Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 03, 1917, Image 1

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    Kein Geschäft stattn ohne
Runden bestehen
Und' es ist die Zcitungsreklame,
die Kunden einbringt. Sie sän
nen auf keine andere Weise
Kunden erlangen.
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Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: Schön Heck?
abend und Donnerstag, etwas kühler hrali
abend, wärmer Donnerstag.
Für Nebraska: Schön heute abend und
Donnerstag, kühler im Nordwcsten Donnerstag.
Für Iowa: Schön heute abend und Don
nerötag, etwas wärmer Donnerstag.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Mittwoch, den 3. Oktober 1917.
-8 Seiten-No. 175.
ttcgsstencrbill zur
Unterschrift fertig!
Der Präsident dürfte dieselbe noch heute unter
zeichnen; Solöatenversicherungs-Ve'n
kommt aufs Capet.
tzoNand verwahrt sich gegen Ilngerechtigkeiten!
Washington, 8. Okt. Die
Hauptarbeiten deS Kongresses sind
beendet, und es ist mit ziemlicher
Sicherheit anzunehmen, daß sich der
selbe noch vor dem 10. Oktober
vertagen wird, das heisst, wenn nicht
unvorbergeschene Umstände eintre
ten. Noch heute wird der Präsident
die Kriegösteucrbill, die von beiden
$'( jfem nunmehr endgiltig ange.
tv men ist, unterzeichnen.
.' ;ic Annahme der Soldaten und
,'trosenversichcrnng will der Präsi.
t noch in, diesem Kongreß durch
..-gen. Die Zivilrechtsvorlage, die
Bestätigung des Oberst Ncichmann
zum Brigadegcneral und die ,An
nähme des Konfercnzberichtcs Über
die $8,000,000,000 Dringlichkeit?'.
Nachtragsbill wird den Senat noch
bis zum Schilift des Kongresses be
schäftigen. Schweden, Holland und Amerika.
Das Verhältnis zwischen den Vcr
Staaten einerseits und Schweden
und Holland anderseits wird immer
i . . cv. .5 c. ... vs
geipnnmcr. sKTjcijnrTunß es
Enibargo gegen diese beiden Länder
haben zn fortwährenden Klagen ge
führt; nun hat England noch der
fügt, dah Löcrhaupt keine Artikel
mehr nach Schweden und Holland
von England ouS exportiert werden
dürfen, und eine Krisis wird erwar
tet. In atlantischen Häfm liegen Ton.
nen Getreide, die für Holland be
stimmt sind, aufgestapelt.
Zdhlrciche holländische Schiffe sind
zur Untätigkeit verdammt und tau
.Baut ttiesenlager
in Frankreich!
Enorme KantouementS werden von
den Ver. Staaten in Frankreich
errichtet werden.
Washington. 3. Okt. AuS soe.
ben eingetroffencn Berichten geht
hervor, daß sich die Negierung mit
der Absicht trägt, Ucbungslager und
Zwischenstationen von riesenhafter
Ausdehnung in Frankreich zu errich
ten. Diese Gebäude sollen hier her
gestellt und dann zerlegt nach Euro
pa geschafft werden, wo sie von den
neugegründcten Jngenicurßabteilun
gen errichtet werden.
Unter diesen Baulichkeiten befin.
den sich Lagerhäuser zur Aufnahme
von Munition und Vorräte aller
Art, ein vollständiger Bahnhof mit
den zugehörigen Werkstätten, ein Ar
senal. Gebäude zur Beherbergung
der Truppen, sowie auch große Werf.
te. Außer diesen großen Lagerstät.
ten sollen auch zahlreiche Zwischen
stationcn errichtet werden, die für die
Bedürfnisse unserer Soldaten sorgen
werden.
Ganz Deutschland
feiert tzkndenburgs
7tt. Geburtstag;
; Amsterdam, 3. Okt. Der 70.
Geburtstag deS FcldmarschallS v.
Hindenburg wurde in ganz Teutsch
land als nationaler Festtag gefeiert.
