r V?BS
Celte -Tägliche Omaya TrZbime-reitag,.dcn 5. Oktober '1917.
.
I:
s
aMBsraaram!
i j nni vs I
jvSC!ll(i)C SlUllCt
Millionen von amerikanischen Lesern zie
hon es vor, deutsche Bücher im Original zit
lesen, statt in englischer Uebcrsetzung.
Da die Jmportation aus Deutschland un
möglich geworden ist, wird die Tägliche
Omaha Tribüne" es sich zur Aufgabe irrn
chen, ihre Leser auf wichtige in den Vereinig
tcn Staaten gedruckte deutsche Bücher auf
merksam zu machen.
BV1DEN
Kapltänlkvlnant Hellmnth von Mucke. '
Ein vollständiger Bericht über die
Kriegslaufbahn der Emden". Männer
vomSchlage des Emden" Komman
öants und seines ersten Offiziers haben
die Welt in Erstaunen gesetzt.
Die ,?mden" war drei Monate lang, den sie vnsolgen.
den Kriegsschiffen zum Trotz, der Schreien dcs Indischen
OzeanS und zugleich daZ beliebteste Schiff in jenem Teile des
Weltmeeres. Stets bereit, das Leben zu opfern, führten die
prachtigen Einden" Lmte mit Klugheit und nie versagendem
Humor auf eigene Faust Krieg gegen erdrückende Uebermacht.
' Die Schilderungen beginnen, als die Funkentelegraphie
der .Emden", dann auf hoher See, Krieg meldete, worauf
eine Reihe don Taten folgen, darunter der Wfang ihrer ersten
Prise, die Fahrt nach Tfingtau und nach dem Süden, die
Versenkung einer Reihe von feindlichen Tamfern, die Flucht
vor feindlichen Kreuzern, vnis zuletzt das Ende dieses rühm
vollen KreuzerZ bei Keeling.
v. Mücke, der erste Offizier der Cinden' und spätere
Kapitän der Ayesba" (Emden die Zweite"), bcsi.t eine
durchm ungewöhnliche Schilderungsgabe und niemand sollte
versäumen, sich dieses Emden' Buch anzuschaffen.
PreS dieses BncheZ, in Teutsch oder Englisch, ist $1.25,
mit Porto $125. , -
AYESHA
von
., . Kaplianlentnant Hellmnth von Mucke. -
" Hellmuth von Mücke, der lachende Held, hat in der schlich,
ken Beschreibung feiner bcnteuerlichen Fahrt von den Keeling
Inseln nach Konstantinovcl ein Werk geschaffen, das Jahr.
Hunderte leben wird. Ein übermütiges Lachen mitten im
Sckzlachtengcbrüll, des gewaltigen Völlerringens !
Eine wunderbare Erzählung von ,
heroischen Taten
.- In Sorglosigkeit, wie in Not und Gefahr, stets derselbe
' futforgild sachliche Geist. In keinem anderen Kriegsbuche
kommen deutsches Wesen und deutsche Siegeszuversicht fg
jugendfroh, so unbefangen zum Ausdruck und es ist gerade
dieses Fehlen jeglicher Pose im Verein mit der feinen Veobach.
tungsgabe und dem prächtigen Humor des Verfassers, die sei',
nem Buch unvergänglichen Nciz verleihen.
Während von MückeS Landungszug dem Auftrage auf
den Keeling Inseln die Kabelverbindung und Funkenstation
zu zerstören gerecht wurde, wurde die Emden" von einem
größeren und gepanzerten englischen Kreuzer angegriffen und
kampfunfähig gemacht, v. Mücke mußte sich jetzt schnell vor
Anbruch der Tunkelheit entschließen, ob er sich von den
Engländern fangen lassen sollte oder auf dem einzigen und
halbvcrrotteten kleinen Segelschiff Aycsha", daZ im Hafen
lag, den Weg nach Teutschland zu suchen. Das Schiff war
nur für eine Mannschaft von 5 Mann gebaut und sein Lan
dungszug zählte 50 Mann. Mücke entschied sich für .Ayesha.
