Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 05, 1917, Image 1

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    Kellt Geschäft Kann ohne
Kunden bsstehsn
Und es ist die Zeitungsrcklamc,
die Kunden einbringt. Sie sön
nen auf keine andere Weise
stunden erlangen.
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Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: SchZn hcute
abend und Samöwff. wärmer Sanwta?. am
Sonntag wahrscheinlich schön.
Für Nebraöka: Schön heute abend und'
Saniötag, wärmer Samstag.
Für Iowa: Schön und wahrscheinlich leichter
Frost heute abend, Samstag schön und wärmer.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Freitag, den 5. Oktober 1917.
-8 Seiten.-No. 177.
0
0
G
elWltigc Arbeit des
ricgs-Kongrcsscs!
Milliarden fiir UrZegsriistungen verausgabt; ein
yeer von einer Million in kurzer Zeit
auf öie veine gebracht.
Uiestge Darlehen an öie Alliierten bewilligt!
Washington, 5. Ottolier. Von
; einer friedlichen Nation ist Amerika
innerhalb, der icfetcn sechs Monate
zu einer recht lricgcrischen geworden
sie steht faktisch heutzutage als der
grösste Faktor im Kriege da. Der
'om Vorabend seiner Vertagung sie.
hcnde Kongreß Iiat ein Programm
erledigt, daß in Bezug auf die Be
willigimg von Rieseiisumme und
'Krikgsrustungen in den Ütorfaiiien
ig:i der Welt nicht , seines Gleichen
findet.
Ain 6. April, am Tage, an Nx'l.
j chem Präsident Wilson die Kriegs.
s erklänmg unterzeichnete, waren das
amerikanische Seer und Marine im.
gerüstet? die Ä!arine wies nur die
Hälfte der vorgeschriebenen Zahl der
Mannschaften auf: die amerikanische
Handelsmarine war das Wihzentrum
der übrigen Nationen. Tie Armee
hatte knapp ein Dutzend Aeroplane:
es bestanden keinerlei Gesetze, welche
die Entwickelung des Heeres vorsa
heu.
Heute nach sechs Monaten Besin
nen sich über eine Million Mann un
ter Waffen : Millionen mehr sind für
den Waffendienst registriert und dem
Einberufungsbefehl unterworfen; IC
Kantoncments find mit einem Ko
, stenoufwand von $1 50,000,000 er.
, , richtet worden: die Alliierten haben
Milliarden Dollars in Anleihen er
halten, und Milliarden sind für die
(uiuidpicrung der Soldaten ausge.
worfen worden. Die Marine der
fügt über dreimal so viele Schiffe,
wie ehedem: die Marine?annschaf
ten sind von 61,680 auf 143,000 gc
bracht worden. Zwanzig Marine.
Uebungsstatwucn sind errichtet,
,x l Flugzeugfabrikcn und Artilleriewerk.
,.sr-mmn ins vrlieit amnen innrorn.
V'
Tausend auicrikanische Flieger wcr
den sich bald an der zroni m Euro
pa befinden.
Die Bundes Schiffahrtsbehörde
hüt den Kontrakt für den Bau von
433 Schiffen vergeben: beschlag.
UongreZzkonlitee wird
Bestechung untersuchen!
i .
Fünf Mitglieder des Ahgeordneten
Hanfes werden mit dieser Angr
legcnhcit betraut.
Washington. 5. Okt. Auf An.
trag des Abgeordneten Stephens
von Mississippi wurden während
der gestrigen KongrefzTitzung fünf
Mitglieder dieser Lkörperschaft mit
der Untersuchung des angeblichen
BestechungsverfucheS von Rcpräsen
tonten durch dnttsche Negierungsbe
ainte betraut.
Ter Repräsentant Heslin von Ala
bama behauptet, daß sich verschiedene
Mitglieder, seit den Enthüllungen
über den Versuch der deutschen Ne
gierung, sich durch Geldzuwcn düngen
verschiedene .Kongreßmitglieder ge
fügig zu machen, sehr verdächtig be
uomnicn" hätten. Nach dem oben
erwähnten Beschluß soll dieses 5!o
mitee morgen einen ausführlichen
Bericht über seine Tätigkeit able
gen, doch ist es ihm bis jetzt nicht
gelungen, irgendwelches Belastungs
Material ausfindig zu wachen. Hcs.
verlangt wohl den Verhör zahl,
reicher Zeugen aus allen Teilen
des Landes, da jedoch dem Ausschuh
keine Mittel bewilligt wurden, uiu
. - die nicht unbedeutenden kosten zu
bcstreiten, dürfte wohl die ganze
Untersuchung in den Sand verlaufen.
