Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 12, 1917, Image 2

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    Zagllcht OAsha Tr!bZe
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ie NnsaKen.
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von Paul Rcinsick
k?chwb)
Cm pchuläcer Schriftsteller der Kasa.
!!, Chtlicinom, dessen !Zlkile im Iah
auf Hosten des UralHeeres fit
rausgegeden wurden, wendet sich in einem
"!.,',!) tbonkn über das Jtafafcn
turn" jegtn das Bestreben, neue Jlafa
mai!wln.!ujirt.a eu.3 Angehörigen ande
rer Stände zu bilde, nd äußert sich
l.nnbei in folgender Weise:
.ctnVim. die Aafafen hat die Natur
seU'jt geschafft, ohne beim Menschen um
Rat zu fcvyn: das ist es. was den
Nasalen zu einer typischen, originellen
und scldsiändiqen Persönlichkeit gemacht
kjai . . . Ich sage dieses alles, weil man
Projekte aufstellt, um neue Nasakcnge.
mcindcn zu schaffen oder zu den bereits
befichenden friedliche Ackerbürger oder
Leute. welche ein Hirtenleben führen, zu
zuzählen, wie z. B. die Kirgisen; das ist.
wage ich zu behaupten, nicht anders, als
ob man Störe oder junge Hühner kunsi
lich züchten wolle. Allenfalls noch aus
dem Nomadenhirten. welcher mit den
Wölfen zusammen in öden Eterven lebt.
kann so e;n Mittelding zwischen Kasak
nd Soldat herauskomiLen, mehr so eine
Art von bewaffnetem Räuber bor dem
weder Feind noch Freund sicher ist. Aus
einem Landmanne aber, der von seinen
vorfahren nur Pflug und Egge ererbt
hit , aus einem Landmanne, in dessen
Adern das Blut langsam fließt, aus
einem Landmanne, der sich größtenteils
kümmerlich durchheizen muß, aus
einem Landmanne, der ein Hemde aus
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Heeren, überwiegt die Zahl der Männer
v,e der Frauen. im allgemeinen aber
find die beiden Geschlechter ziemlich
gleichmäßig vertreten. Während einst'
mal Ehelosigkeit und Keuschheit die
Grundregeln des Lebens der Ton und
Eaporoger-Kasakcn bildeten, steht bei
ocn gelingen Anjafen das eneliche Leben
in hohem Ansehen. Shcljesnom sogt
yicraus vc.,uqlich:
Nach Ansicht der Ural-Kasaken, na
mentlich aber der asakcnmadcken, ist
derjenige Kasak. der bis zum 25. oder
gar bis zum 20. Lebcneiabre nickt ge
heiratet hat. von Gott dem Teufel über
geben; ein solcher ttaf.it hat keinen an
beten Namen als Bruder Liederlich.
Herumtreiber, Lump u. dgl."
Die Schulbildung ist beiden stets aken
im allgemeinen noch schlechter als im
iidrigen Rußland. Die bobe-re und n,itt
lere Bildung steht in Abhänaiakeit von
den Geldmitteln der asakenliec. aus
denen jährlich eine gewisse Summe zur
Unterhaltung von Gymnasien und zu
Äiipendien für lliüveriitatssludien aus-
gcioorfen wird. Tiefe Zuschüsse sind
aber sehr minimal, da sich die Ttanizen
einnahmen vermindern und die Abgaben,
besonders für die militärische Ausrüstung
der Kasakcn für den Kriegsdienst, stän
dia wachsen.
Die Zahl der in den niederen Lehr
anstalien befindlichen Schüler in von der
Energie der Heeres und Schuibebörden
abhängig; wo die Behörden diese Angc
legenhcit energisch selbst in die Hand
1 nastik, Lanzen und Säbelfechten) unter
wiesen.
Nach dem Orenburg-Hcer zeichnen sich
auch die sibirischen und die Ural-Kasaken
durch einigermaßen genügende Schillern
richtungcn aus, bei den übrigen Kasaken-,
Heeren jedoch liegt die Schulbildung noch
sehr im Anfangsstadium.
Wenn wir von 5kasa!cn sprechen, so
stellen wir uns im allgemeinen darunter
ein Reitervolk vor. wilder Krieger, die
von Kindesbeinen an mit dem Pferde
vertraut, mit diesem aufgewachsen und
gewissermaßen verwachsen sind. Einen
Ziasaken ohne Pferd können wir uns aar
nicht denken, und dasjenige, was den Ra
saken ihre Bedeutung im Verbände der
ru,!i,ci)kn Armee verleibt, beruht eben
darin, daß sie grundsätzlich als Reiter
dienen und fo der russischen Kavallerie
c,ne ungeheure umerizche Ucberlegcnheit
über die Reiterei aller andern Staaten
geben. Taher ist es für eine Beurteilung
dr Kasalentruppcn von ganz besonderer
Wichtigkeit, einmal auf das Kafakenpfcrd
einzugehen.
