Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 25, 1917)
t) Seite -Tägliche Omaya Tribüne -TonncrZtag. hcn 25. Oktober 1017. ' agliche D tu aha Tribüne TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETEK, President. 1311 Howard Str. Telephon: TYLEß 340. Omaha, Nebraska. Des Main!, la ÜrancK Office: 407--6th Ave, Preis des Tageblatts: Turch den Träger, per Wsche 10c; durch die voft, per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2e. Preis des Wochen bltttt-z: Bci strikter Voransbezahlnng, per Jahr $1.50. Appliontion for a Perrnit to print, ptiblish and distribute the Taegliche rri'rj ir,buen free frorn the restriction cf Section 19 of the Trading with r." Lncrny Act, approved October 6, 1917, insofar as they relate to süing ff ttanslation of certain matter with the postumster, applied for with the iV.tmaster General on October 6, 1917. Tütcrc:! 3 second-c!ass rnnttfT March 14, 1912, at the postofßce of üsliaha, Nebraslca, under the act of Conjress, March 3, 1379. Omaha, Neb Donnerstag, den 25. Oktober 1917. ' Neue amerikanische Industrie. In einer vor einigen Tagen in Springsield. Mass., abgehaltenen 'rsalninlung der National Association of Cotton Manufaeturers machten l c Farben-Fabrikanten I. F. Stone und H. Gardner M6Zerrom, zwei fccv tebrntttiDsteit Vertreter der chemischen Industrien Amerikas, den dort vorsi'üin'.elten Fabrikanten bauinwollener tofse die tröstliche Mitteilung, daz die amerikanischen Farbstoffe jetst ebenso gut seien, wie die deutschen, o,:ß Amerika hinfichtiich dieser ErzMgnisse jetzt vom Auslande un i;äri'n sei. ist immerhin möglich, dafz die genannten Herren die Verhältnisse, da sie so gewisserinaben pro domo" sprachen, etwas rosig gefärbt haben, as:cr daS tut der Tatsache keinen Abbruch, das; unser Land auf diesem L'SMc in den lehten Jahreil gewaltige Fortschritte geinacht bat und noch macht, und dafz, wenn die Vorzüglichkeit der deutschen Fabrikate auch in manchen Farben noch nicht ganz erreicht ist, es nur eine Frage der Zeit ist, wann dieses der Fall sein wird. Die deutschen Fachzeitschriften haben in der leisten Zeit wiederholt auf die großen Fortschritte, die die amerikanische Farbstoffinduurie gemacht hat, hingewiesen und die Vefürchwng. daß Tcutschlaud diesen so ungemein wertvollen ausländischen Markt mit der Zeit mehr und mehr verlieren wird, offen ausgesprochen. Es stehen der Erreichung der höchsten Lcistungs sähigkeit in dieser Branche auch keinerlei unüberwindliche Hindernisse, weder was die Beschaffung des Rohmaterials noch die Verarbeitung deS selben betrifft, im Wege. Was den hiesigen Fabrikanten bisher gemangelt hat, war die Erfahrung und der eine oder der andere Geheimprozefz zur ErzeugWZg besonders beliebter Schattierungen. Tie Basis fast aller Farbstoffe.' speziell der Anilinfarben, ist der Konlenteer, den wir hier in beliebigen Mengen als Nebenprodukt der cQZbercitÄNg haben.' Aus diesem Kohlcnteer können hier genau so gute Farben hergestellt werden, wenn das richtige Verfahren zur Anwendung komult. und das scheint man, zum großen Teile wenigstens, in den letzten Jab.ren bemeistert zu haben. Tie chemischen Fabriken haben sich hier im '.fand der Farbenindustrie deshalb so wenig gewidmet, weil sie hinsichtlich Preises mit dem Auslande nicht konkurrieren konnten. Mit den: neuen verbesserten Verfahren, das die FarbstoffFabri!anten eingeführt Imben, wird indessen auch dieses Hindernis überwunden und in unserem Lande eine Industrie geschaffen werden, für deren Produkte in früheren fuhren Millionen und Abermillionen von Dollars ins