Studenten bekämpfen
groszen IValdbrand!
Deadwood, S. D.. 4. Okt. 'Sech,
zig Studenten der hiesigen staatlichen
i'ormalschule wurden heute als
Hilfsmannschaft in der Bekämpfung
eines großen Waldbrandes hcrange
zogen, der einige Meilen nördlich
von dieser Stadt wütet. Ueber 150
Männer versuchten bereits seit ge
stern zu früher Morgenstunde das
Feuer auf seinen Herd zu beschran.
ken. Verschiedene Raucher, welche
in dem von Fernx- bedrohieil l-k-biete
wohnen, haben sich in Sicher
beit gebracht. Soweit wurden un
gefäbr Waldbeskände in einer Aus
de!,'N,mg von 2,000 Acker z,, stört.
nahmte Schiffe iverden so schnell wie
möglich in Dienst gestellt. Man hat
Pläne für den Bau von drei Pan.
zcrplotteiifabriken fertig gestellt: die.
selben werden nebst Einrichtung
$30,000,000 kosten.
Amerika hat. das finanzielle Le
bc,l der Alliierten dadurch gerettet,
daß eö denselben seit dem 0. April
ein Tarlchen von $2,51 S, 100,000
bewilligte. Davon haben erhalten:
Großbritannien $1,210,000, Frank
reich $600.000.000. Rußland $275,.
000,000, Italien $255.000,000,
Belgien $55,100,000, Serbien $3,.
000,000.
. Um diese ungeheuren Summen
aufzubringen, hat der Kongreß durch
Steuern und Bonds $20,000,000..
000 erhoben. Tas Schatzamtsdeparte.
ment hat die erste Libcrtg Anleine
im Betrage von $2,000,000,000, be.
kickend überzeichnet, aufgebracht
und bat jetzt eine solche von $3,000,.
000,000 aufgelegt.
Während diese großartigen Maß.
nahmen nunmehr beschlossene Sache
sind, hat der Kongreß den Präsiden
ten mit Macktbefugniisen ausgcstat.
tet, wie sie bisher kein König oder
irgend ein Potentat vorher besessen.
Am 21. April, achtzehn Tage nach
der Kriegserklärung, war die $7..
000.000.000 Bondmaßnahme Gesetz:
gleichzeitig wurden dein Präsidenten
$100,000,000 für unvorhergesehene
Falle zur Verfügung gestellt. An.
fangs Mai nahm, der Kongreß ein
Gesetz an, laut welchem es den Al
liierten gestattet war, ihre hier le.
beiden Untertanen zu rekrutieren.
Am 12. Mai beschlagnahmte der
Präsident alle in amcr. Häfen sich bc
findliche deutsche Schiffe, und an
demselben Tage wurde auch die erste
Arm,ec.Bewilligungsvorlage im Be
trage von $273.016,000 angeuom.
inen.
Am 17. Mai wurde die Konskrip.
tionsvorlage zum Gesetz erhoben,
und am 5. Juni ließen sich zehn
Millionen Männer im Alter zwischen
21 und 31 Jahren für den Militär
dienst registrieren.
Am 15. Juni wurde das Spi.
onagcGefctz angenommen. Ter Kon
grcß nahm bald darauf eine Gesetz.
Vorlage an, wonach $730.000.000
für Hebung des Flugwesens ausge
worfen wurden.
Lang und schwer war der Kampf
über die Einsetzung eines Nahrungs
mittcldircktors ; aber der Präsident
drang mit seinen Ansichten durch,
und dem Ainte steht heute Herbert
Hoover vor. .Heute sind das große
Geschäft" und die neutralen Nati
oncn auf Nationen gesetzt; unser
Volk ist von Hoover aufgefordert
worden, sich' freiwillig Einschränkun
gen in Betreff von Nahrungsmitteln
aufzuerlegen, und seinem, Wunsche
wird bielfach entsprochen.
