7 " Tägliche Omaha Tr!bue Heim österreichischen Krupp. Tln .'sl'.'ch in dcr Skoda-Stadt, dem österreichischen Esscn. von Karl Friedrich Zlswak. A eine Wcrkitattcn unb natürlich eint 2 labt. Innerhalb der wda "Stadt jcde Abteilung für sich, die liistmgaf.em, die Vkschukfabrik. die Mfliiiaachallen, die tii i sj t . 1 1 1 üLi a f : i L e 1 1 Laboratorien zur fnu fuug des Materials, Zih andere Abtei lungert noch wieder eine besondere Stadt. Man muß drei Tage wandern, will man sie nur ganz flüchtig sehen. Man muß ein paar Monate studieren, wenn man für den Fall, daß man ein Fachmann ist sie kennen lernen will. Tcn Laien erdrückt der Aufwand. In einem Chaos, das brennt, lodert, pfeift, zischt, schmettert und dröhnt, bleibt das Fin. den der Zusammenhange schnür. Dcr Weg von den Stapelplatzcn des Nohma- terials, das die Eilenbahnzuqe. unmittel bar an die Werkstätten deranrollcn, führt durch ein saufendes, klirrendes, fiebrig uberhibteS Labyrinth, an deZien Aus gang die fertigen, Mittenden Geschütz: anfahren. Im Labyrinth sino di, ardeuendcn Aiajchmen eine ?erschar. Und eine Hccrschar an den Maschinen die Menschen. Der Stapelplatz für das Nohm-'crial itf ein ungeheurer, verworren scheinend, Altmarkt. Alteisen kommt an, in irrn deilichen Firmen und Tinqen aller Art, . Stücke und Haken, Nägel und 2chrau den, Töpfe, Reste von Kaffcttcn, Brüche von Wagenreifen, Alihändlerware kommt an auf niederen, offenen Loris, die un . absehbar stehen. Hier ist der Anfang der .schütze. Bon hoher ttrahnketie senkt sich eine breite, runde Scheibe über die . ölten, abgebrauchten Eisendinge. Tie , Ccheibk wird Plötzlich ein Tausendfnß. denn die Haken und Stücke, die Nägel ' und rostigen Klammern saugen sich, von dkimlicher Wacht gehoben und gedrängt, zählings an die Scheibe an und stehen mit ihren krausen Formen in allen Windrichtungen. Tie heimliche Macht ist elektrischer Strom, die Scheibe ein Elektromagnet. Ein Eiscnturm steht da. Der Turm hat Riesenschanfcln, die gleich ein paar Zentner fassen. Tie Last des Magneten klirrt in die Schaufeln nieder, sobald er von der Lari genau über die Schaufel fuhr und der elektri sche Strom unterbrochen wird: sofort schwenkt der Turm rechts um und be ginnt eine fahrende Festung, aus der die Schaufeln selbst wie Geschütze ragen davonzukutschieren. Und er tutschiert so, das; die Schaufeln eine halbe Minute nach der Maanetentleerung vor der Tür des Schmelzofens anlangen. Tie Tür fliegt hoch. Tie Schaufeln reifen tief in den weißen Ofenrachen. Sie drehen s-.ch im Rachen, schütten ihre Ladung aus. Die Tür fliegt zu, dcr Turn, fährt weiter, die WauZkln drehen sich .3-fo3H trnr ldiZdnum empfangen zu ' können. Taruber hält schon wieder dcr Magnet ar. Und die nächste Ofentür ftteat gierig, hungrig auf. Räch dem cri'ten Schritt gibt es tau send Schritte. Mit taufend Temvciaiu- rcn und Verarbeitungen. Schließlich - liegt ein achteckiger Bolzen da: der Bol- ' ze wird ein Geschührobr. Notalühend. ?1' aufgeblasen, dick und unförmig liegt eben i & . . . s c rr . r w f ci Irin Kamerad unter der Presse, chon durchbohrt, aufgespießt von einem schwarzen, runden Eisenbalken, der ibm mitten durch den Leib geht und. trotz der glühenden Umarmung, schwarz und kühl und ungerührt bleibt, denn ein Dutzend Schläuche durchspülen unaufhörlich den Balken mit strömendem Wasser, das eis kalt in den Balken eintritt und heiß her ausschäumt. Der rote Leib aber wird a säetet und gepreßt. Ruck um Ruck, wie die Presse mit schweren, unbarmher ,;iftcn Kolben niedergeht, schrumpft er mchr. Tie rote Masse wird zerdrückt wie Butter. Wir sehen den roten Riesen später noch