Ausland gingen. t. !l Nach der Decks strecken! ' TaZ amerikanische Volk ist während des letzten Jahres in unzähligen 'ftttifcln,' der heimischen Presse als das verschwenderischste der Welt hinge. . uellfc worden. In dieser Anschuldigung liegt Merlich ein ziemlich großes .... Uörnöien Wahrheit. Doch kann auch gleich hinzugefügt werden, daß die ' amerikanische Hausfrau ihre ganz besonderen Svartugmden hat, die ande. 4 rra Leuten als Musrer dienen könnten. Aber das nur nebenbei. ; Soweit die deutsch-ainerikamsche Hausfrau in Betracht kommt, ist der ' Vorwurf einer verschwenderischen Wirtschaftsführung jedenfalls unbcgrün t. Eine frugale und doch nahrhafte 5!üche, und eine umsichtige Ockon :-Ae in der übrigen Lebentchaltung sind in deutschen Familien Amerikas he N.el. - Tamit ist nicht gesagt, daß unter den Anforderungen, wie sie i'.e ZeiiverhArnisse stellen, die Spartugenden nicht noch ein gut Teil ver Z?ih?rt werden, können. C hat keinen Zweck, sich über die Teuerung aufzuregen. Tie Auf aabe ist, ihr möglichst auszuweichen, ihr gewissermaßen ein Schnippchen zu iilagcn, was am besten geschehen kann, indem die Frau es sich zur Nichts schnür macht, in Küche und Haus alle Fingerzeige, an denen es gerade in den letzten Monaten nicht fehlte, gewissenhaft zu erproben. Tie alte Routine Haushalts ist nicht notgedrungencrmaßen die beste, das alte Geleise, in dem mon sich bewegte, mag nicht gerade das bequemste und Vorteil a stelle sein., ES lädt sich mit ziemlicher Sicherheit voraussagen, das; selbst mit dem besten behördlichen Eingreifen die Lebcnsverhältnisse in den kommenden Äonakn und Jahren schwieriger sein werden, als in der Vergangenheit. Ta 'heißt os also, jeden Cent sparen, der gespart werden kann. Mit vielem hält man Haus, mit Wenigem kommt man aus. Zagt das Spruch, wort, und seine Wahrheit wird jedem einleuchten, der den Versuch macht, mit weniger auszukommen, als bisher. Die Decke der Eristcnz ist knapper zugeschnitten als früher: und wer sich nicht nach der Decke streckt, dem blechen die Füße unbedeckt 1. 1 tti r j i l' i it.: 55 r i - c er Freihäfen. .Tie Frage und Errichtung von Freihäfen wird voraussichtlich die n'ichite Sitzungsperiode des llongresses beschäftigen. Als vorbereitende Maßregel hat der Abgeordnete Murray Hulbert bereits einen Antrag im Hau eingebracht, durch den die Sekretäre des Krieges, des Schatzamts , und des Handels aufgefordert werden, dem Kongreß über die Möglichkeit ik-r Errichtung vair Freihäfen in den Ver. Staaten zu berichten. Ehe in dieser Angelegenheit ein Beschluß gefaßt werden kann, wird sich die Not. vv'iftt ergeben, zahlreiche Mitglieder über das Wesen von Freihäfen cij tiVrni. o crr)ob beispielsweise ein republikanisches Mitglied des Ausschusses für Mittel und Wege, wie der Abgeordnete Hulbert berichtet. Einwände r n de Erörterung des Antrags, weil der betreffende Herr der Ansicht n-r. eö lortli sich dabei um ein freihändlerifches Projekt. Ein solches würbe naturlich mit dem höchsten Schutzzoll nicht unvereinbar sein und äFwmi gesprochen, der .Höchstrate des Tarifs einer Nation nur zum Aürteil gereichen. Teutschland, welches dem Hochschutzzoll huldigt, besitzt u.'sii seiden sihr nützlichen Freihafen in Hamburg, während, das freihand lerndic England keinen hat, weil es ihn eben nicht braucht. Ein Freihafen ist ein solcher, in dem Schiffe ihre Lasten entladen lümmi. cirne auf die üblichen Beschränkungen und Verzögerungen zu o'n, d i von den Jollbehörden auferlegt werden. Der Einrichtung liegt k r l dco ke der Ermutigung des Handels zugrunde. Tie Vorrechte