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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 10, 1917)
Seite '4-Tägliche Omaha Wbttne-Mtttlvoch, den 10. Oktober 1917. c " . ss ff liehe B mahn Tri bu n c TlUBljNJE FUBUSÜLN0 CO.J VAL. J. PETER, rteaidont. Uil IlawÄrd Str. Telephon! TYLEK 340. Omaha. Nebnska, Dei Moinea, la, Branch Office: 407--6 th Are. Preis de Tageblatts: Durch bat Träger, per Wstch, 10tj durch die -i-M, Per Jay, $j.OO; einzelne Nummern Le. Preis des Wschm fciatÜ: Bn smkte, PorauöbrzaH!ung, per Jahr $1.50, Entercc) as gecond-la38 matter M&rcb 14, 1912, &t the postossic of Omaha. NVbraska. ander the act of ContTCRg. March 3, 1879. OmaHa, Neb., Mittwoch, den 10. Oktober 1917. Unsers NegZerung und die deutsche Sprache. Seit einigen Tagen haben wir in unserer Zeitung angekündigt, deft ein in deutscher Sprach!? abgesabtes Buch .Wie der Krieg nach Amerika kam" jedem Leser frei zur Verfügung stelie. Dieses Buch ist von Beamten der Negierung versaht, dann in die deutsche Sprache überseht und in dieser Sprache gedruckt und veröffentlicht worden. Wir haben auf Ersuchen und im Interesse der Negiening schon einige Tausende dieser Bücher vertrieben, und noch kommen täglich Nachfragen. Das ist nun alles ganz in der Ordnung, und es siele uns nickt ein, darüber ein Wort zu verlieren. Doch der Umstand gibt uns Gelegenheit, im Zufannnenhange damit auf die Notwendigkeit des Erscheinens von ,ite ratur und ganz besonders von Zeitungen in deutscher Sprache cnifmerksain zu machen. Wie groß die Notwendigkeit des Erscheinens eines Tageblattes in deutscher Sprache im besonderen seit Auöbnich des Krieges in Omoba war, davon geben me Taulende von Anfragen Ausichluv, die an die Nedak t!n gestellt wurden, und die Hunderte von Leuten, die Persönlich vorspra chen, um Einzelheiten über die neuen Gcfeve und Vorschriften wie fliegt firierung unter dem AushebungSgeseb, Erlangung von Passierscheinen, Ülusicllung von Freilassungspapieren usw. in Eriahriuig zubringen. Doch' die Regierung ivuf-.te das. . Und aus diesem Grunde lief; sie : auch das sogenannte Rot.Weiß Blaubuch" in deutscher Sprache erscheinen. Einen sehr klaren und anschaulichen Artikel veröffentlichten dariiber auch ein MUwaukee katholisches Wochenblatt, der Exelsior". der das erwähnte Buch kurz ein Weißbuch der Regierung nennt und folgendes sagt: Kürzlich ließ in Washington der Ausschuß zur Aufklärung des Volkes ein Weißbuch erscheinen, das die Geschichte der .Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Deutschland in übersichtlicher Forin und in deut scher Sprache" enthält. Wenn auch dieses Weißbuch fast nichts enthält, was nicht schon längst in Einzelheiten bekannt geworden wäre, so verdient cs doch aus zweierlei Gründen einer näheren Erörterung unterzogen zu werden. Denn einerseits liest sich etwas ganz anderes, selbst dort, wo es Nicht vollkommen überzeugend wirkt, wenn man es im Zusammenhange vor sich stecht, und andererseits muß der Umstand, daß das Buch in deutscher Sprache erschien, von der deutschamerikanischen Presse mit besonderer Ge nugtuunz begrüßt werden. Kann man sich doch ein schlagenderes Argument für den Bestand, z'a für die Notwendigkeit der deiüschamerikanischen Presse kaun: denken! Es bedeutet dies die unumwundene Anerkennung des lrundsates, daß, um sich mit einem Teile der amerikanischen Bevölkerung zu verständigen, öie oeutsche Sprache unbedingt notwendig ist. Tiefe Anficht versechten wir ja stets, wiesen wiederholt darauf hin, welch ungeheure Bedeutung der sremösprachigen und insbesondere der deutfchamcrikanischen Presse gc bührt, und beklagten es oft, daß diese Bedeutung von den leitenden Kreisen nicht gebührend anerkannt wurde. Nun kommt man ja endlich mitten im 5!riege darauf, wie überaus wichtig und wertvoll es ist, sich mit dem jenigen amerikanischen Element, welches