einmal: zwei Drittel seines Umfanges hat er abgegebn . . . . und ist ein schlankes Rohr geworden. Unendlich die Rohre, die Kolben, die Scheiben, die Platten, die Hebel, die löolzen, die in Dutzenden von Hallen gc dämmert, gebohrt, geschmiedet, gespült, aeolt., aeseilt. gesägt werden, bis die lktzte, geheimnisvolle Synthese endlich ", Rohr und Verschlußstück, bis die Syn- Ta; tMt endlich das Geschütz ergibt. wunderbarste sind die Maschinen. haben ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Hände. Sechshundert Moton summen und surren etlva hier. Aber trM zwei hundert Arbeiter bediene, nein, über achk die Maschinen. Tie Arbeiter drehen ant die Maschine besorgt alles weitere. Sie wirkt wie das Skodawerk als Eianzes, als ein hyrinth von k'ei- nett Rovrenmcgen. enelpiazen. .ccae . hallen. Sägemühlen, tan.ttverkstättkn, mit ihrem 'Hebelwerk und Gestänge in einem ewigen Gestoße uns Gedränge, in ' einem ewigen Auf und Ab. Hinunter und Hinauf, am Eingang deö Zweig laönrinths ein Ttahlkloh oder ein Mes smgknollen, am Au-gaieg das feine, kompliziert, vollendete Instrument oder der fertig: Bruchteil des Instruments, den die Maschine zu besorgen hatte. In fcnm mehr als Minuten entstehen die .z.derlichilen Dinge. Auf ein Hun derifke? Millimeter Genauigkeit gebosselt. L'eltzufei'd Maschinen in der Skoda P.dt arbeiten Tag unb Nacht. Niemals ein Lersazen. Oh. man bcgnift schon, wenn man Skooa durchwandert, en man unwillkürlich an Krupp dabei denkt, n'in verllehi's schon, warum die Mittel-n-tste mit ihren Sttdcn aus Siabl. die tä-.iich, nächtlich neu erstehen, nicht nie dorzuzwinaen sind. Wieder eine helle, lustig Halle. Helle ( .'ken.'? die Decke, Glas ein Teil der '.' .nde, fast ein Maleratelier. Hur steht c ., aan'zer Vrtillcricpark. Nebenan war rofl' versunkene Zeit, verschollene Ver, ..-u-üücit; wir kamen einem gewal : i'i Schwungrad vorbei, das die In schrift Vclfort" aufgemalt trug und 19.14 für die Festung geliefert werden sollte, jetzt aber neben den Turbinen jilr die Äulkanwcrft, neben hundert anderen riedenseifenmärktcn auf den Tag der Ausiahrt wartet, da vielleicht doch der Weltkrieg erlischt. Die Kanonen, die Mörier. die Haubitzen im Maleratelier sind leider zeitgemäßer. Mitten in dem Aufmarsch funkelnagelneuer, schimmern dcr Geschütze ein Ehrengast: das Asiago beschütz. Seine Länge beträgt nur etwa fünfzehn Meter, die ganze Szene einer großen Buhne sperrt es bequem ab. Neue 30.0-Mörter flankieren den Aiiago. Niesen. Tie Tragweite dcr neuen Modelle ist qesiieacn, ikre Leistungs- fähigkcit ist noch erhöht. . Uno noch eine Hitlsen'abrik, Nicht weil von der Stahlhütte, in der in stock hohe Kessel der flüssige Stahl wie weiß? Wasserfalle nicderrauscht, bis die Kessel, fcuerbehängt, in einen tanzenden Tnnu kenrcaen, weiß Gott wohin, von unsichi barer .straft getrieben, davonfahren. An dieser Bision, noch an zehn Visionen vor bei. in die Hiilsenfabrik. Kapseln und Mctallhutchen. Metallkapuzen in allen erdenklichen Größen, allen erdenklichen Formen und zu allen erdenklichen Zwecken werden hier erzeugt. Man müßte solch eine Hülsenfabrik gewiß nicht erst besonders erwähnen, 'wenn nicht bei Skooa eben jede Abteilung eine Besonderheit hätte. Der Leiter der Ab teilung bringt die jüngste Patronenhülse herbei. 'Er braucht kein Messing mehr, er braucht kein Kupfer mehr. (?r stell! auch die Hülsen aus Eisen her. Bislang mißglückten alle Versuche, die Eisenhü!