Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 04, 1917, Image 2

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    t
ägNsye maya fiüSne;
Zukunft bei Schiffsbaues.
ms endnüsrla erleb iat können Brat
tocl alle die älteren Ttwen anaefelKn
arUUerte utib Panzerzuz der Kriegs- werden, die ali arnutetronitruiltoncn
r '.Et
w i j c.
mwalznng in
de!Z?ch'f?e
Flottenstützpunkte. - Nwschen dem Lmienschlff und dem
Vknia ans stau Van.jerkrcuzn. iezw. zwlschm dem
n Bezug auf Hau. UnJ) nrfnm ftreujnn
standen. Diese Typen, die weder du
.
- irr. (ir 1 rr . - w rrx v. .
, - . , - iffirofrc saniuent i;no craznung vc
. Q"oSfsl?tt8en sind bekanntlich gnen Linienschiffes, noch die v
sehr gefährlich, schon auS dem ein. fchwindizkeit der hmtigm großen
wichen Grunde, wett sie meistens, wie die armirt waren
!''e rkwinne in d Lotterie nicht ein
lcht
antreffen vfleacit. Troddem liest ab
t? 2t ein gewisse? Anreiz vor, ein
trt.it Gedanken auZzusprechen, viel
leicht auch zu hören, die zu gewissen
Zeitpunkten durch die Entwicklung der
Ereignisse herörgerusen werden, wenn
es sick darum handelt, vermuthend
hinzudeuten, was wohl dZukunft ans
dem einen oder anderen Gebiet brin
gen wird. Wie nun werden sich in
Zukunft für die Kriegs und Hern
'delSmarine die Wege gestalten?
Zunächst der Kriegsschiffbau: auf
delche Erfahrungen können wir uns
stützen, welche Schlußfolgerungen sino
aus den bisherigen Borgängen mög
kich. haben sich einzelne Typen als un
brauchbar und deshalb als überlebt
herausgestellt, welche Ziele hat der
Konstrukteur ,n Zukunft bei feinen
Entwürfen in die ersteNeihe zu stel
.Ire? ALes das sind Fragen, die sich
r.vit dann beantworten lassen, wenn
r.icht nur die in den einzelnen Gefcch
'ren gemachten Beobachtungen vorlie
jot und also in Rechnung gefetzt wer
i'den können, sondern auch wenn man
idas Stärkeverhältniß der Gegner zu
einander, und besonders die beidersei
:i kottenbasis nach dem Kriege voll
irertäi in Betracbt zieht. "
Brauchbar waren eigentlich die mn-
' sien Zchpen der Flotten, und nur an
, einzelnen Stellen dürften sich Aende
fcmgm als nothwendig herausgestellt
' haben. Das bezieht sich vornehmlich
auf die Stärke des Kalibers, auf die
Durchführung der Panzerung und
' (ruf die Geschwwdigkeit.
Zweifellos werden alle Marinen der
Großstaaten eine weitere Steigerung
' der Artillerie als nothwendig anfther..
Zit Entwickelung der jüngsten Jahre
hat diese Tendenz schon klar erkennen
lassen und der Krieg hat sie weiter ge
! fuhrt. Auf allen SchiffZgattungen.
vom Linienschiff bis zum Torpedoboot
? undUnterseeboot hat di.Aergrötzer,lng
i der Kaliber und der Schußleistungen
P ztsttgefunoen. Vamit nno rne Cni
liuni iiivv.. j... cie xufien von Iicoro-merilll,
iarKirntt-n s nfFimbli triTTO. Itt.i I n . L-. w V fTHlrT Vif
' j-..iiiuua-n, ui av""f r o- enira-ÄNierna, van iiutcuanuiuv
f wachsen. In diesem Kriege wurde aus Meira. sind anstandslos und
' 11 und 12 Meilen geschossen und erfolgreich zu Operstwnsplätzen der
j mit Erfolg geschossen, zumal die -Boote geworden. Den erhöhten An-
. Zielvorrichtungen ein Einschießen auf Ordnungen und Leifwngen entfxre-
. diese gewaltige Entfernungen ermög- ifeuQf ietm CU(jj die Boote dau-
lichten. Manc muß 'sich vorstellen, n cn te gewachsen, und einst-
's'7r:ßt. eOSZekt. so groß w:e ist auf diesem Entwicklung?-
eine ltirche ohne Thurm auf W.000 lein Stillstand anzunehmen.
Entfernung zu sehen, zu be, yfiltm bei allen Marinen wird und
i schießen und zu treffen, und das noch m-dr, zu, Verfügung stehende Fl"t-
mit verschiedenen Kaliberrt mittlerer
t i i w i. t-m . a. rt jit -ff
starrt, nno nuzios uno tlii uoeiau
im Kanipfe mit ausgeprägten Eez
nern der ersten beiden Typen unter
legen. Aber auch die sogenannten klei.
nen Kreuzer werden sich weiter ent
wickeln. Ob man über daZ sechszöllige
Geschütz, das heute auf diesen Schif
fen eingeführt ist, hinausgehen wird,
lleibt abzuwarten, von Interesse ist
serner, wie weit man mit der Pan?e
runfl gehen wird? eine wenn auch nickt
all, u starke Nanttllna lai siel) nickt
als unzweckmäßig erwiesen. Auch der
Steigerung der Gefckwindigkcit wird
man erböbte Aukmerksarnkeit schenken
und dabei ebenso wie beim transat
lantischen großen Kreuzer, eine sehr
erbeblickie Steiaeruna der Muniticms-
lins Kohlenvorräthe' ins Auge fassen,
um so mehr. ie seltener gestcherte ,Zlok
tenpunkte fernab von der Heimath
vorhanden sind.