nicht um ein Haar weniger ame rikanisch ist, weil es der deutschen Sprache besser oder ausschließlich mäcktig ist, zu verständigen, und man scheut sich nicht, zu diesem Zwecke in Washington Deutsch zu reden, obwohl man mit Deutschland iin Kriege liegt. : . Was werden jetzt alle die Chauvinisten zu sagen haben, die die deutsche Sprache mit Stumpf und Stil ausrotten wollen, deren Patriotismus inj der sinnlosen Wiederholung von Schiinpsworten und anderen Zärtlichkeiten, sich auslebt, die vorgeben, sie glauben, -daß die stnegsparta in Teutsch -4ap niedergeworfen werden kann, wenn man Goethe, Schiller und Wag vet Yijecn dem Kaiser auf dem Scheiterhaufen verbrennt? Hoffentlich dürste üinen" dieser Schntt Washingtons einen tieferen Eindruck machen, als die wiederholten bestimmten Erklärungen und Wünsche des Präsiden. ich und seiner näheren Umgebung es bisher anscheinend zu tun der. mochten. Wäre die Negierung nicht überzeugt, daß die deiüschamerikanische Presse ihren Lesern den richtigen Weg des, Verhaltens gegenüber dem Lande, dem sie Treue geschworen oder schon traft ihrer Geburt sie zu leisten haben, weist, sie hätte ihren Standpunkt schwerlich durch die Ausgabe eines Weißbuches in deutscher Sprache gestützt. Es wäre eine schöne und dankenswerte Eckschädigung für Vieles, was die Deutschamerikaner in diesen schweren Kriegsjahren an Seelenleid durchzumachen hatten, wenn sich wenigstens ein vollkommeneres und klareres gegenseitiges Verstehen zwischen den beiden wichtigsten und größten Bestandteilen des amerikani sahen Volkes heraus bilden würde." einbüße. Und waö soll man von einem Publikum sagen, das Anspruch auf eine höhere Bildung macht und sich eine derartige Beschnei düng hoher 'unilgenuile bieten laßt, ohne dagegen zil rebellieren? Stellt eS sich nicht das Zeugnis aus, das seine Wertschätzung der musikalischen Kunst nur auf Renomage und Schein beruht, daß ihm die STOufif nur ein Ohrenkitzel und keine Genmtserhebnng ist. daß es den Opernbesuch als eine 2t'odcsache betrachtet, eine Gelegenheit zur Entraltung von Kleider und Juwclenpracht und üppigen Busen? Wahrlich, dieser Krieg hat die wahre Natur dieser Kulturmenschen aus den höheren Kreisen der Protzokratie enthüllt, ihre innere Hohlheit, ihre Taktlosigkeit, Gefühlslosigkcit. Nohhcit. Ungcrech. tigkeit, Scheinheiligkeit, Verlogenheit und Voreingenommenheit. Wehe dem Land, wenn ein solches Gesinde! auf die Kulwrentwickelung einen dominierenden Einfluß ausübt. Und das ist leider der Fall in jedem klei ncren und größeren Gemeinwesen dieses Landes. (Peoria Sonne,) Der russische wirruiarr. ' Mail braucht nur die Berichte über den Petersburger demokratischen Kongreß zu lesen, um zu sehen, wie kunterbunt es dort zuging. Arbeiter, gemeine Soldaten und Bauern saßen auf den Bänken, mit da und dort einem höheren Militär in Uniform dazwischen. Dasselbe bunte Schauspiel bot die .Zuschauerbühne, die sich nicht minder an den Verhandlungen bc teiligte, als die Telegatenbank, auf welcher etwa zwölfhundcrt Mitglieder saßen. Den in einer Loge sitzenden auswärtigen anbten mug beim Anblick dieses Schauspieles einer neuen Demokratie" seltsam zil Mute gvcsen sein. 5kerensku trat mit der ganzen Macht der ihm eigenen Be redsamkeit für sein Programm einer Koalitionsregierung ein, aus welchem er aber die radikalerm Elements, die Uerfa?iungzoemvrraten", auege. schlössen wissen wollte. Sich eine klare Vorstellung von oll den verschie denen Parteischatüerungen zu machen, die in Rußland um die Ober, band oder auch nur einen Anteil an der Regierung kämpfen, ist schwer. Da rit es Oktobristen und Tezcmbristen, Marimalisien und Miniinalisten. Bolschewik! und Menschewiki, Zemstva, Kadetten usw., usw. Sie liegen sich alle in den Haaren und sind einig nur in dein einen Gedanken, daß fcje Errungenicbasten der Revolution" vor dem xm Hintergründe