Man merkt dem Verfasser auf jeder Seite an, wie er
wit ganzer Seele das Wenteuer ausgekostet bat bis zum
Lugenblick seiner Meldung bei Admiral Souchon in Kon
stantinopcl.
Melde gehorsamst, LandungSzug der Emden" in
Mrke von fünf Offizieren, sieben Unteroffizieren und sieben
unödreißig Mann zur Stelle."
Preis dieses Buches, in Teutsch oder Englisch, ist $1.25,
mit Porto $U5.
Diese künstlerisch gebundene und schön
ausgestattete Bänder sollten in jeder ame
rikanischen Familienbibliothek Platz finden.
Wir geben ein? der oben ngegcbkven Bücher, gebunden,
ksstenftei lg Prämie, wenn Sie als alter Leser einen, nenen
Zlbonnenten der Toglichcn Omaha Tribüne auf ei Jahr ($5.00)
einschicken. Schicken Sie nS den Name deS neue Lesers mit
dem Abonncmentsbetrag, nd wir senden Jhnr sofort als Prämie
ciueS der obige Bücher, nach Ihrer eigene Auswahl.
Bestellzettel zu verwenden bei Einsen
öung eines neuen Lesers
Einliegend' finden Sie $5,00 für die Zusendung der
Täglichen Omaha Trib:.ne auf ein Jahr an nachfolgenden
neuen Leser. Senden Sie mir eil Vergütung für die Ein
scndung des neuen Lesers:
jfamen ic3 neuen LcserZ.
Odresse deS neuen LcserZ
Name öcö EinseLerö.
Wrche btS Einsenders. .-. ... . ... . . . . . ... . . .......
r. "" ' '"" ---" rw -... ,v . .-,-
j; Tägliche Gmsha Tribüne
: 1ol1 ys:varoStr. :: Gmstza, Nebr.
Die Drökr.
Kon Kalia 8, Molo.
1
IX.
fi;
lind o schön ist die Welt, so schon.
Man meclt's erst, wenn man sler
ben muß. , .
Gvd Äulibaupt. der Ulmer Nats
Herr und Grobtaufmann, lieg den
matten, trübe iölut lern mumm
laufencn Augen in die Weite rings
um gehen unö zog mit jittcrnocu
Handen die Enden seines zer,eiren
Ajamses zusammen, in dem noch der
iß Hasste, durch den des Agg,ieiner
Knappen turzeö Schwert gefahren
war. als sie ihn nieöermarien auf
staubiger Straße.
Martin Bullhaupt saß mit hochze
jogenen Unkn auf der Kelsenbant, die
(äi) in die schwindelnde Tieft fiel und
Mte: .So mögen die alle gesprochen
haben, Bruder, die vor unö kamen,
und dir uns nun schweigende Cenos
sen sind bis ans Grude."
Er warf ein paar umherliegende
jermurbte Rippen, welche die Geier
zelassen Haltes hinaus in die blaue
liusi, daß sie in wirbelnden Kreisen
intfchivanden.
Als breit silbernes Band kam von
links die Tonau durch die grünen
!öälder geschlichen, talab, längs der
Straße, die sichere R-Uung bot, lagen
nicht Wäloer und Schroffen öazwi
jchcn. wohl an die tausend Fuß.
Und ich will nicht! Und. es kann
nicht sein! Wie ein Vieh aus dem
Leben gesperrt ohne Speise und
Trank!' ttföfc Bullhaupt schlug mit
den geballten Fäusten wider die festen
ttuf.enmauern des Aggsiein, die jäh
in d Höhe stiegen neoen dem schma
len .Rosengärilein', auf dem der
Raubritter Feinde ein kläglich Ende
fanden, .ich hab' ihnen doch nichts
getan und du nicht! Es muß ein
LpuZgebiide meiner Sinne sein; gebt
biet, Leute, Hilfe! Helft! "
Martin Bulthaupt umschlang sei
nen Bruder und drückte ihn auf den
verwaschenen Felsen nieder, der kaum
drei Schritte in der Breite maß:
Ich will nicht, daß sie dich jam
mern hören!'
