Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 08, 1917, Image 1

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' TveiierberZch't.
Für Omaha und Umgegend: Schön und
nvinner heule abend und Dienstag.
Für Nebraska: Schön hcute abend und
Dittötag, wärmer heute abend und im siid.
östlichen Teil Dienstag. ' '
Für Iowa: Schön und warmer heute cfienSi
und Dienstag. , ' :i , ,.: . .
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Sontag, den 8. Oktober 1917.
4 Seiten.-No. 179.
Jllfantme an der
estsront untätig!
Dafilr aber donnern fcic Geschütze unanshörlich;
Briten und Franzosen planen einen
kombinierten Angriff. '
Die Schlacht in Flandern die größte im Kriege!
London, 8. Okt. Feldmnrschall
Haig meldete beute: Teutsche In
fanterie war heute wieder gegen die
neuen britischen Stellungen in Flau
dern in Aktion, hatte al'er auch in
diesen: Falle keine Erfolge aufzuwei'
sen. Zwischen Hollebeke und Brood.
feinde, östlich Horn Polygon Gehölz,
setzte diel feindliche Infanterie nach
eirtilleristischer Vorbereitung wieder
zu! Sturm au. Der Feind wurde
zuriickgeschlagen. auch wachten wir
mehrere Gefangene-" s
Der britische Oberkoiumandiereude
berichtete, ferner über einen letzt
nächtigen erfolgreichen Ueberfall aus
feindliche Schützengraben östlich von
Ä.'i'chg, '
Seit den legten zwei Tagen beu
ten Prehdeveschen von der. Westfront
heftige Kanonaden britischer und
französischer Batterien an. An der
britischen Front beantinorteten die
Deutschen das Feuer mit einer Hef
tiakeit. die hinter derjenigen der
Briten nur wenig zurückstand. Bis
siefiern abend war die ungünstige
Witterung den Jnfanteriekampfen
hinderlich.
, Tas unablässige Geschichfeuer der
Alliierten hat hier die Meinung
waclerufen, daß die Briten und
Franzosen einen kombinierten' Mas
Zenangriif Planen.
Die gewalligste Schlacht.
Äiiistcrdoin, 8. Oktober. Die ge
waitigste und schrecklichste Schlacht in
diesem Kriege nennt Professor Ma
goner int Berliner Lokalanzeigcr"
die Schlacht in Flandern und knüpft
d,irat,fol(,i'i,d Bemerkungen an das
deutsche Volk: Und trotzdem wagt
man in diesen Tagm von etwas an
derem, cls der Schlacht von Flan
der, zu sprechen und zu denken!
Man will die Einführung der parla
tucntarischen Regierung erörtern:
man hat die Stirn, Jeit zu vergeu
Matrosen vom See
aöler" aufgefangen!
Sterben von einem nnbrstückten
Tampscr bei den Fiji Inseln
gänzlich überrascht.
ffiklborne,' 8. Okt. Hier eiuge
laufenen Berichten geinäs; ist eine
Bootladung deutscher Seeleute, Mit.
glieder der Besatzung des Seeadler"
in der Nahe der Fiji Inseln gefan.
gen genommen worden.
Es verlautet, das; ein Dampfer,
der sich der Insel Wakalia näherte,
ein verdächtiges bestücktes Gasolin,
lwot gesichtet habe. Ter Dampfer
dampfte auf dasselbe zu und sigua
lisierte. das; das Boot sich ergeben
sollte. Diesem Befehl kamen die
Deutschen nach. Sie waren jedoch
sehr überrascht und gaben ihrem
Aergcr freien Lauf, als sie fanden,
daß der Dampfer, der sie eingcfangeu
hatte, gänzlich unbestückt war.
Aussen fangen
deutschen General!
Petrograd, 8. Okt. Russische
Späher von der .siaukasusarmee nah.
inen bei einem kühnen Streifzug (e
eral Gras von Meyer, Führer der
deutschen Flugzeugabteilung im
Schwarzen Meerdisrrikt, gefangen.
So wird offiziell gemeldet.