Das Torpedöboot. dem nach den
triftn Cfrfalam der U-Boote ine un
günstige Zukunft vorausgesagt wur-
de. bat sich durch die glänzenden r
folge der neuen, großen und außer
crdentlick, sckmellen Boote in der Hand
erstklassiger Besitzungen wieder in gu-
ten Ruf gebracht, auch n?er hat eine
Steigerung der Artillerie Platz ge-
grisfcn.
Dir höchste AusmmsamkeZt durfte
aber in Zukunft dem U-Boot zuge
wendet werden Schon im Verlauf
dieses Krieges ist die Entwicklung ge
radezu erstaunlich. Die Noth trieb zur
Anspannung aller Kräfte und die Er
folge der Techniker, gerade auf diesem
Gebiet, können kaum hoch genug be-
werthet werden. Seesähizkeit, Ge-
schwindigkeit. Fahrtstrecke. Tauäxfa
higkeit. Mcmovrierfähigkcit haben sich
vorvüqlich entwickelt, hinzu kommt d
gewaltige Steigerung der Torpedoein-
nchtung und der Artillerie; wie os:
bnben ispmait Damvfer wir?sam be
schossen und sogar Landbefestigungen
anaeariffen! DaS nördliche Eismeer,
die Küsten bon Nord-Amerika, fozar
des Geschützes noch des Objektes fest
1 und still liegen l
j Qmn auch zurzeit die schwersten
i ' Kaliber sich an Bord der Linienschiffe
Z finden, so haben doch auch die gro
6 tzen Panz?r!reuzer. die sogenannten
, Schlacht kreuzn, fast das gleiche 'Ka
' -y.z erreicht und wurden dadurch be
' fähigt, mit gutem Erfolg an manchen
Stellen der Sseschlacht einzugreifen,
wenn auch ein Kampf dieses Schisfs
.ttipS mit dem modernen Linienschiff
':' nicht sehr aussichtsreich genannt wer-
den kann. Um hin vorwärts zu kom
' ttkn. bit r.ian den Linienschiffskreuzer
1 bkrsllsc!elildet, ein Fahrzeug, das hm
' fi&t'M der Artillerie und Panzerung
i sicb dem Linienschiff nähert, ihm aber
an öesckwindigkeit überleaen ist. Ob
in der ZuZunft beide SchiffstYpen in
t einander übergehen werden, ist beute
t nicht mit Sickrheit zu entscheiden,
' .-sicher .dürfte nur das eine sein, daß
'beide an Kalibergrötze sowie cm Pan
' ;txuv4 und auch an Geschwindiztett
. z:nb damit stlöstverständlich an Große
zunehmen werden.
? Interessant sind die Beobachtungen.
- die man hinsichtlich der Panzerung biZ
' föt gemacht hat. Vielfach hat der
!r in ganz ausgezeichneter Weise,
. , selbst gegen schwerste Kaliber standge
'! lallen und das Schiff geschützt, viel
' fgch auch ist er glatt durchschlagen
worden. Freilich spielte hierbei so vHI
. . Hi Festigkeit des Geschosses, wie die
. '('v derstandsfähigkeit des Panzermate
' Ä eine grofze Rolle, auf beiden Ge
h Äen wird man fortschreiten, beson
1 n$ auch im Hinblick auf den Um
.'and, daß beim Gefecht auf weite Ent-,r,-,i
hit sckweren Geschosse der
?'.ichbahn?eschütze ziemlich steil, tpsa
unter 15 Grad aus ta au,.rc,,rn
.".d dann große Wirkungen erziaen
izTMn, Ungemein wichtig sind ferner
Jo Bekehrungen aegen Torpedotref
nfol der" 'sehr gesteigerten
iVtlgke't der U-Boote und Mmen.Z
: tyx gerade auf diesem Gebiet diele
' : Pachtungen vor; es kann wohl aus
" -prochen werden, daß die englischen
"'':rL!tiLnen hier deutliche Schwä
: Zk"'sn, du um so mehr in das
- it fielen, als He Sprengwirkung
z:sien Torpedos vor dem Kne
' r?'n C'f ir.cr anscheinend nicht
t t eiT'ieritt worden i?. Wasser--'e'U7ten!!iunq.
Lokalittrunz der
..".:r'."'- durch Panzeischotte
c der H'lf-mittel. die sich be-"-t
li'tn ivb deren Äusbiung
tem j.riece erhöhte Sorge zuge
T r ,.wfn irjT f3 j,a& man wohl
,t dcs:m Zweck ganz neue
1..cn
bietet Norwegen, wo ungewne
flrcrchtgewinne m die Neederei dadurch
elNstehkimft wurden, daß die neutra
len !torweg?r englisch nnd russische
MilMtion transportierten, sie an öng
land zu ezorditanten Preisen verkauf'
en und demnach zu einer wiisken Spe
kulation in SclnffKpaP'ieren kamen.
Jyt habm die deutschen UBootc diei
unmöglich gewacht, die norwegisch.'
