Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 02, 1917, Image 7

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    MMe CcsT;j Zxllfat
BCTPffifllB
Vesk ift
Jurch
Kurland nach Wga.
Schilderung, von Land
fönltchert
und Leuten vor Ausbruch des Rrieges nach per
Erinnerungen und Erlebnissen.
von paul Areutz.
nflfä6t zwei Jahre vor Ans
tJl vruch bei Weltkriegs. Mit
mst Windeseile saust der
J Schnellzug Berlin Evdt
kühnen durch Osipreichisch-Lithauen der
russischen Grenze entgegen. Vorbei an
blühenden Städten und sauberen Dör
fern, großen Gutshöfcn und einsamen
Mhofien. Zur suchten und Linken
Ivohlbcstcllles Ackerland, in dessen war
inem Schoß die Wintersaat schon die
ersten Keime treibt, ausgedehnte Wiesen
und Waden, Das unbestimmte Zwic
licht des trüben Herbsttages malt die auf
dieser Strecke etwas eintönige Land
schaft grau in grau und laßt ihren me
lancholischen Charakter noch schärfer her
vortreten. Die letzte Station Stalln
ponen ist passiert und nur noch eine
zZahrt von wenigen Minuten bleibt b
" zu den wei'ß'.blau-rotcn Grenzpfählcn
des heiligen iRiimand .
.Alle Hcrrsckiasten. die über die
Grenze wollen, bitte in die ersten Wa
gen, die anderen werden abgehängt,
Gepäckscheine und Pässe bereit halten!"
In breitem ostpreußischen Dialekt,
der in seinem klangvollen Tonfall das
Ohr so eiackitümlich berührt, erteilt der
Schaffner stine Weisung. Nun entsteht
Bewegung unter den Reisenden, deren
Ziel Rußland ist. Handgepäck, Decken
und Ueberklcider werden zusammmgc
rafft und im Gänsemarsch begeben sie
, sich auf dem Seitengang des Zuges in
die ersten Wagen.
Mittlerweile ist der Zug in den
Bahnhof Eydtkuhncn eingelaufen. Die
Hinteren Wagen werden abgekoppelt und
mit den beiden ersten fährt die Lokoino
tive auf blankem Schiciiciisirang gemäch
lich über die Grenze nach dem russischen
Bahnhof Kibarty.
Obwohl der Bahnhof Kibarty kaum
hundert Meter von der Grenze entfernt
ist, zeigt er doch ein anz anderes Ge
sicht als der von , Ei,dtluhncn. Zahl
reiche russische Gendarmen und Zoll
bcamte, alle schwer bewaffnet, empfan
gen den Zug. Sie bilden zu beiden
Seiten des Einganges zur Zollabftrti-k
gungs-Halle Spalier und lassen die Rei
senden gewissermaßen Spießruten lau
fcn. Jeder Ankommende wird miß
iranisch von oben bis unten gemustert,
wenn er seinen Paß gegen eine Kontroll
karte zur Prüfung aushändigt. Ihr
Hauptaugenmerk richten die Gesehes
Wächter auf politisch verdächtige Per
sonen, die vielleicht aus dem Auslande
nach Rußland zurückkehren.
Etwas gemütlicher wie der Empfang
. rn . : n l ,75 I . ! .
in nuniario ii nie Jouaoicuigllng.
Sie geht sogar sehr schnell und ohne
Zwischenfall vor sich, wenn man nicht
j unterläßt, dem Beamten mit den
(PAfiiff.Iii für hi ÄnfsM flff irsutiiifl
J"(uä) den Rubel in die Hand rollen zu
' lassen. Das macht ihn blind gegen
Dinge, auf die er eigentlich ein beson
dcrs scharfes Auge haben sollte.
Ungewöhnlich genau und eingehend
war diesmal, gegen früher, die Revision
der Pässe von Reichsdeutschen. Die da
mit betrauten höheren Beamten stellten
vielerlei Fragen und blätterten zwischen
durch recht oft in dicken Folianten mit
Äamen und Photographien. Und die
fcs fast feindselige Verhalten der Bcr
treter des offiziellen Rußlands hatte eine
-tiefe Bedeutung. Es war ein sicheres
, Anzeichen dafür, daß die traditionelle
Freundschaft Zwischen Rußland und
Deutschland einen Riß erhalten hatte,
seitdem auf Rußlands Einspruch gegen
die Einverleibung Bosniens und der
Herzegowina durch Oesterreich-Ungarn
das Wort von der Nibelungentreue ge
fallen war. Auch im täglichen erkehr
der Grenzbewohnn beider Länder, der
früher einen vertraulich freundschaft
lichen Charakter trug und ziemlich sin
und ungehindert vor sich gegangen war,
machte sich das gespannte Verhältnis
zwischen den beiderseitigen Regierungen
schon damals stark fühlbar.
