Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 06, 1917, Image 7

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    --5Hvr"
1 Cieb Vaterland
Roman von Rudels Tttatz.
I &
(23. Fortsetzung.)
Karl Fcddersen hatte beunruhigt zu
seiner Frau hinübergesehen, die wäh
rend der lebten Sätze mit zusammen
gepreßten Lippen vor sich hinstarrte.
D.uu hob' sie jäh daZ dunkle Haupt
und fragte, mitten in das Gläser
klingen hinein laut auf deutsch und
ganz mit norddeutscher Herbheit und
Stühle, die sie sonst längst nicht mehr
an sich hatte:
.Sagen Sie mal: daß ich 'ne
Teutsche bin das haben Sie wohl
ganz vergeben?'
Monsieur Peinhauer war so der
blufft, daß er plötzlich auch sehr gut
auf deutsch antworten konnte:
.Sie waren es, Madame... Sie
sind es nicht mehr!"
.Fühlen Sie sich nicht all Iran
zose?-
.Ganz und gar!'
.Und sind es geblieben, obwohl
Ihre Heimat deutsch wurde?"
.Da gerade!"
.Nun gut! Warum werfen Sie
dann mir den umgekehrten Fall vor?"
Es war still an der ganzen langen
Tafel geworden. Der alte Portenier
fand nicht gleich eine Antwort. End
lich meinte er:
: .Sie haben uns diese Gefühle bis
her noch nie gezeigt, Madame!"
Madame Feddersen richtete sich kalt
auf. '
weil man meine Gefühle
noch nie fo plump und taktlos verletzt
hat! Das war Ihnen borbehalten,
Herr Beinhauer!"
.Aber. Madame.;."
.Ich wünsche die Nichtbeachtung
nicht, die darin liegt! Ich bin keine
quantite egligcable . . .
.Margot..." Karl Feddersen slü
sierte ihr entsetzt über den Tisch zu
.Sei doch still!"
.Und ick verbitte mir, dafe Sie
hier an meiner eigenen Tafel den
Nachekrieg gegen mein Baterland pre
digen! Ich bin die Tochier eines preu
ßischen Generals!"
Plötzlich warf sie das Haupt in den
Nacken. Sie lachte. Es leuchtete krie
gerisch, voll Teuffernschen Geistes,
aus ihren großen dunklen Augen.
.Aber versuchen 5ic es doch! War
schieren Sie dock an den Rhein!...
Wir sind bereit!... Sie kommen
bald mit blutigen 5löpfen zurück! Wir
hiuen Euch alle! Samt den Russen!
Wir haben Uebung darin! Wir hauen
die ganze Welt!"
.Margot!" schrie ihr Mann toü
tend. Ein Teil der Gäste war aufge
.svrungen. Andere, die nicht Deutsch
tnnnbn iinh hn ftintnh Sä Olüfriihrä
.V. ...... WH WMJ.W.
nicht vegnslen, Ichamen tragend um
sich. Flammen des Haffes loderten
auf, spiegelten sich in den verzerrten
Lügen, Flammen eines wütenden,
tiefsmnerlichen Hasses gegen alles,
was deutsch war, Deutsch sprach.
Deutschem lebte. Längs der, Wand
standen die Lakaien mit unbewegten
Gesichtern. Alphonso Feddersens wei
cher, Heller Bariton durchdrang das
Stimmengewirr. Er fprach Franzö
sifch, mit dem versöhnlichen Lächeln
des Weltmannes:
.Mesdames Messieurs... wir
ind allzumal Sünder... ich ganz be
anders... Sie brauchen nicht noch
o zustimmend zu 'nicken, Cousine
Madge... ich weiß es selber am öe
sten . . . Und da wir Sünder sind,
haben wir eine große Unterlassung?
fünde gut zu machen... Pardon,
Schwager Gustave ... Du hattest das
Wort... jetzt rede ich... also: mein
lieber Charley mein lieber Sa
scha: Eure guten Eltern sind nicht
mehr. Wir haben sie schon vor Iah
ren in Jekaterinoslaw zur Ruhe ge
tragen. Sie können sich nicht mehr vn
ihrem Enkelchen freuen. Aber Groß
eitern hat der Junge, doch. Die Eltern
feiner lieben Mutter. Sie sind nicht
hier. Sie leben halte doch einer
Gustave fest, während ich das Wort
cusspreche! Sie leben in Berlin!
. . . Aber sie sind gewiß jetzt im Geiste
hier bei uns, und so wollen wir mit
allem schuldigen Respekt auch ihrer
gedenken!" Er erhob seine Stimme.
Seine Ezzellenz, der General von
?,,ffrn nd Wahnmt von 3nffrn
sie leben hoch!"