Unf Personen im
Huronen See ertrunken
Detroit, Mich., 8. Okt. Wah.
rend eine heftigen Sturmes scheiter
te gestern die mit 850(1 Tonnen
Wcichlohle beladen Barke Atheris",
ungefähr 25 Meilen von Southamp
ton, Ol:t.. entfernt. Fünf Personen,
darunter eine Frau Florcnce Stal
L't, Sarnis, Oilt., fanden ein nasses
')rab.
Hcle Cudahy jetzt Krankknvflegkriu.
Milwaukee. 8. Okt. Frl. Heien
Cudahy, Tochter des Schlachthaus
testet Patrick Cudahy, hat sich zum
Amliulanzdienst in Frankreich gemel
det und wird einen Ambulanzwagen
den Paris nach dem Fcldhospital
Iiken. ' . ,
der: mit der Frage, ob .slapitalsan
lagen in den KriegSanleihrn sich
lohnt, man schiuätzt über die Butter
preise und die neuesten Friedeusge
rüchte. Wahrlich, man tuusz den
Atem n,!halten und in tiefstem Mit
leid seine Gedanken nach diesem Ge
biet wandern lassen, wo unsere Vä
ter. Söhne, Brüder und Gatten die
Ricscnaufgaben lösen. Die Schlacht
ist nicht so schnell vorüber, wie man
wohl gedacht hat. nimmt vielnichr
von Stunde zu Stunde an Heftig
keit zu."
Sparen an Mcnschcninnterial.
Mit der sranzösischen Feldarmee,
8. Oktober. (Von dem U'orrespon
deuten Henry Wood.) Zuin ersten
Male in diesem Kriege beginnt die
deutsche Heeresleitung davon zu fpre
chcn, das Meuschenmaterial der Na
tion zil sparen. Man hat an Ge
fangeneil von dem Gcneralquartier.
mcister Ludendorff unterzeichnete Ar
mecbcfehlc vorgefunden, in tvelchcn
mit Nachdruck darauf verwiesen wird,
die Soldaten nach Möglichkeit zu
schonen. Bisher hatte man bcson
dcre Wichtigkeit darauf gelegt, mit
der Munition sparsam umzugchen.
In dem Tagesbefehl Ludendorffs
aber heiszt es, daß eine Ersparnis an
Menschenleben von noch größerer
Wichtigkeit ist, der vor allen Din
gen Rechnung getragen werden muß.
friedliche Meuterei
russischer Truppen!
Petrograd. 8. Okt. Einern Be
richt ant lorncl;' ist " tii ' Prövftiz
Mohilcti, zufolge, faßten 8000 da.
selbst stationierte Soldaten m -. einer
Bcrsammlung den Entschluß, nicht
nach der Gefechtslinie abzumarschie
re. Um Ausschreitungen der Meu
terer zu vermeiden wurden dieselben
von tosakcl umzingelt, woraus sie
sich diesen sofort ergaben.
Werden für Freiheits
Anleihe eintreten!
Washington. 8. Okt. Unter den
Rednern, die sich um den Ersolg der
zweiten Jreihcitsanlaihe bemühen
werken, befinden sich Billy Sunday,
W. I. Bryan. früherer Präsident
Wm. H. Taft, Uriegssekretär Baker
und Bundcsschatzmeister Burke. Die
beidcn Letztgcnamiten haben heute
auf Versammlungen in Washington
Ansprachen gehalten. Hrr Taft wird
ain Samstag in Chicago eine Rede
halten, während Billy Sunday i
verschiedenen Städten an der San
Francisco Bay sür die Anleihe ein
traten wird. Sekretär McAdoo be
richtet, daß die Farmer von Nord,
Takota die neue Anleihe unterstützen.
Schiffsbau-ttontrakte
heute unterzeichnet!
Washington, 8. Okt. Wie Ma
riiicsckretär Daniels berichtet, wer
den heute große Licfcrungskoutraktc
für TorPcdoboot'Zcrstörer, welche
eine Ausgabe von Millionen von
Tollars bedingen, durch Unterschreit
bung derselben rechtsgiltig gemacht
werden. Die Union Iran Works von
San Francisco und die Fore River
Schiffbail Gesellschaft erhielten den
Löwenanteil der jtontralte.