Der Präsident hat verfügt, daß
keine Blutprofite" geduldet werden
und somit die Preis für Weizen,
Kohle. Kupfer und Stalll festgesetzt.
Feste Preiie für andere zum Leben
gehörige Sachen werden spater be
stimmt werden.
Teutschland wird woimmer mög
lich geschwächt, und man glaubt, daß
die Tage des Hohenzollern Negi
ments in Deutschland gezählt find. ,
Zwei deutsche Uaperer
operieren im südlichen
paeifischen Gzean!
Mannschaften des gestrandeten See
adler" treibe ihr Geschäft"
unbehindert weiter.
Deutsche ZZedakteure
werden verhaftet!
Eigentümer nnd Tchriftlritnng der
New Jersey Freie Zeitung"
des Landrsverraks nngc
klagt.
Newark. ' N. I.. 5. ft- Ne
gierungSbeamko nahmen gestern nach,
mittag eine Durchsuchung der hiefi
gen deutschen ..Freie Zeitung" vor.
welche die Verhaftung der beiden
Eigentümer, Bcnedikt und Edwin S.
Prie'.l,, des Hauptredalteurö Henry
von Unechter und des tadtrcda!
teurö im lHefogo hatten.
Es wird den Angeklagten zur Last
gelegt, daß sie aufrührerische und
landeöverräterifche" Artikel in ihrem
Blatte veröffentlicht Kälten. Zwei
Pofnäcke voll von Belafumn-niatcrial
wurden gleichfalls beschlagimlunt.
Ter Rsgierungcnuralt !ynch leitete
die Turchsuchling.
Wafllington. 5. Okt. Zwei
deutsche Beutcschiffe, bemannt von
der Besaiunig des berühmten 5laper
schiffes ..Seeadler", der bei der Mo.
pelia Insel, nach ficbenmonatlichcr
Tätigkeit in dem Siidmcer geftran
dct ist. treiben laut einem auf dem
hiesigen Marineamt eingelaufenen
Bericht in dem südlichen Pacific Ozc
an ihr Uittvefen. (Seeadler" wurde
also nicht, ivie es vor mehreren Wo
chcn hieß, von einem britischen ren
zer nach hartein Kalnpfc zerstört.)
Tie Nachricht konnnt von dem aiue.
rikanischeik Bcfehlsbaber der Marine
ftatimi Tutuila, Samoa Inseln.
Hador Smith, Kapitän des ameri
lluiischcn Schoners E. Slade, wel
cher ebenfalls von dem Seeadler zer
stört wurde, berichtete, daß, ehe der
Seeadler strandete (am 2. August d.
I.) derselbe ziuei andere amerikani.
schc Schiffe A. B. Johnson und
Manila versenkt hatte. Vorber
aber, seit März, hatte das deutsche
Bentcschiff in der Gegend von Kap
Horn auf der Lauer gelegen und hat
offenbar manches Schiff, von dein
man nichts mehr gehört bat, in
Grund gebohrt oder mittels Spreng,
bomben auf den Meeresgrund befär,
dert. Sein Haupttununelplatz aber
scheint die Umgegend der französi
schon Gefellfchaftsinfcln, zn welchen
auch Mopcha gehört, gewesen zu
sein.
trandnng des Eceadlkrs.
Wie Kapitän Smith berichtet, traf
der Seeadler am 31. Juli auf der
Höhe der Insel Mopeha ein, geriet
zwei Tage darauf auf Klippen und
wurde von der Mannschaft, nachdem
diese alles an Bord ans Land ge
bracht hatten, preisgegeben. Die
Besatzung bestand ans 27 Mann
Bis zum 21. August verblieben die
Teutschen am Lande, welche Zeit
sie damit ausnützten, einen Motor
Schooncr mit Maschinengewehren,
Gewehren. Bomben und Lebensmit
tel auf drei Monate auszurüsten.
Unter Führung des Kapitäns des
Seeadlers stach dann eine kleine
Mannschaft mit dem Motor Schoo
ncr in See. um Jagd auf feindliche
Handelsschiffe zu machen.
Tcr übrige Teil der Mannschaft
des Seeadlers verblieb anl Lande.