Der Kaiser und die kaiserliche Fami
lie sandten herzlich gehaltene Glück
wünsche an den greisen Feldherrn
und gaben der Hoffnung Ausdruck,
daß -ein baldiger Friede sein Werk
krönen möge. Mehrere Städte ha
ben Hindenburg das Ehrenbürger,
recht verliehen, und ihm zu Ehren
wurden Geldsammlungen zum Be
ften der Kriegsnotleidenden veran.
staltet.
Amerik. Flieger
wird vermißt!
Paris. 3. Okt. Das Lasayette
Luftgcschwader zog heute Erkundi
gungen nach dem Verbleib ihres cta
incraden, Sergeant Andrew C.
Canchbcll ein, welcher am lebten
Montag nach einem Aufklärungsflu.
ge nicht mehr zurück kam. Der Ver
mißte ist ein geborener Chicogoer.
Eingetroffenen Berichten zufolge ver.
itiditcte Flieger-Sergeant Henry S.
in's acstcrn seinen ersten Gegner.
sende Dollars gehen durch die Stei
gerung der Alliierten, Holland Gc
treide und andere Güter zukommen
zu lassen, verloren.
Die Gerüchte, das; deutsche Trup.
Pen in Holland einfallen werden,
wollen sich nickt lege: auch beißt
es, daß die Alliierten möglicherweise
einen Schlag gegen Holland such
ren werden. Auch in Schweden
werden freundschaftliche Gefühle für
Deutschland immer offenkundiger.
Hollands Negicrung wird interpcl
licrt.
Im Haag. 3. Okt. Amerikani
sche Berichte, daß Holland die Ab
ladestclle für 5lriegskonterbande sein
soll, die für Deutschland bestimmt
ist, hat heute i,n holländischen Par
lament zur Jnterpcllicrung bei der
Negierung geführt. Der holsändische
Minister des Auswärtigen machte bc
kannt, daß der holländische Gefandtl'
in Washington angewiesen ist, bei
der dortigen Regierung diescrhalb
vorstellig zu werden, da derartige
Berichte völlig unbegründet sind.
Fiir einen Frieden
ohne Crobernngen!
Kopenhagen. 3 Okt. Eine rie
sige Kundgebung zugunsten eines
Friedens ohne Annektierungen wurde
am Sonntags zu Frankfurt a. M.
abgehalten, veranstaltet von klerika
len, freisinnigen und sozialistischen
Führern. Die Menge zählte 40.
00 bis 50,000 Personen, und von
sechs verschiedenen "Tribünen' herab
wurden gleichzeitig Reden gehalten.
Die katholische Germania in Ber
lin beröfefntlichte neues Beweisma
tcrial für die Behauptung, daß die
Alldeutschen die gegen den Reichstag
gerichtete Strömung amtlich unter
stützen werden. Sie enthält auch
den Abdruck eines Zirkulars, welches
von den Vorstehern aller Zweige der
Staatscisenbahnen im Vrcslauer Be.
zirk an sämtliche Angestellte ge
sandt wurde, in dem sie aufgefordert
werden, eine von der konservativen
Brcslaucr Zeitung" in Umlauf ge
setzte gegen die Reichstagsmehrhcit
gerichtete Bittschrift zu untcrzeich
nen.
vlllgarien weist seinen
Gesandten zurecht!
Amsterdam, 3. Oktober. Eine
halbamtliche Tcpesche aus Sofia be
sagt: Bezüglich der unbestätigten
Meldungen aus Washington, der
bulgarische Gesandte habe erklärt,
daß Bulgarien den Frieden herbei
sehne, da die Beendigung des Krie
ges eine zwingende Notwendigkeit
für die Mittelmächte sei, ist der bul
garische Gesandte in Washington an
gewiesen worden, zu erklären, daß
Bulgarien tatsächlich Frieden wün
sche, jedoch nur im Verein mit seinen
Verbündeten."
Kriegsgefangene
tnüssen sich gedulden!
Kopenhagen. 3, Okt- Die nach
hier einberufene Konferenz vstcrrei
chischer und russischer Militär- und
Note 5treuzVertreter zur Erörterung
von Hilfsmaßnahmen für Kriegsge
fangene Nußlands und der Zen
tralmächte, auch die Vcr. Staaten
und Großbritannien Ivaren um ihre
Beteiligung ersucht worden, wurde
auf vierzehn Tage verschoben.