Nach der Paßrevision noch schnell
einen .Nikolaschka" zur Herzstärkung.
Unwillkürlich stockt der Fuß. wenn man
den mit verschwenderischer Pracht auS
gestatteten Wartesaal erster Klasse des
Bahnhofsgebäudes in Kibarty zum er
stenmal betritt. Er ist den angrenzen
den goldüberladciitN Empfangsräumcil
für fürstliche Reisegäste angepaßt. Der
hier aufgewendete Reichtum steht im
krassesten Gegensatz zu der ärmlichen
Umgebung und dem traurigen, schmutz!
am Anblick, den der benachbarte Ort"
Wirballcn geivährt. Ueberhaupt wechselt
das freundliche Bild, das man in Ost
Preußen empfängt, nach der Uebcrque
rung der Grenze wie Tag und Nacht.
Der russische Schnellzug' steht zur
ftftt,-ifYl farpU T?nr immer 0imHsft lieft
UlW W in .. v t)v .(
''fjsfint die altertümliche Lokomotive dem
;itnenden agcn zu rcouen; oenn ivr un
förmlicher Tender trägt statt Kohlen
eine schwere Last dicker Holzscheite. Mit
einer Geschwindigkeit von kaum mehr
als dreißig Kilometern Per Stunde geht
es vorwärts, tiefkr in Rußland hinein.
Gegen Abend kommt Kowno in Sicht.
Aus 'der breiten Masse des Häuser
gnoirrs ragen die mächtigen Schlote der
Tillmannschen Eisen- und Stahlwerke,
wohl ihrer zwanzig, in verschwommenen
Konturen aus dem grauen Tämmer
hervor. Die gewaltige Fabrikanlage, in
der Viele deutsche Ingenieure und Hun
deite von gelernten deutschen Hand
werkcrn neben dem Gros der übrigen
Arbeiterschaft beschäftigt wurden, ist
wob! eines der stärksten Wahrzeichen
deutscher Tatlrast auf russischem Boden
gewesen.
Auf dem Bahnhof in Kowno. wo es
länaeren Aufenthalt gibt, frohes Wie
l , . :i n ....v.(.m Wi.ä K.rn
rt.ifn HUI lllUUIl.'Hll. viui Hl'
räiMiiqen Waitescml schlägt einem eckt
"iSüie Atmosphäre, in unbestimmtes '
Gemisch von Zigaretten, Tee, Spiri
tuose und Weihrauch, entgegen. Die in
gedämpftem Ton geführte Unterhaltung
der zahlreichen Besucher, unter ihnen
viele russische Offiziere, wird oft von
lebhaften Gesten begleitet. Lautlos eilen
die Kellner hin und her und servieren
den heißen Tee, der einem riesigen, blitz
blanken Samowar entströmt.
Am, Spätabend Abschied, aus dieser
ungewohnten Umgebung. Und wieder
mit dem .Schnellzuge" nordwärts über
Schadow und Szawle, von den Deut
schen Schaulcn genannt, auf Kurland
zu. Diesmal in Begleitung eines Bei
wandten.
Im Morgendämmer des nächsten Ta
ges haben wir kurländischen Boden
unter uns. Die ersten Strahlen der auf
gehenden Sonne fluten über die Land
schaft, deren Charakter scharfer hervor
tritt. Man glaubt sich nach Ostpreußen,
etwa in die schöne Umgebung von Tilsit,
zurückocrseizt, nur daß die Merkmale des
uralisch'baltischen Landrückens hier schon
prägnanter in die Erscheinung treten.
Höher hinauf ist der Connenball in
das leuchtende Blau des Himmels ge
stiegen und übergießt nun alles mit
gleißendem Licht. Die herrlichste Fern
ficht eröffnet sich. Wunderbares Land.
Auch mit der gemächlichen Fortbewegung
des Zuges söhnt man sich allmählich aus,
denn sie gestattet, die Eindrücke des
Landschaftsbildes tiefer in sich auszu
nehmen.