des ?a llaren sind dein Wachstum und der kommerziellen Wohlfahrt Harn" ?g5 i bohl,; Maße zugute gekommen, denn viele Schiffe haben in n du: -vi Hafen ihre Ladungen gelöscht, die dort unter anderen Ver ' t'iuiim überhaupt nicht angelegt hätten. Ter, Freihafen gerät auch in i "r is mit deut deutschen Hochtarif in Konflikt. Wenn die Waren wi) ie.t Entladungen in, Speichern untergebracht sind und in Teutsch. ' d vv-Vii t werden sollen, so muß dann natürlich der gesetzliche Ein. , - r l l.za'It werden. Werden sie jedoch wieder ausgeführt, so sind sie. r -? cö n) irgend welche Schwierigkeiten einstellen, von allen Ab i b r. t. , i SW l)t vieler HmidelssachöerstandZgcn wird es sich für die Ver. t -'s c.uti! entschieden empfehlen, wenn wenigstens ein Versuch mit i jni ,k Einrichtung gemackt werden würde. Ter 5!ongreß sollte d .n in Liede stehenden Antrag näher treten. ; i . '" ' soll fetter sein als ? ,r Leute, sie ein Ge l fc-rcuj n.achen, den Rah in von -1 j -: s hopsen, würde es sich ' l " ' wenn sie ihre Klientel ! Furien, statt der Kühe A ' s t züchten. L-."n zu schnell und haben t c '? "ll'ilasstmz, uvS tsm dem Sprichwort warnen zu lassen, das da lagt: Wer im awpp izex, )ayri im Ztab zum Teufel. Auch New Jersey ljai eine große Kartoffelernte, ober kleine Preise gibt es auch dort nicht. New Jersey scheint nicht blos; große Moskitos, sondern euch ffteie Kartoffeln zu Zaben, Der nsmlchk Grak. t von y. v. Schllllern. Ht$'b&444 In einem kleinen Törflein de: Franciaturta. jenes weinreichen Hü gellandeZ zwischen Brescia ung Jseo. hauste der alte Conte Pietro. Er war der letzte seines uralten Ge schlechte, und wie es bei solchen, im Lause der Jahrhunderte verwitterten Familien nicht seilen vorzutommen jlcgt, ein körxeUtch und geistig ad nermer Mensch, ein Sonderling, der von Schwermut und Wahnideen ge plazt ward, ohne gerade ein vollkn detcr Narr zu sein, der bei fabelhas. tem Reichtum oft lächerliche Spar jaiiikeit entwickelte, während er zu. zeiten sein Geld hinausmarf, wie es einem anderen, noch o steinreich, aber normalen Menschen widerstreb, hätte. Kurz. Conte Pietro. oder der närrische Graf, wie man ihn nannte, litt an jener Krankheit der verroste ten Geschlechter nicht nur England, sondern auch andere? Länder ms nicht zum wenigsten Italiens, am Lpleen. Conte Pietro war eigentlich kein Eraf, obwohl man ihn so betitelte, und wenn ihm irgendein Demokrat einen , Vorwurf machte, daß er sich so nennen lasse, anuvortete er: .Ich tonnte es sein, wenn ich wollte, aber ich bin zu wenig Demokrat, um solchen Trugen Geachtung zu schen. tm.' Im' nächsten Augenblicke cbei konnte er sich wieder bis zum leiden schastlichen Lrn erhitzen, wenn man es wagte. Zweifel zu hegen, obwohl seine Familie in der Tat zu den äL testen Italiens gehöre. Wie es sich auch damit verhalten mochte, nie mand nannte den Alten anders denn Eraf. Eigentlich war der Grafentitel für ihn auch noch zu wenig, thronte er bech wie ein Neiner König auf sei vem altertüinlicken. einst wehrhaften Schlosse. Beinahe das ganze Torf uar sein eigen und der größte Teil eer Bevölkerung arbeitete auf seinen Feldern und in seinen Weinbergen. Ein reicher Adliger in einem to lienischen Torse und nicht zugleich Lürgermeister. das wäre vollends et was Ilnglaublics gewejkn. .rcz rem es in seinem jopse spukte, war er Sindaro. Alles hatte unter sei nen Verrücktheiten zu leiden. Toch va er öfter mildtätig als hartherzig war und dabei zuweilen die unglaub lichsien Summen verschleuderte uni die Gemeinde überhaupt von ihm ab hing, fo trug man all tai Ungemach, das