Tas Pferd der Ton-Kasakcn ist klein.
mager, licht und feurig, hat feste Hufe
und einen starken Rücken: zu Krankheiten
ist es wenig geneigt, es ist ankerst im
empfindlich gegen Witierungseinflüsse
und nimmt mit jedem Nuttcr vorließ.
Tas Pferd der transdonifchen Steppe
dagegen, welches zur Remontieruna der
regulären Kavallerie dient, zeichnete sich
bisher durch größeren Wuchs, geringere
Krast und Feuer, weniger festen Huf.
gewöhnlich nicht um diese oder läßt im
besten Falle zwei biz drei Schwadronen
einem in der Lawa aufgelösten Kafakcn
regimcnt gegenüber folgen und reitet mit
der geschlossenen Kavallerie ohne weiteres
durch diese dünnen Linien auf da ei
gentliche Attackcnzicl.
Fassen wir noch einmal die Punkte
zusammen, welche einen Schluss auf den
militärischen Wert des eiiijclncn Kosaken
ziehen lasse,,.
Bis zu Peter dem Großen sehte sich
die KasakenbedLlkerung aus Elementen
zusammen, welche den Krieg a!ö Hand
werk betrieben und daher in hohem Maße
sake Ivurden zur Kerstärkunq der Po
l'zei, zur UnterstUkung und selbst als
Ersatz der Zollwache verwandt; ganze
Regimenter wurden bis auf den litzlcn
Kasakcn aufgelöst; die Kommandeure
verblieben ohne Truppenteile, die Mann
fchaftcn wurden zum persönlichen Dienst
zu den verschiedensten Borgesetzten., bi
einschließlich der lanowoi Pristaws
(Krcispolizcibeamten) kommandiert. Es
ist selbstverständlich." saat General Cbo
roschchin, daß ei solcher Dienst, ohne
zur Entwicklung der kriegerischen Eigen
icyasicn oer a aken beizutragen, in
ihnen nur schlechte moralische Eigenschaft
Liiauijche Jjauern.
Von Izerbert Gulenberg.
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: Hanfleinwand und Bastschuhe trägt und
. oen eorauch des Kattuns und der Stie
. d nicht kennt. aus einem Land
. inanne. behaupte ich, kann kein wirklicber.
, imverfälschter Kasak herauskommen, der
uiizeiiig ein lapftrer Krnger und em
- wohlhabender Kasak wäre
An einer anderen Stelle, bei Beschre!
bung der alten Kasakcn und ihrer un
, bändig: Tapferkeit, sagt derselbe Vcr-
. 1!!:
Ich bestreike nicht, es ist nicht schwie
einen Bauer an stelle des Hutes
mit einer Kosakenmütze, an Stelle dcZ
?!rm!a:s oder Halbpelzes mit einer
-.Uniform zu bekleiden? es ist nicht schwie
r?.g. ihm an Stelle der Sense und Sichel
'n.,A . I. . ? W ! l .
, z.üvu uno Mioeyr IN oie
Hand zu geben; es ist nicht schwer, ihn
zu lehren, wie er einen Fuß vor den
andern zu sehen oder sich wie auf einer
Sprungfeder zu drehen hak. Dafür gibt
es genug suh'.ge Leute Zchmieng aber
i''t es. ihn in eine solche Lage zu vcr
!m. daß er. ohne Erschöpfung der Le
be:,skräfie und ohne Verlust der sittlichen
ttirtinhinnen k! iM, l.k!t,,
- ,w...llK.yn wtfr ÄWllW.tU Vtjtlji, U
wrbl Haus als auch Familie zu unter
lrn.':r, wobei er noch drei bis vier Jahre
im Dienst vom Hause abwesend ist. und
sich in Uniform aus Gardetuch zu kle i
d'n. Schwierig ja sogar unmöglich
ist. ihn mit jenem Sauerteig zu durch
dringen, welcher dem wirklichen echten
Kasakentum zugrunde liegt. Schwierig
und unmöglich ist es. ihm 'jenen Gemein
geiii einzuimpfen, jenen Geist der Brü
derlichkeit und jiameradschaft, jenen
Cfcst, welcher jedem Naturkasaken zu
t'vn ist uns ohne den es keine Gemein
p,cft gchen kann."
In sämtlichen Heeren des asiatischen
Rußlands, wie auch i den kaukasischen ,
&n Äasak als Wache in ttalizicn.