Rörse'liobber verlieren an ihren
Schifssaktien
Die hohen rack)tratcn hotten ab?r
auch eine erhöhte Schissbalthäligk.'!t
zur Aolge, die besonders in neutralen
Staaten blüht, trotzdem die mikosten
sehr gestiegen sind Hier'bei handelt
kö sich um zweierlei: rrslens um mög'
lichst rasche und dann um möglickst
einfache und billige Baiuu,Sfiibrmig?!r
Diekg beiden Forderungen fuhren lin
13 Pfund. Spannweite 2,60 Meter.
Da Gewicht de Mönchsgelerö 12
Pfund, Spannweite 2.65 Meter.
Am 3. Juli wurden nochmals vier
Vögel in etwa 800 Meter Höhe und
am 10. Juli zwei Vögel in etwa 400
Meter Höhe über dem großen Geflü
cielteich am Hauptresiaurant'beobachtet.
seitdem sind die Vögel nicht wieder
gesehen worden. Die beiden erlegten
Vogel wurden von der Firma
Johannes Umlaufs, Hamburg, ausge
stopft und sind zurzeit im Hauptre
swnrant des Thicrparks ausgestellt.
Soviel ich erfahren konnte, sind seit
1839 keine Geier in unserer Gegend
erlegt worden."
Stotternde Kinder.
ausgespro-
T:n& TOnrf !nHr"
mH.stv ... MiinÄfi n ' .-......
r . S. 7..."'" 'chen ist eine o leichte Gewohnheit von
rchonstnnerten NrmaMmn siir, M daß es jähre
srrachtbetb also zur öuc!dran. j, der Forsclzir bedurft
guna der vielen mdwidnellm n,ch: x,,,. haft
"' (vj.j.w.. o v. w
linö Liebhabereien, die manä Nccoe
rei durch ihre Inspektoren zuni Aiiö
hud bringen läßt, und die dann den
verinalsckisfbau erschweren. In Eiig
land freilich hat man aus praktisch' nn wir der Logik und nicht
Gründen schon seit vielen TeMi."i!kommen die Ehre geben r
fc.brrkmaßig gebaut .in den ainnm sa6 0n den Anfängen 'von T
man diesen Ausdruck im Volk rrr
thümlich auf die im Grunde allerver
schiedensien Erscheinungen anwendet.
Der Ausdruck Stottern" be,agl
dem
wollen,
k an den Anfängen von Worten
die ersten Buchstaben und Silben
mehrfach gesprochen werden, etwa
wie D-D-David" oder Te-Te-Teller.
Diese Wiederholungen sind
man überall, ich in Teutschlcm!', dem Erscheinungen einer ungenügenden
?!onnalMffbau mehr AustneMam. Verbindung zwischen dem Willen zu
keil Zchsikm DeutM'h, hat in die. svrecken seiner acii'tiaen Triebkraft)
Staaten blieb man beim (5i,ue!tnv
Tah der Krieg mit manchen derart!
gen Jndivldualitätsmlswüchs.'tt ans
räuurt, ' ist ersrenlich. und so Wid
sem Kriege viel Schiffsraum verloren.
e4 ist falsch, wenn das beilritten wird,
und dem Worte
elemente unseres
(einem Form
Denkens). Die
und da die Teutschen E'ork und Ursache ist verschieden, und es darf
Importe nicht nur mit ciaenen Schif als ein unbestreitbares Verdienst der
fen, soliden zu einem sehr erhcvlicben! psychoanalischen Forschung angesehen
Theil mit nicktdeutschen Schissen be! werden, auf diesen Umstand hinge
wältigen, so wird naä dem?tricqe m,ch wiesen zu haben. In dreißig Pro-
in Teutza.land ein vedeu!endi'rNaum zent der Falle, n denen ein dauern
,u5 See. ans der weder der Standort ..baiis sebr entscheidend mvsprechen
Solange ein Land uoer eine zZio'.i'n
basis in der Heimath und über voll-
kommen seloststandige, von oem 'vaw
terland unabkänaiae Fü)ttenstützpnn?!e
über See verfügt, solange hat es für
seine Kriegsschiffe erheblich einfachere j
KonstruktiInsbedingungen zu erfüllm,j
als ein Land, dem derartige Hilfen
nicht Lur Verfügung stehen. Englznd j
befindet sich hier on allererster Stelle!
in der W?lt und braucht deshalb seine :
Kriegsschiffbauien lange nicht in dem
Maße mv Betriebsmitteln, beisxiels
weise mit Kohlen, Munition, Lebens
mnteln u. s. w. auszurüsten, wie et
wa Deutschland, dem solche gesicherten
Häftn, in denen ein Ergänzen der
Vorräihe, eine Vornahme opn Nepara
turen u. f. w. nicht möglich ist, nicht
zur Hand sind.
Noch ewige Betrachtungen über die
Zukunft des Handelsschisfbilues.