aus der Würde in seinen Hän den erwuchs, mit staunenswerter Gk duld und Ergebenheit. Das unan genehmste Erzeugnis feiner verfchrg. benen Lebensauffassung war das Verbot gegen die Errichtung einer Schenke oder eines Wirtshauses im Orte. .Wer hätte in der Franciacurta leinen eigenen Wein im Hause?' pflegte er zu sagen. Wenn aber ein Fremder des Weges kommt, so finde! er je nach seinem Stande und seine? Bildung an memer Tafel oder in meiner Küche das, was er im Wirts haus suchen würde." So mancher lebenslustige Bursche murrte. Dennoch blieb es beim obrig. leitliche Willen. sollte man all die Narrheiten Verschrobenheiten wiedergeben, die von ihm erzählt werden, es würde ein Tag nicht genügen. Nur ein verrückter Streich, der all- überall in der Franciacurta in grauenhafter Erinnerung schwebt, ist zum Zeitvertreib des Erzählens wert. ' Conte Vieira hatte es verschmäht, sich das Leben durch die Ehe zu der. süßen. Ein braves Ehegemahl hätte chm vielleicht das Glück bringen ton nen, - das er vergebens in einem schrankenlosen, ausschweifenden 2t den suchte. Als betagter Wann hatte er aber noch irgendwo in der Welt ein dralles Mädel aufgelesen und auf das Schloß gebracht. Gleich anfangs ahm dasselbe m in der Tiennschaft eine bevorzugte Stellung ein. TaS Mädchen. Ade. lina genannt, trug feine städtische Kleidung, speiste am Tische bei Gra fen, und bald machte Conte Pietro kein Hehl mehr daraus, daß er fe seinen alten Tagen noch einmal sn gefangen habe zu leben und zu lie ben. Alle wußten es und niemand wunderte sich darüber. Asch bemerkte es. und lachte selbst laut heraus. Ter dritte Akt begann schon, und wir gingen olle auf unsere Platze. Das Leid der Braut und der Mut ter packten Asch wieder hefiig. Er konnte sich nicht halten, wandte sich zu uns und sagte lächelnd: Tas ist eine dumme Eigenschaft von mir. Ich wei ne wie ein Kind." Als der Vorhang gefallen war und wir noch lange wütend applaudierten und die Darsteller vorriefen, sagte Asch Zu mir: .Ich muß daS beschreiben, diesen Zuschauerraum voller Kinder... Man wird unmittelbarer, reier., Daß ihn daS junge frische Ding nicht liebte, da war dem Alten, der aussah wie eine -'verdorrte Zwetschke und noch dazu eine Schulter hoher trug . als die andere, wohl bekannt. aber er vertraute auf den allgcwal ngen Mammon, verzichtete übrigere völlig daraus, dem Weibe aus samt lichen Wegen und Stegen nachzuwan ccln. Allmählich kam das gcbrech liche Alter immer drückender und schwerer über ihn, und er mochte wohl in manchem klaren Augenblick, die liebende Hand einer pflegenden den Gattin ersehnt haben. Alter schützt vor Torheit nicht, aber das höchste Alter muk davor schützen. Adelina begann ihm überdrüssig, ja lästig zu erscheinen, und als er sie eines Abends belauschte, wie sie im Parke sich von einem jungen Manne herzen und küssen licfj und demselben unterdessen die Wanzen streichelte, schien ihm das Mittel gefunden, sich ihrer zu entleoigen. Der Mann, Eiulio niit Namen, hatte das an das schloß anstoßende Wirtschaflszebäu se und die auf Sehwerte umliegen een Grundslücke in Pacht. Conte Pietro ließ sich also denselben kom mcn und machte ihm folgenden Vor schlag: Das Schloß samt allem, was der junge Mann bis nun in Pacht gehabt habe, würde nach des Grafen Tod des Pächters Eigentum sein, wenn er seinerseits bis dahin einen um emc bestimmte Summe erhöhter Pachtschilling zahlen, anderseits Ade lma zu feiuer nchtmaß-gen uran nehmen wolle. Die anderen Grund. itücke, die allerdings den Hauptwerk im ganzen Eülerkomxlefe darstell ten, wurden testamentarisch den Aei' wandten in BreZcia überlassen. Sol- chen Vertrag unterschrieb der Päch ter. wenngleich er es mit der Liebe zu Adelina nicht gerade allzu ernst nahm, mit sichtlichem Wohlbehagen und heller Freude, und jene war es auch zufrieden, da ihr der Graf ge- stattete, rhre ganze rostbare Garde' rcbe samt allen Schmucksachen mit stch zu nehmen, vor allem aber des halb, weil sie in nicht allzu langer Vs rtsa frevritt Mt?riffTr fnnn jW4 IIUKL UIB UMttiWt W4- te, wo sie bisher ein unbestimmte ("in ncfüfirt fsiHf. 