Am 5. September traf das franzö
fische Segelschiff Liteie, von Tahiti
kommend, in Mopeha ein: dasselbe
wurde kurzer Hand von den Deut
schcn gekapert, mit den übrig geblie
benen Maschinengewehren und Was.
fen sowie Lebcnsmitteln ausgerüstet
nnd bald ging die Fahrt ins Meer
hinaus.
Smith entkommt.
Tie Gefangenen des Seeadlers,
unter denen sich mich Smith be
fand, wurden auf der fast öden Jn
sei ihrem Schicksal überlassen. Am
10. September verließ Smith und
drei andere in einem offenen Boot
die Insel und erreichten zehn Tage
später Tutuila.
Aus der Depesche des Befehls
Habers der amerikanischen Marine,
siation zu Tutuila geht nicht her
vor, von welcher Größe die beiden
von den Deutschen ausgerüsietcn Ka
pcrschiffe sind.
Tie Beute des cendlers.
Tie erste Nachricht, daß es dem
deutschen Beuteschiff Zeeadler" ge
lungen war. den britischen .Kordon in
der ö!ordsce zu durchbrechen und
I'aild auf feindliche Handelsschiffe
machte, kam am 1. Avril d. I- von
Rio de Janeiro; in der Meldung
wurde angegeben, daß dem Kaperer
wenigstens ein Dutzend feindlicher
Schisse aller Art znm Opfer gesal.
leu war. Die französische Barke
Lanchronno brachte die Nachricht nach
der Hauptstadt Brasiliens. Cambron.
ne selbst war von dem Seeadler ge
kapert worden, doch ließ man das
Schiff seines Weges ziehen, nachdem
es alle Gefangenen vom Seeadler an
Vord genoinnu'n hatte.
Es heißt, daß der Seeadler am 22.
Dezember vorigen Jahres den Hei
inatshafen verließ, unter norwegi
scher Flagge segelte nnd mit einer
Hilfsmaschine ausgestattet war. die
ungewöhnlich bähe Kraft entivickeln
konnte, (rr führte zwei Geschütze
Kalil'er 105 Millimeter nnd 1 Ma.
schincngcwchre sowie Gewehre und
bomben: auch war das Schiff mit
Fnnkentclegraphie versehen. Befehls
Haber des Sooadlcrs war Graf ttk
ncr. Unter den von demselben gc
kaperten Schiffen befand sich auch
die amerikanische Barke Seattle mit
5000 Ballen Baumwolle an Bord.
Dieses Schiff war bereits , von den
Britischer Ureuzer
torpediert u. versenkt!
Ein Offizier und 18 Mann kommen
infolge der vernrsnchten Yxplo
sion ms Leben.
London, L. Okt. Die britische
Admiralität machte gestern Abend
bekannt, das; der Kreuzer Drake"
letzten Dienstag an der Nordküste
Irlands von einem feindlichen Tauch,
boot torpediert und versenkt or
dern st. Es gelang dem Schiffe, sich
bis zum Eingang eines Hafeu zu
schleppen, ging aber dann unter.
Ein Offizier und 18 Mann der
Besatzung wurden infolge der Explo
sion an ,Bord deZ Schiffes getötet:
der übrige Teil der Mannschaft wur.
de gerettet.
Der'Kreuzer Träfe" war 11,000
Tonnen groß, wurde 190.1 vom Sta
pd gelassen und hatte eine 'Fahrge
fchwindigkeit von 25 Knoten die
Stunde: die Besatzung bestand aus
000 Mann-
Soldaten-Versicherung
ist jetzt Gesetz!
Washington, 5. Oft. Ter Te.
nat passierte die Vorlage, nach wel
cher sich Soldaten bis zil $10,000
bei der Regierung versichern lassen
und auch für Verletzungen oder Ar
beitsunfähigkeir eine gewisse nionat
liche Entschädigung beanspruchen kön.
neu. Eine andere Vorlage, nach
welcher das Eigentum der Angehöri.
gen der Wer- Staaten Armee oder
Marine auch bei Nichterfüllung der
finanziellen Verpflichtungen unan
tastbar ist, wurde vom Abgeordneten
Haus angcnonuiien, doch beißt es.
daß der Senat in diesem Falle erst
in der kommenden Dezember Sitzung
beraten wird. 'Den Generalmajoren
Pershing und 'Büß wurde für die
Tauer des Krieges der Titel eines
wirklichi'n Generals verliehen.
passagierverkehr
New Yorks verlor über
500,000 Sonnen!