Die russischen Delcgaten sind nicht
imstande, zu der ursprünglich fest
gesetzten Zeit Kopenhagen zu errei
chen. Und die Frage der amcrikani.
schcn Beteiligung liegt noch immer
im Unklaren.
Rindfleischlose Tage.
Philadelphia. 3. Okt. Von Heu
te ab werden an allen Dienstagen
in den Restaurationen und Sveile-
wagen der Pennsylvania Eisenbahn
o,uia,. von Pittddurg und Erie
Fleischspeisen nicht mehr verabfolgt
werden. Die Eisennalinbebördc kün-
digte an, dieser Schritt sei auf Er
suchen der BundesimlirungZinittel'
kommijjron gemacht worden.
Zweite deutsche
l)indenburg-5inie?
Washington erwartkt einen Rückzug
der Teutschen; Verschärfung dc
' N-Boot Krieges.
Washington, 3- Okt. Deutsch-
land trifft Vorbereitungen, das oft
liche und westliche Flandern und den
nördlichen Teil Frankreichs zu räu
men. Dem Staatsdepartement in
Washington sind Nachrichten zuge
gangen, daß die deutschen Armeen
daniit begonnen haben, in Flandern
Berwüswngen im Großen anzurich
ten, genau so, wie sie es vor ihrem
strategischen Rückzug" im letzten
Frühjahr getan haben. Es ist fer
ner gemeldet worden, daß dieses Zer
störungswcrk in großer Eilc vorge
nommen wird,
Diese Nachricht, welche in der
Bundeshauptstadt eine Sensation
hcrvorgei-nsen hat. wird als absolut
authentisch angesehen und so ansge
legt, daß die Teutschen vorhaben,
einen Rückzug" großen Stils einzu.
leiten. Allem Anschein nach gibt
dieser Rückzug der Deutschen auch ei
ne Erklärung dafür, daß Feldmar
schall Haig einen geheimnisvollen
Schleier um die Operationen der bri
tischen Truppen in Flandern gelegt
hat.
, Abschließende Berichte an das Ma
rinedepartement in Washington spre
chen von einer bevorstehenden gewal
tigcn Ausdehnung des Tauchbootkrie
ges, um diese militärischen Rückschlä
ge Deutschlands zn Lande aüszuglei
chen. Nach diesen Berichten hat die
deutsche Admiralität die Absicht, die
Intensität des Tauchbootkricges um
England und Frankreich mindestens
uiu 100 Prozent zn erhöhen? zu ver.
suchen daS Mittelmeer für die
Schiffahrt vollständig zu schließen
und Nicsentauchboots westlich zu fchi
ckm, um den amerikanischen Sechan
del, vor allen Dingen den Trnppen
transport, zu unterbinden.
Hiermit verfolgt die deutsche Re
gierung, wie dem Marinedeparte
mcnt mitgeteilt wird, die Absicht, die
Armeen der Alliierten festzulegen,
zu verhindern, daß amerikanische
Verstärkungen, die Alliierten errei
chen und um die Alliierten zur Un
terwerfung zu zwingen. Ein hoher
Marineoffizier sagt, wenn die Ge
heimnistuerei Fcldmarfchall Haigs
sich tatsächlich auf den Rückzug der
deutschen Armem in Flandern be
zieht, der verschärfte Tauchbootkrieg
Teutschlands sofort einsetzen wird.
Bezüglich des angeblich bevorste
hendcn Rückzugs der Teutschen an
der West Front vertreten Beamte
des Kriegsdepartementsin Washing
ton die Anficht, daß die deutsche
Heeresleitung beabsichtigt, ihre Trup
pen auf eine ztveito. noch kürzere
Hindenburg-Linie" zurückzuziehen
Um null ihre gegenwärtige Offensive
weiter zu verfolgen, müßten unter
diesen Umständen die französischen,
englischen und amerikanischen Ar
inccn sich mit der Aufgabe abfinden,
zuerst ein vollständiges Gebiet zu
durchkreuzen und von neuem zu be
festigen, wie sie es im letzten Früh
jähr tun mußten, als die Deutschen
sich auf die Hindenburg Linie zurück
zogen.