3VI7' Adelina war heimatlos, das Dorf- lein entbehrte jeglichen Gasthauses: also war es nur das gräfliche Schloß, das für die Abhaltung der Hochzeit in Leiracht kam. Conte Pietro bestimmte zu diesem Zwecke den sogenannten Rittersaal. Der Name rührte daher, daß auf dem Parafuoco, dem Schirm des riesigen Kamins, ein lebensgroßer Nitter ge malt war, der einen Urahnen des Geschlechtes darstellte. Im übrigen waren feie Sfficnle ,tzcs Saales mit Goldtapete Überkleider, die ungeheuer hohen Fenster mit schweren, roten DamastLorhängen versehen und ruh ten die Samtmöbc! auf vergoldeten, zierlich gearbeiteten Füßen. Den Lrautleuten standen Küche und RtV lcr für den ganzen Tag völlig zur Verfügung. Ter Graf selbst war verschwunden. Niemand kümmerte sich in dem üppigen Jubel der Elaste um ihn. Erst spät am Abend, als man nicht mehr wußte, auf wessen Wohl noch sollte getrunken werden, erhob Adelina das Elas und feierte Conte Pietro als den Urheber des Festes. Ihr eigenes schallende Ee lächter folgte dem Trinlspruche; im Kamin aber antwortete, zum Ent fttzcn aller Anwesenden, ein leises, heiseres Eelicher. Ter Graf hatte dem Ritter die Augen ausgeschnitten und sich durch die Oeffnunzen das Leben und Treiben des leichtsinni gen Volkes eingesehen. Ter Scherz hatte mehr Schrecken als Heiterkeit verursacht, aber man fand ihn dennoch unerreichbar in sei, ner genialen Eigenart und brachte dem Grafen, als er erst mühsam aus dem Kamin hervorgekrochen war. eine unendliche Reihe von Trinkfprü chen, bis er der Geschichte überdrüs. sig ward und die ganze Gesellschaft zum Teufel jagte. Weißt du, warum der Graf stun denlang geduldig im Kamin gesteckt hat? Weil er noch einmal unge stört meine Schönheit bewundern wollte, lachte Adelina und schmiegte sich schmeichelnd an ihren Wann. .Ich dachte mir, weil er überhaupt hören wollte, wie man über ihn lache und spotte wegen des ganzen Vertra ges," fügte der junge Gatte hinzu und drückte sie an sich. Gwlio und Adelina nisteten sich im Wirtschaftsgebäude traulich ein, und die Honigwochen flössen in Aui ficht auf die kiinf.iiae Schloßherrlich keit in Saus und Braus dahin. Eines Tage! hieß es. der Craf habe eine Reise in die Schweiz un ternommen. Taran wäre nun gc rade nichts Besonderes gewesen, hätte nicht der Postbote einige Wochen dar. auf einen Brief gebracht, in welchem unter der Firma irgendeines Schweu zer Hotels der plötzliche Tod des Grafen infolge eines HchlaganfalleZ mitgeteilt wurde. Giulio und Ade? lina standen sprachlos. Lauge schaute eines den andern starr in die Augen, bis sie endlich beide in hellen Jubel auöbrachm. Dann holte sie den Kontrakt hervor, lasin ihn ein paar dutzendmak durch, küßten sich und tanzten im Kreise herum, als wäre der Böse in sie ge. fahren. Daraufhin aber bereiteten sie im Rittersaal del Schlosses eine Fest, toset vor und luden in aller Stillk die Verwandten und Freunde Gin lio ein. Tie Dienerschaft, die nicht wußte. waS da zu tun sei. ließ el widerstandslos geschehen. Da floß oer Marsala mit dem schäumenden Asti um die Wette, und beide mach, ten