Verluste durch Tauchboote können erst
in zehn Jahren ausgcgli
chen werden.
Vertagung des
Abgeordnetenhauses!
Washington. 2. Okt. Das Ab
gcordnetenhaus nahm in der gestri
gen NachmittagSsitzung einstimmig
den Beschluß an,, sich am Samstag,
den tl. Oktober, um 3 Uhr nachmit
tags zu vertagen.
Mehr Fcldprediger.
Washington. 5. Okt. Vor der
Vertagung des Kongresses dürfte die
Bill noch zur Annahme gelangen,
loelche eine wesentliche Vermehrung
der Zahl der Feldprediger in der
Armee vorsieht-
Die Borlage ist am Samstag
im Senat angenommen' worden und
liegt nunmehr dem Hause vor.
Tie Maßnahme sieht je einen
Fcldprediger auf 1200 Mann aller
Waffengattungen vor und verordnet
des Weiteren, daß je ein Feldpredi.
ger auf ein Regiment der Infan
terie, Kavallerie, Artillerie und Ge
nietruppen kommt.
Ncbraskas Evrncrnte obenauf.
Washington, 5. Okt. Auton
Dredla von Crete. Ncbr,. der sich im
Osten auf Besuch befand, fprach ge
stern bei Senator Hitchcock vor. Herr
Dredla sagte, daß Ncbraska diefes
Jahr die wertvollste Kornernte habe,
wie der Staat jemals aufzuweisen
hatte. Nicht minder war die Hafer
crnte eine reichhaltige und die Alfal
faernte übertreffe alle Erwartungen.
Alles in allem genommen," fagte
Trcdla. ..hat der Wert der Nebra-la
Ernten in diesem Jahre eine noch nie
dagewesene Hohe erreicht."
Knpitnlist Whcklcr's Sohn bankerott.
Eyicago, 5- ft Albert Gal
latin Wheeler, Jr eiiniaer Solm
des verstorbenen Ingenieurs und Ka
pitalisten, Albert G. Wheeler. hat
sich bankerott erklärt. Seine Ber.
Kindlichkeiten gibt er auf $510,.
783.50 an' und seinen Vermöaens-
srand auf $-1,587.
Sciisatiimllcr Selbstmord.
Ogden. Utah. 5. Ott. Gerald
F. Dupond. der 22jährige Sohn von
Maurice Dupond und Neffe des
Pulverkönigs T. C. Dupoud, machte
gestern seinem Leben durch einen
wohlgezielten Schuß durch den Sioüf
ein rasches Ende. Ter unglückliche
clvituiorder. welcher erft kürzlich
aus einer Nervenheilanstalt entlassen
wurde, befand sich in Begleitung von
Fränlein Mariane Browning, der
Toäitcr des Erfinders der Browning
Pistolen, als cr zur Ausführung der
unglückseligen Tat schritt.
Briten gekapert worden und hatte
eine britische Prisenmannschaft an
Bord. Dieses aber brachte man erst
in Kurhaveu in Ermhruna, wo die
Ladung gelöscht wurde.
New York, 5. Okt- In den
hiesigen Rcederkreisen wurde die
Ueberzeugung Ausgesprochen, daß eS
über 10 Jahre dauernäwird. um den
Passngierverkehr des New Dotker
Hafens wieder auf den Punkt zn
bringen, den er vor Ansbnich -des
Krieges erreicht hatte. Mindestens
würde es, so wnrde versichert, ein
Jahr nach der Unterzeichnung der
Friedensberträge dauern, ehe die ver
schiedcnen. Passngierdampfer in der
Lage sein würden, dem überwälti.
enden Andrang von Passagieren,
lvelcher sich nach den atlantischen Hä
sen ergieße wird, gerecht zu werden.
Die .Häupter der verschiedenen
Schiffahrts-Gesellschaften erklärten,
daß unmittelbar nach dem Kriege
noch weniger Dampfer für de Pas
sagicrverkehr zur Verfügung stehen
würden, als zur gegenwärtigen Zeit,
und zwar infolge der Tatsache, daß
jedes verfügbare Schiff für die Rück
beförderung der Truppen nach ihren
heimatlicheil Häfen verwandt werden
wird.