Bkrsichkrng5ratcn kriiinfzigt!
Washington, 8. Okt. Wegen
einer gemeldeteil Abnalrnie des
SchifssrifikoZ durch Tauchboote in
entsprechendem Verhältnis bat
Ccliatzamtosekrctär McÄdoi eine Er.
mäßignng der Regieriingsversiche
rungsraten alif amerikanische Hau
deloschifse. . welche die ,r!egszouc
durchfahren. dou L auf 3 Prozent
angekündigt. '
Tybljovn tötet Tausende.
Tokio. Japan. 8. Okt. Nach
offiziellen Berichten beläuft fich die
Iahl der Opfer des schrecklichen T.
phoon und' der--IIut, die Japan am
vergangenen Montag heimsuchte, aus
2174 Tote und 770 Verwundete.
In Tokio allein wurde 400 Perso
nen flitliici uud 72 verivuildet.
SeKr. Bakers dritter
Situatisnsbericht!
Die Augen der Welt auf Flandern
gerichtet; Teutsche werden sie
tig zvrnckgrdrängt.
Washington, 8. Okt. Kriegs,
sekretär Baker sagt in seinem gestern
obend veröffentlichten dritten Situa
tionsbericht folgendes: Die Augen
der Welt sind jetzt auf den titanen
haften ziainpf, der an der Flandern
Front int Gange ist, gerichtet. Die
dort tobende Schlacht erweist sich als
eine solche von nie dagewejener Aus
dehnung und Möglichkeiten.
Zu Beginn der Woche war es den
Deutschen infolge der schlechten Wit.
teruug möglich, Gegenangriffe auf
die von den Briten kürzlich eroberten
Stellungen auozuführen. Trotz der
Tatsache, daß die Teutschen Gebrauch
von Oualinsperren und flüssigein
Feuer machten und imponierende Ar.
tillerie bei ihrem Angriff gegen die
vorgeschobenen britischen Linien zwi.
scheil Tower Hamlet und dem Poly
gonGehölz und der Msnin-Straße
entlang in Gefcchtsstellung gebracht
hatten, erwies sich ihr Bemühen al
sruchtlos.
Andererseits ist es bezeichnend,
daß, während die Briten dem Vor.
stoß der Deutschen erfolgreich Stand
hielten, sie imstande waren, frische
Truppen ins Feuer zu führen, um
einen weiteren Angriff, noch gewalti.
ger wie den vorhergegangenen, an
gcsichts der feindlichen Gegenofsen
sive zu unternehmen.
Langsam, aber um so unwider
stehlicher geht der Voriuarsch der
Alliierten im Herzen der deutschen
Linie im Westen vor sich.
Die Klugheit der Briten, eine
kompakte Front beizubehalten, er
scheint durch die Resultate, die wäh
rend der letzten Woche erreicht wur
den, gute Früchte getragen zu haben.
Man darf nicht vergessen, daß er der
ttcfm Gliederung der britischen Linie
ebenso wie jedem anderen Faktor zu
zuschreiben ist, daß. während der
Feind noch immer unter dem einen
Schlage taumelt, die Alliierten fertig
sind, einen weiteren und noch einen
dritten Schlag folgen zu lassen.
Der vollständige Erfolg . dieser
vpeMwilen"KdeutekKaö hrt belgi
sche Küste mit - ihren zahlreichen
Tauchbootbase für den Feind un
haltbar werden wird. Zeebrügge,
Ostende und das System von Kanä
len, die aus Brügge führen, find be
droht.
Die Kontrolle in der Lust und Gc.
schoßvorrat bilden den Hnuptfaktor
dieser Erfolge.
Der Feind erkennt die Gefahr, in
der er sich befindet. Wir mögen
von ihm erwarten, daß cr mit Kraft
Gegenangriffe ausführen wird.
Untersuchung von
wehrpflichtigen!