Er lachte dabei und stieß gleich mit
pbem Nächsten an. Das waren alles
i höfliche Leute, froh, einlenken zu kön
nen. Die Gläser klangen. Der Bann
,' war gebrochen. Nur Gustave Bein
Hauer stand verbissen zur Seite. Er
trank nicht auf die Gesundheit eines
Preußen er nicht! Aber man oi
tete nicht mehr auf ihn. Man hatte
Welt. Man wußte nichts mehr von
dem Zwlschenfall, und Karl Fedder
scn flüster:e, sonderbar blaß und er
regt, seiner Frau zu:
.Gott sei Dank! Alphonst hat die
Situation gerettet!"
Sie war dem dunklen, spitzbartk
gen Vetter wirklich dankbar und
freundlich gesinnt. während ihre
Ehampagnerschale die seine berührte.
Sie hatte ihn feit jenem Weihnachts
abend nicht mehr gesehen. Er tauchte
immer nur in Geldnöten wie ein Ko
met am Fcddcrsenschen Familicnhim
rntl auf und verschwand wieder in der
ch
Richtung nach Monte Carlo. Er hat
te wieder feine weichen, ironischen
Augen. Er blinzelte ihr Über das
Glas hin verständnisvoll zu, als fei
er allein hier im Saal mit ihrem Ur
fprung, ihren Lieben, ihrem Heim
vertraut. Er hatte fo nett von den
Eltern gesprochen. Sie war ganz ge
rührt und konnte sich doch Papa und
Alphonse Fcddersen beim besten W:l
len nicht nebeneinander denken. Sie
wußte, was der alte Herr nach ganz
kurzer Zeit in seiner stillen, milden
Art mit seinem Lieblingswort von
ihm gesagt hätte: Kind... ein Lie
derjanski... laß' ihn laufen.. .
Man hatte sich wieder gefetzt. Die
Aufregung hatte sich allmählich gelegt.
Man speiste weiter. Nur Gustave
BeinhaucrS Stuhl blieb leer. Der
Protestler war wütend verschwunden.
Auf Margarete lastete' während deö
Restes der Tafel ein seltsames, drük
kcndes Gefühl, eine Aerdüstcrung . . .
als habe sie. etwas zu bereuen als
sei sie etwas schuldig geblieben. Sie
hatte doch niemanden verraten. Am
wenigsten die Eltern. Sonderbar:
Eigentlich hatte der alte Deutschen
Hasser vorhin genau dasselbe gesagt
wie der preußische General: Wenn es
zum Krieg kam, marschierte der klei
ne Charleö-Jman mit gegen die der
faßten Pickelhauben, sei es als Russe
von Osten, sei es als Welscher von
Westen! Und jählings durchzuckte sie
ein Schrecken: Weißt Du, wen Du
verraten hast?... Dein ftmd!
Endlich war es vorüber. Die Gäste
gingen. Das letzte Automobil wurde
draußen angekurbelt und schoß knat
ternd in die beginnende Dämmerung
hinaus. Die beide.: Gatten standen
einander gegenüber, er blaß und ge
orückt, sie nachträglich wieder erregt.
Sie trat auf ihn zu.
.Wirklich reizend, vorhin . . .," sag
t: sie in mühsam unterdrücktem Zorn.
.Wenn Du Dich schon danach sehnst,
mit Leib Und Seele Franzose zu wer
den, dann gewöhne Dir auch wenig
stens die sranzösische Ritterlichkeit an
auch gegen die eigene Frau! Statt
daß Du mich unter meinem eigenen
Dach beschimpfen läßt! Wahrhaftig:
man mag über Alphonse sonst denken,
wie man will aber er hat im klei
nen Finger mehr Takt und Feinge
fühl als Ihr alle zusammen!"
Karl Feddersen hatte kaum zuge
hört. Er nahm mit sorgenvoller Miene
ein paar Depeschen aus der Frackra
sche. Sie beobachtete es gereizt.
Sei so gut, Charley, und lasse
noch einen Augenblick Deine Kurse,
wenn ich mit Dir rede!"
Er räusperte sich. ,
.Es sind keine Geschäftsnachrichten,
Margot! Sie betreffen Dich! Ich muß
es Dir jetzt eröffnen: Dein guter Va
ter ist nicht ganz wohl!"
.Was...!"
Deswegen hat er Dir schon nicht
selbst geschrieben, sondern Deinem
Bruder diktiert. Seitdem hat es sich
leider verschlimmert!"
Sie schie auf:
.Und das sagst Du mir erst jetzt?"
Auf sein eigenes Geheiß, Margot!
Er hat mir telegraphisch das Ehren
wort auferlegt, es Dir erst nach Be
endigung der Tauffestlichkeit mitzu
teilen! Du kennst ihn doch besser als
ich! Er will ja nie stören... nie zur
Last sallen... auch nur anscheinend."
Nein! Das sah Papa ganz ähnlich.
Sie drückte bleich und erschüttert, die
Hände ineinander, um ihre Angst
niederzukämpfen. Ihr Mann fuhr
stockend fort:
Gerade vor Tisch ist das letzte Te
legramm gekommen. Man bittet Dich
nach Berlin. Am besten ist es, Du
nimmst den Abendzug in zwei Stun
den."