Mit einem dumpfen Stöhnen glitt
der breitschulterige Mann zu Boden
und umklammerte den erdarmungslo
sen Fels, so bleibt nur der Tod! "
Martin Butthaupt nickte, er stand
hochaufgerichlet, dai; sein Mantel im
scharfen Winde flog und seine lange,
hagere Gestalt sich hart vosonnce
schienenen Grün der Wälder unter
ihnen abhob. Sein tiesucgendes Auge
schweifte die blaue Ferne ab.
Es war der gliche ticfsatte, blaue
Himmel, der feinen Bruder im Glück
umgeben hatte, der ihm das ganze
Leben lang treu geblieben -war: als
schöner wilder Bub, als leben-tolier
ungling und a! reifer Mann. as
Leben hatte nie verabsäumt, vor ihm
seinen Bückling zu machen, e hatte
ihm ilraft uns Gesundheit, ein rei
ches Erbe und eine schöne Frau gcge
den, es hatte ihm in seinem Leineu
und Seidenhcn'.del alles, alles gelin
tn lassen, nie waren die Aerfuchun
gen der Unzufriedenhei: unö der Le
bensangst über ihn gekommen, er
t.'ar der Stolz seiner Familie und
seiner Freunde, eine Stütze der
Stadt und seiner Zunft. Und nun
ein zerbrochener Unglücklicher, dessen
zerraufter Bart auf der breiten Brust
zitterte, unter dem tränenlosen
Schluchzen, das er vergebens zu mei
stein suchte.
Am engvtrgittertcn Ausschlupf,
durch den die beide ihren schrecklichen
Kuker betreten hatten, erschien ein
beheimter Kopf, der Ausguck, der sei
ne !kunoe machte, ob die Donau auf
ihrem breite Lücken kein reichdelade
nes Schiff als wohlzelitiene Beute
herbeiführte. Martin Bulthaupt blieb
regungslos, bis der Kopf verschwand;
ks war fast ein Lächeln, das auf
seinem Antlitz war: wenn sie ihn
jetzt gesehen hätten, die ehrsamen
Bürger von Ulm, sie hätten wieder
mit den Achseln gezuckt und einander
zuzezischclt: .Seht doch den Nar
ren."
Hoch über der Felsenplatte
schwebte ein Eeier. ohne Flüge!
schwung hing er im Aether. Täglich
kam er vom Flußial herauf und sah
nach seiner Leute sie mußte bald
reifen.
Sötz Bulthaupt siemmte sich in die
Hohe:
.Sag. Bruder, wie soll das en
den?" .Wie bei den anderen," er zeigte
nach den Knochen, .sie lassen leinen
ledig von bannen, der Zeuge sein
könnte wider ihre Nltterschaft."
Wie ei weidwundes Tier schrie
der starke Wann auf:
.Und mein ganzes Leben umsonst?
Alles vergebens, waS ich getan?
Meia HauZ und mein Geld, mein
Weib und mein Leib, alles hin und
tot, ohne Elockenklaxz und Priester
spruch in die Grube? Ist'S nicht ge,
nuz. daß sie meine Güter stahlen,
mein Schiff Wegnahme und wem
Gtsinde schugen? Götz Bulthaupt
ist kein armer Kärrner, de man wirft
und einscharrt, und uiemand fragt
nach ihm; die Mmer werden Umschau
haken."
I MrtÄ DuUHaupt chte;
'.Die Ulmer. die du meinst, sind
froh, wenn daS Dach über ihnen fest'
sitzt und ihnen der Regen nicht in
den Kamin läuft; und die anderen,
die erst die kommende Zeit verstehen
wird, sehen so aus, wie ich!
.Du kannst 'den Hader nicht las'
sen." Er formte die Hände hohl
und sandte gellende Schreie in den
Sonnenglast, der sie umwob, .will
sehen, ob der Herrgott mich der
lüßt.