Hier dreht sich alles um rein Wirth
sckaMicke Gracien. Die Gefammtton-
nage der Welt betrug vor dem Krigk
etwa 20 Millionen gönnen, vim
fntficT der bei weisem arcizte Theil.
zirka 20.w,000 Tonnen, auf Eng-
land, dann kam Beucy:an!) mir e:
wa l5,000.000. und in den Nest theil
ten sich die anderen Staaten. Von
diesem 'Schifssbestand ist ein sehr er
bedlicker Theil vernichtet worden, ein
gleichfalls erheblicher Theil hat den
Besitzer gewechselt, so vatz m uno
nach dem Kriege die einzelnen Natw
nen sich vor gänzlich anderen Reederei
tetriebsverhältnissen sehen. Der be
stehende Schi.ffspark ist nach drei
Richtungen hin in Anspruch genommen
worden. Ein Theil wurde versenkt
und ist verloren, ein anderer Thal
wurde gekapert und kam in andere
Hände, ein dritter Theil wurde ocn
den Kriegsmarinen gechartert und m
htrtv Interesse au Landesvertheidi-
!gung?zwecken benutzt. Die Folge ist
oie ÄUZ)ercciriellieVung riues icqi -
deutenden Raumes. Demgemäß war
Mangel und Noth an Schaffen üor-j
Handen und die Äorgange L'.e,ez Krie
ges zeigen mit absoluter Sicherheit
daß auf allen Gebieten auf denen ir
gendeine Noth besteht, sofort der Wu-
iher einsetzt und die Nothlage aus-!
schlachtet
Das ist auch im Rhedereigeschöft
unmittelbar in die Erscheinung gctre.
ten und so sind in allen ondcren Län
den,, denen die Seefalirt möglich vl'
geradezu phentaitische Frachtpreise
zum Schadrm der Völker, ber zur
reiclrun der eigenen Tasche der Red
,er unb d?r Tihederclcrktionüre ent
, Ztsndc. Ltn.t?p:!chcs iL?:Ähchic
mangel vorhanden sein. Die Folg
wird trotz aller gegenthciligen ?li!?!a
siingen eine gewaltige Steigemug der
Fracktraten sein.
Geh.-Regierungsrath Prof. Flamm.
Vögel durch den Krieg ver
schlzeu.
.
Von Heinrich Hagenbeck wird dem
.Hamburger Fremdenblatt' gefchil:
ben: .Am 27. Juni meldete ein Ange
stellter des j-tellinger Thierparte,
daß er sieben große Adler" über dein
in der Nähe des Thierparkes gelcgmen
Wirthfchaftshofe gesehen habe, uvd
daß das zahlreiche Geflügel in paii
scher Flucht die Weide verlassen hätte,
um unter Büschen und Hecken Schun
zu suchen. is lag sehr nahe, zu ver
muthen. daß es sich wohl nur um eine
Bussardart handle, da in dem nahege.
legenen Niendorfer Gehölz der Mäuse
bussard brütet und häufig in großen
Flügen zu sehen ist.
Am 28. Juni kam die gl?iche Ml
dung von dem Wirth des Sommer
Restaurants und dem Raubvogclwär
ter, und es konnte von letzterem ein
wandsfrei festgestellt werden, daß th
sich bei diesen Adlern" um an,e
und Mönchsgeier handelte. Wa?r
scheinlich nach Deutschland dum
Kriegs- oder irgend welche undne
Umstände verschlagen, müssen die Bö
gei, beim Uebersliegen des Parks t.on
der großen Anzahl der Gänse- und
der Mönchsgeier zu deren Fütterungs
zeit durch das Gezänke angezz.,in
worden sein.' Am 29. Juni übnflo
gen wieder fünf Vögel die groß Vo
liere. als ich mil der elektrischen V chn
die Kaiser-Fricdrich-Sirage hinaus
zum Thicrpark fuhr. Dort ongekom.
men, holte ich meinen Drilling und lief
nach dem Sommer-Restaurant, Ein
Gänsegeier hatte sich auf der Raub
vogelvoliere niedergelassen und äugte
zu den unten sitzenden hinunter. Ich
pirschte mich heran und ein gutgeziel
ter 5luge!schuß, der dem Vogel durch
die Brust ging, holte ihn von seinem
Ruheplatz herunter.
Am 30. Juni Nachmittags 2 Uhr
überflogen wieder fünf der Riesenvö
gel das Sommer-Restaurant. Einer
kam bis auf 350 Meter herunter und
zwar gezwungen durch drei Krähen,
die die Geier verfolgten und sich auf
sie setzten, fobald sie fchreebten. Die
Krähen fetzten sich auf die Flügel der
Geier und hackten auf sie ein, das
mutz den Vogel ermatte? h.rben. Als
er auf 350 Meter herunter war. schoß
ick! auf ihn, aber mein: Kugel traf
nickt empfindlich. Zwar zeichnete der
Geier, jedoch die Kugel entriß ihm
nur eine Flügelseder.
Er raffte sich nun wieder auf und
umflog in weitem Kreise die Raub
vogelvoliere und verschwand mit sei
nen Artgenossen gen Westen.
Nachmittags wurde ich von meinen
5lindern aus dem Comptoir geholt
mit der Nachricht, daß drei große
Löge! vom Westen im AMuqe seien.
Sie kamen, große Kreise beschreibend,
tiefer uns tieser herunter und eine
meiner Töchter wollte gesehen haben,
daß der eine Geier sich aut; eine Wei
de gegenüber dem Comptoir niederge
lassen habe. Zwei der Vögel, drei
Meter von einander entfernt, faßen
auf der Weide, die rings von hohen
Hecken umgeben war. Vorsichtig pirsch
te ich mich bis auf 150 Schritt heran
und erlegte den einen Monchsgeier.