Unermeßliche Wälder, über die der
Hcrbstwind braust, einsame, von Silber
birken umsäumte Seen und hier und da,
role aus der Erde hervorgezaubert, riesige
Findlingsblöckc. Zwischen freundlichen
Dörfern und schloßähnlichen Herrensitzen
mit riesigen Gutshöfen sauber bestelltes
Ackerland in stetem Wechsel mit Wiesen
und Weiden. Stunden und Stunden
geht die Fahrt, ohne daß das Land sei
iicn an Deutschland erinnernden Chural
tcr Ludert.
Schließlich ist das Ziel der Eisenbahn
fahrt erreicht, und nun geht es mit dem
Fuhrwerk weiter landeinwärts. Jetzt
kommt man erst ganz zum tiefen Schauen
und Empfinden. An den schmalen We
gen, die von der Hauptstraße abbiegen,
stehen auf freiem Felde und im Wald
wie in den Dörfern zu Hunderten die
Harnisch geraten. Alle möglichen Fra
gen werden angeschnitten und auch auf
die Weltcreignisse kommt man zu spre
chcn. Unser Gastgeber ist bestens infor
micrt. den die Tägliche Rundschau",
ein bekanntes Berliner Blatt, ist hier,
wie in vielen evangelischen Pfarr und
Gu!släuscrn, des Baltenlandes ständiger
Hausfreund. Das gespannte Berhalt
niö zwischen Rußland und Deutschland
wurde auch hier mit wachsender Sorge
betrachtet. Die wenige Monate zuvor
durch einen russischen Offizier auf dem
Bahnhof Kibartn unter Svionagever
dacht erfolgte Verhaftung des pnußi
schen Grenzkommissärs Hauptmann
Drcßlcr und die ein paar Tage darauf
von einem Gendarmerie-Wachlmcistcr
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DEUTSCH
Tic cftffrfnrt li'iisif.titha.
alten morschen Kreuze und Heiligenbil
der. Vielfach umwuchert Moos diese
naiven Machwerke frommer Volksseelen
und Zllctier'Efeu rankt an ihnen empor.
Mit ehrerbietigem Gruß geht der lithaui
sche Bauer an ihnen vorüber und ichlagt
sein Kreuz. Weltabgeschieden und der
borgen schlummern kleine Dörfer und
einsame Höfe im Schutze der Wälder.
Hier und da tauchen im Sehkrcis des
Auges schlanke Kirchtürme auf,, steinerne
Zeugen aus längst entschwundenen Zei
ten.
An eincin prächtigen Herrensitz vor
bei führt der Weg. Er gehört dem Ba
ron von Behr. Tief im Park versteckt
das massige, Jahrhunderte alte Schloß
und weiter abseits der gewaltige Guts
Hof mit seinen riesigen Ställen und
Scheunen.. Meilenweit dehnen sich die
zum Gut gckörigcn Felder, Wiesen und
Wälder. Alles atmet peinlichste Ord
nung und Sauberkeit. Mit einem Wort
eine Musterwirtschaft. Auch das Torf
für die Gutsangestellten paßt in den
Nahmen hinein, "s.aba dienn pone."
Guten Tag, Herr' schallt es uns
von allen Seiten zu. Ehrerbietig ziehen
Manner und Knaben beim Gruß die
Mütze vom Kopf, während die Mäd
chen sich meisieiiö vergeblich bemühen,
graziöse Knizc zu' machen.
Das Ende der interessanten Fahrt
naht. Die Pscrde verfallen in eine leb
haftere Gangart und in wenigen Minu
ten hält das Gefährt vor dem. schmucken
Paflorcnhaus.
Die Begrünung nt überaus herzlich,
denn die Menschen geben sich hier frei
und natürlich. Bald umfängt uns die
wobltuende Behaglichkeit, icr deutsche
Geist des evangelischen Pfarrhauses, und
abends im gemütlichen Studierzimmer
deS Pastors angeregte, lebhafte Unter
haltunz, bei der beide Tcilc oftmals in
auf preußischer Seite vorgenommene
Verhaftung eines Majors der russischen
Grenzwache wurden auch hier als alar
mierende Anzeichen gedeutet.
Alle daran geknüpften Gedanken 'und
Erwägungen leiteten auch auf das völki
sche Problem zurück, dem man feit der
blutigen Revolte der lettischen und esti
schen Landbevölkerung gegen ihre deut
schen Gutsherren im Jahre 1905 beson
dere Aufmerksamkeit schenkte.