Martin Bulthaupt stand aufrecht,
und wieder ging sein Blick in die
Wette, dcrwcil die Rufe seines
ders sich an den Felsen brachen.
Nun schrie der schöne Gotz um
Hilfe aus tiefster No!, und niemand
hörte ihn, wie seinerzeit er selbst
stumm und untätig geblieben war, als
fein Bruder Martin aus heißer See
lenangst, gefleht hatte, damals, als
seines Vaters trotziger Familienjinn
ihm das Erbe vorenthielt, weil er nach
eigenem Sinne gehandelt hatte und
nicht nach Brauch und Herkommen.
Das alte Patrizierllut hatte aufge
schäumt, als das arme Kind zur Welt
kam, das Kind eines Biilihaupt mit
des Scharfrichters Tochter, die drau
ßen vor der Stadt im übc!beredc!em
ause wohnt:, dicht ncden der A'.cht'
Hätte. Im Wochcnlett starb die Mut
ier, doch Martin Bulthaupt ließ fein
5nnd nicht fallen. Er nahm fremden
Dienst in Augsburg und Wartburg
und mied fein Elternhaus, erst nach
des Balers Tod kam er zurück, als
ihn der jüngere Eötz heimderief, weil
die Schreibstuben eine ruhige Hand
benötigten und niemand williger und
billiger ihm Dienste tat. Nie war
Martin in seines Bruders reichen
Hause gewesen, nie seiner stolzen
Schwägerin im Goldlchmuck gegen
übergesesfen; er wohnte in fremder
Miete und blieb mit seinem Knaben
allein. Er hatte keinen Freund, weil
sie seine stille und doch stolze Ärt
nickt verstanden, und es mit seinem
mächtigen Bruder nicht verderben
wollten. Doch Martin war viel auf
Reisen gewesen und hatte großes
Wissen, da tam der jüngere Brlioer
oft, sich Rats erholen, wenn es gro
ße Abschlüsse auf Waren gab. So
war auch diesmal Mariin mit ihm
gezogen, als bezahlter Schreiber und
als enterbter Sohn des reichen Hau
ses.
Gotz Tulthaupts Stimme verklang
mit leisem Echo in den fernen Do
naU'Auen. Mit zitternden Gliedern
kroch er zum Felsrand vor, der weit
überhing. Er deckie, vom Schlvindel
ergriffen, die beiden Hände über die
Augen.
Niemand hört mich, nun kommt
wieder bald die Nacht mit ihrem
Dunkel" er schauderte, und wic im
Fieber schlugen seine Zähne zusam
wen ich kann vor Hunger die
Glieder nimmer rühren, seit drei Ta
gen lassen die Hunde-uns ohne "iah
runz" er knirschte mit dcn'Zähnen
und begann am Leder seines Librie
mes zu kauen, mit einem tierischen
Ausdruck traten seine Auen aus ih
ren Höhlen .wenn doch Regen kij
im. daß ich den Durst stillen könnte,
der mich quält."
.Willst du wirklich Marien, bis dick
der Huncier und die Schwäche wer
fen?"
Götz warf den lockigen Kopf her
um und starrte m feines Bruders ru
hige Augen:
Was sonst. . .?'
Wäre ick allein, ich wäre nimmer
hier."
.Wo wärst du?"
.Da drunten!"
Mit ruhiger Hand wie? Mariin
Bulthaupt in die gähnende Tiese unter
ihnen. auS der brodelnd die Abend
nebel aufquollen.
Laß mich nicht allein sterben."
Götz kroch dem Aufrechtstehenden nä
her und umfußit d'ssen Knie; ,Ber
laß mich nicht, ich bin dein Bru
der!"
Ich weiß es, Götz, und konnie es
nicht oft genug mir widerholen im
Leben, sonst wäre manches anders ge
worden zwischen uns beiden."
.Verzeih mir, Martin, all das Bö
se, das ich getan, ich hab es hundert
sach gebüßt, hier oben in eiskaltn!