Sie antwortete nicht. Sie eilte mit
zusammengebissenen Zähnen in ihre
Gemächer. Sie klingelte der 5wmmer
jungfer und half ihr selbst beim Pak
tcn. Atemlos! Wahllos! Wie es kam.
Dann stand sie reisefertig vor der
Wiege ihres Kindes. Dort drüben, in
nächtlicher Ferne, ahnten, fürchteten
ihre umflorten Augen eine Bahre. An
fang und Ende des Seins der,
der ihr das Dasein gegeben der
hier, dem sie es geschenkt sie in der
Mitte zwischen Leben und Tod...
.Jesus meine Zuversicht." Von
der Empore der Berliner Invaliden
kirche klang der Scingerchor, die Or
gel brauste, unten im Schiff faßen,
dicht gedrängt. 5t'opf an Kopf, die
Uniformen. Borne die alten Generale,
die Wafftngefähtten des nun entschla
fenen Herrn von Teuffern stren
ge. gefurchte Gesichter, auf manchem
ein Sinnen: Wann fährst auch Du
zur großen Armee? Hinter ihnen die
Abordnungen der Truppenteile, die
Berwandtcn und Freunde des Hauses,
die Regimentskameraden der Söhne,
dazwischen, in das Bunt eingestreat,
die schwarzen Trauerflore der Offi
ziersdamen.
Vorn vor dein Altar stand der
Sarg. Voll Blumen und Kränze.
Neber den Weißen Handschuhen lag
der Degen. Der Geistliche füllte mit
kräftiger Stimme, die Kirche. Er
fprach von den Teufftrn, die seit
Jahrhunderten immer bereit gewesen,
wenn die Hohenzollern riefen, und eS
ging wie ein Wehen durch die zu bei
den Seiten niederhängenden, tx
morfchten und vergilbten preußischen
Ruhmeszeichcn, wie ein fernes Echo:
.Fridericus Rex, unser König und
Held
Wir schlagen den Teufel für Dich auö
dem Feld!'
ein Rauschen durch die Zeiten, Treue
um Treue.
Einer der Generale hob den schloh
weißen Stopf und musterte eine Sekun
de die Familie in der Loge links
die Witwe, die Kinder, die Schwie
gersöhne und Schwiegertöchter. Vorn,
neben ihrer Mutter saß Margaret,
das Tuch vor den Augen... Es war
ihr wie ein Traum... Die Reise
durch die Nacht hierher... das Ster
bebctt... der Vater hatte sie noch er
lannt... sie angeschaut... mit seiner
Hand die ihre gesucht... so, als od
er ihr noch etwas sagen wollte
gerade ihr vor allem es lag wie
eine Angst auf seinen eingefallenen,
gütigen Zügen es blieb uvausge
sprachen .. Er nahm es mit sich hin
über.
Hinüber... Papa war immer da
gewesen... man wußte überall seine
Nahe und Hilfe. Seine stille Art wirk
te m einem nach, auch wenn man ge
trennt von ihm war. Selbst in Paris.
Margarete merkte jetzt erst, wie sie
dort immer noch als Gegengewicht zu
ihrem Fedder en chen eben den
Rückhalt in der Heimat gefühlt hatte.
Sie spürte, wie das hier Geist von
ihrem Geiste war. Und wie ein Mi
öerhall der Erkenntnis schloß oben
die Stimme des Predigers: Sei ge
treu bis in den Tod, so will ich Dir
die Krone des Lebens geben!" Und
Degen und Helm auf dem Sarge
sprachen: Hier ruht erfüllte Pflicht!
Und auf den tiefernsten Gesichtern
aller alten und jungen Offiziere lag
em Abglanz dieses Ich dien".
Der Sarg hob sich. Es war tut
Traiierzug über die Straße in den
Jndalidenkirchhof hinein, auf dem
schon so viele preußische Krieger ruh
ten. Die Leute auf dem Bürgerstciz
blieben stehen. Viele lüfteten den
Hut. Ueber das letzte Sommerlaub
an den Bäumen. Noch fangen die
Bögel. Fern dröhnte Berlin. Der
Geistliche breitete die Hände aus . . .
All die funkelnden Helme sanken nie
der... mit bloßen Köpfen standen
die Generale, die Leutnants... ,Va
ter Unser, der Du bist im Himmel
....Dumpfes Schollengeloller au
dem Sarg... ein Händedruck nach
dem andern neben dem offenen Grab,
Margarete stand allein. Ihr Mann,
der sie nach Äerlin begleitet, hatte
dringender Geschäfte weg-.n noch vor
der Beisetzung heimreisen müssen. Sie
hörte, wie einer der alten Herren
halblaut, mit verbissenen Tränen, zu
dem anderen sagte:
Ich hab' ihm damals noch die
Fahne aus der Hand genommen, bei
Allen, wie ihm die Kugel durch die
Hand ging..."
Ick hab' et nämlich in der Zei
tung jelesen," sagte er zu Adalbert.
.Da bin ick von Eberswalde herüber.
Ick war mit dem Herrn Hauptmann
bei Mars-la-Tour!"
(Fortsetzung folgt.)