Von amerikanischen Militärfach'
verständigen wird darauf hingewie
sen, daß allein Anschein nach die
Aussicht, sich, abgesehen von den bri
tischen und "französischen Truppen,
auch noch einer amerikanischen Ar
mee von ungefähr einer Million
Mann gcgcniibcrzuschen, den deut
schcn Gencralstab dazu bestimmt ha
be, das nördliche Frankreich und
Flandern zu räumen, die Front zu
verkürzen und dainit die Verteidi
gung zu erleichtern.
Vor kurzem ist in Washington
aus zuverlässiger Quelle die Kabel
mddung eingetroffen, daß die Teut
schen das .weltlich und östliche Flan
dern, fowie das nördliche Frank
reich systematisch verwüsten. Es wird
z. B. gemeldet, daß aus Roubaix
und Tourcoign, nahe Lillc, und aus
Courtral Webftühle und sonstige Ma
schincn entfernt und nach Teutschland
geschickt werden. Es wird weiter be
richtet, daß diejenigen Maschinen,
welche nicht entfernt werden kön
nen, zerstört werden, stellenweise so
gar durch Dynamit. Alle Webereien
und Spinnereien in Flandern haben
Auftrag erhalten, eine Liste ihrer
Maschinen aufzustellen.
Alles deute darauf hin, daß die
Teutschen dein Druck der Alliierten
nachgeben, um für die Riesenofscn
sive besser gerüstet zu sein, welche sie
im nächsten Frühjahr erwarten.
Nevittes UUcktritt als
Gouvernenr erwartet!
Einer der Söhne Roosevelts ist
zum Chrenhauptmann befördert ivor.
den, ober nicht etwa in einem ame
rikaiüschen. sondern in einem engli
jchen Regiment. .
AizeGouverner Howard erlafit Er
klärung über Ernennung Gouv.
Nevillc'ö zum Negimcutschkf.
Lincoln, Nebr., 3. Okt. Die er
lassene Bekanntmachung, daß Gou
vernenr Nevills die onunandeur
stelle des in Bildung begriffenen 7.
Nebraska-Regiments akzeptiert habe
und seine Stellung als Gouverneur
von Nebraska resignieren werde, so
bald das Regiment in Dienst berufen
wird, hat in hksigcn Politischen Krei
sen riesiges Aussehen hervorgerufen.
Durch den Rücktritt Ncvilles als
Gouverneur, würde an dessen Stelle
Bizegouvcrneur Howard das Staats
schiff zu lenken haben und diese
Ausficht verursacht unter den Acm
terinhnbern ein, Hangen und Ban.
gen, da sie befürchten, daß die
Staatsänüer einer sofortigen Säube
rung unterzogen werden durften, die
manchen der Ämtsinhaber zuin Ein
packen seiner Siebensachen zwingen
wurde, um anderen Platz zu machen.
Jnl republikanischen Lager wird
sogar die Behauptung aufgestellt,
daß die ganze Angelegenheit eine
abgekartete" Sache sei unk die Ver
einbarnng gctrosfen wurde, wodurch
Howard sich bereit erklärt haben
soll, sofort wieder abzudanken, nach
dem er den Gizuverneursstuhl ein
genommen, um John Mattes von
Nebraska City, Vorsitzender des
Staats-Scnats, Gelegenheit zu ge
'ben, Gouverneur zn werden. Als
Gegcndienstleistung soll Howard die
Unterstützung von Mattes und seiner
Anhänger erhalten, um der Nachfol
ger von Senator Hitchcock zu werden.