500,000 Tonnen nn Passagier,
dampfern verloren.
Die Reeder wiefen auf die erstaun,
liche Tatsache hin, daß annähernd
500,000 Tonnen von, Passagierdamp
fern, welche früher in dem New Aor
ker Schiffsverkehr engagiert waren,
versenkt worden sind und daß die
Flotre einiger großer Schiffslinien
'nahezu gänzlich verloren gegangen
ist.
Seit dem August 1914 hat die
White Star-Linie allein fechs große
Passagierdampfer mit.einer Tonnage
von insgesamt 126,324 Rcgisterton
nen eingebüßt.
Tie Atlantic Transpart Linien
und die Anchor Linie haben zusehen
Müssen, wie von ihren Schiffen eins
nach dem anderen auf den Meeres,
gründ hinabgeschickt worden ist. Und
jetzt haben diese Linien je nnr eiiien
Passagierdampfer übrig behalten.
Die AnchorLinie hat 40,000 Ton.
neu von ihren im Passagierverkehr
stehenden Schiffen eingebüßt, darun
ter einen großen Turbincndampfer,
welcher erst eine einzige Reise über
den Ozean angetreten hatte, bevor
er in den 5triegsdienst gestellt wurde.
Die Minnetonka" ist das einzig
übrig gebliebene Schiff von der stol.
zeu Flotte der Atlantic Transport
Linie.
Der Krieg hat einen Tribut von
111,721 Tonnen von den beriihm
ten windschncllcn Seglern" der d
kultischen Flotte der Cunard Linie
gefordert. Viele von den Schiffe
waren noch kein Jahr alt, als fie
in den Dienst der britischen Regie
rung beordert wurden.
Die Tonnage dieser New Yorker
Passagierdampfer war fast gleich der
jenigen aller bei Ausbruch des Krie
ges in den amerikanischeii Hafen
internierten deutschen Schisse.
Von den einzelnen Linien ist die
White Star besonders hart betrof.
fen wordem Von den sechs Ozean
riesen dieser Linie, die verloren gc
gangen sind, standen fünf im atlan
tischen Pnssagierdienst. Es waren
dies die Schiffe: Oceani". Lauren
tie". Cymric", Arabic" und ..Ma
jestie". Tie Britauuic", das Tchwe
stcrschiff der Olympie" und Tita
nic", war bei Kriegsausbruch noch
nickt fertig gestellt, und wurde als
Hosnitalschiff verwandt, als sie im
Aegnischen Meere auf eine Mine ge
riet. Sie war ein Schiff von 50,
000 Tonneii und das größte britische
Schiff, und sollte den drei deutschen
Riesendampsern Imperator", Va
terland" und Bismark" mit ihren
Schwestern Titanic" und Olym
pic" Konkurrenz bieten.
Tie Cunard Linie hat die Lnsita
nia". Franconia", Alunia". Jver.
nici", Ultonia" und Fcltria"
verloren. Tie Franconia" und
Laconia" waren Schivestcrschiffe und
noch neu, als sie aus dem Passagier
dienst gezogen wurden. Die Anchor
Linie, eine Zweiggesellschaft der En.
nard Linie, hat die folgenden Damp.
fer eingebüßt: California", Calc
donia". Cameronia" und den neuen
Turbinendampfer Transylvania",
das schnellste Schiff zwischen Glas
gow und A'ew ?)ork.
Tie Atlantic Transport Linie
verlor die Minnchaha", die Min
newaöka" und die Minneapolis".
sämtlich Schiffe über je 13.000 Ton
nen. Die glücklichsten Schiffe, die früher
den Ozean als Pafsagierdampfer
kreuzten, sind verhältnismäßig noch
diejenigen gewesen, welche die Flag
nicn brtii
ilmeter
gen emm
teif ' tlif'
wiirttembergische Truppen stürmen aus dem Gst
user der Maas feindliche Schanzen in einer
Ausdehnung von 1,200 ZNetern.
Franzosen berichten über heftigen Geschlitzkampf!
Berlin, über London, 5. Okt.
Das Kriegsanit meldete gestern
abend über die Schlacht in Flandern:
Während der gestrigen Kämpfe dran
gen die Briten nur ctiua einen Kilo,
meter weit in unsere Kampfzone vor,
und zwar zwischen Poelkapelle und
Ghelvulct. Zu besonderer Heftigkeit
gestalteten sich die Kämpse östlich von
Zonnebeke und westlich von Bece
laere.