Washington. 8. Okt. Provost.
marschall General Crowder trifft
Borbereitlliigen zur Prüfliug der
7,000,000 Wehrpflichtigen, kirnt
diese wissen, ob sie dienstpflichtig sein
werden oder nicht. Die ziveite Ouote
von 5,00,000 soll doch noch eiuben,.
sen werden. Die Rekruten müssen
eine sechzehnwöchige Ausbildung
durchmachen, ein außerordentlich
schwerer Dienst, ehe sie überhaupt sür
die Erpedition nach Frankreich in
Frage kommen. Der 5iongreß hat
nur die Bewilligung für unnötige
Untersuchungen' gestrichen. Präsident
Wilson hat die Vorlage -zur Ernen.
nung von ziuanzig Rabbinern zu
Feldgeistlichen unterzeichnet.
tzindenburg dankt
für Gratulation!
Amsterdam, 7. Oft. In Bcant.
wortung eines Gliickluuuschtelegram.
nies der katholischen Bolksvcrcini
gung voil Essen, erwiderte Feldinar.
schall Hindenburg, daß sich auch seine
Wünsche in dczng auf Frieden mit
denen des Papstes decken und daß er
eine Beendigung des Teutschland
anfgezionngenen Krieges herbeisehnt;
doch die Feinde des Deutschen Reiches
scheinen anderer Meinung ., zil sein,
indessen, dürften auch sie Vald znr
klare Erkenntnis kommen. Aus die
sem Grunde müsse das deutsche Volk
weiter warten und fortfahren. fieg
reich zu sein und den Frieden halten".
Militärische Raiigerhvssungrn.
Washington. D. C., 8. Oktober.
Die Brigadegcneräle Crowder
(welcher als Prosoßmarsthall die
Aushebung geleitet batte). McJn
tyre, McCain. Squiers, Black. Er.!
zier und Ehanckerlain wurden al
eucralmalore bestätigt.
Der Reichstag wird
Uriegsziele erörtern!
Diese Ankündigung hat Dr. Hrlsfe
rich am letzten Landtag
gemacht.
Amsterdam. ' 8. Oktober. Die
Kölnische Zeitung, von welcher ein
Exemplar hier eingetrosfcn ist,
bringt in ihrem Bericht über eine Re
de des Ministers des Jnneril, Dr. K.
Hclfferich. die er Sanistag im Reichs,
tag gehalten, folgende Aeußerung
desselben: Die Ziele der Teutschen
werden nächste Woche im Verlaufe
einer großeil Debatte erörtert wer
den."
Was London darüber denkt.
London, 8. Okt. London sieht
in den Berliner Berichten betreffs
der heute im Reichstag zu erörtern
den deutschen Kriegsziele ein weite
rcs Echo der großen Geschütze des
Feldmarschalls Haig, die ihren Weg
zum Siege an der westlichen Front
sprengen. Die Berliner Berichte, die
über Amsterdam kommen, deuten an,
daß die Regierung durch die wach
sende Kühnheit der Sozialisten und
Radikalen in der deutsche parlamc.n
tarischen Körperschaft zil diesem
Schritt gezwungen ist. Bei Er
öfsmmg der .erbstsitzung des Reichs
tags ant 27. 'September, hat der
Reichskanzler Michaelis alle Appelle,
die deutschen Kriegsziele bekannt zu
geben, zurückgewiesen, indem er da
rauf bestand, daß die Zeit hierfür
noch nicht reif sei.
Gleich nach der barschen Heraus
forderung der liberalen Stärke, kam
Haig's zerschmetternder Sieg an der
westlichen Front nd die Entwicke
lung der ultrakonscrvativen Partei
der Alldeutschen in Deutschland im
ter K Tirpitz. Apostel der Schreckliche
keit und unbeugsamen Militarismus.
Wie hiesige ' Beobachter die Sach
läge auffassen, deuten diese beiden
Entwickelungen die abnehmende
Stärke der Militaristen im Felde
an, während sie versuchen, sogar noch
größere Regienmgsgcwalt zu erhalt
ten. Dieses hat die Liberalen zum
Handeln, vereinigt. -
Der deutscheZensor hat während
der letzten Woche nur sehr karge Be
richwWe-d!,'-NMMagSvKhad'
lungen durchgelafsen. Gestrige aber
melden, daß 'der Vizekanzler Dr.