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Ein kasak von der Wolga.
nehmen, da wächst die Zahl der Schickn
und Schüler schall, wo jedoch die Ein-
richtung und Verwaltung der Schickn
dem Ermessen der Stanizengemeinden
überlassen wird, da leeren sich die Ccku-
len ebenso schnell ind werden geschlossen.
Durch besondere Energie in der Er-
richtung von Stanizen- und Dorfschulen
hat sich stets das Orenburg-Heer aus
gezeichnet. Hier sind die Schulen aus-
chlukkich dem militärischen Kommando
des Heeres untergeordnet; außer in den
elementaren Schulfächern (Religion,
Rechnen, Lesen, Schreiben) werden bier
die Kasakenknaben auch in borbereitenden
Uebungen für den Kriegsdienst (Gym-
Deßarabien.
. Leßarabien, das reiche russische Korn
kand, ist eine der jüngeren Provinzen
des Russenreiches und steht deshalb mit
dr mostowltischen Kultur nicht in dem
engen Zusammenhang wie etwa die zen
ira.r iff.sch'n Gebiete. Leßarabien nennt
s' tzi La? d zwischen den Flußläuscn
d s T str und Pruth, das zufolge sei
n e -'.ters als Uebergangsgebict
vZ d n fzrussische Steppen zur To
r'. -i n auf die Geschicke der Völker
:xtn-'3 ton entscheidendem Einfluß
f i' l i ist. Die ethnographischen Ver
f . - rbe -ei dr Stamme, die. einander
u.L ni, dort ihre Wohnsitze gesucht ha
1 '. n-sf i! sich in der aus den hetero
n "li-n Elementen zusammengewürfelten
.l! lnq nach heute stark geltend.
IX- x'Ut iil-t der Bewohner besteht
c - "' '.raiHrt, die andere rekrutiert sich
- U'r- im, Juden. Russe. Bulga-
" ,1 t :-Vn.ir,rrht'tf rmn T,iiI4-.
l. "'. O2alch Vitf VieZeicht
:."! r . I so verschiidengeartik VeU
in diesen Gegenden Fuß gefaßt haben,
hat es Bcßarabien. im Gegensatz zu dem
westlicher gelegenen Wolhynien, nie zu
einer höheren Kultureniwicklung ge
bracht, und das Land ist demnach auch
beute noch mehr wegen seiner landschaft
lichcn Reize als etwa wegen seiner
Städte bcfuchenswcrt. ' '
Beßarabien war ursprünglich die
Heimat der Skythen. Alte Grab bauten
am Pruth erinnern an die Sitten dieses
rauhen Volkes. Später waren es die
Phönizier, die hier lebhaften Holz und
Getreiöehandel betrieben und an der
Stelle des heutigen Akkerrnan die Ko
lonie Ossiusa gründeten. Im vierten
Jahrhundert wurde Beßarabien von den
Doziern bewohnt, dem kriegstüchtigen
Volke, das sich Kaiser Trojan nach blu
i Schlacht 106 n. Chr. unterwarf.
Fortan ging das Land in der römischen
Provinz Tacia auf: die sog. Trajans
Wälle, die sich von Leomo am Pruth
bis zur Festung Bendery hinziehen, bib
tiefliegende Augen und Senkrücken, so
wie durch große Neigung zu Krankheiten
aus.
Der gegenwärtige 5ericg hat auch be
reit bewiesen, daß das Kasakerpferd wie
das trandomfche Ctexpenpfeid sich für
den Krieg als nicht fchr wertvoll erwei
sen.
Im Gegensatz zur regulären Kaval
lcrie reitet der Kasak ohne Cporen mit
der Nagaika, dkr Kasakenpeitsche; die
Pferde sind nur auf Trense zäumt,
das erste Glied führt bei den meisten Ka
sakenhceren die Lanze, während die Ka
vallerie keine Lanze ha!.
Eine besondere, reglcmeniarisch borge
sehene Gcfechtsform der Kasalen ist die
,Lawa"; sie besteht aus einer geöffneten
Linie, mit normal fünf Schritt Zwi
schcnraum von Mann zu Mann und dxn
ihr folgenden Unterstützungstrupps. Sie
dient zur Ausführung oder Verhinderung
gewaltsamer Erkundung, zur erschleie
rung von Bewegungen, zur Verfolgung
ufm. Sie soll, nach dem Ausdruck eines
Kasakenschriftstellcis, den Gegner wie
in einem Fischnetz fangen".
Eng mit ihr verbunden iit die sog.
.Tschigitowka"; das sind die Rciterkuiifi
stücke. Springe vom Pferde. Schießen
und Wiederaufspringen und dergleichen
mehr. In diesen Sachen leistet iii iedem
Llasakenregiment eine Reibe von Leuten
recht Gutes; es ist der größte Stolz der
Kasaken, derartige Dinge vorzuführen.
Es liest aber kein Grund vor. di.