- sen platzten alle. Skoda gab nicht nach, seine Ingenieure erperimentimcn weiter, Behandlung, Beirdeiiunz. Zusammen fetzung wurden geändert, immer wieber anders kombiniert. Endlich kam das Brauchbare zustande, der voUweniqe Er satz. Sie werden PatronnlhClft biö ins Unendliche, unabhängig von jedem andern Metall, erzeugen können. Na tiirlich ist die Entoeckunci, das 'Neue so, fort auch dem deutschen Bundesgepossen zur Verfügung gestellt wordcn. Denn auch hier wird Schulter an Schulter ge arbeitet. In die Autos, hinaus auf den Schieß platz. Die Fahrt geht durch böhmische Wälder, über die der Tonner rollt. Wir sind schnell an Ort und Stelle. Der Schießplatz über vielmehr einer der vielen Schießplätze, die hier Skod hat ist ein Rechteck, das man mit ein paar hundert Schritten nach Länge und Breite, mit ein paar hundert Schkfttcn selbst in der Diagonale durchquert. Rechts, links, hinten schief ansteigende, gequaderte Dämme. Das Rechteck sieht wie eine oben offene Kassette aus, auch nach vorne ist eine Wand da. Tiefe Borderwand ist ein Tunnel. Quer über dem Tunnelmund eine Scheibe mit einem Kreuz. Kaum mehr als zweihun dert Meter vor der Tunneiöffuung stehen die Gi schütze, die erprobt werben sollen, und ihre Ladung geht in den Tunnclsand. Hier gibt es ja kein Ziel schießen, hier gilt nur die Probe, ob die Geschütze hallen, ob das Material ver läßlich ist. Und nach die Gefchoszgk schivindigkeit ist zu messen. Tie Scheibe vor dem Tunneleingang trägt ein Drahtnetz. In einigem Abstana von der Scheibe schon im Tunnel aber mals eine Scheibe. Abermals mit einem Drahtnetz. Tie anfaulenden Geschosse durchreißen das erste Netz. Elektrische Nerven melden den Tiirebganz des Ge-schösse-. Einen Augenblick sväter wird das zweite Netz durchbohrt. Tie elcltri scheu Nerven melden es wiederum: die Zeit, die Geschwinoigkeii ist ftstaestlUt von Netz zu Netz. Das übrige läßt sich leicht berechnen. Manöverschießen. Eine Batterie ist aufgefahren, es wird in den Tunnel feuert. Gefährlich könnten nur blt ersten drei jungfräulichen Schüsse sein. Ein kleiner, unbemerkter Maicrialfehler im Rohr: das Geschütz könnte entzweigehen. Tie ersten drei jungfräulichen Schüsse donnern also in Einsamkeit los. Alles muß in die Teckungen, die fest und bombensicher in die schrägen Tämme gebaut sind, als stünde drüben wirklich feindliche Artille rie. Tie Bedienungsmannschaft klettert übn die Tämme davon, sie zieht die drei chusie an ungeheuer langen cvnuren ab, irgendwo verborgen und geschützt in der frein?. Dreimal brüllt die Batterie auf, danw bleibt die Mannschaft, dann bleibt alles bei den Geschützen. Noch drei vier Salven, die Batterie ilt in Ordnung, abfahren, frontferlig. Die nächste Batterie, die übernächste, noch eine und noch eine. Tcnn täglich crer ziert hier ans den Schießrechtecken die Garde aus Stahl. Und da man das Programm eines einzigen Tages bei Skoda erledigt hat, da man endlich in die wirkliche Stadt zurückgekehrt ist, brummt jedem der Kops vom Sägen und Stampfen, vom Boh ren und Hämmern, von den Kanonaden, die rastlos in die Tunnel schlagen. Eine Armee arbeitet hier. Und melancholisch schläft man in völliger Erschöpfung end lieh ein; was Menschenhirne alles auf bieten müssen, wie viele dcr klügsten Hirne sich ruhelos abmühen und ibr Feinstes, ihr Geschicktestes hergeben müs sen, nicht, um nur mit phantastischen Wundermaschinen die Mcnschenkräfte tausendfach zu steigern, nicht, um durch sie vielleicht die Menschen vorwärts zu bringen, nein, nur um das arme, nackte Leben, die Möglichkeit eines Lcbendur fens vor feindlichem Einbruch sicher.;-stellen. Tie einen Aafächze bei reichen bis in das Jahr Skooaüiöczer llX7 zurück. Nalilos wurde der Gedanke verfolgt, bis schließlich am 22. Juli im auf dem Schießplätze der Skodawerke in Bolcwetz bei Pilsen dcr erste Mörser