Helsferich angekündigt habe, Micha
elis werde möglicherweise im Reichs
tag zu einer, allgemeinen Debatte
über die llriegsziele erscheinen.
llruguay und Peril
brechen mit Deutschland
Elf siidamerikanischk Staate im
Bunde gegen den 5laiser.
Washington, 8. Okt. Da null
auch Peru und Uruguay ihre diplo
rnatischen Beziehungen zu Deutsch
land abgebrochen haben, ist die Ge
snnitzahl der Zentral und südameri
kanischm Staaten, die sich gegen
Deutschland ausgesprochen, auf elf
angewachsen. Uruguay betonte bei
seinem Bruch, daß es auf Seiten
der Gerechtigkeit, Demokratie und
der kleineil Nationen" sein wolle.
Tas Deputierteuhaus entschloß sich
mit 71 gegen 23 Stimmen für den
Bruch, der dann vom Präsidenten
durch die Uebergabe -der Pässe au den
deutschen Gesandte,! vollzogen wurde.
Peru hat ebensalls dem deutschen
Botschafter seine Pässe ausgehändigt
uild seine diplomatischen Vertreter
und Konsuln aus Deutschland abbe
rufen.
Weitere Staaten, die zu Deutsch
land keine Beziehungen mehr unter
halten find: Kuba, seit dem 7. April;
Panama seit dem 10. April; Bra
silien seit dem 11. Slpril; Bolivia,
13. April; Guatemala, 23. April;
Honduras. 18. Mai ; Nikaragua. 19.
Mai; Hayti. 9. Juni; San Domin
go, 11. Juni.
Uurze Zltttersuchung
des caollette Falles!
Washington, D. C. 8. Okt. Seit
sich Samstag nach sechsmonatlicher
Arbeu der Kollgreß vertagt hatte,
beeilen sich die meisten Abgeordneten,
nach ihren Heimstaaten zurückzukeh
ren, um von der kurzen Ruhepause,
. die am 3. Dezember wieder vorüber
lern wird, ausgiebigen Gebrauch zu
machen. Einige Mitglieder beider
Häuser jedoch bleiben in der Haupt
stadt.
Die ; Untersuchung der am 20.
September in St. Paul gehaltenen,
angeblich unloyalen Rede des Sena
tors LaFollette von Wisconsin durch
das Senatskomitee fiir Privilegien
und Wahlen wird anscheinend sehr
kurz ausfallen. Eine Versammlung
Komitees wird Walten, um die
Art und Weise des Vorgehens ' in
der Angelegenheit genauer git be
stimmen. Innerhalb von 10 Tagen
will man die Angelegenheit erledigt
haben. . '
;d stellt
eutschlal
neue Flugze
umher!
caut Stockholmer Berichten versucht Deutschland
die Entscheidung des Urieges in der
Luft herbeizuführen.
Dail-z Expreß" warnt vor der neuen Gefahr!
Stockholm, 8. Okt. Deutsch Alliierten nicht darauf vorbereitet
Sozialsten sprechen
wieder über Frieden!
, Bordemu, Frankreich, 7. Okt.
In dem hier tagenden nationalen
Sozialistenongreß wurde, nach
Besprechung der Zwistigkeiten zwi
schcn der Masoritäts und Minori
tätspartei, auch wieder die Friedens
frage angeschnitten. Alexander Va
renne, Mitglied der Deputierten
Kammer und einer der Hauptredner
der Majorität, bemerkte, daß nicht
der genaue Datum des Friedens
schlusses. sondern der Wert des Frie
deus für das Volk von größter Be
deutung sei- Teilier Meinung nach
wird der Frieden durch eine Ber
einigung der Völker garantiert wer
den. Diese Bemerkung löste bei der
Minoritäiöpartei höhnisches Geläch
ter aus.
Abschiedofrst für Iapaittr.
Tokio, li. Oft. Xic Amerika
Japan Gesellschaft gab ein Au
gab am Donuerotagabend ein Ab
fchiedsfestmabl zu .Ehren der Soll
der Fincuizrefornl, welche, die Ber.