Lawa Höker zu veranschlagen, als es bn
russische Kada?erieosfizier tut, und die
Wertschätzung dieser Gefechtsart ist in
cnen cei cn aup.erordentlich aerina.
Wenn bei den Angrisfen der Gegner die
Lawa anwendet, fo kümmert, man sich
den noch immer ein greifbares Zeichen
jener Zeit. Aus der Vermischung der
iomer mit den damaligen Bewohnern
hat sich, wie man annimmt, die rumä
nische Rasse herausgebildet. In den
Stürmen der Völkermanderung wurde
Bcßarabien nacheinander von Goten,
Hunnen, Bulgaren durchzogen, bis die
Clatöen dort vorübergehend ihre Herr
schast gründeten. Aber auch sie wurden
wieder verjagt, und ruthenische Zxürstcn
nahmen den fruchtbaren Landstrich in
Besitz. Als natürliches Turchzugsland
bildete Beßarabien in den folgenden
Jahrhunderten die Einfallspforte der
raubluftsgen Mongolen, bis dann zu den
Zeiten bei .Banales" in Beßarabien
wieder geordnetere und dauerndere Zu
stände Platz griffen. Mit dem, ganzen
moldauischen Fürstentum fiel Beßara
bien im 16. Jahrhundert an die Türkei
und blieb islamitisch bis 1812, in Kel
chen, Jahre es der Bukarester Friede
Rußland zusprach. Seit 15C4 wird
die Provinz nach den allgemeinen
Grundsätzen der russischen Gouverne
meniöveiWaliung regiert.
Die Bevölkerung . BeßarabienS treibt
vorwiegend Ackerbau und Viehzucht. Die
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Ncitcrstückc der Kaukasus kasakcn.
zene Eigenschaften besaßen, welche der
Krieg erfordert und entwielelt. Alsdann
aber wurden Personen aller Stärke, mit
oder gegen ihren Willen, den Kasak n
zugczäs?lt, wobei sich die Reaicrung nickt
im geringsten um Au-wakl tauglich'!
Elemente bekümnierte. Es ist felbstver
siändlich. daß dieses Zuzahle eins r
ganzlich unkriegerischen Bevölkerung ei
ncn ungünstigen Einfluß auf die kriege
rischen Eigenschaften der Kasaken cui
üben wußte; dieser t3fl?a;jj war ein um
fo größerer, je mehr, die Kasakcn aus
dem früheren kriegerischen Leben zu
friedlichen Bcschftiqunaen liberainaen:
am frühesten war dieses beim Ton-Heer:
der Fall, am spätesten bei den iaukasi
schen Heeren, we-halb diese sich auch am
längsten der den kriegerischen Geist er-
loicnoen Einsluise zu erwehren vermocht
yaoen.
Den Kern deZ Orenbura-L'kek.ez bil
deten friedliche Stadtkasaken. zu denen
allmah.ich Personen der verschiedensten
.anoe. manchmal logar die Bevölkerung
ganzer Eügenvcn zugezahlt wurde. E
ist klar, daß die so in Kasaken umgc
wandelten Bauern nur dem Ramen nach
Kasaken waren, daß aber krieacrischer
Geist sie nicht im mindesten beseelte, na-
mer.tüchda das Orenburg-Heer nickt jene
harte chulc durchzumachen batte. in
welcher das Ton-Heer und die' kaukasi
schen Heere erzogen worden waren.
Bon ungünstigem Einfluß auf die
kriegerischen Eiaettschaften der Kasatea
ist ferner das Vorhandensein einer fffcht
zum Kasakei'.stande gehörigen Bcvölke
rung. deren Zustrom m den letzten Jah
ren im Don-Heerc diejenige der Kasaken
übersteigt.
Tas Ende dcS vorigen und der Be.
ginn des jetzigen Jahrhunderts waren
für Rußland reich n äußeren 5irieaen,
zu denm nicht selieii die Mehrzahl 'der
in Europa ansässigen Kasakcn inberufen
wurde. Diese aufartn Krikgc, der Llampf
mit den Bergvölkern des Kaukasus und
die Bewachung der Ural-Lmie dienten
als gute Schule, um den schwindenden
kriegerischen Sinn der Kasaken neu zu
beleben und wach zu halten. Mit dem
ungeheuren Anwachsen der Kasakcnheere
durch bestand! Zuüäblunaen kört, u
in vielem akrhundert die tätige
Anteilnahme der Kasaken an den Kric
gen Rußlands fast ganz auf. Die Ks-
ten entwickelte und sie in der allgemeinen
n i t ... . , r . .
irtnuim iaci pciaojerjie.