Rächt, wenn ich vor dem Nachtreif ;
schauderte und wenn Totzemeintes
aus den Grasten meiner Seele auf
stieg, um mich zu martern. Ich
sah jeoes Unrecht, das ich getan, rie
sengrcß wachsen, ich lasse mehr als'
du auf Erden, weil ich freudiger
lebte." I
Mit stierem Blicke hing Eötz an
seines älteren Bruders Lippen. Es
war die stumme Zwiesprache zweier
Welten. Mit lahrigen Händen zer
suchte Eötz sein Wams, tin Stück
Pergament war alles, was er fand.
Sieh nach." keuchte er, .ob du
nichts findest, was unseren Hunger
stillen, uns Rettung bringen kann?"
.Ein Stück Griffel ist olles, was
sie mir gelassen habe; eS ist aus
mit deiner schonnen Welt, armer
Götz. Schreib deiner Frau ein paar
Worte der Liebe auf den Fetzen, den
du gefunden, ich will meinem Kinde
einen Gruß hinzufügen, und dann
wollen wir sterben!"
.Sterben! Sterben! Ruhig liegen
mit geschlossenen Augen und warten,
bis die Würmer einen zernage."
schrie Götz Bulthaupt gellend ans und
schlug mit Hände und Füßen um
sich, .ich kann es nicht!" Er sMuz
auf und rannte mit dem Kopf gegen
die Stcinwand, daß er blutend zu
rückfiel, .ich kann nicht sterben in
meinen Sünden, verzeih mir, Gott,
wa.Z ich getan!" In tränenlosem
Schluchzen wand sich der starke Mann
im Schutt der zermoderie Knochen,
.ich war ein armer, sündiger Mensch,
ein Schwächling, der an keine Berge!
tunz glaubte"
i.Ski stark. Götz. tote du ti sonst
immer warst; das Sterben ist nicht
schlimm, es ist die größte Wohltat
sur uns Menschen, nur die Angst vor
dem Tode macht dich feig!" Er zeigte
mit dem Arme ringsum, .wer kann
sagen, wie lange dies alle? noch dau
ert, was uns heute ewig dünkt? Es
gibt ferne Länder, in denen feurige
Gluten ans dem Boden quillen und
alles zerstören, ganze Städte liegen
so unter unseren Füßen in Schutt
und Staub. Alles, was wir alt nen
neu, war einst neu und dünkte den
Menschen unübertrefflich, und das
Leste. das wir haben, wird unseren
Kindeskindcrn ein Lächeln abnötigen
ob unseres Unvermögens. Tie feste
Burg, die uns in den Tod treibt,
wird ein Trümmerhaufen sein, den
unsere Nachkommen mit Musik und
Lachen aussuchen, um die Aussicht zu
genießen von e en dem Fe'sstiick, das
uns heute verzweifeln läßt."
Ein unstetes, flackerndes Feuer flog
in den finstern Augen auf. .Sie
n erden durch die Luft fliegen und
in die Erde steigen, sie werden den
Blitz bändigen und Meere ve legen
und doch wird dies alles ver
gebens sein, sie werden sterben, wie
wir es tun, und nichts wird bleiben
von all' ihrem Geiste in der Welt.
Nichts! Nichts! Denn nichts ist
ewig!"
Der schwere Mann an seiner Seite
Söhnte auf. dann kam es röchelnd von
einem Munde:
.Denn nichts ist ewig, sagst du?
Und die Schuld? Die Schuld, ist
sie nicht ewig? Martin ver-
eih mir, was ich tat, und laß mich
leben, leben Er umfaßte fei
nen Bruder mit zuckenden Händen,
ich habe ichlecht an dir gehandelt,
schlechter als du, meinst. Ich hab'
dich um dein väterliches Erbe betro
gen, um reich zu sein, ich hab' Ba
lers Willen nicht getan, denn er war
auf dem Totenbett anderer Meinung
als damals, da er dich verstieß."
lir schrie jäh auf, feine Augen
iarrten in Todesangst über die
chioinoelnve Weite ich seh' die !