Staaten besuchen wird. Unter den
Rednern besandeir fich Baron Tanc
taroMegata, Haupt der Mission,
und Biscont Motono, Minister des
Äcußern. iseeunt Kentoro .stauest
führte den Vorsitz. Alle Redner be
tonten das Wiinfchensnu'rte gemein
samen Handelns mit Amerika auf
verschiedenen Gebieten.
Kriegshandrlerat.
Washington, 8. -Oktober. Prä
sident Wilson plant die Einsetzung
eines Kriegrhandelsrats, in dem die
Ansfnlirl'erwaltungc'behörde ausge
ben soll. Der Rat soll auch da?
Gesetz über den Handel mit dem
Feind durchführen. Bislang war
der Handel mit südmnenlanischen
Firmen deutschen Ursprungs noch
möglich.
land versucht jetzt anscheinend, seine
Strenkraste vom feiten Lande zurück
zuziehe,! und die künftigen Schlgch
ten des Weltkrieges in der Luft zu
führen I Es entwickelt riesenhafte
und furchtbar mächtige Aeroplane.
Wahrscheinlich hat es bereits ein
Modell hergestellt, welches fähig ist,
Flüge über den, Atlantischen Ozean
zu machen.
Frontberichte auö , verläßlichen
Quellen besagen, die amerikanische
Regierung habe erfahren, daß dies
die Antwort Deutschlands auf Ame
rikas 6-10 Millionen DollarsVewil
ligung für 20,000 Aeroplane fein
solle.
Es ist in den letzten vierzehn Ta
gen festgestellt worden, daß Deutsch
land bereits Gotha-Aeroplane be
nutzt, die von vier Maschinen, von je
260 Pferdekräften, mit beinahe im
glaublicher Schnelligkeit, getrieben
werden. Diese neuesten Adler"
führen Brennstoff, der sie in unun
terbrochenem Flug für 10 Stunden
halten kann. , Jede dieser
Maschinen wird von zwei Piloten be
trieben, und in der Mannschaft sind
zwei 5wnoniere sowie ein Kapitän,
welcher auch einen drahtlosen Tele
graphieai'parat betreibt. , ' .
Taily Expreß warnt.
London, 8. Okt. Falls die
wedekings Zlufruf
! erregt Aufmerkfämkeit!
Staats Verteidigungsrat will den
, , . Awcck dksselbe mtssindig
, . . , machen.
Rumänien hat jetzt
reichlich Nahrung!
Petrograd, 7. Okt. Wie Col. I.
W. Boyle. von der kanadischen Miliz,
mitteilt, ist die Ernährung von Ru
mänien für die nächsten sechzehn Mo
nate gesichert. Herr Boyle. ein in
Amerika vorteilhaft bekannter Berg
werks.Jngenieur, organisierte wäh
rend der letzten vier Monate das
Transportwesen an der russisch-ru-manischen
Grenze. Durch wirksames
Zusammenarbeiten der Eisenbahnen
mit den Wasserverkehrswesen gelang
es, viele Nahrungsmittel einzufüh
ren und gleichinäßig zu verteilen,
wodurch die drohende Hungersnot
abgewendet wurde
Elf Fraenstimmrcchtlcnen
verhaftet.
Klagen über Schweizer Zensnr.
Bern, Schweiz. 8. Okt. Der
Abgeordnete Tl. Vuehler. der auch
der Herausgeber der Zeitung Ver
lier Bund" ist, teilte dem Bundes
rat mit, es seien Klagen eingelaufen,
daß Korrespondenten auswärtiger
Zeitungen sehr unter der Zensur zu
leiden hatten. Ihre Depeschen wür
den häufig verstümmelt oder über
Haupt nicht abgeschickt, und. zwar
ohne zugleich das dafür eingezahlte
Geld zurückzuerstatten. Ein anderer
Abgeordneter erwiderte darauf, die
jtorrespondenten . konnten , nicht aus
größere Bergünstigungeu rechnen,
als die lokalen Journalisten, Buch,
ler bestand jedoch darauf, daß die
Angelegenheit näher untersucht wer
den sollte, weil Depeschen der Kor
respondenten, die als zweiselhast"
vezeichnet werden.-den Militärbehör
den überwieseil werden, und letztere
teilen den Herren dann nicht mit,
ob ihre elegranuile befördert wür
den oder nicht.