Was unser Gastgeber darüber zu sa
gen hatte, war von dieser Seite beson
ders interessant. Danach hatte seit dn
Beginn der Russifizierung der deutschen
Ostsceprovinzcn die russische Beamten
schaft keine Gelegenheit vorübergehen
lassen, den lettischen und estischen Teil
der Bevölkerung gegen die Deutschen
einzunehmen. Wer sich nicht zur Bc
stechung entschließen konnte, unterlag
auf jeden Fall. Namentlich gegen die
deutsche Vorherrschaft und die deutsche
Kultur suchten die russischen Beamten
den Haß der Letten und Esten zu ent
flammen, wohl wissend, daß sie die
tiefste Kluft zwischen beiden Teilen bil
dcte. Und als dann die Saat des Has
fcs ihre blutigen Fruchte trug, als zahl
reiche Deutsche ermordet und über zwei
hundert Güter niedergebrannt wurden,
da rührte die Regierung keine Hand zum
Schutze der Deutschen. Erst als die
Wut des entfesselten Pöbels sich auch
g'gen ihre eigenen Vertreter wandte,
wurde der Aufstand mit militärischer
Wacht niedergeworfene
Infolge der letzten Entlvickclungen in
Rußland ist die Frage der Zukunft der
baltischen Provinzen und damit auch
das völkische Problem wieder in den
Vordergrund gerückt, sidß ihr hier, ab
schweifend, einige Betrachtungen gcwid
met werden sollen.
, Äarl H. von Wiegand. dek iekarmk
Tas Hans der Schwarzem Häupter.
amerikanische Journalist und gute Ken
ner deutscher Verhältnisse, sagt hierüber
in einem kürzlich erschienenen Artikel:
Eine der politischen Folgen des Jal
les von Riga wird eine Übertragung
der Annezionspläne von Belgien auf die
baltischen Provinzen sei. Als ich von
Deutschland abreiste, sprach man davon,
sie den Russen abzukaufen, um sich so
mit dem Programm keine gewaltsame
Annexion" abzufinden."
Die Absicht der deutschen Regierung,
die baltischen Ostsce-Provinzen auf die
eine oder andere Art an sich zu bringen,
bedarf wohl kaum eines weiteren Ko:n
mentars, wenn man bedenkt, daß in die
scm ursprünglich deutschen Kolonial
land auf dem gleichen Flächcnraum, der
in Deutschland 'II Millionen Menschen
Platz gewähren muß, nur 2,o Millio
nen Menschen leben. Dazu kommt, daß
die Letten und Esten, die den Haupt
bcstandtcil der Bevölkerung bilden, sehr
starken germanischen Einschlag aufwei
sen und ihre gebildeten Stände sich der
deutschen Spiache bedienen.
Bemerkenswert ist auch die Wandlung,
die in der öffentlichen Meinung Deutsch
lands bezüglich der baltischen Provinzen
vor sich gegangen ist. Die vor mehr als
zwei Jahren erfolgte Besitzergreifung
von Kurland erweckte keine besonders
starke Freude in Teutschland, und weite
Schichten des deutschen Volkes bekunde
ten nur geringes Interesse für den in
den baltischen Provinzen lebenden Bru
derstamm. Letzterer ist sich dieser Tat
sache voll bewußt gewesen, denn tausend
fach wurde den Angehörigen der In
vasionsarmec die Klage entgegengchal
ten, daß nian die Balten im Stamm
Vaterlande vergessen habe, daß sie dort
auf taube Ohren und verschlossene Her
zen gestoßen seien, als ih, Hilferuf
wegen der gewaltsamen Russifizierung
der Ostseeprovinzen über die Grenze
drang.. Inzwischen scheinen sich infolge
ungehinderten Verkehrs innigere Bezie
hungcn zwischen beiden Teilen heraus
gebildet zu haben. Zweifellos hat man
im Muttcrlande erkannt, daß in diesem
Bruderstamm, der unter wechselvollen
Schicksalen und russischer Gcwalthcrr
schaft Jahrhunderte hindurch an seinem
Deutschtum und feiner Religion mit
niedersächsischer Zähigkeit festgehalten
hat, ein ungeheurer völkischer Reichtum
steckt.