mit vollen, Erfolge angeshossen werden konnte. Ter 30.3 Zentimeter Mörser ist ein Nohrrüetlausgefchiitz. Er verfeuert eine über i'M Kilogramm schwere Bombe mit über 300 Mit Aniangsgcschwin digkeit, hat daher eine beträchtliche Müu dungslcistung. Tie Arbeit dö Niiek sloßes wird durch eine Bremse aufae nommen. Dem Geschllize könren Schuß crhöhungen von 40 bis ?" Grad erteilt werden. Das Laden cr'olat in waqrech ter Stellung des Nobree. Das Nohr ist nach einer durch vieljäyrize Erfahrung bestbewährten Konstruliion der Ckeda werke aufgebaut. Tiefe Rolne sollen sich im bisherigen Verlaufe des rnlc--zuzes glänzend bewährt lzaben. Bü!e bab-en über Kf.X) Schüsse abgegeben. Ter Berschiuß ist ein Geheininider Skoda werke. Tie Bombe enthält eine kräk'ige Ladung eines sehr brisanten Tprknstof ss. Ter Zünder irklt derart, daß die Bombe erst zerspringt, wenn sie das ae- , " , ' ' .. i ' ' ' . " , ' " ' . . ' i m ; ' .... ..... . : -:-f" . .,.,,.... ,,,, ' , - . , ' -: ',m - " . . . . . . . - : .. ... ... . , . , ' a. , . . . ' , . . - . -v ... - - " -s i. "j" -m . ' 14,., fr ...f . ' ! v.ffj. V , .. ' ' yA i . ' ' n ' 4Vv V " :R r . a . cr.-i 4t , j gs? v.'-j, . i. .. , , t . . . W-kLr'A:: , j , . .-vi -f, st. K' t2 v ' c ':'s-rr .;. ' v . ; l. .f ' ., - , &r&rft - m . -v 7Kit& Rf sxsr ' : ' ; ttV ; V 1 ' " '. i J -yv , .-X i4.Nwlr 11 s, u V lAi l; lv ' i ; ' i". -i '-f V- . 1- $ '-i, A "tW ii? . i . v . vi s, V v n v 11 7"!U 4' .-....'... 1 - u r v - M lV.-V;y ; . AyJ'' ,v . . m ' : w 'r.b-'ftVC ST -rirrf ' - y äst . r ' , r&JsjzX:t'l)i- - " 's-. 4- 'i ' - " . nv'M' - ; . :::ys'rr'' - r,.. '-- 7 - . r. - ' ? f v'M , .C'vvt - " ' r . .'V 'C ' v, - ? - - - . ' .... pi v ;J0,5 Cü'ittintctcr Tkvda MLrscr schnstbcrcit. - ..z - v ' ! ? 4 i S i . t a , & ; $ : fjf -J ' v ... i i e - sfcfh i jfr T jf V '5 r Z .-V- i w .' " Z' I -fi- r. . .It i ' , i - " V , i' , ' " ' ' . . ' !. i 4 i v V- jt fßr J ' r V' X , t , t " v V - iVa .4 W . : V X . v 'r ii , Tf. - ' - ,r : : . t U ' . f' '' . - f J'f ", ; - ' : . vv'-' , . )k .. . ') '.. ' i, ..; , i 1 - . A $k .. i- ' .. 4 v r. . 1 " - t y.v-1 t ,? j v-, , . r i. -.'i.'"Ä , , i : , '. - 4 1 7 ' ' C ... ' , r;- t -fj . , .'4 ' " f 1 i, ' V - - ' 5-''I - ' ' ' j ; . . i '-'r ' ' ' V , ' ,4!, & " rt. . V. ? r , (Zentimeter Wranalc des Zkuda Äiörsers. Aie Wilkowiher Lilenwerlie und ihre Ä'anzerpsalten-Aabrikaiion. a troff,- Ziel bereits durchschlagen bat, so oaß sie also erst im Innern zur Ez plosion koinmt, wodurch sich die schon an und für sich gewaltige Wirkung derselben natürlich noch wesentlich verstärkt. Inmikhn des mächtigsten SteinlcHlen aebieies dcr Toppel-Monarchie, des Oftrau Karwincr Steinkohlenrevicree?, liegen die Gruben und Eisenwerke der Wrkowiyer Bergbau- und Eisenhütten Gesellschaft, welche mit einem Arbeiter stände von mehr als 30,000 Mann zu den größten europäischen Industrien iiehmungen zählt und natürlich im Krieg eine Weitire kolossale Ausdehnung errab ren Hot. Aus kleinen Anfängen wurden durch mühsame und rastlose Arbeit, so wie durch klugen Weitblick die giaanti schen Werke oeschcsfen, die. ausgestattet mit den mcdernstca Errungenschaften der Technik, die österreichisch ungarische Mo narchic bei der Eindeclung eines großen Teiles ibres Bedarfes an Kriegsmaterial vorn Auslande unabhängig machten. Ta die Witkowiher Bergbau- und Eisenhütten-Gewkichaft eigene Kohlen aruben in unmittelbarer Nachbarschaft der Eisenwerke, eigene Erzbergbaus in Ungarn, Nord- und Mittel-Schwcdcn be sitzt, sind die Eisenwerke in der Lage, sämtliche Iabrikatc aus Materialien hcr zustellen, die, von d'k Kohle unb dem Erz beginnend, ausschließlich Witkowitzer Prrvenicnz ausweisen. Einige Angaben über die Betriebs stäiten der Eisenwerke und ihre Erzeug nisse werden von Interesse sein: Zwei Hochofcnwerke mit 7 Hochöfen erzeugen Roheisen aller Art. Ein Teil des Puddel-Roheisenk wird in dein in Aähc.