Washington, D. 8. Okt.
Stille Tchildivachen der Frauen
stimmrechtöpartei standen am Wei
hen Hause Posleu. und 11 wurden
verhaftet, darunter Alice Paul, eine
der bekanntesten Führcrümen. . ... ..
Millionär als Selbstmörder.
Peoria. Jll.. 8. Okt. Der 41
jährige Bankier Jcsse Barker, dessen
Vermögen auf mehrere Millionen
geschätzt wird, wurde gestern nach
mittags von seiner Mutter im Bade
j zimmcr mit durchschossenem Kopf
aufgefunden.' Wie verlautet haben
Ehezwistigkeiten den Unglücklichen
veranlaßt, sich das Leben zu nehmen.
Seine Frau hat erst kürzlich die
Ccheidnngsklage gegen ihn anhängig
gemacht. . . , ,
Lincoln, Neb., 7. Okt. Mitglie
der des Nebraska Stagts-Verteidi
i gungsrates wenden einem kürzlichcn
Aufruf, der in bezug auf eine ve
sondere Fachversammlung, der im
nächsten Monat in Omaha tagenden
State Teachers Association erlassen
wurde, ihre Alisrnerksamkeit zu. Der
in Betracht kommende Aufruf flammt
von A. I. Wedeking, Lehrer der
deutschen Sprache an , der Omaha
Central Hochschule, und fordert alle
deutschen Lehrer auf, an der Wer
sammlung in Omaha teilzunehmen
und ihre Kräfte und Arbeit mit
mehr Bestimmtheit in Ziel und Me
thode" zu einigen.
Die Mitglieder des Nebraska
Staatsverteidigungsrates haben fich
wiederholt dahin ausgedrückt, daß
sie gegen das Lehren der deutschen
Sprache an den Hochschulen nichts
einzuwenden hätten, jedoch das Leh
ren derselben . an den Volksschulen
nicht empfehlen. Man will jedem
Versuch der deutschen Lehrer in Ne
braska, dein Unterricht der deutschen
Sprache in den Volksschulen zu ver
fechten, entgegenarbeiten.
Herr Wedeking ersucht in seinem
Zirkular um genaue Angaben be
trcffs des deutschen Sprachuuter
riclsts. Tas Zirkular lautet wört
lich:
Werter Herr Kollege: Wollen
Sie gütigst die beigefügte Karte aus
füllen und sie mir bei Ihrer nächsten
Gelegenheit zusenden?
Wenn Teutsch als. Unterrichts,
fach in unseren Schulen berechtigt
sein soll, so muß es mit größerer
Energie als früher betrieben werden.
Es muß sich mehr Bestimmtheit in
Ziel, und Methode zeigen; es muß
ein engeres Zusammenarbeiten zwi
scheu den Lehrern der deutschen
Sprache darauf hinzielen, daß der
Nutzen der Erlernung derselben all
gemeiner anerkannt wird. Der deiti
i sche Sprachunterricht muß den besten
Interessen de Einzelnen, der Ge
meinde, des Staates und der Nation
dienstbar gemacht werden und es ist
die Ausgabe der Lehrer, zu wissen,
wie das am besten geschehen kaim.
Wollen Sie sich nicht zu der Ver
sammlung der deutschen Sektion im
November eiufinden und uns helsen,
diese Probleme auszuarbeiten? Wol
len Sie inzwischen diese Karte
prompt bea utlo orten ?A. I. Wede
sing, Präsident."