Der zweite Mönck-geier flog in fla-
chem Fluge gen Westen ab. Das Ge-
der Zustand aus solchen Anfallen
sich entwickelt, ist ein Unfall oder fee
lischer Chok als Ursache für diese an
fängliche Erscheinung nachzuweisen,
die ihrerseits auf einer Lockerung
oder Zerreißung der eben genannten,
Jdeenoerbindung. aber nicht auf ei
ner irgendwie beschaffenen Schädi
gung der Neröensubstanz beruht., Ln
weiteren dreißig Prozent der Fälle ist
eine hochfieberhafte Erkrankung des
Kindesalters die Ursache dieses an
fänglichen Stotlcrns; im letzten Trit
tel findet infolge einer erblichen Be
einflussung der Entwicklungsgleich
Mäßigkeit' eine anfängliche Ungleich
artiakeit zwischen geistiger und
sprachlicher Entwickelung statt.
weit paßt der Ausdruck Stottern"
auf die Erschemunge des fprachli-
chen Buchstaben- und Snben-wieder-holens.
, .
Hier setzte die schlechte Angewohn
heit von Eltern und Erziehern ein,
sich bei der Diagnose zu beruhigen
und nun alles andere zu ziehen und
zu erziehen, nur nicht die unfertige
Sprache; woh:r soll man es auch
wissen? Man lacht wohl darüber,
man läßt, als pädagogischer Kunst
griff gemeint, wohl gar noch andere
darüber lachen. Wichts m herzloser
und unsinniger zugleich. Gäbe man
sich Mühe, o wurde man erkennen.
datz die Störung einen ganz ande-
ren Charakter amnmmt: sie verliert
das Zufällige, Unwillkürliche und
wird sichtlich gesetzmäßiger, zwangst
mäßiger.
Das kommt so zu Stande. Das
Kind lpt eine Seele, wie man eigent-
lich wissen sollte, und diese Seele
nimmt, langsainer oder geschwinder,
eine Vorstellung davon auf. daß an
bestimmten Stellen der Bewegungs
Vorgang des Sprechens unterbrochen
und der Ausdruck des Gedachten folg
lich verzögert, die eigenartige Laut
vermehrsachung für andere Menschen
etwas Lächerliches oder Aergerliches
oder gar Mißdeutbares wird. Ist
dieser geistige Entwickelungsvorgang,
diese Vorstellungsbildung, geschehen,
so fühlt sich da! Kind in seiner Ei
genliebe beschämend getrossen. Damit
sind aber, wie jeler psychologisch nur
einigermaßen Gebildete weiß, die Be
dingungen für ein eigenes Handeln,
für ein Wollen geschaffen. Da das
Kind nun ribtigmachcn, wiederher
stellen, überwinden will, was ihm
als Falsches, als Gestörtes, als Hin
derniß erschein:, so strengt es sich
,an, die Schwierigkeit zu überwinden.
Wer, sei es Arzt. Lehrer. Vater
oder Mutier, zuerst gesagt h:t, ein
bißchen" Stottern schadet nichts, der
hat die seelischen Empfindungen des
Kindes nicht berücksichtigt. Beim
Stottern, besonoers beim Zustand der
ausgebildeten Störuna. bat man b:S
zum heutigen Tage vergessen, sich vor-
zusteum, day man ein mno nicyr im
gestraft in seinen tiefer und tiefer
werdenden sprachlichen Konflilten
stken und versinken läßt. Die weit
aus meisten stotternden Kinder sind
nach einher Zeit schwer erziehbar.
moralisch undurchsichtig, zu starken
Affekten geneigt, häufig verlogen, al
ler Verstellungen fähig. Dabei wer
den die Worte fchwer findbar. der
Sprachschatz rcrarmt und mit ihm
die Redegewandtheit und die Schärfe
der Begriffe. Krankheitsgefühl. Un
luft, Gereiztheit stellen sich ein, oft
übergehend in bhpochondrischen oder
hysterieartigen Egoismus. Die Schul
leistunzen lassen nach, nicht fo sehr
wegen der sprachlichen Behinderunz,
der klen Trieb und Wille etwa zu
leisten, sehlt. Wer hat gesagt, daß dai
von selbst besser würde, oder ganz
wegginge?
Di. impf, m T..,ch.Os.s. ffüft
th lM Weltrklkge. Wir schon ang
Als es um die IahreSmiüe 1315
gelungen war , Dentsck).West'Afrika
dmiernd unter britische Botmäßigkeit
zu bringen und dann im, Februar
11116 noch Kamerun erledigt werden
konnte, Nar anzunehmen, dafz nun
auch gegen Teutsch-Ostafrika eine
kraftvoll geführte .olonial-Operation
einsetzen werde. Zu dieser Annahme
war man aus verschiedenen Gründen
berechtigt. Einmal mußte es für die
militärische wie für die politische Lei
tung der Entente wünschenLwerth er
scheinen, den letzten deutschen Kalo
nial'Besitz in Afrika fo bald als mög'
lich an sich zu bringen, weil nmn mit
ihm die bei einem Friedensschlüsse ver
werthbare Zahl der kolonialen Kom
pcnsations Objekte um eine betracht
liche Menge von Oiiadratkilometern
vermehrte. Sodann begünstigte die
geographische Lage der deutschen Slv
lonie. die im Norden und Süden von
britischem, im Westen von belgischem
Kelonicillx'sitz eingerahmt ist und in
Osten an den von der britischen ?slott.'
beherrschten Ikidischen Ozean grenzt,
die Möglichkeit eiiieS konzeritrischen
Angrifsi's, der um fo eher zu einer
Einkreisung der deutschen Streitkräft.'
führen mußte, als durch den Beitritt
Portugals zur Enteiüe noch eine wei
tcre Angriffsrichtung von Portugie
fisth'Mozambique zu den vier bereits
bestebonden hinzugekommen var. cr
uer waren durch die Erledigung von
Westasrika und Kamerun ansehnliche
britisck Kolonialkräite frei geivordcn,
die min noch durch belgische und por
tugiesische Kolonialformationeil ver
stärkt werden konnten, und schliesslich
datirten die Augriffsoperationen, wc
uissstenS von bet Küftenseite her, schon
aus dem Jahre 1915, wenn auch d
eigentliche Angriff erst im Febr-uar
VJP eingeleitet worden ist.