!L r u ck s e h t e r. (Aus eurer
Gerichtsverhandlung.) Niemand
kann mir Nachlässigkeit in meiner
Gcschastösuhrung vorwerfen; insbe
sondere habe ich meinen Weinhandel
niemals als Rebenjache angesehen!
Die Sonntagsreiter.
Sattler: Ihr Sattelzeug ist aber
wlen reparaturbedürftig."
Pscrdeoerlciher: Das wird eben
wenig abgenutzt, da meine Kunden
ineist nur kurze Zeit im Sattel fit
zcn."
Das genügt. Anwalt
Nannte er Sie ausdrücklich einen
Liigncr?
Klient: Wetterprophet hat er ge
sagt, das genügt vollständig!"
Erflccbc.
Vo P. R.
? Tann sprcmaon wir U den Gar! deren und kehrte in den Urgrund
tcn, tranken Kassee, pflückten Htr aller Dinge, in die bauschigen Aev
Aus einen! K s l P o r
tage . Roman. Vergebens ver
suchte sich die verstoßene Prinzessin
der ihrem Vater wieder anziiichu
slern.
Der Kraxler. Sagen
Sie: gibt es denn auf dem Matter
Horn wenigstens 'ne schöne Aus
sicht?" Aussicht? For so wat hat 'n an
ständijcr Sportsmann überhaupt
keciie Zeit!"
Drei Spareinlagen.
Bäuerin (die frisch gewonnene Milch
mit drei kräftigen Wasserstrahlen
taufend): Tos is für'n Frantzet
beim Militär! Dös is für die
Zensi ihre Aussteuer, und dös is zu
nicin'm seidenen Kirchmeihkleidl"
Im Hopfenkranz.
Das Restaurant .Zum Hopfen
kränz" ist recht stilvoll eingerichtet."
Ja, selbst die weibliche Wedle,
nung ist stilgerecht."
.Wieso?"
.Na lauter Hopfenstangen!"
Unsere Domestiken.
Frau: Das muß ich Ihnen gleich
sagen, abends esse ich und mein
Mann nur kalt!"
Köchin: Das kann mich ja nicht
genieren, ich kann mir ia was War
meZ lüpfen!"
Meine Mutter wohnte eine gute
Strecke weit hinter der märkischen
Landstadt, in der ich zur Schule
ging. Unser Häuschen lag ganz ein
jam in einer der üblichen Havel
landschaften: . 5iiesern rechts und
links, auf dem Wegen knietiefer
Sand, so dünn und tveiß, als ob
der Müller ihn aus dem Mehlsack
verloren, zum Fluß hinab feuchte
Wiejen und zwischendurch wunder
volle Heidestrecken mit tiefen Kuh
len, in denen man nicht gesehen
iverden sonnte und selbst nichts an
dercs sah, als etwa einen nickenden
Erikazweig, eine trinkende Biene
und den Himmel darüber. In einer
dieser blühten lag ich eines Nachmit
tags zur seligen Zeit der großen
Ferien als Zwölsjähriger und
schlief.
Mit einem Male wurde ich durch
seltsame Töne geweckt, die ich in die
jer seligen Berjchollenheit durchaus
nicht gewöhnt war. Natata, Ratata!
dünn und hart, als ob eine Kinder
trommel geschlageil würde, scholl es
zu mir herüber. Dazwischen schrillte
ein heiserer Vogelschrci, ein Ge
rausch wie von heftig bewegten Flü
geln wurde vernehmbar, und gleich
darauf rief eine helle Mädchenstim
me: Psui, Hausil"
Leise drehte ich niich auf den
Bauch lind schob mich höher hinauf,
bis ich über den Nand .einer Mut
de hinwegsehen konnte.
Da sah ich wenige Schritte vor
mir ein großes, ungefähr dreizehn
jähriges, fchivarzhaarigeö Mädchen
stehen in ausgewachsenem, weißem
Kleidchen, mit nackten Beinen, die
Füße aber in zierlichen, wenn auch
aiigeschn,iit!ten Tanzschuhen. Kurz
vor ihr tag ein kleiner, kränklicher
Klinge im Heidekraut, und zwischen
beiden saß ein feister Hase, der eine
Trommel schlug, die ihin um den
Halö hing, während eine Krähe mit
gespreizten Flügeln und tückisch zu
lückgebogenem Hals nach seinem
Trominelschlag tanzte.
Wie eine Feder schnellte ich in die
Höhe uird sprang mit einem Satz
aus meiner Vertiefung heraus. Aber
da machte der Hase, durch mein
plötzliches Erfcheineu erschreckt, einen
noch gewaltigeren Sah. schlug mit
zurückgelegten Löffeln einen Haken,
schoß Koboiz über die Trommel, die
ihm zu tief am Leib herubhing, und
war dann im Nu vecschwiinden.
Scheußlich krächzend stolperte die
Krähe hinter ihm her.
Das Mädel drehte sich auf der
linken Hacke wie im Kreisel zu mir
herum. Konntest du nicht vorsichti
ger kommen, du dummer Junge!'
schrie sie mich an.