iauernoen Gespenst der Reaktion, d. h. der Rücklehr zur allen Ordnung der Dinge der etwas Aehnlichcm gerettet werden müssen, wobei jeder selber der fein will. Man denke sich eine unkultivierte iciste wie oas ru)i sche Volk und ine Ausgeburt aus demselben, von der die Wenigsten lesen und treiben können, als die Gebarerin einer neuen Staatsordnung. Uno -doch mini man gestehen, daß ein Vergleich zwischen dem russischen Volk des 20. und dem franzosiichen des 18. Jahrhunderts unendlich zugunsten des ersteren ausfällt. Solche Scheusale wie einen Marat und Nobespiere hat das revolutionäre Rußland noch nicht gezüchtet. TZs Verdienst dafür beansprucht Kcrensky. Ich habe Rußland aercttet!" so rief er dem versammelten Kongreß zu. Ich habe die Korni Io''j'sche Empörung verhindert? ich habe sie zerstört: ich habe von ihrem itnstrn an um sie gewußt!" Das glauben auch jene, die behaupten, er f,;.':t U angestiftet, um sich als Netter des Vaterlandes ausw'clen zu knnnen. und sie weisen auf seine gnädige Behandlung des Rebellen, den (-,-:erl Alevicf einen Patrioten" nennt, zum Beweise dasür hin. Andere wicdennn behaupten, Korniloff habe den Machthabern in Petersburg nicht c;rc::;t, die er mit den Teutschen für verbündet hielt. Es waren deutsche LV.mi:;.ir die den großen 5lasnner Brand herbeisührten, die Millionen Rubel springen licfan, um den Kohlengrubenbctrieb im Tongebict lahm, zulegen und 'über Tniestr und Wolga führende Brücken zu sprengen plan. ha und in Petrsgraö die Maximalisten.Bcwegung organisierten. Und weil er das wußte und den bösen Teutschen das Spiel verderben wollte, ruf er die Nevolte ins Leben, die endete, wie das Harnbcrgcr Schießen. Chicago bat der Overn aus dem nden ausgcschloiien Mit Einvcrslävdni der höheren KnollProbokratie in ita'ieniicke OpernTircktsr Campanini die deutschen i Im Sui? O'a-I ..t 1, frthfmfi-svTrMrtfln (ttri'irr v ' .,..; tl(. V.l'l, .1 UMV mv.iljVliviltikl. Wl-..,v. yy j..,- '.u"'e er.-'- tj'it bru!.'.1 chauvinistische Handlung veranlaßt die kü'ine Plan ::vS.?r er zu Thredsta Madtors.zit einer sckarfen Auseinanderserung fn is-.f in 9 tm-f .!! nTf.'s't.nt ? nnltcn hi' ..Trrtnfrrihf" . hinftri sie drr Schlußfulserung gelangt, daß ohr.e die 2l!eckerwttke der deutschen ' !.'.r e.:i m:'.s-.!i'.':.:Z rerz.iiin seinen Herren, lolchLi Lert Tabak ksmmt zu Ehren! Wie an schwülen Sonimertagen ein plötzlich hereinbrechender Gewit. tersturm lustreinigend und erfri schend wirkt, so ränint auch der Krieg mit all seinen Schrecken, oft gründlich mit dein angesammelten schütt und Müll auf. Er entwurzelt manch herrschend Vorurteil und festgelegte Ideen, mit der Geioalt des Gcwittersturnieö, md bahnt den Weg zu einer neuen Lebensanschauung. De.s Alter stürzt, es ändert sich die Zeit und neues Leben blüht aus den Ruinen." Fest, gewurzelte Ideen zerstieben wie der Spreu vor dein Wind. Auch in diesem Lande der Frei, heit, wo der heitere Lebensgenuß vor der finsteren puritanischen Lcbensan. schaumig zurückweichen mußte, wo man das bunde Wölkcrgernisch in ein Prokrulesbett hineinzuzwängen ver sucht, um ihnl einen einheitlichen Charakter zu verleihen und die Schablonisiernng der Lebmsgevohn heiten des Volkes durch Zivangsge setze zu erzwingen hofst. hat der riez dieser Entwicklung der Dingo ein vorläufiges Halt geboten. Die Bewegung, welche in den letzten Wochen im Lande einsetzte, um untere Soldaten mit dem so beliebten Tabak zu versehen, hat in den Urei sen der ainerikanischcn iVtnicr groß? Entrüstung hervorgermen. Die Inv sterisch.en christlichen" Fmuenvereiiie und die pharisäischen Seltenprediger erhoben einen gewaltigen Länn dar über, daß nian die Soldaten niora. lisch schädigen welle. Doch den eng. herzigen Menschen wurde bedeutet, daß es wohl besser wäre, wenn die Prohibitionisten ihre Zwangöverbote nicht aus den Tadatögennß ausdeh. nen trürden. sonst köinite