In dem Abendbericht des vorigen
Tages heißt es: An der Küste sowie
zwischen Langeinarck und Zandvoortc
steigerte sicl das Ärtillerieduell ge
stern wieder zu großer Heftigkeit.
In den mittlere Abschnitten der
Schlachtfront kam es zu allcrheftig
sten Feuerausbrüchen. Am Morgen
unternahm der Feind wieder vergeb
liche Anstrengungen, den von uns am
Vortage nördlich der Ztraßc L)pern
Menin eroberten Boden zurückzuge
wiunen. Alle Angriffe wurden blu
tig abgeschlagen.
Armeefront deutscher Kronprinz:
Beiderseits der Straße Laon-Sois
sons haben die Artillerien erneut leb
hafte Tätigkeit eiüwickelt. An der
Aisne, nahe Reims und in dcrj
Champagne wurden in Aufklärn ngs
Vorstößen einige Gefangene und Beu
te eingebracht. j
Auf dem östlichen Ufer der Maas
gelang es gestern früh unseren
Württemberg Truppen, auf dem
Nordabhang der Höhe ZU, östlich
Samognent. französische Schanzen in
, einer Ausdehnung von 1200 Metem
un Sturm zu nehmen. Die Frauzo.
sen unternahmen tagsüber acht Ge
genaiigriffe in der Absicht, uns zur
Aufgabe des eroberten Bodens zu
zwingen. Auch bei Nacht folgte ein
zäher, feindlicher Angriff.
Während der erbitterten Kampfe
wurden die Franzosen bei jedem An
laß zurückgetrieben. Von zwei fran
zöfischen Divisionen blieben über 150
Gefangene in unserer Hand, während
sich die blutigen Verluste des Feindes
mit jedem Sturmangriff erhöhten.
Das Artilleriegcfecht breitete sich vom
ge der französischen Linie Compag
nie Generale Transatlantiane" führ
ten. Diese Linie hat allerdings u.
a. die stolze ,.La Provence" verlo
ren, nachdem diese in den Kriegs
dienst gestellt worden war.
Einziges deutsches Schiff versenkt.
Der einzige dcritfche Passagierdamp.
fer. welcher zwischen New ?)ork und
ausländischen Häfen verkehrte und
im Laufe deö 5iriegeS versenkt ivur
de. ist der Dampfer Kaiser Wil
Helm der Große", ein Schiff von 1
349 Tonnen und einstmals der In
haber des deutschen transatlantischen
Schnelligkeits-Rekords'
Einige dreißig deutsche und Lfrer
reichische Pafsagierdampfer befinden
sich gegenivartig im Dienste der Bim-des-Regieruug
i,d sie werden, falls
nicht eines oder das andere bis zmn
Friedensschluß noch versenkt woröcu
ist, sämtlicl, erst zur Rückbeförderung
amerikanischer und kanadischer Trup
pen verwandt werde, bevor sie wie
der in den regulären Passagierdicnst
gestellt werden können.
Es befinden sich noch sehr große
Passagierdampfer in deutschen Häfen,
wie z. B. Imperator" und der
kürzlich fertiggestellte Ozeanriese
Bismark". Wenn diese nach dem
Kriege sofort in den Tieiist gestellt
werden, dürfte dem Passagierverkehr
eine große Erleichterung geschaffen
werden.
Deutsche Seeleute
nach dem Süden!
Boston, 5. Okt. Regierungsbc
amte gaben heute bekannt, daß die
281 deutscheu Seeleute von Schis
se, welche bei Nuöbrnch des Krieges
Sicherheit im hiesigen Hafen such
ten, demnächst von dem Jnternie
rUngslager im kiesigen Hafen nach
Hot Springs. N. C., transferiert
Iverden wurden.
Die Transferier? wird, wie er
klärt wurde, notwendig, weil sich die
derzeitigen Quartiere der Internier
ten nicht für die Wintermonate eignen.
Kampfgebiet über die benachbarten
Frontabschnitte mis und hielt sich
während des ganzen Tages und der ,
Nacht auf gleicher Stärke,
Britischer Bericht.