Aber dann achtele weder sie noch
der Knabe weiter auf mich. Laut
lockend: Murks. Murks! Komm,
man braver Murks! Komm Hanji!"
schritten sie den Flüchtlingen nach.
Lie Krähe kam auch bald wieder
zum Vorschein, der Hase ober ließ
sich suchen, bis er endlich dicht vor
den Füßen seiner Herrin auZ dem
Heidekraut seist und braun auslauch
te und sich selbst mit kurzem Trom
melschlag zur Stelle meldete.
Als Mensch und Tier wieder auf
dem alten Platz vereint waren, wag
te ich es, eine Unterhaltung zu be
ginnen, in deren Verlauf ich mich
über die Personalien meiner seltja
rncn Heidebesuchcr unterrichtete.
Diese waren: Murks, der Hase,
Hansi, die Krähe, und Rosa und
Benjamin, Kinder des chaldäopersi
schen Magiers und Geistesfürstcn
Addul'ben'Schah, genannt die Ver
wundcrung der Welt.
Bei diesem flammenden Titel
schlug Murks sreiwillig General
marsch, Hansi krächzte, und ich de
kam beinahe die Maulsperre.
Meine Mutter war von meiner
neuen Freundschaft durchaus nicht
so entzückt wie ich.
Das werden die Kinder des
Schaubudenbcsitzers sein, der seit
gestern in der Stadt ist," erwiderte
sie auf meinen phantastifchen Bericht
sehr nüchtern. Gauklerkinder! Aber
meinetwegen, wenn du sie schon mal
eingeladen hast, sa mögen sie ruhig
kommen. Himbeeren haben wir ja
genug im Garten!"
Am andern Tag führte ich Vcn
lamin und Rosa zu ihr. Bekleidet
waren beide wie bei unserer ersten
Begegnung, ein bischen durstig und
ausgeivachjen, aber Rosa hatte zu
meiner Genugtuung wenigstens
Strümpfe an. Bei der Begrüßung
hob ihr nieiiie Mutter das Gesicht
chen prüfend in die Höhe.
Potztausend, Mädchen! Du bist
ja eine kleine Schönheit!", sagte sie
freundlich.
Ich strahlte vor Stolz, als ob das
Lob mir gegolten hätte. Und wohl
zum erstenmal sah ich ein Mädchen
aus seine Schönheit hin an. Ihr
Köpfchen war klein und leicht ge
bräunt, die Nase stand ihr schmal
und keck im Gesicht, und ihr Mund
war tiefrot. Am längsten aber weilte
mein Auge schon damals auf ihrem
schlanken, zarten, wundcrfeinen
jLalZ.
beeren und waren so harmloö nn
vernünftig vergnügt, wie es eben
nur Kinder seiu können.
Während der wenigen Nachmit
tagsslunden, in denen sie nicht von
Abdul'beN'Schnh, ihrem geisterfürst,
lichcn Vater, gebraucht wurden, wa
ren die beiden nun täglich bei mir.
Von vornherein konnte aber kein
Zweifel daran sein, daß mich Rosa
weitaus mehr anzog als der schwäch
liche Benjamin. Als echter Junge
hatte ich die übrigen Mädel meiner
Bekanntschaft immer als Wesen ein
geschätzt, mit denen nichts Rechtes
anzusangen wäre. Bei Rosa jedoch,
die mir als Fremde wie aus einer
fremden Welt entgegengetreten war,
berührte mich das Andersgeartete
als etwas Neues, Beunruhigendes
und doch Verlockendes.
Ich empfand ein lebhaftes Ve
dürsnis, sie zu beschäftigen und mir
mit ihr zu schassen zu machen. Da
nur aber alle Formen der Galan
terie fremd waren, verkleidete ich
dieses Verlangen in die üblichen
Knabenarten: ich knuffte sie, zog sie
am Zopf und war jetig, wenn ich sie
bei emer Katzbalgerei auf die Erde
schmeißen konnte. Leider gelang mir
das letzte nur allzu selten. Sie war
unendlich geichiater und geschmeidi
ger als ich.
Ich turne ja schon längst auf der
Vuhnel" sagte pe lachend, als ich
mich wieder einmal über ihre seit
fanwn Klekter und Springkünste
erbost halte.
Auf der Vühtie! Großer Gott, ich
hätte alle Schätze Brandenburgs
hingegeben, wenn ich nur einmal
einer Vorstellung hätte beiwohnen
dürfen! Aber in dieser Hinsicht
Mm meine Mutter unerbittlich
Tu bist sowieso schon ein kleiner
Phantast :uid hast gerade genug
Nanpen im Kopf. Ueberdies dauert
es zu lange. Es wurde elf Uhr wa
den, ehe du in dein Bett kämst, und
Las il zu fpat nir dich!
Damit lehnte sie meine täglich
erneuten Uurmnchen Bitten lagläa.
lich ab, und alles Schmeicheln und
schmollen war vergebens.