Allerdings hat vie rasche Erledi
gung eines kolonialen ffeldzuges zu
mal auf afrikanischem Boden mit ganz
anderen Schwierigkeiten zu kämpfen
als im kontinentalen Europa, und
Reibungsmomente zu überwinden, die
weit stärker wirken und unendlich
schwerer zu begleichen sind, als dies
bei der Kriegführung im europäischen
Kulturland der Fall ist. Vor allem
kommt die geringe Wegsamkeit in Be
tracht, durch die alle Operationen an
die spärlichen Schienenströnge oder a
türlichen Beförderungslinien wie Seen
und Flüsse gebunden werden, und jede
weitere Entferung von ihnen einen im
menscn Apparat von einheimischen
Trägern oder Zug- und Tragthieren
nöthig macht, 'der um so gröfzer,
schwerfälliger und unbeweglicher wird,
lich dem Arrgreifer. hinderlich sind und
der Vertheidigung zugute kommen.
Daö schmälert weder die Ausdauer,
noch die Tapferkeit und du Geschick
lichkeit, mit der diese Vertheidigung
mm schon seit länger als Jahveösrist
worben ist.
schon angedeutet worden Ist,
haben die eigmtlichen Operationen in
Deutsch-Ostafrika im Februar des
Jahres 1916 begonnen, d. h. seit der
Uebernahm des britischen Oberbefehls
durch den früheren Burengeneral
Smutz, der dann im Januar 1817
durch General Hoökins ersetzt worden
ist, weil man ihn zu den Sitzungen
des kaiserlichen KriegSkabinets nach
London berufen hat. Der Opera
tionsbeginn erheischte natürliche eine
Reihe gründlicher und umfangreicher
Vorbereitungen, von deren Zeitbedars
man sich daraus inen Begriff machen
kann, daß zum Beispiel ein zur "3'
stärtung der von Rhodesta her op:ri
renden Kolonne herangezogenes süd
afrikanisches Bataillon zu Wasser auf
dem Sambesi und Njassafee hat beför
dert werden müssen. Die ersten Ope
rationen waren gegen die deutscln
Truppen gerichtet, die zu beiden Sei
ten der den Tanganjakasee mit der
lvteeresküft verbindenden Bahnlinie
gruppirt warer und hatten dcn
Zweck, diese von der Bahnlinie und
dem Tanganjikasee in südöstliche
Richtung abzudräüden. Sie wurden
von zwei Kolonnen geführt, von dc
nen eine britische unter General Tom
beur vom Kongogebiet her wirkte. ?.'!it
ihnen traten bald zwei weitere Ko
lonnen in Kooperation, und zwar von
Südosten auS eine roydefifche unter
General Northey, von der Meeresküste
aus eine weitere britische unter Gem
ral Hannyngton. Hierzu kam später
noch eine fünfte, portugiesiscl) Kolon
ne, die von Mozambique her aus süd
licher Richtung eingriff. DaS Zusam
menwirken aller dieser Kolonnen hatii
als schliehlichcs Resultat die Etnkrei
sung der deutschen Streitkräfte in d'.m
von Rustdji durchflossenen Mahenge
Hochland. Doch geschah das nicht ohne
Rückschläge zu Gunsten der Ängrciscr
und eine höchst aktiv geführte Abwehr,
durch welche die portugiesische Kolonne
wieder hinter den Novma und damit
hinter die Landesgrenze zurückgezwvn
gen worden ist. " '
Die gegenwärtige Situation gleicht
den Lagen, wie sie schon os! in kolo
nialen Kriegen eingetreten sind und
immer eintreten werden, :venn das
Mutterland über Meer nicht mehr un
terstützend eingreifen kann.
(Hamburger Fremdenblatt.)
Ter Geist der Rebellion.
Ueber die Stimmung in der russi
sehen Armee und Flotte liegt folgender
Bericht vom 19. August vor, der wohl
auch heute noch zutresfend sein bürste:
An der ruliijch-rumanischen Front
je stärker die Zahl der Streitkräfte an-! haben die Maximalisten am 'yenig
wächst und je weiter man sich von derbsten ihre Propaganda getrieben. In-
natürlichen oder künstlichen Verbin-! folgedessen wurde der von einem Re-
jeroe-Regiment gestellte Antrag über
die Bildung der Rothen Garde" in
der an dieser Front kampfendcn neun
dung entfernt. Das fällt ganz beson
ders ins Gewicht, wenn das Opera
tionsfeld einen aroken Umkana auf-
weist, der bei Deusch Ostafrika fast j ten Armee von dem Armeekommittu
der doppelten Größe des Teutschen ! abgelehnt. Dagegen wurde aber eine
Reiches gleichkommt. Hierzu gefellen ! besondere MilUarmiliz gebildet, die
sich noch klimatische Hemmnisse aller gegen die Ausschreitungen betrunkener
Art. ganz abgesehen davon, daß die Soldaten Maßnahmen zu treffen hat
Tageseiappen nicht durch den Willen
des Führers bestimmt werden. ftn
dern durch das Vorhandensein von
ausreichenden Wasserstellen. So ver-
bietet in der Regel die Regenzeit, die
Als Aufwiegler wirken hier frühm
Polizeibeamre und 'traslinge. d die
Soldaten zu demoralisiren suchen. Ji'
subordinationen haben vor allein in
den Regimentern der 103. Division
weite Strecken in fieberschwangeren !und drei Regimentern des 40. Korps
tipi& UM crisia WrLkzxierS fctrualisÄ weil lÄMcktWnhuyt jifcmra ,Lrk, die hauZSn an M Vront. kchm 4w2.