London, 5. Okt. General Haig
meldet: Tie Deutschen haben ihre
hoffnungslosen Gegenangriffe nfge
geben: die britischen Truppen beHerr,
scheu das gestern von ihnen eroberte
Gelände auf dem Paßchendaele Hö
henrücken. O estlich von Aperil be
fchoß der Feind unsere neuen Stel
lungen aus schwerem Geschütz.
Nördlich von Gonzeaucomt versuchte'
eine feindliche Patrouille, in unsere
Gräben einzudringen, wurde aber
mittels Gewehr, und Masch innige
wehrfeuer zurückgetrieben. Wir sind
dabei, das eroberte Gelände zu cfc
stigen. In der Nachbarschaft ' von
Lens wurden drei feindliche Ueber,
fälle nach erbittertem Kampfe abgc'
schlagen.
Was die Franzosen iclden.
Paris. 5. Okt. Auf dem Ost
ufer der Maas bei Bezonvaux und
Hügel 341 unierhielt der Feind letzte
Nacht ein gewaltiges Geschützfeucr.
Blutige Zlfsaire
- ' im Gerichtssaul!
Kansas City. Mo., 6. Oktober
Frau Anna Dorsett. die Witwe des
Stadtdetektivcn Arthur N. Dorsett.
schoß heute .im überfüllten Gerichts.
lacn aus - oen oer rmoröung ihres ;
Gatten angeklagten Negerprediger'
William rtin , S?mto8 '
" " v""1"
thnt ; lebensgefährliche -Berletzungen .
zu. Eine Schwester der Frau, die
ebenfalls bei der Verhandlung, anwe
send war. versuchte gleichfalls den
Mörder ins bessere Jenseits zu beför ;
dern, wurde jedoch an der Ausfüh
rung ihrer Tat von Polizisten gehin
dert. Nachdem sich die Aufregung
unter der Zuhörerschaft gelegt hatte,
fuhr der Nichter mit der Verhand
lung fort und verurteilte den ange
klagten Neger nach der Schuldigste
chung zu fünfzig Jahre Zuchthaus.
Frau Dorsett, welche natürlich wegen
versuchten Todschlags sofort in Haft
genommen wurde, ist gegen Stellung :
von $2,000 Bürgschaft aus derselben
entlassen worden.
Neue Partei ins
Leben gerufen!
Chieaao. o. Okt. Hier k,ot kick
eine neue politische Fraktion, die
N,ni0TnU 'Harter" aekulder. welche
die vollste Unterstützung eines Groß
teiles der Sozialisten, Prohibrtioni
sten, Proaresuven, sowie auch der
Verfechter der Einzelsteuer und U.
abhängigkeit genießen soll. Ueber
60 legislative Reformen wurden be,
reits in die Platform der neuen Var.'
tei aufgenommen. Eine Geldfamm
lung. welch? $10,000 ergab, soll die
wrunoiage fnr einen Million-Dollar -Fund
für die 1920 Kampaane bil
den.
Franenstimmrecht, nationale Pro
hibition. Eiuzelsteuer. Uebernahme -aller
öffentlichen Institutionen und -
Betriebe durch die Regienmg, Ar.
oeitöresoniien, Abichassung der gehei.
men Diplomatie, Freiheit der Meere,
yiNImnNlltllT ncr 41t hnrh hnmnUnnnn
Tarife und Steuern. Gründung ei.
ner urtMlarionalen Union zur Aus.
rechterhaltnng des Friedens, Rede
freiheit unter aewissen-Beickränkun.
gen und viele andere derartige Ver.
lprechungen bilden die Hauptstützen
der Platform dieser neuen Partei.
Tausende getötet,
über 100,000 obdachlos!
Tokio, 5. Okt. Kurze und
unvollfländige Berichte aus der Um.
gebung der japanischen Hauptstadt
besagen, daß dem am lebten ,M.i.
tag hier hausenden Taifun, (chinesi.
,eyen Wlrveijturm) taufende bor. Per.
sonen zum Ovfer gefallen finh. 17c.
ber 100,000 Personen sind durch daö
Lilien oer furchtbaren !Siawrgewal.
ten obdachlos geworden. Der Sach
schaden in Tokio allein wird auf
$7,,000,000 berechnet. Eine ausge
dehnte militärische Hilfsaktign wurde
eingeleitet.