Fassen wir das alles zusammen, so er
gibt sich klar, daß von hervorragenden
militärischen Zähigkeiten oder krieaeri
schen Neigungen bei den heutiaen Ka
saken nicht inehr die Rede sein kann
Trotzdem kann man dem Kasaken gewisse
für den Soldaten hocherwünschte Eigen-
Iwasten nicht absprechen; hierher gehören
besonders große Genügsamkeit und An-
!oruchsio,,c!!c:t. Fähigkeit zu langen
csr'azni und zum .Ertragen schlvierigen
aaericoens. evuiv und Ausdauer,
Die wertvollste militärische Fähigkeit
des Kasakcn ist noch immer seine Reit-
n,ntf, ,cme Vertrautheit mit dem Pferde
umzugehen, eine Eigenfchast, welche es
Rükknni trmnnWM in ,.
v . invi . . vmv utl OUili LCl
lcnigcn keiner Rachbarlander weit über
ltgcne Kavallerie anfzuftelln. Aber auch
viqi: aeugieii i eine geringere acwor
den und hat mit dem Verfall der Pferde
Zucht an Wert verloren.
Man darf nicht nach den stolzen Ge
stalten, die man bis in die letzte
Zeit in Peter bürg in den Kaiser
lichen KasakenkonvoiS gesehen hat, oder
nach den Liedern, die 'von den Helden
taten der Anwohner des stillen Ton sin
gen. ein Urteil über die heutige Gesamt
bcit fällen. Zweierlei ist es. was sie in
Rußland erhält, die Tradition und der
Gcldvunkt. Für das Volk ist noch heute
der Kasak der wahre Vaterlandsveikei
digcr, und mit Jubel begrüßt es fein Er
scheinen. Für den Staat ist die Unter
Haltung der Kasakcnheere billig. Trotz
dem ist man gezwungen, von Jahr zu
Jahr den europäischen KasakeN mehr
Konzessionen zu machen, da sie anders
nicht bestehen können.
Ich sagte, daß dem Kasaken noch zu
sehr die Tradition aus früheren Zeiten
anhaftet, die sie als Elitetruppen ersckci,
nen lassen. Wohl ist nicht zu bestreiun.
daß die russische Regierung bei ollen
möglichen Konflikten, baudisächlick ??
blutigen Unterdrückung innerer Auf
stände, in erster Linie die Kasaken ver.
wendete, so daß es nicht übertrieben ist.
wenn der russischen Regierung der Bor
wurf gemacht wird, dak sie von ithtt
Un an und für sich rohen Kasaken .auf
cn eeann vreinerl' hatte, oder es ist
neunn uno uoeririeoen. woüe man h.m
ajaken jegliche Kultur absprechen.
Unwillkürlich fahre alle Wagen
langsamer, nxim sie sich einem litaui
schen Torf nähern. Schon der Straße
halber, die hier gewöhnlich noch schlech
tcr als sonst wird und in ihren Löchern
nur nach acht Tagen ununterbrochenen
Sonnenscheins austrocknet. Älso fast
nie unter diesem wcchseloollen Himnicl.
Der Bauer in Litauen kümmert sich
nicht viel um die Wege. Er überläßt sie
den Hühnern, dem Vieh und den Leu
ten. die in der Welt herumfahren statt
zufrieden zu Hanse zu bleiben wie er.
In seiner Hütte oder auf der Bank vor
ihr zur Sommerzeit, ist es viel gcmiit
licher als auf der schmutzigen Straße.
Um die Außenseite seiner Häuser küm
wert er sich nicht, im Gegensatz zu den
Teutschen, die an ihnen herumstreichen
und weißen, bis sie wie Schmuckkästchen
glänzen. Holz kann nur durch Farben
verderben, denkt er, und so überläßt er
seine Hllite rubia der Witteruna und
der Bräunung der Zeit, die weniger die
Reinlichkeit als den Stimmungsreiz
seiner Dörfer fördert. Sekt sie ffuck
nur an, seine Hütten, wie sie vertraulich
oc, einanver liehen, die dicken Etroh
dächer über ihre schwarzen, brettanen
Wände gestülpt. Wie gemütliche, be.
moste Häupter schauen seine Säuser
us. So wohl, wie sich das Kind in
seiner hölzernen Wie fühlt, die bier
in der Stube meist an der Decke hängt,
damit sie leicht geschaukelt werden kann,
und so friedlich, wie sich die Toten in
ihren hölzernen Särgen ausstrecken.
erlöst vom Hasten und Wähnen, fo be
vagiich lebt sich der litauische Bauer in
seinem Brctterhaus aus. Es hat meist
nur einen Raum, der ihm als Salon.
aks Wolm- und Schlafzimmer wie als
Küche dient. Wozu sich das Leben durch
unnützes Arbeiten erschweren, sagt er.