Schließlich ist wohl auch die Letten
frage als leicht zu lösendes Problem er
kanut worden. Ihretwegen ist ja feit
Entfachung des Wellbrandcs wiederholt
der Vorwurf gegen das Deutschtum in
den baltischen 'Provinzen erhoben wor
den. daß es rückständig und in konscrva
tiven Anschauungen vollständig vcr
knöchcrt fei und infolgedessen seine große
Aufgabe, die eingeborenen Vollsstämme
zu germanisieren, nicht erfüllt habe. Die
ser Vorwurf mag in Bezug auf den
Landadel eine gewisse Berechtigung
haben, gegen die Allgemcii5!eit und
namentlich gegen die Deutschen in den
Städten' trifft er keineswegs zu. Im
übrigen sind die Deutschen seit Jahr
Hunderten so schwach an Zahl gewesen,
daß sie eine wirkliche Gcrmamsicrung
-überhaupt nicht hätten durchführen kön
nen. Seit einem Menschenalter ist das Vcr
langen der estischen und lettischen Bc
völkerung nach geistiger Gleichbcrcchti
gung immer stärker geworden. Die
deutsch BildukigSfragi wurde ,ur Pa
role und zum Fcldgcschrci, weil nur
durch ihre befriedigende Lösung der Weg
zu einem höheren Mcnschheitsdascin für
die Verlangenden freigelegt werden
konnte. Ohne Kenntnis der .deutschen
Sprache war für die eingeborene Be
völkerunc,, namentlich in den Städten,
ein wirtschaftliches und gesellschaftliches
Emporkommen einfach ausgeschlossen.
Infolge Verweigerung aller ihrer beziig
liehen Forderungen hatten die Letten seit
Jahren einen tiefgehenden Haß gegen die
Deutschen genährt, der, von der ruf
sischen Regierung entfacht, iin Jahre
1903 zu der vorerwähnten Revolution in
den baltischen Provinzen führte.
Tcr Gegensatz zwischen Deutschen und
Letten, die den protestantischen Glauben
gemeinsam haben, läßt sich aber mit
Leichtigkeit überbrücken, sobald dem be
rechtigtcn Verlangen der letzteren Rech
nung getragen wird.
Nach dieser Abschweifung wieder zu
rück in das gastfreie Pfarrhaus bei Gol
dingen. Volle zwei Wochen, länger als
beabsichtigt, dauerte der Besuch. In sei
nem Verlauf kamen wir mit zahlreichen
baltischen Familcn in Berührung, und
hatten immer aufs neue Gelegenheit,
ihre frische, von Lug und Heuchelei freie
Art zu bewundern. Auch aus dem Schloß
kam. getreu der geheiligten Gastfrcund
schaft der Balten, durch den Pastor eine
Einladung an den Freund aus Deutsch
land. Sie hatte einen anregenden, unge
zwungcnen Abend im Kicisc baltisckzer
Gutsbesitzer, Fabrikanten und Gelehrten
zur Folge.
Vor der Weiterreise nach Riga noch
ein kurzer Besuch in der freundlichen
Stadt Eoldingen. dessen Gymnasium
seit langen Jahren eine belebende Kraft
ausströmt und ein Muster guter Schule
auf baltischem Boden ist. Ebenso in
Liban, das auch feinen deutschen Eha
rakter nicht verleugnet.
Wieder trär uns der russische Schnell
zug durch das herbstliche Land, daö in
tiefe Träumerei versunken scheint. Man
kaun sich nicht fattschen an der herben
Schönheit der Landschaft, die weiter
nach Mitau zu Partien enthält, die leb
haft an die Romiiitencr Heide erinnern.
Schon von weitem winkt das präch
tige Hcrzogsschloß in Mitau, i x Haupt
stadt Kurlands, von waldiÄränzter
Höhe sein Willkommen. Der Anblick des
massigen Baues, der vom Italiener
Rastrclli Ende des 18. Jahrhunderts er
richtet wurde. Ivcckt historische Erin
nerungcn. Vor bald 12O Jahren war
die deutsche Herrschaft über ZZurland,
das allerdings schon vorher Jahrzehnte
hindurch unter russischer Botmäßigkeit
gestanden hatte, ruhmlos zu Ende ge
gangen. Als letzter Herzog von deutschem
Blut verließ Petcr Viron aus dem Hause
Sagan, dessen Vater Ernst Johann von
der Zarin Kathaiina aus sibirischer Vcr
bannung befreit worden war, sang- und
klanglos die schöne Residenz an der Aa
wie auch das Land.