Morast verwandelt und die ohnehin
parlichen Verbindungen noch mehr be
chränkt. jede Operation größeren
Imfanges. Dazu kommt, daß das
Klima den Krankenstand ganz un
mähig anschwellen läßt, namentlich !
wenn Truppen verwendet werden, die
nicht gesalzen", d. h. an die afrikani
schen Verhältnisse nicht gewöhnt sind.
Aus diesem Grunde hat die britische
Heeresleitung während der bisherigen
Operationen bereits etwa 12,000
Mann aus Ostafrika entfernen und
durch für den dortigen Kolonialkrieg
geeignete Trupxentheile ersetzen müs
sen, denn es liegt auf der Hand, daß
durch Malaria und Dysenterie Kk
schwäche Verbände für die Kriegsfuh
rung im afrikanischen Busch und
Sand eher ein Hinderniß als eine
Förderung bedeuten.
Aber auch die für den Nachschub und
Verpflegungs Transport erforderli
chen Zug- und Tragthiere sind Gefah
ren ausgesetzt, die im europäischen
Kriegszebiete unbekannt sind. Beson
ders den Flußlä'ufen entlang gibt 'S
weite Machen, die von der Tsetsefliege
verfeucht sind, gegen deren krankheit
erregenden Stich man noch lein sich
wirkendes Mittel gefunden hat. Dieser
Umstand bewirkt Thierverluste, oie
nicht nur die Thätigkeit der berittenen
Gruppen lahmlegen, sondern auch das
gesammte Transportwesen und damit
die Operationsfähigkeit gefährden.
Auf der anderen Seite ist oann lach
in Rechnung zu stellen, daß den Deut
schen ganz anders als in den übrigen
afrikanischen Kolonien in Deutsch
Ostafrika ein ausgezeichnetes farbiges
Soldatenmaterial zur Verfügung fct
standenhai, aus dem sie sich bei ihrem
bekannten Ausbildungsgeschick eine
verläßliche Eingel5orenen?ruppe zu f?r
mirrn verstanden haben. DaZ sind iju
stattgefunden
An der Kaukasus Front war die
Zersetzung eine Zeit lang so stark, doß
der Soldaten Delegiertenrath den
Hauptmann Sirelkowsky dorthin mt
sandte, um vor allem eine genaue Ün
tersuchung über daS proostatorische
Treiben der reaktionären Elemente
anzuheben, die die unwissenden Svlda
ten durch verschiedene Hetzereien zu
Exzessen bei der einheimischen friedli
chn Bevölkerung veranlaßt haben. Äie
Strellowsky berichtet, ist das Nest der
reaktionären Gegenrevolution an der
Kaukasus Front noch, durchaus nicht
gesäubert worden. Verschiedene Gar
nisonen deS Kaukasus haben sich den
Mazimalistea angeschlossen. Einige
Truppentheile erklären sich , aber voll
ständig für die provisorische Regie
rung die Offensive und Unterstützung
der Alliirten. Sehr tapfer kämpfte
während der letzten russischen Offen
swe in Galizien das vom General
Wladimir Jnnanow kommandirte
dritte kaukasische Armeekorps, dessen
Hauptauartier damals in Buczacz
war.
Im Innern deS Landes ist die
Stimmung unter den Ersatztruppen
sehr verschieden. Während z. B. die
Reservesoldaten in Orenburz ein de
sonderes Revolutionsregiment als
ainpfeinheit für die Offensive bilde
ten, kamen in vielen Garnisonen fchwe,
re Unbotrnäßigkeitm vor. In Kiew,
Odessa, Roftom a. D.. Aarrzyn. Ka
san. Saratow, Nischm - Nowgorod,
Tambow, Bugulm (Gouvernement
Samara) usw. weigerten sich einzelne
Kompagnien, aber auch ganze Regi
menter, an die Front zu gehen. 3
Odessa und Saratow erklärten die
Soldaten, zuerst die bisher nicht im
rge gewesenen Wehrpflichtigen ein-
holen u. dann erst zusammen mit die
zu den' Feldarbeiten nach dein unteren
Wolgagebiet entlassenen Soldaten
weigerten sich, in die aktive Arme,
zurückzukehren. Solche Soldaten eri
schienen auch in Petersburg vor dee
Wohnung KerenikyS und erklärten,
daß sie Derzeit nicht an die Front ge
hen wollten. Ueber ein. Sinken dee
Disziplin bei den Truppen wird auch
aus Sibirien gemeldet. Es werden,
derzeit besondere Militärkommissionn,
zur Bekämpfung der Disziplinlosigkeit
eingerichtet. Am meisten hat die In
fantcrie bisher den Gehorsam verweis
gert.