es sich er. eignen, daß das Volk von der ganzen Absinienzveivegung sich lossagen und den Trockeneii" das errungene (3c biet wieder entreißen dürste. Iin Staat Iowa hat die Presse den Prohibitionisten zu vecnehen gc geben, daß ihre Opposition gegen die Gewährung von- harmlosen Zigar. ren. Zigaretten Ulid die Tabakspfeife an die Soldaten, welche ihr Leben für dieses Land einsetzen, einen gro ßen Unwillen unter den Bürgern er regt habe, so daß die Annahme des Prahibitionsamendenkents in der be vornehenden Wahl lehr zweiselhan sei. Den Landesverteidigern, die den Strapazen des Krieges ausgeietzl sind, sollte der Genuß des Tabaks nicht verboteii sein. Der .Uampfes mut der Truppen in: Flde würde durch den Tabakögenuß iiicht veruiin dert. Es wäre sogar gut, wenn desi Truppen der mäßige Genuß von gei stige Getränken gestattet würde. Dies ist die Tvrache, welche die Freunde des Tabaks geen die Zwangsfanatiker führen. Wie man sieht, hat der Krieg den verhaßten Tabak wieder zu Ehren gebracht nd liegt es im Bereich der Möglichkeit, daß derselbe Einsluß sich auch wäh rend des Krieges aus den Genuß geistiger Getränke übertragen wird. Wie verlautet, ist die nmerikani sche Kantine in Frankreich ganz im Einklang mit den englischen und französischen Bestimmiingen errichtet worden, ohne daß unsere Befehlsha. ber Einsprache erhoben. Wenn dies der Fall ist, dann erhalten die Käm Pfer ja wohl auch geistige Getränke nach des Tages Müh' und Last. Dies dürfte wohl der Anfang vom Ende der Prohibition in der Armee sein. Allerlei vom pelzmarkt Obwohl seit Jahrzehnten luiter den pelznagenden Tieren Amerikas gewaltig ausgeräumt worden ist. nimmt dieses noch immer unter den Felle liefernden Ländern den ersten Platz ein. Ihm am nächsten kommt Australien. Hinsichtlich des Pelzhan dels dagegen haben die Ver. Staaten sich mit dem zweiten Platz begnügen müssen. Erst als der Weltkrieg die Aufmerksamkeit der Völker Europas anderweitig und intensiv in Anspruch nahm, vermochte auch auf diesem Gebiete Amerika die leitende Rolle zu übernehmen. Wohl finden noch wie früher Auktionen in London statt, allein weder an Zahl noch an Qualität der angebotenen Felle, noch hinsichtlich der Beteiligung lassen sie sich mit den vor dem Kriege abgehal. tenen vergleichen. Die im Fellmark, te bemerkbare Knappheit darf in der Hauptsache auf den Mangel an Ozeantrailöportraum und die durch die Kriegsgefahren außerordentlich in die Höhe getriebenen Vernche. rungsraten zurückgeführt werden. Auch die berühmte Messe in Tfcfomi einst doi Mekka der Nowgorod, Käufer der Welt, hat fast ganz ihre internationale Bedeutung verloren. Die letztjährige Messe war fast nur von Russen besucht. Einige wenige Franzosen und Engländer lmtten sich eingestellt' die Amerikaner glänzten jedoch durch gänzliche Ablvejenheit. Die dort erzielten Preise wiesen eine Erhöhung von doppelt bis vierfach auf. und zivar die größten Steige rungen für Zobel, Hermelin, Breit, schwänze und Iltis. Die übrigen festländischen Handelszentren für Felle mußten infolge der Kriegsver. haltnnie entweder ihre Tätigkeit gänzlich einstellen oder auf ein nur zehr geringes Maß beschränken. Diese Verhältnisse haben dazii bei' .getragen, daß die Ver. Staaten heute den größeren Teil des Pelzhande kontrollieren. Tiefer voilzieiit sich hanptsäcklich auf den alliä'irlich drei mal in St. Louis und in New ?ork stotifindenden Messe, Der Wert der dort in unbearbeitetein Instand verkauften Felle belauft sich auf viele Millionen Dollars, und Käufer siel len sich aus allen Wellteilen ein. Die näch'ieu Messen nebst Auktion finden in St. Louis ain tf. Oktober, und in New i'joik am 15. Oktober statt, und dürste Deutschland das einzige größere Land fein, das dort dieomol nicht vertreten fein wird. Auch die Bundezregierung ist am Fellhandel interessiert, und zwar als Vertänfer von Ottenellen. Vor