' Sein Wirken hatte alles andere eher
als Spuren deutschen Geistes und deut
scher Tüchtigkeit hinterlassen, die unter
den früheren Herzögcu reiche Segnun
gen über das Ld gebracht hatten.
Was letzter w vollsten Bewußtsein
ihrer Pflicht in jahrhundertelanger Ar
beit aufgebaut hätten, das glaubte die
ser fürstliche Renegat in einem halben
Mcnschenaltcr wieder niederreißen zu
können. Deshalb jagte ihn der kurlän
dikckk Landtag wegen schreiender Miß
wirtschaft kurzerhand zum Teufel. So
wurde Kurland im Jahre 17W endgiil
tig russische Provinz und teilte damit
das Schicksal, in das sich seine beiden
Schwestern Livland und Estland schon
früher hatten fügen müssen.
Hinter Mitau gestaltet sich die Land
schaft noch mannigfacher. Tort nimmt
Livland seinen Anfang. Hohcnziige, die
sich teilweise über 300 Meter erheben,
ungeheure Wälder und annähernd tau
send Seen bilden seinen schönsten
Schmuck. Auch hier wie in Kurland
blühende Land- und Waldwirtschaft und
die damit zusammenhängenden Jndu
strien. ,
Nicht lange nachdem Mitau, dem
seine !tirchen ausser Ordenszeit schon
von weitem deutsches Gepräge verleihen,
außer Siebt ist, nähert sich der Zug dem
stolzen Riga, der Königin der Städte
im Baltcnlande.
An beiden Ufern der hier ungefähr
700 Meter breiten Düna, wohl zwei
deutsche Meilen von ihrer Mündung in
den Rigaischen Meerbusen entfernt, er
hebt sich breit und plastisch die alte,
stolze einstige Hansastadt mit ihren
zahlreichen massigen Monumentalbauten
und den schlanken Türmen ihrer zumeist
in der Ordensritterzeit erbauten Kir
chen. Meilenweit grüßen sie ins Land
hinein.
Ein seltsam eigenes Heimatgefühl
strömt Riga, das ganz den Eindruck
einer modernen Großstadt macht, auf
den Besucher aus. Wenn man die Gas
scn und Gäßchcn der Altstadt, in der
jeder Fuß breit Erde historische Bcdeu
tung hat, durchwandert, könnte man sich
nach Lübeck, Bremen oder Danzig der
fetzt fühlen. Ein Geschäft neben dem
andern, überall Namen deutscher Aerzte,
Nechtsanwälte, Gelehrten, Hotels, Wein
siuben und Restaurants, überall deutsche
Laute, überhaupt eine ausgeprägte
Eigenart, auf der der russische Einfluß
wie ein dünner Firniß liegt. Die Stra
ßenschilder in riesiger Frakturschrift in
deutscher Sprache ausgeführt und dar
unter, bescheidener, kleiner, in russischer
Schrift. Im Etraßcngetricbe neben
der nur selten auftretenden charakteri
stisch düsteren Uniform der russischen
Schuljugend im bunten Wechsel, ganz
nach deutschem Muster, die leuchtenden
Farben der Mützen unh Bänder der
Studenten des Polytechnikums. Und
selbst die riesigen Wächter der Ordnung
an den Straßenecken, umgürtet mit
förmlichen Schlachtfchwertern, geben sich
gemütlich deutsch und erteilen den
Fremden in deutscher Sprache Aus
kunft. Der Altstadt gegenüber liegt auf dem
linken Ufer der Düna d Mitauer
Stadtteil, dem sich verschiedene Vororte
anschließen, die das sogenannte Jndu
strie-Viertel bilden. Im Gegensatz zur
Altstadt enthalten der Petersburger und
Moskauer Stadtteil herrliche breite
Straßen mit prächtigen, stilreinen Häu
fern und von schönen Alleen eingefaßte
Boulevards. Sie bieten in Gemein
schaft mit wundervollen gärtnerischen
Anlagen und zahlreichen großen Paris
ein fesselndes Bild.
Das Deutschtum Rigas unterhält ein
reges geistiges und geselliges Leben, des
sen Mittelpunkt das Deutsche Stadt
theatcr. ein unschöner Monumentalbau
mit prächtiger innerer Ausstattung ist.