Äugen Batcrs wieder, als er zu pre
';en anhub: .Alles Unrecht ist so ilein
oor dem Tod. Zerreiß den Brief, der
dem Martin sein Erbe nimmt, den
10) im jüijtii jjijin v.s uiivcinuuni
Lebens schrieb. Er soll dich, !en
jünzeren, gut unterhalten, ich ver
zeih' ihm, er soll es mir auch tun"
das waren Baters letzte Worte ge
mcsen, und du warst sern. Ich aber
chwieg und handelte nicht, so fanden
ie das Schreiben, das mich zum Er
ben setzte." Er 'vergrub sein
Antlitz in den Händen, verzeih mir,
verzeih mir."'
Totemiille ist um die beiden au!
einsamer Fe!p!a!te in fallender
Nacht. Durch den Nebel leuchten die
Weiler, klingt rein und mild das
Abendläuten von fernen Dörfern.
Aom Himmel leuchten die ersten Sler
ne. Dann bricht mit ruhiger Stimme
'Martin Bulthaupt das Schweigen, er
treckt seinem Bruder die Rechte hm:
Alles Unrecht ist so klein vor dem
Tode, das ist auch meine Ant
wort."
Mit einem Aufschrei umklammert
Götz seinen Bruder, sie halten sich
schweigend umschlungen. Dann sucht
er mit hastigen Händen den Fetzen
Pergament und den Griffel. Beim
unsicheren Licht schreibt er mit siche
ren Zügen:
.Ich. Götz Bulthaupt. Großkaus
mann und Ratsherr aus Ulm, testiere
bei klaren Sinnen angesichts meines
Todes, daß mein Haus und Gut vä
terlichen Erbes an meines 'Lruderö
unmündiges, außereheliches Kind
falle, da ich in fündiger Gier mei
nes Vaters letzten Willen nicht ach
tete und dessen Gut widerrechtlich' an
mich brachte. Gott fei meiner Seele
gnädig! Mein Weib ist reich von
ihrer Familie aus," setzte er hinzu.
Dann reichte er das Schreiben sei
nem Bruder.
.Armes Kind," sagte der, ohne
Vater und Mutter, und nur reich."
.Sie werden das Schriftstück bei
uns finden," sagt Götz. .und eS nach
U.m senden, wir können leicht durch
Felssturz unseren Tod gefunden la
ben. Laß mir daS Pergament, ich
trag' das reichere Kleid, sie werden bei
mir genauer zusehen. Er bindet
mit der Schuhschnallt das Pergament
um feinen Hals. .Bruder, ich bin
fertig!"
Noch einmal umschlingen sich bti
de, sie ruhen Brust a Brust.
Vom hohen Turmzimmer flutet Licht
ir die Nacht hinaus, rahe Stimmen
singen ein Lied zum Lärm ier Zinn
kannen, die auf den Eichtischen häm
mern.
.Ich danke dir. Bruder," sagt
Götz. .
Dann tun sie, eng umschlungen, den
Sprung hinab in. dit schwindelnde
Tiefe dumpf kommt der Wi
derhall hes schmetternden Falles her
auf zur einsameu Hölx
Cl
assine
You Should Read
tt ,-S3
?ri'" m
V'SHu
O jnLub
Verlangt Weiblich.
Eltern!
Ist es Ihnen nicht gleichgil
ti, wo Ihre Tochter arbeitet?
Wünschen Sie nicht, daß sie stets
ein warmes MittagSmabl hat?
Gutes Licht und frische Luft
während der Arbeitszeit? Wol
len Sie sich sicher fühlen, wäh.
reud sie an der Arbeit sind?
Wenn ja, dann schickt sie so
fort nach der Snow White
Bakery der Jten Biscuit dorn
pany an 13. und Capitol Ave.,
um eine Applikation zu machen.
Hier erhält sie ein warmes
Mittagessen für 12c.
Hier sind die Arbeitsräume
licht und luftig.
Hier ist sie sicher, da daS Ge
bände feuersicher ist.