So waren annähernd vierzehn
Tage vergangen, als Rosa eines
Nachmittags mit zierlichem Kiiick
an meine Mutter herantrat' und ihr
in einem Bneniniichlaz zwei Ein
trittskarten zur letzten, allerletzten.
großen Galavorftellung überreichte.
Vater bedankt sich sehr, daß anä
dige Frau uns fo gut aufaenommen
haben, und läßt schön bitten, uns
mit Otto doch wenigstens am letz
ton Abend die Ehre zu geben," sagte
sie artig. Es sind auch die besten
Plätze," fügte sie nicht ohne Stolz
hinzu.
Ich sah wohl, daß diese Freikar
ten meiner Mutter durchaus seilte
Freude machten. Diesmal konnte sie
imlent vereinigten Bitten aber nicht
widerstehen. So sagte sie denn zu.
uns avenos gegen halb acht standen
wir richtig auf dem Schweinemarkt
der kleinen Landstadt 'vor dem mit
schreienden Plakaten überladenen
Zelt AbdulbenScha)S.
Gleich an der Kasse begrüßte uns
osa. Sie trug einen langen Loden
mantel und war hochfrisiert wie eine
Dame, so daß ich mit scheuer Vo
wnnderung zu ihr aussah. Als sie
lich von meiner Mutter ab und mir
zuwandte, glitt der nur lose zusam
mengeschlagene Mantel auseinander,
und ein rosafarbiges Trikot wurde
als ihre einzige Bekleidung sicht
bor. Ich halte noch nie ein Mädchen
in einem ähnlichen Kostüm gesehen
und wurde ganz verwirrt.
Gefall' ich dir?" fragte sie lä
chelnd.
Aber dann sah sie wohl, daß ich
mehr erstaunt als entzückt war.
Paß nur mal auf, wie hübsch ich
angezogen bin, wenn ich enthauptet
werde," flüsterte sie mir zu.
Ein kalter Schauer lief mir über
den Nucken. Wenn du enthauptet
wirst?" fragte ich angstvoll.
Aber da schoben mich schon Nach
drängende von ihr fort, und an der
Hand meiner Mutter betrat ich das
für meine damaligen Begriffe seen
hast erleuchtete Zanbertheater, in
dessen Wunderwelt meine kindliche
Phantasie sofort mit Haut und Haa
ren versank.
Ein Musikautomat setzte mit einer
rauschenden Ouvertüre ein, der Vor
hang glitt empor, und Abdul-ben-Schah,
der chaldäo-persische Magier,
staiid weißbärtig und würdevoll vor
uns. Er trug eine spitze, mit aller
Hand Hieroglyphen bestickte Mütze,
ein laug heravioallendes Priesterge
wand und führte, leise Beschwörun
gen singend, einen Zanberstab aus
poliertem Ebenholz durch die Luft.
Im Nu erloschen die Lampen, der
Zuschauerraum verdunkelte sich, und
durch das rote Licht, das die Bühne
in mystische Dämmerung tauchte,
flogen bläulich funkelnde Feuerbälle.
Abdul'ben-Schah jonglierte.
Mit ' feinem wallenden weißen
Bart und in der geheimnisvollen
Gewandung, von den sarbigcn Bäl
len umkreist, erschien cr nwiner glü
henden Phantasie wie Gott-Vater,
der Planeten aus seinen Händen
rollen läßt und ihnen immer aufs
neue Bahn und Ziel weist, aber
ibann erlosch eine Kugel naH an
incl des Schöpfers zurück. Schließ
lich kreiste nur noch eine, größer und
leuchtender als die versunkenen, um
des Magiers Haupt, bis sie, breite
Feuergarben nach allen Seiten
schleudernd, klingend zerplatzte, die
rote Dämmerung von weißer Helle
verdrängt wurde und Abdulben
Schah sich dankend vor dem klat
schenden Publikum verneigte.
Unter ähnlichem HokuspokuZ ver
ging noch eine gute Stunde. Rosa,
in dem eng anliegendm Trikot, das
jede Linie ihres jchmalen Körpers
deutlich hervortreten ließ, turnte am
Trapez und schlug, an den Zehen
herabhängend, den Takt für Murks
und Hansi, die danach trommelten
und tanzten: Ziehharmonikas flo
gen, durch die Lust und spielten,
ohne daß eine Hand si? berührte;
musikalische Giftschlangen folgten in
schillernden Windungen den Locktö
nen einer Flöte, die Benjamin, in du
Tracht eines indischen Knaben,
blies; und zuletzt verwandelte sich
die Bühne in einen prunkvollen
orientalischen Saal. Der Clou des
Adens: Die Liebe der Prinzessin
Sobeide" ging in Szene.
Abdul-ben-Schah saß, Tschibuk
rauchend, auf einem roten Thron
scssel, und neben ihm stand Sobeide,
die erlauchte Prinzessin, die ich als
gewöhnliche Rosa noch einige Stun
den vorher in zärtlicher Respektlosig
keit gekmisft hatte. Ein Gewand aus
schneeiger Seide umhüllte weit und
saltig ihren jungen Leib. Eine blit
zcnde Agraffe hielt es vorn auf ih
rer Brust zusammen. Dianumten
funkelten in ihrem Haar, und eine
Kelle weißer Perlen umschlang matt
glänzend chr feines Hälscheil.