-Ostrau gelegenen Pud delwerke zu Aohschienen uno Zaggeln verarbeitet. Neben dein Pucdelwerke sind es dri große Stahlwerke, welche den Walzhiitten das erfordtrliche Halbfabri sät beiltellen. die es zu den verschiedensten Handels- nd Konstruktion - Eisen, Schiff-, Kessel- und Acfenoirblechen, Eisenbahnschienen, Schwellen, Gruben schienen, Trägern usw. weiter verarbei ten. Bor einigen Jahren wurde der Bau der Neuen' Stahl- und Walzwerks Anlagen vollendet, welche das Eisenwerk Wiilowitz auf eine Linie stellen mit den größten und besteingerichteten Hütiemoer ten der Well. Tie neueren Walzioerks-Anlaa.cn umfassen ein Blockivalzwcrk, eine Never sierstiafze, eine Grobsirecke, ein Llechduo, zwei Blcchtrio. zwei Uniocrsalstraßen, mehrere Mittel- und Feinstraßen, wozu sich noch bas Panzcrplattcn-Wal,i,werk gesellt. Sämtliche Walzenstraßen sowie olle für den Betrieb notwendigen Neben crparate erkalten ausschließlich clekiri scheu Antrieb. Tie Eelet'ri.ziiät wird unier ausaie biger Verwertung der disponiblen Rot-, und Hochosengasc in vier elektrischen Zentral'!! erzeugt, die auch Strom sür die übrigen Betriebe des Werkes liefern. Eine Eisengießerei mit 11 Kupal- und 4 fflainmösen erzeugt gußeiserne Röhren. Eine große, modern eingerichtete Ma schinei'fabrik widmet sich hauptsächlich der Fabrikation von Kohlenwäschen. Förderanlagen, Sevarationen, Einrich tungen sür Hocköfen. Kolsanstaltcn, Walzwerken uns Eisenhütten, ferner der Fabrikation von Großgasmaschinen. Kornpresferen; in besonderen Abteilungen b'treibt sie ferner die Erzeugung von Eisenbahnrädern und Radsätzen, von Wechsel- und Weichenanlagcn. Mit Zuhilfenahme pneumatisch und hydraulisch betriebener Nietmaschincn. Prcßluftwerkuge. elektrisch betriebener Bohrkrane werden in der Brückenbau anstalt Eisenbahn- und Straßenbrücken. Hochbauten für Industrie-Anlagen, Markt- und Bahnhofhallen und Hütten Einrichtungen hergestellt. Tie Keffelfabrik erzeugt Tampftessel, Reservoire, Gasbehälter Einrichtungen für di? Petroleum- und Zement-Zndu-ftrie. Zellulofetocher und dergleichen. Ei !Köhienwalzwcrk eijeugt stumpf und paientgcschwcißte, sowie nahtlose Rohre ai,s Fluß und Schwcißciscn, Gas-, 'Wasser- iid Tainpflcitungen, Rohrspiralen und Wellrohre. Eine Spe zialitäl des Nöhrenwalzwertes ist die An läge zur Fabrikation von Turbinen- und Wasserlcitungsröhrcn größten Durch messers, Kesseln für stationäre und Lo komotivmaschinen, Wasserkanimern usw., die mittels Wastergasschweißung herac stellt werden. Eine elektrische Schweiß anläge dient zur Erzeugung von ge schweißten Waren ans dünnein Bleck, wie Fässern zum Transport von Petroleum, Benziki und Spiritus. Eine Schainottesabrik erzeugt aller Art feuerfeste Produtte, namentlich komplett Zustellungen sür Hochösen, Koksöfen usw, Tie Ringofcnziegelci stellt jährlich für eigenen Gebrauch de Eisenwerkes clwa C.000,000 Maschincnzicgeln bei. Eine Kupfereklraktionsanstalt dient zum Er!ra!ne:cn von jährlich etwa 700,000 Meterzentner kupfcrbäliiger Schwefelkicsabbrände. Einer der intcrcffanteften Betriebe des Witkowitzer Werkes ist, vermöge der Mannigfaltigkeit und Eigenartiak'it sei ner Erzcngnisse, die Guhstahlfabrik. Sie besaßt sich mit der Fabrikation von Kriegsmaterial aller Art sür Flotte und Heer. Sie erzeugt Panzerplatten, Ka nonenrohlingc für Geschütze bis zu den größten Kalibern, Material für Land und Küstenbefestigungen, ferner befaßt sie sich mit der Erzeugung von Stahl fnssonguß und Schmiedestücken sür Ma-schinen- und Schisfbau, Martin-, Tie-ael- und Spezialstahl aller Art, Achsen. Bandagen, Waagonradscheibcn und Blechprehwaren. Eine Marlinftahlaulage, welche 8 Testn mit 7000 bis l Kilogramm Fassung bat, den flüisig.'nSlahl an die anschließende Ctaklforimni und Gi.