Von republikanischer Seite wird auch
besonders vieFGcwicht darauf gelegt.
daß während der Abwesenheit des
Gouverneurs,' der sich in Washingtn
besang Howard eiligst nach Lincoln
berufen wurde. Lee Metcalfc, der
Pnvatsekrctär des Gouverneurs, hat
te alle Mühe, Vizegonvcrneur Ho
ward aufzufinden, der sich mit Char
les Bryan irgendwo im Staate aus
öer Enteniagd Jbew.no. Es wird be
i hanptet, daß in der fieberhasten Tä
! tigkeit zur, AufZkiduna deS Vizegou
! verncurs, Methode" gelegen, denn
j gleich nach öer Ankunft desselben m
, der Staatshanptstadt machte derselbe
! bekannt, daß er ' als amtierender
i Gouverneur auf Wunsch der Offi
ziere öes 7. Regiments Gouv. Ne
bitte zum Kommandeur besagten Re
gimentes ernannt habe.
Nshton zum Oberstlrntnant auser
, sehen.
Gleich nachdem es bekannt gewor
den, daß der Gouverneur die Km
mandeurstelle des 7. Regimentes ak
zeptierte, hieß es, daß Fred. Ashton
von Grand Irland, Vorsitzer der Ex
emptionsbehördc für den Süd Platte
Distrikt, als Oberstleutnant des 7.
Regiments ernannt werden würde.
Ashton war bei den letzten Wahlen
als Kandidat für den Kongreß von
seinein Gegner, den verstorbenen Si.
las Barton. Republikaner, mit 12
Stimmen geschlagen worden.
Howard's Angaben iibrr Erneiinnng.
Vizegoiivcrneur Howard hat sol
gcnde Erklärung erlassen:
Ja. es ist ivahr, daß Gouver
neur Neville jetzt der Kommandant
deS 7. Nebraska Regimentes der
Ncbraska Nationalgarde ist. Ich
habe ihn zu diewm Polten ernannt.
Die Ernennung erfolgte, nachdem
mir ein schriftliches Gesuch von sast
samtlichen Ossizieren des Regimen
tes unterbreitet worden war.
Gouverneur Ncville hat mit mir
niemals über diese Angelegenheit ge
sprachen. Ich handelte in Ucbcrcin
stinimung mit meiner allgemein be
kannten Befürwortung zur Beach
tung des einfachen Prinzips der Ma
joritätsregel. Die Offiziere des
pcuQM Regimentes wollten Gouver
neur Neville als deren Komman
danten. Ich habe deren Gesuch cnt
sprachen.
Ich hatte keine Ahnung, ob er
die Ernennnnz annehnien werde oder
nicht, ober es freut mich, jetzt zu
wisse, daß er sich durch die Ernen
nung und den Ruf der Mannschaf,
ten. ihr Führer zu sein, höchst ae
ehrt fühlt. Durch diese Ernennung
werden mir natürlich die Pflichten
auferlegt werden, die jetzt dem Gou,
verncm obliegen. Ich werde dem
Rufe Folge leisten. Es ist eine hohe
amtliche Ehrenitelle, ober auch eine
Stellung von großer Verunüoortlich
seit." Des weiteren zollte Howard Gou
verneur Neville hohe Anerkennung
für seine tüchtige und fähige Amts
führung als Oberhaupt des Staates.
Gouverneur Neville hatte eben
falls eine Bekanntmachung erlassen,
in welcher er erklärte, daß er sich
durch die Ernennung höchst geehrt
Für einen russischen
demokratischen vund!
Ter Aufstand in Turkcsta nimmt
immer größerer Timen
sionen an.
Petrograd, 2. Oktober. , Der
Kongreß der nicht-slawischen Natio
nalitäten hat in Kiew beschlossen,
daß Rußland ein demokratischer
Staatenbund werde. Alle Nationa
litäten, einschließlich der Kosaken,
sollen fast gänzliche Autonomie er
halten, zit der die Basis in einer
verfassungsgebenden Versammlung
gelegt werden muß.
Hier eingetroffene Berichte besä
gen, daß die 5kevolution in Türke
stan weiter um fich greift. General
Tscherkeß, Bcsehlshaber jenes Di
strikts, wurde von den Revolutionä
ren angegriffen und geschlagen. Ein
zeitweiliger revolutionärer Ausschuß
wurde organisiert, um alle Macht zu
übernehmen. Teile von zwei Regi
meutern schlössen sich der revolutio
närm Bewegung au. (Turkestan ist
die, asiatische Tatarei und wurde von
Rußland im letzten Jahrhuiidert sast
ganz erobert.)