Da daö Theater nach alter Tradition
stets ein hervorragendes Ensemble unter
hielt, so brachte es durchioeg glänzende
Vorstellungen, namentlich klassischer
Werke, heraus. Tüchtige Darsteller von
bedeutenden deutschen Bühnen gingen
stets gern Engagements an das Rigaer
Theater ein, an dem kein Geringerer al
Richard Wagner einstmals als Kapell
meist wirkte. Zu den eifrigsten Thea
terbcsuchern gehörten stets die Offiziere
der Garnison Riga, die zumeist deutscher
Abstammung waren. Es gewährte des
halb einen eigenartigen Anblick, wenn
beispielsweise bei der Aufführung von
Goethe's Egmont" die Loaen und die
ersten Parkettreihen vonussischen Off!
zieren besetzt waren, die sich an dem dich
terischen Schwung des Olympiers eben
so bi'gcisterten, wie ein deutscher Musen
söhn.
Wohl in jeder Saison haben bedeu
tendc deutsche Sänger und Musiker
Gastspiele in Riga gegeben. Verschiedene
Philharmonisch? Vereinigungen, drama
tische Gesellschaften und Klubs pflegen
edle Musik und Theater, die bildende
Kunst wird durch den bedeutenden Ri
gaer Kunstverein und die Kunsteckc",
einen Klub von Künstlerinnen, gepflegt,
und Polyhymnia hat in bedeutenden
Männcr-Gcsang-Vereincn, dessen ältc
ster die 1833 gegründete Rigaer Lieocr
tafcl ist, eine warme Pflegestätte gefun
den. Eine große Reihe von teilweise
hervorragenden wissenschaftlichen Fach
vereinen, Gesclligkeits- und Sport-Vereinen
gaben außerdem dem stark pulste
rcnden Loben in Riai das Gepräge.
Viele wissenschaftliche und flefcEig. Wn
eine zahlen lettische Acrzte,Jiir!sien.
Geistliche. Schriftsteller und Künstler
zn ihren Mitgliedern. Die Gastfrcund
schaft, die Überhaupt eine hervorstechend:
Tugend der Deutschen in den baltischen
Provinzen ist, wird auch in den Vcr
einen und Klubs hochgehalten. Es ist
für den Fremden wohltuend und be
glückend, im Schlosse des adeligen Groß
grundbesitzcrs ebenso herzlich anfgenSm
men zu werden, wie im Hause des Bür
gers in der Stadt. Wcr mit den Bak
ten näher in Berührung kommt, sie in
ihrem Wirkungskreis und ihrem Heim
zu beobachten Gelegenheit hat. der wird
starte Eindrücke von ihr.r Wcsü.rt
empfangen.
Zur Vermittelung und" Vertretung
ihrer geistigen, politischen, sozialen und
wirtschaftlichen Interessen standen den
ungefähr 200,000 Deutschen Rigas vor
dem Kriege drei große, gut redigierte
Tageszeitungen, die Nigaschcn Neuesten
Nachrichten", die Rigasche Rundschau"
und das Rigaer Tageblatt", ferner die
Baltische Post" und die Baltische Mo
natsschrift" zur Verfügung.
Unter den zahlreichen historisch und
künstlerisch bedeutsamen Baudenkmälern
Rigas, aus der Zeit der Ordensritter
nimmt der Dom, auch Marienkirche ge
nannt, die hervorragendste Stelle ein.
Mit seinem Bau wurde im Iah 1211
begonnen. In den Kriegen, die im
Laufe der Jahrhunderte Riga verheerten,
ist der Dom mehrfach zerstört und immer
wieder neu aufgebaut worden. Nach
seiner letzten Beschädigung im Jahre
1775 erhielt er die stilwidrige Haube,
die ihn heute noch krönt. Zahlreiche
Grabsteine, herrliche Glasscnster und Ge
mälde im Innern des Doms zeugen von
der wechselvollen Geschichte Rigas. In
einer Nische ruhen die sterblichen Ueber
rcste des Apostels der Livcn, Meinhard.
Das schönste Bauwerk Alt-Rigas ist
der Kreuzgang, dessen Entstehung in das
Ende des 13. Jahrhunderts fallt. Er
besteht aus 28 Kreuzgewölben, in deren
inneren Arkadenbogen Gedenktafeln ein-,
gelassen sind. Im Kreuzgang selbst ha
den, eigentlich unpassend an dieser Stelle,
eroberte Geschütze aus dem Mittelalter
Aufstellung gefunden.
