Altertum war cS bekannt, daß die halbbarbarischcn liöiiige Don Mazedonien große Schätze an Geld und Silber besaßen, das in ihren Landen in Menge gewonnen wurde. Tis griechischen Schriftsteller bericht ten vielfach vom Goldbcrgban in Mazedonien und dem benachbarte!, Thrazien. ThukydideL, der Feldherr der Athener, der uns die Geschichte des Peloponnesischen 5!r!eges ge schrieben hat, persaßte sein großes Werk auf fernern toute zu Skapta Hyla in der Nähe seines thrazischen Äoldbergwerkes. So bekannt nun der Metallreichtum von Mazedonien und Thrazien Griechen und Römern war, so haben die Völkerstürme. die über die Lande der Ballanhalbinsel später, dahinbruusten, die Völker Wanderung, der Einfall der Türken, deren jahrhundertlangb Kampfe mit den Slawenstämmcn der Ser ben und Bulgaren, sFzlicßlich die Tatsachs in Vergessenheit gebracht, die Stätten verfallen' lassen, woher das gelbe kostbare Metall genommen morden war, mit dessen Hilfe einst Philipp von Mazedonien durch Bc flechung die Obrnacht über Grie chenland geivonnen hat. In neuerer Zeit hatten Forscher, die den Balkan zu wissenschaftlichen Zwecken bereisten, mehrfach auf das . Vorhandensein von Gold aufmerk sam gemacht: gründlichere Nntersu chlngen aber hal,en nicht weiter slattgefuiiden. Sultan Abd ul Ha mid ist vor einigen Jahren eben falls auf das Vorkommen von Gold aufmerksam gemacht worden und hat begreiflicherweise dieser Mittel lung besondere Aufmerksamkeit ge schenkt. In seinem Auftrage hat so dann der Bergingenieur Großkopf, ein deutcher Geolog, der seine berg technischen praktische Kenntnisse in Rußlands Bergwerken im Kaukasus, in Brasilien, Nordamerika, Japan und Niederländisch.Jndicn erworben hat, Mazedonien eingehend bereist. Nach muhevollen Untersuchungen in einem Lande, wo fast alle Verkehrs wege mangeln, hat Großkopf festge stellt, daß Mazedonien ein sehr rci ches Goldland ist. Dex ganze Süden der Provinz Saloniki ist goldhaltig. Besonders häufig findet man das Gold int Sckjwemmlandy des Flusses Galiko und seiner Nebenflüsse. Das Gold zeigt sich in kleinen Plättchcn cder in drahtähnlichen Stiften von 1 bis 2 Zoll Länge., Wie im Fluß, laufe des Galiko, so findet sich da? Schwemmgold in zahreichen anderen Flüssen, ebenso unweit des. großen Sees von Langadha, mir drei Weg" stunden von Saloniki. Gold im se. sten Quarzlager ist ebenfalls bereits festgestellt worden. Eine Ader, die unbcrufenerweise ausgebeutet . Wur de, bis, die Behörden Mitteilung er hielten, hat, obwohl nur 5 Fuß weit aufgenlacht, binnen zwei Monaten für 20,000 Dollars Gold, geliefert. Beim Waschen liefert eint , Tonne Sand bis zu drei Gramm Gold bei" allerdings ganz einfachen Waschvor richtnngen. Würden auch die ätteren Schwemmlagcr ausgewaschen, vor allem moderne Waschmaschinen ver ivendet werden, so wäre das Ergeb nis bedeutend höher. Es steht aber l'ergleichZweise schon fest, daß die Goldlager Mazedoniens weit ertrag whiger sind als z. B. die Goldwerke in Bornes und Niederländisch.Guay ana; zudem ist in Mazedonien Was ser allenthalben genug vorhanden. Das gilt nur für die iel.n Hun derte von Millionen Kubikmeter (oldschwemmland. Die Aufschlie ßung der Goldlager im Urgestein wird sicher noch Ueberraschungciz bringen. . , ,', m i .. in i ,, i Im Dusel. Zimmerfrau : Wie ist Ihnen das denn eigentlich passiert? Bei Ihren Handschuhen sind doch die Fingerspitzen wcgge schnittenl" Student: Ja. sehen Sie, ich wollte mir neulich die Nägel schnei den und vergaß dabei, die Hand jchuhe auszuziehen." Ein Zweifler. Onkel (auf Besuch): Studierst Du denn' auch fleißig, Fritz?" ' StudioM: Aber, Onkelchen. welche Frage! Sieh doch nur diese Fülle von Wissenschaft in Folio!" Na honentlich nicht Folie!" Nekrolog. Kannibalen Häuptling: War doch ein liebec drolliger Kauz, der Afrikaforscher, den ich ßben verspeist, an dein hau' ich recht einen Narren gefresien." Gluck. Junge Frau (bei der Beobachtung der Monvfinslcrnis, zärtlich): Wie reizend, Schatz unsere erste gemeinsame Mondsinst' nis!" Mitleid. A. sim Restan rant): Wie begehrlich der boliläii' gige junge Mensch, der da draußn vor'm Fenster steht, auf unsere Tel- ler blickt?" B. (mitleidig): Das geht nur auch nahe! Vielleicht hat der arme Teufet schon mehrere Tage nichts ge gessen und sieht uns hier prasse!,. Kellner,, ziehen Sie den Vorhang zui"