Einen einzigen Ofen anstecken und im
Winter anhalten zu müssen, genügt für
den Haushalt. Selbst in der Tenne teilt
er gern mit seinem Nachbarn, an dessen
Haus er der Wärmcersvarnis Kälber
dicht angedrängt wohnt um die Last des
Relnefegens nur halb zu tragen. Ueber
die Zeit, wenn gemeinsam 'droschen
und das Korn auf der steinernen Hand-
muqie zermayien werden soll, einigt
man sich kameradschaftlich untcrcinan.
der. In der einzigen Stube seines
Hauses darf der litauische Landmann
schalten und walten wie ein König. Er
schläft meistens nicht wie der russische
Bauer oben auf seinem Ofen. So kt
wird es hierzulande nicht, und der Platz
drüben läßt sich zum Trocknen und.
Dörren besser ausnutzen. Aber er ruckt
seine Lagerstätte wie die seiner Kinder
möglichst nahe an den warmen Herd
platz, us dem in den 'Winternächien.
wenn der Wind durch den Schornstein
stößt, ein rotes Flämmchcn z Ehren
der alten litauischen Lichtgotthcit spielt.
Die Bettdecken, unter die er sich mit
feiner Frau und seinen Kindern hüllt,
hat der Litauer selbst gesponnen und
gewebt. Ans dem Wcbfiuhl, der fast in
jedem Bauernhaus am Fenster sieht,
und der mit traulichem Geklapper, das
ähnlich klingt wie das der Störche aus
seinen. Dach, das Tuch zu seinen Hosen,
wie zu den Röcken seiner Ehebäls'c und
feiner Töchter, zusammengeschlagen hat.
Auch seine Hemden, die vorn auf der
Brust wie an den Armen mit einfachem
Zickzackmuster bestickt sind, hak er selber
geiponncn. Aus fernem eigenen Flachs,
den seine Töchter am Spinnstuhl, dessen
.luju.ai nur von ver Jndultrie ver
schlungcnen Menschen nur nock, i nlhn
Theaterstücken schnurren hören, geschickt
tu Dreyen ronien. Auch leine Tonkruge
und sein Geschirr, hat er geformt und
- n, 1 . i ir t f . ...
geijariei. Wayrya'k weinerlich
r.x. l.:. n., 4 r. . - .. "
nm bic .'VIISIUNII oer Litauer
dachcS, das sie wie die Wendenhüuser
mit zwei geschnitzten Pferdcköpfcn zie
rcn, sich niedersetze und das alte Rest
beziehe. Ten Fliegen wehrt er nicht, in
seine Hütte zu komme und sich in rie
sigen, schwarzen Scharen, wie wir sie
gar nicht mehr kennen, als harmlose
Parasiten bei ihm niederzulassen. Ahnt
er doch nichts von der krankheitsübcr
tragenden Gefährlichkeit dieser wie an
derer, vielsiisiiger Mitbewohner feines
Heims. Sie leben ja nur so kurz, pflegt
der Litauer begütigend zu sagen. Selbst
die Schlange noch ist ihm heilig, und er
benutzt die Tier dHS Aeskulap. das er
zuweilen mit Milch futtert, gern zu
allen möglichen Saus- und Heilmitteln.
Das Vieh eine? Torfes weidet gewöhn
lich zusammen: Kühe. Schweine, Schafe,
Ziegen und Pferde durcheinander. Und
es gehört zu den lieblichsten Bildern,
die dem Auge des Voriibcrfahrenden im
Sommer begegnen, wenn er ei solch
Stück der Arche Roah. auf grünem,
welligem Grunde liegen und leuchten
sieht. Die Pferdcliebe der Litauer ist
allbekannt. Eine reizende Sitte ist die,
daß sie die frisch gworfenin Fohlen in
der ersten Zeit neben der Mutterstute,
die sie wieder in den Wagen eingespannt
haben, einherlausen lassen, um die
Tiere, die vor kurzem noch eines waren,
nicht gleich wieder zu trennen. Wie ein
Strich läuft und trippelt das faden
dürre Ticrch.cn neben der Mutter her.
ein Sinnbild der Kindheit, wie eS sich
nicht rührender malen und dichten läßt.'
Z5exetthaasl.er
zauswZrje.
haupt,achl!chj!en Landesprodukte sind
Mais und Wein, daneben Weizen.
Gerste. Hirse. Hanf. Flachs und ver
schiedene Gemüse. Auch Tabakban fehlt
nicht. Außerdem wird dort Salz. Sal
peter, Marmor und Kalk gewonnen.
Das Land ist außerordentlich reich an
Wild. Geflügel und Fischen. Industrie
gibt's, mit Ausnahme von Gerbereien
und Schnapsbrennereien nur wenig.