Kcrcnsky unterliegt.
Petrograd, 3. Oktober Der all
russische demokratische Kongreß hat
sich mit 813 gegen 180 Stimmen
gegen ein Koalitionskabinett erklärt.
Dieses ist ein schwerer Schlag gegen
den Ministerpräsidenten Kerensky,
welcher ein solches Kabinett erstrebte.
Uühlmann weist
Uerensky zurecht!
Trutschlaud hat Frankreich nnd' Eng
land nie einen Separatfrieden
angeboten.
Amsterdam, 3. Okt. Berliner
Nachrichten zufolge hat der deutsche
Minister des Aeußcren Dr. v. Kuehl.
mann die Erklärung abgegeben, daß
Deutschland weder Frankreich noch
England einen Sonderfrieden ange
tragen hat. Diese Aeußerung erfolgte
auf die von dem russischen Minister
Präsidenten Kerensky geniachte Be.
haupwng, daß die Alliierten Ruß
lands die deutschen Friedensangebote
abgewiesen haben, da dieser Friede
auf Kosten Rußlands abgeschlossen
werden sollte. Kuehlmann sagte:
Deutschland hat England und
Frankreich keinerlei Fricdensvorschla
ge unterbreitet. Kerenskys Behaup
tung ist leere Erfindung."
Crpräsident Saft
unternimmt Nedetour!
New Jork, 3. Okt. Wie hier
bekannt gegeben wird, will Expräsi
deut Taft eine Nedetonr untcrneh
men, welche ihn durch New Jork,
Pennsylvanien. Ohio. Connecticut.
Michigan, Illinois und Iowa brin
gen wird und auf welcher er die
deutschen Friedcnöballone" zum ber
sten zu bringen gedenkt. Er hat
sich das Thema Die Nachteile eines
vorzeitigen Friedens" gewählt und
wird versuchen, seine Zuhörer von
der Unaufrichtigkeit des deutschen
Friedensangebotes p überzeugen.
Amerikaner durch
Handgranate getötet!
Washington, 3. Okt. Dem
Kriegsdeparteinent wurde gestern
von der französischen Front mitge
teilt, daß' Korporal Ernest F. Hart,
ein Mitglied des Signalkorps, ge
stern durch die vorzeitige Explosion
einer Handgranate ums Leben kam.
Ter Vater des Verunglückten, B. W.
Hart, ist in Oxford, N. C., wohn
haft.
Lebhafte Artilleric-
iimvfe im Westen!
Aloraht glaubt, dasz die Offensive der Briten bald
zu Cude kommen wird; Vorbereitungen
zum neuen Uampf am Isonzo.
Die Deutschen schießen 14 feindliche Flieger ab!
Schwedens Uabinett
nimmt Entlassung!
Stockholm, 3. Okt. DaS schwe
dische Kabinett hat dem König seine
Entlassung unterbreitet. Letzterer
hat dasselbe ersucht, vorläufig noch
weiter zu amtieren.
Nchmk die Arbeit wieder auf.
Knoxville, Tenn., 3. Okt. Nach
zweimonatlichem Streik werden die
Kohlengräber des Kentucky-Tennessee
Distrikts am nächsten Montag die
Arbeit wieder aufnehmen.
fühle und er mit Freilden dem Rufe
der Offiziere des 7. Nebraska Regi
mentes Folge leiste.
Die Offiziere im Armeehaupt
quartier baben beschlossen, das neue
7. Nebraska Neserveregiment in Zeit
zil akzeptieren, und sobald wie das
Regiment eingeinustert wird, tritt
der Rücktritt Nevilles als Gouver
neur des Staates Nebraska in Kraft.
Berlin, 3. Okt. DaS Kriegs
amt meldete gestern früh:
Armeesront Kronprinz Nupprecht
von Bayern: In Flandern war das
Artillerieduell an der Küste und im
Dpernwinkel von Mittag an hestig
uild während der Nacht lebhaft.