Gar nicht mehr kindlich, fraulich
reif und Hoheitsvoll erschien sie mir
in dieser Tracht, meine Augen
brannten in scheuer Luft und ver
wandten keinen Blick von ihr.
Da schmetterten Trompetensig
nale. In feierlichem Aufzug ,unter
Anführung eines muskulösen Ne
gers, der nur mit einem blutroten
Lendenschurz bekleidet war, erschien
eine Schar Türken in Turban und
Pluderhosen. Jeder trug eine silber
ne Schüssel, die bis an den Nand
mit farbigen Edelsteinen gefüllt
war. Niederkmeend überreichten sie
diese dem Magier, im Auftrag des
Sultans von Byzanz, dafür die
schöne Sobeide begehrend.
Mit leisem Schreckensschrei reckte
obclds abwehrend beide Arme ge
gen sie. Nie, so Zchivur sie beim Bart
des Propheten, wurde sie seinen Ha
rein betreten. Sie liebe und sei be
reits das heimliche Weib eines ar
inen jungen Dieners. Ein sürchterli
cher Auftritt voll 'pathetischer Dro
hmigen, Bitten und Tränen folgte
die ein Bekenntnis, der damit ew
dcte, daß der entmenschte Vater sie
zum Tode verurteilte,
In heftigem Schrecken zuckte ich
zusammen. Für mich waren diese
Borgange ernsteste Wirklichkeit.
Litterno veugke lch mich vor,
schwankend zivischen der Furcht, daß
jetzt etwas Entsetzliches geschehen
muiZc, und der Hofttmna auf ir
gendeine , überraschende Wendung
zum Guten. Aber da ergriff der
rotbefchurzte Obereunuche Sobeide
auch schon und warf sie auf einen
mit schwarzem Samt ausgeschlaae
nen Tisch, Abdubben-Schah zückte
sein Schwert, die 5Äinge funkelte
durch die Luft, sauste nieder, nieder
aus ein wunderzartes, seines Hälsl
chen, und mit einem gellenden Auf
schrei: Rofal Rosal" sprang ich
von meinem Platz empor. Ich wollte
auf die Bühne, lim noch im letzten
Moment oas Entetzliche zu verhu,
ten. Da aber fprang schon ein
Strahl roten Blutes wie ein
Springbrunnen vor mir durch die
Luft, ich fühlte mich zuruckgerissen,
es wurde mir ganz fchwarz vor den
Augen, und ohnmächtig sank ich um.
AIs ich wieder zum Befußtfeiu kam,
hielt unser Jagdwagen bereits vor
unserm Haus..
Das hat man mm davon!" sagte
meine Mutter klagend. Es war
doch nur ein Spiel, mein armer
Junge. Rosa lebt und ist ganz ge
sund." Am andern Tag schon in aller
Frühe stand sie auch wirklich wieder
leibhaftig vor mir. Sie kam, um sich
bei meiner Mutter zu entschuldigen
und gleichzeitig Adieu zu sagen.
Benjamin mußte schon beim Packen
helfen, und so wanderten wir nach
kurzem Aufenthalt denn allein noch
einmal Hand in Hand über unsere
alten Spielplätze. Auf der gleichen
Stelle, wo wir uns kennen gclcrm
hatten, setzten wir - uns traurig in
das blühenoe Heidekraut.
Ob ich wohl noch einmal wieder
kommen werde?" nieinte Rosa nach
dcnklich. Vielleicht im nächsten
Jahr, vielleicht ziehen wir aber auch
nach llefterreich hinein.
Ich wollte antworten, als mein
Blick -plötzlich wie gebannt an ihrem
Hals hängen llieb. Unter dem
schwarzen Samtband, das ihn um
schloß, war ein feiner roter Vlut
strich sichtbar geworden.
Was l,t das?" ragte ich zit-
ternd.
Rosa lachte verlegen und zoci daZ
Hälschen tiefer in ihr Kleid hinein.
'aran vift du schuld sagte sie
' leise, Du rnußi nagüidj wij
l
scn: wenn ich U wie gestern auf
den Tisch gelvorsen werde, dann lege
ich meineil Kopf in eine Oessnnng,
die ihr von unten nicht sehen sönnt,
uiiö das, was mein Vater durch
schlägt, ist nur ein Wachskopf mit
einer Blckblafc. Aber wio du so gel
lend meinen Namen schriest, da
zuckte ich aus, und mein Vater hatte
. j. i:.r. .,,k,.,
micu rouuiuj ein iuujcn Ll.v,,.'.
Sie öffnete das oberste Bliisett
Häkchen, schob das Samtband in die
Höhe und zeigte mir die winzig?
Wunde.
.Es tut aber gar nicht weh,"
setzte sie vergnügt hinzu.
Schaudernd schloß ich me Augen.