dein Kriege wurden diese roh auf den Markt ge. bracht, dann nach Europa behufs Fertignellung gesandt und hier gegen einen Wertzoll von 20 Prozent wie der eingerührt. Dieser Nachteil ist jedech jeut beseitigt, da sie uumnehr in den Ver. Staaten fertiggestellt und fiir die Verarbeitung zu Män kein und anderen Kleidungsstücken zugeschnitten werden können. Alle Arten Pelze stehen auf diesen Mark, ten zum Verlauf, vom kostsvielizen russischen russischen Zobel bis zum Fell der geinähnlichen Haustatze. Aber nicht nur für bürgerliche, son. dem auch für militärische Zwecke werden Pelze viel begehrt. So kauf, ten Engländer z. B. auf der Neto Äorker Jaiiuarmesse, Bärenfelle in großer Zahl, und es, steht zu erwar ten, daß diesmal auch die Bundes, regierung derartige Felle in größerer Menge ankauseil wird, besonders für die Bekleidung unserer Lustschiffer. Ter Krieg hat jedoch nicht nur Erfreuliches, sonderil auch mancherlei unerfreuliche Zwischmfälle gebracht. Ter Mangel an echten Farbstoffen hat es außerordentlich erjchiuert, Fel len die rechte und dauerhafte Fär düng zu verleihen. So hatte eine Färberei kürzlich einen Schadenersatz von $50,000 zu leisten, weil Mar derfelle durch den Färbeprozeß be schädigt worden waren. Und dabei hatte die betreffende Anstalt für die verwendeten Farbstoffe $100 das Pfund bezahlt, welche vor dein Krie ge zu nur 50 Cents zu haben waren. Auch die Einfuhr von andern: Län dem ist infolge des Krieges beträcht l'.ch herabgegangen. Und da die neueste Mode eine reichliche Veriven. dung von Pelzmerk vorschreibt, ist es verständlich, daß die Preise hierfür ungeheuer in die Höhe gegangen find. Der teuerste Pelz von ollen ist diese Saison russischer Zobel. , Er H wörtlich genommen nahezu un schätzbar. Ein breiter Kragen aus 15 bis 18 zusammenpassenden Fellen wird auf $10,000 bis 18.000 be wertet. Letztes Jahr wurde ein Man. tel, der aus allen Weltteilen sorgfäl. tig zusammengesuchten Zubelsellen hergestellt wurde, für $73,000 per. kaust. Ein letztere Zeit außerordent. lich beliebter Pelz ist der des kana. dischen Marders, der ls ..Hudson Vay Sable" mit dem russischen Zo. bel konkurriert. Auch Hermelin, der vom Wiesel stammt, bedingt hohe Preise, da der Vorrat nur gering izt. Ein Opernmantel. der $ 10,000 kostet, ist nichts Ungewöhnliches. Aber auch für das geioöhulichere" Publikum find viele wünschenswerte Pelzarten, und zivar zu allen Preis, lagen vorhanden, .roter Fuchs", weißer Fuchs" von Alaska und Rußland, grauer Fuchs', der sehr billig, und blauer Fuchs", der sehr teuer ist: Moschusratten, Stinktier, felle, Mink. Waschbär. Dachsfelle. Wolf, Beutelratte, Eichhörnchen usw.. bis zum Katzen, oder Rattenfell. Selbst der bescheidensten Börse bietet sich denmach Gelegenheit, den Ansor derungen der Mode Genüge leisten zu können. Der 1.?. Mtober ein Entschelöungs Tag fttr Iowa! Tollen die Bürger fiir immer nter der Herrschaft der Prohibitions fanatiker bleiben? Lder soll die Aussicht erhalten blei ben, sie im Laufe der Zeit abzuschütteln? Kinde? seien Kunstwerke, lesen wir irgendwo. Aber leider sind sie nicht immer jene echten 5l:instwer!c. die dem Zauber'vicgel gleichen, in dein die eigene Seele sich verschönt cr Hüt, das Amendcmk'nt zusammentrom mrln, au solche in absehbarer Zeit nickt zu denken ist. Das wissen die Prohibitionfcina. tiker und deshalb, und weil sie den moralischen Einfluß einer Niederlage des Prohibitions . AmendcmcntS fürchten, strengen sie jeden Nerv an. um die Annahme des AnicndcmentS am nächsten Montag durchzusetzen- Diesen müssen die freisinnigen Bürger gleiche Anstrengungen cntgc gen setzen. In dieser Woche müssm sie in jedem Stimmbezirk, in der Stadt, im Counta und im ganzen Staate unausgesetzt arbeiten, um olle Geg ner der Prohibition und deS Proht bitions-AmendementZ an den Stimm, kästen zu bringen, damit sie durch ein