Die Gesinnung der baltischen Flotte
ist gut bekannt. Wie sich letzt nch
träqlich herausstellt, war die Baltisch
Flotte schon im Januar dieses JahreS
bereis die Rcvolutionsfahne zuchisscn.
Es seien schon damals Verzeichnisse!
von allen denjenigen Osfizieern fertig
gestellt gewesen, die entweder gelobtet
oder gefangen genommen werden soll
ten. Die Baltische Flotte besteht da
rauf, daß die Alliirten dem Friedens
Programm Rußlands beistimmen 'und
alle offenen oder versteckten An,,
xionspläne aufgeben. Die Balliscl?
Flotte hat bisher immer verlangt, dak
die Regierungsgewalt von den Arbei,
ter-, Soldaten- und Bauernräthen
ausgeübt werden solle. Am entschied
densten auf der Seite der Mazimali
sten stehen die Linienschiffe ..Rejpublis
fo", Andrei Perwoswannij", ,.Gan
gut", .Petropawlosk". Sewastopol",
die Panzerkreuzer Rossija". Diana",
Biijan". Bogatqr". die Torpedoschul
schisre Afrika" und Ozean", daS
Schulschiff Narodowolez" und daS
Admiralsschiff Kretscheg". KerenskrZ
hat bekanntlich gegen dieBal.'iichs
Flotte gewisse Maßnahmen getrosseii.
Ob diese Maßnahmen auch schon En
folg haben, darüber liegen !e?,e Mel-z
düngen vor.
Die russische Schwarzmeer-FlottS
stand bisher auf der Grundlage deZ
Petersburger, Arbeiter und Soldaten
rathes. Wahrend der letzten Unruhen
wurden allerdings sämmtliche Ofsizie
re der Schwarzmecr-Flotie von de?l
Mannschaften entwaffnet. Nachdem
aber der Admiral Koltschak vom Oder
befehl zurücktrat, herrschte wiedeö
Ordnung unter den Matrosen und die.
Offiziere erhielten ihre Waffen zurück.
Das Ende der Wander
z ? g e u n e r. Schon vor längerer Zeit
meldete eine kurze ?iachricht auZ An
garn, daß einem Ueberbleibsel auS
romantischen Tagen, das ganz unzeit
gemäß mitten in Europa noch sein
Wesen trieb, ein Ende bereitet werden
soll: die ungarische Regierung, durch
die KriegsverhÄtnisse in einem bereits
gefaßten Entschluß bestärkt, erklärte
sich für die Abschaffung des Wander
lebens der Zigeuner. Der Plan und
die Mittel zur Durchführung des bc
reits begonnenen Unternehmens wer?
den nunmehr in der Zeitschrift für die
gesammte Sirasrechtswissenschaft in
den wichtigsten Punkten auseinander
gesetzt. Es handelt sich um eine regel
rechte 5iolonisation der Zigeuner, de
ren Karawanea von Organen der
Provinzbehörden angehalten wurden,
wo immer man sie antraf. Die Mit
glicder der Wandergesellschaften wer
den nach ihren Zustandigkeitsgemem
den gebracht; falls ihre Zuständigkeit
sich jedoch nicht feststellen läßt, kom
men sie nach jenen Gemeinden, an
welchen sie sich zuletzt am längsten auf
hielten. Sie werden hier einquartiert.
Die Verwaltung ihres Vermögens
wird von der Ansiedelungs Behörde
übernommen. Das aus Wagen, Pfer
den. Waffen usw. bestehende bewegli
che Vermögen wird auf amtlichem
Wege verkauft, die erzielte Summe
ebenfalls zu Gunsten des Eigenthü
mers verwaltet. Das Geld dient in
erster Linie zum Aufbau dauernder
Wohnsitze, zur Beschasfung landwirth
schaftlicher Geräthe usw. Falls eine
Zigeunerfamilie sich als besitzlos er
weist, werden die Kosten des Wohn
Hauses vom Staate getragen, nach
zehn Jahren wird das Grundstück auf
den Namen des Angesiedelten oder sei
nez Rechtsnachfolgers als Eigenthum
grundbuchamtlich überschrieben. Den
neuen Rechten und dem Schutz, den die
Zigeuner auf diese Weise genießen,
stehen natürlich auch die Pflichten des
ordentlichen Staatsbürger? gegen
über. Die kolonifirien Zigeuner haben
sich den Musterungsbestimmungen zu
unterwerfen, und dieKinder sind schul
pflichtig. Zehn Jahre nach Gründung
der Kolonie wird die Vormundschaft
der Gemeinde über die Bewohner auf
gehoben, womit amtlich die Erinne
rung an ihr einstiges .Zizeunerthum"
gelöscht ist.
Unaufmerksam.
Stammgast zum Wirth): Warum
hast du denn vorhin dem Pikkölg eine
ausgewischt?"
Wirth: Ra, der wird mir noch der
rückt, der Lausbua heute hat er be
itS schon dem dritten Gast, der die
Speisekarte verlangte, die Karte vom
krizgZfchauplotz hingegeben!"
Verfrüht.
Schuldner, zu dem eintretendz,,
Gläubiger: Sehen Sie, Meister, g'
rade schreibe ich die Postanweisung für
Endlich!
Schuldiuw: Tobald ich nun
W, wird sie abschickn".
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