die Gemüter toll. Der neue Burg Herr und die gestrenge Schloßfrau wurden in begeisterten Worten ge feiert. Man küßte und umarmte sich, cie einen auZ wahnsinniger Freude darüber, daß sie reich waren, die an oeren, daß sie reiche Freunde' und verwandte hatten, von denen sie, wenn auch sonst nichts, so doch hin und wieder ein derartig reiches Ge läge erwarten konnten. Adelina starrte von Gold und Brillanten und war eitel Gunst und Herablassung. Man küßte ihr die Hände und endete nimmer, die Hoheit ihrer Person in schwulstiger Phrase zu preisen. Ein Trinkspruch folgte dem ande ren. Adelina. Giulio, sämtliche Gäste waren bereits sattsam damit bedacht, Als man endlich nicht mehr wußie, auf wessen Wohl man seinen Becher leeren sollte, da war es wieder Ade lina, die sich taumelnd erhob und un ter schallendem Lachen hervorstieß: .Wißt ihr, wen wir vergessen haben? - Es lebe der tote Graf!" Im selben Augenblicke stieß sie ei nen durchdringenden Schrei aus und fiel wie leblos dem entsetzten Gatten in die Arme, während das volle Glas klirrend auf die Marmorxlatte schlug und zersplitterte. Schreiend, und kreischend fuhren die Gäste auseinan cer und flohen den Türen zu. denn ein grauenhajlcs Gelächter aus dem Kamin war dem Trinkspruche ge solqt. und durch die Augenössnungen ce Ritter grinste wiederum Conte Pietro. Tann kroch er hinter dem Para fuoco hervor und setzte sich kichernd zu Giulio. .Was hat dich dies frohe ßtt ge kostet. Giulio?" fragte er mit krä hend-hciferer Stimme. Verzeihung. Herr!" Was hat es gekostet. Giulio? Ich will meine Totenfeier fe'bst bezah len. So lange ich lebe, kann ich es tun'" Tabei legte er eine bedeutende umme mit gellendem Gelächter auf den Tisch. .Nun. das wäre abgemacht, löiu lio, jetzt aber folgt die Feier meiner Auferstehung! Her schrie er. wie es ihm nur die altersschwache Kehle er laubte. ein paar Flaschen vom fein sten Falerner! Nun wollen wir zwei miteinander tunken. Veiungm in unser Spaß. He! Giulio, trinke auf das Wohl deines entzückenden Weibes. Hoch lebe die freie Schweiz, in der Conte Pictro verschieden ist, hoch leben die Dämonen, in de en Klauen d,e Weit i t, yocy leve die Grisette die du zum Weibe hast." Conte Pietro trank und trank 'und er schüttete Flasche um Flasche di? Kehle hinab, als wollte er sich zu Tobe trinken. .Totenfest . stöhnte er, .lustiges Fest , und Iran: una trank, bis dem alten schwächlichen Greife im morschen Gehirne eine ver corrte Ader brach. Draußen tobt: eines jener furchtbaren Gewitter, wi: sie so oft an den Vora'.pen Ober Italiens hinziehen und ein heulender Sturm riß die Fenster krachend auf, und löschte die Kerzenslammen, sa daß nur mehr das grelle Licht des Blitzes mit undurchdringlicher Fin sternis wechselte. Giulio stand er starrt, den Bertrag krampfhaft in seinen Händen haltend, zwischen sei nem schwer ohnmächtigen Weibe und bem toten Grafen, dessen verzerrte Auge von 'Zeit zu Zeit das weiß: Licht deZ Blitzes beleuchtete. Die Unsinnigkeit des ganzen Ver träges, der letzte grauenhafte Streich des Grafen, endlich ein aufgefunde neZ, wenn auch altes Testament, in welchem, alle Güter den Verwandten überlassen wurden, bot diesen eine aeeigneie Handhabe, die Gültigkeit des Paktes zu bestreiten. Durch Monate zog sich der Prozeß und wurde endlich zugunsten der Ver wandten entschieden. Wegen deZ er höht gezahlten Pachtschillings wurde mit Giulio ein Abkommen getroffen, der hier mit Adelina anderswärti sein Glück suchte, ohne es zu finden. In das entweihte Schloß aber zog junges, wahrhaft vornehmes Leben ein. Zum Adel der Geburt gesellte