Ungefähr gleich alt wie der Dom ist
auch die St. Petrikirche, deren schlanker,
113 Meier hoher Turm gewissermaßen
das Wahrzeichen Rigas bildet. Er wurde,
nachdem die Kirche ebenfalls mehrfach
durch Feuer zerstört worden war, im
Jahre 174(3 in seiner jetzigen Form durch
den Rigaischen Zimmcrmann Heinrich
Wülbern vollendet. Das Innere ist. reich
an kostbaren Schnitzereien, Glasmale
rcicn und Gemälden, die fast durchweg
an historische Begebenheiten, erinnern.
Auch die Jakobi-Kirche und die Johan
ncskirche sind Jahrhunderte alte, intcr
essantc Bauten.
Von den Profanbautcn ist zunächst er
wähncnswert das Schloß, das im Jahre
1515 vom deutschen Ordensmeistcr Wal
ter von Plcttenberg an Stelle des Jahr
Hunderte früher errichteten, später aber
zerstörten OrdensschlosscS erbaut wurde.
Das Schloß enthält unter. 'gnd'iem
sehenswerte Gemächer der. jxcvlnu
ferliclM Familie.
Ein imposanter Bau ist auch das Rat
Haus, das in den Jahren 1750 bis lTGÖ
an der gleichen Stelle erbaut wurde, wo
das alte, schon im 14. Jahrhundert er
richtete Haus der Natmünner gestanden.
Die Festrede bei der Einweihung des
Neubaues hielt der Kirchendichter Herder,
der damals in Riga Prediger dar.
Das älteste Profangcbäude der Stadt
ist das Haus der. Schwarzen . Häupter,
das in der ersten Hälste des 14. Jahr
Hunderts errichtet wurde. Damals diente
es der Großen und Kleinen Gilde zu
Versammlungen und Festlichkeiten. Die
Kompagnie der Schwarzen Häupter war
eine feldmäßig ausgebildete und ausge
rüstete Schar junger, unverheirateter
Kaufleute, die unter der Fahne mit dem
heiligen Mauritius, der seit alters her
mit einem Mohren in Verbindung ge
bracht wird, als erste, dem Feind ent
gcgcnzogen. Demgemäß führte die Kom
pagnie auch das Schwarze Haupt in
ihrem Wappen. Das Acußcre des Hau
fcs ist mehrfach um und verbildet wor
den. Eine prächtige Ausstattung zeigt
das Innere. Der Silberschatz der schwer
reickzen Kompagnie ist eine Sehcnswür
digkeit.
Erwähnenswert sind ferner das Zeug
haus, der Rigaer Stadtpark, der Pulver
türm, der heute der Polhtechniker-Ver
bindung Rubonia" als Kneipe dient, die
Gebäude der Großen und Kleinen Gilde,
die Börse, das Herder-Denkmal, das
Grabmal Konradin Krcutzers, des Kom
poiiistcn des Liedes Der Tag deS
Herrn", das ein von der Rigaer Lieder
tafel gestiftetes weißes Marmorkreuz
schmückt, sowie der Philosophcngang, eine
aus 200jähr!gcn Bäumen bestehende
Allee, die ein Licblingsaufcnthalt deS
Philosophen Johann Georg Hamann
war.
Wieder wurden bei wochcnlangcm Ve
such alle diese Stätten wie auch die schöne
Umgebung besucht, mit zahlreiche
Freunden und Bekannten im Familien
kreise oder in einem der vielen Klubs
oder guten Hotels anregende Stunden
verlebt. Und als man diesmal für lange
Zeit Abschied nahm, da ahnte man nicht,
daß das damals schon drohende Unwetter
sobald hereinbrechen und hart in das
Schicksal wohl eines Jeden eingreifen
werde.
Neid ist dem Menschen natürlich:
dennoch ist er ein Laster ,td ein Unglück
zugleich. Der Neid der Menschen zeigt
an. wie unglücklich sie sich süylen; und
ihre beständige Aufmerksamkeit auf stem
des Tun und Lassen, wie sehr sie sich
langweilen.
Der Schlaf borgt vom Tode zur
Aufrechterhaltung des Lebens, oder: er
ist der einstweilig: Zins des Todes, wel
eher selbst die Äapitalabz:l,lung R
Tiefe wird um so später gefordert. t
reichlicher und je regelmäßiger sie gezahlt
iverdcn.
Der höchste denkbare Grad der
Gleichheit, der Kommunismus, ist, weil
er die Unterdrückung aller natürlichen
Neigungen voraussetzt, der höch der,!
ban Grad d ÄneHtscha