Städte und Dörfer dieses Lgndes zeu
gen durchweg von ärmlichen Verhält
nissen und haben sich aus ihrem tradi
tionellen Schmutz noch nicht erhoben.
Kischim selber, die Hauptstadt mit
etwa 180.000 Einwohnern, sieht, nit
viel anders aus als wie ein großes
Dorf aus Lehm- und Sckilfhäusern,
aus denen, wie in allen füdrussifchen
Stadien, eine Unzahl von Kircken aller
Konfessionen hersusragt. Kifchine
war einstmals der Schauplatz entsetz
licher Judenmetzeltien. Die Stadt Js
mail, ganz im Süden an der rumäni
schen Grenze, war efrühcr eine wichtige
Tüikenfestung. die 1770 von den Ruf
sen erobert und später von Suwaro
zerstört wurde. Seitdem . ihre Boll
werke geschleift sind, ha! sich Jlmail ,il
einem regen Handelsplatz entwickelt.
Die Stadt Akkerman am Liman (d. h.
Flußmündung) erhebt sich über der
Stätte der alten milesischen Kolonie
Tyras. Die Stadt war während der
Völkerwanderung vom Erdboden der
schwunden, wurde dann aber von ? n
Genuesen unter dem Namen Mauro Ea.
siro wieder aufgebaut und 1484 von dL
Türken erobert. Weithin sichtbar über
ragt daS Schloß der genuesischen Vögte
bie sckutzstarrenden Gassen des Ortes.
Fortifikaiorisch wichtig sind Choiin
hart an ber bukowinischen Grenze und
Bendery, das in, breitem Bogen vom
Dnjestr umlloffen wird, ebenfalls eine
alte Turkenfiste. die durch ihre mächtige
Burg noch lebhaft an alte, haßerfüllte
Kampfe gemahnt. Heute ist Bendery
Aussuhrplatz für Getreide. Wein und
Bauholz. Ganz in seiner Nähe liegt
der Flecken Warniß, wo der schwedische
König Karl XII. nach der Niederlage
bei Pultawa von den Türken einst in
terniert worden ist.
Man kennt seine eigenen Talente
erst, achoem man den Versuch damit
gemacht hat.
aber in den Juostas. den geknüpften,
farbenfrohen Bändern, die der Mann
um seinen Gürtel und die Frauen um
ihren Hals oder in ihr Haar geflochten
haben. Man begreift, daß in der Heide
zeit zwischen einzelnen Stämmen um
den Best solcher, besonder seiner
Bänder Kriege und Schlachten stattge
funden haben. So verlockend lachen
einen manche dieser Gürtel an. die gleich
minien iöiurnen, wie ie einst in steiler
Schrift ihre Priester in das frnli h.-r
Bäume schnitten, um den i'it.-i-
hängen.
xäntn kennt er als Mann wie als
Frau keinen Schmuck. Wenn man nicht
die bunten, wollenen FaukthandschK.
die in ihren starken Farben an skandi
navische Muster erinnern, und die
weißen Kopftücher, mit bcnen die W?!
ber Sonntags zur Kirche gehen, so nen
nen will. ?!m übriaen ,ieren ifcn nur
seine langen, strähnigen, blonden Haare
UNS die blauen, etwas stumpfblickenden
Augen, die ihm sein urdeutsches Aus
sehen geben. Gewöhnlich geht man noch
barfuß in Litauen. Nur zuweilen tragm
bie Männer Sandalen oder umwickelte
Füße und Beine. Lautlos hufcht Männ-
lein und Weidlem durch daS Haus.
Nachkommen eineS einst freien und
noizen, leider seitdem nur allzu gekncch
tetcn Volkes. Den außerdeutschen Litau
ern. im Gegensatz zu den andern, die
frei umhergehen und sich entwickeln
dursten, hat das etwas Aengstlichcs
Verschüchtertes, ja. wie ihre Feinde
sagen. UnterwursigeS gegeben. An den
Raum, in dem die Bauern wohnen,
haben die Haustiere, soweit sie durch
die Tür gehen, nach Urvätersitte ihren
Anteil. Hühner und Ziegen kommen
zwanglos herein und sorgen vereint' mit
Sund und Katze dafür, baß keine Spei
sereste auf dem hart getretenen Erdbod'n
der einzigen Stube liegen bleiben. Daß
sie dafür andere Spuren ihrer Gegen
wart zurücklassen, stört den litauischen
Bauern als Tierfreund nicht weiter
Es freut und unterhält ihn, daß d'e
Tiere d lange Kälte der Winl'rzeit
mir ihm aushalten und ihm von ihrer
Wärme, so viel sie können, mitgaben.