Kreuz vor dem Worte No" auf dem Stimmzettel dazu beitragen, daß da Amcndcment nicdcrgestimmt wird- An die Arbeit, freisinnige Bürger! Nicht eine einzige Stimme gegen das Amendement darf verloren ge hcn. Namentlich nicht in den frcisin. nigcn Eouiities. wie Scott Eoitntn und die anderen Fluß-Eouniies am Mississippi und Missouri. Die Pro lübitionisten mögen in den Binnen Eounties Mehrheiten sür das Amen deincnt erzielen, die waren ja von jeher ihre seste Burg, aber diese Mehrheiten werden wogen der Kiio chcutrockenheit" infolge des Webb Kenyon Bimdckgcsetzcs" lange nicht so groß sein, wie in früheren Jah reu, so das; sie mit den in den fi'ri sinnigen Eounties, und den Nord west Eounties an der Grenze von Minnesota und Tüd-Takota erzielten Mckirheitcn gegen das Amendcnient werden überkommen werden kön-neu. An die Arbeit freisinnige Bürger von Davenport und Scott Eounty! ?U!r habt die Pflicht, die denkbar grösste Mehrheit gegen das Ainende. mcnt aufzubringen. Jedermann mun an den timm kästen gebracht lverden. der betreffs des ProhibitionsAmendemcnts mit ,So" stimmt. An die Arbeit, an die Arbeit, während der ganzen Woche, und na mentlich am Wahltage. Heiß ist die Mühe, groß aber ist auch der Preis. Das möge jeder freisinnige Bürger von Iowa beherzigen, damit die Te vise im Staatswappen, die jetzt zur wesenlosen Phrase geworden ist, wie der zu Ehren komme: Wir schlitzen ufere Frcihritcn und werden unsere Ncchte ans recht erhalten!" Davenport Demokrat. Es ist u bedauern, daß viele frei, sinnige Bürger die Wichtigkeit der Abstimmung über das Prohibitions Amcndcment noch nicht ganz begris. fen zu haben scheinen, währnid die Prohibitionisten sich dieser voll und ganz bewußt sind. Die Ersteren sage,?: Wanun sol len wir uns anstrengen, wärmn sol len wir die Arbeit stehen und liegen lassen, und an den Stimmplatz gehn, um gegen das Ainendement zit stimmen? Wenn auch das Amende ment in der Abstimmung verworfen ivird, so bleibt doch Alles beim Alten. las Probibitions-Gesetz bleibt in Urait und der Staat bleibt bis auf die Knochen trocken", wie bisher. Das ist richtig. Aber die freisinni. gen Bürger, die so sprechen, sollten bedenken, daß das Prohibitions Gesetz von irgend einer der kommen, den AsseniblieS oder Legislaturen widerrufen werden kann, wenn c,S ge lingt, in beide Häuser der gesetzge benden Versammlung eine Mehrheit von Prohibitionsgegnern zu erwäh len. So klein diese Mehrheit in je dein der beiden Häufer, Senat und Äbgeordnetenhaus auch sein mag, sie mag zum Widerruf genügen. Wie nahe die freisinnigen Bür ger diesem Ziele waren, zeigen die Legilakureu der Jahre 1800 und in welchen Jahren Horacc Boies, Governor von Joiva war. 1S90 wurde im Abgcordnetcnhausc das von Senator William C.! Schmidt beantragte Lizens-Gesetz, das den Widerruf des JHSl ange nominellen Prohibitions-Gesetzes ein. schloß, mit einigen Stimmen Mehr, heit angenommen. Im Senat fehlten aber zivei, sage und schreibe nur zwei stimmen zur Mehrheit, was zur Folge hatte, daß das Prohibition-'. Gesetz in Kraft blieb. In der daraus folgenden Wahl 1891 wurden gewal tige Anstrengungen gemacht, in den ?cnat eine- freisinnige Mehrheit zu erwählen. Und es gelang auch. Aber die Prohibitionistm brach ten es fertig, in dieser Wahl eine Mehrheit von zivei Stimmen im Ab geordnctcnhause zu ergattern, so daß es wiederum nicht möglich war, das Prohibitionsgcsetz zu widerrufen, das bis zum heuligen Tage in Kraft ge blieben ist- Denn durch den Gesetzes, wcchselbalg, das Mulctgesetz, wurde die Gesetzeskraft des Prohibitions Gesetzes nicht aufgehoben. ! Tas Beispiel zeigt ober, daß das ProhibitionsGesetz durch einfachen Legielatur'Beschiuß widerrufen wer den kaun, wenn es gelingt, in beide Häuser eine Mehrheit von Prohibi tionsgegnern zu erwählen. Zollte die. selbe in beiden Häusern auch nur klein sein. i Tagegen ist der