ßerei, in welcher Stücke bis zu einem Geloichte von 1)0 Kilogramm hcr gestellt werden, namentlich Bor- und Hintcrfuöen sür die Kriegs- und Hau dclsniarink, Nader für Lokomotiven. Pirsonen- und Lastwagen, Schmungra der und Maschinenbeslandteile. In den Hammer- lind Preßioerken weroe großkalibrige Geschützrohre, Kur belivellk. Kolben- und Hubstangen, Ach sen und Nadreifen erzeugt, wozu 3 TampZhäinmer, der kleinste mit 1200 Kilogramm, der größte mit 20,000 Kilo gramm Bärq.wichl. dann 3 hydraulische Schmied''pre'sen von I.2X).00). 2 f.'. M und 4,500,000 Kilogramm Truck dienen. Hier werden auch die dünnwandigen Torpedolustreservoire geschniiedei, weiche die zur Fortbewegung des ttrschossrS nö tige Lust, auf 200 Atmosphären zusam menprcßt, in sich bergen. In drei mächtigen Hallen aus Eisen konstrukiion sind die Appreturwertstätten untergebracht, oo die Stahl-, Guß- und Schmiedestücke auf mehr als 200 Werk zeugmaschinen weiter bearbeitet werden. Eine Gcschoßsabrik. aus einer Prefz und Kälteanlage mit 1" Härteöfcn be stehend, erzeugt sür den Bcbarf des Hre res unb der Kriegsmarine alle Sorte Geschosse von der 42 Zentimeter-Grannte bis zum MillimcterGeschoß da Schnellseuerkanone. Im Blechpreßwerk werden .Nesselböden, Prcßgestelle für Munitionswagen und Wagen aller Art und Lafcttcnivändc her gestellt. Imposant wirkt die Anlage des Pan Z, rplatteniverkkö, da- in I Haust- und Nkdentraklen, großen Eifenkonsiruktions gebäuden mit reichlichen berlichten und großen seitlichen Glasseltstcrn unlerge bracht ist. Zwölf mächtige Gasglühösen, 2 Härte Vorrichtungen, 2 ZDelbassius, 2 hyörau lii'che Panzerplattkn-Bikgepressen mit einem Truck von 10 und 8 Millionen Kilogramm. 43 große Werkzeugmaschinen nebst einer großen Anzahl verschiedener Hilfsmafchincn und Apparate stehen hier im Betrieb. Eigene Monticrungstrakte dienen für das Zusammenpassen der Panzerplatten. Zwölf elektrische Lauf krane bis zu 100,000 Kilogramm Trag kraft besorgen den Transport der Plat ten, die Bedienung der Oefen. der hy draulischkn Pressen un Maschinen, welch letztere ebenfalls durchwegs ut elektrischen Antrieb versehen sind. Wie entsteht nun eine Panzerplatte? Im Martinofen wird unter Zusatz von Nickel un Chrom der Nohstahl be reitet, und mächtige Formen, welche chis zu 0,000 Kilogramm Stahl fassen, nch inen den flüssigen Stahl auf. Ter er kalte'.c Block wird nun in das Panzer vlatknivalzwerk gebracht. Große (ölüh ösen bringen die Stahlbramme auf Weißglut iid nun kann der Wal.U'rozch beginnen. In einem Walzgcrllst, das tief in dcr Erde verankert ist und dessen Ständer allein ein Gewicht von je kio. 000 Kilogramm besitzt, ruhen 2 Walzen von 4 Meter Länge und l.2," Meter Durchmesser. Jede allein wiegt wiede rum 50,000 Kilogramm. Turch diese Rollen wird nun der glühende Block durchgepreßt. Knatternd und donnernd beginnt er seine Wanderung zwischen den Walzen, die jedesmal um einige Ailli Meter nähergcrückt wcrdcn. Nach etwa 20 Durchgängen wird die Platte gewendet. Aus den Nollcngängen, aus denen sie läuft, erheben sich zwei starke, mit hydraulischen Stempeln versehene Nahmen, welche die Platte langsam iip Pen nd wieder auf die Rollenlager sen leii, auf denen sie wieder ihre Wände rung beginnt. Nach mehr als