sich der Herzmsadel der Inwohner, und vom Glücke, das im Schloss herrschte, fiel auch so manches Sa menkorn auf das weinreiche Land ringsumher. Modern. Weintrinker (bei einer ftlafdie Wein sitzend): Das Weincrl kommt mir so eigentümlich vor, am End' ist er gar ecliu Ter Täufer. Milchbauer (auf dem Wege zum Brunkien): .Geht mS HausI Wenn l 0' wem stadtfertig mach', brauch i kan Pa ten!" Individuell. Oberlehrer: .Sie können mir doch einen Volks tümlichen Aufruf nennen, der Schmerz ausdrückt?' Herrgott, chab i Hunger l" Gut. Jetzt sagen Sie mir eine Interjektion, die Freude ausdrückt, .Herrzoti, hab' l Turjt. Streikposten. DeZ langen Haders müde, haben die Schuh sabnkanten in Lynn. 'Mass.. nach fünf Monate langem Stillstände ihren Betrieb wieder auf. genommen. Am 1. April dieses Jahres wurden als Antwort auf eine Lohnforderung der Arbeiter die Fabriken von de Besitzern geschlossen. Dieser fünfmonatige Stillstand hat den Fabriken einen ffeschäftsverlnst von drei Millionen Dollar gebracht, während die 12,000 Arbeiter an Löhnen P1.5g0.00 verloren babcu. Taf; Streiks allemal van großen Verlusten begleitet sind, die nie. inals wieder eingebracht werden können, wird auch ferner durch den Bericht der .New Aork City Nailway Company" für dns Jahr 191 bewiesen. In diesem Jahre fand ein großer Streik der Straßenbahner statt, und anstatt eines Reingewinnes von $1,439,707, wie im vorhergehenden Jahre, zeigt der Geschäftsbericht ein Defizit von $148.033 für das Jahr 191. Was die Äahngcsellschast an Fahrgeld verloren bat. kann niemals wieder eingeholt werden, cbensowenig werden die Strciker ihre Verluste wieder einholen. Tie Zeit naht, wann Streiks nicht mehr vorkommen werden, wann der Arbeitgeber und der Arbeiter sich einem SchiedSgcrichtspriich fügen wer hcn T'iirrfi Mu mif rinn (TntfsslPrhliniT fMirrfl ?ckiiedösvrucki obne uv.M 4..tt.; II .iui.lllj m ... j .(j i. i i - Einstellung der Arbeit werden die beiderseitigen, nickst wieder gutzumachen. oen Berniste, die cm Ausstand ooer eine sperre ,ie im esoige yu.. vermieden. Bisher ist aber aus dieser Erkenntnis erst wenig Nutzen nrnncn Sin T7nrn flWT Wnrlh" Hfifsipii tnitrlVn irtl ?sn(irc 1915 fVl'lb VIW .V.L. jVK ltJVHV .v.ij,v.. ' . ' ' ' dem Bureau für Arbeitsstatistik 733 Streiks gemeldet. Davon wurden 164 . .-. . t C fT Jt ' ! ........ von oen ÄUSstanoiaen gewonnen. verloren na ourm Einigung geschlichtet, jedoch nur in 28 Fällen blieb das Personal bis zur Schlichtung der Streitigkeiten an der Arbeit. Tie New Jorker TimeS" bricht in bittere Klage aus über die Aineri kancr von nichtdeutscher ?N'stam mung, die' hinter den Amerikanern von deutscher Gehurt und Abstain mung in den Zeichnungen auf die Freiheits'Anleihe zurückstehen, indem sie sagt: Es scheint, das; die im Ausland Geborenen ein größeres Verlangen nach FreiheitSBonds tra gen. als die Eingeborenen. Minnea volis ist rückständig in seinen amen, kanischcn Zeichnungen, aber es scheut sich nicht zu sagen, daß: die Bonds, kaufe von Farn?ern deutscher Geburt und Mstainmung sehr erfreulich sind." Es ist eine Schmach, daß wir nicht willens sind, der Regierung das Geld zur Bezahlung der Löhnung der Soldaten und zum Ankauf von Waren im eigenen Lande zu Iie fern, während unsere Soldaten, die ibr Geld sowohl, wie ihr Leben dar bringen, sich als die besten Patrio ten erweisen. Nur unsere Soldaten und die im Ausland Geborenen tun ihre Pflicht und mehr als ihre Pflicht, wäbrend die lcsamtbeit von unS weniger als ihre Pflicht tut." Die Anerkennung, die damit dem Teutsch, tum gezollt wird, ist reichlich der