Aus dem Wortlaut des Schrei
bens ist ganz offenbar ersichtlich, daß
u -. c vIl ' . i v-- os..cr 5.
wcuwiuu um utc iiuiiurue
ning einen durchaus lobenswerten
und harittloscil Zweck verfolgt.
sind, der neueu Gefahr durch deutsche
Flugzeugpläne vorzubeugen, dann
mag der Feind aus der Luft eineil
deutschen Sieg zerren, den sie weder
zu Lande noch zur See erreichen
können," warnt heute die Daily Ex
preß in einem heutigen Artikel. Die
Expreß bespricht die Depesche aus
Stockholm, die neuen deutschen Flug,
zeuge betreffend, ausführlich. Die
deutschen Armeen werden in ungestü
mcr Weise durch britische Kanonen
vertilgt," schreibt die genannte Zei
tung. Die Zukunft der Zivilisation
mag in der Luft hängen."
. Mahnt znr Flugzcngsparsamkeit.
London, 8. Okt. Eine nicht'
amtliche, unbestätigte Preßmeldung
von der französischen Front sagt, es
sei ein Schriftstück aufgefangen wor
den, das vom deutschen Feldmar
schall v. Hindenburg selbst unterzeich ,,
net sei und folgende Auslassung cut.
halte:
Unsere Flugzeugeinhciten stehen
an Zahl hinter denen des Feindes
zurück. Wir können die Flieger dcö
Feindes nicht, verhindern, fort und
fort über unsere Linien, zu fliegen.
Infanterie, und Artillerie dürfen
nicht zu nervös sein. Laßt uns un
sere Aeroplane sparsam und an ruhi
ge Tagen verwenden, damit wir sie
für eine große Anstrengung am Tag
der Steife aufbieten können!"
Note Ursuz Mission in
Rumänien eingetroffen
-, Jafsy, Rumänien,, 7. Okt. Die
amerikanische Rote Kreuz- Mission,
welche vor einigen Tagen hier ein ,
traf, kam gerade in einem günstigen
Augenblick.., Die. normale Bevölkere
ung dieser provisorischen rumänischen
Hauptstadt ist 80.000 Personen,
während sie jetzt über 250.000 Ein.
wohner auszuweisen hat. Diese Mis-
sion steht sich jetzt vor das Problem
gestellt. 23.000 Waisenkinder zu
kleiden und zu speisen, soll die hier
herrschende Typhusepidemie bekam
Pfen und für die Wohlfahrt des
Volkes im allgemeinen sorgen.
Nahrungsmittel find fehn fchwer zu
erlangen und Schuhe und Beklei -birng
ist beinahe nicht mehr käuf
lich. Ter kommende Winter wird
dem Volke große Leiden bringen.
Plattdeutscher Verein
kauft ciberty Bonds!
Seist damit anderen hiesigen Bern
nc ein loben tfuerie
Beispiel.
Nachdem der Omaha Plattdeutsche -Verein
erst vor kurzem dem Amen
kanischen Roten Kreuz $250 zukam
inen liefe, hat er in feiner gestrigen
Sitzung beschlossen, $500 in Liberty
Bonds anzulegen.' Ta der viertel
jährliche Finanzauöweis ein günsü
ges Resultat aufwies, waren mehrere
Mitglieder der Ansicht. $1000 für
Freitzeitsbonds anzulegen, da 'dieses
eine gute und sichere wvitalsanlag!:
sei; man kam indessen darin übercin.
es vorläufig mit $500 bewenden zu
lassen, da man ja spater immer noch
mehr kaufen könnte.
, Kontrolle der Papierfabrikation.
' Washington, D. C.. 8. Okt. In
einem Berichte, den das Senate
Printiug Eomm'ütec unterbreitete,
wird die Uebernahme der Papier
und Holzbreifabriken durch die Re -gierung
während der Dauer des
Krieges empfohlen, da die Papier
fabnlanten eine herausfordernde
Stellung angenommen haben. Der
Bericht kommt in der Dezember,
Session zur Erwägung.
Nach dem Bericht zeigen die Un
tersuchungen der Föderal Trade
Commission, daß die Profitgier der
Papiersabrikanten den Zeitungen
große Lasten auserlegen, die behoben
werden müßten. Man bat keinen
Versuch unbeachtet gelassen, die Si
tuation zu bessern, doch find olle an
der berausfordernden Stellungnahme
der Papierfabrikanteil gescheitert.