In meiner tevtzaitcn Pyamaiie
malte sich das ganze Unglück, das
ich durch mein törichtes Benehmen
hätte anrichten können. In stimm
scher Aufwallung umhalste ich sie
und drückte, als ob ich- damit etwas
gutmachen wollte, einen langen, tan
gen Kinderkuß auf den roten Strich.
Ro a kicherte. Laß doch! Das
kitzelt so!" Dabei fühlte ich aber
deutlich, wie sie ihren Hals fester
gegen mich drängte, ich spürte das
rasche Pulsm ihrer Adern, wie ein
warmer Duft schlug es mir aus ih
rer Haut entgegen, und plotznch
schoß eine fremde, brennende Glut
in meine Lippen. Die erste Leiden
schaft muhte iah und unvermrttelt
in mir ans, und wie ein Sinnloser
küßte ich sie, bis ich mich heftig zu
ruckgestoßen und Rosas Augen groß
und seltsam schillernd auf mix ru
hen suhlte. ?
Da überfiel mich eine arenzenlosc
Beschämung. Ich sprang auf und
flog über die Herde, ohne mch noch
ein einziges Mal umzusehen, in dis
Kiefernfchonung vor meinem Eltern
haus. Dort warf ich mich zu Boden
und schluchzte, ohne zu wissen war
um, lange vor nuch hin. . ,
Ich habe Rosa niema!.? wiederge
sehen.
Geraume Zeit ging ich wie ein
Verstörter umher und träumte jede
Nacht von dein, seinen, schlanken
Hälschen und seinem warmen Duft.
Allmählich aber verblaßte ihr Bild,
um nur noch ab und zu bei guter
Gelegenheit wieder in mir aufzutau
chen.
Erst in reiferen Jahren erkannte
ich, wie treu mein Blut die Erin
nerung an sie bewahrt hat. Noch
heute, wenn ich ein niedliches Mäd
chen Zehe, dessen Hals ebenso zart
und sein ist, wie das der der beinahe
enthaupteten ' Prinzessin Sobeide
war, wird mir mitunter ganz eigen
zumute. Dann ist es mir, . als ob
Murks nieder die Trommel schlüge
Und Hanst dazu tanzte, und wieder
fühle ich die erste rote Welle fekni
süchtgm - Liebesgesühls ir-rnthtr
Lippen strömen.
i
i(
Mut und Geistesgegen
wart bewies Frau Alice Klinge von
Brooklyn, als sie ein dort vor dem
Plumbergeschäft ihres Gatten stehen
des Pferd, das. erschreckt, plötzlich mit
seinem Gefährte ausriß, zum Stehen
brachte. Frau Klinge brach sich zwar
bei dem Unternehmen einen ? Arm.
aber sie hatte die Genugtuung, ver
chledene Kmder, die rn der Nähe
pielten, dadurch gerettet zu haben.
sie wurde von emem Arzt des
Schwedischen Hospitals : verbunden
und dann in ihre Wohnung gebracht.
Ein anatomisches Wun
der ist Chas. McCauley von Boston,
ein Pfirsischpflücker seines Zeichens.
McCauley sollte sich im Allegany
Hospital in Cumberland wegen einer
Durchlöcherung des INagens einer
Operation unterziehen. Wie erstaunt
müssen die Aerzte gewesen sein, als
sie sein Herz auf der rechten Seite,
den Wurmansatz an der linken Seite,
die Milz aus der rechten Seite und
den Magen umgekehrt vorfanden, so.
daß seine Entleerung auf der linken
statt der rechten Seite stattfindet.
McCauleys Zustand ist der .Perfora
tion wegen bedenklich.'
Mitteilungen, die ein
junges Mädchen aus Wildwood lie
ferte. haben in Atlantic City, I..
zu der Festnahme eines Bürschchen
geführt, das sowohl in New Jersey
wie auch m New Fort mit dun
Bluff", er sei der Sohn des Marine
Sekretärs Josephus Daniels und
gleichzeitig ein Agent des Bundes-Justiz-Departements,
die verschiedene
slen Scheck schwindeleien verübt hatte,
die ob der Redegewandtheit, mit der
Josephus' .Sohn" auftrat, stets
glückten. Agenten des Vundes-Ge
heimdienstes arretierten den Sohn",
der sich nun für den 20jährigen Jo
seph Levy aus New poxl ausgibt.
Bundestommissä'r Lewis hielt den
Vielversprechenden unier $1(X)0 für
das Verfahren der BundesGroßae
schworenen fest. Levy war und blieb
sprachlos.
Richtig bezeichnet. -
.Na. das wird in WAn i
werden! Angeklagt ist die Tratschn,
die alte RlciUAhnU' tt,-,! ,;. , .
v.wywttl VI. , 5 .
al': rothaarig! Bißner; Zeugen sinü
die krumme, Jule. die lahme ölerin '
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im cc .ciiMrage, cm topumrte: '
bet und die Waschfrau von de: Aij; '
ner."
i.Brrr der rein sv-rcin
iW ,