dient. Tie Teutschen halten keine Reden, sondern greifen in ihre Ta sche, um ihr Heimatsland zu schützen, wie sie es immer getan haben. Tie größten Optimisten giebt e? iii Wallstreet. Sie nehmen von jeder mann das Beste an daS Geld. Und nehmen es reichlich. VonrsV umtmmmsa 1jr V HVM'--! B. II VI MMlM wwssmsmmm i MFT Die Schmoller & ZNueller Co. kaufte ttayden vros. $109,000 5ager von erstklassigen Pianos, Planer Pianos, Zttusikinstrumenten, BlKttmttZZk, für Barzahlung zum eigenen Preis. Hier ist die ganze Geschichte: Hadd? 9ref. flihrfrn kürzlich bfn SarxMunqiSpla rln rnib (anbot, bnfi fcit ttnno autnlunn etuir ät)ailun0iij(trm mrtit crialqrctiD (fuhrt mrttfit sonnte. Um sich ntDt tcfnntimtt itiuittifiltitcn autMU'fntit und bauet icllriatt noch ()rlb n Btrltftta, acht? (it ein naArrst toaririliiaftci ngk fiit btu nluni Ifircs ga!k üeftt4 für Barz,. Wir lchmk das ntcdrtqc Äiiqklist an und lind tevi in btt fcaiu, bfn fffitiofincr von itlirui'f un nichttknnide lerriloric Pianos, Plancr Pianoi und Harmdnic i staunend inUtgen l'injca 4 erlaufe. ,wn" 1 ' IT " " - ,f :r .1. . . ,s - j- i - ' . " - - . . '- , . ,i , j ,,ck,,,,Z.'Z ti : 1 HAYDEfrS PHI0E S500ff -1 l'l Jt r-mi .,",'y"ywfw!iiiw.njiiiji ,.,.- i ii JAi - i A-1- -i j f' ! , ,. .. i in i.p., , jW(nrt. 9 . i.T , L.,,' 5. , , '' : . . ,,.,,.,.', . sÜi - , -rf r i . " . r T"-'' r .r- u V. , ' i , . ... . ' . , - . , vi i ' I'ä ' - - , .,-' : 1 ....,.,,,.., . , , . 1', , ! j.. - ,2 ' , ff j , ! j' j 0UR PRiCE $183 Hf W??'--.".7"?'k 1 f - V'J-Z' -cU -" ,'; si'if Si lauiJC TTm Jfrm r 4- I Diese! greße Lager schlicht solgend, bciükmie Aarkm ein nadk, Sahmkk. !kln, Vorreit. I, tc . scher, iik, Priie & jcrjilf, !Ljigall t idkudlll, Egomiigkk und viele andere. Sie können ein reizendes Upright Piano kaufen für $68, $73, $00, ?100 und aufwärts. Sie können ein vorzügliches Grand Piano kaufen für ?323, $130, $475, $500 und auswärts. Sie können ein feineZ Player Piano kaufen für $173, $212, $258, $325 und aufwärts. Saflrn Sie sich bte golden ek,,nett nicht entgeh, ein Piav d!i'n in rühmten Warte iu solch ilaunlich 'rei?ertvaiii w Umtu. öui,uic,leringu (jen nach Wunich. liesst Iku Uuat,l trl,l,,eitig ud lukt das !,, aolielern. Uicna es Ihnen pskt zu Weilziiachu,. wen ö,e iiichl iahn Leint ino. He Planakäufer: ??!cn Cie ?brn persönlich, Vorteil wctrnelimen und s!ch I ivqu iuuu.buiiib iuri-ii(, I iciliui vl'KUVll tl'üTSrn ( Hier ist eine teilweise Liste der Werte Wir haben Hunderte andere. $350 SSmrnliort Upriaht.. .?!18 $350 äSegman llpright... .174 $225 Groversteen Upright $ 68 $225 Smith & Barnes IIP. $ 83 $300 Sohmcr Upright. . . .$ 88 $250 Gable Upright......? 91 $350 Steger Upright $110 $350 Kohler & Cbase llp. $118 $100 Schubert Upright. .$121 $500 Chickering Uvriabt $188 $100 Price &. Teeple Up. $205 $125 I. & E. Fischer Up. $292 $0 nabe Gnd 515 $500 Price & Teeple Plyr. $212 Viereckige Pianos u. Harmoniums, $5, $10, $15, $20 u. anfwärts. Dies Ist tfin talbet Planvbertaut. Tie Preüe sind deutlich markiert, ein Haree ooer anl. , t'r, tue alle. zucr'i kommt, mini zvertt. ilwt einfache un lodere MklhsLk 4 Kusi!eot!lcllung. Bcdingniige ach Wunsch, tz' m..v r - D j., 1 Freier Pianostuhl und Cchnhdccke mit jedem verkauften Piano. ein,elne Serfrnif (ff onranttett durch die cr'nintftt De'fde iüber $1,000, owj) 0 Btieju bbo ceiitt&iic5i;fn siaimjiaüe iLinaus. kchrewl lofocl der zxreqr cer. Extra Spezialität. 1 ("9 Ciflfff h Slattmuslk, nr. 1W ÜJiuiU Xütn, nm , ...,t per iii . per oue SCHMOLLER & MUELLER V PIANO COMPANY imlUrm eltkfte rna irittc iMtiul es vkftr.