einsiün digein Walzprozcß ist nun der Block auf jene Ticke gebrach!, welche die fertige Platte haben soll. Sie wird nun vom Wal ewerk wieder ins Panzerplattcnwerk zurückgebracht. Hier findet nun die Ae arbeitung, Härtung und Fertigstellung i:t Platte statt. Zunächst muß die Platte an den Rändern zurechtgeschnittcn werden, was c nach den Dimensionen der Platte mitunter Wochenlanze Arbeit er fordert. . Nun wird die Platte einem kompli zierten inetalliirgischcn Prozeß ntcrzo gen. Sie wird in einem dcr Glühöfen auf Hellrotglut erhitzt und es wird so dann Niit dem sogenannten Zementieren begönne, indem Leuchtgas unter die wagrecht liegende Platte gebracht wird. Ter Kohlenstoff des Leuchtgases wandert hiebet, nach innen zu abnehmend, all mählich in die Platte, wodurch ihr spe ziell an dcr Oberfläche eine erhöhte Harte verliehen loird. Nach erfoluter Zonen ialion, welche je nach der Plattcndicke einen Zeitraum von H bis 21 Tagn in Anspruch nimmt, wird die Platte in r?tg!iihrn,dent Zustande in eines dcr bei den großen Ocivassins g:tauittl welche VV'M) Liter Tel enthalten. Tann gcht sie wieöer in dcn Glühofen zurück, wird aus Tunkclrotglut angewärmt und gelangt nun unter die Wasserhrausc. Turch mehr als feine Röhrchen wird Wasser durchgepreßt, wodurch die rotglühende Platte kräftig und rasch ab gekühlt wird. Turch diese Operationen wird die Platte zähe gemacht und läßt sich in diesem Zustande dann bearbeiten. Unter dcn riesigen hydraulischen Biege pressen von 10,000,000 Kilogramm Truck werden die Platten gerade gerichtet, oder sie erhallen eine dem Schiffskörper oder den Formen der Türme angepaßte Bie gung. Tann werden sie abermals in einen Härtcofcn gebracht und derart ein gebettet, daß ihre Erhitzting im Aerlaufe einiger Stunden von attßen nach innen zu abnehmend erfolgt, so daß nach da rai'ffolgendcn wiederholten Abbrausen mittels Wasser nur die Außenseite der Platte die höchste erreichbare Härte an nimmt, die Innenseite jedoch ihre frühere Zähigkeit behält. Eine auf diesem Wege hergestellte Panzerplatte leistet dem Ein dringen der Geschosse dcn denkbar groß ten Wibersland. Tie glasharte Außen feite zerstört die Wirkung der gehörte ten Geschoßspitze, während die Rückseite erfolgreich den Chor des Geschosses auf zunehmen vermag. Tas Nachrichten der durch den Härteprozeß verzogenen Plat ten ersolat nunmchr im kalten Zustande unter den bereits erwähnten Bicgepres sen, und die gehärteten Platter, werden sodann behufs Fcitigapprctur nn den gehäricten Stellen an den Plattrnrän dern abgeschliffen und an den weicheren Stellen gehobelt. In einem speziellen Montierungstrakte werden die Platten zusammengepaßt und mittels genauer Schablonen, welche der Krümmung der Schisfswan'.: entspre chen, nachgeprüft. Aus jeder Plattcnpartie wählt die k. u. k. Kriegsmarine eine Platte aus, die nun unter besonders sirengen Bedingun aen der Schußprobe unterzogen wird. Entspricht die Plattcnprobe nicht, so bat die k. u. k. Kriegsmarine das Recht, die ganze Plattenpartie zurückzuweisen. Tie Herstellung einer Panzerplatte ist, wie man sieht, ungemein langwierig, kostspielig und sie erfordert die aller größte Sorgfalt. Im Durchschnitte muß vom Tage des Gießens des Blockes bis zur völligen Fertigstellung einer Panzerplatte ein Zeitraur von 4 Mo naien gerechnet werden. Mit der Erzeugung von Panzerplat ten wurde ri Wiitowitz im Iabre IM begonnen und seither wurden sämtlich! mit Panzerdeckung versehen österreichi sche Kricasfahrzcuge der Marine mit den in Wiilowitz hergestellten Panzer! platten versehen. MerkwürdZae SchZffsunfa'lle.' Die Zahl der Cchisfsunfälle. bei denen die