Widerruf eines ProhibitionsAmendements mit un geheuren Schwierigkeiten verknüpft. Der Widerruf muß in zivei auf einanderfolgenden Legislaturen an genommen und dann noch durch Volksabstimmung bestätigt werden, wenn das Amendement aus der Verfassung ausgemerzt werden soll. Die Prohibitions-Fanatikcr wissen das sehr wohl und deshalb arbeiten sie mit Bibcrcifcr darauf hin. in der Abstimmung, am naanlen Montag, eine Mehrheit der Stimmen sür Annahme des Amendenicnts zu er zielen. Sie scheuen bei dieser Arbeit fiir Annahnie des Amendcinents auch nicht vor einer groben Lüge zurück, um .tcicnigen ihrer MToimch r, die gegen den offenen Saluhn" sind, aber auf den Genuß alkoholhal. tiger Getränke, namentlich der leich teren, Bier und Wein, nicht ver zichten wollen, (und das wollen, wie wir in einem früheren Artikel nach, gewiesen haben, sehr viele Farmer des Staates nicht.) zu veranlassen, für das Prohibitions'Amendeinent zu stimmen. Diesen reden sie vor. daß, wenn das Amendement am 13. Oktober in der Abstimmung geschla gen wird, der Saluhn" sofort wie der in Iowa fein Erscheinen machen wird, in der Hoffnung, dadurch ihre stimmen für das Amendement zu gewinnen, deren sie wegen des Bun dcseinfuhrvcrbotes von alkoholhalti gen Getränken in Prohibitionsstaa ten, auch für persönlichen Gebrauch, verlustig gehen würden. Dieie Lüge ist geradezu haar sträubend. Wenn auch das Prohibi. tions-Ameiidement am nächsten Man tag niedergcslimmt wird, so bleibt das Prohibitionsgescb vorläufig in Kraft. Es wird, wenn wir auch den moralischen Einfluß der Niederlage des Prohibitions'Amendements nicht unterschätzen, noch Jahrs harter Ar beit nehmen, um den Widerruf des ibrokibitians.GesekeS durck die Le aislotur durkl'zull-ken. Aber diel Schwache Auacn und in fclir iaH Möglichkeit solchen Widerrufs steht reichen Fällen nur deshalb schwach, metiinfton in AtzsZckt. während. I weil man nilkit den wirklichen 5?kliler wenn die Prohibitionisten am 'derselben entdeckt hat. Besuchen Sie 1Ä . Oktober eine ri Mehrheit üt Tr, Meiland, ßrMont, Nebr, MISSION OF GERfMAN 1ANGUAGE PRESS. versicherungsraten werden höher! Chicago. 10. Okt. Wie der mit den Vernckerunasaeschäften wokilver traute Sekretär des Versichcmngs inslitutes von Amerika, Herr Benja min Richards von Boston, nütteilt, werden in kurzer Zeit die Versuche rungsraten tur Verttcherungen aller Arten, besonders aber acaen Feuers gefahr, eine Preissteigerung von 25 Prozent erfahren. Die erhöhte Pra inienratc wird angeblich durch ver. größcrte Steuercbgabe bedingt. Rene Kommission für Tonglas Eonnch. Der VundcZ-?!ahrungLmittel.Vcr. ivalter Gurdon W. Wattlcs hat hnüe eine besondere Nahrungsmittelkom Mission sür Douglas Countii er nannt, die ihre erste Vcrsainmlung am Freitag abhalten wird. Der Korn misfion gehören folgende Mitglieder an: Vorsitzer, Frank Bohd; Sckre tar. Harrn O. Palmer: P. P.-Rcy nolds, von der Arbeiter Organifa tion: Frau A. L. FcrnaldS. vom Omaha Frmtrn Club: Gould Tietz, vom Omaha Roten Kreiiz: Myro:: L. Learned, Omaha Anwälten; LS. F- .Barter, Vertreter der Omaha Kauslerste; Postmeister EharleS E. Janning; Nandall 5k. Brown, Präsi dent des Commcrcial Club; ThomaZ Keenan, Eounty Schulsuperintcn deut; Superintendent I. H. Bcve ridge, von den Omaha Schulen, und sein Assistent, Frl. Belle Ryan; C. H. Cnglish, von den Omaha Bot? Scouts; Rco. Michael L. Gluba. bei der Südseite Polnischen und Böhmi fchen Sektion; Jsaae Konccky. promi ncntcr Arbeiter unter den Israeli ten; Mayor James Tahlman, I. L. Kennedy. Frau I. 23. RobbinS von den Campsire Girls, und Frl. Lucy Hart Adele Pankhurst, die streitbar? Tochter der streitbaren Frau Emme line. bat sich verheiratet, eine Tat sachc, auf die wir die Aufmerksamkeit der Verwaltung deS Camegie'schcn Hcldenfonds zu lenken uns gestatten- Die Prazis, reich zu werden, ist mancherlei auf Erden; wem sie