Er lockt im Frühling den Storeb nn
daß er auf bem First seine; Stroh
Ans der Zeit der Wohnungsnot in
Kopenhagen erzählt die danische'Wochen
schrist Klodö-Hans" lTölpcl-Hans) sol
gendc lustige Geschichte:
Unser Hauswirt kam neulich zu Besuch
zu uns. Er behielt den Hut auf und
ging über unsere neuen Teppiche, ohne
sich die Jüfze abgewischt zu haben. Meine
Frau wollte irgend etwas Unüberlegtes
sage,,, aber ich sandte ihr einen flehen
den Blick zu. Es konnte uns nichts
Schlimmeres geschehen, als wenn er uns
kündigte. Wir setzten ihm sofort einen
Whiekncda vor. stellten den Zigarren
kästen daneben und schoben ihm ein Kis
sen hinter den Rücken.
Er runzelte blos die Brauen tmd sagte
barsche Ich muß Cie darauf vorkxrei
ten, daß Cie gesteigert werden."
choi, wieder!" entfuhr cs meine?
Frau, .Hören Sie nicht auf sie." sagte
ich schnell, sä ist ja nur natürlich, daß
2!e Ihr wohlverdientes Geld haben wol
liii, es hat mich nur gewundert, dafz Sie
solange damit gezögert haben. Nehmen
Sicei:,c neue -Zigarre, edler Wohltat !"
Er stopfte sich eine Handvoll in bie
Tasche.
Sie hakn sich darüber beschwert, daß
Mäuse in der Küche sind." sagte er
streng.
Beschivert!" sagte ich. nein, wir sind
doch nicht so undankbar, wir betrachten
das im Gegenteil als eine Annehmlich
k.it. Es mn.chi im Vergnügen, die nied
lichen kleinen Tiere in ihrem Tun und
Treiben zu beobachte!,."
Er saß und brütete eine Weile bor sich
hin, dann sagte er: .Ihre Frau so sich
vayin geäußert haben, daß der Abwasch
undicht wäre."
Stumm und wie gelähmt vor Schiel
ken stand ich da,
Es wirr, Ihnen gekündigt werden.'
sagte der Wir,, uuzriedene Mieter
sind nichts iür mich."
Da wars.u wir uns ihm zvi Fußen,
und me,e Fr., schrie: Denken Sie an
unsere sieben unmündigen Kinwer!" Er
runzelte die Stirn, das war fast, das
schlimmste, an das wir ihn erinnern
konnten. Als er qiua. sagte er. wir
würden noch Näheres von ihm hören.
Da dachte ich, es müßte irgend e.'mos
getan werden, um ihn milder zu stim
mcn. Eine Woche später fantke ich ihm
folgenden Brief: .Grosniachtiner Herr
W,rt! Ich habe nun a,:f meine Kosten
die. ganze Wobniing neu malen lnssen,
drei Zimmer wurde niit echten Gold
ledertapcten tapeziert, die Dicken frisch
geweißt und goldene Leisten 'an den Ge
simsen entlang gelegt. Außerdem hab:
ich alle Fußböden mit Linoleum beleaen.
den Abwasch instandseken und die Mäuse
vertreiben lassen. Ich Hesse, da u
das zugute g, halten werden wird und
daß wir lange die Elite dabei, tr.erti.it.
in Ihrem vorzüglichen Hause zu woh
nen."
Drei Tage später erhielt ich folgende? .
selben von dem auswirtslvr'int
Da Sie im Widersbruek, mit thrm
Kontrakt, der dem Mieter verbietet iw
Erlaubnis bis Wirtes Veränderungen
vorzunehmen, neu taveziert. Pinnin
aufgelegt usw. haben, da Sie ferner die
zu der Wohnuna aebörinen N?üs
fernen ließen, wird Ihnen hiermit d
Wohnung mit vicrzkhntägigcr Auszugs,
frift gekündigt."
j
wenn
Man muß nicht borgen,
muH maß ivieoerzugeoeu weiß.
es Menschen' gibt, bat der
Mensch sich zu wenig gefreut: das ollein
ist unsere Erbsünde. Und lernen wir
uni freuen, so verlernen wir am besten,
andern wehe zu tun und WcheZ auszu
denken.
Alle Arten sein Brot zu verdienen,
sind einem ehrlichen Mann gleich an
ständig; Holz spalten oder am Ruder
des Staates sitzen. Es kommt seinem
GewiNen nicht dareu,f an, wie viel er
nützt, sondern wie viel er nützen wollte.
Es ist die Sache der wenigsten, un
abhängig zu sein: es ist ein Vorrecht
ber Starken. Und wer es versucht, auch
mit dem besten Rechte dazu, aber ohne
es zu müssen, beweist damit, daß er
wahrscheinlich nicht nun stark. sonselZ ,
b,ö ,ur AuZaelasseichcit verwegen ist.