dctreffendrn Jahrzeuge zu, gründe gehen, ist auch in Friedens, zcitcn weit größer als man gemeinhin annimint. nämlich im Durchschnitt rund 1000 pro Jahr. Tie meisten diesee' Unfälle geben auf bekannte Ursachen zurück: Zusammenstöße, Feuer, Auf laufen auf Land, Stürme u. drgl. Es gibt aber stets auch eine ganze Anzahl, bei denen man die Ursache nicht n milleln kann, und die Zahl dieser Un fälle bat sich in den letzten Jahren be deutend vermehrt, Bon den meisten erhält man niemals genauere Kunde. Tas Wörtchen Verschollen" in den öffentlichen Listen kündet d Schicksal diesir Schisse an. Neuerdings aber stnd in mehreren Fällen bei solchen räts-l hasten Unfällen die Besatzungen gerettet worden, und dadurch ist wenigstens etwas Licht in das sonst auf diesem Gebiete lastende Dunkel gekommen. So sind, wie Prometheus" berichtet, Ende Oktober 1:J 0 die beiden not! gi schen Danipfer Rollon" und 'Jlaijt ton Tiroit", beide tnii Kohlenladung? unterwegs, auf hoher See in schwerem, Wetter gekentert. ' Tie Mannfchasten konnten gerade noch durch vorüber fahrende Schisse ausgenommen werden, so daß man wenigstens von der Tat fache des Unglücks Kenntnis erhielt. .Rollon" war seit IM. Nahlton Tixon' sil 1S2 im Dienst und beide Schiffe hatten seit dieser Zeit sehr läufig Kohl. gefahren. Warum sie gekentert sind, ist nicht klar, doch neigt man zu d r Annahme, daß die Ladung hn, ScrijH-riimn nicht richtig verteilt war. so daß nicht in jeder Lage bei Schafts Gleichgewicht bestand. Die '!efabr solcher Lad,.!ehler ist gegen wärtig besonders groß, toeil es in den' malischen Kchlenhäsen an erfahrenen Trimmern shlt. 'iurik Zeit vorher war in der Näh von Stockholm der schwedische Dampfer Pauline" gekentert, der sich jedoch, nachdem die aus Hol, bestehende Deck ladung abgerutscht 'war, wieder ausruft frn konnte. Auch dieser Dampfer stand schon lange Jahre im Dienst und war stets tn ähnlicher Weise beladen worden. Da es gelang, ihn nach Stockholm htnttn'inbrtngen und zu untersuchen, ließ sich die Ursache des Unfalls, der etnem Teil der Bc sahung das Leben kostete, feststellen. Ter Dampfer hatte im untersten Teil des Laderaums 1,' Tonnen Chemikalien geladen, die sich iusclge des lindring-ns seiner Wassermengkn auflösten. Tie dadurch verursachte Beeinträchtigung des Gleich gewichts gsniigte. das Fahrzeug in schwerer See zum Um schlagen z, bringen. Thue dcn glücklich Zufall, daß die Deckladung abrutschte und fa das Gleichgewicht wieder herstellte, wäre auch die Pauline" mit Mann nd Maus untergegangen. Auf ähnliche Weile wird wohl manchcs verschollene Schiff verloren gegangen sein. in Zagdabenteuer während der Schlacht. Ein seltnes Jaezdaben teuer wird vor, einem deutschen Hanptmann aus. dem Osten mitgeteilt. Er schrieb: .Meine Kompagnie kämpfte mit gegnerischer In sanierte, wobei sie auch von feindlicher Artillnie beschösse wurde. Plötzlich stürmt von des Gegners Seite auf ein mal ein Tier, dals wir vlle ziKift für einen Wolf hielten, auf unsere Schützen deckung zu. Durch einen wohlgezieltm Schuß wurde es auf 20 Schritte vor unserer Linie niedergestreckt. Tas zur Hand genommene Fernglas belehrte unS jedoch, daß ein kapitales Wildschwein" uns auf eigene Weise zu sehr willkom mener Jagdbeute wurde. AIs die Nacht sich niedergesenkt hatte. ' urde der kost liche Beaten, dcn uns der Donner der feindlichen Geschütze zutrieb, abgeholt, zubereitet und als Leckerbissen verspeist. Dem guten Schützen ward eine große Portion und Schußgeld zuteil." Fleiß ist aller Tugenden Anfang. TaZ ist eine zuverlässige Wahrheit, bc stäligt durch die Erfahrung aller Zcileq und Orte. M, r - ..j. w V t-pp ''