nicht! bekannt, ein Tummkops der wird g'nannt, heißt eS im Sprichwort Und Sprichwörter lügen selten ,1k following commun.cation published in The Chicago jri bune plcads in judicious and worthy way the causc ol th German language press of Amer ica which, in these times ol war-incitcd passjons, is ( the target of the most persistcu; and unwarranted attacksY Editor of The Tribune. As a naturalized citizen of German birth I wish to plead a causa 'that is reeeiving a great deal ol undeserved blame in this tjma of heated passions that of thfl German language and the Ger man press of America. I want it understood in the beginning that I am not one ol the fictitious host who desiro to perpetuate Germanism in this our new home. America has for many years been the home ol a large number of Germanswho have never presented a scrious probiern. In fact, their 'assimil ation went on so effcctivcly thal ' no Amcricans bothered them selves over it until it oecurred to one man to stigmatize the term "Gcrman-Amcrican" fot personal benefit in politics. Those who see nothing desin able in the study of the Ger man language in the homes ol the German immigrants, and v the existence of the German press are taking a very hoN-i Lighted view of the matter they, prokess to understand so well4 The danger to America from the immigrants who speak German lies not in their press, nor in their language these are drop- ped in the second gcneration aftcr their arrival in America but in the abandonment of the ideajs and Standards before they, have learned to be good Amer icans. ' The immigrants frorn most countries in western Europe discard too lightly the stand ards they have held. And H requires time to learn thö Standards of the best people ofy the land, and the majority o the new-comers have no oppört- nnity to meet the best clasa in the strst years that they arej here, The danger to America from the immigrants is lesseneil whcre their homes can maint&ini the Standards of the old country, until such a time when they ehall have learned the valuc o the ways of the new land. Sq many immigrants come to Amer ica that the average America thinks it is as easy for a man to change bis nationality as tq put on another coat. But thiq is far from the truth, in spite of Fourth of july orators. Nationalism must be taughtj in the home, and wherc the pa- rents are looked down upon byj their children because they d not speak the language of th street and the school ,and ara Ignorant of the customs ofi America, the second gencratiom of immigrants will have a very! poor grade of patriotism. Whcrej the old country language "isl spoken in the homes no such) sense of inferiority rests nponi the parents. The great majority of immi-j grants come to this country forj economic rcasons. If they un- derstood the political tbeorieso America and came because theyl wislied to live under them, the thing would be less complicaW ed. But that is not the case nd the immigrants 'taust gat through a period of learning th ralue of demoeratie goveromenti nd all that goea with it, During this period the papers published in the tongue of the Immigrant are of great import ance in that they hold up before the Immigrant the value f things he knows and helps him to add to them from the best o America. Th war has natural ly created bittemess on both des. The German press may not always have been true to the American Conception of rriticism without disloyalty. But oeither have all Amcricans ob served this distinction. And it is wrong to condemn the issu uig of German papers because of this reason, since they may be quite as casily censored in tbe German as in Engüsh. In view of these things the persistent attacks opoa the German language and the Ger man press are not fair even in this time, John Greef, University of Chicago. 4 V ' w:v.fi , - f"