Gute Mädchen, die arbeit?,
willig sind, können in unserer
Snow White Bakery stets guten
Lohn verdienen. Die fähigsten
Mädchen werden von Zeit zu
Zeit ausgesucht und erhalten
besser Stellen, da wir unsere
Angestellteii für bessere Positi
onen heranbilden.
Jten, Biscilit Co.
Douglas 2123.
Treizehnte Straße und b'apitol
Avrnilk, Omaha, Neb.
10.9-17
Berlanat: Gute ÜMmt. 9la&-
zufraaen 'bei F. 5inig. 81 S. 20.
tra'ze. jut-i
Verlangt: Teutscher Witwer
mit gutem Gesck?äft und Heiin. sucht
tüchtige Saiiöhältcrin. Box F. W
Omaha Tribüne. 10-5-17
Stkllrngrsnch: Gebildete Witwe
mit einein Kind und besten Empfeh
liiiig! sucht Stelle als Haushälterin.
Angebots erbeten unter Bor M. 28.,
Omaha Trjlnme. 10-5-17
Verlangt Teutsches Ehepaar
für Jannarbeiten. Lohn $50 pro
Monat. Wohnung im Hause der
Familie,' der Mann für Anßenarb
ten. die Frau für Hausarbeiten. Zu
schreiben unter Box I, Oinaha Tri
biuie. 10.5-17
Kost und Logis.
Teutsche Witwe hat Zimmer zu der
mieten und wünscht Boarders.
2020 Lake Str. 10 6.17
Warme saubere Zimmer und ein.
fache gute deutsche ttost. $7 per Wo
che, 811 S. 23. Straße. C. Nau
mann. tf
Zn vermieten: Saubere schöne
Fiats, modern aufzer Heizung, $16.
Ecke 13. und Castelar Str. Tel.
Toug. mm. 1048-17
Ctto Borchert
im Krug Theater.Gebäude, 11. und
Harnen Str. Bester Mittagstisch für
Geschäftsieute. 7-12-18
Das xreiswiirdigste Essen bei Peter
Rurnp. Deutsche Küche. 1503
Dodge Straße. 2. Stock. Mahlzeiten
25 Cents. tf.
(ijliick dringende Tranringe bei Bro
degaardö, 16. und Douglas Str.
Zu kaufen gesucht: Eine gute
Milchziege. Tel.
Colsar 831
106-17
Kodak Finishing".
Films entwickelt. 10c für Rolle, in
einem Tage. Kase 5Zodak Studio,
Neville Block, 16. u.Harney, Omaha.
12-I-17
'Z derkaufen.
Hochfeine juuge Tachshnude, fünf
Monate alt, von importierten Eltern,
billig zu verkaufen. Näheres Omaha
Tribüne. Box A. W. P. 10-8-17
Farmland zn verkaufen.
Eine große Gelegeuheit!
Kauft eine Beriesekiulgs-Farm im
MoriÜ Eounry. Zehn jährliche
Teilzahlungen.
Die besten Landbargains im North
Platte Tal. Kommt oder schreibt an
die
Ceutral CtateS Laud Co., .
310 U. P. Vuilding. Oinaha, Nebr.
10-15-17
jteith Couuty Lövdereiei.
Wir osftrieren 18,000 Acker, in
Parzellen nach Wunsch deS Käufers,
besten Farmlandes,' derbossert oder
unverbessert. Tunkle Lehrnerde, 4
bis 6 Fuß tief, mit bestem Unter
jrnrnö. Speziell zur AiuMnzuug
bon Weizen und kleiium Getreidesor
ten. Corn und Alfalfa geeigtiet.
An der Hauptlinie der Union Pa
cific und Lincoln Highway gelegen.
Gute Städte und Schulen m Nach
barschaft. Preis $25 bis- $35. $400
bis $1000 Anzahlung. Nest auf lan
ge Zeit. Weitere Autckunft schriftlich
oder mündlich von
Security Ilicalty & Investment Co.,
505-10 First Nat'l Bank Geb..
Oniaha. Nebr. Tel. Tyler 70.
10-5-17
Automobiles.