Britische und ftanzöfische Flieger
haben kürzlich durch das Abwerfen
von Bomben beträchtlichen Sachscha.
den auf belgischem Boden angerich
tet. Zahlreiche Opfer wurden unter
der Zivilbevölkerung gefordert.
Aniieefront Teutscher Kronprinz:
Entlang' der Aisne, nordöstlich
Reims und in der Champagne neu.
belebte Feuertätigkeit, größtenteils
in Verbindung niit Aufklärilngsge
fechten, die uns Gefangene einbrach
ten. Vor Verdun hielt sich die
Kampftätigkeit in mäßigen Grenzen.
14 feindliche Flieger wurden ge
stern abgeschossen.
Russische Front: Die Lage ist un
verändert- In einigen vereinzelten
Abschnitten verursachten Infanterie
zusammenstoße eine zeitweilige Stei
gerung des Feuers.
Mazedonische Front: Keine Ereig
nisse von Bedeutung.
Morath'S Ansichten.
Berlin. 3. Okt. Ueber Kopen
Hagen und London. Major Moraht,
der gewöhnlich wohlunterrichtete Mi
litärkritiker der Deutschen Tageszei.
hing", prophezeit weitere Angriffs
bewegungen, mit beschränkten Ziel
Punkten, gegen die Russen an den
Linien des neuerlichen Lorrückens im
Riga und im JakobstadtAbschnitt.
Offenbar glaubt er auch, daß der
Verteidigungskrieg im Westen nicht
aufgegeben sei. Er stimmt mit dem
General v. Frytag-Loringhaven, dem
Chef des ergänzenden GeneralstabeS,
darin Lberein, daß die allgemeine
Initiative bei den Alliierten ruhen
müsse.
Major Moraht weist Meldungen
über baldige Hilfe für die Alliierten
kurzerhand als Einbildung" zu
rück.
Britische Nachrichten.
London. 3. Okt. 5!orrespon.
deuten hiesiger Zeitungen melden,
daß Aeroplane der Alliierten dein
dräschen Eisenbahnsystem und mili
tärischen Einrichtungen in Belgien
ungeheure Schaden zufügen- Es
heißt, daß die Bahnverbindimg zwi
schen Brüssel und Ghent eine Zeit
laiig unterbrochen wurde.
Kronprinz Rupprechts Truppen
greifen in dem Apren Abschnitt seit
mehreren Tagen ununterbrochen an;
die Hauptgefechte finden an jenem
Punkte statt, von wo aus die Osten.
de-Lille Bahn bedroht wird, mitttels
deren , die Taiichbootbasis zu Zee
brügge versorgt wird. In gewaltt
gen Sturmangriffen haben die Deut
schen versucht, jenes Terrain, das die
Briten in den Kämpfen der letzten
Woche ihnen abgerungen, zurückzu
erobern, aber nur an zwei Punkten
sind sie erfolgreich gewesen. Die
Zahl der deutschen Gefangenen ist
beträchtlich und diese sind sroh, dem
höllenartigen Feuer entronnen zu
sein. Die schiveren deutschen Ge
schütze haben Schuß um Schuß be
antivortet. sind aber nicht inistande,
der gewaltigen Artillerie des Gene-
!rals Haig die Spitze zu bieten.
Teutsche und Franzosen liegen an
der Aisne Front in fortwährendem
Kampf: bisher ist es den Franzo
sen gelungen, sich gegen alle Jnfan
terieangriffe zu behaupten: wohl hat.
ten Streitkräfte des deutschen Krön
Prinzen eine Anzahl Schützengräben
nahe Craonne und Beaumont und
nahe der Höhenstellung 344 erobert,
wurden jedoch durch gewaltige Ge
genangriffe wieder vertrieben.
Die Russen baben an der Riga
Front in starken Massen angegrif
fen und auch Erfolge auszuweisen:
an allen übrigen Teilen der rufst.
schen und rumänischen Front ist
nichts von Bedeutung zu melden.