Die Vinton Tire Co. überzieht Ihre
alten Gummireifen mit neuem
Gummi zu niedrigsten Preisen. Alle
Arbeit garantiert. Beste deutsche Re
parotiirwerkstätte in der Stadt.
1811 Vinton Sir. Tyler 262 iW.
Ncbraöka Auto Radiator Nepair.
Gute Arbeit, mäßigi: Preise,
prompte Bedienung. Zufriedenheit
garantiert. 311 Süd 10. Straße.
Tel. Tyler 3133. F. W. Houser,
Omaha. Nebr. tf
Elektrisches. "
Gebrauchte elektrische Motoren.
Tel. Douglad 2019. Le $8i0i. &
Grat), 116 Süd 18. Str.
Advokaten.
H. Mischer, deutscher Rechtsanwalt
und Notar. . Grundakte geprüft.
Zimmer 1118 First National Bank
Building.
Tctektil,.
James Allen. 312 Neville
Bloa. Beweist erlangt in Krimi
nal- und Zivilfällm. Alles streng
vertraulich. Tel. Tyler 1136.
Wohni'ng. Touglaö 80.. tf.
Medizinisches.
Hämorrhoidrn, Fistelu kuriert.
Dr. E. K. Tarry kuriert Hä'morr
hoiden. Fisteln und andere Darm
leiden ohne Operation. Kur garan
tiert. Schreibt um Buch über Dann
lden, mit Zeugnissen. Dr. E. R.
Tarry. 210 Bee Bldg.. Omaha.
2-1.18
St. Lnkc's lutherisches Hospital? me
dizinisch und chirurgisch.' 2121 '
Lake Str., Omaha. Neb. 10-26-17
Sanatorien.
Massage. 212-211 Baird Bldg
17. u. Toug.. Doug. 8153. Bäder.
Massage, Chiropody. Frl. Smith u.
Frau Head, Wärterinnen. 1-3.13
Grabsteine.
Monumente nd Grabsteine, in ge
wohnlicher bis feinster Aitsfüh
rung, aus anicrik. und importiertem
Granit. A. Bratke & Co., 4316 S.
13. Str., Tel. South 2670. tf
Patcnt-Auwälte.
Sturge & Sturgcs. U. S. und auZ.
ländische Patente und Echutzmar
ken. 330 Bee Bldg. 7-18-18
K
',
Busch 6 Burghofs.
Telephon Dougla 3319.
(Zrundbesiv-, Lebens-, Krankcn-, Un
fall- und Feue. ÄersimeruNk, ebensa
Geschäftö-Vermittelung.
Zimmer HA) World-Herald ldg.,
15. und Farnam Straße.
Omaba N'br,
-$100 für Automobil- oder Tractor.
Magnctos. die wir nicht reparieren
können. Prompte Bedienung, mäßige
Preise. Otto Bayödorscr. 210 18.
Straße. 1-348
Clnrovractik Spmal Adjustments.
Dr.Edwars. 21. & Farnam. $.3445
Tr. John Holst, Spezialist in'Äu..
gen-, Ohren-, Nasen- und Kehlkopf
leiden. BrandciZ Bldg.,
Omaha. Nebr. Tel. Douglas 1534.
1-7.18
1
:rV'
Cs, bezahlt sich, in den Klas.
sifizicrten Anzeigen" der Tribüne zu
annoncieren.
J.
XUüd)t es Euch zur
Gcwshnheit
täglich ' e klafsizifi.r' i Land,
ureigen auf Seite 6 zu l,en.
Da die hervorragendsten
G"undeigei.tumök!ändlcr durch
ihre Anzeigen in der t.-ibüne
stets Erfolae zu uerze'nen ha
ben, offerierm sie stets wieder
Bargains. keuti.
nen Ausgabe wird die arm,
die Fhne.. bestimmt ist. zum
Verkauf angeboten. Sucht ar
rchl
Tägliche Omaha Tribüne,
1311 Howard Str. Owaya, Nebr.
Klassifizierte Anzeigen in der
Tribüne bringen gute Resultate.
äI?!!.'