Ter Sieg der Briten über die
Türken in Mesopotamien ist größer.
wie anfänglich angenommen wurdet
Die ,tadt Ramadie, westlich von
Bagdad, lit von den Briten genom
men. Fast 4000 Türken gerieten in
Eeiangenschaft, auch wurden Gefchü
tze und anderes Kriegsmaterial er
obert.
talieniickie Meldnnaen. -
Washington. 3. Okt. Die Ata
liener und Oesterreicher bereiten sich
auf eine neue große Schlacht auf
der Bainsizza Hochebene vor. . Jn
zwischen ielien die Alliierten im
Adriatischen Meer eine starke Flöt
te zusammen- Tiefe öazchricht ut
heute aus Rom auf der hiesigen
italienischen Botschaft eingetroffen.
Die Oesterreicher haben zahlreiche
Veritarkunaen auS der Bukowina,
Galizien und anderen Teilen der rus
fischen Front an sich gezogen. Deutsch
land hat eine beträchtliche Zahl
Tauchboote ins Adriatische Meer ge
sandt, um zu verhindern, daß den
Italienern auf dem Seewege Mu
mtion zugeführt wird.
Verzögerung in
der Einberufung!
Trittes Kontingent von Iowa, Min
nefota, Nord Dakota nd Illinois
wird erst am 25. Oktober einbe
rufen. '
Camp Dodge, Ja., 3. Okt. Ei
nem Bericht der Stabsoffiziere zu
folge wird das dritte Kontingent der
Militärpflichtigen aus den Staaten
Iowa, Minnesota, Nord Dakota und
Illinois erst am oder nach dem 25.
Oktober nachf den verschiedenen
Uebungslagern' abgehen i
Wie es heißt, wird bas ontie niiTT
vierte Kontingent zusammen nach
den Kantonnements transportiert
werden. Alle Einberufenen der er.
sten Nationalarmee werden nach die
sem Bericht in den letzten fünf Ta
gen dieses Monats in itzM respek
tiven LagM eintreffen.'
Große walöbrände
in Ualifornien!
Fillmore, Cal., 3. Okt. Die
Oel und Bergwerksniederlassung am
Little Sespo wurde heute zn früher
Morgenstunde total durch einen riesi
gen Waldbrand zerstört- Soweit
hat man zehn Leichen ausgefunden,
doch dürfte diese Zahl noch steigen,
da noch verschiedene Personen ver
mißt werden. Es trafen sofort staat
liche Forftaufseher ein, welche mit
Hilfe von mehreren hundert Arbei
tern das Element zu bezwingen su
chen. 32 Oeltürme. Gasolinanlageil
und verschiedene Gebäude wurden
vollständig vernichtet und der Scha
den wird nach oberflächlicher Scha
tzung aus 500.000 berechnet. Man
ist der Ansicht, das Brandstiftung
vorliegt.
Mnß Kriegsstärke haben.
Lincoln, Nebr., 3. Okt- Es
gilt als sehr zweiselhaft, daß das
7. Nebraska Regiment, zu dessen
Kommandant gestern Gouv. Neville
ernannt worden war, vor nächsten
sommer m Dienst gestellt werden
wird, wenn überhaupt dann. Die
einzige Möglichkeit einer früheren
Einberufung ist, dcch es in Zeit aus
Kriegsstärke gebracht werden kann,
um dem nächsten Aufgebot der Na
tionalgarde eingereiht zu werden,
welche jetzt in Ausbildungslagern
mobilisiert wcrdciu Das 7. Regi
ment braucht noch 1,000 Rekruten,
um auf Kriegsstärke zu kommen.
Suchen nach Straszcnräubcrn.
Cbicaao. M.. 3. Okt- VerMe.
dene Polizeiabteilungen durchsuchten
heute die verschiedenen Sckstrvstoinkel
der Südseite nach fünf Wegelagerern,
welche diesen Stadtteil terrorisieren
und letzte Nacht daS Oberland Hotel
um $35 beraubten. Soweit hat man
von oen Banditen noch kenie Spur.
Werden Konferenz Zjalten.
London, 8. Okt. In nächster
Zeit werden die alliierten Mächte m
Paris eine Konferenz abbalten. in
welcher die Art und Weise der Ae.
Handlung der Waren und des
Grundeigentum, welches sich in be.
sctzicm feindlichen Gebiet bestach
festgelegt werden soll.